Götter, Helden und Wieland - Johann Wolfgang von Goethe - E-Book

Götter, Helden und Wieland E-Book

Johann Wolfgang von Goethe

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Beschreibung

Diese Satire handelt von einem Traum des jungen Prinzenerziehers und Hofrats zu Weimar, Christoph Martin Wieland: Er landet in seinem Traum im Schattenreich Hades und muss sich zwischen all den griechischen Göttern und Helden für seine, als miserabel und mittelmäßig eingestuften, schriftstellerischen Werke verantworten. Alle Versuche, die Griechen von seinen Werken zu überzeugen, scheitern. Nun wird ihm auch noch vorgeworfen, er würde dem empfindsamen Autor Euripides mit seinen Werken keinen Respekt entgegenbringen und ihn lächerlich machen. Wird Wieland mit dem griechischen Volk auf einen Nenner kommen bevor er erwacht?-

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Seitenzahl: 19

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Johann Wolfgang von Goethe

Götter, Helden und Wieland

Eine Farce

Saga

Götter, Helden und Wieland

 

Coverbild/Illustration: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christoph_Martin_Wieland_von_Anton_Graff_1794.jpg

Copyright © 1774, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726957211

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

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Mercurius am Ufer des Cocytus mit zwei Schatten.

Mercurius.

Charon! he, Charon! Mach, daß du rüber kommst. Geschwind! Meine Leutchen da beklagen sich zum Erbarmen, wie ihnen das Gras die Füße netzt und sie den Schnuppen kriegen.

Charon.

Saubre Nation! Woher? Das ist einmal wieder von der rechten Rasse. Die könnten immer leben.

Mercurius.

Droben reden sie umgekehrt. Doch mit allem dem war das Paar nicht unangesehn auf der Oberwelt. Dem Herrn Literator hier fehlt nichts als seine Perücke und seine Bücher und der Megäre da nur Schminke und Dukaten. Wie steht's drüben?

Charon.

Nimm dich in acht, sie haben dir's geschworen, wenn du hinüber kommst.

Mercurius.

Wieso?

Charon.

Admet und Alceste sind übel auf dich zu sprechen, am ärgsten Euripides. Und Herkules hat dich im Anfall seiner Hitze einen dummen Buben geheißen, der nie gescheit werden würde.

Mercurius.

Ich versteh kein Wort davon.

Charon.

Ich auch nicht. Du hast in Deutschland jetzt ein Geträtsch mit einem gewissen Wieland?

Mercurius.

Ich kenn so keinen.

Charon.

Was schiert's mich? Gnug, sie sind fuchswild.

Mercurius.

Laß mich in Kahn, ich will mit hinüber, muß doch sehn, was gibt.

Sie fahren über.

Euripides.

Es ist nicht fein, daß du's uns so spielst, alten guten Freunden und deinen Brüdern und Kindern. Dich mit Kerls zu gesellen, die keine Ader griechisch Blut im Leibe haben, und an uns zu necken und neidschen, als wenn uns noch was übrig wäre außer dem bißchen Ruhm und dem Respekt, den die Kinder droben für unserm Bart haben!

Mercurius.

Beim Jupiter, ich versteh Euch nicht.

Literator.

Sollte etwa die Rede vom Deutschen Merkur sein?

Euripides.

Kommt Ihr daher? Ihr bezeugt's also?

Literator.