Godwin - Freund der Götter #12 - Pete Hackett - E-Book
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Godwin - Freund der Götter #12 E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Godwin lag gefesselt – bewacht von zwei hebonitischen Legionären – am Boden eines der Zelte. Ihn fror es erbärmlich, er hatte Hunger und Durst, und er spürte eine geradezu lähmende Erschöpfung. Der junge Harier, der ruhmvolle Siege über die Heboniter und Chauboi errungen hatte, schickte ein Stoßgebet nach dem anderen zu den Göttern, dass sie ihm die Gnade eines schnellen Todes gewährten und ihn von dem unsäglichen Leid, das ihm im Moment widerfuhr, erlösten. Egmont! Der Name war wie ein Hammer, der den Nagel des Hasses tiefer und tiefer in seine Seele trieb. Der Usurpator hatte ihm alles genommen; die Familie, die geliebte Frau, die Heimat – und nun war er dabei, ihm auch noch die Ehre zu nehmen und seinen Stolz zu zerbrechen. Cover: Steve Mayer

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Pete Hackett

Godwin - Freund der Götter #12

Der Wolf und die Schakale/ Cassiopeiapress Fantasy Serial

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Godwin – Freund der Götter

Der Wolf und die Schakale – Teil 12

Roman von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 50 Taschenbuchseiten.

 

 

1

Godwin lag gefesselt – bewacht von zwei hebonitischen Legionären – am Boden eines der Zelte. Ihn fror es erbärmlich, er hatte Hunger und Durst, und er spürte eine geradezu lähmende Erschöpfung. Der junge Harier, der ruhmvolle Siege über die Heboniter und Chauboi errungen hatte, schickte ein Stoßgebet nach dem anderen zu den Göttern, dass sie ihm die Gnade eines schnellen Todes gewährten und ihn von dem unsäglichen Leid, das ihm im Moment widerfuhr, erlösten.

Egmont!

Der Name war wie ein Hammer, der den Nagel des Hasses tiefer und tiefer in seine Seele trieb. Der Usurpator hatte ihm alles genommen; die Familie, die geliebte Frau, die Heimat – und nun war er dabei, ihm auch noch die Ehre zu nehmen und seinen Stolz zu zerbrechen.

Godwin wurde hin und her gerissen zwischen tödlicher Leidenschaft und geradezu fataler Resignation. Ahnungslos, was ihn von Seiten der Heboniter erwartete, lag die Zukunft alles andere als rosig vor ihm. Er hatte drei ihrer Legionen vernichtet und die stolzen Eroberer, die sich die halbe Welt unterworfen hatten, gedemütigt. Wahrscheinlich würden sie ihn in Hebonit in dem großen Amphitheater zur Belustigung des Volkes den Löwen, Bären oder Tigern zum Fraß vorwerfen.

Der Tag brach an. Von draußen drang das Knirschen von Schnee unter schnellen Schritten an Godwins Gehör, schließlich wurde das Fell vor dem Eingang des Zelts zurückgeschlagen und Egmont kam in Begleitung zweier Harier und des hebonitischen Offiziers herein. Ein faunisches Grinsen umspielte seine Lippen, es erreichte die Augen nicht, die an die kalten, stechenden Augen eines Reptils erinnerten.

„Ich kehre in mein Dorf zurück, Verräter“, erklärte Egmont. „Natürlich wollte ich nicht wegreiten, ohne mich von dir zu verabschieden.“ Der Hohn in seiner Stimme war durch nichts zu überbieten. „Darf ich dir eine gute Reise nach Hebonit wünschen, Verräter? Ich hoffe, dir wird die Zeit nicht zu lange, bis du dort ankommst. Sie werden dich im Triumphzug durch die Stadt führen und …“

„Spar dir deinen Hohn, Mörder!“, fauchte Godwin. „Eines Tages werden dem Stamm der Harier die Augen aufgehen, und dann wirst du bezahlen.“

Egmont versetzte Godwin einen brutalen Tritt. „Mögen dich die Heboniter langsam sterben lassen, Verräter!“ Er lachte klirrend auf. „Wie auch immer – dein Schicksal ist besiegelt. Die Heboniter werde es dich spüren lassen, was es heißt, hebonitisches Blut zu vergießen.“

„Was das anbetrifft, hast du dich mit deinem Gefolge fein herausgehalten“, knirschte Godwin und erntete dafür einen weiteren Tritt Egmonts.

Sie verließen das Zelt, und schon bald konnte Godwin sie davonreiten hören. Ein Soldat kam und fütterte ihn mit Pökelfleisch und Brot, gab ihm mit Wasser verdünnten Wein zu trinken und ließ ihn schließlich wieder mit den beiden Wachen allein.

Irgendwann erschienen zwei Legionäre, zerschnitten seine Fesseln und dirigierten ihn aus dem Zelt. Draußen erwartete ihn der Offizier mit einer kleinen Abordnung von Soldaten. Er sagte etwas in seiner Sprache und ein Soldat übersetzte: „Wir bringen dich nun auf die andere Seite des Flusses und übergeben dich dort dem Statthalter, der dafür sorgen wird, dass du nach Hebonit gebracht wirst.“

Einige Soldaten brachen die Zelte ab und verluden alles auf die Pferde. Der Offizier stieg in den Sattel seines Pferdes und rief einen Befehl.

In diesem Moment zischten Pfeile heran, die Legionäre bäumten sich auf, als sie getroffen wurden, der Offizier stürzte kopfüber vom Pferd, seine Soldaten brachen zusammen, Röcheln und Stöhnen erklang, dann kehrte Stille ein. Godwin war wie erstarrt. Nur er stand noch auf den Beinen, und es dauerte geraume Zeit, bis er verarbeitet hatte, dass er gerettet war. Denn jetzt zeigten sich auf den Hügeln weiter östlich Gestalten, die in dicke Felle gehüllt waren und Schwerter, Lanzen und Äxte in den Fäusten hielten.

Sie kamen die Abhänge herunter, und Godwin konnte unter den Fellkapuzen und Pelzkragen kaum die Gesichter erkennen, vor denen der Atem überdies weiße Dampfwolken erzeugte.

Aber dann rief einer seinen Namen, und er erkannte ihn an der Stimme. Es war Ramgar, der die abtrünnigen Truppen ins Stammesgebiet der Harier führen und an der Grenze angeblich eine vernichtende Niederlage erlitten haben sollte.

Godwin und Ramgar fielen sich in die Arme. „Dich schicken die Götter“, entfuhr es Godwin. „Das war Rettung in letzter Sekunde.“

„Es gab an der Grenze des Harierlandes einen Kampf“, sagte Ramgar. „Leider wurden wir geschlagen, denn Gisbert fiel uns mit einem großen Heer in den Rücken. Es ist mir aber gelungen, meine überlebenden Krieger zu sammeln und wir sind zu den Westherulern geritten, wo uns die Nachricht von deiner Gefangennahme erreichte. Fürst Farold steht auf unserer Seite. Sieh dort …“

Ramgar wies in eine bestimmte Richtung, Godwin folgte seiner Armbewegung mit dem Blick, und er erkannte Gaidemar, den Sohn des Fürsten Farold, der mit ihm bis ins Land der Kasnarier gezogen war und der sich als treuer Gefährte und Freund erwiesen hatte.

„Gaidemar!“

Der junge Westheruler eilte heran und umarmte Godwin. „Ich danke den Göttern, dass Ramgar die Flucht zum Stamm meines Vaters gelang, Godwin. Fürst Farold hat Boten zu den anderen Weststämmen geschickt. Er ist nicht bereit, Egmonts Verrat zu akzeptieren. Die Heboniter sind unsere Feinde, und Fürst Farold ist der Meinung, dass jeder, der mit ihnen gemeinsame Sache macht, sein Leben verwirkt hat.“

„Egmont wird sicherlich versuchen, seinen Verrat als Friedensschluss mit den Hebonitern zu verkaufen“, gab Ramgar zu verstehen, „aber Fürst Farold lässt sich von ihm nicht blenden. Und er denkt, dass keiner der Führer der westlichen Stämme Egmonts Vorgehen gutheißt.“

Godwin begriff die Tragweite des Gesagten, und er stieß hervor: „Heißt das, dass die Weststämme möglicherweise bereit sind, eine Allianz gegen Egmont zu bilden und …“

„Davon gehen wir aus“, antwortete Gaidemar. „Es ist zumindest das Bestreben meines Vaters. Die Weststämme waren an der Invasion gegen die Chauboi nicht beteiligt, sie können also ein großes Heer auf die Beine stellen, dazu kommen die Krieger Ramgars, die in der Schlacht an der Grenze des Harierlandes nicht ums Leben gekommen sind.“

„Die Götter haben dich nicht im Stich gelassen, Godwin“, rief Ramgar. „Auch wenn es für kurze Zeit den Anschein haben mochte.“

„Verschwinden wir von hier“, drängte Gaidemar zum Aufbruch. „Drüben machen sie schon Flöße und Kähne bereit, um einige Truppen über den Fluss zu schicken. Den Wachen des Kastells auf der anderen Flussseite ist sicher nicht entgangen, was sich hier abgespielt hat.“

Sie stapften durch den hohen Schnee den Abhang hinauf. Auf der anderen Seite des Hügels warteten einige Krieger mit Pferden.

Einige Tage später erreichten sie das Dorf des Fürsten Farold. Er empfing Godwin, Ramgar und seinen Sohn. Der Fürst umarmte Godwin und sagte: „Ich freue mich, dich – zumindest körperlich - unversehrt wiederzusehen. Man hat dir übel mitgespielt, und ich bedaure es sehr, dass dir ausgerechnet Fürst Rüdiger von den Ansibarii in den Rücken gefallen ist.“

„Sein Verhalten war schäbig“, murmelte Godwin. „Aber er hat mich nicht verraten. Er ist den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und hatte dabei das Wohl seines Stammes im Auge.“