Hein Ennak erzählt Weihnachtsgeschichten - Hein Ennak - E-Book

Hein Ennak erzählt Weihnachtsgeschichten E-Book

Hein Ennak

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Beschreibung

Hein Ennak erzählt Weihnachtsgeschichten - ist eine Sammlung von bezaubernden und herzerwärmenden Erzählungen, die die Magie und Freude der Weihnachtszeit einfangen. Die Geschichten reichen von amüsanten Abenteuern bis zu besinnlichen Momenten und sprechen sowohl Kinder als auch Erwachsene an. Sie sind ideal zum Vorlesen und Selbstlesen in der Weihnachtszeit. Die vielfältigen Erzählungen beinhalten unter anderem die Geschichte eines lebendigen Schneemanns, die unerwartete Begegnung mit dem Weihnachtsmann, sowie die Entstehungsgeschichte von Weihnachten und viele weitere spannende und fantasievolle Erzählungen. Jede Geschichte ist einzigartig und vermittelt Botschaften von Liebe, Freundschaft und dem Geist der Weihnachtszeit. Sie bieten eine wunderbare Mischung aus Humor, Spannung und berührenden Momenten und sind angereichert mit lebendigen Beschreibungen und sympathischen Charakteren. Dieses Buch ist eine wertvolle Ergänzung für jede Weihnachtsbuchsammlung und wird Leser jeden Alters erfreuen, die die Magie von Weihnachten lieben und schätzen.

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Seitenzahl: 123

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Widmung

Für meine liebe Ellen,

In jeder Zeile dieses Buches spiegelt sich Deine Liebe und Geduld. Ohne dich an meiner Seite wären diese Geschichten unvollendet geblieben. Danke für Deine unermüdliche Unterstützung und die Inspiration, die du mir jeden Tag schenkst.

In Liebe, Dein Hein Ennak

Hamburg, im September 2024

Inhaltsverzeichnis

Der Schneemann Schneeflöckchen

Der Gast am Heiligen Abend

Wie ist Weihnachten entstanden?

Herr Murrmanns Weihnachtswunder

Der Weihnachtsstern

Glitzer und das Weihnachtsabenteuer

Josephs stille Nacht

Über Joseph

Weihnachten bei den Chaos-Elfen

Die Schneekugel

Schnee

Das Geheimnis des Antiquariats

Warum fängt Weihnachten am 24. Dezember an?

Das Leuchten des ewigen Eises

Edna, die Eulenwächterin

Biographie des Weihnachtsmanns

Das Weihnachtswunder im Tierwald

Der Weihnachtsgeist

Wer oder was ist der Weihnachtsgeist?

Mäusezauber zu Weihnachten

Der Stern von Bethlehem

Das stille Leuchten

Das Geheimnis des Weihnachtsmarktes

Was ist eine Weihnachtshexe?

Die Weihnachtshexe

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in einer Welt der Weihnachtswunder, in der jede Schneeflocke ihre eigene Geschichte erzählt und jedes Glöckchen zum Träumen einlädt. In diesem Buch entfalten sich Erzählungen, die das Wesen der Weihnachtszeit einfangen – Geschichten, die gleichermaßen die Herzen von Kindern und Erwachsenen berühren, ideal zum Selbstlesen und Vorlesen.

Unsere Reise durch diese Seiten ist eine Einladung, die Wärme und Freude dieser besonderen Jahreszeit zu teilen.

Machen Sie es sich gemütlich, genießen Sie die Momente des Beisammenseins und lassen Sie sich von diesen Seiten in eine Welt entführen, die ganz von den Wundern und der Freude der Weihnachtszeit erfüllt ist.

Frohes Fest und zauberhafte Lesestunden wünscht Ihnen

Hein Ennak

Der Schneemann Schneeflöckchen

Es war kurz vor Weihnachten in der kleinen Stadt Witzlingen, und die Straßen waren mit Lichtern und festlichen Dekorationen geschmückt. Überall konnte man die Vorfreude auf das Fest spüren. Peter, ein aufgeweckter Junge von zehn Jahren, war besonders aufgeregt. Vor Wochen hatte er seine Wunschliste für den Weihnachtsmann geschrieben und sie nach Himmelpforten geschickt. Jede Nacht ging er ins Bett, in der Hoffnung, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen würden. An einem kalten Dezembermorgen wachte Peter auf und sah aus dem Fenster. Der Schnee bedeckte die Landschaft, und der Himmel war von einem strahlenden Blau. Peter konnte es kaum erwarten, nach draußen zu gehen und im Schnee zu spielen. Doch bevor er das tun konnte, bemerkte er etwas Seltsames auf seiner Veranda.

Ein wunderschön verpacktes Paket, größer als jedes Geschenk, das er je gesehen hatte, lag dort. Peter eilte hinaus, um den Karton genauer zu betrachten. Es war in glitzerndes Geschenkpapier gehüllt und mit einer leuchtend roten Schleife verziert. Das Merkwürdigste daran war, dass es keinen Absender hatte. Niemand schien zu wissen, wie es dort hingekommen war.

Peter war gleichzeitig neugierig und aufgeregt. Mit zitternden Händen hob er das Paket auf und trug es ins Haus. Seine Eltern waren genauso überrascht wie er, als sie es sahen. Gemeinsam beschlossen sie, das Rätsel des geheimnisvollen Pakets zu lösen. War es ein Geschenk für Peter? Und wenn ja, von wem?

Die Familie setzte sich um das Paket und begann darüber zu spekulieren, woher es kommen könnte. War es vom Weihnachtsmann selbst? Oder von einem geheimnisvollen Fremden? Die Fragen wirbelten in Peters Kopf herum, und die Vorfreude auf Weihnachten wurde noch intensiver.

„Wir sollten es öffnen“, schlug Peter vor. Seine Eltern stimmten zu, und gemeinsam entfernten sie vorsichtig das glitzernde Geschenkpapier. Als das Papier fiel, offenbarte sich ein weiteres Rätsel: ein Karton, der fest verschlossen war und kein Etikett trug. Peter holte tief Luft und öffnete die Verpackung.

Mit klopfendem Herzen machte Peter den Karton auf. Als er den Deckel hob, stieg plötzlich eine dichte Wolke aus frostigem Rauch auf. Er hustete und fächelte, um den Dampf zu vertreiben. Als sich der Nebel lichtete, konnte er seinen Augen kaum trauen.

Vor ihm stand ein lebendiger Schneemann. Sein Körper bestand aus glitzerndem, weißem Schnee, und seine Karottennase leuchtete in einem lebhaften Orange. Er hatte Kohlestücke als Augen und ein breites Lächeln aus schwarzen Steinen. Seine Arme waren aus dünnen Ästen gestaltet, und er trug einen alten Zylinderhut auf dem Kopf. Sein Körper, geformt aus frischem Schnee, war mit einem bunten Schal geschmückt.

Der Schneemann schien regelrecht vor Leben zu sprühen. Peter rieb sich die Augen und konnte sein Staunen nicht verbergen.

„Wow!“, stammelte Peter, der voller Bewunderung auf den lebendigen Schneemann starrte.

„Wer bist du?“, fragte er.

Der Schneemann neigte seinen Kopf in einer freundlichen Geste. „Ich bin Schneeflöckchen, dein neuer Freund!“, antwortete er mit einer fröhlichen Stimme, die klang, als ob Glöckchen läuteten.

Peter konnte seinen Augen und Ohren kaum trauen. Er war sprachlos, aber sein Herz fühlte sich warm und fröhlich an.

„Hallo, Schneeflöckchen“, erwiderte er und lächelte. „Ich bin Peter.“

Schneeflöckchen sprühte vor Lebensfreude und erklärte, wie er in das geheimnisvolle Paket gekommen war. „Ich bin ein besonderer Schneemann, der in der Winterwelt lebt“, erzählte er. „Aber ich habe einen Zauber, der es mir erlaubt, zu dir zu kommen und dich glücklich zu machen.“

Peter war sprachlos. Er konnte kaum glauben, dass er einen lebendigen Schneemann in seinem Wohnzimmer hatte. „Aber wie ist das möglich?“, stammelte er.

Schneeflöckchen erzählte ihm seine fantastische Geschichte. Vor vielen Jahren war er durch einen Zauber zum Leben erweckt worden und hatte seitdem die Winterwelt bereist. Er war nicht nur lebendig, sondern ein Meister im Streiche spielen. In diesem Jahr hatte er beschlossen, seine Späßchen in der kleinen Stadt Witzlingen zu treiben, aber er hatte sich in der Adresse geirrt und landete stattdessen bei Peter.

Schnell wurden die beiden Freunde. Er erzählte Peter von seinen lustigsten Streichen, die er in der Winterwelt gespielt hatte. Sie beschlossen, gemeinsam Schelmenstücke in der ganzen Stadt zu spielen. Sie veränderten Briefkästen in Schneemänner, ließen Schneebälle im Schlafzimmer der Nachbarn schweben und zauberten einen riesigen Schneemann im Park, der plötzlich anfing, zu tanzen. Sie ließen Schneebälle auf Passanten regnen, versteckten sich in Schneehaufen und überraschten die Menschen mit ihrem lebendigen Schneemann-Freund.

In den folgenden Tagen verwandelten Peter und Schneeflöckchen die Stadt Witzlingen in ein winterliches Abenteuerland. Sie tobten durch den frisch gefallenen Schnee, bauten Schneeburgen und spielten Streiche an jeder Ecke. Sie verzauberten die Bewohner von Witzlingen mit ihren lustigen Aktionen und zauberten Lachen und Freude in die Herzen aller. Die Einwohner hatten eine wundervolle Zeit und lachten herzlich über die Streiche von Peter und Schneeflöckchen.

Die Tage vergingen und Weihnachten rückte näher. Doch die Streiche hörten nicht auf. Peter und sein neuer Freund hatten so viel Spaß dabei, Freude in die Herzen der Menschen zu bringen, dass sie beschlossen, die Tradition auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.

Peter und Schneeflöckchen hatten in der kleinen Stadt Witzlingen eine Spur der Freude und des Lachens hinterlassen. Die Bewohner hatten sich an die Streiche gewöhnt und warteten gespannt auf das nächste lustige Abenteuer von Peter und seinem lebendigen Schneemann-Freund.

Am Heiligabend war die ganze Stadt in festlicher Stimmung. Die Straßen waren mit Lichtern geschmückt, die Kirchenglocken läuteten, und der Duft von Schweinebraten und Plätzchen lag in der Luft. Überall strahlten die Menschen vor Vorfreude und Liebe.

Peter und Schneeflöckchen saßen zusammen vor dem Kamin und starrten in die lodernden Flammen. Er war ein wenig traurig, weil er wusste, dass sein Freund bald wieder in die Winterwelt zurückkehren musste. Aber er war dankbar für die wunderbare Zeit, die sie miteinander verbracht hatten.

„Du wirst mir fehlen“, sagte Peter leise.

Schneeflöckchen lächelte traurig. „Ich werde dich auch vermissen, mein Freund. Aber denk daran, wir werden uns in jedem Winter wiedersehen.“

Die beiden verbrachten den Heiligabend damit, Geschichten zu erzählen und Weihnachtslieder zu singen. Sie schauten aus dem Fenster und sahen, wie die Schneeflocken sanft zu Boden fielen. Die Welt draußen verwandelte sich in ein winterliches Wunderland, und Peter wusste, dass es Zeit für Schneeflöckchen war zu gehen.

Mit einem letzten herzlichen Abschied umarmten sie sich, und Schneeflöckchen trat in den Garten. Langsam verwandelte er sich wieder in einen gewöhnlichen Schneemann. Peter und seine Eltern beobachteten, wie der Schnee sich um ihn herum legte und ihn bedeckte, bis nur noch ein glänzender Zylinderhut aus der weißen Decke ragte.

Der Weihnachtsmorgen brach an, und die Sonne schien über das winterliche Witzlingen. Peter öffnete sein Geschenk vom Weihnachtsmann und fand darin eine kleine Schneemannfigur. Es erinnerte ihn an die unvergessliche Freundschaft mit Schneeflöckchen.

Die Bewohner von Witzlingen feierten ein fröhliches und herzliches Weihnachtsfest, und sie erkannten, dass der wahre Zauber von Weihnachten nicht nur in Geschenken und Traditionen liegt, sondern in der Liebe und Freundschaft, die sie miteinander teilen. Und sie freuten sich auf den nächsten Winter, wenn Peter und Schneeflöckchen wieder gemeinsam lustige Streiche spielten und die Stadt in ein Winterwunderland verwandelten.

So endete die unvergessliche Weihnachtsgeschichte von Peter und seinem lebendigen Schneemann-Freund Schneeflöckchen.

Ach ja, da kommt noch was …

Nachdem Schneeflöckchen zurück in seine Winterwelt gegangen war, verging das Jahr, und die Bewohner von Witzlingen konnten es kaum erwarten, dass der nächste Winter kam. Die Erinnerungen an die Streiche und das herzliche Lachen, das Schneeflöckchen gebracht hatte, hatten ihre Herzen erwärmt und ihre Vorfreude auf Weihnachten verstärkt.

Peter und seine Freunde hatten die lustigen Geschichten von Schneeflöckchen in der Stadt weitererzählt, und die Menschen sehnten sich danach, den lebendigen Schneemann im nächsten Winter wiederzusehen. Die Kinder in Witzlingen freuten sich darauf, den Gast kennenzulernen und gemeinsam mit ihm lustige Abenteuer zu erleben.

Als der erste Schnee des neuen Winters fiel, spürte die Stadt eine besondere Magie in der Luft. Die Bewohner schmückten ihre Häuser und warteten gespannt darauf, was die festliche Jahreszeit bringen würde.

Und dann, an einem klaren und frostigen Dezemberabend, geschah es wieder: Rauch stieg aus einem geheimnisvollen Paket auf, das auf Peters Veranda stand. Peter konnte es kaum fassen. Er war zurückgekehrt!

Schneeflöckchen sprang fröhlich aus dem Paket und begrüßte Peter mit einem breiten Lächeln. „Ich konnte es kaum erwarten, zurückzukommen und mit dir und deinen Freunden den Winter zu feiern!“, rief er aus.

Peter und der Schneemann begannen sofort, ihre lustigen Streiche zu planen. Sie tobten durch die verschneiten Straßen, spielten Schneeballschlachten und zauberten Schneeskulpturen in die Gärten der Nachbarn. Die Bewohner der Stadt waren begeistert von Schneeflöckchens fröhlichem Wesen und seiner Fähigkeit, Freude und Lachen zu verbreiten.

In den folgenden Wochen füllte er die Stadt mit einer besonderen Faszination. Die Kinder in Witzlingen hatten den Winter ihres Lebens und erkannten, dass der wahre Zauber von Weihnachten in den gemeinsamen Momenten der Freude und des Lachens lag. Schneeflöckchen hatte ihnen diese wichtige Lektion beigebracht, und sie würden sie nie vergessen.

Heiligabend verabschiedete er sich erneut von seinen Freunden. Sie versprachen sich, sich im nächsten Winter wiederzusehen und weitere Abenteuer zu erleben.

Und so endete die Geschichte von Peter und Schneeflöckchen, aber ihre Freundschaft und die Erinnerung an die zauberhaften Winter blieben für immer in ihren Herzen.

Der Gast am Heiligen Abend

Es war der Nachmittag des 24. Dezember, und unser Haus glich einem fröhlichen, wenn auch leicht chaotischen, Weihnachtswunderland. Überall hingen glitzernde Dekorationen, die so aussahen, als hätten sie einen kleinen Krieg mit dem Lametta überlebt. Der Weihnachtsbaum stand majestätisch, wenn auch etwas schief im Wohnzimmer – ein stiller Tribut an unseren familiären Hang zur „Perfektion“. Nachdem wir den letzten Schmuck angebracht hatten – einen Engel, der aussah, als hätte er zu tief ins Glühweinfass geschaut –, zog ich mich für eine Pause zurück.

Mit einer Tasse Tee, die verdächtig nach etwas Stärkerem roch und einem Buch, das ich schon dreimal gelesen hatte, ließ ich mich in meinen Sessel fallen, der mit jedem Weihnachten mehr an Form verlor. Ich versuchte, mich in die Welt der Literatur zu flüchten, doch dann hörte ich ein Geräusch aus dem Wohnzimmer, das klang wie eine Mischung aus einem stolpernden Rentier und einem überraschten Elfen. Ich dachte zuerst, es sei unser Kater, Herr Chaos, der sein jährliches Baumschmück-Ritual, oder besser gesagt: Baumentschmückungsritual, vollzog. Aber das Geräusch klang zu groß und zu unbeholfen für ein vierbeiniges Fellknäuel.

Getrieben von Neugier und der bangen Ahnung, dass unser Weihnachtsbaum seinen letzten glitzernden Atemzug getan hatte, schlich ich die Treppe hinunter. Jede Stufe quietschte auf ihre eigene, festliche Weise, fast so, als wolle sie „Stille Nacht“ in Quietsch-Dur spielen. Ich bewegte mich mit der Anmut eines Elefanten auf Zehenspitzen, bemüht, kein weiteres Aufsehen zu erregen.

Als ich das Wohnzimmer erreichte, stockte mir der Atem – und das lag definitiv nicht nur an der üppigen Weihnachtsdekoration. Nein, mitten im Raum stand der Weihnachtsmann, umgeben von einem Meer aus Lametta und funkelnden Lichtern. Er war durch die offene Terrassentür hereingeschlichen und hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, auf frischer Tat ertappt zu werden.

Unsere Blicke trafen sich, und für einen Moment waren wir beide wie in einer Komödie gefangen. Dann brach der Weihnachtsmann das Schweigen, ließ ein leises „Ho, ho, ho“ hören, dass mehr nach einem überraschten Räuspern klang, und setzte ein breites Grinsen auf.

„Sie sind aber früh dran“, flüsterte ich, irgendwie zwischen Amüsement und Verwunderung schwankend.

„Ja, dieses Jahr bin ich etwas zu früh“, gab der Weihnachtsmann zu, während er sich peinlich berührt am Bart zupfte. „Ich wollte sicherstellen, dass alle Geschenke rechtzeitig da sind, bevor ihr mit der Bescherung beginnt. Außerdem wollte ich dem Verkehrschaos ausweichen. Sie wissen ja, Rudolph mit seiner roten Nase ist nicht gerade der beste Navigator.“

Sein Schmunzeln und die leichte Röte, die sich unter seinem weißen Bart abzeichnete, machten ihn auf einmal menschlich. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, während ich mir vorstellte, wie der Weihnachtsmann versuchte, einem Rentier-GPS zu folgen, das nur „Links abbiegen bei der nächsten Wolke“ sagte.

Was dann folgte, könnte man getrost als eine Episode aus einer Weihnachtskomödie beschreiben. Ich, ein zufälliger Komplize des Weihnachtsmanns, half ihm, die Geschenke strategisch unter dem Baum zu verteilen. Dabei mussten wir einige akrobatische Manöver vollführen, um nicht in den Lichterketten hängen zu bleiben oder von Weihnachtskugeln überrascht zu werden, die wie kleine, verräterische Minen auf uns herunterfielen.

Während wir so beschäftigt waren, erzählte mir der Weihnachtsmann die wildesten Geschichten. Von einem Haus in Italien, wo er von einer Nonne mit einem Nudelholz fast verhauen wurde, bis hin zu einem Vorfall in Australien, wo ein Känguru versuchte, sich in seinen Schlitten zu schmuggeln. Ich lachte so, dass ich kaum atmen konnte, besonders bei der Geschichte, wie er einmal versehentlich den falschen Schornstein hinuntergerutscht war und in einer Saunaparty landete.

Als alles fertig war, zwinkerte mir der Weihnachtsmann mit einem verschmitzten Lächeln zu, das verriet, dass er unsere gemeinsame Verschwörung genoss. Dann verschwand er so leise, wie er gekommen war, wahrscheinlich um seine nächste chaotische Bescherung fortzusetzen.

Ich kehrte in mein Zimmer zurück, mein Herz noch immer voller Lachen über unser kleines Abenteuer. Ich konnte kaum glauben, was soeben passiert war – es fühlte sich an wie ein Traum, aber die umgekippten Kekse auf dem Boden im Wohnzimmer bewiesen das Gegenteil.