Godwin - Freund der Götter #2 - Pete Hackett - E-Book
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Godwin - Freund der Götter #2 E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Godwin stand am Fenster und starrte versonnen in die beginnende Dunkelheit hinein. Im Dorf war es still, doch aus einigen Fenstern fiel rötliches Licht; es stammte von den Feuern in den offenen Öfen aus Feldsteinen, die zumeist den Mittelpunkt der Häuser der Harier darstellten. Andere Lichtquellen gab es nicht. Die Menschen begaben sich an den Abenden bald zur Ruhe, weil sie am Morgen früh aufzustehen mussten, um ihr Tagwerk zu schaffen. Rastlose Ungeduld erfüllte den Fürstensohn. Er wollte nicht warten bis zum nächsten Tag, bis der Ältestenrat darüber entschieden haben würde, ob es ihm gestattet wurde, Boten zu den anderen Stämmen zu senden, um die Fürsten und Anführer aufzurufen, ein Bündnis einzugehen und mit einem großen Heer gegen die Heboniter zu ziehen, die sich anschickten, den großen Fluss zu überqueren, um das Land bis zum Ende der Welt weit im Osten zu erobern. Wenn der Rat sein Ansinnen ablehnte, war er an die Entscheidung gebunden. Ungehorsam wurde hart bestraft, und auch die Tatsache, dass er der Sohn des Fürsten der Harier war, konnte ihn im Falle des Falles vor irgendeiner drakonischen Strafe nicht bewahren. Godwins Entschluss stand fest. Er hatte sich mit den Göttern ausgesöhnt und bat sie voller Inbrunst, ihm hilfreich zur Seite zu stehen. Und die Götter schienen sein Vorhaben zu unterstützen. Denn weit im Westen, über den zerklüfteten Felsmassiven, ballten sich dunkle Wolken und türmten sich zu einem bedrohlichen Horizont auf, schoben sich zu brodelnden und formlosen, fast schwarzen Wolkenbergen zusammen und wurden von einem ungeheuren Sturm herangetrieben. COVER: STEVE MAYER

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Pete Hackett

Godwin - Freund der Götter #2

Godwins Pakt mit den Göttern - Teil 2 des Cassiopeiapress Heroic Fantasy Serials

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Godwin – Freund der Götter

Godwins Pakt mit den Göttern – Teil 2

Roman von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 52 Taschenbuchseiten.

 

 

1

Godwin stand am Fenster und starrte versonnen in die beginnende Dunkelheit hinein. Im Dorf war es still, doch aus einigen Fenstern fiel rötliches Licht; es stammte von den Feuern in den offenen Öfen aus Feldsteinen, die zumeist den Mittelpunkt der Häuser der Harier darstellten. Andere Lichtquellen gab es nicht. Die Menschen begaben sich an den Abenden bald zur Ruhe, weil sie am Morgen früh aufzustehen mussten, um ihr Tagwerk zu schaffen.

Rastlose Ungeduld erfüllte den Fürstensohn. Er wollte nicht warten bis zum nächsten Tag, bis der Ältestenrat darüber entschieden haben würde, ob es ihm gestattet wurde, Boten zu den anderen Stämmen zu senden, um die Fürsten und Anführer aufzurufen, ein Bündnis einzugehen und mit einem großen Heer gegen die Heboniter zu ziehen, die sich anschickten, den großen Fluss zu überqueren, um das Land bis zum Ende der Welt weit im Osten zu erobern.

Wenn der Rat sein Ansinnen ablehnte, war er an die Entscheidung gebunden. Ungehorsam wurde hart bestraft, und auch die Tatsache, dass er der Sohn des Fürsten der Harier war, konnte ihn im Falle des Falles vor irgendeiner drakonischen Strafe nicht bewahren.

Godwins Entschluss stand fest. Er hatte sich mit den Göttern ausgesöhnt und bat sie voller Inbrunst, ihm hilfreich zur Seite zu stehen.

Und die Götter schienen sein Vorhaben zu unterstützen. Denn weit im Westen, über den zerklüfteten Felsmassiven, ballten sich dunkle Wolken und türmten sich zu einem bedrohlichen Horizont auf, schoben sich zu brodelnden und formlosen, fast schwarzen Wolkenbergen zusammen und wurden von einem ungeheuren Sturm herangetrieben.

In den vergangenen Wochen, vor allem nach der Schlacht mit den Ansibarii, hatte er, Godwin, an den Göttern gezweifelt, und er hatte aus seinen Zweifeln auch kein Hehl gemacht. Sein toter Freund Degenar, der zu ihm im Schlaf gesprochen hatte, hatte ihm seinen Glauben zurückgegeben. Godwin war sich der freundlichen Gesinnung der Götter, die in Valaskjalf die gefallenen Krieger um sich scharten, sicher.

Der Wind strich klagend durch die Wälder, peitschte die schwarzgrauen Wolken nach Osten und bald fielen die ersten Regentropfen. Grelle Blitze zerrissen den aufgewühlten Himmel, dröhnender Donner folgte und sein Echo rollte durch die Ebene. Die Dunkelheit nahm schnell zu, der Mond Auriycume, der mit der Dämmerung aufgegangen war, war hinter der dichten Wolkendecke verschwunden, ebenso wie die am Firmament flimmernden Sterne. Der Sturm nahm an Vehemenz zu, und ein bretterharter Wind trieb die peitschenden Regenschauer schräg über das Land. Schon nach zwei Schritten schien die Welt in diesen grauen Regenwänden zu enden.

Godwins Stunde war gekommen. Zögern oder gar ein Zurück gab es nicht. Er vertraute auf die Götter. Er hatte einen Pakt mit ihnen geschlossen – und die Götter würden ihn nicht im Stich lassen. Denn wenn das Volk zwischen dem großen Fluss und dem Gebirge am Ende der Welt unterjocht wurde und eines Tages ausstarb, würden auch die Götter in Vergessenheit geraten und schon die übernächste Generation würde nicht einmal mehr ihre Namen kennen.

Darum, ihr Götter, steht mir bei!

Der Fürstensohn nahm sein Schwert und stieg aus dem Fenster der kleinen Kammer, in der sein Bett stand. Der Sturm nahm ihm fast den Atem, packte ihn wie mit zornigen Klauen, drohte ihn umzuwerfen und fegte heulend und jaulend wie ein wildes Ungeheuer durch das Dorf. Aus den Wolken zuckte ein blauweißer Blitz und tauchte alles in gespenstisches Licht. Godwin setzte sich in Bewegung, stemmte sich gegen den Wind, kämpfte gegen ihn an wie gegen einen leibhaftigen Feind, erreichte den Stall, zog das Tor auf und schlüpfte hinein. Nachdem er das Tor wieder geschlossen hatte, sank das Heulen und Jaulen etwas herab. Obwohl er nur eine kurze Distanz zu überwinden gehabt hatte, war Godwin nass bis auf die Haut und aus seinen Haaren tropfte das Wasser.

Im Stall war es finster wie im Schlund der Unterwelt. Der Geruch von Heu und Stroh sowie Pferdeausdünstung stieg Godwin in die Nase, und er konnte trotz des orgelnden Sturms draußen die Pferde stampfen und prusten hören. Die gewaltigen Donnerschläge, unter denen die Erde zu bersten schien, versetzten die Tiere in Angst und machten sie nervös.

Die dichte Finsternis störte Godwin nicht, er hätte sich hier im Stall auch blind zurechtgefunden. Er ertastete seinen Sattel aus Leder auf einem Baum aus Holz mit Bronzebeschlägen, holte eines der Pferde aus der Box und legte dem Tier den Sattel auf, dann zäumte er es und schließlich ließ er sein Langschwert in die Scheide, die am Sattel befestigt war, gleiten.

Der Fürstensohn führte das Pferd aus dem Stall, und sofort fiel der Sturm wieder wie ein entfesseltes, wildes Tier über ihn her, schwere Regentropfen peitschten sein Gesicht, tief versanken seine Füße im Morast, in den der Regen den knöcheltiefen Staub verwandelt hatte. Das Heulen und Orgeln des Windes und das Rauschen des Regens in den Ohren stieg Godwin aufs Pferd und trieb es an.

Immer neue Regenschauer jagte der Sturm über die Ebene. Die Regenwände waren so dicht, dass Godwin fast die Hand vor den Augen nicht mehr erkennen konnte. Ächzend und knarrend bogen sich die Bäume im Wüten der Elemente. Und immer fuhren Blitze aus den Wolken und lichteten für Bruchteile von Sekunden die Nacht.

Habt Dank, ihr Götter, durchfuhr es Godwin. Das Opfer, das ich euch versprochen habe, kann ich morgen leider nicht darbringen. Aber ich habe es nicht vergessen …

Berstender Donner antwortete ihm.

Der Sturm war in dieser Nacht sein Verbündeter. Der junge Fürstensohn ritt in die Nacht hinein, wohl wissend, dass er damit den Zorn seines Vaters, des Fürsten, auf sich zog. Der Gedanke daran verursachte in ihm geradezu körperliches Unbehagen, doch er beruhigte sich damit, dass die Situation, der das Land entgegentrieb, außergewöhnliche Maßnahmen erforderte.

Godwin hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Er wollte zu Aldemar, dem Fürsten der Ansibarii, deren Heer er vor wenigen Tagen bis auf den letzten Mann vernichtet hatte. Der Hass zwischen den Stämmen war tief verwurzelt, und Godwin konnte nicht abschätzen, wie Aldemar reagierte, wenn er sich ihm gewissermaßen freiwillig auslieferte.

Vorher aber …

Godwin hatte lange nachgedacht, er durfte nichts außer Acht lassen, vor allem aber brauchte er Verbündete. Landogar, der Bruder seines Freundes Degenar, hatte sich bereit erklärt, sich ihm anzuschließen. Und auch Trautwin, ein kräftiger Bursche, der mit seiner Familie weiter nördlich in den Bergen lebte, hatte sich dahingehend geäußert, dass er mit ihm, Godwin, zu Aldemar reisen wollte.

Aber das war nicht alles. Es galt, die Heboniter solange daran zu hindern, den Fluss zu überschreiten, bis ein großes Heer bereit stand, das den Kampf mit den Eindringlingen wagen konnte.

Das Pferd trug Godwin durch Sturm und Regen. Eine mit den Augen nicht zu durchdringende Finsternis umgab ihn wie eine schwarze Mauer. In immer neuen Böen peitschte der Sturm vernichtende Wogen von Regen heran, die Wildnis hatte sich in einen tosenden Hexenkessel verwandelt, aus dem es kein Entrinnen zu geben schien.

Unbeirrt ritt Godwin. Seine Ohren waren taub von dem Heulen und Prasseln ringsum und die Kleidung klebte wie eine zweite Haut an seinem Körper. Ab und zu hielt er an, um hinter sich zu lauschen. Aber das entfesselte Element verschluckte alle anderen Geräusche, sodass Godwin nicht feststellen konnte, ob er schon verfolgt wurde. Er glaubte nicht daran.