Hellwalkers MC - Mia Kingsley - E-Book + Hörbuch

Hellwalkers MC E-Book und Hörbuch

Mia Kingsley

5,0

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Beschreibung

WELCOME TO HELL Eine Stadt im Nirgendwo. Zwei verfeindete MCs. Sechs Liebesgeschichten mitten im Chaos. Der Sammelband enthält: Prospect Of Hell President Of Hell Deputy Of Hell Sergeant Of Hell Enforcer Of Hell Captain Of Hell Dark Daddy Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache.

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Seitenzahl: 494

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Zeit:11 Std. 14 min

Sprecher:Stefanie Masnik
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Sammlungen



HELLWALKERS MC

SAMMELBAND

MIA KINGSLEY

INHALT

Prospect Of Hell

Prospect Of Hell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Epilog

Hühnersuppe nach Saras Großmutter

President Of Hell

President Of Hell

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Saras Painkiller

Deputy Of Hell

Deputy Of Hell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Leahs Würstchen im scharfen Schlafrock

Sergeant Of Hell

Sergeant Of Hell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Saras Pink Lady

Enforcer Of Hell

Enforcer Of Hell

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Laws Frühstücksomelett

Captain Of Hell

Captain Of Hell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Rebels Pancakes

Glossar

Kostenlose Bonusgeschichte

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Über Mia Kingsley

Copyright: Mia Kingsley, 2020, Deutschland.

Coverfoto: © stetsik – depositphotos.com

Korrektorat: Laura Gosemann

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

PROSPECT OF HELL

PROSPECT OF HELL

WELCOME TO HELL

Mein Chefredakteur will eine ungeschönte Story über das Nachtleben in Hell. Also heuere ich als vermeintliche Stripperin im Nachtclub Juicy an, um an saftige Informationen zu kommen. Dass ich dafür eventuell auf die Bühne muss, war zu erwarten. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, in eine Schießerei verwickelt zu werden, einen schwer verletzten Biker zu einer mehr als zweifelhaften Tierärztin zu bringen und ihn danach nicht wieder loszuwerden …

Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden.

Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.

KAPITEL1

PROSPECT

Von allen Stripclubs in der Umgebung war das Juicy immer schon derjenige gewesen, den ich am wenigsten mochte. Alles hier wirkte abgestoßen und billig. Genau Sharks Stil.

Doch selbst wenn es mir nicht gefiel, war Shark eben Vice President des Clubs und hatte entsprechende Entscheidungsgewalt. Trotzdem war es merkwürdig, dass er uns alle ins Juicy eingeladen hatte. Er habe etwas Großes zu feiern, das uns alle betraf, hatte er gesagt. Für gewöhnlich feierten wir solche Neuigkeiten mit der gesamten Crew im Clubhaus, während Stripclubs eher Freizeitbeschäftigung waren.

Schon unter dem leise surrenden Neonschild vor dem Eingang roch es nach Bier, Schnaps und Zigarettenrauch. Als ich von meiner Harley stieg, blies mir der Wüstenwind einen Schwall feinen Staub ins Gesicht, der leicht auf dem bisschen Haut kratzte, das entblößt war. Sofort wusste ich wieder, wieso ich mir unterwegs das Bandana grundsätzlich bis unter die Sonnenbrille über die Nase zog.

Creed fuhr in die freie Lücke neben mir und schaltete den blubbernden Motor seiner feuerroten Touring aus, nur um gleich darauf demonstrativ zu schniefen und zu keuchen. »Kein Wunder, dass die ganzen Touristen nur einmal kurz den Grand Canyon sehen wollen und dann wieder nach Nevada abziehen – in den Casinos kann man sich wenigstens vor diesem miesen Sand und Staub verstecken, den man fünf Monate später noch aushustet.«

Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf und deutete nur auf mein Bandana. »Du könntest dir endlich so ein Ding hier kaufen, anstatt permanent über die Böen zu jammern, Creed.«

»Nicht mein Style. Ist halt nicht jeder so cool wie du, Prospect.« Er stieg ab und kam zu mir.

»Jetzt fang du nicht auch noch an, mich die ganze Zeit so zu nennen. Wie lang kennen wir uns jetzt? Seit dem Kindergarten? Damals hast du mich wohl kaum ›Prospect‹ genannt. Bis euch ein vernünftiger Spitzname einfällt, sagt bitte einfach weiterhin Brandon zu mir.«

»Aber gerne doch, Prospect.« Grinsend legte er seinen breiten Arm um meine Schultern und schüttelte mich leicht.

Ich verdrehte die Augen und beschloss, nicht auf seine Spitze einzugehen. Nach einigen Sekunden Stille sagte ich: »Heute bin ich gefeuert worden.«

»Was?« Creed klang ernsthaft empört. »Wieso?«

»Irgendjemand im Büro hat herausgefunden, dass ich meine Zeit am Wochenende mit den Hellwalkers unterwegs bin, und offensichtlich gefiel es meinem Boss nicht, einen Biker zu beschäftigen. Der offizielle Grund ist allerdings, dass meine Tattoos zu sichtbar sind und Kunden abschrecken.«

»Haben die dich nicht direkt von der Uni abgeworben?«

»Ja, haben sie.«

»Und du hattest die Arme doch schon voll, als du deinen Bachelor gemacht hast.«

»Jupp«, erwiderte ich.

»Und du trägst brav langärmelige Hemden im Büro?«

»Natürlich.«

»Und du hast doch gar nichts direkt mit Kunden zu tun!«

»Nö. Ich sitze in meiner dunklen Ecke und rechne Belege durch. Wann ich das letzte Mal irgendjemanden außer meinen Kollegen gesehen habe, weiß ich beim besten Willen nicht.«

»Diese absoluten Loser!« Creed ballte seine große Faust. »Das macht mich so unglaublich wütend! Die wissen gar nicht, was sie an dir haben. Wir sollten da geschlossen aufkreuzen und das ganze verdammte Gebäude abbrennen.«

»Und damit jedes Vorurteil bestätigen, das sie über uns haben – aber trotzdem danke.«

»Dann scheiß ich denen eben demnächst vor den Eingang, wenn keiner da ist. Irgendjemand tritt bestimmt rein.«

Leise lachte ich. »Du machst schon genug. Außerdem ist es kein Drama, dass die mich rausgeschmissen haben. War eh ein furchtbar stumpfer Job. Ich habe schon seit Monaten überlegt zu kündigen.«

»Und stattdessen was zu machen?«, fragte Creed vorsichtig.

Still zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Es war nicht so, als ob Jobs in Hell, Arizona auf der Straße lagen. Wir waren mitten im Nirgendwo, und ich bezweifelte, dass die paar Farmer und Tankstellenbesitzer ein Biker-Prospect mit Bachelorabschluss in Wirtschaft bezahlen konnten oder wollten. Ohnehin beschäftigte jedes kleine Business in der Gegend dasselbe Steuerberatungs- und Buchhaltungsbüro, da es nur eines im Umkreis von vierhundert Meilen gab – nämlich das, wo ich heute meinen Schreibtisch geräumt hatte.

Die anderen Betriebe in Hell wie die Stripclubs, Schnapsläden und angeblichen Massagestudios in den Einkaufszeilen neben den Highways wiederum wurden entweder von den Hellwalkers geführt oder hatten ihre eigenen Buchhalter, die jahrelange Erfahrung in doppelter Buchführung hatten, und diese Erfahrung war hier mehr wert, als es mein Uni-Abschluss jemals sein konnte.

Creed klopfte mir auf die Schulter. »Mach dir keine Sorgen, wir finden schon was für einen klugen Kopf wie dich.«

»Bestimmt«, erwiderte ich, obwohl ich mir da nicht so sicher war. Es sah nicht rosig für meine professionelle Zukunft aus.

Ich ließ meinen Blick über die Motorräder schweifen. Die anderen Members waren schon da, nur Devil und Shark fehlten. Da ich mir gelegentlich noch unsicher war, welche Verhaltensweisen von mir als Prospect erwartet wurden, orientierte ich mich bei solchen großen Meetings außerhalb des Clubhauses an Creed.

Im Gegensatz zu mir hatte er damals nach der Highschool gar nicht erst versucht, einen bürgerlichen Job zu ergreifen, und stattdessen unseren Treasurer Razor davon überzeugt, ihn direkt zum Prospect zu machen. Es hatte ihn viele Anläufe gekostet. Sehr viele. Aber Creed war immer schon stur gewesen. Täglich war er am Clubhaus aufgeschlagen, obwohl Razor ihm exakt das explizit verboten hatte. Es war ein mutiger Move gewesen, die Anweisungen eines alteingesessenen Bikers zu ignorieren, doch für Creed hatte er sich ausgezahlt. Deshalb hatte Razor ihn auch gleich zu Anfang Rebel getauft, und seitdem prangte dieser Spitzname auf Creeds Kutte. Inzwischen stand auch nicht mehr Prospect, sondern Road Captain auf dem Patch darüber.

Ich hoffte wirklich, dass ich nicht mehr allzu lang darauf warten musste, bis ich ebenfalls eine solche Story vorzuweisen hatte und endlich einen vernünftigen Spitznamen bekam. Sonst musste ich wohl oder übel damit Vorlieb nehmen, mir bis zum Ende der Zeit Prospect auf die Jeansweste zu nähen.

Einige Minuten später hörte ich Devils V-Rod, bevor ich ihn mit Shark auf dem Bike hinter sich auf den Stripclub zusteuern sah.

»Shark hat’s wirklich gemacht«, murmelte Creed und schüttelte den Kopf.

Ich brauchte ein wenig länger, bis ich sah, was er meinte. Shark hatte seine gesamte Harley Touring folieren lassen. Selbst auf den Felgen prangten jetzt glänzende Stars and Stripes in strahlendem Rot, Weiß und Blau.

»Angepasst an Sharks überaus dezenten Stil«, sagte ich.

Creed schüttelte den Kopf. »So ein schönes Modell, und er versaut es vollkommen.«

Die beiden parkten neben uns. Shark stieg mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck ab, kämmte seine blonden, vor Pomade glänzenden Haare zurück und deutete auf seine Maschine. »Na? Neidisch?«

»Tierisch«, antwortete Creed. »Pass nur auf, dass der Papi, dem du das Ding geklaut hast, nicht die Bullen auf dich hetzt. Wäre wirklich tragisch, wenn du dieses höchst geschmackvolle Meisterwerk auf zwei Rädern wieder abgeben müsstest.«

Ich schmunzelte still.

Shark winkte ab. »Ihr habt beide keine Ahnung. Und warum steht ihr überhaupt hier draußen?« Er lachte ein viel zu lautes Lachen, dann boxte er mir mit voller Wucht gegen die Schulter. »Hat unser Prospect etwa Angst vor Titten? Sind wahrscheinlich sehr Furcht einflößend, wenn man noch nie welche gesehen hat, nicht wahr?«

Obwohl meine Schulter sofort taub war, verzog ich keine Miene, weil ich Shark die Genugtuung nicht geben wollte. Wie so oft hatte er garantiert zwei oder drei Lines zu viel gehabt, doch selbst für seine Verhältnisse wirkte er unruhig und merkwürdig aufgekratzt. Permanent sah er sich wie ein unruhiger Hund um, während wir auf Devil warteten.

»Hey«, begrüßte der President Creed und mich knapp, bevor sein Blick auf mein Bike fiel. »Neuer Lenker, Prospect?«

Aufmerksam war er, das musste ich ihm wirklich lassen. »Ja, gestern erst montiert.«

Devil nickte. »Sieht gut aus.«

»Ihr seid wirklich die langweiligsten Menschen der Welt«, sagte Shark und eilte an uns vorbei. »Dadrin warten nackte Frauen, aber ihr steht freiwillig hier draußen und redet über Motorräder. Macht, was ihr nicht lassen könnt. Ich bin drin, geb mir die Kante und gucke mir dabei schöne Titten an.«

Wir sahen ihm nach, bis er im Stripclub verschwunden war.

»Wie kommt’s, dass heute kein Türsteher da ist?«, fragte Creed.

»Shark hat den ganzen Club für eine Privatveranstaltung gebucht, also hat Dwight den Türsteher nach Hause geschickt«, antwortete Devil. »Wenn Dwight sparen kann, spart er. Typisch Juicy eben.«

»Hast du eine Ahnung, was Sharks große Neuigkeiten sind?«, wollte ich wissen.

Der President zuckte mit den Schultern. »Nicht die geringste. Mir wollte er es auch nicht sagen.«

Kurz schwiegen wir, bis Creed fragte: »Findest du das alles nicht ein wenig komisch, Kennedy? Dass Shark so auf die Kacke haut, aber keiner wirklich weiß, warum?«

»Klar finde ich das komisch, aber wann ist Shark nicht komisch?« Er winkte ab.

Ich sagte: »Vielleicht hat er einen großartigen Deal auf Folierungen mit Stars and Stripes ausgehandelt, und die tolle Neuigkeit ist, dass demnächst alle Hellwalkers mit Amerika-Flaggen auf den Motorrädern unterwegs sind.«

Der President lachte leise. »Würde mich nicht einmal überraschen. Lasst uns reingehen und die ganze Sache hinter uns bringen. Ich habe nicht vor, meinen ganzen Abend im Juicy zu verschwenden.«

KAPITEL2

SARA

Was für eine unglaublich dämliche Idee. Wieso musste ich immer übertreiben? Was wollte ich mir selbst denn beweisen?

Ich hätte diesen verdammten Artikel ebenso gut schreiben können, ohne mich als Stripperin auszugeben.

»Undercover kommst du an die besten Geschichten, Sara. Wenn dich die Leute nicht als Journalistin wahrnehmen, vertrauen sie dir leichter und erzählen mehr.«

Jaja, genau, David. Oder genau dieses Verhalten war es, das zusätzlich dazu beitrug, dass kaum jemand in Hell noch mit uns reden wollte.

Über meine Schulter blickte ich in den Spiegel hinter mir. Mein Arsch sah in diesem schwarzen Spitzenstring und den halb transparenten Strümpfen unglaublich dick aus. Ich ließ meine Hüften kreisen und sah dabei zu, wie alles wackelte. Wenigstens die hohen Heels halfen ein wenig dabei, meinen Po einen Hauch verlockender aussehen zu lassen. Ich hoffte, da draußen war irgendjemand, der auf Kurven stand, denn obwohl ich aus dem Strippen garantiert keine Vollzeitbeschäftigung machen würde, wollte ich mir nicht unbedingt den Egodämpfer geben, von der Bühne gebuht zu werden.

Ich hoffte wirklich, dass sich dieses Outfit lohnte. Mit einer interessanten Story solle ich wiederkommen, hatte mein Chefredakteur gesagt. Wenn ich wirklich für eine Reportage über Hells Nachtleben viel zu knapp bekleidet in einem der zwielichtigeren Clubs der Stadt tanzte und er sich letztendlich dagegen entschied, meinen Text zu veröffentlichen, würde ich …

Ich wusste selbst nicht, was ich würde. Kündigen und eventuell doch Vollzeit-Stripperin werden? So viele Alternativen hatte ich in Hell ja nicht. Ich hoffte wirklich, dass die alte Weisheit »Sex sells« auch dieses Mal wieder funktionierte.

Dwight Meyers kam in seinem billig glänzenden Jackett mit dem viel zu weit aufgeknöpften, ebenso synthetisch aussehenden Hemd darunter in den Backstage-Bereich geeilt und klatschte einer Stripperin lachend auf den Hintern, bevor er einer anderen schamlos auf die Titten starrte und dann ihre Nippel zwickte. »Harte Nippel, Cherry! Harte Nippel! Wie oft soll ich euch noch sagen, dass harte Nippel die meiste Kohle bringen? Wieso zahle ich mich dumm und dämlich für die Klimaanlage, wenn dir immer noch warm ist? Lass dir an der Bar vor dem Auftritt einen Sektkühler mit Eiswürfeln geben und bau die in deine Routine da draußen ein. Ich will Scheine sehen. Scheine!«

Die Stripperin am Schminktisch neben mir verdrehte die Augen, während sie ihren Lippenstift auftrug. Sie nannte sich Velvet, hieß aber eigentlich Christina und hatte zwei Semester Jura an der Uni in Phoenix studiert, bevor sie wieder nach Hell zurückgekehrt war, damit sie sich um ihre Mutter kümmern konnte. Seit drei Jahren arbeitete sie nun im Juicy. Ob sie ihr Studium irgendwann fortsetzen konnte oder wollte, wusste sie noch nicht. Fast alle der Frauen in diesem Raum hatten ähnliche Stories. Hell war wirklich ein zermürbendes Höllenloch.

»Scheine!«, wiederholte Dwight erneut, als wären wir alle schwer von Begriff. »Heute ist ein großer Abend für uns, Ladies. Der Hellwalkers MC hat den ganzen Club für eine Privatveranstaltung gebucht. Das heißt, da draußen sitzen nur Biker. Hellwalkers MC, Ladies! Nicht irgendwelche Typen, die sich Westen anziehen und Motorräder kaufen, um am Wochenende ein bisschen zu cruisen, sondern richtige Kerle. Jungs, die gern feiern. Jungs, die trinken wollen. Jungs, die Geld haben und Lust, es auszugeben.« Viel zu laut klatschte er dreimal hintereinander in die Hände. »Da versteht es sich ja wohl von selbst, dass ich eure besten Performances sehen will. High Energy, aber richtig! Gebt mir schwingende Titten und wackelnde Ärsche, und später am Abend saftige, weit gespreizte Pussys und Lesbenaction auf der Bühne. Alles, um die Männer da draußen um ihre Scheine zu erleichtern. Lapdance? Haben wir! Knutschen mit Kolleginnen? Selbstverständlich! Spontane Ficks in den Privaträumen? Aber gerne doch, meine Herren! Kostet auch nur ein wenig Aufpreis.«

Interessant, interessant, dachte ich. Offensichtlich gab es für Dwight Meyers keinen Unterschied zwischen Striptease und Prostitution, und offensichtlich überraschte keine der Frauen hier diese Aussage. Keine im Raum reagierte auch nur ansatzweise verwirrt, während ich mir wirklich Mühe geben musste, nicht nervös von einem Fuß auf den anderen zu treten.

Dwight sah von einer Frau zur nächsten, und immer noch reagierte keine, was ihm ganz eindeutig nicht gefiel. »Heute kommt’s drauf an, Ladies. Nur das Feinste für unsere Gäste da draußen. Ihr seid Servicearbeiterinnen und dazu da, den Kerlen jeden noch so versauten Wunsch von den Augen abzulesen und zu erfüllen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«

Mit monotonen Stimmen und leicht versetzt antwortete der Großteil der Stripperinnen: »Ja, Dwight.«

»Gut.« Wieder klatschte er in die Hände. »Sehr gut. Das wollte ich hören.« Dann fiel sein Blick auf mich und meine harten Nippel. Er kam näher, um mich zu umrunden. »Kein schlechtes Outfit, Frischfleisch. Wenigstens eine hier, der eindeutig kalt ist. Wie war dein Name noch gleich?«

»Helvetica«, log ich ebenso routiniert, wie ich auch schon beim Einstellungsgespräch mit ihm getan hatte, bei dem Dwight hauptsächlich daran interessiert gewesen war, wie meine Brüste in der Bluse gewackelt hatten.

»Helvetica«, wiederholte er leise. »Wieso kommt mir das so bekannt vor?« Er schüttelte den Kopf und starrte mich wieder an. »Wie gesagt, Helvetica, geiler Fummel. Versuch einfach, mit den anderen Mädchen mitzuhalten. Falls es nicht klappt, biete den Kerlen Blowjobs zum Sonderpreis an oder so. Mir ist alles egal, solang die Scheine reinkommen.« Auf den Absätzen seiner abgestoßenen Lacklederschuhe drehte er sich um und pfiff so plötzlich durch die Finger, dass ich zusammenzuckte. »Ach ja, Ladies, da wir Frischfleisch in der Runde haben, will ich nur noch einmal die Grundregeln abstecken, bevor am Ende des Abends unangenehme Situationen entstehen. Tanzen, Strippen, Blowjobs, Sex und alles, was während eurer Schicht im Juicy passiert, ist Teil eures Jobs. Mir ist egal, wo, wie, von wem und wie oft in welche Löcher ihr euch ficken lasst und ob er oder sie mit Karte zahlt, solang jedem hier die Prozente klar sind: fünfundsiebzig Prozent für mich, fünfundzwanzig für euch. Wer versucht, mich zu verarschen, fliegt sofort, und ich kann euch garantieren, dass ihr danach keinen Job mehr in irgendeinem der anderen Clubs in Hell bekommt. Hier hängen überall Kameras, und selbst wenn ich unsere hochgeschätzten Konkurrenten nicht mag, habe ich keine Probleme damit, Aufnahmen von stehlenden Stripperinnen mit ihnen zu teilen. Solange ihr euren Platz kennt, haben wir keine Probleme – und euer Platz ist idealerweise der Schoß irgendeines Kerls da draußen!« Heiser lachte er. »Habe ich mich klar ausgedrückt?«

Das traurige Antwortspielchen im Raum wiederholte sich, und dieses Mal war ich mit dabei. »Ja, Dwight.«

»Gut.« Er drehte sich wieder zu mir um. »Nach meiner professionellen Meinung solltest du vor allem versuchen, deinen Arsch zu Geld zu machen und damit von deinem Bauch abzulenken.« Ohne mir die Chance zu geben zu antworten, baute er sich neben der Tür auf und deutete nach draußen. »Showtime, Schlampen!«

»Hör nicht auf ihn«, murmelte Velvet / Christina neben mir, während sie aufstand. »Du bist heiß. Ich wette, du bringst die Biker mit nur einem Hüftschwung um den Verstand.« Sie tätschelte meinen Hintern. »Wirklich ein hübscher Arsch. Bis später, Helvetica.«

»Selber heiß«, erwiderte ich ein wenig eingeschüchtert und überprüfte noch einmal mein Make-up, während die übrigen Frauen eine nach der anderen den Raum verließen. Mein Magen schrumpfte auf die Größe einer Rosine zusammen. Ich musste jetzt auf einer Bühne in Unterwäsche vor Bikern tanzen, und irgendwann würde ich diese Unterwäsche ausziehen müssen …

Dabei wollte ich nicht einmal darüber nachdenken, was die Nacht wohl noch brachte. Nach Dwights farbenfrohen Ausschmückungen wirkte der Job plötzlich nicht mehr so harmlos, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Doch da musste ich jetzt durch. Erfahrungen aus erster Hand ließen sich leider nun mal nur auf eine einzige Weise sammeln.

»Los, los, Frischfleisch!«, bellte Dwight. »Auf die Bühne mit dir!«

Natürlich war ich die Letzte im Raum. Ich fuhr herum und eilte zum Ausgang, um hinter dem muffigen Vorhang an der Bühne zu den anderen Frauen aufzuschließen. Die Musik dröhnte so laut, dass ich kaum meine eigenen Gedanken hören konnte, und trotzdem schafften es die Männer da draußen, noch lauter zu sein. Mein Puls jagte so stark, dass ich meinen eigenen Herzschlag im Hals spürte.

Plötzlich wurde die Musik ein wenig leiser, weil der DJ in ein Mikro rief: »Hellwalkers MC!«

Lautes Grölen erfüllte den Raum hinter dem Vorhang.

»Seid ihr bereit für heiße Frauen?«

Das Grölen steigerte sich. Es waren viele Männer. Richtig viele. Das stand außer Frage.

»Dann begrüßt mit einem kräftigen Applaus unsere saftigen Ladies!«

Der Vorhang öffnete sich, und kurz blendeten mich die Scheinwerfer über dem DJ-Pult. Noch einmal atmete ich tief durch, dann folgte ich den anderen Frauen auf die Bühne.

KAPITEL3

PROSPECT

Sofort blieb mein Blick an diesen unfassbaren Hüften hängen, als sie auf die Bühne kam. Sie war ein wenig kleiner als die durchschnittliche Stripperin und definitiv kurviger, und sie war schön. Wirklich schön. Ein Puppengesicht mit feinen Zügen. Lange, glatte schwarze Haare. Braune Augen. Helle Haut, die leicht im Scheinwerferlicht glänzte. Damit hatte ich im Juicy wirklich nicht gerechnet.

Sie gab sich Mühe, professionell zu wirken, doch ich konnte sofort erkennen, dass sie noch nicht oft da oben vor so vielen gierigen Augen gestanden hatte. Gelegentlich sah sie hinüber zu den anderen Stripperinnen und versuchte daraufhin, deren Bewegungen zu kopieren, wobei sie weniger ungelenk als verkrampft aussah. Vielleicht war das ihre erste Schicht.

Fünf oder sechs Songs tat ich nichts anderes, als ihr zuzusehen und gelegentlich an meinem Whiskey zu nippen. Mit jeder Minute wurde sie lockerer, doch irgendetwas in ihr schien sie davon abzuhalten, so ausladende Bewegungen zu vollführen wie ihre Kolleginnen und aktiv das Rampenlicht zu suchen. Sie hielt sich im Hintergrund und schüttelte, immer wenn sie gerade ganz offensichtlich nicht wusste, was sie tun sollte, ihren wunderbar runden und üppigen Arsch. Ich konnte nicht genug von ihr bekommen.

Nach einiger Zeit fragte ich mich, ob ihr gezielte Aufmerksamkeit vielleicht besser gefallen würde als diese Blicke von allen Seiten. Außerdem interessierte mich, ob sie genauso gut roch, wie sie aussah. Also winkte ich sie mit dem Zeigefinger zu mir. Ich mochte vielleicht keinen Job mehr haben und sollte deshalb am besten jeden Dollar sparen, doch ich brauchte dringend Ablenkung und wollte sie in meiner Nähe, ohne genau zu wissen, woher dieser Impuls kam. Normalerweise reizten mich Stripperinnen nie auf diese Weise. Irgendetwas an ihr war anders.

Sie kam mit kleinen Schritten näher und fing an, sich im Takt der Musik vor mir auf der erhöhten Bühne zu bewegen.

Was für ein Prachtexemplar. Zufrieden steckte ich ihr drei Singles in den Bund ihres schwarzen Strings. Ihre Haut fühlte sich butterzart an. »Wie heißt du?«, rief ich über die laute Musik hinweg.

Sie drehte sich um und schaute mir in die Augen. »Helvetica. Und du?«

»Brandon«, erwiderte ich.

»Hör nicht auf ihn!«, mischte sich Razor am Tisch neben mir ein, der gleich drei Stripperinnen auf einmal in Beschlag nahm. »Wir nennen ihn alle nur Prospect.« Obwohl seine umfangreiche Wampe und seine Halbglatze alles andere als attraktiv waren, hatte er irgendetwas an sich, das Frauen um den Verstand brachte. Vielleicht waren es die sympathischen Lachfältchen in den Augenwinkeln, vielleicht die direkte, aber nie stumpfe Art und sein ganz spezieller Humor.

Ich musste grinsen. »Warum nennen dich eigentlich alle Razor?«

»Ach, das ist eine lange Geschichte, Prospect. Erzähle ich dir bei Gelegenheit.« Er deutete schmunzelnd mit dem Kinn auf Helvetica. »Du solltest dich gerade besser auf die hübsche Lady da konzentrieren als auf den alten, abgerissenen Biker hier.«

Natürlich hatte er recht. Ich lockte Helvetica mit einem Bündel Scheine näher zu mir.

Sie stieg die Stufen an der Bühne hinunter und legte ihre Hände auf meine Schultern, um ihre Brüste direkt vor meinem Gesicht zu platzieren. »Prospect also?«

In normalen Stripclubs wurde es nicht gern gesehen, wenn man die Stripperinnen anfasste, doch im Juicy ermutigte Dwight die Kunden dazu.

Ich wollte mehr von Helveticas Haut spüren und zog sie deshalb auf meinen Schoß. Mein Geld sollte locker für zwei, drei Lapdances reichen.

Ich durfte nur nicht zu lange darüber nachdenken, wie wenig Stoff uns bloß noch trennte. »Brandon, nicht Prospect. Du kannst allerdings auch gern Daddy sagen.«

»Daddy.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Gefällt mir.« Ihre langen Wimpern flatterten.

Sofort spürte ich, wie sich mein Schwanz regte. Sie roch nach Vanille und Orchideen, ganz dezent und zart, und ihre Haut fühlte sich einfach wunderbar an. Zu meiner Überraschung nahm sie meine Hände und führte sie zu ihren Hüften, während sie sich aufreizend an meinem Schritt rieb.

Zum ersten Mal in meinem Leben erregte mich eine Stripperin dermaßen, dass ich mich aktiv davon abhalten musste, eine Latte zu bekommen. Gleichzeitig wollte ich nicht, dass sie aufhörte, also schob ich ihr fünf Ein-Dollar-Scheine ins linke BH-Körbchen. »Danke, Daddy«, hauchte sie in mein Ohr, und ihre langen Haare kitzelten meine Nase.

Eigentlich war es nicht meine Art, doch ich war schon jetzt bereit, mit ihr in einen Privatraum zu gehen, um sie vollkommen nackt sehen zu können – und weil ich sie ganz für mich allein haben wollte.

Gerade als mir die Frage nach einem privaten Tanz auf der Zunge lag, wurde die Musik leiser und Shark trat zwischen den Stripperinnen auf die Bühne. Er hatte das Mikro des DJs in der Hand. »Ladies and Gentlemen, darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten? Vor allem die Gentlemen sind gemeint.«

Nur langsam richteten alle im Raum ihre Aufmerksamkeit auf Shark. Kurz warf ich Creed, der gerade an der Bar stand, einen Blick zu, und wir verdrehten beide die Augen.

»Wer ist das und warum stört er?«, fragte Helvetica leise.

»Das ist Shark, unser Vice President«, antwortete ich amüsiert. »Und er stört, weil er Shark ist. Hoffentlich können wir gleich weitermachen. Ich hätte dich nämlich gern noch länger für mich.«

Dass sie ein wenig rot wurde, brachte mich beinahe um den Verstand.

»Sehr gern, Daddy«, flüsterte sie nur für mich.

Shark fuhr fort: »Meine verehrten Hellwalkers, meine Brüder und Kameraden, Biker aus Hell, Arizona.«

Einige der Männer hoben ihre Gläser und prosteten Shark uninspiriert zu.

»Seit Jahren arbeiten wir hart, um den Cashflow aufrechtzuerhalten, der wie Blut durch den Club fließt, und seit Jahren werden wir schwächer und schwächer. Selbst der stärkste Körper kann eben nicht ohne Blut existieren.«

»Kannst du nicht wie ein normaler Mensch reden?«, rief Creed von der Bar dazwischen und brachte den Großteil der Members zum Lachen.

»Und halt dich gefälligst kurz«, rief Tank, der mit je einer Stripperin an der Hand am Durchgang zu den Privaträumen stand. »Ich hatte eigentlich was Besseres vor, als deinem Gequatsche zuzuhören.«

»Kurz halten soll ich mich also?«, erwiderte Shark. »Von mir aus.« Er zog sein Taschenmesser aus der Gesäßtasche seiner ausgewaschenen Bluejeans und schnitt sowohl das Vice-President-Patch als auch den Aufnäher der Hellwalkers von seiner Lederweste. »Besser?«

Ich wusste nicht, worauf Shark hinauswollte, aber ich wusste, dass es unmöglich gut sein konnte. Schnell ließ ich meinen Blick durch den schwach beleuchteten Club streifen. Viel erkennen konnte ich nicht, aber es war eindeutig, dass ich nicht der Einzige war, dem Sharks Aktion ganz und gar nicht gefiel. Viele der Männer hatten sich auf ihren Stühlen aufgerichtet oder waren aufgestanden.

»Was soll der Scheiß, Shark?«, fragte Devil mit einem angsteinflößend kalten Unterton. »Hast du sämtlichen Respekt für den Club verloren?«

Shark grinste bloß sein breites Haifischgrinsen. »Exakt, mein werter Mister President.« Einige der Members fluchten, doch Shark hob bloß großkotzig die Hand. »Immer mit der Ruhe, ich habe meine Gründe.«

»Und die wären?«, fragte Devil.

»Dass sich niemand für meinen Input interessiert – du am wenigsten, Kennedy. Wie lang treten wir jetzt finanziell gesehen auf der Stelle?«

»Wir treten nicht auf der Stelle, Logan, wir haben stabile Geldquellen. Einkommen, mit dem wir kalkulieren können. Dem Club und den Mitgliedern ging es noch nie so gut wie heute, und das ist unser aller Verdienst.«

»Genau!«, pflichteten ihm Creed und Law bei.

»Trotzdem könnte es mehr sein«, erwiderte Shark. »Viel mehr. Und dieses Anliegen habe ich bereits mehrfach vorgebracht.«

»Ernsthaft, Shark?« Devil warf die Hände in die Luft. »Geht es schon wieder um deine dämliche Idee, in Prostitution einzusteigen? Wie oft muss ich dir noch sagen, dass das nicht unser Stil ist und für mich absolut nicht infrage kommt?«

»Dafür mietest du einen Stripclub?«, rief nun Razor. »Um Interna zu diskutieren, die eindeutig ins Clubhaus gehören und nicht hierhin? Ich dachte, du hast eine große Ankündigung.«

»Oh, die habe ich«, erwiderte Shark, während sich seine Augen verengten. Er hob die Patchs mit unserem Clubnamen und seinem Rang in die Luft und warf sie vor Devils Füße. »Heute ist der Tag, an dem die Hellwalkers untergehen. Ab heute gibt es nur noch einen MC in Hell, Arizona. Sagt Hallo zum neuen President des Widowmaker Motorcycle Clubs.«

Instinktiv griff ich nach Helveticas Handgelenk, als ich aufstand, weil ich spürte, dass die Stimmung kippte. War Shark wahnsinnig geworden, uns allein den Krieg zu erklären?

»Cool«, warf Tiny mit seiner brummend tiefen Stimme ein. »Ein neuer MC mit einem einzigen Member. Starke Leistung.«

Einige der Männer lachten, doch die meisten ahnten genau wie ich, dass sich etwas zusammenbraute, und waren kurz davor, Shark von der Bühne zu zerren.

Unser nun ehemaliger Vice President stand immer noch ungerührt auf der Bühne und sah auf uns herab – bis er sagte: »Ich bin nicht der Einzige, der die Schnauze voll hat von Hellwalkers hier, Hellwalkers da, Hellwalkers überall.« Wie ein Showmaster deutete er auf den Eingang des Clubs und rief: »Ladies and Gentlemen, ich präsentiere meine Männer, die Mitglieder des Widowmaker MC!«

Mit einem Mal brach die Hölle los. Sowohl durch den Eingang als auch durch die Notausgänge und selbst von hinter der Bühne sprinteten Männer in den Club. Sie hatten automatische Waffen und feuerten sofort.

Ich riss Helvetica ohne Vorwarnung nach unten und zerrte sie mit mir zur Bar. Die Flaschen dahinter zersprangen, und die Schüsse der Maschinengewehre waren so laut, dass meine Ohren sofort dröhnten.

Ich musste Helvetica und mich in Deckung bringen, dann konnte ich zurückfeuern. Mit der absoluten Gewissheit, dass es in diesem Moment das Richtige war, brachte ich Helvetica in Sicherheit, um sie zu beschützen.

Kugeln schlugen in den Boden neben und hinter uns ein, das Holz der Bar splitterte, Glasscherben glitzerten in der Luft. Vor meinen Augen spielte sich alles wie in Zeitlupe ab, und der Weg bis hinter die Bar wirkte endlos.

Als wir endlich dort waren, hatten Creed und Law ebenfalls hinter dem Tresen Stellung bezogen und feuerten zurück. Meine einzige Sorge galt Helvetica. Ich legte meine Finger unter ihr Kinn und brachte sie dazu, mich anzusehen. »Bist du okay?«, rief ich über den Lärm.

Sie nickte und deutete mit geweiteten Augen auf meine Stirn.

Erst jetzt sah ich das Blut auf meiner Kutte und meinem Shirt darunter und merkte, dass es mein eigenes war, das an meinem Gesicht herablief. Davon abgesehen war da ein merkwürdig dumpfes Gefühl in meinem rechten Oberschenkel, und unter meiner Jeans breitete sich mit beeindruckender Geschwindigkeit ein Blutfleck aus, der definitiv nichts mit der Verletzung an meinem Kopf zu tun hatte.

Doch mir blieb gerade keine Zeit, mich darum zu kümmern. Tief sah ich Helvetica in die dunkelbraunen Augen, ehe ich mich zu ihr beugte und an ihrem Ohr sagte: »Ich bringe dich hier unbeschadet raus – du musst nur in meiner Nähe bleiben.«

Sie nickte schwach.

»Egal, was passiert, bleib in meiner Nähe«, wiederholte ich. »Verstanden?«

»Okay«, formte sie mit dem Mund, was in dem Lärm völlig unterging.

Gut. Ich zog meine Pistole aus dem Hosenbund und zog den Schlitten zurück. Dann wischte ich mir mit dem Handrücken so gut, wie es ging, das Blut aus den Augen und schnellte hoch, um das Feuer zu erwidern.

KAPITEL4

SARA

Brandon blutete so stark, dass ich nicht wusste, wie er überhaupt sah – geschweige denn wie er zielte. Ob er jemanden traf, wusste ich nicht, denn ich traute mich nicht, meinen Kopf zu heben. Permanent schlugen in den Spiegel über der Bar und hinter uns Kugeln ein, und die Biker neben mir schossen aus der Deckung zurück. Meine Ohren pfiffen, und geduckt hielt ich mich hinter dem Tresen, schützte meinen Kopf und mein Gehör mit den Armen. Alles, was ich sah, waren Scherben, Patronenhülsen und Blut. Von mehreren Stellen an Brandons Körper tropfte Blut, das zwischen seinen Füßen eine Pfütze bildete, die wesentlich schneller größer wurde, als gut sein konnte.

Ich hatte doch nur eine interessante Story gewollt. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass ausgerechnet an dem Abend, an dem ich die Aushilfsstripperin spielte, der große Biker-Aufstand passierte? Dass die Hellwalkers von diesem Aufstand ebenso überrascht worden waren wie ich, machte die Situation nicht besser, ganz im Gegenteil. Die Kerle mit den Maschinengewehren hatten uns hinter der Bar festgesetzt, und so oft, wie sowohl Brandon als auch seine Freunde abtauchen mussten, um nachzuladen und Salven auszuweichen, wusste ich nicht, wie wir aus diesem verdammten Club jemals entkommen sollten. Dieser selbst ernannte neue Motorradclub schien fest entschlossen, uns alle umzubringen und den ganzen Laden in Schutt und Asche zu legen.

Ich musste mich auf etwas Positives konzentrieren und mich zusammenreißen, bevor ich in Panik verfiel und wie ein Schlosshund heulte. Damit wäre nämlich niemandem geholfen. Brandon war eindeutig verletzt, aber er konnte stehen und schießen. Seine beiden Freunde sahen unverletzt aus. Und ich hatte wie durch ein Wunder nirgendwo eine Kugel in meinem Körper – was ich Brandon zu verdanken hatte. Er hatte mich gerettet. Ohne ihn wäre ich zweifellos niedergemäht worden, ohne überhaupt reagieren zu können.

Er hatte gesagt, dass er mich hier rausholen würde. Er hatte es versprochen. Wieso er sich überhaupt um mich gekümmert hatte, wusste ich beim besten Willen nicht, aber ich würde mich ganz sicher nicht beschweren. Selbst wenn er es nicht explizit gefordert hätte, würde ich in seiner Nähe bleiben, das stand außer Frage.

Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit überhaupt vergangen war, als die Maschinengewehre nach und nach weniger ratternde Geräusche von sich gaben.

Brandon wandte sich zu seinen Biker-Kollegen und rief etwas, das ich über den Lärm hinweg nicht verstehen konnte, dann kniete er sich neben mich. »Wir werden jetzt gehen.«

Zum ersten Mal seit Anfang der Schießerei sah ich wieder sein Gesicht. Es war so blutüberströmt, dass ich kaum mehr seine kantigen Züge darunter erkennen konnte, und diese rote Maske verwirrte mich so sehr, dass mir die Worte im Hals stecken blieben. Ich konnte mir bloß ein Nicken abringen und fragte mich, wie ich ihm sagen sollte, dass er stark blutete und wahrscheinlich einen Arzt brauchte.

»Gut.« Er deutete an mir vorbei – sein Arm zitterte leicht. »Siehst du den Notausgang?«

Erneut nickte ich nur.

»Komm mit und bleib so nah wie möglich bei mir.« Er reichte mir seine linke Hand, und ich packte sie. In der rechten hielt er seine Pistole, den Lauf zur Decke gerichtet, den Zeigefinger auf dem Bügel um den Abzug herum.

»Jetzt!«, rief Brandon über die Schulter seinen Kollegen zu.

Sofort schnellten diese hoch und schossen, dann rannten wir los.

Im Augenwinkel sah ich, wie zwei Körper von der Bühne auf eine Stelle am Boden fielen, wo eindeutig schon Leichen lagen. Ich wandte den Blick ab und versuchte, mit Brandon mitzuhalten, der mich mehr zerrte, als dass ich rannte.

Mit der Schulter stieß er die Metalltür des Notausgangs auf und schloss sie sofort wieder hinter uns.

Obwohl es nur ein kurzer Sprint gewesen war, fühlte ich mich vollkommen außer Atem, und mir machte es Angst, wie schwer Brandon keuchte. Im Licht der flackernden Halogenleuchte über der Tür sah ich die lange, tiefe Wunde an seiner linken Stirnseite, die von der Augenbraue bis hoch zu seinem Haaransatz reichte. Sie blutete immer noch stark. Er musste einen Streifschuss abbekommen haben.

Plötzlich riss Brandon seine Pistole hoch und schoss in die schmale Gasse hinter den Mülltonnen, wo wir gerade standen.

Ich zuckte zusammen. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich auch dort drei Kerle mit Gewehren aufgebaut hatten. Bevor sie ihre Waffen heben konnten, sackten sie in sich zusammen. Brandon hatte sie alle drei getroffen.

»Fuck«, murmelte er und zog das Magazin aus seiner Waffe. »Keine Munition mehr.« Schnell steckte er die Pistole in seinen Hosenbund und holte stattdessen ein Klappmesser mit erstaunlich großer Klinge hervor. Als er mich ansah, waren seine Augen glasig. »Mein Motorrad steht vorn am Eingang. Nur noch um die Ecke, dann haben wir’s geschafft.« Mit entschlossenen, aber schwankenden Schritten ging er voraus. Er humpelte leicht.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte ich besorgt. »Du siehst nicht gut aus.«

»Ich denke, das liegt an der Kugel in meinem rechten Oberschenkel«, erwiderte Brandon ruhig. »Wird schon wieder.« Blut tropfte von seinem Kopf und seinen Händen und hinterließ kleine Flecken auf dem Asphalt.

»Du verlierst ganz schön viel Blut, Brandon«, bemerkte ich und schalt mich im selben Augenblick dafür. Es war ja nicht so, als könnte er gerade etwas daran ändern.

»Wird schon wieder«, wiederholte er stoisch.

»Du kannst auf keinen Fall fahren. Wir nehmen mein Auto, und du setzt dich gefälligst auf den Beifahrersitz.«

»Wenn es sein muss«, brummte er.

Obwohl ich ihn noch keine ganze Stunde kannte, besorgte es mich, wie willig der Biker war, sich in ein Auto zu setzen.

Ich folgte ihm um die Ecke. Wir hatten es fast bis zu den Motorrädern unter dem Neonschild am Eingang geschafft, als zwei von Sharks Männern aus dem Club traten. Ihre Gewehre baumelten an Gurten um ihren Schultern.

Sie hatten uns gerade entdeckt, als Brandon bereits bei ihnen war. Mit einer zügigen langen Bewegung durchtrennte er erst dem rechten Kerl, dann dem linken die Kehle. Beide griffen fast gleichzeitig an die Wunden, starrten fassungslos auf das Blut an ihren Händen und brachen dann gurgelnd zusammen, um zuckend vor uns liegen zu bleiben.

Mit welcher professionell anmutenden Effizienz Brandon tötete, war ebenso beruhigend wie beängstigend. Offensichtlich lag ihm aus irgendeinem Grund etwas daran, mich sicher von hier wegzubringen – aber wie viele Menschen hatte er schon umgebracht?

Ich eilte zu meinem Wagen, der neben der beeindruckend langen Reihe von Motorrädern stand. »Das ist meins.« Ich schloss es auf und sah dabei zu, wie Brandon zum Auto humpelte und seinen Körper mit letzter Kraft auf den Beifahrersitz fallen ließ.

Das war es wohl für meine Polster, dachte ich, während ich mich hinters Steuer setzte. Die Flecken würde ich nie wieder aus dem Stoff bekommen.

Ich startete den Motor, steuerte aus der schmalen Parklücke und beschleunigte mit quietschenden Reifen, als mir aufging, dass ich ihn wohl schlecht in ein Krankenhaus bringen konnte, oder? »Wohin müssen wir?«

»Zur Strip Mall an der 93. Da ist ein Arzt.« Seine Stimme wurde immer schwächer, und er lehnte seinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Blut lief das Glas hinunter, und ich bevorzugte, nicht allzu lang darüber nachzudenken. Immerhin hatte er mir das Leben gerettet.

»93, Strip Mall, Arzt. Alles klar.« Ich beschloss, mich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten, weil es auf jede Minute ankam – das würde hoffentlich sogar ein Polizist verstehen, wenn er das blutende Häufchen Elend auf meinem Beifahrersitz sah.

Gelegentlich sah ich nach rechts, um zu überprüfen, ob Brandon noch bei Bewusstsein war. Ich machte mir wirklich Sorgen, dass wir es nicht mehr zur 93 schafften.

»Brandon?«, sagte ich lauter als nötig. »Schön wach bleiben, okay?«

»Hm«, brummte er. »Nur noch fünf Minuten.«

»Nichts da«, erwiderte ich. »Du kannst später ganz in Ruhe schlafen.«

»Ich steh ja gleich auf.«

»Aufstehen sollst du bitte auch nicht, das wäre gerade eher schlecht«, sagte ich. »Versuch einfach, wach zu bleiben und nicht zu sterben. Bitte, Daddy.«

Ein leichter Ruck fuhr durch seinen Körper, und er hob seinen Kopf, um aus glasigen Augen auf die Straße zu sehen. »Daddy«, wiederholte er nuschelnd. »Gefällt mir. Kannst du öfter sagen.«

Obwohl ich es schaffte, gelegentlich absolut sinnlose Minigespräche mit ihm zu führen und ihn so wach zu halten, fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis wir endlich am Ziel waren.

Irritiert bremste ich auf Schrittgeschwindigkeit herunter und las sicherheitshalber zweimal das Schild am Parkplatz, auf dem alle Geschäfte aufgeführt waren. »Hier ist nur ein Tierarzt, Brandon.« Ich klang alarmierter, als ich wollte.

»Genau richtig«, murmelte er kraftlos.

Natürlich. Was auch sonst. Ich verstand ja, dass Biker mit Schusswunden nicht ins Krankenhaus konnten, weil es automatisch das Interesse der Polizei erregte, aber hätten sie sich nicht wenigstens einen Humanmediziner für solche ungewöhnlichen Notfälle suchen können? Zügig fuhr ich auf den Parkplatz und steuerte auf die Tierarztpraxis zu. Es brannte zwar Licht im Inneren, doch abgesehen von einem rostigen Ford Pick-Up-Truck waren wir die Einzigen hier. Gerade als ich meinen Wagen geparkt hatte und ausstieg, öffnete sich die Tür der Praxis und eine hager aussehende Frau in einem weißen Kittel trat nach draußen.

»Ernsthaft, Brandon? Jetzt auch noch du?« Sie schüttelte den Kopf und schlenderte zu uns, um die Beifahrertür zu öffnen und sich Brandons Arm um die Schulter zu legen. »Ich habe erst letzte Woche dieses Riesenviech aus eurem Club zusammengeflickt.«

»Tiny«, erwiderte Brandon schwach.

»Ihr und eure bescheuerten Spitznamen.« Ächzend zog sie Brandon auf die Füße. »Seid doch bitte vorsichtiger. Ich habe anderes zu tun, als Löcher in euren Körpern zu stopfen.«

Brandon murmelte: »Sorry.«

Ich legte Brandons anderen Arm über meine Schulter, um der Tierärztin zu helfen. So nah bei ihr roch ich sofort den Alkohol in ihrem Atem.

»Heißes Outfit, Sweetheart«, bemerkte sie, während wir Brandon ins Innere ihrer Praxis bugsierten. Ein kleiner Hund rannte bellend auf uns zu und zog Kreise um uns herum.

Erst jetzt wurde mir schlagartig bewusst, dass ich immer noch Spitzenunterwäsche mit Strümpfen und Heels trug – und sonst nichts. »Lange Geschichte.«

»Da bin ich mir sicher.« Mit dem Kinn deutete sie zur Tür neben der nicht besetzten Rezeption, auf der zwei leere Flaschen Wodka standen.

Mit dem Ellbogen schaltete die Tierärztin das Licht ein, und wir legten Brandon auf den Edelstahltisch in der Mitte des Raumes. »Du kannst mir helfen«, sagte sie und öffnete einen Spind in der Ecke, in dem weiße Kittel hingen. »Desinfizier dir die Hände, und zieh dir Gummihandschuhe und einen Kittel an. Vielleicht holst du dir dann wenigstens nicht den Tod in diesem Hauch von nichts, den du trägst.«

Ich nickte und tat, was sie gesagt hatte, während sie ihre Instrumente ausbreitete.

Als ich mich in voller Montur neben den Behandlungstisch stellte, sah Brandon mich aus glasigen Augen von unten an. »Daddy ist ein bisschen schwindelig.«

Ich streichelte seine blutige Wange. »Wird schon wieder.«

* * *

Knapp anderthalb Stunden später hatte die Tierärztin mit mir als frischgebackener OP-Assistentin das Projektil aus Brandons Oberschenkel operiert, das Einschussloch verarztet und geschlossen und außerdem die Wunde vom Streifschuss an seiner Stirn mit siebzehn Stichen genäht, bevor sie ihm eine großzügige Portion Beruhigungsmittel verabreichte. »Für unterwegs«, hatte sie gesagt.

Auf dem Weg nach draußen drückte sie mir eine Dose voller Pillen in die Hand, von denen ich annahm, dass es Schmerzmittel waren, und schloss wortlos die Praxistür hinter uns.

Ich schleppte den humpelnden Brandon zu meinem Wagen und half ihm auf den Beifahrersitz. »Vielen Dank, meine Hübsche, wirklich sehr freundlich«, sagte er verträumt und offensichtlich high von den Medikamenten. »Helvetica. Wie die Schriftart. Clever.«

Lächelnd schloss ich die Tür, ging um den Wagen herum und setzte mich ans Steuer. Er war zwar halb im Land der Träume unterwegs, doch er lebte noch. Das war gut. Er hatte mich lebendig aus diesem verdammten Stripclub bekommen, wie er versprochen hatte, und wenigstens hatte ich dafür gesorgt, dass er nicht verblutet war – auch wenn ich dafür halb nackt durch Hell gefahren war und die Hilfe einer alkoholabhängigen Tierärztin gebraucht hatte.

Ich trug immer noch den Kittel, den sie mir gegeben hatte, und ich war froh darum. Langsam ließ die Aufregung nach, und ich spürte die Nachtkälte der Wüste und sah den Atem vor meinem Gesicht kondensieren. Bis die altersschwache Heizung in meinem Wagen auf Touren war, würden wir hoffentlich zu Hause sein.

Da ich beim besten Willen keine Ahnung hatte, ob es nach den heutigen Geschehnissen die beste Idee war, ungefragt am Clubhaus der Hellwalkers aufzukreuzen, blieb mir nichts anderes übrig, als Brandon mit zu mir nach Hause zu nehmen. Er musste schlafen, sich erholen, seine Verletzungen auskurieren. Ich hoffte wirklich, dass es heute Nacht keine medizinischen Komplikationen gab, während er bei mir war. Wie sollte ich den Sanitätern einen notdürftig zusammengeflickten Biker erklären, der vollkommen high in meinem Bett lag?

Doch eins nach dem anderen. Wir lebten beide noch, und wenn ich uns sicher ans Ziel brachte, blieb das hoffentlich noch eine Weile so. Ich startete den Motor.

»Noch da, Daddy?«, fragte ich, obwohl ich die Anrede bisher immer albern gefunden hatte. Bis heute. Bis zu dem intensiven Blick aus Brandons Augen.

»Mir geht’s hervorragend, meine Hübsche«, erwiderte er selig. »Alles ist ganz weich und wattig.«

»Alles klar.« Ich fuhr vom Parkplatz auf die Straße. »Wir fahren zu mir, ist ein Stückchen. Warum ruhst du bis dahin nicht deine Augen aus?«

KAPITEL5

PROSPECT

Vanille und Orchideen. Ein angenehmer Geruch. Am liebsten wäre ich für immer liegen geblieben – doch das Tageslicht, das mir ins Gesicht schien, zwang mich dazu, zwinkernd die Augen zu öffnen.

Sofort bereute ich es. Dumpfer Schmerz meldete sich überall in meinem Körper, und am stärksten war er in meinem rechten Oberschenkel und an meiner Stirn. Vorsichtig hob ich die rechte Hand und tastete mein Gesicht ab. Nase, Lippen, Ohren. Es schien alles noch da zu sein, wo es hingehörte, allerdings spürte ich, dass ein großer Verband um meinen Kopf gewickelt war.

Noch war es schwer, Details auszumachen, weil das Licht von draußen trotz der heruntergelassenen Jalousien unerträglich hell war, doch ich erkannte pastellfarbene Blümchentapeten, eierschalenfarbene Landhausmöbel und überall Decken und Zierkissen. Ich war mir sicher, dass ich noch nie in diesem Zimmer gewesen war und nicht die geringste Ahnung hatte, wem es gehörte. Da ich allerdings noch lebte, hätte ich es ganz eindeutig schlechter treffen können.

Meine Weste und meine Hose samt Gürtel lagen auf dem Bett neben mir. Auf beiden Kleidungsstücken waren Blutspritzer getrocknet, und im rechten Bein meiner Jeans sah ich ein Loch. Ich schaute unter die Bettdecke. Ich trug nur Boxershorts und ein T-Shirt, sonst nichts, und auch mein rechter Oberschenkel war verbunden.

Langsam kam die Erinnerung an gestern zurück. Die Schießerei im Juicy. Shark hatte uns verraten. Wir hatten gekämpft, und ich hatte diese hübsche Stripperin aus dem Club gebracht … Helvetica. Wir waren bis zu meinem Bike gekommen, doch kurz darauf erinnerte ich mich an nichts mehr.

Vanille und Orchideen. Helveticas Duft. Das hier war ihr Schlafzimmer.

Ich wollte mich aufrichten, doch sofort wurde mir so übel, dass ich es lieber sein ließ. Mühsam schob ich mich am Kopfteil des Bettes hoch, um mich wenigstens halbwegs aufrecht hinzusetzen.

Auf dem Nachttisch neben mir stand eine Flasche Wasser, die ich nahm und in gierigen Schlucken fast vollständig leerte. Als ich sie wieder dort abstellte, sah ich, dass mein Handy gleich daneben lag. Schnell zog ich es zu mir. Vierunddreißig entgangene Anrufe, die meisten von Devil.

Sofort rief ich ihn zurück. »Hey«, meldete ich mich. Meine Stimme war belegt und heiser.

»Da bist du ja wieder. Sehr gut.« Ohne Vorwarnung brüllte er vom Handy weg: »Prospect ist wieder unter den Lebenden!«

Ich versuchte, den heißen Stich zu ignorieren, den seine laute Stimme in meinem geschundenen Kopf provozierte. »Sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Creed, Law und ich hatten uns hinter der Bar verschanzt und haben einige von Sharks Idioten gekillt, bevor ich eine der Stripperinnen aus dem Club gebracht habe. Danach erinnere ich mich nicht mehr an viel. Ich denke, ich bin angeschossen worden.«

»Bist du. Nachdem sich das ärgste Chaos gelegt hatte, bin ich endlich auf die Idee gekommen, die Tierärztin anzurufen und zu fragen, ob sie dich gesehen hat. Die Stripperin hat dich offenbar dorthin gebracht.«

Ich atmete tief durch. »Wie sieht’s aus?«

»Razor ist tot«, erwiderte Devil tonlos. »Und einige der Mädchen aus dem Club haben es auch nicht geschafft.«

»Fuck.« Ich ballte eine Faust und spürte wieder Kopfschmerzen in mir anschwellen, weil mein Blutdruck durch die Wut in die Höhe schoss. »Ich werde Shark umbringen!«

»Darum kümmern wir uns, sobald du dich erholt hast, Prospect. Sei froh, dass du noch lebst. So traurig es ist, dass Razor gestorben ist, so viel Glück war es auch, dass der Rest von uns nur ein paar Kratzer davongetragen hat. Wir werden zurückschlagen, das verspreche ich dir – aber erst wenn wir wieder alle bei Kräften sind und genau wissen, wo, wann und wie. Wir brauchen einen guten Plan und vor allem eine effektive Verteidigungsstrategie, damit uns Logan nie wieder so überrumpeln kann und nicht noch einmal unschuldige Zivilisten sterben. Sobald das geregelt ist, kümmern wir uns um Rache. Logan wird sich wünschen, diesen Bullshit nie versucht zu haben.«

»Verstanden.« Kurz schloss ich meine Augen. »Ausgerechnet Razor …«

»Ich habe schon mit seinen Töchtern gesprochen«, sagte Devil. »Dass wir die Beerdigung bezahlen, versteht sich von selbst.«

Ich nickte. »Das ist das Mindeste, was wir machen können. Razor war der Beste.«

»Das war er wirklich.« Im Hintergrund hörte ich, wie jemand etwas zu Devil sagte. »Ich muss aufhören, Prospect. Erhol dich und komm zum Clubhaus, wenn’s dir wieder halbwegs geht. Danach reden wir über den Rest. Momentan sollten wir die Köpfe unten halten. Die Polizei wird früher oder später hier auftauchen.«

»Wird gemacht, Devil.«

Ohne weitere Verabschiedungsfloskeln legten wir auf. Als ich das Handy sinken ließ, sah ich, dass Helvetica im Türrahmen stand.

»Sorry, ich wollte nicht stören«, sagte sie und hob eine Schale in ihrer Hand. »Ich wollte dir nur Hühnersuppe bringen. Meine Oma hat immer gesagt, es gibt nichts, was Hühnersuppe nicht wenigstens ein bisschen besser macht. Keine Ahnung, ob das auch bei Blutverlust gilt.«

Ich musste lachen. »Das wird sich zeigen.« Ich setzte mich etwas gerader auf. »Danke. Nicht nur für die Suppe.«

Sie kam näher, stellte die dampfende Schale auf den Nachttisch und setzte sich auf die Matratze neben mich. Sofort roch ich wieder ihren verlockenden Vanille-Orchideen-Duft. »Ich habe zu danken. Ohne dich hätte ich es mit Sicherheit nicht da rausgeschafft.« Sie zögerte. »Ist jemand gestorben?«

»Ja«, antwortete ich. »Razor. Unser Treasurer.«

»Das tut mir leid.«

»Mir auch.« Kurz suchte ich nach den richtigen Worten. »Außerdem meinte Devil, einige Stripperinnen sind auch umgekommen. Ich weiß leider nicht, wer, aber es tut mir leid.«

»Das hat wirklich keins von den Mädchen verdient.« Helvetica sah zu Boden.

»Niemand hat das verdient«, sagte ich. »Wir werden dafür sorgen, dass Shark und sein neuer White Trash MC dafür büßen, Helvetica.«

»Sara«, sagte sie leise. »Mein richtiger Name ist Sara.«

»Sara«, wiederholte ich andächtig. »Schöner Name. Helvetica gefällt mir trotzdem. Ungewöhnlicher … Künstlername. Wie bist du darauf gekommen? Hast du einen Job, der mit Texten zu tun hat?«

Etwas zu schnell nahm sie die Schüssel vom Nachttisch und hielt sie unter mein Gesicht. Es roch hervorragend. »Du solltest wirklich etwas essen. Es ist fast 16 Uhr. Ich habe ernsthaft befürchtet, dass du gar nicht mehr aufwachst.«

Bevor ich reagieren konnte, führte Sara einen Löffel voller Suppe zu meinem Mund, also aß ich. Es schmeckte ebenso gut, wie es roch, und erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich war.

Wann hatte sich das letzte Mal jemand um mich gekümmert? Ich wusste es nicht – und auch wenn ich problemlos selbst hätte essen können, gab es keinen Grund, mich zu beschweren. Ich hätte dämlich sein müssen. Jedes Mal, wenn Sara sich zu mir beugte, konnte ich einen verstohlenen Blick auf ihr verlockendes Dekolleté werfen. Im Gegensatz zu gestern im Club trug sie zwar nicht bloß Unterwäsche, aber auch in der engen Yogahose mit dem verhältnismäßig tief ausgeschnittenen weißen T-Shirt sah sie verführerisch aus.

Bisher hatte ich sie skandalöserweise nicht nackt gesehen, obwohl sie eine Stripperin war – ein Umstand, den ich dringend ändern wollte. Meine Kopfschmerzen ließen langsam nach, und sofort hatte ich wieder Kapazitäten frei, um darüber nachzudenken, wie heiß ich Sara fand. Ich wollte sie, und ich wollte sie jetzt. Dafür musste ich nur einen winzigen Zweifel beseitigen.

Als die Schüssel leer war, fragte ich beiläufig: »Hat es deinen Freund nicht gestört, dass du mit einem komplett zerlegten Biker nach Hause gekommen bist?«

Sie errötete leicht, als sie die Schale wegstellte. »Ich wohne allein hier.«

Sehr gut, dachte ich. Hervorragend. Ganz zufällig und absolut unbeabsichtigt legte ich meine linke Hand auf ihren Oberschenkel. »Danke für den Platz zum Schlafen.«

Wie elektrisiert schnellte sie von der Bettkante hoch. »Kein Problem.« Als sie mich ansah, zog sie die Stirn kraus und deutete auf ihre Augenbraue. »Du hast hier noch etwas Blut. Ich bin sofort wieder da.«

Wenn ich ihre Reaktion richtig deutete, war sie nicht abgeneigt, sondern lediglich ein wenig überwältigt. Damit konnte ich arbeiten. Ohne allzu lang darüber nachdenken zu wollen, woher mein starkes Begehren für Sara kam, zog ich mein Shirt aus. Ein wenig Ablenkung würde meiner Genesung garantiert guttun.

Wenig später kehrte sie mit einem feuchten Handtuch ins Zimmer zurück und legte den Kopf schräg, als sie mich ohne Shirt auf dem Bett sitzen sah, sagte aber nichts. Ich konnte erkennen, dass ihr Blick etwas zu lang an den Tattoos hängen blieb, die meinen gesamten Oberkörper bedeckten. Wortlos setzte sie sich neben mich und begann, mein Gesicht vorsichtig mit dem kleinen Handtuch abzuwischen.

Als sie fertig war, sagte ich: »Ich finde, ich sollte mich dafür bedanken, dass du dich so gut um mich kümmerst.«

Irritiert zog sie die Stirn kraus, was überaus niedlich war. »Du hast dich doch schon bedankt.«

»Ja, aber das allein reicht nicht.« Ich schmunzelte.

»Wie meinst du das?«

Wieder legte ich meine Hand auf ihren Oberschenkel. »Wenn du dich ausziehst, zeige ich dir, was ich meine.«

Sofort wurde Sara erneut rot. »Also bitte, Brandon!«

Für eine Stripperin gab sie sich erstaunlich bieder. Ich zuckte mit den Achseln. »Du bist heiß. Ich wollte dich schon im Club nackt sehen, aber dann sind wir ja leider unterbrochen worden. Außerdem will ich dich zum Kommen bringen.«

Sie sah auf meine Hand und verlagerte mehrmals ihr Gewicht, doch dieses Mal blieb sie sitzen. »Du bist unmöglich.«

»Ich meine, was ich sage.«

Unschlüssig biss sie sich auf die Unterlippe und schwieg.

Zeit, die schweren Geschütze aufzufahren. Während ich ihr tief in die Augen sah, sagte ich: »Sei ein braves Mädchen für Daddy und zieh dich aus.«

Einige Sekunden lang erwiderte sie meinen Blick, bevor sie nervös ihre Finger zu kneten begann. Nach ein paar Sekunden murmelte sie eher zu sich selbst: »Ach, was soll’s.«

Langsam stand sie auf und drehte mir den Rücken zu, um ihr Shirt abzustreifen. Sie hakte den ebenso weißen BH auf und ließ beide Kleidungsstücke zu Boden fallen. Bereits von hinten waren ihre üppigen Rundungen so verlockend, dass sich mein Schwanz meldete.

Sara legte einen Arm über ihre Nippel, um sich einmal elegant und mit schwingenden Hüften um die eigene Achse zu drehen. »Im Grunde schulde ich dir noch einen Tanz.«

Wie sich ihre Brüste unter ihrem Arm wölbten und sie mir ihre Nippel geschickt vorenthielt, machte mich fast wahnsinnig.

Sie präsentierte mir ihren prachtvollen Arsch und beugte sich nach vorn, um sich quälend langsam die enge Yogahose abzustreifen. Der einzige Stoff, der nun noch auf ihrer hellen Haut verblieb, war der ihres dunkelblauen Strings.

Mit verruchten Bewegungen ihrer Hüften tanzte sie für mich, dann gewährte sie mir endlich den Blick auf ihre Titten. Wie der Rest von ihr waren sie makellos. Rund, leicht birnenförmig, mit kleinen, hart aufgerichteten Brustwarzen. Sie beugte sich provokativ nah zu meinem Gesicht, präsentierte sich mir, bevor sie das rechte Bein auf die Bettkante stellte und ihre Fingerspitzen langsam vom Knöchel über das Knie und den Oberschenkel bis hoch zum Bund ihres Strings gleiten ließ. Wieder drehte sie sich um und schlüpfte aus der Unterwäsche – dieses Mal allerdings, ohne sich vornüberzubeugen. Mit einer Hand vor ihrer Pussy und dem anderen Arm erneut quer über ihre Nippel gelegt wandte sie sich mir zu.

Ich konnte kaum glauben, wie schön sie nackt war – und wie sehr ich sie wollte. Langsam glitt ich am Kopfteil des Bettes hinunter, legte mich flach auf die Matratze und warf die Bettdecke achtlos beiseite. Mein Schwanz in meiner Boxershorts war bereits steil aufgerichtet. »Setz dich auf mein Gesicht«, befahl ich.

»Aber …«

»Kein Aber.«

»Aber …«, wiederholte sie erneut und runzelte die Stirn, während sie die Unterlippe vorschob.

»Lass mich etwas klarstellen, meine Hübsche. Aufgrund meiner momentanen Situation«, ich deutete auf mein Bein und meinen Kopf, »bin ich etwas eingeschränkt, sonst würdest du schon längst mit dem Gesicht nach unten über meinem Schoß liegen. Sei so gut und reich mir meinen Gürtel.«

Saras Finger zitterten, als sie meiner Aufforderung nachkam. Ihre Brüste schwangen verlockend in meine Reichweite, während sie sich vorbeugte, um mir den Gürtel zu reichen.

Ich richtete mich wieder auf, faltete das Leder in der Mitte und ließ es geräuschvoll in meine andere Handfläche klatschen. »Das«, sagte ich und schaute ihr eindringlich in die Augen, »passiert mit dem Arsch von frechen Dingern wie dir, die nicht machen, was Daddy sagt.«

Sara verlagerte nervös ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, sichtlich unschlüssig, was sie jetzt tun sollte. »Aber ich kann doch nicht …«, wisperte sie und brach ab. Ihre Wangen waren feuerrot.

»Du kannst und du wirst. Und zwar in den nächsten fünf Sekunden, oder du handelst dir massiven Ärger ein. Ich bin ziemlich kreativ, wenn es darum geht, mir neue Bestrafungen auszudenken.

Ihre zarte Kehle bewegte sich auf eine verführerische Weise, als Sara schwer schluckte und meinem Befehl endlich nachkam.

Etwas umständlich kletterte sie aufs Bett, und ich legte den Gürtel wieder zur Seite, um mich ausstrecken zu können.

Da sie erneut zögerte, packte ich ihre wohlgerundeten Schenkel und zog mein neues Spielzeug zu mir. Eher widerstrebend gehorchte sie und platzierte ihre Knie rechts und links neben meinem Kopf, sodass sich ihre Pussy direkt über meinem Gesicht befand.

Daddy war im Himmel.

Ich zog sie energisch nach unten und ließ die Zunge über ihre seidigen Schamlippen gleiten. Saras süßer Geschmack füllte meinen Mund und sorgte dafür, dass mein Schwanz ungeduldig zuckte. Entgegen ihrem wehrhaften Verhalten war Sara nass – so schlimm konnte sie die Vorstellung, mit mir Sex zu haben, also gar nicht finden.

»Du schmeckst unglaublich«, raunte ich ihr zu und schob meine Zunge, so tief ich konnte, in die heiße Öffnung.

Sara erzitterte mit einem Keuchen und stützte sich mit beiden Händen an der Wand ab. »O Gott«, stöhnte sie.

»Falsche Anrede«, bemerkte ich nur trocken, ehe ich meine Bemühungen auf ihre Klit konzentrierte.

Ich saugte an der kleinen Perle, bis ich spürte, wie Saras Schenkel sich anspannten. »Bevor ich es vergesse: Brave Mädchen bitten Daddy um Erlaubnis, wenn sie kommen wollen.«

Sara starrte entsetzt auf mich herab, und an den Anblick ihres hübschen Gesichts mit den roten Wangen und ihren runden Brüsten von unten konnte ich mich glatt gewöhnen.

»Das kann ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf.

»Dann werde ich jetzt wohl aufhören«, behauptete ich, ohne ihre Schenkel loszulassen oder auch nur ein Wort ernst zu meinen.

»Oh, bitte nicht …« Sara machte eine kurze Pause und schloss die Augen, ehe sie hinzufügte: »Daddy. Bitte nicht aufhören, Daddy.«

»Schon besser.«

Ich verstärkte meinen Griff und zog sie enger an mich, umkreiste mit meiner Zunge ihre Klit, bis Sara keuchte: »D-d-darf ich kommen, Daddy?«

»Du darfst.«

Das musste ich meiner Hübschen nicht zweimal sagen. Während ich an ihrer empfindlichsten Stelle saugte, explodierte sie über mir und tränkte mein Kinn mit ihrem Saft.

Sara rang nach Atem und brauchte einen ermunternden Klaps auf den Hintern, um wieder in der Gegenwart anzukommen. Sie kletterte von meinem Gesicht und blieb prompt mit dem Blick an meinem harten Schwanz hängen.

»Und jetzt, Daddy?«

»Genau das, was du denkst.« Ich streifte die Boxershorts ab und beobachtete, wie Saras Augen sich weiteten, als sie meinen Penis zum ersten Mal sah. Zärtlich streichelte ich ihre Seite. »Ich will, dass du mich reitest, Sara.«

»Ja, Daddy.«

Es freute mich, dass Sara ihre Scheu endgültig abgelegt hatte und sich dieses Mal sehr viel bereitwilliger über meinem Schwanz in Position brachte.

Meine Eichel glitt zwischen ihre nassen Labien, und obwohl Sara gerade erst gekommen und feucht für mich war, bereitete meine Größe ihr Probleme.

Um sie abzulenken, tastete ich nach dem Gürtel und schlang ihn um ihren zarten Hals. Ich zog das Ende durch die Schnalle, bis Sara praktisch mein improvisiertes Halsband trug. Durch Zug auf das Leder in meiner Hand brachte ich sie dazu, sich langsam sinken zu lassen. Millimeter für Millimeter drang ich in sie und weitete sie mit meinem Schwanz.

»Mhm, du bist so eng«, stöhnte ich genießerisch.