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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Interkulturelle Germanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Johann Gottfried Herder entwickelte in seinen Werken Gedanken, die bis heute in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen präsent sind, ohne dass man sich ihren Ursprünge immer bewusst wäre. Seine Texte nahmen Einfluss auf die Philosophie, die Geschichts-, Sozial- und Kulturwissenschaft. Diese hat die Voraussetzung für ihre Entstehung, nämlich die Anerkennung einer Vielfalt verschiedener gleichwertiger Kulturen, zu einem bedeutenden Teil Herder zu verdanken. Im „Journal meiner Reise im Jahr 1769“ versucht Herder der Reihe nach die Kulturzustände der Länder, an denen er vorbeisegelte oder die er besuchte, zu bestimmen und durch Vergleiche das jeweils Individuelle der verschiedenen Völker herauszustellen. Bei Russland und insbesondere bei Deutschland prüft er über die Analyse des Ist-Zustandes der Kultur hinaus ihre schlummernden kulturellen Möglichkeiten und fragt nach Wegen, wie die Verwirklichung dieser Möglichkeiten zu befördern ist. Erst in der Reflexion auf konkrete unmittelbare Erfahrungen mit diesen Kulturen entwickelt Herder eine eigene Kulturkonzeption. Dieser soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden. Zuerst beschreibe ich das Reisejournal im Allgemeinen und erläutere die Situation vor der Abreise näher, damit sein plötzlicher Aufbruch verständlich wird. Im Hauptteil der Arbeit beschäftige ich mich mit Herders Analyse bzw. Kritik der spezifischen Kultur von Livland, Russland, Holland, Frankreich und Deutschland. Die entscheidenden Ursachen für die Individualität der einzelnen Kulturen liegen in ihrer Entwicklung. Das Verstehen der Geschichte einer Nation, ihres Klimas, ihrer Bildung und ihres Nationalcharakters spielt eine wichtige Rolle, denn aus dem Ineinanderwirken dieser 4 Faktoren geht die Individualität einer Volkskultur hervor. Ferner arbeite ich einen Unterschied zwischen Herders eigener deutscher Kultur und der fremden heraus. Dabei ist das Eigen- und Fremdbild von zentraler Bedeutung.
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