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Die GoPro ermöglicht spektakuläre und faszinierende Actionvideos und -fotos. Damit das Ganze richtig Spaß macht und gelungene Ergebnisse dabei herauskommen, ist dieses Buch genau das richtige für Sie. Es führt Sie in die Grundlagen der Kamera sowie der Videoerstellung ein und gibt viele praxisnahe Tipps. Sie lernen alles Wesentliche zur Bedienung der GoPro, zu den grundlegenden Handgriffen sowie den richtigen Aufnahmeparametern kennen. Sie finden auch Ideen, wie Sie die GoPro nutzen können, wenn Sie kein Extremsportler sind, etwa bei Luftaufnahmen mit Multikoptern oder Zeitraffersequenzen. Das umfangreiche Zubehör zur GoPro kommt ebenfalls nicht zu kurz. Und wenn die Videos im Kasten sind, zeigt der Autor auf, wie Sie Ihr Material bearbeiten und schneiden können, sodass Sie mit wenig Aufwand tolle Videos mit Wow-Effekt haben.
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Seitenzahl: 208
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ISBN 978-3-959823-03-6
© 2015 by Markt+Technik Verlag GmbH
Espenpark 1a
90559 Burgthann
Produktmanagement Christian Braun
Lektorat, Herstellung Jutta Brunemann
Covergestaltung David Haberkamp
Coverfotos ©Warren Goldswain, aleksey ipatov, germanskydive110, Richard Carey – Fotolia.com, Michael Hennemann
eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net
Vorwort
Ob Fallschirmsprung, Motorradtour oder Tauchgang im Mittelmeer: Die kleinen GoPro-Actionkameras haben in den letzten Jahren das Videomachen grundlegend umgekrempelt und garantieren dank ihres 170°-Objektivs spektakuläre Aufnahmen, sodass jeder zum Star des eigenen Actionvideos wird. Hochgeladen auf soziale Netzwerke wie Facebook, vor allem aber YouTube, lassen sich so die schönsten Momente der erlebten Abenteuer mit Freunden, ja sogar der ganzen Welt, teilen.
Verglichen mit herkömmlichen Camcordern sind GoPro-Kameras günstig und vor allem so klein, dass man sie praktisch überall befestigen kann und so spannende Aufnahmen aus völlig neuen Blickwinkeln erhält. Trotz der minimalen Gehäuseabmessungen liefern die aktuellen Hero-Kameras gestochen scharfe Bilder und selbst das preiswerte Einstiegsmodell ist dank Unterwassergehäuse fit für den Tauchgang bis auf 40 m Tiefe. GoPros sind hart im Nehmen und stecken so einiges weg, wie nicht zuletzt Felix Baumgartners spektakulärer Stratosphärensprung bewies, den auch die mitgeführten fünf GoPros unbeschadet überstanden haben.
Der Erfolg der GoPro-Kameras hat ein schier unerschöpfliches Angebot an Halterungen und weiterem Zubehör hervorgebracht. Der Einsatz der Kamerawinzlinge ist daher längst nicht mehr auf spektakuläre Aufnahmen waghalsiger Fahrten auf Surfbrettern, Skateboards oder Skiern beschränkt, sondern auch Tierfilmer und Wissenschaftler greifen darauf zurück, und die kleinen Technikwunderwerke sind längst zum Massenphänomen geworden.
Dieses Handbuch zeigt Ihnen, wie Sie das Beste aus Ihrer GoPro Hero herausholen. Sie erfahren, welches die optimalen Einstellungen für Video- und Fotoaufnahmen sind, welches Zubehör wirklich sinnvoll ist und welche Art von Befestigungen sich für bestimmte Aktivitäten eignen. Darüber hinaus finden Sie zahlreiche Ideen für den kreativen Umgang mit der Actionkamera von extremer Zeitlupe über die Zeitrafferfunktion bis hin zu Luftaufnahmen mit Multikoptern.
Viel Spaß bei Ihren Aktivitäten und tolle Aufnahmen mit der GoPro wünscht Michael Hennemann
Vorwort
1.
Die GoPro-Story
1.1
Geburtsstunde im Prä-Digital-Zeitalter
1.2
Vom tonlosen VGA-Clip zur Full-HD-Videoaufzeichnung
1.3
Das rasante wirtschaftliche Wachstum
2.
Rückblick auf die GoPros der Jahre 2010-2013
2.1
GoPro HD Hero (2010)
2.2
GoPro HD Hero2 (2011)
2.3
GoPro Hero3 (2012)
2.4
GoPro Hero3+ (2013)
3.
Die aktuellen GoPro-Modelle
3.1
GoPro Hero
3.2
GoPro Hero4
Hero4 Silver
Hero4 Black
4.
Die Bedienung der GoPro-Kameras
4.1
Erste Schritte
4.2
Die Knöpfe und Anschlüsse der Hero4 im Überblick
4.3
Das GoPro-Bedienkonzept
4.4
Das Touchdisplay der Hero4 Silver
4.5
Die Status-Informationen der LC-Anzeige
4.6
Was die roten und blauen LEDs signalisieren
5.
Die richtigen Grundeinstellungen für perfekte Actionvideos
5.1
Auflösung
5.2
Bildrate (fps)
5.3
Sichtfeld (FOV)
5.4
Die richtigen Einstellungen für jede Aufnahmesituation
Universaleinstellung
Beste Bildqualität für Übersichtsaufnahmen ohne Zeitlupe
Beste Bildqualität für POV-Aufnahmen mit Körperhalterungen ohne Zeitlupe
Beste Bildqualität für Übersichtsaufnahmen mit Möglichkeit zur Zeitlupe
Beste Bildqualität für POV-Aufnahmen mit Körperhalterungen und Möglichkeit zur Zeitlupe
Extreme Zeitlupen (Übersicht)
Extreme Zeitlupen (POV)
Geringer Energieverbrauch für maximale Aufnahmezeiten
6.
Videoeinstellungen für Fortgeschrittene
6.1
Menüfunktionen im Einstellungen-Menü des Videomodus
Weitere Videoaufnahmemodi
Low Light
Spot Meter
Protune
Weißabgleich (White Balance)
Color (Farbe)
ISO Limit
Schärfe (Sharpness)
Belichtungskorrektur
6.2
Funktionen im allgemeinen Setup-Menü der GoPro
Orientation
QuikCapture
6.3
HiLight Tagging
6.4
Mit aktueller Firmware zu neuen Funktionen
7.
Fotografieren mit der GoPro
7.1
Allgemeine Fotoeinstellungen: Megapixel, Spot Meter und Protune
Megapixel
Spot Meter
Protune
7.2
Der Einzelbild-Fotomodus
Single: ein einzelnes Foto aufnehmen
Continuous (Serienbilder)
Night (Nachtaufnahme)
7.3
Der Multi-Shot-Fotomodus
Burst
Time Lapse (Zeitraffer)
Night Time Lapse (Nachtzeitraffer)
8.
Die GoPro in der Praxis
8.1
Perfekte Selfies
Die richtigen Kameraeinstellungen und Aufnahmetipps für das perfekte Selfie
8.2
Luftaufnahmen mit Multikoptern
Checkliste für den sicheren Start eines Quadrokopters
8.3
As time goes by: Zeitrafferaufnahmen
Auf einen Blick: Zeitrafferaufnahmen mit der GoPro
Schritt für Schritt: So gelingt die Zeitrafferaufnahme
Fotos mit GoPro Studio zu einem Zeitrafferfilm zusammenfügen
8.4
Fünf weitere Ideen für den kreativen Einsatz der GoPro
9.
Die richtige Halterung für jeden Einsatzzweck
9.1
Das GoPro-Halterungssystem
9.2
Handstativ, Selfie-Stange, 3-Wege-Halterung
9.3
Klebehalterungen
9.4
Saugnapfhalterung
9.5
Lenker-/Rohrhalterung
9.6
Brustgurthalterung
9.7
Kopfbandhalterung
9.8
Helmhalterungen
Tipps für den richtigen Einsatz der Helmhalterungen
9.9
Verlängerungsarme
9.10
Auf einen Blick: die besten Halterungen, Aufnahmepositionen und Kameraeinstellungen für unterschiedliche Sportarten
10.
Perfektes Zubehör für noch mehr Spaß mit der GoPro
10.1
Schutzgehäuse
Standard-Unterwassergehäuse
Skeleton-Gehäuse
Rahmenhalterung (The Frame)
Blackout-Gehäuse
Tauchgehäuse
10.2
Rückwände
Standardrückwand
Touchklappe
Skeleton-Rückklappe
Floaty Backdoor
LCD Touch BacPac
Battery BacPac
Smart Remote
Weiteres Zubehör
11.
Die GoPro App fürs Smartphone
11.1
Die WLAN-Funktion der Hero4 erstmalig einrichten
11.2
Die Verbindung zwischen der Hero4 und der Smartphone-App herstellen
11.3
Nutzung der App auf mehreren Mobilgeräten
11.4
Fernaufnahmen mit der App
11.5
Fotos und Videos per App teilen
12.
Videonachbearbeitung mit GoPro Studio
12.1
Auf einen Blick: Das leistet GoPo Studio
12.2
Die ersten Schritte mit GoPro Studio
Firmware-Updates und Dateiimport automatisieren mit dem GoPro Studio Importer
12.3
Import der Videoclips
12.4
Zusammenstellen des Films
Fotos in GoPro Studio nutzen
12.5
Export
Hersteller von Zubehör für das GoPro-System
Abbildungsnachweise
Stichwortverzeichnis
1
Die GoPro-Story
Die GoPro-Erfolgsgeschichte weist alle nur denkbaren Elemente des US-amerikanischen Traums auf. Sie führt von der Garagenfirma zum führenden Actionkamerahersteller, der Elektronikgiganten wie Sony hinter sich lässt, und schreit geradezu danach, demnächst als Hollywood-Blockbuster verfilmt zu werden.
Die Hauptrolle übernimmt dabei Nick Woodmann, der als leidenschaftlicher Surfer während eines Australientrips im Jahr 2002 die Nase voll hatte von langweiligen Surfaufnahmen, die die reale Dramatik des Geschehens in der Welle nicht einmal im Ansatz zeigten. Kein Wunder, wurden sie üblicherweise aus über Hundert Metern Entfernung vom Ufer mit dem Teleobjektiv aufgenommen.
Was lag also näher, als eine kleine, leichte Kamera zu entwickeln, die am Körper oder Surfbrett befestigt werden konnte, um das Geschehen in neuartigen, packenden Bildern festzuhalten. Mit diesem Geistesblitz war auch gleich der Name der Firma gefunden. GoPro ist eine Zusammensetzung der beiden Wörter »go professional«, auf Deutsch also »werde professionell«, denn Woodmans Ziel war es, auch Amateursportlern qualitativ hochwertige Actionaufnahmen zu ermöglichen.
Die Idee einer wasserdichten Kamera fürs Handgelenk machte Nick Woodmann zum Millionär.
1.1
Geburtsstunde im Prä-Digital-Zeitalter
Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg. Auf die ersten fehlgeschlagenen Versuche, bei denen sich die verwendeten Einwegkameras von den Gummibändern lösten und im Wasser verloren gingen, folgten selbstgenähte Armbänder, die eine zuverlässige Fixierung der Kameras erlaubten, ohne dass ständig die Angst vor dem Verlieren der Ausrüstung mit auf dem Surfbrett stand.
Schnell aber erkannte Nick Woodmann, dass es einfacher wäre, eine Kombination aus Armband, dazugehöriger Kamera und wasserdichtem Gehäuse zu entwickeln als eine Halterung, die zu den verschiedenen bereits erhältlichen Kameras kompatibel war.
Er begab sich auf die Suche nach einer geeigneten Kamera, und um seine Idee zu finanzieren, verkaufte er zunächst Perlen-Muschel-Gürtel, die er günstig während eines Baliurlaubs erworben hatte, später die selbst genähten Kameraarmbänder aus dem Kofferraum seines VW-Busses Baujahr 1971.
2005 ging dann die erste GoPro-Kamera über die Ladentheke. Bei der Hero 35mm handelte es sich um eine einfache Kleinbild-Filmkamera fürs Handgelenk. Sie war mit einer Rolle Kodak 400 ISO-Farbfilm für 24 Aufnahmen bestückt und dank eines durchsichtigen Plastikgehäuses bis 4,5 m Tiefe wasserdicht. Auch wenn noch um einiges unhandlicher als die aktuellen Modelle, entwickelte sich der Hero-Urahn zu einem großen Erfolg innerhalb der Surfgemeinde.
Screenshot des Werbevideos von 2005 für die erste, noch analoge Hero 35mm, in dem Nicholas Woodmann die Vorteile seiner Armband-Kamera erklärt. Das vollständige Video ist zu finden unter http://vimeo.com/109965584.
1.2
Vom tonlosen VGA-Clip zur Full-HD-Videoaufzeichnung
Bereits im nächsten Jahr kehrte Woodmann auf Anraten seiner Freunde dem Silberhalogenid-Film als Aufnahmemedium den Rücken. Die Leistungsfähigkeit der 2006 vorgestellten Digital Hero war allerdings beschränkt: Die Aufnahmelänge der VGA-Clips war auf 10 Sekunden limitiert, eine Tonaufzeichnung gab es noch nicht.
Die Kinderkrankheiten des Digitalzeitalters standen dem Erfolg der Kamera aber nicht im Wege, und nur ein Jahr später folgte die Digital Hero3 mit der Möglichkeit, neben dem Bild auch den Ton aufzuzeichnen, und die rasante Entwicklung der Digitaltechnik hat zweifellos mit zum Erfolg der GoPro-Actioncams beigetragen. Die von nun an im Jahresrhythmus präsentierten neuen Modelle kamen jeweils einem Quantensprung gleich. Die Kameras wurden immer kleiner und leichter, gleichzeitig aber immer leistungsfähiger, und 2010 markierte die Hero HD den Sprung zur Full-HD-Videokamera, die sich per optionalem Wi-Fi Backpack auch via WLAN über Fernbedienung oder Smartphone fernsteuern lässt.
1.3
Das rasante wirtschaftliche Wachstum
Bereits 2004, als die erste noch analoge Hero-Kamera in den Handel kam, verbuchte GoPro einen Umsatz von 150.000 US-Dollar, und bislang haben sich die Verkaufszahlen Jahr für Jahr verdoppelt. Laut dem Wirtschaftsmagazin Wall Street Journal betrug der Umsatz im Jahr 2011 250 Millionen US-Dollar.
2012, dem Jahr, in dem die Hero3 vorgestellt wurde, verkauften sich 2,3 Millionen Kameras. GoPro erzielte einen Umsatz von über 520 Millionen US-Dollar, und als der taiwanesische Elektronikriese Foxconn im Dezember knapp 9 % der Firmenanteile für 200 Millionen US-Dollar erwarb, wurde Firmengründer Nick Woodmann im Alter von 36 Jahren zum Millionär. Den vorläufigen Höhepunkt des GoPro-Startup-Märchens bildet der Börsengang im Juni 2014, der zu einem der erfolgreichsten des Jahres zählte. Der Erstausgabepreis von 24 US-Dollar erreichte den anvisierten Höchstpreis, und schon im Verlauf des ersten Handelstages kletterte die Aktie auf 31,34 US-Dollar, sodass Experten den Wert des Unternehmens auf 3,9 Milliarden US-Dollar schätzen.
2
Rückblick auf die GoPros der Jahre 2010-2013
Zwischen dem ersten, selbst genähten Kameraarmband und der aktuellen Hero4, die Videos in 4K-Auflösung filmt, liegt ein weiter Weg. Auf die analoge Hero 35mm folgten im Jahresrythmus die ersten digitalen Hero-Generationen, die aufgrund ihrer beschränkten Möglichkeiten allerdings nur noch aus historischen Gründen interessant sind. 2010 war mit der HD Hero dann der Schritt zur heute noch aktuellen Full-HD-Auflösung geschafft. Die folgenden Seiten liefern Ihnen einen kurzen Überblick über die Ausstattung und Unterschiede der Hero-Kameragenerationen von 2010 bis 2013.
2.1
GoPro HD Hero (2010)
Die 2010 vorgestellte HD Hero (mitunter auch HD Hero1, HD Hero 1080 oder HD Hero Naked genannt) legte den Grundstein für die herausragende Stellung der GoPro-Kameras in der Actionfilmer-Szene und bot die Möglichkeit zur Videoaufzeichnung in Full HD mit 1.920 x 1.080 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde. Die Fotoauflösung betrug 5 Megapixel.
Neben Einzelaufnahmen gab es auch eine Dreifach-Fotoaufnahme, um eine Serie von 3 Fotos in 2 Sekunden aufzunehmen sowie eine Zeitrafferfunktion mit einem Aufnahme-Intervall von 1, 2, 5, 10, 30 oder 60 Sekunden. Die HD Hero verfügte bereits über eine Status-LCD-Anzeige auf der Frontseite. Die Kamerabedienung war verglichen mit heutigen Modellen sehr umständlich und alles andere als intuitiv. Die Menüsteuerung erfolgte per dreistelligen, alphanumerischen Kürzeln.
Screenshot einer Originalaufnahme des GoPro Media Teams mit der GoPro HD Hero aus dem Jahr 2010 bei YouTube. Das vollständige Video ist zu finden unter www.youtube.com/watch?v=yo3M6EB8kmk.
2.2
GoPro HD Hero2 (2011)
Der im darauffolgenden Jahr präsentierte Nachfolger wurde auf den Namen HD Hero2 getauft und kam in drei verschiedenen Sets auf den Markt, wobei die eigentliche Kamera immer die gleiche war und die Outdoor-, Surf- und Motorsport-Edition sich lediglich im Hinblick auf die mitgelieferten Halterungen unterschieden.
Abgesehen von kleinen Änderungen am äußeren Erscheinungsbild wie Tasten aus weicherem Plastik und einer vergrößerten Statusleuchte blieb der Formfaktor des Gehäuses praktisch gleich. Die Anschlussmöglichkeiten wurden um einen HDMI-Ausgang und die Option, ein externes Mikrofon anzuschließen, ergänzt. Für die inneren Werte warb GoPro mit der doppelten Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Ur-HD-Hero aus dem Vorjahr, und der stärkere Bildprozessor erlaubte Full-HD-Aufnahmen jetzt auch mit dem ultraweiten Bildwinkel von 170°.
Die HD Hero2 verfügt über einen 11-Megapixel-Sensor und schreibt Fotos mit einer Auflösung von bis zu 3.840 x 2.880 Pixeln auf die Speicherkarte.
Die maximale Bildfrequenz für extreme Zeitlupen in der WVGA-Auflösung stieg von 60 fps auf 120 fps. Der Bildsensor verfügte nun über 11 Megapixel, und die Standbildaufnahme-Funktion wurde um einen Burst-Modus mit 10 Fotos pro Sekunde erweitert, gleichzeitig waren als kürzestes Aufnahme-Intervall bei Zeitrafferaufnahmen jetzt 0,5 Sekunden möglich.
2.3
GoPro Hero3 (2012)
Ende 2012 erblickte die dritte Generation der HD Heros das Licht der Welt. Auf den ersten Blick offensichtlich sind das geringere Gewicht und die kleineren Gehäuseabmessungen im Vergleich zu den Vorgängern, und statt auf SD-Karten werden die aufgenommenen Videos und Fotos auf microSD-Karten gespeichert. Eine weitere Neuerung ist das integrierte Wi-Fi-Modul, das die drahtlose Kamerasteuerung per Fernbedienung oder Smartphone-App ohne weiteres Zubehör ermöglicht.
Ein neuer Windfilter sorgt für klarere Tonaufzeichnungen an stürmischen Tagen oder bei hohen Geschwindigkeiten, und auch der Funktionsumfang wurde erweitert. So vereinfacht z. B. die neu eingeführte Endlosschleife das Einfangen des besten Moments eines Bewegungsablaufs, indem bis zum erneuten Betätigen des Auslösers kontinuierlich aufgenommen und der ältere Teil der Aufzeichnung überschrieben wird.
Neben der Kamera erfuhr auch das wasserdichte Schutzgehäuse eine grundlegende Überarbeitung, und die gebogene Frontlinse wurde durch eine plane ersetzt, um sowohl unter wie auch über Wasser Fotos und Filme in optimaler Schärfe zu garantieren.
Die Hero3-Generation umfasst drei verschiedene Modelle, wobei die Hero3 White Edition mit dem 5-Megapixel-Sensor der HD Hero1 bis heute angeboten wird. Die Silver Edition verwendete den 11-Megapixel-Sensor der HD Hero2 und kann Videos im sogenannten Protune-Modus aufzeichnen, der durch eine hohe Datenrate mit weniger stark komprimierten Bildern und neutralerem Farbprofil die Fähigkeiten des Sensors voll auszunutzen kann.
Im Inneren der Black Edition werkelte ein neuer 12-Megapixel-Bildsensor, der auch bei schwachem Licht eine gute Bildqualität erlaubt und durch seinen hohen Dynamikumfang die Ergebnisse bei Gegenlichtaufnahmen verbessert. Während man bei der White und Silver Edition die Wi-Fi Remote separat erwerben musste, gehörte sie hier bereits zum Lieferumfang. Herausragende Eigenschaft des Hero3-Topmodells war aber die 4K-Videoaufnahme mit einer vierfach höheren Auflösung im Vergleich zu Full-HD-Videos, allerdings leider nur mit wenig praxistauglichen 15 Bildern pro Sekunde.
Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten, und die gesteigerte Leistungsfähigkeit der Hero3-Modelle wird mit kürzeren Akkulaufzeiten bezahlt. Während die HD Hero2 im Schnitt eine kontinuierliche Aufzeichnung von etwa 2,5 Stunden Video bei 720p und 30 fps erlaubte, ist mit den gleichen Einstellungen bei der Hero3 schon nach 2 Stunden Schluss. Die Akkulaufzeit der Black Edition bei 1080p und 30 fps erreicht sogar nur etwa 1,5 Stunden.
Die Hero3 markierte einen Meilenstein und machte die GoPro-Kameras weit über die Grenzen des Extremsports hinaus bekannt.
1080p, fps und FOV
Die umfangreiche Anzahl an unterschiedlichen Auflösungen, Bildraten und Bildwinkeln sowie deren Kombinationsmöglichkeiten ist zunächst verwirrend. Was die einzelnen Größen bedeuten und wie Sie die GoPro am besten für Ihre Anforderungen einstellen, lesen Sie in Kapitel 5 ab Seite 59.
2.4
GoPro Hero3+ (2013)
Auch 2013 blieb GoPro seinem jährlichen Update-Rhythmus treu und stellte im Oktober die nächste Kamerageneration vor. Schon der Namenszusatz + anstelle einer neuen Modellnummer macht deutlich, dass es sich dabei nicht um eine radikale Neuentwicklung, sondern um ein in Details verbessertes Update der Vorjahresmodelle handelt. So sind die Bilder ein bisschen brillanter, die WLAN-Verbindung funkt etwas schneller, und die Laufzeit profitiert von einem neuen Akku mit 1.180 mAh (statt 1.050 mAh).
Die von GoPro besonders herausgestellte Eigenschaft, die Hero3+ sei 20 % kleiner und leichter als die originale Hero3, bezieht sich dabei in erster Linie auf das Unterwassergehäuse, denn die Abmessungen der eigentlichen Kamera sind praktisch gleich geblieben.
Sinnvolle Modellpflege statt Revolution: Hero3+.
Die Hero3+-Kamerageneration besteht aus dem bis heute angebotenen Mittelklassemodell Hero3+ Silver und dem Flaggschiff Hero3+ Black. Die Hero3+ Silver übernimmt die bis dahin der Black-Oberklasse vorbehaltenen Zeitlupenfunktion und filmt in Full HD mit einer Bildrate von bis zu 60 Bildern pro Sekunde.
4K-Videoaufzeichnung, Protune-Modus und die neu eingeführte Super-View-Aufnahme für einen besonders weiten Bildeindruck, bei der Videos im Seitenverhältnis von 4:3 aufgezeichnet und dann in 16:9 umgewandelt werden, bleiben das Alleinstellungsmerkmal der Black Edition – allerdings noch immer nur mit einer Bildrate von maximal 15 fps.
* aktuell noch erhältlich
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede bei Ausstattung und angebotenen Videoauflösungen von der HD Hero bis zur Hero3+ Black Edition.
3
Die aktuellen GoPro-Modelle
Jüngste Neuzugänge der GoPro-Familie sind die Hero4-Modellreihe, die in zwei Editionen auf dem Markt ist, sowie das preiswerte Einstiegsmodell mit der schlichten Bezeichnung Hero. Neben diesen drei 2014 neu vorgestellten Modellen bleiben zwei der Hero-Modelle aus den Vorjahren im Programm, und zwar die GoPro Hero3+ Silver Edition sowie die GoPro Hero3 White Edition.
3.1
GoPro Hero
Die Hero rundet das Produktportfolio nach unten ab und bietet für kleines Geld den Einstieg in das umfangreiche GoPro-Halterungssystem. Im Gegensatz zu den übrigen Hero-Kameras bildet die Hero eine Einheit mit dem bis 40 m Tiefe wasserdichten Polycarbonat-Gehäuse und kann nicht entnommen werden. Immerhin lässt sich die Rückseite gegen die nicht wasserdichte Skeleton-Klappe für eine bessere Tonaufzeichnung bei Videodrehs an Land austauschen. Fest verbaut und nicht wechselbar ist dagegen der Akku. Die maximale Videoauflösung beträgt Full HD bei 30 Bildern pro Sekunde. Verzichten muss der Nutzer dagegen auf jegliche Funktechnik, und es besteht keine Möglichkeit zur Nachrüstung von Touchscreen, Zusatzbatterie oder Wi-Fi, da auch der Hero-Port, der seit der ersten HD Hero aus dem Jahr 2010 zum Standard gehörte, eingespart wurde.
3.2
GoPro Hero4
Die Hero4 wird in den beiden Modellvarianten Silver und Black angeboten. Neu bei beiden Modellen ist eine überarbeitete Menüführung, bei der die seitlich am Gehäuse untergebrachte Settings-/Tag-Taste einen schnellen Zugriff auf das Einstellungen-Menü für die Aufnahmeparameter des aktuellen Kameramodus ermöglicht.
Bei laufender Kamera dient die neue Settings-/Tag-Taste zum Markieren besonders gelungener Momente, um die Video-Nachbearbeitung zu vereinfachen. Mit der kostenlosen Schnittsoftware GoPro Studio (siehe Kapitel 12 ab Seite 227) sind die markierten Stellen dann bequem mit ein paar Mausklicks gefunden und schnell zu einem dramatischen Video zusammengefügt. Weitere Verbesserungen sind die QuikCapture-Funktion zum Einschalten der Kamera und Starten der Aufnahme mit nur einem Tastendruck sowie energiesparendere Wi-Fi- und Bluetooth-Funkverbindungen. Die beiden Hero4-Modelle weiten die Protune-Einstellungen auf Fotos aus, und so können anspruchsvolle Fotografen diverse Aufnahmeparameter wie ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich oder Verschlusszeit bei Bedarf manuell einstellen.
Die neuen Fotomodi Night Photo (Nachtaufnahme) und Night Lapse (Nachtzeitraffer) erlauben zudem Belichtungszeiten von bis zu 30 Sekunden, damit stimmungsvolle Einzel- oder Zeitrafferaufnahmen bei wenig Licht gelingen. Die Videoqualität bei Aufnahmen unter schwachen Lichtverhältnissen oder dem Wechsel zwischen gut und schlecht beleuchteten Bereichen verbessern soll die Auto Low Light genannte Funktion, bei der die Kamera automatisch die Bildrate anpasst, um eine optimale Belichtung zu erzielen.
Der neue Fotomodus erlaubt Belichtungszeiten von bis zu 30 Sekunden und eröffnet zahlreiche neue kreative Möglichkeiten.
Sowohl die Hero4 Silver als auch die Hero4 Black werden in drei verschiedenen Editionen angeboten. Der Lieferumfang der Standard-Ausführung umfasst neben Kamera, Akku und USB-Kabel noch das bis 40 m Tiefe wasserdichte Polycarbonat-Gehäuse, eine Skeleton-Rückklappe, bei der Hero4 Silver zusätzlich eine bis 3 m Tiefe wasserdichte Touchklappe, jeweils eine gerade und eine gebogene Klebehalterung sowie Schnellspannschnallen und einen 3-Wege-Schwenkarm. Eine WLAN-Fernbedienung, wie sie noch zum Lieferumfang der Hero3+ Black Editon gehörte, muss allerdings in jedem Fall extra erworben werden (ca. 80 Euro).
Die Surf Edition wendet sich an Wassersportler und bringt statt der Klebehalterungen eine Surfboard-Halterung, eine FCS-Steckbefestigung und ein Kamera-Halterungsband mit. Für Konzertaufnahmen optimiert ist das Music-Paket, bei dem statt des Unterwassergehäuses eine Rahmenhalterung (»The Frame«) samt Objektivdeckel sowie anstelle der Klebehalterungen zwei abnehmbare Instrumentenhalterungen und eine Mikrofonständer-Halterung zum Lieferumfang gehören.
Hero4 Silver
Mit der Vorstellung der 2014er-Generation verschwimmt die klare Abgrenzung zwischen der Silver Edition als Mittel- und der Black Version als Oberklassemodell. Im Gegenteil: Die Hero4 Silver ist die erste und bislang einzige GoPro mit eingebautem Display zur Anzeige der Live-View-Vorschau und zur bequemen Menüsteuerung per Touchscreen – und das bei einem Gewicht von nicht einmal 150 g für die Kamera samt Akku und Unterwassergehäuse.
Die Gehäuseabmessungen und technischen Eckdaten übernimmt die Hero4 Silver vom Hero3+ Black Topmodell aus dem Vorjahr. Maximal möglich ist 4K-Video, allerdings nur mit 15 fps. Eine schnellere Framerate von 30 fps für die flüssige Darstellung schneller Bewegungen ohne Ruckler gibt es bis zur 2.7K-Auflösung. Bei Full HD ist eine Bildrate bis zu 60 fps für Zeitlupen möglich, bei 720p sind sogar 120 fps drin.
Unterm Strich ist die Hero4 Silver zurzeit sicherlich das universellste GoPro- Modell und für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete geeignet. Dank ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses dürfte sie für die meisten Hobbyfilmer und Wochenendabenteurer die erste Wahl sein. Unbedingt gleich mitkaufen sollte man aber einen Ersatzakku, denn die Laufzeit ist recht kurz: Eine Akkuladung reicht für etwa 1,5 Stunden Videoaufnahme (bei 2.7K-Auflösung).
Hero4 Black
Aushängeschild der GoPro-Familie in puncto maximale Videoqualität bleibt die »schwarze« Version. Die GoPro Hero4 Black bietet eine reichhaltige Auswahlmöglichkeit unter unzähligen Aufnahmeformaten und ist die erste GoPro mit 4K-Videoauflösung mit 30 fps für die flüssige Darstellung von Bewegungen im Video.
In Full HD sind bis zu 120 fps möglich und man erhält so optimales Ausgangsmaterial für beeindruckende Zeitlupeneffekte in der Nachbearbeitung. Den mit der Hero3+ Black Edition eingeführten SuperView-Modus mit einem Blickfeld von nahezu 180° beherrscht die Hero4 Black hoch bis zur 4K-Auflösung.
Die Aufbereitung der Videodaten übernimmt ein neuer Prozessor, der laut GoPro doppelt so schnell arbeitet wie sein Vorgänger in der Hero3+ Black Edition. Die höhere Rechengeschwindigkeit hat allerdings ihren Preis, allen voran in der gesunkenen Akkulaufzeit. Bei hochauflösenden 4K-Aufnahmen mit 30 fps macht der Akku nach nur etwa einer Stunde schlapp.
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede bei Ausstattung und zur Verfügung stehenden Videoauflösungen der aktuellen GoPro-Modelle von 2014.
4
Die Bedienung der GoPro-Kameras
GoPro-Kameras haben zunächst einmal wenig mit konventionellen Camcordern oder Fotoapparaten gemein. Der Kasten von der Größe einer etwas zu dick geratenen Streichholzschachtel ist mit einem hervorstehenden Objektiv sowie einem kleinen Statusdisplay ausgestattet, das über die aktuellen Kameraeinstellungen informiert und in Verbindung mit den drei Bedienknöpfen vorne, oben und an der Seite zur Menüsteuerung dient. Trotz des eher spartanischen Erscheinungsbildes verfügen die Kamerawinzlinge über einen riesigen Funktionsumfang und sind zu absolut professionellen Ergebnissen in der Lage, wie nicht zuletzt der Einsatz in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen beweist. Die folgenden Seiten zeigen Ihnen die grundlegenden Handgriffe im Umgang mit den GoPro-Kameras.
4.1
Erste Schritte
Die notwendigen Handgriffe, um die neue GoPro-Hero-Kamera einsatzbereit zu machen und die ersten Videos oder Fotos aufzunehmen, beschränken sich auf ein Minimum. Zusätzlich benötigen Sie aber unbedingt noch eine Speicherkarte, die leider nicht zum Lieferumfang gehört. Weitergehende Informationen zur Auswahl einer geeigneten Speicherkarte finden Sie im Info-Kasten auf Seite 39.
1 Beim Auspacken der Kamera machen Sie die erste Bekanntschaft mit dem GoPro-Halterungssystem, denn die Kamera sitzt unter der Plastikabdeckung der aufwendig gestalteten Verpackung samt Unterwasserschutzgehäuse auf einer Plastikhalterung. Drücken Sie daher die seitlichen Enden der Schnellverschlussschnalle zusammen und schieben Sie die Kamera aus der Halterung.
Die Schnellverschlussschnalle arretiert fest in der Halterung.
2 Anschließend muss die Hero aus dem wasserdichten Gehäuse entnommen werden, um die Klappe des Akkufachs und den Einschubschlitz für die Speicherkarte freizulegen. Ziehen Sie dazu den vorderen Teil der schwarzen Verriegelung mit leichtem Druck nach oben, bis der hintere Teil hörbar ausrastet. Nun lässt sich die Rückwand des Unterwassergehäuses herunterklappen und Sie können die Hero entnehmen.
3 Die Speicherkartenöffnung und die Anschlüsse finden Sie bei den Hero-Modellen 3/3+ und 4 unter der Plastikabdeckung auf der (von hinten gesehen) linken Seite. Sie kann einfach durch das Unterhaken mit dem Fingernagel abgenommen werden. Da sie nicht fest mit dem Gehäuse verbunden ist, muss man sehr gut darauf achtgeben, sie nicht zu verlieren.
Die seitliche Abdeckung kann einfach mit dem Fingernagel entfernt werden und legt Anschlussbuchsen und Speicherkarteneinschub frei.
Mit dem ständig wachsenden Leistungsumfang der Hero-Kameras ist auch der Anspruch an die Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarten gestiegen. Damit die anfallenden Videodateien fehlerfrei abgespeichert werden können, gelten folgende Mindestvoraussetzungen:
■ HD Hero 960 und HD Hero: SD-Karten der Klasse 4 bis zu 32 GB.
■ HD Hero2: SD-Karten der Klasse 4 bis zu 32 GB, für 0,5 Sek. Zeitrafferintervall, 10/1-Fotoserie und Protune-Modus sind Karten der Geschwindigkeitsklasse 10 erforderlich.
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