Gratisfett für Jedermann - Robert Deuml - E-Book

Gratisfett für Jedermann E-Book

Robert Deuml

4,6

Beschreibung

Mit spitzbübischer Boshaftigkeit und scharfem Spott erzählt Robert Deuml aus dem reichen Fundus seiner täglichen Kaffeehausaufenthalte. Deuml liebt besonders die Dinge, die uns alle Menschen schwierig, ja sogar oft unerfreulich werden lässt. Wie kann man nur so unverschämt sein, sich an jenen Dramen zu erfreuen? Der Deuml erklärt es euch: Es bereitet ihm einfach nur Spaß! Und lernen tut die Menschheit aus seinen Beobachtungen ohnehin. Ihr, die Armen, landet täglich mit der Nase im Staub und der Deuml macht eine Story daraus. Ob er nun die Engstirnigkeit jener Spießgesellen attackiert, die zu jeder Zeit glauben, dass sie ihren Intellekt mit der Muttermilch eingesogen haben. Oder von solchen Zeitgenossen - ob nun menschlicher oder tierischer Natur - denen das Unglück stets zur Seite steht. Die Liebe zu seinen Mitmenschen beweist Deuml dadurch, dass er Ihnen in diesem Buch ein würdiges Denkmal setzte. Deuml hat für alle ein passendes Fettnäpfchen parat. Ihr müsst nur darauf aus sein, in eine solche Fettmine zu treten. Und wenn es sich einrichten lässt, dann bitte mit beiden Füßen gleichzeitig! Meine Herrschaften, glauben Sie mir, Sie werden sich in mancher Story wiederfinden. Garantiert! Deuml weiß, wovon er redet, denn auch er selber hatte so manche Gelegenheit vom puren Chaos umzingelt zu sein. Nur die Helden, die mit einem geschlossenen und einem offenen Auge durchs Leben wandern, werden tagaus tagein von der Unglücksgöttin großzügig belohnt. Interessant sei von den Erziehungsmaßnamen zu erfahren, die ein despotischer Fabrikbesitzer bisweilen von seiner liebenden Gattin genoss. Oder über Brachial - Katzen, die aus verzweifelten Mäusen Helden machen. Und nicht zu vergessen der Zigarettenqualm deren Genuss sich nur noch Vermögende leisten können. Nur um einiges zu nennen. Also Vorsicht, Ihr Armen, die Ihr tagaus tagein oft zu Unrecht gequält und geschunden werdet, ihr seid das bevorzugte Opfer von Robert Deuml!

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Inhaltsverzeichnis

Das wunderschöne Fräulein

Die wahre Geschichte von Adam und seiner Eva

Das verkommene Katzenfutter…….!

Der Idealist

Das Morgengrauen

Aber Baby, mehr Geld hab ich nicht

Meine Lieben, so werden kleine Babys gemacht

Die Fliege

Der ehrenvolle Tod

Ich erklär euch das mit dem Älterwerden

Hallo Papi

Teurer Rauch

So werden Prioritäten gesetzt

Romantik unerwünscht

Schadenfreude tut manchen gut

Schmutziger Gedankenaustausch

Sie sind der Vater eines meiner Kinder

Prosecco – Fanny

Welchen Schweinehund hätten Sie gern?

Ein SMS an Gott

Der Chef im Haus bin ich

Mein neues Zimmer

Liebst du mich

Miststück

Das Geburtstagsgeschenk

Die Pillendose

Der gescheiterte Mord

Weich, weicher, so weich wie Schmelzkäse

Sexy Deuml

Ich lass mich scheiden

Wer hat euch erlaubt, in meinem Schlafzimmer zu rauchen?

Du Schatz, wenn du guten Sex haben willst, dann………!

Zum Buch:

Danksagung

Das wunderschöne Fräulein

Samstagabend an einem schwülheißen Sommertag! Die gesamte Stadt- ob groß oder klein- ist auf den Beinen. Der Mensch darf nicht dauernd vor der Glotze sitzen, er muss auch mal unter die Leute- allen voran die alleinstehenden Junggesellen und Gesellinnen, denn an solchen Tagen wird die Balz sehr oft mit Erfolg gekrönt! Es ist die ernsthafte Pflicht eines männlichen Singles, den attraktiven Damen schöne Augen zu machen! Nur zu, ihr Angsthasen, die Schönen warten nur darauf!

Einer mit dem Namen Florian hatte das große Glück, einer solchen Schönheit zu begegnen. Ich möchte darüber berichten. Diese Geschichte spielte sich im letzten Sommer in einer gemütlichen Cocktailbar ab. In dieser Bar hing unser Florian einsam und sehr gelangweilt vor seinem Drink. Mit seinem Zeigefinger malte er aus einem Tropfen seines Getränks ein Männchengesicht auf den Bartisch. Hier an diesem Ort war die Hölle los!

Irrtum, man konnte den Fliegen beim Husten zuhören!

Florian war als einziger Gast in dieser Kneipe und wartete auf ein weibliches Wesen. Er wollte sich nett und zwanglos unterhalten. Vielleicht kommt man sich auch etwas näher. Als er mit dem Wirt über das schöne Wetter und das letzte Fußballmatch plauderte, passierte es. Es ging die Bartür auf und die wohl schönste Dame der Stadt betrat den Gastraum. Und zu Florians Freude nahm diese Venus am Nachbartisch unweit von unserm Freund Platz. Mit einem versteckten Blick musterte Florian das tolle Frauchen. Sie hatte einen aufregend kurzen Minirock an, in dem Endlosbeine steckten.

Und außerdem trug sie knallrote Strapse!

Dieser Engel ließ sogar etwas von seiner zarten Haut an den Beinen erkennen. Und das semmelblonde Haar erst!

Also ehrlich, diese Frau sah aus, als hätte sie unser über irdischer Schöpfer an einem sonnigen Sonntag erschaffen. Gott hatte dieses zauberhafte Wesen sicher nur für sich selbst gemacht! Diese Schönheit sollte nur ihm gehören! Ich denke mal, sie ist ihm mit einem Kerl aus der Höllenfraktion durchgebrannt! Selbst der Wirt, der eigentlich schwul war, bekam bei diesem sinnlichen Anblick gierige Stielaugen.

Nach einem ersten Augenkontakt sah Florian in zwei wunderschöne blau strahlende Augen, die ihm lasziv zuzwinkerte, „Hurra“, dachte sich unser erregter Held:

„mir der geht was. So sollte also mein Glückstag aussehen!“

Nach längerem Augenflirten war es für Florian das sichere Zeichen, dass es an der Zeit wäre, dem Fräulein endlich näherzukommen.

„Egal, auch wenn ich einen Korb bekommen sollte, diese Chance lass ich mir nicht entgehen.”

Unser Freund erhob sich von seinem Barhocker und ging auf direktem Wege zu seinem blonden Engel.

„Mein Fräulein, darf ich mich Ihnen vorstellen, mein Name ist Florian und ich wollte fragen, ob man sich trauen darf, sich an ihren Tisch zu setzen.”

Mit einem betörenden Augenaufschlag und einer sanften Stimme, bei der selbst die kastrierten Kerle wieder zu hoffen begannen, gab ihm seine Venus zur Antwort:

„Aber ja doch, gerne mein Herr. Ich freue mich riesig, in Ihnen eine so nette Unterhaltung gefunden zu haben! Mein Name ist Susanne. Aber sagen Sie einfach Susi zu mir.“

Die Zwei unterhielten sich sehr angeregt und bei dieser Gelegenheit wurde heftig und leidenschaftlich geflirtet.

Die Proseccos und die romantische Musik taten das Übrige und gaben den Beiden eine lockere und verspielte Umrandung für ihre knisternde Stimmung.

Die Zwei waren so vertieft in ihr verspieltes Balzritual, dass sie alles um sich herum und auch alles darüber hinaus vergaßen.

Es war bereits fünf Uhr morgens und der Wirt wollte - trotz allem Verständnis für die beiden Turteltauben - zu seinem Liebhaber ins Bett. Beim morgendlichen Sonnenaufgang flatterten die Schöne und Florian, verrückt wie zwei spielende Kinder, durch die leeren Straßen des frisch erwachenden Tages. Händchen haltend tanzten Susi und ihr Florian beschwingt durch die Morgensonne - so innig, als wäre die Welt nur für die Beiden da. An einer Tankstelle kaufte das verliebte Paar Semmeln und Brezeln. Anschließend schaukelte man am Flussufer entlang. Dort fütterten sie die ersten Enten und Tauben. Amor hätte seine wahre Freude an den Beiden gehabt! Auch als die Kirchturmuhr neun Uhr morgens geschlagen hatte, wurden die Zwei immer noch nicht müde. Eine halbe Stunde später flüsterte Florian seiner Traumfrau zärtlich in ihr Ohr:

„Mein Schatz, wie wäre es, wenn wir beide in meine Wohnung zu einem Frühstück gehen würden?”

„Aber ja doch, ich gehe gerne mit dir frühstücken! Aber am liebsten würde ich dabei im Bett sein und zwar mit dir!“

Und bei dieser Antwort schnurrte Susi wie eine rollige Kätzin. Mann!

Aber hallo. Das Gesicht von Florian hättet Ihr sehen sollen! Seine Augen funkelten wie eine Hundertfünfzig Watt-Birne. Sein Grinsen reichte vom Mund bis ganz weit hinter die Ohren!

Seine Gedanken bestanden nur noch aus lauter rosaroten Herzchen und sein Verstand floss mit all den Enten und Tauben den Fluss hinunter. Die Unvernunft übernahm von nun an die Führung.

Vor überschäumender Freude über Susis Angebot nahm er seine Göttin in den Arm und trug sie durch den morgendlichen Tag zu seiner Wohnung!

Dort angekommen, stürzten sich Beide ausgehungert wie wilde Tiere in die Küche, um sich für alles Weitere zu stärken. Jetzt war es an der Zeit, aufs Ganze zu gehen. Die Zwei lagen eng umschlungen, aber immer noch angezogen im Lotterbett. Doch dies sollte nicht alles gewesen sein! Da kommt noch mehr! Die Verliebten küssten sich immer leidenschaftlicher und dabei flog ein Kleidungsstück nach dem anderen in hohem Bogen über den Matratzenrand. Die Zwei waren fast nackt, da passierte es! Was für eine Kacke, die Katze sprang aus dem bekannten Sack!

Nach einer ausgiebigen Erkundungsfummelei bekam Florian einen mächtigen Schock. Schlimm, schlimm und nochmals schlimm. Aus mit frivoler Geilheit, von nun an regnete es eine Million Eiswürfel auf die aufgeheizte Stimmung.

Warum?

Das Fräulein Susi hatte etwas, was unserm Florian sehr bekannt vorkam. Florian, er hatte genau dasselbe in seiner Unterhose.

Und zwar etwas Großes und Steifes.

Oh Gott, die Susi ist ein Kerl und was für einer. Mit einem Riesensatz sprang Florian aus dem Bett:

„Susi, du bist ein Mann mit allem Drum und Dran! Du Sau, wie konntest du mir das antun? Du hast mir nur die geile Tante vorgespielt! Und vor allem, wie heißt du wirklich?“

„Fred“, antwortete Susi mit frecher Stimme und sprang wütend aus dem Bett. Und um dem Rendezvous eine persönliche Note zu geben, verpasste Madame Susi dem

Mann ihrer Träume liebevoll mit der rechten Faust ein wunderschönes blaues Auge. Die Tunte kleidete sich an, verschwand auf Nimmerwiedersehen und ließ den Florian in seinem Liebesfrust ertrinken.

„Wie konnte das nur passieren! Mir, dem fleißigsten Frauenhelden der Stadt! Der Tag begann so vielversprechend und nun das! Diese Susi - Sau werde ich sicherlich niemals vergessen!”

Hätte Florian etwas mehr Fantasie gehabt, wäre die Angelegenheit für ihn bei weitem nicht so schlimm ausgefallen.

Seine Mutter hat doch immer geschimpft, er solle nicht ständig seine Klamotten herumliegen lassen. Und ausgerechnet jetzt hätte er seine Kleidung ordentlich aufhängen können.

Wo,,,,?

Genau, an Fräulein Susis steifer Pimmelstange!

Die wahre Geschichte von Adam und seiner Eva

Jeder von uns kennt die seit Jahrhunderten verklärte Geschichte von Adam und Eva, die als erste Sünder aus dem Paradies verwiesen wurden. Leider hat sich die kirchliche Wissenschaft, was die Beiden betrifft, gehörig geirrt!

Wir müssen unser Wissen über die ersten Menschen, ob wir wollen oder nicht, neu dokumentieren! Eines ist sicher, Adam und seine Eva lebten im Paradies, aber die Eva war im Gegensatz zu ihrem Adam die reinste Lasterschlampe! Mit schelmischer Freude machte sich die Eva daran, sich über die Anweisungen des obersten Chefs, dem lieben Gott, wie auch ihrem Adam gegenüber, ständig hinwegzusetzen.

Sie war nur darin talentiert, andauernd luderhafte Dummheiten jeder Art zu produzieren. Diese Dame lag von Montag bis zum Sonntag den ganzen Tag faul in der Sonne und ließ sich von allen aufs Edelste bedienen. Am Abend aber ließ sie es mächtig mit den männlichen Engeln, die dienstfrei hatten, krachen. Unsere Eva ließ sich die ganze Nacht hindurch genüsslich auf der horizontalen Bettkante verwöhnen. Das Baumhaus, in dem Eva und auch manchmal ihr Adam wohnten, verlor durch das erotische Erdbeben sämtliche Blätter. Selbst den Vögeln wurde es kotzübel von dem ewigen Geschaukel. Wegen dieser Tatsache mieden sie diesen unruhigen Ort. Was blieb der Dame anderes übrig, man konnte ihr nicht böse sein, denn, um ihre Abende sinnvoll zu gestalten, musste sie noch einige Tausend Jahre warten, bis der erste Fernsehapparat erfunden wurde. Und auch ihre Freunde, die Engel, müssen sich in Geduld üben. Erst sehr viel später wird das erste Fußballspiel in einem TV- Gerät ausgestrahlt.

Trotz lasterhaften und unkeuschen Lebenswandels hatte der liebe Gott ein Einsehen und zeigte sehr viel Verständnis für diese Frau. Sie ist nun mal das einzige weibliche Wesen hier oben im Paradies!

„Ach, was kann man in diesem Falle schon tun?“,

„so ist sie nun mal unsere Eva!“, dachte sich unser aller Schöpfer. Bei den Hauptfiguren dieser Geschichte um Adam und Eva war Eva die Dominantere und Adam, ihr Gatte, war das Paradebeispiel eines waschechten Pantoffelhelden. Außerdem ist Adams Braut ein verkommenes und ein verzogenes Luxusweibchen, das sich durch nichts zufriedenstellen lässt. Egal, was Adam seiner Gattin Gutes tat, es reichte ihr nicht. Irgendwann wurde es Adam dann doch zu bunt. Seine Ehefrau wurde ihm gegenüber immer frecher und zusehends bösartiger!

Also ließ er sich einen Termin beim obersten Chef, dem lieben Gott, geben, damit dieser ihm, mit einigen Ratschlägen aus der Pantoffelheldenfalle befreien würde! Dieser hatte zu Adams Anliegen nur eine einzige Antwort zu diesen Thema übrig: „Lieber Adam, wie soll gerade ich dir helfen können, ich hab doch keine Erfahrung mit jungen Frauen! Ich kenn doch nur die Wally, meine alte Köchin! Aber das eine sag ich dir, du kannst Dich auf keinen Fall von Eva scheiden lassen! Sei doch vernünftig, sie ist die einzige Frau hier im Paradies! Aber mein guter Freund, besorg ihr doch Mal schöne und ausgefallene Geschenke, vielleicht wird das ihr wildes Temperament etwas besänftigen! Und außerdem glaube ich, du musst nur etwas mehr Geduld mit deiner Gattin haben, glaub mir, das wird schon wieder!“

Mit hängendem Gesicht und ohne einer brauchbaren Erfahrung reicher verließ Adam das himmlische Verwaltungsgebäude und ging etwas deprimiert nach Hause zu seiner treulosen Eva.

Der liebe Gott stand am Fenster und sah dem armen Tropf Adam sehr traurig hinterher. Und selbst sein erster Minister, der heilige Petrus, wusste auch keinen vernünftigen Rat zu diesem heiklen Thema. Woher auch, im Himmel gibt es nur die Eva! Petrus sprach zu seinem Chef:

„Nur, und das habe ich von einigen Sündern erfahren, eine Etage tiefer im Fegefeuer, dort soll es nur so von gut aussehenden Damen wimmeln. Hier oben aber, bei uns im Paradies, blieb es bis auf unsere Eva und der alten Köchin Wally frei von jenem Geschlecht.”

Gott schüttelte bejahend seinen Kopf.

Zurück zum verzweifelten Adam.

Der machte sich auf die Suche nach einem geeigneten, vor allem aber edlen Geschenk, um seine Gattin wieder auf die richtige Ehebahn zu führen.

Adam konnte sich sehr gut an frühere Zeiten erinnern, als seine Eva jung und unverdorben war. Nun, die Eva ist immer noch jung und hübsch, aber bei Weitem nicht mehr unverdorben.

Ganz im Gegenteil - diese verkommene Schlampe hatte zu verantworten, wenn alle männlichen Engel ihre Heiligkeit zwangsweise abgeben mussten. Gerade letzte Woche mussten sechs junge und vielversprechende Engelanwärter vor den lieben Gott treten und anschließend nach einem Verhör dem Paradies auf ewige Zeiten den Rücken kehren.

Dank Eva herrschte im gesamten himmlischen Bereich Engel-bzw. akuter Personalmangel!

Und so ging es die ganze Zeit hindurch! Doch jetzt würde es sicher besser werden, denn das Geschenk von Adam an seine Braut sollte sie überraschen - es war ein edler Pelz!

Für diesen mussten nun einige zu langsame Biber nackt und frierend den Heimweg antreten. Daheim überreichte Adam feierlich seiner Gattin das vielversprechende Präsent.

Doch was soll das?

Eva nahm ohne sichtliche Regung den Biberpelz, trug diesen zu ihrem Kleiderschrank und hing den wertvollen Pelz zu den anderen zwanzig Exemplaren, die sie von all den gefallenen Engeln bekommen hatte. Dieses Geschenk war der feinen Dame nicht edel genug! Dem Adam aber blieb nichts anderes übrig als fleißig weiterzusuchen. Diesmal begab er sich in ein Bergwerk, in dem sich Edelsteine der allerbesten Güte befanden.

Dort grub und schaufelte er, bis ihm die Hände bluteten.

Mit einem ganzen Sack voller Smaragde, Rubine und erstklassiger Diamanten machte sich Adam erneut auf den Weg zu seiner Eva.

Daheim angekommen, rümpfte seine Ehefrau nur die Nase und sprach gelangweilt:

„Hey, was soll das? Ich brauche keine Pelze und Edelsteine, davon hab ich genug, ich will was Gutes zu essen! Also, mein Göttergatte, lass dir was Vernünftiges zu diesem Thema einfallen!“und riss Adam den Sack voller Edelsteine aus der Hand, schritt zu einer riesigen Truhe, öffnete sie und schüttete den gesamten Inhalt des Sackes in die fast volle Edelsteintruhe hinein. Jetzt war diese bis zum Rand voll!

Bei dieser Menge an Steinen konnte man gut und gerne die gesamte Hauptstraße bis zum Himmelstor pflastern.

Nicht nur Adam, sondern auch die mittlerweile entweihten Engel hatten dieselbe Idee und brachten Eva Edelsteine als Dankeschön für ihre sozialen Leistungen mit. Wieder sprach Adam zur Eva:

„Du willst also etwas Besonderes zum Abendessen?

Gerne, meine Liebste, das bekomm ich hin! Lass dich von mir überraschen, Liebe geht ja bekanntlich durch dem Magen!“

Nach dieser Unterhaltung mit seiner Frau machte sich Adam ein weiteres Mal auf den Weg, um der allerliebsten Gattin das leckerste und schmackhafteste, was das Paradies zu bieten hatte, zu besorgen.

Zuerst führte ihn seine kulinarische Reise auf die Weide der göttlichen Kühe.

Beim himmlischen Metzgermeister, dem Engel Franz, ließ er sich eine riesige Portion Rinderfilet, so zart wie der Po einer kindlichen Elfe, geben.

„Das wird meiner Eva wie auch mir köstlich munden und im Anschluss darf ich nach langem wiedermal mit meiner Gattin im ehelichen Schlafzimmer ein turbulentes und rhythmisches Verdauungsschläfchen abhalten!“

Er wurde in seiner Erwartung nicht enttäuscht, seine Eva stürzte sich in voller Gier, als wäre eine Horde wilder Löwen am Werk, auf das lecker zubereitete Rinderfilet und ließ ihrem dahinschmelzenden Adam nur ein paar armselige Kartöffelchen übrig. Anschließend fiel Eva vollgefressen und müde in ihr Baumhausbett und ließ Adam mit seiner hoffenden Leidenschaft alleine am Bettrand stehen!

„Wenn es mich nicht täuscht, wird es heute Abend wohl keinen Sex geben!“, dachte Adam und ließ seinen Kopf bis zur Fußsohle hängen. Nach einem zweistündigen Verdauungsschläfchen erwachte Eva und sofort sprach sie vorwurfsvoll zu ihrem Ehemann:

“War das alles, wo sind all die leckeren Früchte, die angeblich im Paradies wachsen?“

Ihr Gatte zuckte nur unwissend mit dem Schultern und überlegte fieberhaft „wo bloß, könnte das doofe Obst wachsen?“ Beim Verlassen des Baumhauses rief ihm seine Eva lautstark hinterher:

“Ich will Äpfel, hast du verstanden, rote Äpfel sollst du mir bringen!“

(Pure Schikane, denn wüsste sie, dass es Äpfel in rauen Mengen gäbe, hätte sie von Adam Erdbeeren verlangt! Soll er doch suchen, dann kommt er nicht auf dumme Gedanken!)

Demütig wie ein gehorsamer Hund machte sich Adam auf den Weg, um seiner anspruchsvollen Eva die gewünschten Äpfel zu beschaffen.

Um seiner Verzweiflung genügend Nahrung zu bieten, musste er sich eingestehen:

„Shit, zu dieser Jahreszeit gibt es keinen einzigen Apfel im Paradies!“

Egal, in welcher Ecke des Paradieses sich Adam umsah, nirgendwo sollte er fündig werden. Also blieb dem Armen nichts anders übrig als den himmlischen Gärtner um das gesuchte Obst zu befragen. Doch jener gab unserem Adam eine sehr enttäuschende Antwort:

„Leider, mein guter Freund, das eine kann ich dir mit tausendprozentiger Sicherheit sagen, du kannst jede erdenkliche Frucht von mir haben, nur bei Äpfeln muss ich leider passen!“

Das war’s - aus die Maus! Unser Adam schlich frustriert weiter.

Zehn Minuten später:

Wie durch ein Wunder kam er rein zufällig am Garten vom Chef, dem lieben Gott; vorbei. Dort blieb er wie angewurzelt stehen und traute seinen Augen kaum. Was hatte er entdeckt? Unser Freund sah einen Baum, an dem hingen die wohl leckersten Äpfel! Tiefrot und süß, so wie es seine Gemahlin wünschte.

Doch zum Entsetzen Adams hing auch ein Schild am Baumstamm und darauf stand in leuchtend roten Buchstaben:

„Diese Äpfel sind reserviert für den Herrn, unsern lieben Gott! Bei Zuwiderhandlung muss mit einer derben Strafe gerechnet werden! Genauer gesagt - Ihr Saukerle werdet Euren Heiligenschein für sehr lange Zeit vergessen können!“

Adam sah sich den vor lauter schönen und leckeren Früchte tragenden Baum sehr lange an. Mit Wehmut sagte er zu sich:

„Ach ja, unserm Chef, dem geht es richtig gut!“

Und so musste er schweren Herzens und unverrichteter Dinge den Heimweg zu seinem Eheweib Eva antreten. Diese explodierte förmlich, als Adam ihr seine Niederlage beichtete.

„Was, du Waschlappen, kommst mir ohne meine Äpfel nach Hause! Wie kannst du es nur wagen!“

„Aber meine allerliebste Zuckermaus“, antwortete Adam, „im ganzen Paradies gibt es bis auf eine Ausnahme keinen einzigen Apfel. Nur im Privatgarten vom Chef höchstpersönlich gibt es welche, die aber sind unter Strafandrohung einzig für unsern Herrn reserviert!“

„Was, du bist zu feige, für mich welche zu stehlen? Du gehst jetzt augenblicklich los und erfüllst mir den kleinen Wunsch oder du kannst dir den ehelichen Sex mit mir für alle Zeiten in deine fettigen Haare schmieren!“, wetterte Eva und schmiss ihren Ehemann gnadenlos aus dem Baumhaus. Um den Frieden mit seiner streitsüchtigen Ehefrau wieder herzustellen, ging Adam ein weiteres Mal zu jenem Apfelbaum, um sich unerlaubterweise am Eigentum des obersten Chefs, dem lieben Gott, zu bereichern. Gerade in dem Augenblick, als er den letzten Apfel vom Baum pflücken wollte, hörte unser Adam von Weitem ein fürchterliches Geschrei. Erschrocken sah er sich um und erblickte die alte Köchin vom lieben Gott, die Wally, die mit einem Stock bewaffnet in seine Richtung rannte. Auch wenn Wally nicht mehr die Allerjüngste war und keinen einzigen Zahn mehr besaß, verprügelt wollte Adam trotzdem nicht von ihr werden. Also begann er zu laufen, was das Zeug hergab, mit all den geklauten Äpfeln in der Tasche. Irgendwann hatte unser Adam dann doch die cholerische Köchin mit seiner Schnelligkeit abgehängt. Von nun an konnte er im Spaziergangschritt nach Hause zu seiner Frau gehen, um ihr das gesunde Früchtepräsent zu überreichen. Und anschließend erhoffte sich Adam eine erotische Brotzeit mit seiner Eva. Dafür muss ein Mann schon mal was riskieren! Oder?

Am anderen Ende des paradiesischen Reiches - etwas genauer im himmlischen Thronsaal - beschwerte sich die göttliche Köchin Wally lautstark bei ihrem Chef:

„Oh Herr, mein lieber Gott, etwas Schreckliches ist passiert, unser nichtsnutziger Pantoffelheld Adam hat sämtliche Äpfel aus unserem himmlischen Garten geklaut!“

Mit zornig hochrotem Gesicht schrie Gott durch den Raum:

„Was sagst du da? Wir haben keinen einzigen Apfel mehr! Was für ein Drama, gerade heute wo wir hohen Besuch von der buddhistischen Fraktion erwarten! Ich habe denen ein kulinarisches Festmahl mit deinem weltberühmten Apfelstrudel versprochen! Nun können wir dem hohen Besuch nur trockenes Brot anbieten!”

„Aber mein Herr, keine Angst, etwas mehr als trockenes Brot kann ich trotzdem hervorzaubern. Wir haben noch etwas Schwarzwälder Schinken im Haus, und wenn ich noch ein paar Essiggürkchen hinzugebe, wird es wenigstens eine anständige Brotzeit. Aber zu mehr wird es wohl oder übel nicht reichen!“, sprach die Wally.

„Aber Wally, jeder sieht nun, wie unheilig du doch bist! Du bist zwar die beste Köchin im gesamten Universum, aber leider weißt du nicht mal, dass Buddhisten Vegetarier sind! Deinen Schinken aber würde ich am liebsten dem Dieb Adam zehntausendmal um seinen diebischen Kopf schlagen, so wütend, jawohl, so stinkwütend bin ich!“

Und mit einem lauten Faustschlag auf den Tisch rief der liebe Gott:

„Sofort soll mir meine Leibgarde diesen verruchten Adam und seine versaute Eva herbringen! Ich habe es endgültig satt, diesmal sind die Beiden um vieles zu weit gegangen!“

Also brachte man Adam in Handschellen zu Gott, die Eva aber konnte frei neben ihrem Ehemann hergehen, denn keiner der göttlichen Leibwächter brachte es übers Herz, sie zu fesseln.

Sie alle hatten es mit der Eva wild getrieben.

Mit einer donnerhaften Stimme sprach Gott auf die zwei Delinquenten ein:

„Raus mit der Sprache! Was fällt Euch Beiden eigentlich ein, mir die Äpfel, die für den Apfelstrudel meiner Gäste bestimmt waren, zu klauen! Also wer? los, macht Eueren Mund auf und sprecht!“

Zuerst meldete sich Adam zu Wort:

„Herr, was blieb mir denn übrig als dich zu bestehlen? Keiner im Paradies wollte mir gegen meine genusssüchtige Ehefrau helfen und die von ihr geforderten Äpfel geben und ……..!“

Da unterbrach ihn seine Eva,:

„Halt den Mund, du Narr! Und du mein lieber Gott, du kannst mich nicht aus dem Paradies werfen und in die Hölle schicken! Denn ich bin hier oben die einzige junge Frau, ohne mich werdet ihr alle bis auf dich, mein Gott, aussterben, ha, ha, ha!“

Wo sie Recht hat, sie Recht! Gott wusste einen Ausweg!

Voller Zorn sprach er sein endgültiges Urteil!

„Nein, meine Herrschaften, ich werde Euch nicht in die Hölle verbannen, ihr wäret zu viel Strafe für den armen Satan! Das kann ich dem da unten trotz meiner Verachtung nicht antun. Ich habe etwas ganz Spezielles für Euch, ich habe für alle Sünder, die nicht beten wollen, aber dafür mein edles Obst und Gemüse wegfressen, einen neuen Planeten erschaffen. Dort könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt - nur mit dem einen Unterschied zum Paradies: Dort müsst ihr für eurem Lebensunterhalt schwer, sehr schwer arbeiten! Das Raumschiff, das Euch alle zu eurer neuen Heimat bringen wird, steht startbereit und wartet nur auf ein Zeichen von mir, damit es mit all seinen lasterhaften Passagieren starten darf!“

So landete das Raumschiff voller Sünder auf unser allseits bekannten Erde. Hier müssen alle - vor allem aber der Adam - bis zum Umfallen schuften, bis das Rückgrat bricht! Und seine Eva, das heillos verzogene Luxusweibchen, sammelte weiterhin eifrig edle Pelze, wertvolle Edelsteine und vor allem schöne, junge ehemalige, von ihrem Heiligenschein befreite Männer.

Das verkommene Katzenfutter…….!

Das nahende Frühjahr kann der Männerwelt arg zusetzen. Meine Herrn, ihr wisst sicher, wovon ich rede. Dieser ewige Trieb! Jawohl, dieses seelische Monster quält uns alle schon seit ewiger Urzeit! Und wir, die Geknechteten, sind diesem Spießrutenlauf unrettbar ausgeliefert. Meistens ist der Mann zu einem delikaten Tête-à-Tête gerne bereit, aber leider ist kein Partner in Sicht, der ihm bei diesem Spiel behilflich unter die Arme greift. Hier hilft nur eines, diese wollige Anspannung in der Mitte des Körpers wird in einem Solopart unter der Hand verschleudert. Ein andermal hat man zwar eine dieser erotischen Spielkameradinnen zur Seite, doch wie so oft schwenkt diese mit der roten Fahne oder sie hat die allseits bekannten Kopfschmerzen. Es kann aber auch sein, dass Sie, mein Herr, kein aufrichtendes Potenzmittel zur Hand haben. Ein anderer Zeitgenosse wiederum hat eine bums-fidele Dauerlatte in seiner Hose, nur, der Herr kann sich nicht an diesem freudigen Ereignis erfreuen. Zu seinem Pech ist das nächste Eroscenter meilenweit entfernt und das Sparschwein bis auf ein paar lächerliche Cent vollkommen leergeräumt. Jetzt sind wir wieder an dieser Stelle, wo es für den Herrn heißt, mein Freund, krempel die Ärmel hoch und nimm die Sache selber in die Hand. Den Glückspilzen aber, die trotz ständiger Widrigkeiten die Chance bekommen, sich im lustvollen Gerangel auszutoben, denen sei mein Glückwunsch gewiss!

Wie aber sieht es mit der Liebe im Tierreich aus? Hier, meine Freunde, gibt es Unterschiede, die nicht größer sein könnten! Manchen von diesen Pelzträgern genügt es, sich einmal im Jahr zu vergnügen. Diese Tierart hegt nur ein Ziel, ihnen geht es nur um die Erhaltung ihrer Art. Dies hat partout nichts mit Lebensfreude oder gar Vergnügen zu tun.

Ansonsten war der Tagesablauf jener sexfaulen Kerle klar geregelt. Es genügt denen den ganzen Tag hindurch an einem einzelnen Grashalm herumzukauen. Aber es gibt auch andere, viel Potentere. In deren Nestern geht die Post ab! Von welchen Tieren ich rede? Na, von fleißigen Nagetieren wie Kaninchen, Ratten und eifrigen Mäusen. Besonders Mäuse sind auf jenem Gebiet zu Recht ehrgeizig.

Ihr triebhaftes Handeln ist leicht zu erklären, Mäuse oder Kleinnager müssen poppen, was ihre Lenden hergeben. Die können auch gar nicht anders, denn je mehr Kinder ein Mäusepaar in die Welt setzt, desto fetter werden die anwohnenden Katzen. So ein Mäuschen ist von Natur nur als leckeres Katzenfutter anzusehen!

Und da wir schon mal bei den Mäusen sind, kommen wir zur eigentlichen Geschichte. Auf einem Feld irgendwo in Bayern lebt tief unter der Erde eine einsame Feldmaus, nennen wir sie Amadeus. Einsam deshalb, weil seine ganze Verwandtschaft ihrer Berufung gefolgt ist, sie wurden allesamt von den gefräßigen Dorfkatzen mit Genuss ins Jenseits befördert. Nur Amadeus weigerte sich strikt, den Seinigen zu folgen. Dafür, dachte er sich, ist das Leben viel zu schön und auch zu kurz - selbst dann noch, wenn eine Maus das unsagbare Glück besitzt, an Altersschwäche zu sterben. Amadeus’ Devise lautet:

„Erst dann, wenn ich keinen mehr hochkriege, begebe ich mich in das Maul einer räudigen und von Flöhen verseuchten Katze. Vorher aber lass ich es krachen - auf Teufel komm raus!“

Um eines gleich im Vorfeld klarzustellen, Amadeus hatte eisern beschlossen, sich für den Rest seines irdischen Daseins nicht mehr in eine Beziehung zwängen zu lassen. Schließlich ist er schon dreimaliger Witwer und zudem stolzer Vater von nahezu zweihundert Kindern.

Leider alles Katzenfutter.