Grommok, der Grausame - Nova Edwins - E-Book

Grommok, der Grausame E-Book

Nova Edwins

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Beschreibung

Es kann doch nicht sein, dass ich nicht einmal eine Standardwoche in meinem neuen Job durchhalte, bevor ich unter einem fadenscheinigen Vorwand ins Verlies geworfen werde. Zu einem Horgerianer. Mein einziger Trost ist die schwere Eisenkette, mit der er an die Wand gefesselt ist. Hoffentlich ist sie kürzer, als sie aussieht …  Leicht düstere Sci-Fi Romance mit Happy End. 

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GROMMOK, DER GRAUSAME

HORGERIANER

BUCH 2

NOVA EDWINS

DARK SCI-FI ROMANCE

INHALT

Grommok, der Grausame

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Epilog

Band 0.5 gratis lesen

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Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2023, Deutschland.

Covergestaltung: Nova Edwins

Korrektur: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-35-4

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

GROMMOK, DER GRAUSAME

Es kann doch nicht sein, dass ich nicht einmal eine Standardwoche in meinem neuen Job durchhalte, bevor ich unter einem fadenscheinigen Vorwand ins Verlies geworfen werde. Zu einem Horgerianer.

Mein einziger Trost ist die schwere Eisenkette, mit der er an die Wand gefesselt ist. Hoffentlich ist sie kürzer, als sie aussieht …

Leicht düstere Sci-Fi Romance mit Happy End.

1

LILLY

Ich trottete den anderen Reinigungskräften hinterher, meinen Eimer und den Wischmopp in der Hand, und bereute meine Entscheidung, New Terran zu verlassen, nicht zum ersten Mal. Mein Job dort in einem Delikatessenladen hatte darin bestanden, den ganzen Tag irgendwelche Insekten zu zermahlen, zerhacken oder zerquetschen. Irgendwann hatte ich es einfach nicht mehr ausgehalten und mich stattdessen für den Job in einer Bibliothek auf Phelgos beworben.

Leider hatte in der Anzeige nicht gestanden, dass ich keineswegs die Bibliothekarin sein würde. Stattdessen gehörte ich jetzt der Reinigungscrew an und musste zweimal täglich die Bibliothek des Großkaisers Britod schrubben.

Um die Ironie perfekt zu machen, waren die Phelgosianer – der Großkaiser eingeschlossen – insektenähnliche Geschöpfe, die allerlei Fühler und Schnappwerkzeuge am Kopf hatten und mich damit nur unwesentlich an meinen früheren Job erinnerten. Bloß war ich jetzt diejenige, die unter Umständen zerquetscht wurde, weil die Durchschnittsgröße hier um die drei Meter lang war. Für fiese dünne Insekten zu arbeiten, musste einfach Karma sein. Das hatte ich davon, meine Situation verbessern zu wollen.

Wir reihten uns in die Schlange vor der Schleuse nach draußen ein, wo es zu den Unterkünften der niederen Angestellten ging. Kurz bevor ich den Durchgang passieren konnte, traten mir zwei bewaffnete Wächter in den Weg. Sie kreuzten ihre Speere und hinderten mich am Weitergehen.

»Sssehr gut«, zischte jemand hinter mir. »Sssie sssieht fruchtbar ausss.«

Für mich stand fest, dass ich mich niemals an die Zischlaute der phelgosianerischen Sprache gewöhnen würde, die das Übersetzungsimplantat hinter meinem Ohr freundlicherweise immer direkt mit übersetzte. Sobald ich genug von meinem kümmerlichen Lohn zusammengespart hatte, würde ich diesen blöden Planeten verlassen und danach mit großem Genuss weiter Insekten im Delikatessenladen zerhacken.

»Entschuldigung?« Ich drehte mich um, weil es nicht okay war, mich wie eine Brutstation zu behandeln.

»Du, Mensssch, mitkommen.« Die Uniform wies das Insekt als Kommandanten der großkaiserlichen Garde aus.

»Wieso soll ich mitkommen?« Ich sah mich nach meinem Vorgesetzten um, doch das blöde Wiesel hatte sich natürlich bereits verzogen. Das mit dem Wiesel war wörtlich gemeint. Udul war ein Wiesel, etwas größer als ich, und stank bestialisch nach seinem ungewaschenen Fell. Angeblich verstieß es gegen seine Religion, wenigstens ab und zu eine Dusche zu nehmen – was ihn allerdings nicht daran hinderte, in der Gemeinschaftsdusche zu sein, während wir duschten.

»Weil … du gesssstohlen hassst.« Der Kommandant deutete auf meinen Eimer und ein anderes Insekt nahm ihn mir weg.

»Aha«, stieß der Kommandant triumphierend hervor und hielt meinen Putzlappen in die Höhe.

»Ich habe gar nichts gestohlen«, protestierte ich.

»Willssst du behaupten, ich lüge, Mensssch? Beamtenbeleidigung? Ab in den Kerker mit ihr. Aber vorher …«

Ich erstarrte, weil die beiden Insekten, die mir den Weg versperrt hatten, mich auf einmal mit ihren starren, kalten Greifwerkzeugen packten und festhielten.

Der Kommandant beugte sich zu mir und zerriss ohne Vorwarnung den ohnehin hässlichen Overall der Putzkolonne, den ich trug. Meine Brüste lagen frei und ich keuchte erschrocken auf. »Was soll das? Loslassen! Ihr lasst mich jetzt sofort los!«

Natürlich ließen sie mich nicht los, sondern schleiften mich durch den langen Gang. Dabei blieb mehr als ein Insekt stehen, um mich anzustarren – oder besser meine Brüste. In mein Gesicht schien niemand zu blicken.

Wir bogen um eine Ecke und ich erkannte die breite in Stein gehauene Treppe, die nach unten in den Kerker des Großkaisers führte. In den Unterkünften der Angestellten wurden wilde Geschichten darüber erzählt, wer angeblich alles dort unten eingesperrt war, eine Kreatur wilder, ungezähmter und gefährlicher als die andere.

Es konnte doch nicht sein, dass ich nicht einmal eine Standardwoche in meinem neuen Job durchhielt, bevor ich unter einem fadenscheinigen Vorwand ins Verlies geworfen wurde. Und wofür? Weil ich – und ich zitiere – fruchtbar aussah?

Je weiter wir über die Treppe nach unten gelangten, desto kälter wurde es. Ich zitterte innerhalb kürzester Zeit und mein Körper war von einer Gänsehaut überzogen, was zur Folge hatte, dass meine Nippel zu kleinen, harten Spitzen zusammenschrumpften.

Allerdings wurde mein Zittern viel schlimmer, als ich die ersten Geschöpfe knurren, zischen und keuchen hörte. Mein Übersetzungsimplantat kam angesichts der vielen verschiedenen Sprachen kaum hinterher, aber die wichtigsten Stichworte ähnelten sich, sodass ich die ganzen Sätze gar nicht brauchte. Die Highlights beinhalteten meine Brüste, die Tatsache, dass ich ein Mensch war und weiblich, sowie die Androhung unerwünschter sexueller Handlungen. Ich stand kurz davor, in Tränen auszubrechen. Womit hatte ich das verdient? Innerlich beklagte ich mich vielleicht die ganze Zeit, aber ich war eine Musterangestellte, immer nett, hilfsbereit, und ich erledigte meinen Job ordentlich. Es wäre mir – auch aus Angst vor meinen Arbeitgebern – im Leben nicht eingefallen, etwas zu stehlen.

Der Gang, durch den sie mich zerrten, wurde dunkler und dunkler. Arme, Krallen und Tentakel streckten sich mir entgegen und versuchten, nach mir zu greifen, ehe wir vor einer schweren Metalltür anhielten, die mindestens doppelt so dick zu sein schien wie die restlichen Türen hier. Es beunruhigte mich außerdem, dass nahezu alle anderen Zellen lediglich mit Gittern versehen waren. Wollte ich überhaupt wissen, wer sich hinter der Tür verbarg?

Die Wachen ließen mich los und ich nutzte die Gelegenheit sofort, um den Stoff über meinen Brüsten zusammenzuraffen. Okay, um die Überreste des Stoffes wenigstens an meine Brustwarzen zu pressen.

Die Tür schwang nach innen auf und ich sah eine wuchtige Kette, die von der rauen Felswand zum massiven Hals einer massiven Kreatur führte. Sie hatte an der Wand gelehnt auf dem Boden gesessen und erhob sich jetzt.

Die Vorderseite seines Körpers hatte einen Vanilleton, was ich problemlos erkennen konnte, weil er bloß mit einem Lendenschurz bekleidet war. Von seinem Unterkiefer ausgehend wurde die Hautfarbe grünlich, bis sie auf seinem Kopf in ein tiefes Dunkelgrün überging. Der breite Mund enthüllte rasiermesserscharfe Zähne, als er die Wachen mit einer beeindruckenden Lautstärke anknurrte.

Er musste die zwei Meter ankratzen und war locker ebenso breit. Sein ganzer Körper war mit Muskeln bepackt, seine Arme jeweils breiter als beide meiner Beine zusammen.

»Hier, ein Gessschenk vom Großßßkaissser«, zischte eine der Wachen und stieß mich vorwärts.

»Nein«, flehte ich und drehte mich um, damit ich das Verlies direkt wieder verlassen konnte. Ich hatte das Alien sofort identifiziert und eine angemessene Panik machte sich in mir breit. Die Insekten konnten mich nicht zu einem Horgerianer werfen – wussten sie denn nicht, dass Horgerianer das Fleisch ihrer Partner nach dem Sex verzehrten?

Ich bekam den nächsten Stoß, stolperte zurück und fiel hart auf den Boden. Dann wurde vor meiner Nase die Tür zugeworfen und der Riegel rastete mit einem endgültigen Geräusch ein.

2

GROMMOK

Der Mensch fuhr herum und presste den schmalen Rücken gegen die Kerkertür. Das war gut. Die Frau konnte direkt dortbleiben, mit möglichst viel Abstand zu mir.

Ihre Unterlippe zitterte und als sie einatmete, klang es verdächtig, als würde sie gleich anfangen zu flennen – wie ein Säugling, der nicht an die Titte seiner Mutter konnte.

»Bitte iss mich nicht.« Sie starrte mich aus aufgerissenen Augen an. Ihre Haare hatten eine interessante Farbe, die ich so noch nicht bei Menschen gesehen hatte. Sie waren hell, so hell, dass sie beinahe weiß waren. Doch ihre Augen waren leuchtend grün und die blasse Haut mit unzähligen Flecken übersät. Zweifellos eine Pigmentstörung, aber eine eher ansprechende.

»Das hatte ich nicht vor«, gab ich zurück.

»Aber Horgerianer essen Menschenfleisch, richtig?«

»Gelegentlich.« Ich zuckte mit den Achseln, was die Kette an meinem Hals zum Rasseln brachte.

»Bei allen Himmeln«, wimmerte sie und schlang die Arme um sich selbst. Sie bebte vor Angst, aber das war gut, denn auf diese Weise würde sie Abstand zu mir halten. Vielleicht konnte ich bei ihrer nächsten Frage direkt mit einem Fauchen oder Knurren reagieren, damit sie wirklich dort drübenblieb.

Ich lehnte den Kopf wieder an die Wand und starrte ins Nichts, genau wie ich es seit meiner Ankunft in diesem Verlies machte. Mein Raumschiff hatte bei dem Absturz sicherlich ein Notfallsignal ausgesendet, Hilfe war auf dem Weg. Ich würde es nur im wahrsten Sinne des Wortes aussitzen müssen.

Allerdings legte die Ankunft der Frau nahe, dass der Frieden bald ein jähes Ende finden würde.

Meine Nasenlöcher blähten sich, als ich einatmete. Ah’tze Scheiße, die Frau roch gut. Unglaublich gut. Frisch, süß und fruchtbar, nahezu unwiderstehlich. Sie musste kurz vor dem Eisprung stehen und im besten Alter sein, sonst hätten die Phelgosianer sie nicht ausgesucht.

Obwohl sie die Überreste ihres Overalls mit der Hand zusammenhielt, war genug nackte Haut zu sehen, um mein Interesse zu erregen. Ich hatte viel darüber gehört, wie besonders es war, eine Menschenfrau zu ficken, aber bisher hatte es sich nie ergeben, dass ich eine von ihnen so nah bei mir hatte. Allerdings spielte das keine Rolle. Ich würde mich zusammenreißen, nicht darüber nachdenken, wie schwach und hilflos sie war, und – noch wichtiger – ich würde sie nicht anrühren.

»Warum … warum bist du hier?«, fragte sie zögerlich, weil sie offenbar doch nicht genug Angst hatte.

»Mein Raumschiff ist von Piraten angegriffen und schwer beschädigt worden. Nach dem Absturz hat der Großkaiser mir unterstellt, mein Schiff vorsätzlich zum Absturz gebracht zu haben, um einen terroristischen Anschlag auf den Planeten zu verüben.«

»Was für ein Unsinn.«

»Das musst du mir nicht sagen.« Ich gab mir Mühe, meine Stimme tief und grollend zu halten, damit sie ja nicht auf die Idee kam, sich näher zu mir zu bewegen. »Und du? Lass mich raten – du hast mit bloßen Händen ein Dutzend Palastwachen getötet.«