Heilige Corona, wir danken dir! - Ernst Ludwig Becker - kostenlos E-Book

Heilige Corona, wir danken dir! E-Book

Ernst Ludwig Becker

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Beschreibung

Humor ist, wenn man immer noch lachen kann! Und Lachen bleibt auch in existenziellen Krisen gesund. Nur nicht den Humor verlieren! Nach der Corona Krise, dem einsetzenden Klimawandel und den Kriegen in der Welt ist Humor bei aller Wokeness noch immer das probateste Mittel nicht den Verstand zu verlieren.

 

Mögen die neuen Impfstoffe unser Leben mit Corona sicherer gemacht haben, die seelischen Leiden über den Zustand der Welt und der Menschheit bedürfen, neben einem klaren Sachverstand und einem konsequenten Handeln, auch einer guten Portion Heiterkeit, eine ausgelassene Lebensfreude und Lustigkeit. Lachen ist lebensnotwendig! 

 

Beim Lachen werden rund 300 Muskeln bewegt, allein 17 im Gesicht. Schnellere Atmung, mehr Sauerstoff, mehr Stoffwechsel, mehr Antikörper, mehr Lebensqualität. Lachen schützt und garantiert ein langes Leben. Da hilft auch keine Medizin oder gar die Politik! Aber das wissen Sie ja schon!

 

Nachdem der Autor in seinem letzten Buch, „Heilige Corona, steh uns bei!“ das Leben oder Überleben einer Familie zu Beginn der Corona Pandemie beschrieb, schildert er in seinem neuen Buch die Zeit nach der Pandemie und ihren Konsequenzen. Da der Coronakrise viele andere, weit schlimmere Krisen nachfolgten, ist jedenfalls eindeutig zu konstatieren, dass die Menschheit sich in einem fortwährenden Krisenmodus befindet. Aber auch in den finstersten Zeiten der Menschheitsgeschichte haben Krisen viel Positives hervorbringen können. Menschlichkeit, die kleinen Freuden des familiären Zusammenseins, neue Geschäftsideen und die Weisheit, was besonders wertvoll ist im Leben. Frieden und Gesundheit zum Beispiel.

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Ernst Ludwig Becker

Heilige Corona, wir danken dir!

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Inhaltverzeichnis

    Was vorher geschah!

 

 1. Kapitel     Meine Tochter

 

 2. Kapitel     Der Sohn

 

 3. Kapitel     Meine Frau

 

 4. Kapitel     Meine Mutter

 

 5. Kapitel     Meine Freunde

 

 6. Kapitel     Der Vater meiner Frau

 

 7. Kapitel     Das Virus

 

 8. Kapitel     Onkel Bertram

 

 9. Kapitel     Carola, Alexa, Siri und Natascha

 

10. Kapitel    Me, myself und der Rest der Welt

Was vorher geschah!

Sehr kurz gefasst!

 

 

 

Wir schreiben das Jahr 2020. Ein klitzekleines Virus hält die Welt im Würgegriff. Die COVID–19 Pandemie wütete seit Ende Januar auch in Deutschland. Die Grenzen wurden geschlossen, der Flugverkehr ausgesetzt und die Kohlendioxidwerte sanken. Die Luft wurde reiner und man konnte wieder Fische im Wasser sehen.

 

Auch die Schulen wurden geschlossen und meine Tochter Jasmina verschwand mit ihrem spanischen Liebhaber Carlos, unser Austauschschüler und ein begnadeter Musiker, für drei Wochen in ihrem Zimmer in Quarantäne, von wo sie den Kampf gegen den Klimawandel online organisierten. Unser Sohn erprobte von seinem Zimmer aus neue Geschäftsmodelle, war auf der Suche nach staatlichen Subventionen, Fördermöglichkeiten und Hilfen zur Betriebsstillegung, welche dann meistens durch unseren privaten Etat ausgeglichen wurden. Meine Frau Brigitte leistete Sonderschichten im Krankenhaus, veranlasste besondere Hygienevorschriften in der gesamten Großfamilie und ruinierte ihre Frisur.

 

Ich versuchte so gut es ging, die Dinge am Laufen zu halten, schaltete automatisch auf digitalen Englischunterricht um und hielt in Zeiten der oktroyierten Isolation Kontakt zu meiner Mutter, die von Carola, Corina, Corona oder wie das wieder hieß, nicht eingeschüchtert werden konnte. Besonders schwierig war die Situation für Brigittes Vater, meinem Schiegervater, der im Altenheim isoliert lebte und eine enge Beziehung zu Alexa aufbaute, sofern die WLAN-Verbindung, das lokales Funknetz, funktionierte. Alles in allem eine ganz normale Familie. Vielleicht ein bisschen mehr als normal!

Meine Tochter

 

Der „Heiligen Corona“ sei Dank! Carlos ist zurück! Ich oder akkurater gesagt wir, - meine bessere, wertvollere, solidere, reinere,  tröstende, liebevolle, gutherzige Gemahlin und Schicksalsgefährtin Brigitte, Krankenschwester und begeisterte Feministin inbegriffen, also wir alle hätten das keinen Monat oder nur eine Woche, - was sag ich -, keinen Tag ohne ihn länger ausgehalten. Jasmina, unsere Tochter, vermisste und ersehnte ihn! Was für ein Drama! Vergessen sie Wagner, Spielberg, Shakespeare oder Goethe, solche Dramen kann nur das Leben mit eigenen Händen schreiben. Aus der coolen, weltverbessernden Teenagerin wurde ein mitleiderregendes, triefendes Tränenbündel, das unsere wohlverdienten Fernsehabende unter Wasser setzte.

 

Nachdem die mit Rücksicht auf die Corona Pandemie geschlossenen Grenzen wieder geöffnet wurden und der freie Warenhandel, - zum Wohle und Glück der Aktionäre -, wieder stattfinden konnte, musste auch Carlos zurück nach Spanien, um seinen Schulabschluss zu machen. Carlos  unser damaliger Austauschschüler, war ein erstes Opfer der Pandemie und wurde gezwungen, die schwierige Phase der Quarantäne zusammen mit meiner Tochter in ihrem Zimmer zu verbringen. Das ist jetzt knapp zwei Jahre her. "Ein Jahr, zehn Monate und vierundzwanzig Tage!", korrigiert mich Jasmina, die dafür eine spezielle App auf ihrem Smartphone eingerichtet hat. Die Stunden und Minuten lässt sie großzügig fallen und auch die vierzehn Tage, die sie in den letzten Sommerferien zu Besuch bei ihm in Spanien war, wurden tugendsam und ehrlicherweise abgezogen.

 

Die ersten Kommunikationskanäle WhatsApp, Facebook, Instagram, LinkedIn, MySpace, Snapchat und Messages wurden täglich mehrfach eingesetzt, aber erfüllten nicht die erwünschte seelische Befriedigung. Twitter hatte sie nach der Übernahme von Elon Musk oder Elon Murks, wie sie ihn nannte, abgemeldet, da ihr seine desaströse Unternehmenspolitik und seine schrägen, spleenigen, konservativen Äußerungen missfielen. Ebenso wurde WeChat aus politisch motivierten Gründen und wegen der chinesischen Überwachung wieder deinstalliert.

 

 Doch trotz weiterer unterwürfiger Dienste wie TikTok, Facebook Messenger, Whisper, MeetMe, Yik Yak, WIX, Flickr, StayFriends, XING, Reddit, Twitch, Tumblr, - TippyTalk nutzte sie, wenn ihr die Worte fehlten und sie ihre Gefühle nur bildlich übermitteln konnte, dann wechselte sie zu TalkLife, wegen der emotionalen Unterstützung -, trotz FB Messenger, Vent, Signal, - für andere Messenger Apps gab es keinen Platz mehr auf der Smartphone Oberfläche - und trotz der täglichen SMS und der E-Mails, war Jasmina, unsere Tochter, unglücklich, verzweifelt, seelenwund, traurig und damit unerträglich geworden. Ihre Sehnsucht nach Carlos war in ein Leiden übergegangen, das dem der „Heiligen Corona“ nicht unähnlich war.

 

Sie erinnern sich? Die „Heilige Corona“, das war die Geliebte des römischen Soldaten Victor von Siena oder Victor von Ägypten, welcher unter der ersten Christenverfolgung gefoltert wurde. Und die „Heilige Corona“ starb für ihren Geliebten den Märtyrertod, in dem sie von zwei Palmen entzwei gerissen wurde. Aber davon später. Jasmina jedenfalls war ebenfalls in dieser verzweifelten Situation, die sie fast entzwei gerissen hätte. Also bildlich gesprochen jetzt. Da sieht man wieder, dass auch die besten Messenger-Dienste, noch die schiere Anzahl derselben, die zwischenmenschlichen Beziehungen oder Bande, erst recht nicht die körperlichen Kontakte ersetzen kann. Den MS Dienst Mastodon hatte Jasmina kategorisch abgelehnt. Es erinnere sie zu sehr an ein Medikament, das sie nach einer sehr unangenehmen Darmverstopfung einnehmen musste und darüber hinaus wären diese Rüsseltiere ohnehin schon ausgestorben.

 

Doch erst einmal der Reihe nach.

 

 

Eigentlich beginnt die Geschichte viel früher, aber da sich abgesehen einiger technischer Fortschritte, - heute gibt es Atombomben anstelle der aus moderner Sicht sehr nachhaltig produzierten und praktisch ungefährlicheren Steinkeule -, also da sich im Verhalten des Menschen in den letzten paarhunderttausend Jahren eh nicht viel verändert hat, kann ich auch da weiter machen, wo ich letztes Mal aufgehört hatte, namentlich bei der Corona Krise oder C-Krise, wie ich sie gerne nenne. Seit dieser Unannehmlichkeit teile ich die menschliche Geschichte auch in eine Zeit vor Corona, - „BC“ -, und eine Zeit nach Corona, - „NC“ -, ein. Sozusagen hypothetisch gesagt. Menschlich in der Vorstellung von „Selbstlos“, „Wohltätig“ oder „Human“ oder im Sinne von nicht „animalisch!“ Wie lange der Zeitabschnitt nach Corona, - also „NC“ -, noch dauert, hängt jetzt mit der angekündigten Drohung vom Einsatz der Atombomben ab.

 

„BC“ war Jasmina meine Tochter! Sie war meinen pädagogischen Bemühungen ausgesetzt, oder den fehlenden derselben, denn sie verstand es immer wieder mich um ihren kleinen Finger, - was sag ich -, um ihre Hand zu wickeln und mich gefügig zu machen. Klein waren die Finger von Natur aus schon und auf so kleine Hände darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann, fällt mir das Lied von Bettina Wegner dazu ein. Das war schon in ihrer Kindheit so, an der Kasse im Supermarkt zum Beispiel, als Schülerin, wenn sie mit vielerlei undurchsichtigen Gründen und der dreifachen Verneinung dann doch noch ihren Willen durchsetzen konnte oder mit mir eine dreiviertel Stunde lang diskutierte, warum sie diese blöden Matheaufgaben machen sollte, die sie dann in zehn Minuten lässig gelöst hatte. Aber um grade, klare Menschen zu bekommen gehört auch eine Menge Fencheltee, Nasestupsen, Windelwechsel, schlaflose Nächte, Trösten, verschmierte Mündchen, Wehwehchen, Nachtgeschichten und all die kleinen und großen Dinge, die ein kleiner Mensch braucht oder durchmachen muss, um groß zu werden. Zugestanden, ich hätte Jasmina gut und gerne schon dreimal auf den Mond geschossen, einmal vor die Haustür geschoben und einmal hatte ich sie in ihrer Babyschale fast unabsichtlich in einem von Jugendlichen altbekannten Fast Food Restaurant vergessen. Aber ich habe das gerne getan, die Erziehung mein ich und so. Hin und wieder, also gelegentlich, frage ich mich aber öfters, wer denn jetzt wen erzogen hat?

 

  Ich erinnere mich noch gut, als sie mit neun Jahren, - da war sie in der dritten Klasse -, zu mir an den Schreibtisch kam, - ich war gerade mit der Korrektur der Englischarbeiten meiner Klasse beschäftigt, - oder war es die leidige Steuererklärung? - egal, jedenfalls stand sie neben meinem Schreibtisch mit abgeklärten Augen und abgesenkten Mundwinkeln und offenbarte mir mit einem beklagenden Stöhnen: „Papa, ich weiß wirklich nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll!“ Potzblitz, dachte ich amüsiert, in dem Alter! Ich kann mich leider nicht erinnern welchen Ratschlag ich ihr damals genau gegeben habe, - vielleicht war es der mit dem Einhorn Jäger oder der mit der Prinzessin, der Erbse und dem zerrissenem Abendkleid und dem Schwefelhölzchen -, aber ich erinnere mich, dass sie den Kopf nach oben zog, die Augen verdrehte, mein Arbeitszimmer verließ und von da ab ihren eigenen Weg ging.