Glamping in Deutschland - Sven Groß - E-Book

Glamping in Deutschland E-Book

Sven Groß

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  • Herausgeber: UVK
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Luxus naturnah! Natur pur erleben und auf keine Annehmlichkeit verzichten - genau das bietet Glamping. Die luxuriöse Variante des Campings begeistert immer mehr Menschen. Sven Groß, Jana Culemann und Juliane Rebbe erläutern wichtige Grundlagen und definieren den Begriff (Deep-nature-)Glamping zum ersten Mal in deutscher Sprache. In der Folge legen sie den aktuellen Forschungsstand dar und zeichnen Angebot und Nachfrage des naturtouristischen Konzepts nach. Darauf aufbauend stellen sie eine Untersuchung vor, die die Nachfrage nach einer Unterform des Glampings - dem Deep-nature-Glamping - unter die Lupe nimmt. Das Buch richtet sich an Studium und Wissenschaft. Es ist zudem für die Campingwirtschaft sowie die Camping- und Tourismuspraxis eine spannende Lektüre.

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Sven Groß / Jana Culemann / Juliane Rebbe

Glamping in Deutschland

Angebot und Nachfrage eines naturtouristischen Konzepts

UVK Verlag · München

Einbandmotiv: © paulprescott72 · iStock

Autorenportrait Sven Groß: © Hochschule Harz

Autorenportrait Jana Culemann: © privat

Autorenportrait Juliane Rebbe: © Teresa Münzberg

 

DOI: https://doi.org/10.24053/9783739882116

 

© UVK Verlag 2022— ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KGDischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

 

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetztes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich.

 

Internet: www.narr.deeMail: [email protected]

 

ISBN 978-3-7398-3211-1 (Print)

ISBN 978-3-7398-0607-5 (ePub)

Inhalt

VorwortTeil A | Angebot- und Nachfrage-Übersicht im Glamping1 Einleitung2 Grundlagen2.1 Definition relevanter Begriffea) Glamour2.2 Definition von Glamping2.3 Rechtliche Grundlagen für Camping- und Glampingplätze2.4 Verbraucher- und Unternehmensverbände3 Forschungsstand zum Glamping4 Angebotsseite4.1 Glampingangebote in Europa4.2 Glampingunterkunftsformen4.3 Unterkunftsformen im Detail4.3.1 Glampingkuppeln und Zelte4.3.2 Cottages und Hütten4.3.3 Wohnwagen4.3.4 Weitere ungewöhnliche Glampingunterkünfte4.4 Anbieterformen4.5 Hersteller von Glampingunterkünften5 Nachfrageseite5.1 Bedeutung des Campingtourismus in Europa5.2 Bedeutung des Campingtourismus in Deutschland5.3 Profil von Luxusreisenden5.4 Suchanfrage ‚Glamping‘ bei Google5.5 Interesse und Kenntnis von Glamping5.6 Push- und Pull-Faktoren der NachfrageNachhaltigkeit beim Glamping – Widerspruch oder umsetzbar?Teil B | Untersuchung zum (Deep-nature-)Glamping in Deutschland6 Methodik der eigenen Untersuchung6.1 Grundgesamtheit, Stichprobenziehung und Quotierungsmerkmale6.2 Fragebogenaufbau6.3 Probanden und Probandenauswahl6.4 Pretest und Erhebungszeitraum6.5 Datenaufbereitung und Auswertung7 Theoretische Grundlagen7.1 Persönlichkeit in der Marktforschung7.2 Definition von Persönlichkeit7.3 Anfänge des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit7.4 Aktueller Stand des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit8 Ergebnisdarstellung8.1 Reiseverhalten der Befragten8.2 Kenntnis von und Verbindungen mit dem Begriff ‚Glamping‘8.3 Interesse an einem (Deep-nature-)Glamping-Konzept8.4 Reiseverhaltensmerkmale für (potenziellen) Glampingurlaub8.5 Ausgestaltung eines Deep-nature-Glamping-Konzepts aus Sicht der Befragten8.6 Persönlichkeit9 Diskussion10 LimitierungenTeil C | Zusammenfassung11 Fazit und AusblickLiteraturverzeichnisAnhang | Fragebogen Deep-nature-GlampingRegister

Vorwort

Zum Thema Glamping sind wir über ein studentisches Projekt im Sommersemester 2021 im Rahmen des Masterstudienganges „Tourism and Destination Management“ an der Hochschule Harz gekommen. Ein Kooperationspartner hat um die Bearbeitung dieses Themas gebeten, was wir gerne umgesetzt haben. Die im Rahmen des sog. Destinationsprojektes erhobenen Daten sind in die vorliegende Veröffentlichung eingeflossen – und zwar im zweiten Teil. Im ersten Teil wird Grundwissen rund um das Thema Glamping vermittelt.

Wie bei jeder Buchpublikation haben wir auch bei dieser Veröffentlichung Unterstützung von verschiedener Seite erhalten, die nicht alle einzeln genannt werden können. Daher gilt allen Unterstützern aus der Freizeit- und Tourismuswirtschaft, von Consultants, Organisationen, Vereinen und Verbänden, Forschungseinrichtungen und Hochschulen unser Dank für ihre Informationen, Tipps und Anregungen.

Ein besonderer Dank geht an Larissa Dyrbus, die im Rahmen des Studierendenprojektes mitgearbeitet hat, und an Herrn Tobias Lange (M.A.), der bei der umfangreichen Datenauswertung der offenen Fragen, bei Recherchen für einzelne Kapitel sowie bei der grafischen Umsetzung der ein oder anderen Abbildung und Tabelle beteiligt war. Außerdem ein herzliches Dankeschön an Sarah Schreckenbach, die bei der Erstellung der Verzeichnisse und der formalen Gestaltung geholfen hat.

Herrn Rainer Berger vom UVK Verlag danken wir für die abermalige verlegerische Betreuung – seine angenehme und hilfreiche Unterstützung erleichterte auch die Erstellung dieser Publikation.

Auch sei dem Institut für Tourismusforschung (ITF) der Hochschule Harz gedankt, das mithilfe seiner finanziellen Unterstützung diese Publikation ermöglicht hat.

Ferner sei darauf hingewiesen, dass alle Informationen in dieser Veröffentlichung dem Stand der Technik und der Wissenschaft entsprechend und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt wurden. Dennoch kann keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität sowie Exaktheit und daher auch keine Haftung für die Inhalte übernommen werden, unabhängig davon, zu welchem Zweck sie verwendet werden.

Das Buch richtet sich insbesondere an Studierende und Wissenschaftler in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, aber auch an Personen aus den Geo- und Planungswissenschaften, der Psychologie sowie den Wirtschaftswissenschaften usw. Es ist zudem für Vertreter der Tourismus- und Campingwirtschaft von Interesse.

 

Wernigerode, im Juli 2022

Sven Groß, Jana Culemann und Juliane Rebbe

Genderhinweis

Aus Gründer der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers verzichtet. Alle Personenbezeichnungen in diesem Werk gelten für alle Geschlechter gleichermaßen.

Teil A | Angebot- und Nachfrage-Übersicht im Glamping

1Einleitung

Die weltweite Tourismuswirtschaft erfährt zunehmend eine Untergliederung, d. h., es entstehen Angebote für spezifische Interessensgruppen und neue Tourismusformen. Eine bedeutende Veränderung sind die schnell wachsenden Sektoren des NaturtourismusNaturtourismus (nature-based tourism, NBT) und AbenteuertourismusAbenteuertourismus – in den westlichen Industriestaaten ist die Entwicklung hin zu noch mehr naturbasierten Aktivitäten während der Covid-19-Pandemie zu beobachten, da Reisende Abstände zu anderen Reisenden, Natur und Erholung im Freien bevorzugen (mussten bzw. müssen) (vgl. Cater, 2006, S. 317ff.; Craig, 2021; Williams & Soutar, 2009, S. 413ff.). Zum einen spiegeln sich hierin gesamtgesellschaftliche Megatrends und Subtrends wider, wie bspw. in den sozialen Trends die Werte und Lifestyles. Hierzu zählen u. a. eine Individualisierung und ein Wunsch nach einzigartigen, personalisierten und authentischen Erfahrungen. Zum anderen sind Touristen immer mehr daran interessiert, unberührte, einzigartige und weniger bekannte Ziele zu erkunden:

„Today’s tourist is money rich/time poor, individualistic, seeking unique, personalized and authentic experiences. Tourists are increasingly interested in participating in NBT activities as it helps them understand themselves better, achieve a sense of transformation and identity. Moreover, there is an increasing environmental awareness among them. […] [T]ourists are now interested in discovering and exploring untouched, unique and lesser-known destinations.“

(Elmahdy et al., 2017, S. 6ff.)

Zu dieser Entwicklung passt die Bedeutung der FreizeitaktivitätFreizeitaktivität (der Deutschen), sich in der Natur aufzuhalten und die Nachfrageentwicklung im CampingCamping, die eine der am häufigsten genutzten Urlaubsaktivitäten im Freien ist. Im Jahr 2021 gibt mehr als jeder zweite Deutsche bei der „Tourismusanalyse“ an, sich regelmäßig (wenigstens einmal pro Woche) in der Natur aufzuhalten (vgl. Abb. 1). Im Ranking der Freizeitaktivitäten, die am meisten Spaß machen, liegt „Sich in der Natur aufhalten“ auf Platz 3 (nach „Zeit mit dem Partner verbringen“ und „Sex“). Und auch bei der Frage, welche Aktivität die Bürger in Zukunft gerne häufiger ausüben möchten, landet diese Beschäftigung weit vorn (vgl. Stiftung für Zukunftsfragen, 2021).

Abb. 1:

Bedeutung der FreizeitaktivitätFreizeitaktivität „Sich in der Natur aufhalten“ | Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen, 2021.

Aufgrund der Naturnähe kann Camping dem NaturtourismusNaturtourismus bzw. naturnahen Tourismusnaturnaher Tourismus1 zugeordnet werden. Camping wird als sog. Soft Adventure aber auch dem AbenteuertourismusAbenteuertourismus zugeordnet und dieser wiederum wird (teilweise) dem Naturtourismus2 zugeordnet (vgl. ATTA, 2010, S. 2; ATTA, 2013, S. 3; Gross, Sand & Berger, 2022; Schneider & Vogt, 2012, S. 708; O’Neill et al., 2010, S. 143).

Innerhalb der Campingbranche ist in den letzten Jahren mehr und mehr eine Ausdifferenzierung zu verzeichnen – es gibt von einfachen Stellplätzen für ReisemobileReisemobil bis hin zu Campingplätzen für mehrere Tausend Nutzer mit bspw. Animation, Pools, Sportplätzen und Wasserparks (z. B. Camping Adriatic als eine Marke der Valamar-Gruppe mit 15 Campinganlagen in Kroatien) eine breite Palette an Angeboten. Diese Entwicklung ist eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach komfortablen Aufenthalten in einer natürlichen Umgebung und auf den Wunsch, Zeit in gepflegten und gleichzeitig technologisch fortschrittlichen Orten zu verbringen (vgl. Cvelić-Bonifačić, Milohnić & Cerović, 2017, S. 102).

Eine dieser Ausdifferenzierungen ist das sog. Glamping3, was eine Wortneuschöpfung aus den beiden Wörtern „GlamourGlamour“ (oder „Glamorous“) und „Camping“ ist – weitere Informationen finden sich im nachfolgenden Kapitel zu den Grundlagen. Auch wenn der konzeptionelle Startpunkt von luxuriösen, transportablen Unterkünften im (Hoch-)Mittelalter gesehen wird (z. B. im Osmanischen Reich und der Mongolei sowie den Stammes- und Kriegszügen dieser Zeit), wird der Beginn des „modernen“ Glampings im 20. Jahrhundert in luxuriösen Zelten bei Safaris in Afrika gesehen (vgl. Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 157f.; Brooker & Joppe, 2013, S. 4; Filipe, Amaral Santos & Barbossa, 2018, S. 113; Licul, Hrgovic & Cvelić Bonifačić, 2018, S. 626; Eremić, 2021, S. 63; Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 314).4 „This new form of accommodation started in Africa, and quickly spread to other countries in Asia, Oceania, North and South America, Middle East, and in recent years also strongly in Europe.“ (Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 158) Hiermit verbunden haben sich eine Vielzahl an Websites (z. B. glampingeuropa.de, glampings.de, yourglamping.com), Newsletter, Fachpublikationen, Publikationen (z. B. Alan Rogers „Introduction to Glamping Guide“ und „Glamping with Mary Jane: Glamour+Camping“ von MaryJane Butters), Zeitschriften (z. B. „International Glamping Business“) und Artikel in Fachzeitschriften etabliert.

Inhaltlich orientieren sich die nachfolgenden Ausführungen zum Glamping und seinen Besonderheiten am System der touristischen Leistungen, um einen theoretischen Rahmen zu haben. Im Mittelpunkt steht dabei der Markt. Auf einem Markt5

„nehmen Wirtschaftssubjekte (Anbieter und Nachfrager) miteinander Kontakt auf, um ihre Transaktionspläne (entweder Tausch oder Produktion) oder ihr Informationsbedürfnis zu verwirklichen. Getauscht werden sollen dabei Güter, Dienstleistungen und/oder (Eigentums-)Rechte. Zu den Anbietern zählen auf den (Absatz-)Märkten die Produzenten und/oder Eigentümer von Produkten bzw. Dienstleistungen (Unternehmer), zu den Nachfragern die Konsumenten bzw. Verbraucher (Haushalte).“

(Freyer, 2015, S. 375)

Abb. 2:

Das System der touristischen Leistungen | Quelle: vgl. Freyer, 2015, S. 57.

Wichtige Betrachtungsebenen im Rahmen einer MarktanalyseMarktanalyse sind die Marktabgrenzung, die Marktstruktur und das Marktvolumen, wobei die Marktabgrenzung am Anfang aller (Markt-)Überlegungen steht. Eine Marktabgrenzung geschieht v. a. nach räumlichen, zeitlichen, produktspezifischen und soziodemographischen Aspekten – in vorliegender Publikation insbesondere bezüglich der angebotenen Tourismusleistungen (z. B. Ausgestaltung der Unterkunftsformen). Die Marktstruktur wird v. a. durch die am Markt auftretenden Anbieter und Nachfrager betrachtet. Das Marktvolumen lässt sich hinsichtlich des Umfangs der am jeweiligen Markt gehandelten Leistungen umschreiben. Geeignete Größen zur Bestimmung des Gesamtmarktes sind z. B. die in der Markttheorie üblichen Größen für das Marktvolumen nach Umsatz und Beschäftigten (vgl. Freyer, 2015, S. 378ff.). Hierfür konnten jedoch nur vergleichsweise wenig Daten gefunden werden.

Neben der reinen Marktbetrachtung ist auch eine Betrachtung der volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge notwendig, da der Markt die Schnittstelle dieser zwei Bereiche darstellt. Daher werden in vorliegender Publikation auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die verschiedenen Institutionen und Akteure, die auf die Betriebe einwirken, behandelt. Um diese Betrachtungen durchführen zu können, ist die Schaffung von wissenschaftlichen Grundlagen entscheidend. Eine Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung kann außerdem wichtig sein. Die Ergebnisse dieser Grundlagenarbeit spiegeln sich in den Grundlagen und im aktuellen Forschungsstand wider.

2Grundlagen

Da sich der Begriff ‚Glamping‘ aus zwei Begriffen zusammensetzt und so eine luxuriöse Art zu campen darstellt (vgl. Fernandes et al., 2021, S. 211), die den Komfort eines Hotels oder ähnlicher Unterkunftsformen mit dem privilegierten Kontakt zur Natur verbindet, werden neben ‚GlamourGlamour‘ die Begriffe ‚CampingCamping‘ und ‚LuxusLuxus‘ erläutert.

2.1Definition relevanter Begriffe

a) Glamour

Unter dem englischen Begriff ‚GlamourGlamour‘ ist in der deutschen Übersetzung ‚Glanz‘ zu verstehen.

„As a word, glamour carries talismanic qualities. It has a sparkle and glow about it that enhance the people, objects, and places to which it is attached. Yet, the despite ubiquity of the term, glamour is notoriously difficult to define. Everyone has an idea of what they think it means but few know where it comes from and why it is so tantalizing to so many. […] GlamourGlamour is often presented as a quality mainly attaching to women.“

(Gundle, 2008, S. 2f.)

b) Luxus

Auch eine Definition von LuxusLuxus ist aufgrund der Vielfalt an Definitionen, der Subjektivität und Situationsabhängigkeit sowie den individuellen Bedürfnissen und Erfahrungen der Verbraucher schwierig (vgl. Hennigs et al., 2015, S. 922). Hinzu kommt, dass es kulturelle Unterschiede gibt und sich der Begriff über Jahrhunderte hinweg verändert hat. In einigen Ländern, wie z. B. Russland, ist Luxus eher durch äußere Attribute definiert, während in anderen Ländern, u. a. Deutschland, Luxus eher zurückhaltend nach außen gezeigt wird (vgl. Krause 2019, S. 244; Steinecke, 2019, S. 12).

„Zum einen sind die Vorstellungen von LuxusLuxus subjektiv und relativ. Sie basieren vor allem auf den finanziellen Möglichkeiten der Nachfrager sowie ihren persönlichen Ansprüchen und Erfahrungen. […] Zum anderen ist der Luxusbegriff zeitgebunden und wandelbar. Was früher einmal als luxuriös und exklusiv betrachtet wurde, ist inzwischen alltäglich und ubiquitär. In den Palast-Hotels des 19. und frühen 20. Jahrhunderts galten z. B. elektrische Beleuchtung, fließend warmes Wasser in den Badezimmern, Zentralheizung und Telefone noch als besonderer Komfort. Gegenwärtig gehören Toiletten und Dusche, Flat Screen-TV und WLAN selbst in Zwei- und Drei-Sterne-Hotels zur Standardausstattung.“

(Steinecke, 2019, S. 12)

Das Konzept des LuxusLuxus wird in der wissenschaftlichen Literatur häufig mit Qualität (z. B. Antonioli Corigliano & Bricchi, 2019, S. 156; Husic & Cicic, 2009), Prestige (z. B. Vigneron & Johnson, 2004), Eleganz (z. B. Antonioli Corigliano & Bricchi, 2019, S. 156), Exklusivität (z. B. Berthon et al., 2009; Antonioli Corigliano & Bricchi, 2019, S. 156), Preiswertigkeit (z. B. Truong et al., 2009), individueller (z. B. Tynan et al., 2010) und sozialer Sinnhaftigkeit (z. B. Berthon et al., 2009; Kapferer & Bastien, 2009) verbunden.

Diese und weitere Merkmale von LuxusproduktenLuxusprodukten bzw. -dienstleistungenLuxusdienstleistungen sind in der nachfolgenden Abbildung zusammenfassend dargestellt.

Abb. 3:

Merkmale von LuxusproduktenLuxusprodukten bzw. -dienstleistungen | Quelle: vgl. Steinecke, 2019, S. 13.

Es gibt aber auch vereinfachte Sichtweisen, wie das „Wörterbuch der Soziologie“ zeigt: „Konsum oder Aufwand, der – nach kulturell wandelbaren und histor. wie regional spezifischen Normvorstellungen – das sozial Notwendige und Übliche übersteigt.“ (Hillmann, 2007, S. 515) Es kann hierbei zwischen „quantitativen“ (das Mehr als das Notwendige) und „qualitativen“ Formen des LuxusLuxus (Verfeinerung des Notwendigen, z. B. Seide statt Leinen) unterschieden werden.

„Beide Varianten ‚sind in Wirklichkeit meist vereinigt‘, letztere aber gewinnt […] in hoch entwickelten Zivilisationen, zumal in der ‚westlichen‘, tendenziell die Oberhand. Was verbindet beide Luxusarten? Da drängt sich […] das ‚knappe Gut‘ auf, wobei ‚Gut‘ hier ganz allgemein, nicht nur im wirtschaftswissenschaftlichen und nicht nur materiellen Sinn zu verstehen ist. LuxusLuxus wäre dann schlicht ein Synonym für knappes Gut.“

(Spode, 2019, S. 59)

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass LuxusLuxus als Überfluss eines knappen Gutes verstanden wird und in einer modernen Definition meist immateriell ist, auch wenn sich die Definition dessen, was knapp ist, stetig verändert.

„Das moderne Verständnis von LuxusLuxus baut auf sechs wesentlichen Pfeilern auf. Zu diesen gehören Raum, Zeit, […] personifizierte Servicekonzepte, Sicherheit (allem voran Schutz vor Verletzung der Privatsphäre und Datensicherheit), Gesundheit und Exklusivität.“ (Aeberhard, 2019, S. 231, siehe hierzu auch Correia et al., 2020, S. 953; Ruetz & Aeberhard, 2018, S. 138ff.)

c) Camping

Zum Begriff CampingCamping gibt es unterschiedliche Definitionsansätze, da mit dem Begriff in den verschiedenen Regionen der Welt andere Inhalte verbunden werden (vgl. Brooker & Joppe, 2013, S. 2).1 Im deutschsprachigen Raum wird unter Camping folgendes verstanden:

„Ein zum Zweck der Erholung überwiegend im Freien ausgeführtes Leben (Urlaub und Naherholung) mit zeitweiligem Aufenthalt in einer transportablen Unterkunft (ZeltZelt, WohnwagenWohnwagen, Caravan, Wohn-/Reisemobil, Motorcaravan, MobilheimMobilheim, Wohncontainer).“

(Rast & Datzer, 2006, S. 9)

Ähnlich wird es auch in anderen Quellen definiert2, wobei das DauercampingDauercamping nicht zum Camping im eigentlichen Sinne gehört und z. T. (mehr oder weniger fest installierte) Unterkünfte ausgeschlossen werden:

„Camping ist die hausungebundene, mobile Form des Freizeitwohnens in selbst mitgeführten Unterkünften. Camping wird in der Regel auf dafür eingerichteten und mit einer gewissen Sanitär- und Versorgungsinfrastruktur ausgestatteten Campingplätzen ausgeübt, wobei als Unterkünfte Zelte, WohnwagenWohnwagen als Anhänger oder mit eigenem Antrieb (WohnmobilWohnmobil) dienen können.“

(Widmann, 2021, S. 161f.)

CampingCamping(-tourismus) wird in Bezug auf die Art der mitgeführten Unterkunft nach ZeltZelt, Reise-/WohnmobilWohnmobil und WohnwagenWohnwagen unterschieden, wobei als Überbegriff für Wohnmobile (auch ReisemobileReisemobil genannt) und Wohnwagen (auch CaravansCaravan genannt) der Begriff ‚CaravaningCaravaning‘ genutzt wird (vgl. Abb. 4).

Abb. 4:

Abgrenzung von Camping | Quelle: Widmann, 2006, S. 42.

Allen Ansätzen gemein ist, dass Camping eine Form der Freizeitgestaltung im Freien ist, die z. T. Aktivität und z. T. Unterkunft darstellt. Darüber hinaus herrscht weitgehende Einigkeit, dass das DauercampingDauercamping nicht zum CampingCamping im engeren Sinne zählt und es neben dem (ZeltZelt-)Camping weitere Formen der Unterkunft gibt. Letztere umfassen v. a. Wohnmobile und WohnwagenWohnwagen (vgl. Brooker & Joppe, 2013, S. 1f.; Widmann, 2021, S. 162).

2.2 Definition von Glamping

Aufbauend auf den zuvor dargestellten Begriffsabgrenzungen gibt es mehrere Definitionsansätze von Glamping – als alternative Bezeichnungen werden u. a. auch die Begriffe ‚Boutique-CampingBoutique-Camping‘, ‚LuxuscampingLuxuscamping‘, ‚KomfortcampingKomfortcamping‘ und ‚NobelcampingNobelcamping‘ genutzt. In der akademischen Literatur lassen sich die nachfolgenden Ansätze finden – daneben gibt es Definitionen in Wörterbüchern („Dictionary“), die vollständigkeitshalber in nachfolgender Tabelle mitangeführt werden.

Autor

Definition

Keywords

Ahn & Lee, 2015, S. 12

perfekte Kombination von Natur und Luxus, aber auch Kritik, da die authentischen Werte des traditionellen Campings abgeschwächt werden

Kombination von Natur und Luxus

Abschwächung der authentischen Werte des traditionellen Campings

Adamovich et al., 2021, S. 1438

Glamping ist Aktivität im Freien, die direkten Zugang zur Natur bietet und den Aufenthalt in einzigartigen, vorbereiteten Unterkünften ermöglicht, zu denen Zeltkonstruktionen wie Zelte, Jurten und Nichtzeltkonstruktionen wie Geodome, Schäferhütten und Baumhäuser gehören können. Glamping bietet mehr Komfort, Ausstattung und Annehmlichkeiten als traditionelles Camping und die Möglichkeit zusätzlicher Dienstleistungen und Aktivitäten, um das Gesamterlebnis der Gäste zu verbessern. Glamping bietet Privatsphäre und erfüllt das Bedürfnis, dem Alltag zu entfliehen.

Freizeitaktivitäten in der und direkter Zugang zur Natur

einzigartige, vorbereitete Unterkünfte

mehr Komfort, Ausstattung und Annehmlichkeiten als beim traditionellen Camping