Heal me now - T. K. Mitchell - E-Book

Heal me now E-Book

T. K. Mitchell

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Beschreibung

Sam Blackwell ist Ärztin am Denver Health Medical Center, die ihren Beruf mit Leib und Seele ausübt. Sie lebt in einer familienfreundlichen Gegend, die ihr, Sicherheit und Zufriedenheit vermittelt. Max Reynolds war einst stolz auf seine Ausbildung, stolz Polizist zu werden, bis ihn sein Vorgesetzter mit auf die schiefe Bahn gezogen hat. Der Fall, der darauf folgte, war tief. Sich davon zu erholen, wieder hochzukommen und neuen Antrieb zu finden, fällt ihm immer noch schwer. Bis seine Freundin Sam Unterstützung benötigt. Jemand hinterlässt ihr unpassende, mitunter abartige Geschenke. Max ist zur Stelle, als sich die Vorfälle häufen, um bei ihr zu sein. Obwohl große Anziehung zwischen den beiden besteht, kann er nicht auf diese Art und Weise mit ihr zusammen sein. Trotzdem findet er wieder den nötigen Antrieb, sie zu beschützen. Doch je weiter derjenige in ihr Leben vordringt, desto dringlicher wird der Wunsch, sie wegzubringen und umso nötiger scheint es, ihren Bruder und dessen Sicherheitsfirma einzubeziehen. Der finale Teil der Blackwell Security Group Reihe legt noch einmal einen Gang an Spannung und knisternder Romantik zu.

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Buch

Sam Blackwell ist Ärztin am Denver Health Medical Center, die ihren Beruf mit Leib und Seele ausübt. Sie lebt in einer familienfreundlichen Gegend, die ihr, Sicherheit und Zufriedenheit vermittelt.

Max Reynolds war einst stolz auf seine Ausbildung, stolz Polizist zu werden, bis ihn sein Vorgesetzter mit auf die schiefe Bahn gezogen hat. Der Fall, der darauf folgte, war tief. Sich davon zu erholen, wieder hochzukommen und neuen Antrieb zu finden, fällt ihm immer noch schwer. Bis seine Freundin Sam Unterstützung benötigt.

Jemand hinterlässt ihr unpassende, mitunter abartige Geschenke.

Max ist zur Stelle, als sich die Vorfälle häufen, um bei ihr zu sein. Obwohl große Anziehung zwischen den beiden besteht, kann er nicht auf diese Art und Weise mit ihr zusammen sein. Trotzdem findet er wieder den nötigen Antrieb, sie zu beschützen.

Doch je weiter derjenige in ihr Leben vordringt, desto dringlicher wird der Wunsch, sie wegzubringen und umso nötiger scheint es, ihren Bruder und dessen Sicherheitsfirma einzubeziehen.

Der finale Teil der Blackwell Security Group Reihe legt noch einmal einen Gang an Spannung und knisternder Romantik zu.

ANMERKUNG DER AUTORIN

Dies ist ein Roman. Eine fiktive Geschichte. Ein Thriller mit einer guten Prise Romantik.

Ihr mögt eine fesselnde, rasante Geschichte, Gegenspieler, die es in sich haben, Protagonisten, die sich langsam näherkommen und die eine oder andere explizite Szene? Dann seid ihr hier genau richtig.

Ich wünsche euch eine tolle Zeit in meiner Welt!

Um ein optimales Lesevergnügen zu erhalten, ist es empfehlenswert, die Bücher nach der Reihe zu lesen.

TRIGGERWARNUNG

Wie im Thriller-Genre oft der Fall geht es auch hier nicht ohne Mord. Aber auch Nekrophilie, Verstümmelung und sexuelle Gewalt sind mitunter Thema. Sollte euch etwas davon triggern, ist es ratsam, das Buch nicht zu lesen.

Sämtliche Figuren sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Firmen sind trotz sorgfältiger Recherche reiner Zufall und nicht beabsichtigt.

Dieses Buch darf weder auszugsweise noch vollständig digital ohne ausdrückliche Genehmigung der Autorin/ des Verlages vervielfältigt oder weitergegeben werden.

Die Ausnahme hiervon ist im Rahmen einer Rezension.

INHALTSVERZEICHNIS

Anmerkung der Autorin

Widmung

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Epilog

Ausblick

Danksagung

Autorin

WIDMUNG

Dieses Buch ist für alle, die über ihre Grenzen hinausgehen, auch wenn das heißt, wie ich hier, ein Monster zu erschaffen!

PROLOG

Es war einer dieser klaren Herbsttage Mitte Oktober, die Sonne schien vom Himmel und erleuchtete die bunten Blätter der Bäume im Park des Denver Health Medical Center. Dr. Samantha Blackwell genoss ihren großen Mochaccino an der frischen Luft, um die Konzentration zu steigern. Schließlich hatte sie noch weitere vier Stunden Schicht zu absolvieren.

„Hi, Sam. Darf ich dir Gesellschaft leisten?“ Die Stimme von Dr. Timothy Heart war unverkennbar. Sein tiefes Timbre ließ bestimmt einige der Damenherzen höherschlagen, leider verursachte seine Stimme bei ihr eher das Gegenteil. Auch jetzt machte sich Gänsehaut auf ihren Armen breit.

„Natürlich Tim. Nimm doch Platz.“ Immerhin kannte sie ihn lange genug und schätzte ihn für seine hervorragende Arbeit. Persönliche Eindrücke musste man gelegentlich hintanstellen. „Wie war deine Schicht bisher?“

„Ich komme eben aus dem OP. Ein kleiner Junge hat sich beim Spielen auf einem Klettergerüst überschätzt und sich das Bein gebrochen. Es war kein komplizierter Eingriff. Und bei dir?“

„Wir mussten ein gebrochenes Schlüsselbein operieren und hatten anschließend jede Menge mit dem Auffahrunfall auf der Interstate zu tun. Daher bin ich wirklich froh, dass ich ein paar Minuten Ruhe gefunden habe, meine Energiereserven wieder aufzutanken.“ Um ihren Worten Ausdruck zu verleihen, hielt sie ihren Kaffeebecher und einen Müsliriegel hoch.

„Verstehe. Klingt nach jeder Menge Arbeit. Wann machst du heute Schluss?“

„Wenn alles glattgeht, in etwa vier Stunden.“

„Das trifft sich gut. Was hältst du davon, wenn wir anschließend noch etwas essen gehen, du bist sicher hungrig und so solltest du auf keinen Fall ins Bett.“

„Das klingt gut. Aber lass uns mal die nächsten Stunden abwarten.“ Nickend erhob sich Tim und ließ sie die letzten Minuten ihrer kurzen Pause allein genießen. Es war nun bereits seine dritte Einladung dieser Art gewesen. Einmal musste sie mit ihm essen gehen, wenn sie ihn nicht vollkommen vergraulen und als Kollegen verlieren wollte. Was also sprach gegen heute? Vielleicht sollte sie es einfach hinter sich bringen.

Die restliche Arbeitszeit verlief großteils unspektakulär. Ein paar größere Wunden, ein paar Kontrollen und die abschließende Visite bei den Patienten, die stationär aufgenommen worden waren. Kurz vor sechs machte sie sich auf den Weg in die Umkleide. Tim war bereits dort.

„Na, wie sieht es aus? Hungrig?“

„Ja, lass uns eine Kleinigkeit essen. Allerdings warne ich dich. Ich bin jetzt bereits richtig müde, also bin ich vermutlich nicht die beste Gesellschaft.“

„Zur Kenntnis genommen. Worauf hast du Lust?“

Das anschließende Essen beim nahegelegenen Mexikaner verlief erstaunlicherweise sehr angenehm. Sie konnten sich über berufliches austauschen und nach kurzer Zeit fühlte sich Sam überraschenderweise nicht mehr ganz so unwohl in seiner Gegenwart, auch wenn sie das vorher nicht für möglich gehalten hätte.

Auf dem Nachhauseweg hatte sie kurze Zeit das Gefühl, als würde sie ein Wagen verfolgen. Daher fuhr sie einen Umweg, um auf Nummer sicher zu gehen. Gleich darauf war er verschwunden und Sam atmete tief durch. Vielleicht war es doch nur Einbildung gewesen? Immerhin hatte sie eine zwanzig Stunden Schicht hinter sich.

Zufrieden parkte sie ihren Wagen vor dem Einfamilienhaus am Seventeenth Avenue Parkway, das sie seit ein paar Monaten bewohnte. Es lag nur etwa fünfzehn Autominuten entfernt vom Krankenhaus und mitten in einer wunderschönen, ruhigen Gegend, die noch viele Bäume und viel Grün bewahrt hatte. Einfamilienbungalows mit schönem Vorgarten und großflächigem Rasen hinter dem Haus reihten sich hier aneinander. Sie hatte sich sofort in das Haus verliebt, als sie es zum ersten Mal besichtigt hatte und es gab ihr ein warmes Gefühl der Sicherheit hierher nach Hause zu kommen. Kurz nachdem sie nach einer schnellen Dusche ins Bett geschlüpft war, war sie auch schon eingeschlafen.

Der Morgen danach, war der Erste, der sie in Unbehagen versetzte. Auf ihrer Veranda lag am frühen Morgen eine schwarze, langstielige Rose mit einer Karte, auf der in Großbuchstaben zu lesen war:

`DU GEHÖRST MIR! ´

Ein Satz, drei Worte, doch die Bedeutung dahinter ließ Samantha frösteln. Sie schnappte die Zeitung von der Treppe und ließ die Rose in die Tonne neben ebendieser Treppe fallen, während sie ihre Umgebung genauestens betrachtete, bevor sie ins Haus zurückeilte.

Wer auch immer dafür verantwortlich war, musste sich irren.

Es musste eine Verwechslung sein, anders konnte Sam sich das nicht erklären. Wer sollte so von ihr denken? Vielleicht ging es hier noch um die Vorbesitzer? Ja, so musste es sein.

Mit diesem Gedanken beruhigte sie ihren Puls und versuchte ihren Kaffee zu genießen.

KAPITEL 1

Es war Halloween. Wie im restlichen Land wurde es auch in Sams Nachbarschaft, die mehrheitlich aus Einfamilienhäusern mit Kindern bestand, groß gefeiert. Da sie am Vortag bereits ausschlafen konnte, wollte sie an diesem Tag noch ein paar Süßigkeiten besorgen, um der klingelnden Meute gewachsen zu sein, die bestimmt auch an ihrem Haus ihr Glück versuchen würde. Immerhin hatte sie es entsprechend geschmückt.

Im Vorgarten waren künstliche Grabsteine angebracht und an der Tür baumelte das obligatorische Knochengerippe. Drei ausgehöhlte Kürbisse begrenzten die Treppen auf die Veranda. Die Fenster, die von der Straßenseite einsehbar waren, wurden von geisterhaften Fensterbildern verziert. Alles in allem war sie zufrieden mit der angebrachten Dekoration.

Der Tag verlief wunderbar ereignislos. Sie gönnte sich einen Einkaufsbummel, besorgte, was sie sich vorgenommen hatte, und traf sich mit Max zum Kaffee. Max Reynolds war ein Mann aus ihrer Vergangenheit, dessen Abwesenheit, sie lange Zeit, gespürt hatte. Während sie darauf wartete, dass er mit den Getränken an den Tisch kam, drängte die Erinnerung ihrer erneuten Begegnung vor etwa fünf Monaten, an die Oberfläche.

Es war mitten in der Nacht, als sie durch die Flure des Krankenhauses eilte, um einer Familie den positiven Befund zu überbringen, auf den sie den ganzen Abend gewartet hatte. Beinahe wäre sie mit dem Mann zusammengestoßen, der nichts ahnend das Patientenzimmer zu ihrer rechten verließ.

„Sam Blackwell! Entschuldige Dr. Samantha Blackwell natürlich“ ein schelmisches Grinsen konnte er nicht unterdrücken. „Hi Max!“, die Überraschung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben gewesen. „Was tust du hier? Und dann um diese Zeit?“ Sie blickte kurz auf ihre Armbanduhr.

„Ich habe nach meiner Schwester gesehen, sie wurde heute Abend eingeliefert, ein Überfall …“ erläuterte er kurz die Fakten.

„Ach ja, davon habe ich gehört. Ich werde sie morgen früh nochmals durch das CT schicken. Das erste hat nur eine leichte Schwellung gezeigt, sofern sich heute Nacht nichts verschlechtert, kann sie morgen wieder entlassen werden.“

Über die letzten Monate waren sie nun dabei, die Vergangenheit aufzuarbeiten und wieder ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen.

„Hier, dein Mochaccino.“ Lächelnd nahm Max ihr gegenüber Platz. In der Zwischenzeit hatte sich ihre Freundschaft wieder gefestigt, auch wenn Sam insgeheim auf etwas mehr als nur Freundschaft hoffte. Max war immer schon ein attraktiver Mann gewesen, doch seit seinem Aufenthalt im Krankenhaus, nachdem er in Untersuchungshaft fast erstochen worden war, hatte sein Sex-Appeal nochmals zugelegt. Möglicherweise auch, da er seither keinen Alkohol mehr angerührt hatte und auf seinen Körper wieder mehr achtgab.

„Vielen Dank, Max. Was, denkst du, habe ich eine Chance dich heute zum Essen einzuladen?“

„Was schwebt dir denn vor?“

„Hier gibt es einen tollen Inder oder wir holen noch ein paar Zutaten und ich koche zu Hause für dich. Dann hätten die kleineren Kinder ebenfalls eine Chance, bereits Süßigkeiten abzustauben. Wir könnten danach noch ein oder zwei Filme ansehen, ich habe erst morgen Abend wieder Dienst.“

„Das klingt doch gut, lass uns die Besorgungen machen, dann helfe ich dir auch in der Küche.“ Nachdem sie den Kaffee getrunken hatten, schlenderten sie noch ein wenig durch das Einkaufszentrum, bevor sie sich auf den Weg zurück zu Sams Haus machten. Um für Max’ Pick-up Platz zu machen, parkte sie ihren Infinity Q50 in der Garage.

Vor der Haustür angekommen, fiel ihr eine schwarze Samt-Box in der Größe einer Pralinenschachtel auf. Auch die obligatorische schwarze Rose lag obenauf. Sam versuchte sie vor Max zu verstecken, der allerdings schneller zu ihr aufgeschlossen hatte, als ihr in dem Moment lieb war.

„Was hast du denn da bekommen?“

„Sicher nur ein Streich aus der Nachbarschaft.“ Der Blick, den sie für die Aussage von Max kassierte, verriet, dass er ihr kein Wort glaubte. Er nahm ihr die Schachtel vorsichtig aus der Hand und öffnete sie mit Bedacht. Zum Vorschein kamen Nuss-Nougat-Pralinen, die Sam aufgrund ihrer Nussallergie gefährlich geworden wären, mit einem Kärtchen versehen, auf dem `Trick or Treat, Dr. B´ zu lesen war, also Süßes oder es gibt Saures.

Der kalte Schauer, der Sam über den Rücken lief, war nicht der Außentemperatur geschuldet. Nun war klar, dass auch die letzte Zusendung des Unbekannten an sie gerichtet war und es sich nicht um die von ihr erhoffte Verwechslung handelte. Sie konnte fühlen, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Max nahm ihr den Schlüssel ab und zog sie in eine feste Umarmung.

„Lass uns hineingehen, dann kannst du mir erzählen, was los ist.“ Mehr als ein Nicken brachte sie in dem Moment einfach nicht zustande. Es fühlte sich an, als wäre ihr plötzlich alle Lebensenergie entzogen worden. Dennoch genoss sie das Gefühl, von Max gehalten zu werden. Das Bild eines Felsens in stürmischer Brandung erschien vor ihrem inneren Auge und genau das war es, wozu Max im Moment für sie geworden war.

Kraftlos ließ sie sich auf der Couchlandschaft nieder, gefangen in ihren Gedanken. Erst als eine Tasse dampfend heißen Tees vor ihrem Gesicht auftauchte, bemerkte sie, dass Max gar nicht neben ihr saß.

„Hier, trink das!“ Dankend nahm sie ihm das Getränk ab.

„Also, dann schieß los. Erzähl mir alles.“

„Ehrlich, da gibt es nicht viel zu erzählen. Vor ein paar Wochen habe ich eine schwarze, langstielige Rose auf der Veranda vorgefunden, mit einem Kärtchen, wie dem, das in der Schachtel war.“

„Was stand drauf?“

„Du gehörst mir. Daher habe ich auch angenommen, dass es sich hierbei um eine Verwechslung handeln musste. Ich meine, so lange wohne ich noch nicht hier. Meiner Überzeugung nach richtete sich das an den Vormieter.“

„Du meinst, das zu denken hat dich schlafen lassen.“

„Wenn du es so ausdrücken möchtest, dann ja, es hat mich beruhigt, das zu denken.“

„Dann ist das jetzt die zweite Botschaft. Die allerdings enthält auch deinen Namen, wenn auch nicht ausgeschrieben. Nennt dich jemand so? Dr. B.?“

„Leider ja. Sowohl im Krankenhaus als auch ein paar Kids aus der Nachbarschaft. Es hat sich schnell herumgesprochen, dass ich Ärztin bin.“

„Okay, das liefert uns aber dann keinen Anhaltspunkt über die Person, die es sein könnte. Wie viele wissen von deiner Nussallergie?“

„Im Krankenhaus wissen fast alle darüber Bescheid. Schließlich esse ich oft genug in der Kantine und erkundige mich jedes Mal aufs Neue, ob Nüsse Bestandteil des Essens sind. Hier in der Nachbarschaft, wissen es nur einige wenige. Wir hatten im Sommer ein Straßenfest, bei dem ich auch ein paar Leckereien probiert habe. Natürlich habe ich im Vorfeld nach den Inhaltsstoffen gefragt und mich vergewissert, dass keine Nüsse oder Nussöl enthalten waren. Abends wurde ich dann von ein paar Nachbarn darauf angesprochen und habe von meiner Allergie erzählt.“

„Na schön. Da es die zweite Kontaktaufnahme war, würde ich die Karte und die Pralinen gerne einem Freund bei der Polizei übergeben, der kann die Pralinen auf Inhaltsstoffe und die Karte auf Fingerabdrücke überprüfen lassen. Zumindest liegt dann schon mal etwas auf, sofern es ein nächstes Mal gibt.“

„In Ordnung. Das wäre bestimmt hilfreich“, gab sich Sam geschlagen.

„Geht’s dir wieder besser?“

„Ja, danke Max. Sollen wir jetzt was kochen? Ich möchte mir schließlich nicht von irgendeinem Unbekannten mein Abendessen sabotieren lassen.“

„Ich folge dir in die Küche, los geht’s.“

Keine halbe Stunde später erfüllte ein Duft nach exotischen Gewürzen die Luft. Gemeinsam hatten sie ein indisches Rezept nachgekocht. Das Zusammenspiel von Gewürzen, Gemüse, gebratenem Fleisch und Basmatireis, ließen die Geschmacksknospen jubilieren.

„Das ist fantastisch!“ Max war begeistert. So gut hatte er bislang nur in Restaurants gegessen. Er hätte nicht erwartet, dass die Speise, selbst gekocht, ebenfalls derart großartig werden würde.

„Ja, es schmeckt wirklich vorzüglich. Ich muss schon sagen, das haben wir gut hinbekommen.“ Sam goss sich einen Weißwein nach, den Max abgelehnt hatte. Sein Verzicht auf Alkohol schien ihm ernst zu sein. „Wir sind immer noch ein gutes Team. Ich bin froh, dass wir wieder Zeit miteinander verbringen.“

„Das bin ich auch. Ich habe die letzten Jahre nicht gemerkt, wie sehr ich es vermisst habe, mit dir zusammen zu sein. Jetzt wird es mir mit jedem Tag mehr bewusst.“

„Schön zu hören. Ich bin immer bereit, meine Zeit mit dir zu verbringen, Max.“ Insgeheim war es genau das, was Sam wollte. Seit sie ihn in seiner Zeit auf der Polizeiakademie kennengelernt hatte, verwandelte sich dieser Mann immer mehr zu ihrem Traummann, auch wenn sie es damals nicht für möglich gehalten hatte. Wäre ihnen nicht die Phase dazwischengekommen, in der sie sich zu seinem Freund und Zimmergenossen Tyler Logan hingezogen gefühlt hatte, wer weiß, wie es ausgegangen wäre. Denn bereits nach kurzer Zeit war klar, dass Tyler und sie nicht mehr als Freundschaft verband. Tyler hatte mit Sams Bruder John kurz nach Abgang von der Polizeiakademie die Blackwell Security Group – kurz B.S.G. – gegründet. Daher waren sie bis heute freundschaftlich, ja beinahe familiär, verbunden.

Max hingegen war nach seiner Ausbildung an einen korrupten Cop gelangt, der ihn in einige Dinge mit hineingezogen hatte. Als im Frühjahr die Situation eskaliert war und auf Max’ Schwester Jagd gemacht wurde, hatte er sich dazu entschlossen, reinen Tisch zu machen. In Untersuchungshaft wäre er beinahe getötet worden. Das hatte seine Weltanschauung verändert.

Nach seiner Genesung war es ihm möglich einen Deal mit der Staatsanwaltschaft auszuhandeln, die ihn als Kronzeuge für den Fall haben wollte. Er konnte durch seine detaillierte Aussage auf Kaution freigekommen, musste aber bei der Aufarbeitung des Falls helfen und durfte Denvers Umgebung nicht verlassen. Seither versuchte er mit seinen guten Taten Buße zu tun, das war Sam klar. Auch wenn sie wusste, dass er sich selbst mehr bestrafte, als es gut für ihn war. Max hatte sich in jungen Jahren beeinflussen lassen und eine falsche Entscheidung getroffen, die ihn nun verfolgte. Das war nur menschlich.

„Was hältst du davon, noch einen Film mit mir anzusehen? Solange die Kids noch in der Nachbarschaft unterwegs sind?“

„Gerne, was schwebt dir vor? Horror- oder Splatter-Filme, passend zum heutigen Feiertag?“

„Ich hätte die Scream-Reihe anzubieten, was sagst du?“

„Ich sage: `was ist dein Lieblingshorrorfilm, Sam´?“ Nach diesem Filmzitat mussten beide lachen. Sie räumten den Tisch ab, die Küche auf und machten es sich anschließend auf der Couch gemütlich. Während Teil eins mussten sie immer wieder die Pause-Taste drücken, da die Kinder der Nachbarschaft noch auf Süßigkeiten Beutezug waren. Bei Teil zwei wurde es immer ruhiger. Gegen Ende des Films war es bereits nach zehn Uhr und in der Nachbarschaft war Ruhe eingekehrt.

Mit der Ruhe hatte Sam ihre Beine untergeschlagen und sich an Max gelehnt. Durch die aufkommende Müdigkeit war ihr Kopf immer weiter an seine Schulter gewandert, bis ihr die Augen zufielen. Ein Kuss auf die Stirn weckte sie sanft.

„Du solltest ins Bett gehen, ich werde mich auf den Weg machen.“ Der Blick in seine Augen ließ sie alle guten Vorsätze über den Haufen werfen. Sie überbrückte die wenigen Zentimeter und presste ihre Lippen auf seine. Leider blieb der gewünschte Effekt aus, was ihr plötzlich schmerzlich bewusstwurde. Sie zog den Kopf zurück und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Wie konnte sie einfach davon ausgehen, dass er dieselben Gefühle für sie hegen würde? Verdammt, der Schuss ging wohl nach hinten los.

„Es tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen.“

„Schon gut. Mir tut es leid, aber mehr als Freundschaft kann ich dir nicht anbieten.“

„Das ist in Ordnung. Nochmals entschuldige, bitte.“ Max erhob sich von der Couch, drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging Richtung Tür.

„Schließ’ hinter mir ab. Ich bringe die Pralinen morgen Früh auf die Wache und werde alles in die Wege leiten.“

„Danke, Max. Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Sam.“

Sobald er die Tür hinter sich zugezogen hatte, musste er tief durchatmen. So lange hatte er sich nach einem Kuss von Sam gesehnt, doch nun, wo es endlich so weit war, war er nicht mehr gut genug für sie. Er hatte sich, für die falschen Leute entschieden, war im Gefängnis gewesen und hatte jede Menge Altlasten herumzuschleppen. Auf gar keinen Fall könnte er Sam mit hinunterziehen. Nein. Sie verdiente einen Arzt oder jemanden, der ihr alle Wünsche erfüllen konnte, den gleichen Tagesablauf hatte, ihre Sorgen und Ängste verstand. Nicht so jemand kaputten wie ihn. Es war ihm ernst, mehr als Freundschaft konnte er ihr nicht bieten, auch wenn sein Körper das ganz anders sah.

Was auch immer sie an diesem Mann sah, der eben ihr Haus verließ, sie würde sich noch wünschen, ihn nicht bei sich eingelassen zu haben. Er musste wohl etwas deutlicher werden. Schließlich war sie sein Eigentum. Sie konnte nicht einfach irgendwelche Männer abschleppen und küssen. Ja, er hatte es genau gesehen, wie sie auf der Couch mit dem anderen herummachen wollte. Das ging auf jeden Fall zu weit. Was dachte sich dieses Flittchen?

Erst hatte er angenommen, dass sie nur eine Begleitung für die Nachhause-Fahrt mitbrachte. Es war schon sehr unhöflich von ihr, ihn den ganzen Tag warten zu lassen und auszubleiben. Am späten Nachmittag hatte sie dann endlich sein Geschenk entdeckt. Er hatte auf mehr Freude gehofft, auch die hatte sie ihm nicht zugestanden. Dann war dieser Typ auch noch so dreist, ihr die Dinge abzunehmen. Dabei hätte er sie gerne vor sich liegen gehabt. Ein kleiner anaphylaktischer Schock wäre ihm gerade recht gekommen.

Oh ja, er würde andere Saiten aufziehen. Sie würde ihm gehören, ihm allein. Er würde sie gefügig machen, egal, was nötig wäre, sie würde sich unterwerfen. Schon wenn er daran dachte, wie sie unter ihm lag, und er mit ihr machen konnte, was immer er wollte, wurde er hart. Beinahe schon schmerzhaft. Doch dann sah er sie in ihrem Schlafzimmer. Ihre dünnen Spitzenvorhänge halfen nur teilweise gegen den Einblick in ihre Privatsphäre. Er stand direkt vor dem Fenster, in einer nicht beleuchteten Ecke und konnte so durch den feinen Stoff sehen. Ihr Grundstück war umgeben von einer Hecke, die seine Gestalt abschirmte. Was er sah, war ein wahrer Genuss, wie sie vorsichtig ihre Kleidung abstreifte, ihre helle zarte Haut, die nur noch in Dessous steckte. Schwarze Spitze, die sich unvergleichlich anschmiegte. In seine Gedanken versunken hatte er Hand an sich gelegt und konnte nicht mehr aufhören, seine Härte zu streicheln. Immer schneller und härter pumpte er in seine Faust, während Sam die letzten Hüllen fallen ließ. Zu guter Letzt frisierte sie noch ihr langes braunes Haar und steckte es mit einer Klammer fest. Ihr entblößter, langer Hals jagte ihn über die Klippe und er kam mit einem dunklen Knurren. Sein Sperma markierte ihre Hauswand. Er hatte sein Revier gekennzeichnet!

Sam genoss die heiße Dusche. Sie hoffte, das Wasser könnte etwas von dem Schamgefühl abwaschen, dass sie seit diesem nicht erwiderten Kuss zuvor empfand. Vermutlich war es zu viel verlangt, dass Max dieselben Gefühle für sie hegte. Auch wenn sie der Meinung gewesen war, dass sich mehr zwischen ihnen entwickelt hatte als nur Freundschaft, war sie eines Besseren belehrt worden.

Vielleicht hatte sie sich auch einfach auf ihn versteift, da ihr letzter One-Night-Stand schon eine knappe Ewigkeit her war? Möglicherweise konnte ein guter Orgasmus wieder alles in rechte Licht rücken? Nachdem sie fertig geduscht war, kontrollierte sie erneut die Türen und Fenster, bevor sie sich auf ihr Bett legte. Das Licht war bereits aus, so konnte sie sich ihren Gedanken hingeben, während sie ihren treuen Freund aus dem Nachttisch hervorholte und sich seit langer Zeit wieder einmal genüsslich verwöhnte.

Am nächsten Morgen war Sam außergewöhnlich ausgeruht. Sie hatte hervorragend geschlafen. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr blauen Himmel, was zwar bedeutete, dass es sicherlich ziemlich kalt sein würde, aber die Sonne, die ihr durch das Küchenfenster entgegenlachte, würde sie dafür entschädigen.

In ihren dicken Morgenmantel gewickelt, trat sie auf die Veranda, inhalierte die klirrend kalte Luft und griff nach ihrer Zeitung. Erst da entdeckte sie das nächste Präsent. Eine langstielige schwarze Rose, mit dem obligatorischen Kärtchen, die an einer toten Ratte hing. Die Worte, die darauf zu lesen waren: „Pass bloß auf, sonst ergeht es Dir ebenso. Ich sagte, Du gehörst mir!“, ließen sie erneut erschaudern.

Vorsichtig schritt sie rückwärts ins Haus, ohne die Umgebung aus den Augen zu lassen und rief, ohne nachzudenken, Max an, der sich bereit erklärte, in Kürze vorbeizukommen. Keine fünfzehn Minuten später parkte er seinen Wagen in der Einfahrt.

„Bist du sicher, dass wir nicht doch die Polizei rufen sollen?“ wollte Max wissen, nachdem er das Geschenk von der Veranda entfernt und eingetütet hatte, um es seinem Freund im Revier zu bringen.

„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Aber soweit ich weiß, werden sie nicht viel unternehmen können.“

„Möglicherweise, dennoch könntest du eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Alles, was aufliegt, hilft im späteren Verlauf.“

„In Ordnung. Ich werde es heute Nachmittag erledigen, bevor ich zu meiner Schicht fahre.“

„Wenn du möchtest, kann ich dich gerne begleiten. Ich werde mich hier draußen noch kurz umsehen. Ich befürchte, er hat dich oder auch uns, gestern Abend beobachtet.“ Sam nickte und blieb im Haus, während Max eine Runde um das Gebäude ging. Vor dem Schlafzimmerfenster wurde er fündig. Das Gras war zusammengetreten, als ob jemand länger davorgestanden hätte. Leider war der Boden durch die Kälte nicht weich genug, um ein Profil ausmachen zu können.

Erst auf den zweiten Blick erkannte Max die milchige Substanz, die an der Hausmauer heruntergelaufen war. Ohne es überprüfen zu müssen, wusste er, worum es sich handelte. Lange genug hatte er als Detective der Mordkommission gearbeitet. Sams Stalker schien sich keinerlei Gedanken darüber zu machen, geschnappt zu werden. Das konnte gut für sie sein, da er dadurch verwertbare Spuren hinterließ. Es konnte aber auch schlecht sein, da er nicht sehr beherrscht vorging, was wiederum meist dazu führte, dass sich die Ereignisse überschlugen und diese Menschen gewalttätiger waren als andere. Auf jeden Fall war Vorsicht geboten.

Nach einem kurzen Gespräch mit seinem ehemaligen Kollegen, der derzeit gerade an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnahm, musste sich Max unverrichteter Dinge an Sergeant William Bancroft richten. Bei dem Telefonat überschlug er für ihn kurz die Ereignisse und sicherte zu, dass Sam vor Dienstantritt noch auf der Wache vorbeikam, um eine Anzeige gegen Unbekannt zu machen. Die Beweisstücke würde Max auf seinem Weg nach Hause bei William vorbeibringen.

„Wie sieht es aus?“, wollte Sam wissen, als er zu ihr ins Haus trat. Bis nicht geklärt war, ob die Untersuchung des vermeintlichen Spermas zielführend war, wollte er sie vorerst nicht damit behelligen.

„Soweit gut, Sergeant William Bancroft wird sich um dich kümmern, wenn du vor Dienstantritt auf das Revier gehst. Ich werde ihm die Beweismittel bringen. Aber eines muss ich dich bitten. Stell deinen Wagen bis auf Weiteres immer in der Garage ab und geh durch die Innentüre ins Haus. Vor allem abends und nachts. John würde mir den Kopf abreißen, wenn dir etwas passiert.“

„Das klingt schon beunruhigend. Was hast du entdeckt?“

„Jemand hat an deinem Schlafzimmerfenster gestanden. Leider ist der Boden zu fest, um Abdrücke erkennen zu können. Achte darauf, dass du abends die blickdichten Vorhänge schließt.“ Die Information über das gefundene Sperma, behielt er vorerst für sich.

„Okay. Ich werde mich daranhalten. Danke für deine Hilfe, Max.“

„Dafür sind Freunde doch da!“ Er drückte sie kurz an sich, bevor er das Haus wieder verließ. Seine Aufgabe bestand darin Sam zu beschützen, vor jeglichem Abschaum, auch vor sich selbst.

„Hallo, ich bin Dr. Samantha Blackwell, ich möchte zu Sergeant William Bancroft.“ Beim Betreten des Reviers, musste sich Sam anmelden und wurde gebeten, kurz Platz zu nehmen.

„Hi, Dr. Blackwell, ich bin Sergeant Bancroft. Folgen Sie mir bitte.“ Ein paar Gänge weiter, führte er sie in ein geräumiges Eck-Büro und bot ihr mit einer Handbewegung den Stuhl vor seinem Schreibtisch an. „Max Reynolds war bereits heute Vormittag hier und hat mir die Beweisstücke gebracht. Ich kann ihm nur beipflichten. Eine Anzeige gegen Unbekannt ist derzeit die beste Option. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich zwei Spurensicherungsteams vorbeischicken, die sich ihr Haus und das Grundstück ansehen. Zusätzlich können wir abends und nachts ihr Haus einer Streife zuteilen. Das heißt, es würde mindestens zweimal pro Tag eine Streife vorbeifahren, vor allem bei Dunkelheit. Möglicherweise reicht das schon aus, ihren Stalker zu verschrecken.“

„Das klingt doch gut. Das wäre wohl zu schön, um wahr zu sein, aber wie heißt es so schön, man soll die Hoffnung nicht aufgeben, nicht wahr? Also, dann lassen Sie uns zur Tat schreiten.“

Bei der Aufnahme ihrer persönlichen Daten hielt er kurz inne und musterte sie. „Sind Sie mit John Blackwell von B.S.G. verwandt?“

„Ja, das ist richtig. Er ist mein Bruder. Sie kennen ihn?“

„Ja, wir haben immer wieder miteinander zu tun. Mein Bruder ist Jason Bancroft, der Generalstaatsanwalt, er arbeitet auch viel mit B.S.G. zusammen.“

„Ach ja, ich erinnere mich. Ich habe ihn mit Tracy Cross arbeiten sehen, der IT-Technikerin von B.S.G.“

„Genau.“ Mit diesem Hintergrundwissen war für William klar, dass er Dr. Samantha Blackwells Fall ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Nachdem die Anzeige aufgenommen war, verabschiedete sich Sam und William schickte ein Team mit zwei Beamten und zwei Forensikern zu ihrem Haus. Max hatte von seinem Fund auf der Hausmauer berichtet und William wollte die DNA unbedingt sichern.

Zwei Tage waren vergangen, seit Sam die Anzeige auf dem Revier aufgegeben hatte. Seither verlief alles ruhig. Keine neuerlichen Geschenke auf ihrer Veranda. Sie hoffte, dass Sergeant Bancroft recht behielt, und die Präsenz der Streifen ihren Stalker abschrecken würde. Unglücklicherweise hatte sie im Moment zeitgleich mit Dr. Timothy Heart Dienst, zumindest die nächsten Wochen, soweit der Dienstplan bereits bestand. Bedauerlicherweise schaffte er es auch immer, sie in ihren Pausen zu finden. Wie auch in diesem Augenblick.

„Hi, Sam. Machst du gerade Pause?“

„Hi, Tim. Ja, ich habe mir eben einen Kaffee geholt. Die Nacht ist bisher noch ziemlich ruhig.“

„Stimmt. Was dagegen, wenn ich mich mit meinem Sandwich zu dir setze?“

„Keineswegs. Es wird vermutlich auch nicht lange dauern, bis wir wieder gerufen werden.“

„Da hast du recht. Wir sollten die Zeit nutzen.“ Schweigend verspeiste er sein Sandwich, während Sam ihren Kaffee trank und dazu einen Energieriegel knabberte. „Ich habe gesehen, dass wir die nächsten Dienste zusammen eingeteilt sind. Was hältst du daher von einem gemeinsamen Frühstück nach der Schicht?“

„Das ist sehr aufmerksam, Tim. Aber für gewöhnlich freue ich mich einfach auf mein Bett nach der Nachtschicht.“

„Ich verstehe. Vielleicht ein anderes Mal. Ich werde dann auch mal nach meiner Patientin sehen. Sie sollte eigentlich in Kürze aus dem Aufwachraum kommen. Hab noch eine angenehme Schicht.“

„Danke, das wünsche ich dir auch.“ Sam fühlte sich erleichtert, als Tim den Aufenthaltsraum verließ. Auch nach ihrem gemeinsamen Essen wurde sie irgendwie nicht warm mit seiner Persönlichkeit. Der Kaffee hatte ihre müden Geister wieder geweckt. Gerade rechtzeitig. Keine fünf Minuten später wurde sie angepiept, da sich ein Unfall ereignet hatte und in Kürze einige Rettungswagen eintreffen würden.

Er konnte sein Glück kaum fassen. Sie lag ausgestreckt vor ihm. Helle Haut, dunkles, langes Haar. Wie er es gern mochte. Feine Gesichtszüge, ansehnliche Brüste, eine teils rasierte Intimzone. Beinahe zärtlich strich er mit seinen Fingern über ihre Haut. Andächtig schob er sich zwischen ihre Beine. Alleine ihr Anblick hatte ihm eine schier schmerzhafte Härte beschert. Noch schöner wäre es, könnte er sie ohne Latex nehmen. Doch er durfte keinesfalls unvorsichtig werden.

Mit einem präzisen Stoß glitt er in sie. Das wiederum war gut an Kondomen, zumindest an der Marke, die er benutzte. Sie waren mit Gleitgel überzogen. Es wäre sonst ein zu langes Unterfangen und Zeit war nun mal ein Faktor, den er nicht außer Acht lassen durfte.

Er drückte ihre Brust, während er immer schneller in sie stieß. Mit jeder kraftvollen Bewegung näherte er sich seinem Gipfel. Kurz davor über die Klippe zu springen, griff er in ihr Haar und zog daran, legte ihren Schwanenhals frei und schon explodierten bunte Farben vor seinem inneren Auge.