Gott und die Debatte zu Transgender - Andrew T. Walker - E-Book

Gott und die Debatte zu Transgender E-Book

Andrew T. Walker

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Beschreibung

Genderthemen sind praktisch täglich in den Nachrichten und sie sind auch Teil des täglichen Lebens vieler Menschen. Daher geht es im Kern dieser Debatte nicht um die Debatte an sich, sondern um Menschen – und das ist auch die Botschaft dieses Buches. Andrew Walker schält heraus, was es überhaupt bedeutet Mann oder Frau zu sein und zeigt Wege auf, wie sich jeder von uns mit den unterschiedlichen Perspektiven zu Gender befassen kann. Er bringt dies auch in Verbindung damit, was Jesus dazu gesagt hat – eben dieser Jesus, der Themen debattiert hat und der, viel mehr noch als das, die Menschen geliebt hat. Er zeigt auch auf, warum das, was Jesus gesagt hat, eine gute Nachricht ist – für jeden. Diese zweite Ausgabe wurde überarbeitet und erweitert, um die jüngsten Entwicklungen und Debatten in Betracht zu ziehen, sowohl diejenigen innerhalb der Kirchen und Gemeinden wie auch die in der Kultur um uns herum.

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„Andrew Walker ist einer der hellsten Köpfe in der evangelikalen Kirche, weshalb er einer der Ersten war, die ich zu EPPC geholt habe. In Gott und die Debatte zu Transgender hilft er der Kirche, die heutigen Herausforderungen in Bezug auf die Geschlechtsidentität zu verstehen und darauf mitfühlend zu reagieren. Diese Neuauflage* des Buches wird heute mehr denn je gebraucht.“

RYAN T. ANDERSON, Präsident, Ethics and Public Policy Center (EPPC); Autor, When Harry Became Sally

„Bibeltreu und warmherzig mitfühlend. Dies ist ein zeitgemäßes Hilfsmittel für alle, die Menschen seelsorgerisch betreuen, die mit Fragen der Geschlechtsidentität zu kämpfen haben. Andrew Walker liefert ein hilfreiches Kapitel darüber, wie Eltern dieses Thema mit ihren Kindern ansprechen sollten, und beantwortet außerdem eine Reihe häufig gestellter Fragen.“

SHARON JAMES, Analystin für Sozialpolitik, The Christian Institute, UK; Autorin, Gender Ideology: What Do Christians Need to Know?

„Die Bibel sagt uns, dass Jesus voller Gnade und Wahrhaftigkeit war. In diesem Buch tritt Andrew Walker in die Fußstapfen des Erlösers. Er spricht die Wahrheit aus, aber er tut es mit Gnade und Liebe. Er geht komplexe Themen mit Sorgfalt, Klarheit und Weisheit an. Dies wird mein Lieblingsbuch für alle sein, die sich schwer tun, dieses brandaktuelle Thema zu verstehen.“

DANIEL L. AKIN, Präsident, Southeastern Baptist Theological Seminary

„Ich bin sehr dankbar für Andrew Walkers Arbeit zur Transgender-Debatte. Mein ganzes Erwachsenenleben lang habe ich mich danach gesehnt, dass Christen öffentliche Themen auf eine Art und Weise ansprechen, die wortgewandt, intelligent, biblisch orthodox und mitfühlend ist. Andrew tut genau das in seinen Veröffentlichungen und Vorträgen. Der einzige Weg für die Kirche besteht darin, treu, ehrlich und liebevoll zu sein, während wir alles der Herrschaft Christi unterstellen. Dieses Buch kann uns dabei helfen, im Blick auf die womöglich schwierigste soziale Frage unserer Zeit, genau das zu tun.“

HUNTER BAKER, Dekan der Künste und Wissenschaften, Union University

„Das Thema Transgenderismus ist in unserer Kultur nach wie vor heiß umstritten und wirft eine Vielzahl von Fragen für Christen auf, die einer biblischen Sexualethik treu sein und gleichzeitig ihren transsexuellen Mitmenschen Liebe entgegenbringen wollen. Andrew Walker bietet eine Fülle klarer, ethischer Überlegungen und seelsorgerlicher Sensibilität, die in der Autorität der Bibel und den Erkenntnissen der besten christlichen Tradition verwurzelt sind. Walkers Buch ist ein hervorragendes Nachschlagewerk für kirchliche Mitarbeiter, kirchliche Lesekreise oder Eltern und Lehrer, die auf christliche Weise darüber nachdenken wollen, wie sie dieses Thema mit Überzeugung und Mitgefühl angehen können. Äußerst empfehlenswert.“

NATHAN A. FINN, Propst und Dekan, North Greenville University

Empfehlungen für die erste Ausgabe:

„Ich habe auf eine Publikation gewartet, die mir eine klare, liebevolle und auf das Evangelium ausgerichtete Analyse zum Thema Geschlechtsdysphorie bietet, und ich habe sie endlich gefunden. Dieses Buch wird unglaublich hilfreich sein, um den Leib Christi dabei zu unterstützen, im heutigen kulturellen Klima ein Wegweiser zu sein.“

JACKIE HILL PERRY, Autorin, Gay Girl Good God und Holier Than Thou

„Die Fragen der Geschlechteridentität gehören zu den radikalsten unserer Zeit – und die Kirche ist darauf nicht vorbereitet. Andrew T. Walker hat sich eingehend mit diesen Fragen beschäftigt und ist ein unschätzbarer Ratgeber für gläubige Christen, die durch die Wogen und Verwirrungen dieser Debatte gehen.“

ROD DREHER, Autor, The Benedict Option und Live Not by Lies

„Die Transgender-Debatte ist eine, bei der die Emotionen auf beiden Seiten leicht hochkochen. Mit der Klarheit des Evangeliums und christusähnlichem Mitgefühl navigiert Andrew Walker gekonnt auf einem Weg zwischen Torheit und Unbarmherzigkeit. Auf diese Weise hilft er uns zu erkennen, warum das Evangelium von Jesus Christus eine gute Nachricht für Transgender ist. Ich empfehle diese klarsichtige und warmherzige Einführung in eines der herausforderndsten Themen unserer Zeit sehr.“

ROB SMITH, Dozent für Ethik, Sydney Missionary and Bible College

„Andrew Walker bringt einen scharfen Verstand und ein seelsorgerisches Herz für ein komplexes und oft schmerzhaftes Thema mit, und das Ergebnis ist eine äußerst hilfreiche Lektüre für die Kirche von heute, voll von Weisheit, Gnade und Wahrheit. Ich empfehle es wärmstens.“

SAM ALLBERRY, Autor, Gute Nachrichten für unseren Körper: Was sagt Gott über unseren Leib?

„Themen wie diese erfordern eine Mischung aus Mitgefühl und Klarheit, und Andrew Walker schreibt mit beidem. Dies ist eine äußerst hilfreiche Einführung in ein kompliziertes, kontroverses und oft schmerzhaftes Thema.“

ANDREW WILSON, Lehrender Pastor, King’s Church London; Autor, God of All Things

„Dieses Buch legt die Hand des Leidenden in die Hand des Erlösers, und deshalb ist dies das Buch, das ich Eltern in die Hand geben werde, die darum ringen zu erfahren, wie Gottes Wort dazu beiträgt, ein Kind zu lieben, das mit Fragen der Geschlechtsidentität zu kämpfen hat. Neben der liebevollen pastoralen Fürsorge und der biblischen Familienberatung zeigt dieses Buch, wie man die Zeichen der Zeit erkennt und mit christlicher Hoffnung reagiert.“

ROSARIA BUTTERFIELD, Autorin, Secret Thoughts of an Unlikely Convert und The Gospel Comes with a House Key

„Christen müssen anfangen biblisch, in Wahrheit und Liebe über dieses Thema zu denken und zu sprechen. Andrew Walker hat eine solide Grundlage geschaffen, von der aus die Kirche beginnen kann, sich mit diesem kulturellen Wandel auseinanderzusetzen.“

KAREN SWALLOW PRIOR, Forschungsprofessorin für Englisch, Christentum und Kultur, Southeastern Baptist Theological Seminary

„Dies ist genau das Buch, nach dem ich mich gesehnt und dafür gebetet habe, dass es jemand schreiben möge. Andrew T. Walker bringt biblische Klarheit in ein komplexes und kontroverses Minenfeld. Er zeigt einen klaren Weg auf, der christlichen Leitern und allen Gläubigen hilft, sich auf schwierigem Terrain mit Gnade, Sanftmut und echter Liebe für Transgender-Menschen zu bewegen.“

JONATHAN BERRY, Direktor, True Freedom Trust

„Was sollten Christen über diejenigen denken und sagen, die das Gefühl haben, dass ihr Geschlecht nicht mit ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmt? Sollten wir das akzeptieren oder stillschweigend dulden? Andrew Walker sagt zu Recht nein dazu, aber er tut das auf eine mitfühlende Art und Weise, die die psychologischen Kämpfe und das Leiden von Menschen anerkennt, die sich von ihrem Selbst, so wie es Gott erschaffen hat, entfremdet fühlen.“

ROBERT P. GEORGE, McCormick-Professor für Jurisprudenz, Universität Princeton

„Dies ist ein äußerst wichtiges Buch, nicht nur wegen Andrew Walkers praktischer Behandlung des heiklen und verwirrenden Themas Transgenderismus, sondern auch wegen der sehr wahrheitsgetreuen und mitfühlenden Art, mit der er damit umgeht. Genau genommen ist dies ein Buch darüber, wie wir die geschlechtsdysphorische Person mit der vollen Gnade und herrlichen Wahrheit des Evangeliums lieben können. Es ist ein einmalig schönes und sehr praktisches Buch. Ein absolutes Muss.“

GLENN T. STANTON, Direktor der Studien zur Familienbildung bei Focus on the Family

„Die Bibel sagt, dass man seinen Nächsten lieben und andere so behandeln soll, wie man selbst von ihnen behandelt werden möchte. Wie können wir als Christen unsere transgender Nächsten mitfühlend lieben, ohne unseren Glauben zu kompromittieren? Andrew Walker gibt uns den richtigen Weg vor.“

ERICK ERICKSON, Redakteur, The Resurgent

„Andrew Walkers zärtliche Anwendung von Gottes Wort auf unser verworrenes Leben heute sollte dieses Buch zu einer der ersten Anlaufstellen machen, an die wir uns auf der Suche nach christlicher Gnade und Wahrheit wenden, wenn wir versuchen alle unsere Nächsten wie uns selbst zu lieben.“

ED SHAW, Autor, The Plausibility Problem

„Andrew Walker bietet überfällige Klarheit, Mitgefühl und praktische Weisheit zu einer der schwierigsten Fragen unserer Zeit. Dabei zeigt er nicht nur, dass wir nicht zwischen Wahrheit und Liebe wählen müssen, wie uns oft gesagt wird, sondern dass wir das gerade bei diesen Fragen der menschlichen Identität nicht können. Dies ist ein wirklich wichtiges Buch.“

JOHN STONESTREET, Präsident des Colson Center for Christian Worldview

„Wir brauchen ein zusätzliches Maß an Weisheit und ein zusätzliches Maß an Mitgefühl, wenn wir Menschen begleiten, die mit ihrer Geschlechtsidentität kämpfen. Andrew Walker demonstriert die Art von Weisheit und Mitgefühl, die wir in der vor uns liegenden Zeit brauchen werden.“

TREVIN WAX, Autor, Rethink Your Self

„Andrew Walker hat uns eine dringend benötigte Ressource für das Verständnis der Fragen rund um Transgender-Themen gegeben. Mit Klarheit und Sanftheit führt er uns zurück zu einer biblischen Sicht der Menschheit, der Schöpfung und der Geschlechter und lädt uns ein, die Treue zu dieser Perspektive als die liebevollste Art und Weise zu sehen, wie wir mit einer verwirrten Welt umgehen können.“

MIKE COSPER, Gründer, Harbor Media; Moderator, Der Aufstieg und Fall von Mars Hill

Was sagt die Bibel eigentlich über die Geschlechtsidentität?

Andrew T. Walker

Impressum

Gott und die Debatte zu Transgender: Was sagt die Bibel eigentlich über die Geschlechtsidentität?, Andrew T. WalkerSolid Rock Verlag GbR, c/o Postflex #2889, Emsdettener Str. 10, 48268 Greven

Veröffentlicht unter dem Englischen Originaltitel: God and the Transgender Debate: What Does the Bible Actually Say About Gender Identity? (2nd Edition) Copyright © 2022 by Andrew Walker, Published by The Good Book Company www.thegoodbook.co.uk

This edition is published by arrangement with The Good Book Company.All rights reserved. Diese Ausgabe wird aufgrund eines Vertrages mit The Good Book Company veröffentlicht. Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieser Publikation darf ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt werden, es sei denn, dies wird durch das Urheberrechtsgesetz gestattet.Andrew Walker hat sein Recht gemäß dem Copyright, Designs and Patents Act 1988 geltend gemacht, als Autor dieses Werkes genannt zu werden.

Zitierte Bibelstellen, wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten:Soweit nicht anders vermerkt:Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen.© 2011 Genfer Bibelgesellschaft.

Bibelstellen mit einem * versehen:Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Bibelstelle mit zwei ** versehen:Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Paperback ISBN: 978-3-949836-00-8Tolino ISBN: 978-3-949836-32-9

Übersetzung: Solid Rock Verlag GbRCover Design: Solid Rock Verlag GbR und Harald Klein, [email protected]: Christina SchremmerSatz und Design: Harald Klein, www.haraldklein.design

An Matt und Carey Murphy,

die sowohl meiner Familie als auch ihrer Gemeinde gezeigt haben, was es bedeutet, Christus mit gebrochenen Körpern und inmitten einer zerrütteten Schöpfung freudig zu folgen.

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Buch herausgeben dürfen, vor allem da wir gleich mit der erweiterten 2. Auflage beginnen können. Wir hoffen sehr, dass dieses Buch allen Beteiligten, sowohl im Verständnis der Sache an sich wie auch im Blick auf das Miteinander, hilft.

Wir wünschen uns, dass dieses Buch die Debatte fördert, um in eine barmherzige Diskussion miteinander und zu einer Wertschätzung dessen zu kommen, was die Bibel zu diesem Thema sagt, und dies nicht aus kulturellen Gründen auszusparen.

Die Kirche – und damit sind sämtliche weltweiten Nachfolger Jesu Christi gemeint – ist immer Gegenkultur, egal wo sie sich befindet und egal ob sie das will oder nicht, dies liegt in ihrem Auftrag begründet.

Gottes Segen beim Lesen!

Solid Rock Verlag

Vorwort

Die zerstörende Geschwindigkeit des moralischen Wandels ist eine der schockierendsten Entwicklungen unserer Zeit. Eine ganze moralische Ordnung bricht zusammen und eine neue moralische Ordnung wird an ihre Stelle gesetzt. Nichts davon ist zufällig und jede Dimension dieser Entwicklung ist Teil einer umfassenden Revolte gegen die Schöpfung selbst.

Man bedenke nur, dass die zweite Auflage dieses Buches eine durchaus notwendige Aktualisierung einer weniger als fünf Jahre alten Argumentation zu Sexualität und Geschlecht darstellt. Die Aktualisierung wurde nicht durch irgendwelche Unzulänglichkeiten der Originalausgabe notwendig. Im Gegenteil, diese neue Ausgabe wird aufgrund der Veränderungen in der moralischen Landschaft, die sich im letzten halben Jahrzehnt ergeben haben, dringend notwendig.

Die Dringlichkeit dieser Themen lässt uns umso dankbarer für die gute Arbeit, die Andrew Walker durch Gott und die Debatte zu Transgender geleistet hat, sein, auch für seine sorgfältige Ausarbeitung dieser Neuauflage. Dieses Buch war im Jahr 2017 wichtig. Jetzt ist es noch viel wichtiger.

Die Transgender-Revolution hat inzwischen ein kritisches Stadium erreicht und berührt nun nahezu alle Bereiche der Gesellschaft. Die Unterhaltungsbranche bemüht sich, schnell Transgender-Figuren und -Darsteller in ihre Produktionen aufzunehmen. In den Schulsystemen der USA ist das Thema „Geschlechtsidentität“ inzwischen Teil des Lehrplans für Gesundheitserziehung, wobei man davon ausgeht, dass selbst kleine Kinder ihre Transidentität bekannt geben können. Während ich dieses Vorwort schreibe, kommt gerade die Nachricht, dass ein europäisches Land Kindern im Alter von vier Jahren erlauben will, eine neue Geschlechtsidentität zu erklären und zu verlangen, und zwar ausdrücklich ohne das Wissen oder die Erlaubnis ihrer Eltern.

In den Kirchengemeinden gibt es Familien, die sich mit dieser Revolution auseinandersetzen müssen. Christliche Schulen und Hochschulen sehen sich mit der Forderung konfrontiert, Geschlechterfluidität und nicht-binäre Geschlechtsidentitäten zuzulassen. In den Arenen der Sportwelt wird heftig darüber gestritten, wer bei Sportveranstaltungen für Frauen antreten darf und wer nicht. Sportler, die biologisch männlich sind, werden jetzt als Sportlerinnen gefeiert. Diejenigen, die es wagen zu protestieren, werden als fundamentalistische Spinner oder Schlimmeres abgetan.

Die sexuelle Revolution, die in den 1960er Jahren mit aller Macht eingeleitet wurde, war ein Versuch, den Moralkodex der westlichen Zivilisation neu zu schreiben. Die Transgender-Revolution, so möchte ich meinen, ist ein Versuch, sich über die Biologie und den gesunden Menschenverstand hinwegzusetzen.

Als Christen müssen wir erkennen, dass die Transgender-Verwirrung in Wirklichkeit auf eine tiefere Auflehnung hindeutet – eine Ablehnung des Entwurfs des Schöpfers und eine Zurückweisung der Güte von Gottes Schöpfungsakt. Aus diesem Grund müssen wir das gemeinsame Zeugnis sowohl der besonderen Offenbarung in der Bibel als auch der allgemeinen Offenbarung in der Schöpfungsordnung verstehen. Andrew Walker hilft, diese Zusammenhänge deutlich zu machen.

Dieses Buch ist in der Tat ein Traktat für unsere Zeit, und Christen brauchen es. Die Kirchen brauchen es. Pastoren brauchen es. Wir alle sollten es lesen.

Vor fünf Jahren schrieb ich über die erste Auflage dieses Buches:

„Die Gründe, warum Christen der Transgender-Revolution entgegentreten müssen und warum wir in aller Treue das Evangelium Transgender-Personen verkünden müssen, liegen darin, dass wir Gott lieben und unseren Nächsten lieben. Die sexuelle Revolution ist ein gescheitertes Experiment: Eines, das nur zu persönlichen Tragödien und kulturellem Chaos führen wird. Die Kirche sollte ein Ort der Zuflucht für die Opfer der sexuellen Revolution sein. Wir müssen andere auf die Erlösung und Heilung durch das Evangelium Christi hinweisen. Wir müssen ein biblisches Volk sein, das auf die Erlösung aller Dinge – einschließlich des Geschlechts und der Sexualität – und auf die Erfüllung aller Verheißungen Gottes in Christus Jesus wartet.“

Andrew hat diese zweite Auflage nicht nur geschrieben, um die Transgender-Herausforderung zu erklären und die biblischen Wahrheiten aufrechtzuerhalten, sondern um uns alle auf das Evangelium von Jesus Christus hinzuweisen. Er ist ein geschätzter Kollege, der dieses Buch aus Sorge geschrieben hat, aber noch mehr aus Liebe zu Christus, zur Kirche und zu den Menschen, die nach Gottes Ebenbild, nach Gottes Plan und zu Gottes Zwecken geschaffen wurden. Die Leserinnen und Leser werden meine Dankbarkeit für diesen Autor und dieses Buch teilen.

Dr. R. Albert Mohler, Jr.

Louisville, Kentucky

31. August 2021

1. Er hatte Mitgefühl

Jesus debattierte über verschiedene Themen. Aber viel mehr noch liebte er die Menschen.

Während seiner Zeit auf der Erde kamen alle möglichen Leute, um mit ihm zu sprechen. Die religiösen Eingeweihten. Die gesellschaftlich Ausgegrenzten. Die Behinderten. Die Unerwünschten. Die Reichen, die Armen, die Jungen, die Alten. Diejenigen, deren Leben von anderen ruiniert worden war, und diejenigen, die ihr Leben selbst vermasselt hatten.

Und Jesus liebte sie alle, nahm sich Zeit für sie alle und respektierte sie alle. Er war nicht immer mit ihnen einverstanden (und mit den religiösen Insidern war er am meisten uneins). Aber er hat sie immer geliebt – vor allem diejenigen, die verletzt zu ihm kamen. Mit einem schönen Satz aus dem Propheten Jesaja, den er auf sich selbst anwandte, beschrieb Jesus seinen Umgang mit ihnen:

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Matthäus 12,20)

Es ist wichtig, sich die Bildsprache, die Jesus auf wunderbare Weise verwendet, vor Augen zu führen. Jesus will nicht zulassen, dass zerbrechliche Menschen unter der Last ihrer Kämpfe kollabieren oder daran zerbrechen. Jesus will sich derer annehmen, die das Gefühl haben, dass sie kurz davor stehen auszubrennen, und ihnen helfen wieder zu Licht und Freude zu gelangen. Jesus ist zärtlich und sanft zu denen, die glauben, dass sie nicht mehr weiterkommen.

Er beschreibt das Leben mit ihm als „Ruhe“ und lädt die Beladenen ein, zu ihm zu kommen und dieses Leben zu genießen:

„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)

Wenn du diese Zeilen liest und kurz vor dem Zusammenbruch stehst, wenn du das Gefühl hast, dass dein Lebensfunke sehr, sehr schwach ist oder dass du zu schwach bist, um dich aufrecht zu halten – oder wenn du jemanden kennst, der sich in dieser Situation befindet –, dann sagt Jesus: „Ich verstehe das. Ich sehe das. Ich liebe dich und ich will dir helfen. Ich bin vielleicht nicht immer einer Meinung mit dir, aber ich werde dir nur widersprechen, weil ich das Beste für dich will. Ich bin hier, um dich zu stärken, nicht um dich zu zerbrechen. Ich lösche keine flackernden Kerzen. Ich will neue Flammen entfachen.“

Jesus hat die Menschen geliebt. Sich daran zu erinnern ist wichtig, während ich ein Buch, das das Wort „Debatte“ im Titel trägt, schreibe. Und es ist auch gut, dass du dich daran erinnerst, wenn du ein Buch liest, welches das Wort „Transgender“ im Titel hat. Denn im Kern geht es bei dieser Debatte nicht um eine Debatte. Es geht um Menschen: Wertvolle Menschen, die nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden, die verletzt sind, die verwirrt sind, die wütend sind, die Angst haben, denen vielleicht von ihrer Familie gesagt wurde, dass sie nicht willkommen sind. Es geht um einige Menschen, die sich darüber freuen, wie sich die Kultur in Bezug auf die Geschlechtsidentität verändert hat, und um andere Menschen, die darüber besorgt sind, wie sich die Kultur verändert hat.

Was würde Jesus tun? Er würde uns zuhören, er würde uns lieben, und wenn er mit uns nicht einverstanden wäre, dann immer und nur aus Mitgefühl, niemals aus Unterdrückung. Es gibt keine verletzte Person, die er verspotten, meiden, beleidigen oder verhöhnen würde. Er ist so entschlossen, das zu erreichen, was für uns alle am besten ist, dass er gestorben ist – ausgeschlossen, verspottet und zurückgewiesen wurde –, um es zu erreichen.

Wenn dies nicht der Jesus ist, von dem du gehört hast, dann tut es mir leid. Es ist der Jesus, mit dem und für den ich zu leben versuche. Und es ist der Jesus, dessen Worte du in diesem Buch hören wirst, wenn wir einen sorgfältigen Blick darauf werfen, was die Bibel wirklich über die Geschlechtsidentität sagt. Und was das für Menschen bedeutet, die Unsicherheiten oder Auseinandersetzungen mit ihrer eigenen Geschlechtsidentität erleben; für diejenigen, die die Menschen lieben, die diese Auseinandersetzungen erleben. Und auch für Kirchen, die versuchen (oder versuchen sollten), diese Menschen mitten in ihrem Konflikt zu unterstützen.

WARUM DIESES BUCH?

Ich schreibe dieses Buch, weil in der westlichen Kultur eine Revolution im Gange ist, die unsere Annahmen und Traditionen darüber, was es bedeutet, ein Mann oder eine Frau zu sein, in Frage stellt. Es ist eine Revolution, die zum Kern dessen vordringt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Diese Revolution wirft jahrhundertealte Normen über den Haufen. Und dabei kann auch etwas Gutes herauskommen. Es ist zum Beispiel gut, dass Menschen, die unter ihrer Geschlechtsidentität leiden, offener und ehrlicher über ihren Kampf und ihre Gefühle sprechen können, ohne dass jeder in der Gesellschaft sie für einen Freak hält. Die Gesellschaft versucht nun, Menschen zu helfen, die Zweifel und Probleme mit ihrer Geschlechtsidentität haben, anstatt diese Menschen auszugrenzen.

Mit dieser Revolution geht eine Debatte einher – eine Debatte darüber, was es überhaupt bedeutet, ein Mann oder eine Frau zu sein. In dieser Debatte werden viele Stimmen erhoben. Einige sind laut, viele sind eher leise. Einige sind unfair und schrill, und zwar aus vielen Perspektiven. Andere sind maßvoll und wohlwollend und vertreten eine Vielzahl von Positionen. Einige sind in den Medien gut vertreten, während andere darum kämpfen, überhaupt gehört zu werden.

Ich denke, es ist wichtig, dass Gottes Stimme in dieser Debatte gehört wird. Warum? Weil es in Psalm 100,3 heißt: „Er hat uns geschaffen, ihm gehören wir. Wir sind sein Volk, seine Herde, und er ist unser Hirte, der uns auf seine Weide führt!“ Genau darum geht es in diesem Buch. Es ist weder eine medizinische oder psychologische Studie noch eine statistische Analyse oder ein politisches Manifest. Es zielt darauf ab, Gottes Stimme so deutlich wie möglich zu Gehör zu bringen hinsichtlich der Frage, wer wir als seine Geschöpfe sind.

Dies ist ein Buch für eifrige und aufmerksame Menschen, die darüber reflektieren wollen, was die Bibel über Transgenderismus sagt, wie das auf Situationen zutrifft, mit denen sie wahrscheinlich konfrontiert werden, und was das möglicherweise für die Kämpfe bedeutet, die sie oder ihre Angehörigen gerade durchmachen. Ich schreibe für dich, wenn du mehr lernen und besser lieben willst und offen dafür bist, darüber nachzudenken was Gott in seinem Wort über Sex und Gender sagt.

Die einzige Annahme, die in diesem Buch getroffen wird, und eine Annahme, für die ich dich bitte offen zu sein, wenn du sie nicht schon teilst, ist, dass die Bibel Gottes Wort ist. Vielleicht nimmst du diese Wahrheit an, vielleicht auch nicht. Aber es lohnt sich, einen Blick auf alle verfügbaren Quellen zu werfen, um zu sehen, welche Hinweise sie für ein so schwieriges, schmerzhaftes und emotionales Thema bereithalten. Ich bitte dich also nur um einen Gefallen: lies dieses Buch ganz durch und betrachte es als Ganzes. Dies ist ein schwieriges Thema, und es ist nicht einfach. Jedes Kapitel ist in vielerlei Hinsicht von anderen Kapiteln abhängig und kein einziges Kapitel sagt alles, was meiner Meinung nach gesagt werden muss.

In diesem Buch erwartet dich Folgendes: Zunächst werden wir drei kurze Einführungskapitel behandeln, um zu verstehen, wie wir als Kultur dorthin gekommen sind, wo wir heute stehen, was es bedeutet, transsexuell zu sein, und warum und wie Menschen in dieser Debatte zu so unterschiedlichen Positionen gelangen.

In den Kapiteln fünf bis sieben werden wir untersuchen, was die Bibel über den Menschen und damit auch über das Geschlecht sagt.

In den Kapiteln acht bis elf wird dies mit dem realen Leben der Menschen verglichen:

Was dies für diejenigen bedeutet, die ihre transsexuellen Mitmenschen lieben wollen.Was Jesus zu denjenigen sagt, die unter Geschlechtsdysphorie leiden oder sich als Transgender identifizieren.Wie Jesus die lokalen Gemeinden dazu auffordert, jedem Menschen, der in unsere Gemeinden kommt, Mitgefühl entgegenzubringen, unabhängig davon, wer er ist und was er denkt, und gleichzeitig die Wahrheit des Wortes Gottes ernst zu nehmen.Wie Eltern mit ihren Kindern über Geschlechtsidentität sprechen können.

Am Ende gibt es ein Kapitel mit Antworten auf wichtige Fragen, die in den vorangegangenen Kapiteln nicht behandelt wurden, und ein Kapitel, das einige Fragen an die „Transgender-Bewegung“ stellt.

Es gibt einen weiteren Grund, warum ich dieses Buch geschrieben habe: Ich würde mir wünschen, dass die Kirche in kulturellen Fragen nicht ständig aufholen muss. Wir sollten es nicht zulassen, dass die Kirche ein Thema erst dann aufgreift, nachdem es die breitere Kultur bereits aufgegriffen hat. Zum Beispiel hinkten Christen hinterher, als es darum ging, eine barmherzige, auf Gnade und Wahrheit beruhende Antwort auf Homosexualität zu geben. Einige von uns haben vergessen, was Wahrheit ist. Die meisten von uns haben Gnade aus den Augen verloren.

Ich bete dafür, dass dies nicht wieder geschieht, wenn es um die Geschlechtsidentität geht. Wenn es darum geht, die Wahrheit zu sagen, Mitgefühl zu zeigen und nach Gerechtigkeit zu streben, sollte die Kirche vorangehen und nicht hinterherlaufen. Ich hoffe, dieses Buch ist ein Beitrag zu diesem Anliegen.

Dieses Buch ist nicht das letzte Wort zu diesem Thema oder das letzte Wort in dieser Debatte. Es wird nicht jeden Einwand zufrieden stellen oder jede Frage beantworten. Es ist ein Anfang, kein Ende.

Im Matthäusevangelium lesen wir von Jesus:

Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben. (Matthäus 9,36)

Indem ich Jesus als mein Beispiel und meinen Wegweiser benutze, hoffe ich, in diesem Buch einen barmherzigen Weg nach vorn anzubieten; einen Weg, der anders ist und, wie ich glaube, größere Hoffnung als viele der anderen Stimmen in dieser Debatte bietet. Ich hoffe, dass er für dich hilfreich sein wird, selbst an den für dich provokativen Stellen. Mein innigstes Gebet ist, dass du, wenn das, was du liest, schwer aufzunehmen ist, dich daran erinnerst, dass der Gott, der in der Bibel zu dir spricht, derselbe Gott ist, der dich so sehr liebt, dass er kam, lebte und sogar starb, um ein geknicktes Schilfrohr zu stärken und flackernde Flammen zu entfachen.

2. Wie wir dahin kamen, wo wir sind

Vielleicht erinnerst du dich an den Moment, als du zum ersten Mal hörtest, dass Bruce Jenner nicht mehr Bruce sein wollte.

Es war im Jahre 2015, als Jenner – ein Olympiasieger, amerikanischer Held und Stiefvater der berühmten Kardashians – von der Journalistin Diane Sawyer über seine Erfahrung als Mann, der lange mit einem großen Geheimnis gelebt hatte, interviewt wurde. Obwohl Bruce Jenner sein ganzes Leben lang als Vorbild für Sportlichkeit und Männlichkeit verehrt wurde, glaubte er, er sei in Wirklichkeit eine Frau. Er bezeichnete sich selbst als Transgender.

Im Interview nimmt man ihn als jemand wahr, der tief verletzt und verwundet ist und keinen Frieden finden kann – jemand, der trotz seiner Berühmtheit und seines Reichtums immer noch nach Selbstakzeptanz sucht. Ich trauerte um jemanden, den ich nie kennengelernt hatte, und es tat mir in meinem Inneren weh, als ich das schmerzhafte Interview sah, in dem Jenner seine Seele offenbarte.

Ein paar Monate später erschien Bruce Jenner überraschend auf dem Titelblatt der Zeitschrift Vanity Fair. In Dessous und aufreizend auf einem Barhocker posierend, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, kopierte Jenner die übertriebene Weiblichkeit und den übertriebenen Sex-Appeal, den wir von den Titelseiten der Zeitschriften an der Kasse im Supermarkt gewohnt sind. Das Titelbild war ein Akt der Selbstoffenbarung, denn Jenners Auftritt signalisierte den Übergang zu einem Leben als Frau, die sich vollständig als solche identifiziert. „Nennt mich Caitlyn“, verkündete das Cover. Das Bild ist inzwischen weltberühmt.

Caitlyn Jenner, ein Super-Promi und eine kulturelle Ikone, war geboren. Die Botschaft an die Welt war klar: Männer können zu Frauen werden, wenn sie sich als Frauen fühlen oder wahrnehmen, und umgekehrt.

Die Medien konnten nicht genug von Jenners Verwandlung bekommen. Schnell wurde bekannt, dass Jenner die Hauptrolle in einer Reality-TV-Show spielen würde, diese historische Verwandlung dokumentieren sollte. Jenners neuer Twitter-Account unter dieser Identität brach Rekorde, da er in kürzester Zeit Millionen neuer Follower gewann.

Es scheint, dass das Thema „Transgender“ in schwindelerregendem Tempo an die vorderste Diskussionsfront der Kultur katapultiert wurde. Transgenderismus war ein Thema, das die meisten Menschen kaum wahrgenommen hatten. Jetzt, relativ plötzlich, war die Geschlechtsidentität zum aktuellsten Social-Justice-Thema unserer Zeit geworden.

FRAGEN, DIE BEANTWORTET WERDEN MÜSSEN

2015 scheint schon lange her zu sein. Heute bietet Facebook seinen Mitgliedern über fünfzig Geschlechtsoptionen an. Debatten über die Toilettenbenutzung überschwemmen die sozialen Medien. Staaten wie New York verhängen Bußgelder gegen Bürger, die nicht das bevorzugte Pronomen von Transgender-Bürgern1 verwenden.

Und das alles geschieht so schnell, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten, geschweige denn die Debatte zu verstehen und wie es dazu kam beziehungsweise wie unsere Antwort darauf auszusehen hätte. Aber wir alle brauchen eine Antwort auf Fragen wie diese:

Kann ein Mann eine Frau werden? Kann eine Frau ein Mann werden?Wie und wann sollten Kinder mit den Debatten über die Geschlechter konfrontiert werden?Wie sollten wir mit Kindern umgehen, die einem biologischen Geschlecht angehören, aber das Gefühl haben, im falschen Körper geboren zu sein?Was sagen wir jemandem, der diese Gefühle und Sehnsüchte verspürt?Wie können wir diejenigen lieben und ihnen helfen, die tief verletzt sind?

Diese Fragen gehen tiefer und drehen sich eben nicht nur darum, was wir unter „Geschlecht“ verstehen. Sie reichen bis zu dem, was wir unter „Menschsein“ verstehen: Wer wir sind, wie wir hierher gekommen sind, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, und welche Rolle (wenn überhaupt) Gott dabei spielt. Hinter den Nachrichten und den Fragen, mit denen viele persönlich ringen, steht die Frage, nach welcher Geschichte wir leben wollen, wie wir unserem Leben einen Sinn geben und was uns unsere Identität und unser Selbstvertrauen gibt.

Zu all dem werden wir später in diesem Buch kommen. Doch zunächst müssen wir uns fragen: Wie sind wir hierher gekommen? Die Versuchung ist groß, auf diese Frage eine einfache Antwort geben zu wollen. Aber es gibt keine einfachen Antworten. Viele Faktoren haben uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Viele Strömungen fließen in die Transgender-Debatte ein.

RELATIVISMUS

Der Relativismus ist der Zugang zur Wahrheit, in dem wir alle im globalen Westen schwimmen, vielleicht ohne uns dessen bewusst zu sein. Der Relativismus besagt, dass Bedeutung und Wahrheit relativ sind, so dass das, was für eine Person richtig ist, für eine andere Person falsch sein kann. Vielleicht hast du schon einmal jemanden sagen hören oder dich selbst denken hören: „Du kannst mir nicht sagen, was ich tun soll“, oder: „Es gibt keine absolute Wahrheit“, oder: „Das ist toll für dich, aber nicht für mich.“ Populäre Sprüche wie „Lebe deine Wahrheit“ und „Du lebst, wie es dir gefällt“ deuten darauf hin, dass der Relativismus eine sehr populäre und weitverbreitete Ethik ist. Diese Sprüche sind Teil einer Ethik des Nicht-Urteilens und stehen als Beispiele dafür, wie der Relativismus unser heutiges Denken beeinflusst.

Der Relativismus leugnet, dass es den einen „richtigen“ Weg gibt, die Welt zu verstehen. Es gibt nur Geschichten, keine große Geschichte. Es gibt also den Islam, das Christentum, das Judentum und viele, viele andere Religionen, und keine ist zu allen Zeiten, an allen Orten und für alle Menschen wahr. Eine Religion ist nur ein Beispiel dafür, wie jemand sein Leben leben könnte, aber sie ist nicht für alle verbindlich. Jeder Versuch, dies zu behaupten, ist nur ein Trick, um Macht über andere zu erlangen.

NACHCHRISTLICHES ZEITALTER

Nach fast allen Berichten und Statistiken ist im Christentum im Westen ein Rückgang zu verzeichnen. Es ist schwer, den Rückgang zu messen, aber im Großen und Ganzen nimmt der kulturelle Einfluss des Christentums ab. Das bedeutet, dass die moralischen Wahrheiten, die das Christentum lehrt, von Jahr zu Jahr und von Generation zu Generation immer weniger Wirkung zeigen. Immer weniger Menschen gehen in die Kirche, was bedeutet, dass die Hingabe, die die Menschen dem Christentum einst entgegenbrachten, zu schwinden scheint.

---ENDE DER LESEPROBE---