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Was? Sie kennen 'Filotimo' nicht? Das ist die spezielle Einstellung der Griechen zum Leben. Was sie dazu brauchen? Zutaten: 2-3 positive Gedanken, 1 l Lebensgefühl, 500 g Gastfreundschaft, 1 ganze reife Freundschaft (Frucht ohne Haut), 10 Tropfen Unterstützungsgefühl, etwas Stolz, Würde und Pflichtbewusstsein (aus dem Vorratsschrank). Für die Soße: 5 EL Aufopferungsbereitschaft, 5 EL Verzicht (am besten geeignet ist der Ich-Verzicht), frisch gemahlener Respekt. Andreas Deffner kennt die Zubereitung - Filótimo - das ist mehr als ein Wort. Es beschreibt das Gefühl bei guten Freunden zu sein, Gastfreundschaft zu geben und zu erfahren. Die Griechen leben es mit Leib und Seele. In elf Erzählungen berichtet Andreas Deffner von seinen Erfahrungen und Erlebnissen in Griechenland, die Land und Leute herzlich und authentisch zeigen. In den Menschen unterschiedlichster Couleur, vom Olivenölhändler bis zum Fischer, begegnet uns das echte Griechenland, abseits aktueller Wirtschafts- und Finanzkrisen. Im Alltäglichen zeigt sich die reine, echte Form des Filótimo am besten. Und wenn Ihnen das Lesen Lust auf mehr macht, probieren Sie die original landestypischen Rezepte aus, zusammengetragen auf den Reisen quer durch Griechenland. Genießen Sie dieses Buch und gehen Sie auf literarische und kulinarische Entdeckungsreise.
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Seitenzahl: 289
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Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme.Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buch in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Erste Auflag 2012
Zweite Auflage 2013
© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main Sewastos Sampsounis, Frankfurt 2012
www.groessenwahn-verlag.de
Alle Rechte Vorbehalten.
ISBN: 978-3-942223-15-7
eISBN: 978-3-942223-51-5
IMPRESSUM
Filotimo!
Reihe: 21
AutorAndreas Deffner
SeitengestaltungGrößenwahn Verlag Frankfurt am Main
SchriftenConstantia und Lucida Calligraphy
CovergestaltungPeter Sarowy
CoverbildMartios Sigma: ›Kalosorises‹
LektoratMichael Fröhlich
Größenwahn Verlag Frankfurt am MainAugust 2012, Januar 2013
ISBN: 978-3-942223-15-7eISBN: 978-3-942223-51-5
PROLOG
HÜHNERSUPPE UND FILOTIMOim ältesten Haus der Welt
»THE OCTOPUS LIKES AMSTEL«Durstiger Fischfang auf dem Peloponnes
ZICKLEINHIRN IM EPIRUSEin sarakatsanischer Spaziergang
DER MANDARINEN-MASSEY MIT DEM HUMPELNDEN FUSSZur Obsternte in der Argolis
VULKANSEIFE UND WELLNESSBADMethanas Vorzeigeprodukte
POMAKOCHORIAIn den Dörfern der Pomaken
CABRIO, KOBOLD, KORFU-KRIMIArgentinisch-deutsche Wahlheimat im Ionischen Meer
DAS GRÜNE GOLD LAKONIENSOlivenölernte im Schutz der heiligen Elona
BÜRGERMEISTER ZOBELVon Nerzen im Bieberdorf
WASSER UND SPAFeuchtes Vergnügen rund um Sidirokastro
GRIECHISCHES THEATERund spartanische Leidenschaften
EPILOG
QUELLENANGABEN
REZEPTREGISTER
BIOGRAPHISCHES
FILOTIMO LANDKARTE
Dem griechischen Volk
Griechenland ist eigentlich mit Worten nicht zu beschreiben. Und dennoch reizte mich genau das: Das Land zu zeigen, so wie es ist. Mit all seinen Schönheiten und Möglichkeiten, aber auch den Hässlichkeiten und Problemen. Ich wollte den Griechen eine Art Hommage widmen. Aus der Sicht eines Nicht-Griechen, aber immer im Zusammenspiel mit den Eindrücken der Einheimischen.
Nach der Schule bin ich das erste Mal nach Griechenland gereist und habe mich sofort in Land und Leute verliebt. In einem Fischerdorf habe ich meine ›zweite Heimat‹ gefunden, und sowohl damals wie auch heute bewundere ich die hellenische Lebensfreude ebenso, wie den Abwechslungsreichtum der Landschaft. Aber um Griechenland richtig zu verstehen, muss man es erleben, seinen Alltag spüren. Am besten gemeinsam mit den Griechen selbst. Mit dieser Idee im Kopf habe ich mich 2008 auf den Weg gemacht, mein erstes Griechenlandbuch zu schreiben. »Das Kaffeeorakel von Hellas – Abenteuer, Alltag und Krise in Griechenland« erschien im Sommer 2010. Vor Ihnen liegt jetzt bereits das zweite Buch. Denn kaum war das erste fertig, hatte ich bereits Ideen, Visionen und Einladungen für einen Nachfolger des ›Kaffeeorakels‹.
Und so geht es im vorliegenden Buch wieder mit den Griechen durch ihren Alltag. Sie zeigen dem Leser ihr Leben, ihre Alltagsgeschichten, ihre Lebensweisen. Das immer wiederkehrende dabei: Filotimo! (Filótimo – Φιλότιμο). Ein unübersetzbares Wort, ein Gefühl, das die spezielle Einstellung der Griechen zum Leben und ihren Mitmenschen gegenüber charakterisiert. Ich werde es Ihnen vorstellen, denn im Alltäglichen zeigt sich die reine, echte Form des Filotimo am besten. Die Griechen leben es mit Leib und Seele. Und sie lieben ihr Leben in Gesellschaft, denn bei einem Ouzo oder Tsipouro schmecken Mezedes – kleine Häppchen – und Unterhaltungen eben am besten. Genießen sie das Buch mit einem Gläschen griechischen Wein und lassen Sie sich in unbekannte Gegenden und belebte Touristenziele entführen. Und wenn Sie das Fernweh und der Hunger packt: Am Ende eines jeden Kapitels finden sich Rezepte, die Appetit und Lust auf mehr oder Meer machen.
Καλή όρεξη - Kalí órexi - Guten Appetit!
Seit ich das erste Mal nach Griechenland kam, ist Tolo meine ›zweite Heimat‹ geworden. Eine unbeschreibliche Magie ging für mich von diesem ehemals einsamen Fischerdorf an der Ostküste des Peloponnes in der Region Argolis aus. Und so »Kóllissa edó« – Ich bin hier kleben geblieben, wie die Griechen sagen.
1993. Das Jahr, in dem ich Abitur gemacht habe und danach spontan nach Griechenland gereist war. Mein ehemaliger Kunstlehrer hatte mich nach der Reifeprüfung hierher gelockt. Anfang der 90er Jahre herrschte touristischer Hochbetrieb in Tolo und wir verbrachten mit der Familie meines Lehrers und einigen Freunden einen unbeschwerten und fröhlichen Urlaub. Unsere Unterkunft in den damals noch einfachen und nicht klimatisierten Gästezimmern der Fischtaverne von Perikles Niotis faszinierte mich, obwohl wir es so manche Nacht wegen der tropischen Hitze kaum in den Zimmern aushielten. Griechisch authentisch. Mein Lehrer kannte Perikles seit Ewigkeiten, und auch ich verstand mich mit ihm vom ersten Tag an blendend. Perikles hat Mathematik und Elektrotechnik studiert und war das Genie an der Universität von Patras. Doch er hat sich gegen Karriere und für Tolo entschieden. Heute führt er noch immer zusammen mit seiner Schwester Irini das Geschäft, das seine Eltern vor vielen Jahren direkt am feinen Sandstrand der ruhigen badegastfreundlichen und fischreichen Bucht aufgebaut hatten. Oma Vangelio und Opa Aristides, wie ich Perikles’ Eltern immer genannt habe, ihre Kinder sowie die Enkel und Cousins und Cousinen sind in all den Jahren zu meiner »Zweitfamilie« geworden. Oma Vangelio hat immer gesagt: »Junge, du bist in Tolo groß geworden.« Auch für sie habe ich angefangen Griechisch zu lernen. Und bis heute ist kein Jahr vergangen, in dem ich nicht mindestens einmal nach Tolo gereist bin. Meistens mehrmals, denn auch meine Kinder lieben Perikles, Tolo und die besondere griechische Gastfreundschaft.
Anfang September 1994 reiste ich das zweite Mal nach Tolo. Ich hatte erst wenige Worte Griechisch gelernt, doch »Καλημέρα (kaliméra) – Guten Morgen, Καληνύχτα (kaliníchta) – Gute Nacht und Τι κάνεις (ti kánis) – Wie geht es dir?« verstand ich.
Eines Morgens, ich hatte schlecht geschlafen, wankte ich müde auf die Terrasse der Taverne ›TO NEON‹ meines Freundes Perikles.1
»Kaliméra, ti kánis?« Oma Vangelio begrüßte mich herzlich-fröhlich wie jeden Morgen.
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