Na denn Prost - Robert Deuml - E-Book

Na denn Prost E-Book

Robert Deuml

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Beschreibung

Na denn Prost! Ha, diese vier Buchstaben – äh, es sind natürlich fünf – müssten jeden ge-standenen Kerl wie auch unseren Damen nicht fremd vorkommen. Warum auch? So ein Mensch der tagtäglich wie ein Ochse um seinen kläglichen Unterhalt schuftet braucht zu-weilen neue Inspiration für alles Weitere um in dieser komplexen Welt zu bestehen. Und was käme dafür in die engere Wahl? Bier! Genau dieser edle Gerstensaft vertreibt so manche Sorgen. Wäre da nur nicht der eigene Partner! Besonders die Herrschaften aus der Fraktion der Frauen haben so manche (eingebildete) Probleme mit ihren ständig Bier süffelnden Herrn! Und so zweifelt die eine oder andre Dame am Verstand ihres Herzblattes.....

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Inhalt

Vorwort

Mechanix Technokratix Verstehnix

Intimgespräche aus dem Pferdestall

Ach ja, die Liebe!

Der Alpenlandverdruss

Die Siebzehnjährige und der alte Narr

Petrus, hol mir bitte meine Mutter

Kratz mich, beiß mich

Was schenkt man einer Frau?

Und was schenkt man einem Mann?

Ins Hotel der grenzenlosen Freuden

Im Team kotzt es sich am besten!

Eine traurige Lovestory

Hallo schöne Frau, bitte ein Bier

Robert Deuml (Vita)

Vorwort

Na denn Prost! Ha, diese vier Buchstaben – äh, es sind natürlich fünf – müssten jedem gestandenen Kerl wie auch unseren Damen nicht fremd vorkommen. Warum auch? So ein Mensch, der tagtäglich wie ein Ochse um seinen kläglichen Unterhalt schuftet, braucht zuweilen neue Inspiration für alles Weitere, um in dieser komplexen Welt zu bestehen. Und was käme dafür in die engere Wahl? Bier! Genau dieser edle Gerstensaft vertreibt so manche Sorgen.

Wäre da nur nicht der eigene Partner! Besonders die Herrschaften aus der Fraktion der Frauen haben so manche (eingebildete) Probleme mit ihren ständig Bier süffelnden Herren! Und so zweifelt die eine oder andre Dame am Verstand ihres Herzblattes. Doch man muss ehrlich zugeben, dass besonders die Männer regelrecht zu einem zügellosen Dasein gezwungen werden. Der moderne Arbeitssklave kennt es gar nicht anders! Denn Probleme warten auf arme Sünder an allen Ecken! Die Menschen des Technikzeitalters werden von den alltäglichen Schikanen in besonderem Maße ins Visier genommen. Mehr noch, die Männer werden geradezu gezwungen, betrunken und ruhelos durchs Leben zu rennen! Und das Drama wartet nur darauf, die armen Geschundenen bis aufs Mark zu traktieren.

Besonders dem von den Göttern so attraktiv gestalteten Geschlecht der Männer werden ungerechte Streicheleinheiten, die uns der Teufel – oder Satan – zukommen lässt, auf seine breiten Schultern gelegt. Ich will ja kein Pessimist sein, aber so ein Gequälter aus der Männergilde kann den kräfteraubenden Alltag kaum ohne Zuhilfenahme von Bier und Co. dauerhaft bestehen. Meine Damen, ihr glaubt das nicht? Nun es ist ein ewiges Naturgesetz, dass Männer ohne diese harmonisierenden Mittelchen zuweilen recht blass aussehen würden.

Also ihr lieben Frauen, habt ein bisschen Verständnis mit eurem Schatz!

Doch ein Quantum Vorsicht sollte so eine Dame schon an den Tag legen. Besonders dann, wenn ein abgefüllter Kerl mit müden Augen und schwachen Beinen vor seiner Liebsten liegt. Denn nur in den seltensten Fällen werden Sie als zukünftige Braut in dieser heiklen Situation von Ihrem Liebsten einen von Romantik durchtränkten Heiratsantrag empfangen. Der besoffene Kerl kniet nicht vor Ihnen, um Ihnen seine ewige Liebe zu gestehen, das wäre ja zu schön. Nein, er, der tapfere Held, durchlebt gerade wegen eines berauschenden Spieleabends unter Seinesgleichen eine kleine Krise. Er kann sich halt nicht mehr so recht auf den Beinen halten. Schlimm? Aber nicht doch! Eine Frau kann sich immer noch – vorausgesetzt, so eine Dame kann mit dem Müll, was ihr Galan gerade von sich gibt, etwas anfangen – hervorragend unterhalten. Und nachdem Ihr Euch zwei Turteltäubchen nett mit lieblichen Kosenamen (Drecksau, Saufkopf und ähnliches, um nur einige zu nennen!) bombardiert habt, dürfen Sie meine Dame zum Finale des Abends an ihrem Herrn eine ihm bekannt vorkommende Zeremonie in Form eines schmerzhaften Strafgerichts zelebrieren. Meine Damen, auch wenn Ihr Bräutigam zum soundsovielten Male vor Ihren Füßen liegt, sollte eine verantwortungsvolle Dame ein Quantum Verständnis aufkommen lassen und ihrem Göttergatten das bisschen Leben vor dem Tode gönnen. Der Lauser feiert innerhalb einer Woche ja eh nur fünf Tage, die restlichen zwei verbringt er – um sich zu erholen – im Kreise seiner Familie.

„Nur zwei Tage“ werden mir manche Damen entgegen schreien,

„und die anderen fünf sind dazu da, dass der Penner wie eine auf dem Rücken liegende Schildkröte vor unseren Füßen liegt und hilferufend nach einem Eimer bittet!“

Aber ja doch! Das muss, um den Familienfrieden aufrecht zu halten, genügen. Dabei sollt gerade Ihr Frauen froh sein, Ihr seid es doch, die mit Attributen ausgestattet wurden, die uns Männern den Kopf verdrehen! (Damit sind eigentlich nur die Frauen gemeint, mit denen wir keinen Ehevertrag geschlossen haben. So wie die attraktive Nachbarin von nebenan!)

Eure Bitte um mehr Abwechslung? Welcher Mann soll das verstehen? Ihr Ehefrauen habt doch alles! Aber was haben wir Männer? Viel zu wenig!

Wir Männer sind eben zu bescheiden, wir haben eh nur Fußball, Spielkarten, Bier und hin und wieder andre Frauen im Kopf. So eine Dame kann doch - was Abwechslung betrifft - aus dem Vollen schöpfen. Man bedenke nur mal, wie erbauend es für eine Ehefrau doch ist, sich bedingungslos den ganzen Tag hindurch dem Haushalt zu stellen! Und nebenbei kann sie für das Wohl des Gatten - der nach einer Kneipentournee heimgekehrt ist - und für zwei oder drei Kinderlein sorgen.

Was kann es schöneres geben als das tägliche Staubsaugen, Fensterputzen, Bügeln und Sorge dafür tragen, dass jeden Abend pünktlich das Nachtmahl für die familiäre Raubtiermeute auf dem Esstisch steht.

So eine Hausfrau wird beim Anblick ihrer schmatzenden Liebsten im Glück baden. Dafür lebt und liebt eine Ehefrau und Mutter! Und wir Männer? Uns Männern bleibt halt nur das Feiern im Kreise der Stammtischbrüder! Andere Frauen? Na ja, darauf sollte kein anständiger Ehemann stolz sein! Zugegeben, das Testen von Matratzensprungfedern im Bett einer fremden Dame kommt ja hin und wieder vor, aber nur sehr, sehr selten! Vielleicht ein bis zweimal im Jahr, mehr nicht!

An den Tagen, an denen wir Männer - ich gehör' ja auch dazu - in der Obhut der Familie verweilen, erholen wir uns von den Strapazen der letzten Tage gerne auf dem Sofa. Für eine in der Wohnung umherwieselnde Dame hat diese Erholungsphase ihres Herrn Gatten den Anschein, als würde er mit der Fernbedienung in der rechten und der Chipstüte in der linken Hand auf dem Familiensofa regelrecht verfaulen. Irrtum! Männer faulen nicht, wir bilden uns, indem wir das Fußballspiel unseres Lieblingsvereins studieren. Euch Frauen sei gesagt, solange der Herr des Hauses ein kleines bisschen feiern kann, verzeiht er sogar, wenn am Sonntag der Schweinebraten angebrannt ist. Männer leben für Toleranz und für ein gesundes Umfeld innerhalb der Familie. Und aus diesem Grund habe ich, was menschliche Dramen betrifft, einige lehrreiche Story's geschrieben. Hierbei handelt es sich nicht ausschließlich um besoffene Männer, nein, aber das Baden im Alkohol hilft so manchem von uns über die täglich anstehenden Probleme hinweg, die uns heimsuchen. Wir – ob nun Frau oder Mann – müssen uns jederzeit davor fürchten, uns nicht in der Mausefalle, die sich Chaos nennt, wiederzufinden! Und um dieses Schicksal zu umgehen, hilft nur das eine, wir müssen uns den modernen Gesetzen beugen, den Kopf aufrecht halten und uns mit Stolz gegen alle Widrigkeiten, die uns das Leben bietet, entgegenstemmen!

Und natürlich Bier trinken!

Ganz, ganz wichtig!

In diesem Sinne,

Euer Deuml

1 Mechanix Technokratix Verstehnix

oder Robert Deuml

Denken auch Sie sich, dass Sie ein freier und ein Selbstentscheider sind? Ja! Dann - mein Freund - wandeln Sie auf direktem Wege hin zum holprigen Holzweg. Denn eines sei vorweggesagt, wer frei ist, bestimmen nicht die Betroffenen selbst, sondern allein die Wirtschaft mit ihrer gnadenlosen Konsumpeitsche. Bei mir war es nicht anders, auch ich wurde zum Sklaven der modernen Zeit und seiner alles beherrschenden Technik, obwohl man uns Unwissenden versprich, dass die technische Revolution den Tagesablauf um vieles leichter werden würde. Da kommen bei mir mittlerweile – wie Sie gleich erfahren werden - schwerwiegende Zweifel auf. Meine Melancholie begann damit, dass man mir unter dem fadenscheinigen Vorwand, jeder sollte so ein neumodisches Teil besitzen, das neueste Handy aufzuschwatzen versuchte. Versuchte? Nein! Der dreiste Kerl im Telefonladen schaffte es, er war so gewieft, dass ich nun ein freiwilliger, aber verzweifelter Besitzer jenes Kommunikationsgerät bin. Verzweifelt deshalb, weil mir so eine Apparatur, die technisches Wissen voraussetzt, stets suspekt vorkam. Doch bitte, lassen Sie mich von Anfang an erzählen:

Um mir so ein neumodisches Handy mit allem Drum und Dran anzueignen, ging ich in einen Laden, der mit Mobiltelefonen um die Wette dealte. Und solche gibt es in unseren Landen – wie sich jeder denken kann - zu Millionen. Ich muss zugeben, dass ich mich von dem Angebot, ein Handy für gerade mal einen Euro von der Handyindustrie, verschaukeln ließ. (Allesamt sind die, die uns Unwissenden solche Dinger andrehen, miese Raffgeier!)

Nur ein Euro! Das hört sich für einen sparsamen Schwaben wie mich sehr verlockend an! Ich dachte, dass so ein Ding schon den einen Euro wert sei. Doch ich sollte mich, was den eigentlichen Preis betrifft, schon ein bisschen irren. Wie immer hat so ein verlockendes Angebot einen versteckten Haken!

„Mein Herr“, sprach der Verkäufer,

„dieser eine Euro ist nur als Obolus für einen Zweijahres-Vertrag gedacht.“

„Und“, fragte ich,

„was kostet mich so ein Vertrag tatsächlich?“, fragte ich.

Ich bekam wie zu erwarten eine niederschmetternde Antwort:

„Nur 28,99 im Monat!“

„Wie bitte!“, rief ich erzürnt aus,

„nur? Ich soll Euch Geier jeden Monat fast dreißig Euro auf den Ladentisch legen! Und, was bekomme ich als Gegenleistung?“

„Fünfhundert Freiminuten und außerdem zweihundert SMS gratis.“, bekam ich zur Antwort.

Um mich von dem ersten Schock zu beruhigen, brauchte ich erst mal etwas Zeit. Ich überlegte. Und nach einigen Minuten des Grübelns sagte ich zu den mir gegenüberstehenden Herrn:

„Können wir die zweihundert SMS zu den Freiminuten hinzuzählen? Denn das SMS-Schreiben, möcht' ich gleich zu Beginn erwähnen, ist nicht so mein Ding!“

„Aber ja“, sagte der Verkäufer,

„lässt sich machen, aber dann erhöht sich der monatliche Betrag. Bei Vertragsänderungen wird ihr Konto nicht mit 28,99 sondern mit 35,00 Euro belastet.“

Aha, da war er also, der Haken! Mir blieb nichts Anderes übrig, als mich der Wirtschaft und seinen ausbeuterischen Gebärden unterzuordnen. Nicht gerade glücklich über das, was mir der Verkäufer unterbreitete, ließ ich mir das gesamte Sortiment der im Laden befindlichen Handys vorführen.

Da gab es für jeden Geschmack das richtige Teil.

Es gab kleine, die in jede Hosentasche passen, um es dann bei einer intim erotischen Begegnung schnell wieder zu verlieren, oder riesige Teile, die einem Laptop sehr nahekommen. Zu meinem Erstaunen gab es auch verschiedene Farbnuancen, wie rot, braun oder gediegenes schwarz. Und auch ein Handy mit Gold war dabei. Na ja, als wenn die Farbe das Wichtigste beim Telefonieren sei! Der Verkaufsberater redete wie eine besorgte Mutter auf mich ein. Der Kerl sprach von einer hoch auflösenden Kamera, die qualitativ hervorragende Fotos machen konnte, aber auch von Speicherkapazitäten und Gigabits oder gar Megabits' und unendlichen Akkuleistungen. Als wenn einer wie ich wüsste, von was der Kerl vor mir eigentlich redet. Mir dröhnten mittlerweile meine Ohren. Kein normaler Mensch, der wie ich auch als Techniksaurier das Licht der Welt erblickt hatte, versteht das wirre Gesabber des provisionsgeilen Verkäufers. Interessant wurde es erst, als er anfing mir so ein Handyteil anzubieten, indem er es in besonderem Maße hervorhob. Besonders deshalb, weil man - wie er mir versicherte - mit dem jeweiligen Handy weltweit durchs Internet surfen konnte.

„Surfen? Aha!“, sagte ich,

„wie soll das von sich gehen? Das kleine Ding sieht mir nicht stabil genug aus, um darauf zu surfen! Ha, ha, ein kleiner Scherz meinerseits! Aber im Ernst, kann man damit auch telefonieren?“

„Mein Herr“, sagte der Verkäufer, indem er mich sehr irritiert ansah,

„kann es sein, dass Sie sich im Handymetier nicht so recht auskennen!“

„Wieso“, antwortete ich,

„merkt man mir das an?“

Der Verkäufer sagte nichts, er sah nur rüber zu seinen Kollegen und der schüttelte nur den Kopf, als würde er sagen wollen:

„Fred, lass es, bei dem Kerl ist Hopfen und Malz verloren!“

Um nicht als vollkommener Loser einsam und von den neu hinzugekommenen Göttern aus dem Bereich Technik verlassen im Raum zu stehen, entschied ich mich für ein rotes Handy. Es sah gut aus und lag mir gut in der Hand. Eben dieses Edelteil mit fünfhundert Freiminuten und den zweihundert gratis SMS, das in ein Korsett eines zweijährigen Knebelvertrags gezwängt wurde. Ich freute mich und der Verkäufer umso mehr, dass er mich endlich loshatte. Zuhause packte ich meine neue Technikerrungenschaft aus und sah mir das ganze Equipment sehr, sehr lange an. Nach zwei Stunden wusste ich immer noch nicht so recht, was ich mit den Einzelteilen, die auf meinem Küchentisch verstreut herumlagen, anfangen sollte. Telefonieren? Nein, zuerst waren noch einige Anweisungen zu bewerkstelligen. Und dafür half mir laut des Verkäufers die beiliegende Gebrauchsanweisung!?!? Was für ein Witz! Den Verkäufer und seinen Kollegen wünsche ich die Krätze an den Arsch!

Obwohl ich Betriebsanleitungen wie die Cholera hasse, blätterte ich trotzdem in dem beiliegenden Heftchen.

Leider muss ich mir selbst eingestehen, dass das Lesen von solchen Anleitungen nicht gerade meine Stärke ist. Ich verstand kein einziges Wort, was in diesem nutzlosen Papier stand. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin des Lesens mächtig, aber technische Begriffe...!?!? Da kann ein Normalbürger schon mal in eine unfeine Schwermut verfallen! Da tue ich mich beim Durchstudieren der Menükarte meines Lieblingsitalieners schon um einiges leichter! Na ja, das eine ist halt die Zukunft des Telefonierens, eigentlich nicht gar so wichtig wie ich finde. Und das andere kam direkt aus den italienischen Kochtöpfen wie Pasta oder Pizza, allein schon das Hörensagen bedeutet für einen wie mich pure Leidenschaft. Zurück zur Techniklektüre! Ich kam mir beim Durchlesen der Texte vor, als würde ich als Deutscher eine chinesische Anleitung für ein Handy lesen, das mir mehr ein Folterinstrument zu sein scheint. Aber jetzt war es zu spät! Ich habe den Vertrag in nüchternem Zustand – also ohne Zuhilfenahme von Alkoholika unterschrieben. Und mit dieser Signatur bin ich ein zahlender Sklave eines Mobiltelefons. Was sollte ich tun? Das Teil wutentbrannt auf den Müll werfen? Nein, dafür war mir mein Geldeinsatz dann doch zu schade! Dafür, dass ich mich übers Ohr hauen ließ, könnte ich mich zwei Jahre durchgehend – solange währt der Vertrag – eine aufs Maul hauen.

Doch irgendwann auf Seite achtundzwanzig sprang es mich an. Was? Ich las von einem Teil, das sich SIM-Karte nannte.

„SIM-Karte“, dachte ich mir,

„hm, hab ich so was?“

Ich durchwühlte fieberhaft die Verpackung, in dem sich das Handy befand und suchte nach etwas, das einer sogenannten SIM-Karte nahekam. Und, und! Ja, ich fand das Teil! Aber was sollte ich mit dieser Karte denn nun anstellen? Wie soll es weitergehen? Wieder ein Blick in die Anleitung. Und dort stand - wie meist in Betriebsanleitungen üblich - ein Deutsch, das nur Chinesen lesen können:

„Nehmen Sie die Abdeckung für den

SIM-Speicherkarteneinschub ab.“

„Äh“, dachte ich mir,

„wo ist denn nun diese Abdeckung, die ich zuerst abnehmen soll?“

Um nicht restlos an meinem angeknacksten Nervenkostüm zu verzweifeln, hatte ich noch einen Joker im Ärmel. Mein Neffe Christian! Dieser technikbegeisterte Lauser – der ja als der Alleinerbe meines Millionenimperiums gilt - wusste immer einen Rat, wenn meine Fantasie in Technikdingen zu versagen drohte.

Also griff ich zu dem alt-herkömmlichen Festnetztelefon, eines ohne Freiminuten und Gratis SMS.

„Hallo Chris“, sprach ich ins Telefon.

„Hey Onkel Robert“, antwortete mein rotzfrecher Neffe,

„kennst Dich wieder mal nicht mit der Technik aus! Hab ich Recht! Also sag schon, wo brennt es?“

Ich erklärte ihm mein Anliegen.

„Christian, ich hab mir das neueste Handy besorgt, nun habe ich eine Frage an Dich. In welches Schubfach kommt denn nun eine SIM-Karte?“

„Nein, nicht schon wieder!“, antwortete mir Christian,

„Onkel, nimm das Handy dreh es es um. An der linken Seite findest Du einen Schlitz und dort schiebst Du die Karte rein. Verstanden?“

„Ah“, sagte ich,

„so geht das!“

„Ja Onkel“, bekam ich von meinem ungeduldigen Neffen zur Antwort,

„so einfach geht das!“

Und tatsächlich, ich fand diesen besagten Schlitz, und nebenbei las ich in der Bedienungsanleitung wo ich diese Karte denn nun reinschieben soll. Toll! Jetzt hilft mir die Anleitung, nachdem ich mich als Technik-Loser geoutet habe. Meinen Neffen anrufen, um mich bei ihm zu blamieren, hätte ich mir sparen können! Ich las von Neuem:

„Ziehen Sie mit den Fingernägeln die Halterung für die SIM-Karte heraus. Dann setzen Sie die SIM-Karte fest und richtig herum – wie in der Abbildung gezeigt – ein.“

„Welche Abbildung? Und welche Fingernägel, ich habe zurzeit keine mehr?“, sagte ich zu mir, „Meine Vorder- und Hinterhufe habe ich gestern beim Fernsehen in einer feierlichen Szenerie bis zur Basis rundgeschliffen!“

Ich suchte weiter wie einer, dessen Leben vom Einsetzen von SIM-Karten abhängt, und fand nach einer halben Stunde, nachdem ich gesucht hatte,

„ah, das ist sie ja, das elende Miststück!“