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In Griechenland ist die Politik in aller Munde. Jeder, der einmal im Kafeníon seinen Frappé getrunken hat, kennt dieses Phänomen von den Nachbartischen. Es wird temperamentvoll diskutiert, mit Händen und Füßen gestikuliert und jedes Handeln von Regierung sowie Abgeordneten lautstark kommentiert. Nicht selten werden markante Figuren der griechischen Geschichte in Erinnerung gebracht und mit den heutigen Politikern verglichen. Streitereien unter den versammelten Gästen sind vorprogrammiert: Ideologien, die wirtschaftliche Situation, nationale Angelegenheiten und mediterranes Klima sorgen dafür, dass es heiß und hoch hergeht. Der Wirt stellt Ouzo, Wasser und Mesédes auf den Tisch, und unsere Autoren reichen Geschichten, Erzählungen und Gedichte dazu. Von Alexander dem Großen, dem Beginn der Demokratie in Athen über Melina Mercouris´ Idee der Kulturhauptstädte Europas bis hin zur Finanzkrise - die Themen sind vielfältig, genau wie die köstlichen Gerichte, die dazwischen serviert werden. In diesem Sinne: Jámas und kali órexi. Autoren: Werner Weimar-Mazur, Antonia Pauly, Ute Altanis-Protzer, Fotini Tsalikoglou, Paul Gourgai, Petra Ewering, Andrea Dimitriadis, Thomas Pregel, Niki Eideneier, Judith Schiebel, Th. Chrysanthopoulos , Günter Lauke, Edit Engelmann, Annerose Scheidig, Heinz Zander, Melina Mercouri, L. Chrysanthopoulos, Vougar Aslanov, Elena Chouzouri, Wolfgang Schulze, Maria Galitsas, Steffen Marciniak, Andreas Deffner, William Mallinson, Kristina Edel, Martin Knapp, Marion Schneider, Sevastos P. Sampsounis
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Seitenzahl: 245
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Griechische Einladung in die PolitikReihe: Gastronomia
Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buch in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Erste Auflage 2015© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main Sewastos Sampsounis, Frankfurt 2015www.groessenwahn-verlag.deAlle Rechte vorbehalten.ISBN: 978-3-95771-025-3e-book ISBN: 978-3-95771-026-0
Edit Engelmann (Hrsg.)
Erzählungen, Geheimnisse und Rezepte
IMPRESSUM
Griechische Einladung in die Politik
Reihe: Gastronomia
Herausgeber
Edit Engelmann
Seitengestaltung
Größenwahn Verlag Frankfurt am Main
Schriften
Constantia und Lucida Calligraphy
Covergestaltung
Marti O´Sigma
Coverbild
Dimitris Georgiou: ›Das griechische Parlament‹
Karikatur
Remco Schakalaar: ›Euzone‹
Lektorat
Edit Engelmann
Druck und Bindung
Print Group Sp. z. o. o. Szczecin (Stettin)
Größenwahn Verlag Frankfurt am Main
Januar 2015
ISBN: 978-3-95771-025-3
e-book ISBN: 978-3-95771-026-0
VORWORT· Edit Engelmann
HELLAS 1980 · Werner Weimar-Mazur
DIE KYNIKER · Antonia Pauly
DIE STUNDE DES STERNS · Ute Altanis-Protzer
25. MÄRZ 1821 · Fotini Tsalikoglou
DAS HAUS IM SÜDEN · Paul Gourgai
ICH KLAGE AN … · Edit Engelmann
DAS BLUTBAD DES ARES · Petra Ewering
SPÄTER BESUCH · Andrea Dimitriadis
BLITZE ÜBER DEM BERG ATHOS · Thomas Pregel
ZWEI LÄNDER ALS HEIMAT UND DOCH FREMD? · Niki Eideneier
POLIZEIBESUCH · Judith Schiebel
DIE KÖNIGIN · Th. Chrysanthopoulos
WINTERMEYER UND DIE WAFFEN · Günter Lauke
WO IST DAS GELD GEBLIEBEN? · Edit Engelmann
SOZIALER ABSTIEG · Annerose Scheidig
VOM GRIECHEN, DER NICHT SPAREN WOLLTE · Heinz Zander
FREIHEIT UND DEMOKRATIE HAT SEINEN PREIS · Melina Mercouri
WIE DIE KARTOFFEL NACH HELLAS KAM · L. Chrysanthopoulos
ALEXANDER MIT DEM HÖRNCHEN · Vougar Aslanov
DIE REPATRIIERTE VERWANDTE · Elena Chouzouri
GUTES WIE ANDRES · Wolfgang Schulze
THESSALONIKI: ZU LANDE, ZU WASSER UND IN DER LUFT · Maria Galitsas
HARMODIOS UND ARISTOGEITON ODER DAS ENDE DER TYRANNIS · Steffen Marciniak
OTTOS ANKUNFT · Edit Engelmann
WARTEN BIS MAN WEIS WIRD · Andreas Deffner
ZWISCHEN HELLENISTEN UND KEMALISTEN · William Mallinson
SEEIGEL · Kristina Edel
SOKRATES UND MARKELA · Martin Knapp
MÖGE DAS VOLK DIE MACHT HABEN · Marion Schneider
IN GRIECHENLAND WEINEN DIE MENSCHEN NIE · Sevastos P. Sampsounis
NACHWORT · Andreas Deffner
REZEPTREGISTER
BIOGRAPHISCHES
Welchen Sinn hat es, wenn die Götter ihre göttlichen Gaben senden und die Menschen sich weigern, diese zu empfangen? Nehmen wir als Beispiel einen Herrscher über ein Volk. Zunächst einmal ist es notwendig, dass Herrscher begreifen, dass sie ihr Land zur Verwaltung von der Vielzahl Bürger erhalten haben, und sie dieses als öffentliches Eigentum betrachten müssen. Sie sollten alles so regeln, dass es nicht nur für die Nachwelt wertvoller wird, aber auch in einer Weise, dass sie vor ihren Kindern rechtfertigen können, ihr Amt treu ausgeführt zu haben. Auch sollte der Herrscher immer daran denken, dass, während er über die Menschen präsidieren mag, Gott den Vorsitz über alles innehat.
Auszug aus:Pythagoras and the Pythagoron, XVII.The Sage Discourseth upon the Virtue of Rulersby Robert Huson,Damianos Publishing Enterprises,Athen, 2009, S. 183aus dem Englischen von Edit Egelmann
In Griechenland ist die Politik in aller Munde. Jeder, der einmal in Griechenland war und im Kafenion seinen Frappé getrunken hat, ist diesem Phänomen sicherlich am Nachbartisch begegnet.
Als wir vom Verlag diese Ausgabe und das Thema ›Griechische Einladung in die Politik‹ vor einigen Monaten ankündigten und um Zuschriften baten, hatte ich anfangs Bedenken, dass uns angesichts der aktuellen politischen Lage eine Krisengeschichte nach der anderen erreichen würde. Doch die Kreativität der Autoren und wie sie ›Politik‹ definieren brachte Beiträge von der Antike bis zur Gegenwart. Über die Krieger des Ares, Alexander den Großen, den Beginn der Demokratie, Korruption, Migration, das Ende der Tyrannis, eine Erklärung für den OCHI-Tag, Erzählungen aus Zeiten des Bürgerkrieges, Anekdoten berühmter Griechen, Berichte um das griechische Königshaus und der Idee der Kulturhauptstädte Europas. So wechselvoll wie die griechische Geschichte und Politik waren auch die Beiträge selbst: Gedichte, Erzählungen, Reden, Romanauszüge, sogar ein Krimi war dabei. Da es sich hier um politische Themen handelt, möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Meinung der AutorInnen nicht notwendigerweise der Meinung der Redaktion entspricht und jeder Autor für seinen Beitrag verantwortlich ist.
Dies alles möchten wir Ihnen in diesem Band vorstellen. Natürlich wie immer in dieser Reihe zusammen mit einem typisch griechischen Rezept, was Sie im Anschluss nachkochen und genießen können.
Στην υγειά μας – Auf unser Wohl!
Herzlich willkommen zu
»Griechische Einladung in die Politik«
Edit Engelmann, Januar 2015
Werner Weimar-Mazur
Für Seferis, der wie Orpheus sang
Wo Menschen zu Marmor
werden und tränen
zu stein
ziehen die weißen Wolken
am blauen himmel
über das Meer
verliert sich das Grün
der Olivenbäume auf den weiten
abhängen der berge
wo das Blut zu Erde
erstarrt und der Atem
zu licht.
Die Erinnerung an mauern
die schon immer in uns wohnten
hält uns fest
und gefangen halten uns
die Bilder von lebendigen Häusern
und das Lachen freundlicher Menschen.
›Feigen-Pastete‹Συκομαγίδες
Zutaten:
1 kg grob gehackte trockene Feigen, 1 Tasse grob gehackte Mandeln, 1 Tasse grob gehackte Walnüsse, 2 EL Sesamsaat, 2 EL Zucker, 1 Prise Nelkenpulver, 1 Prise Zimtpulver, 500 ml Rotwein, ca. 20 gedünstete Weinblätter
Zubereitung:
In einer großen Schüssel Feigen, Mandeln, Walnüsse, Sesamsaat, Zucker, Nelkenpulver und Zimtpulver mischen. 4-5 EL Rotwein dazufügen und alles mit den Händen durchkneten. Eine kleine Auflaufform mit Weinblättern auslegen, die Feigenmasse darauf glattstreichen und mit den restlichen Weinblättern die Oberfläche bedecken, so dass ein Päckchen entsteht. Den Rotwein in die Auflaufform gießen und bei vorgeheiztem Ofen bei 180 °C für ca. 30 Minuten backen. Der Rotwein soll dabei zum Sirup werden. Auflaufform abkühlen lassen.
Tipp: Pastetepäckchen auf eine Platte legen und in Stücke schneiden. Den Rotweinsirup darüber gießen. Servieren Sie dazu Käse und Rotwein oder reichen Sie ein Stück Pastete als Mezé zum Tsipouro oder Ouzo. Eine andere Möglichkeit ist es, Feigenpastete mit griechischem Sahnejoghurt zu servieren.
Antonia Pauly
Komm, setz dich!« Der alte Vassilis deutet auf die Holzbank, die fast die ganze Länge der einen Wand in seiner Küche einnimmt. »Möchtest du ein Glas Wein?«
»Ja, gerne«, stimmt Eleni zu. »Und ein Glas Wasser, bitte. Es ist schon ganz schön warm für Mai.«
Vassilis stellt ein größeres Glas und eine Plastikflasche Wasser vor sie hin und ergreift dann zwei kleinere Gläser, die er aus einem Weinfass, das in einer Ecke des Raumes steht und nie zu versiegen scheint, füllt.
Eleni nimmt am oberen Ende der Bank Platz, der Sitzgelegenheit, die, seit sie bei dem alten Schreiner zur Miete wohnt, zu einer Art Stammplatz für sie geworden ist. Vassilis setzt sich wie üblich auf einen einfachen Stuhl mit geflochtener Sitzfläche am Kopfende des Tisches. Er stellt die gefüllten Weingläser ab, steht dann aber gleich noch einmal auf und verteilt Oliven, Sardellen und ein Stück Feta auf kleine Tellerchen.
Eleni Mylona lehnt sich zurück und krault mit der linken Hand den struppigen, grauen Nacken von Vassilis’ Hund, der, wann immer sie auftaucht, sogleich ihre Nähe sucht.
»Wie alt ist Herakles eigentlich?«, fragt sie ihren Vermieter.
»Wenn seine natürliche Fellfarbe nicht sowieso grau wäre, dann würde er mittlerweile sicherlich ergrauen.« Vassilis lächelt milde. »Er ist jetzt fast zehn Jahre bei mir und war etwa ein halbes Jahr alt, als er hier auftauchte.«
»Das ist für einen so großen Hund schon ein stolzes Alter, oder?« Der dicke Kopf des Tieres schmiegt sich an Elenis Bein.
»Kann man wohl sagen«, bestätigt Vassilis und wirft Herakles einen zärtlichen Blick aus seinen klaren, blauen Augen zu. Sie wirken in dem ganzjährig gebräunten und wettergegerbten Gesicht des Alten auffällig hell. Auch sein schlohweißes Haar mit den lang getragenen Koteletten bildet einen aparten Kontrast zu seiner dunklen Hautfarbe.
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