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Mit Tee verbinden wir Ruhe, Genuss und vor allem Gesundheit und Wohlbefinden. In vielen Kulturen weiß man seit Jahrtausenden um die Heilwirkung von Tee auf Körper, Geist und Seele; insbesondere die Traditionelle Chinesische Medizin und die europäische Kräuterheilkunde setzen bis heute auf die gesundheitsfördernde Kraft der Natur. Heiltees können vorbeugend oder im akuten Krankheitszustand eingesetzt werden und dabei sofort ihre wunderbare Wirkung entfalten. In diesem Kompakt-Ratgeber wollen die beiden Autoren das beiden Traditionen innewohnende, ungeheure Potenzial ausschöpfen: In ihrer jahrzehntelangen Zusammenarbeit haben sie untersucht, welche Heilkräuter aus Ost und West am besten harmonieren, und stellen neben europäischen und chinesischen Rezepturen wertvolle Euro-Asia-Mischungen vor, in denen sich die Kräuter beider Kontinente in ihrer Wirkung ergänzen, oft sogar um ein Vielfaches verstärken. Erfahren Sie in übersichtlicher und systematischer Darstellung das Wichtigste über: - Grundlagen der chinesischen und europäischen Kräuterheilkunde - Zubereitung, Dosierung und Anwendung europäischer, chinesischer und euro-asiatischer Heiltees - vielseitige Rezepturen und Wirkstoffe, sortiert nach Beschwerden bei Erwachsenen und Kindern
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Seitenzahl: 85
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu Apotheker Jürgen KlitznerHeiltees – 168 bewährte Teerezepturen für Körper, Geist und Seele Kompakt-Ratgeber E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-186-0 (Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-184-6, 1. Auflage 2014)
Mankau Verlag GmbH Postfach 13 22, D-82413 Murnau a. Staffelsee Im Netz: www.mankau-verlag.de Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Redaktion: Julia Feldbaum, AugsburgEndkorrektorat: Susanne Langer M. A., TraunsteinCover/Umschlag: Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, MünchenEnerg. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, WinhöringLayout: X-Design, München Satz und Gestaltung: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
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Hinweis für die Leser: Die Autoren haben bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autoren können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheimwww.brocom.de
Vorwort
Eine Tasse dampfender Tee vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit, Ruhe und Lebenslust. Tee kann allerdings noch viel mehr, als einen Lebensstil zu verkörpern und Momente des Friedens zu schenken.
Die in diesem Buch vorgestellten Heiltees verfügen über pflanzliche Wirkstoffe, die verschiedenste körperliche und seelische Beschwerden zu lindern vermögen. Die Traditionen der europäischen und chinesischen Heilkunst vereinen sich zu wirkkräftigen Rezepturen, die unseren Organismus stärken.
Vertrauen Sie auf jahrtausendealtes Wissen und nützen Sie die Kraft der Natur, um Ihre Gesundheit und Lebenskraft zu erhalten!
Inhalt
Einleitung
Einführung in die Kräuterheilkunde
Die Kräuterheilkunde in der TCM
Der Mensch im Gesamtgefüge der Natur und des Kosmos
Krankheitsauslösende Faktoren
Die Diagnose in der TCM
Die fünf Behandlungssäulen
Die chinesische Kräuterheilkunde in der Praxis
Die europäische Kräuterheilkunde
Von der Antike bis zur Epoche der Klostermedizin
Die moderne Entwicklung
Phytotherapie und Schulmedizin
Synergien zwischen Ost und West
Die wichtigsten pflanzlichen Wirkstoffe
Wirkstoffgruppen und Wirkstoffe
Rezepturen
Zubereitung und Dosierung
Teerezepturen für Erwachsene
Akne
Arthritis
Arthrose
Augenentzündung
Blähungen
Blasenentzündung
Blutdruck, hoch
Blutdruck, niedrig/Durchblutungsstörungen
Bronchitis
Depressive Verstimmungen
Durchfall
Ekzem (Dermatitis)
Erschöpfung
Furunkel
Gicht
Grippaler Infekt
Haarausfall
Hämorrhoiden
Heuschnupfen
Husten
Krampfadern
Magenschmerzen
Menstruation, schmerzhaft (Dysmenorrhö)
Muskelkater
Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Nervosität
Neurodermitis
Ödeme (Wasseransammlungen)
Osteoporose
Potenzstörungen
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Reizblase
Rheumatische Beschwerden
Schlafstörungen
Schnupfen
Schwindel
Übergewicht
Venenentzündung
Verstopfung
Wechseljahresbeschwerden
Teerezepturen für Kinder
Albträume
Angstzustände
Appetitlosigkeit
Bauchschmerzen
Bettnässen (Enuresis)
Blasenentzündung
Grippaler Infekt
Hals- und Mandelentzündung
Heuschnupfen
Konzentrationsschwäche
Kopfdruck/Kopfschmerz
Kreislaufschwäche
Prüfungsangst
Stottern
Übelkeit und Brechreiz
Wachstumsbeschwerden
Anhang
Kräutertabelle: chinesische Pflanzen
Kräutertabelle: europäische Pflanzen
Bezugsquellen
Kräuterschulen
Volksheilkundliches Kräuterwissen
Register
Einleitung
Vor Tausenden von Jahren verfügte ein damals in China herrschender Kaiser, dass alles Wasser aus hygienischen Erwägungen abzukochen sei. Da begab es sich, dass Blätter eines Gewächses vom Wind erfasst wurden und in einem jener Töpfe mit kochendem Wasser landeten. Neugierig, wie er war, konnte der Kaiser nicht umhin, von dieser dunklen Brühe zu kosten – und fühlte sich sogleich erfrischt.
Bei dem Gewächs handelte es sich um die Pflanze Camellia sinensis, den Teestrauch – und dies, so die Legende, war die Geburtsstunde des Tees.
Zunächst nutzten ihn die Menschen vor allem als Heilmittel, später auch mehr und mehr als Genussmittel. Und schon bald breitete sich der Anbau der Pflanze in den umliegenden Klöstern aus, bis der Tee schließlich auch ins Ausland exportiert wurde – zunächst nach Korea und Japan und erst Anfang des 17. Jahrhunderts nach Europa.
Im Gegensatz zu einem Tee, der täglich getrunken werden kann, sind Heiltees jedoch keine Genussgetränke. Ihre zahlreichen Zutaten aus Pflanzen und auch tierischen Bestandteilen und Mineralien haben medizinische Wirkung und sollten immer nur über einen klar begrenzten Zeitraum eingenommen werden.
Auch auf der westlichen Weltkugel haben sich unsere Vorfahren schon immer der Natur bedient, um ihre Kranken zu heilen oder ihr Wohlbefinden zu verbessern – und das vor allem durch pflanzliche Heilmittel. Durch das einfache Ausprobieren entdeckten die Menschen, welche Bestandteile die größte Wirksamkeit entfalten konnten. In unseren Breitengraden ist es vor allem den Mönchen und Nonnen zu verdanken, dass eine systematische Auflistung der Heilkräuter stattfand und die Bandbreite und Genauigkeit ihrer Wirkungen spezifiziert und erweitert wurde. Diese Jahrtausende währende Erfahrung ließ sich auch nicht durch die im 18. Jahrhundert vorpreschende Universitätsmedizin erschüttern. Trotz der Notwendigkeit der sogenannten Schulmedizin und ihrer großen Erfolge hat die Natur ihren wichtigen Stellenwert in der Geschichte des Heilens nach einer kurzen Phase des Verdrängens wieder zurückerobert. Dank dieser Öffnung zu alternativen Heilmitteln gelangten im deutschen Raum auch asiatische Heilweisen immer mehr in den Fokus der Ratsuchenden – und mit ihnen hochwirksame Heilpflanzen, deren Anwendung in China eine jahrtausendealte Tradition hat. Mit diesem Buch kann jeder einen heilenden Tee für sich finden. Die Liste der Beschwerden und Symptome zeigt dem Leser, welche Mittel am besten wirken.
Einführung in die Kräuterheilkunde
Dieses Kapitel entführt Sie in die wunderbare Welt der Heilkräuter und in die Geschichte der asiatischen wie auch der europäischen Kräuterheilkunde.
Die Kräuterheilkunde in der TCM
China, das »Reich der Mitte«, kann auf einen unvergleichlichen Erfahrungsschatz an Kräuterwissen zurückgreifen. Die ersten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse entstanden vor ca. 2.000 Jahren. Einige Forscher gehen jedoch davon aus, dass Heilpflanzen in China bereits vor etwa 5.000 Jahren erstmals Verwendung gefunden haben.
Die Kräuterheilkunde ist eine wichtige Methode in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Als Entdecker der Teepflanze gilt der Legende nach Kaiser Shen Nong – übersetzt der »Göttliche Bauer«. Er soll sein Volk gelehrt haben, Ackerbau zu betreiben. Um ca. 2700 v. Chr. untersuchte er im Selbstversuch einige hundert Pflanzen auf ihre medizinischen Eigenschaften. Bei diesen Experimenten mit wild wachsenden Pflanzen zog er sich offenbar auch schlimme Vergiftungen zu. Doch es gelang ihm, sich selbst zu heilen – mithilfe einer Teepflanze. Seine Beobachtungen wurden im 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. erstmals in schriftlicher Form aufgezeichnet. »Des Göttlichen Bauers Buch von Wurzeln und Kräutern« (»Shen Nong Ben Cao Jing«) ist damit die wohl älteste erhaltene Schrift über chinesische Pflanzenheilkunde. Es beschreibt 365 Arzneien aus Pflanzen, Mineralien und tierischen Substanzen und umfasst 170 Krankheitsbilder. Bis in die heutige Zeit bildet Shen Nongs Klassiker die Grundlage vieler traditioneller Rezepte der TCM.
Etwa zur selben Zeit lebte auch der sagenumwobene »Gelbe Kaiser« Huáng Dì – der Legende nach der Bruder Shen Nongs. Ihm wird zugeschrieben, die theoretischen Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin entwickelt zu haben. Auch seine Erkenntnisse sind nur durch überlieferte Abschriften erhalten, die im »Buch des Gelben Kaisers zur inneren Medizin« (»Huang Di Nei Jing«) zusammengetragen wurden. In Dialogen des Kaisers mit seinem Gefolge, insbesondere dem weisen Arzt und Minister Qi Bo, werden erstmals systematisch alle wichtigen diagnostischen und ganzheitlichen therapeutischen Verfahren behandelt.
Der Mensch im Gesamtgefüge der Natur und des Kosmos
Nach dem Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Mensch nur ein Teil im Gesamtgefüge der Natur und des Kosmos. Er agiert als untrennbares Glied in einer Kette, in der alle Teile ineinandergreifen und aufeinander einwirken. Natur, Körper, Geist und Seele sind eins. Nachdem eine gesunde und wahre Lebensführung also immer nur im Einklang mit der Natur möglich ist, erfordert dies ein hohes Maß an Demut und Rücksicht. Das chinesische Medizinverständnis ist sehr stark vom Gedankengut des Konfuzianismus und Daoismus geprägt. Die Lehre des Dao besagt, dass man den Lauf der Welt beobachten müsse, um seine Gesetzmäßigkeiten zu erfassen und danach handeln zu können. Nur dann erkenne man, dass alles im Kosmos einem ewigen Wandel und der Veränderung unterworfen sei – auch der Mensch. Harmonie und ein Leben im Einklang mit der Natur wird weniger durch Verstand und bewusstes Handeln als durch Anpassung an diesen Wandel erreicht. Seine Gesetzmäßigkeiten spiegeln sich in den aufeinander einwirkenden Kräften Yin und Yang – denn alle Dinge auf dieser Welt beinhalten Yin- und auch Yang-Eigenschaften.
Yin und Yang – das unzertrennliche Gegensatzpaar
Yin und Yang bilden zusammen die Grundkraft des Lebens. Sie symbolisieren die Einheit der Gegensätze, die sich im ganzen Universum manifestieren. Ihre früheste Erwähnung finden Yin und Yang im »I-Ging«, dem Buch der Wandlungen. Seine Entstehung fällt in das erste Jahrtausend vor Christus. Doch auch wenn Yin und Yang Gegensätze sind, bedingen sie einander, fließen ineinander über und ergeben ein Ganzes.
Yin steht in der chinesischen Philosophie für das weibliche Prinzip, Yang für das männliche. Yin ist die Dunkelheit, die Nacht und der Mond – Yang das Licht, der Tag und die Sonne usw. Auf den Menschen übertragen sind Yin zugeneigte Personen ruhig, leise und zurückgezogen, Yang-bestimmte Menschen hingegen zeigen sich hektisch, laut und extrovertiert.
Doch in jedem Yin ist auch ein Yang- und in jedem Yang ein Yin-Anteil. Alles ist einem immerwährenden Umwandlungsprozess unterworfen. Der Kreislauf der Jahreszeiten, der Lebenszyklus eines Menschen oder der Wechsel von Tag und Nacht versinnbildlichen dieses ewige Wechselspiel von Yin und Yang mit seinem immerwährenden Wandel.
Auch die Organe des Körpers lassen sich dem Yin oder dem Yang zuordnen. Während die Yin-Organe vor allem für die Speicherung der in der Nahrung enthaltenen Stoffe zuständig sind, sorgen die Yang-Organe eher für deren Aufspaltung, Umwandlung und Ausscheidung.