0,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 0,99 €
Die Abenteuer der Hexe Jane Morris...
Hände ergriffen mich, und ich schlug wild um mich. Überall sah ich rot glühende Augen, die mich böse anfunkelten. Und während diese kalten Hände mich berührten und grob schüttelten, spürte ich, wie der letzte Rest meiner Kraft entfloh...
"Nein!", ächzte ich.
"Jane!"
"Lasst mich!"
Ich fühlte einen Widerstand und riss die Augen weit auf. Ganz nahe vor mir schälte sich ein bleiches Gesicht aus dem Dunkel heraus. Ein Gesicht, in das das fahle Licht des Mondes fiel.
Ich sah in die Augen meines Gegenübers und stockte.
"Jane", sagte eine sanfte, irgendwie vertraut klingende Stimme.
Ich atmete tief durch.
Es dauerte einige Augenblicke, bis ich begriffen hatte, wo ich mich befand. Ich saß kerzengerade in meinem Bett und das Gesicht mir gegenüber gehörte niemand anderem als Mike Blane, meinem Lebensgefährten, in dessen Londoner Wohnung ich übernachtet hatte.
Es war ein Traum!, durchfuhr es mich und diese Erkenntnis war so überraschend, dass ich mich einen Augenblick lang sogar weigerte, dies zu akzeptieren.
Alles ist so realistisch gewesen!, ging es mir durch den Kopf. So furchtbar realistisch...
Eine magische Vision.
Daran hatte ich keinen Zweifel.
Ich zitterte noch immer leicht und meine Arme waren nach wie vor von einer Gänsehaut überzogen.
Mike Blane sah mich an.
"Es ist alles gut, Jane ", sagte er.
HEXENKRÄFTE GEGEN ASMODIS Teil 1-8 sind auch in einer Gesamtausgabe erhältlich
Mein Name ist Jane Morris. Manche nennen mich die weiße Hexe. Manche bevorzugen den Ausdruck Schamanin, aber das ist dasselbe.
Sie haben Recht.
Ich bin eine Schamanin und Hexe.
Allerdings verwende ich meine Kräfte im Sinne des Guten und gehöre nicht zu jenen Schwarzmagiern und Dämonenbeschwörern, die nichts anderes als ihre eigenen Ziele im Kopf haben.
Ganz zu schweigen von jenen, die gar nicht mehr Herr ihrer selbst, sondern Sklaven der Hölle sind.
Der Großteil der Menschheit ahnt es nicht, weil sie es vielleicht gar nicht wahrhaben will.
Aber wir sind in einem Zustand ständiger Bedrohung.
Die Mächte der Hölle lauern nur auf ihre Chance, unsere Welt in Besitz nehmen und ihrer eigenen Sphäre der Verdammnis einverleiben zu können.
Cover: STEVE MAYER
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Alfred Bekker und Silke Bekker
Die Abenteuer der Hexe Jane Morris
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by author
© 2012 der Digitalausgabe AlfredBekker/CassiopeiaPress
All rights reserved.
www.AlfredBekker.de
*
Hände ergriffen mich, und ich schlug wild um mich. Überall sah ich rot glühende Augen, die mich böse anfunkelten. Und während diese kalten Hände mich berührten und grob schüttelten, spürte ich, wie der letzte Rest meiner Kraft entfloh...
"Nein!", ächzte ich.
"Jane!"
"Lasst mich!"
Ich fühlte einen Widerstand und riss die Augen weit auf. Ganz nahe vor mir schälte sich ein bleiches Gesicht aus dem Dunkel heraus. Ein Gesicht, in das das fahle Licht des Mondes fiel.
Ich sah in die Augen meines Gegenübers und stockte.
"Jane", sagte eine sanfte, irgendwie vertraut klingende Stimme.
Ich atmete tief durch.
Es dauerte einige Augenblicke, bis ich begriffen hatte, wo ich mich befand. Ich saß kerzengerade in meinem Bett und das Gesicht mir gegenüber gehörte niemand anderem als Mike Blane, meinem Lebensgefährten, in dessen Londoner Wohnung ich übernachtet hatte.
Es war ein Traum!, durchfuhr es mich und diese Erkenntnis war so überraschend, dass ich mich einen Augenblick lang sogar weigerte, dies zu akzeptieren.
Alles ist so realistisch gewesen!, ging es mir durch den Kopf. So furchtbar realistisch...
Eine magische Vision.
Daran hatte ich keinen Zweifel.
Ich zitterte noch immer leicht und meine Arme waren nach wie vor von einer Gänsehaut überzogen.
Mike Blane sah mich an.
"Es ist alles gut, Jane ", sagte er.
Ich schluckte.
"Oh, Mike!"
"Du hast im Schlaf geredet und geschrien..."
"Ja", murmelte ich und strich mir das ziemlich verworrene schulterlange Haar zurück. Ich versuchte zu lächeln. "Es war furchtbar..."
"Ein Alptraum?"
Ich nickte.
"Es war einer jener Träume, die mit meiner magischen Gabe zu tun haben", erklärte ich. "Und ich träume ihn jetzt bereits zum dritten Mal... Allerdings war es nie so schlimm wie in dieser Nacht."
"Eine Zukunftsvision?", fragte Mike.
"Ja."
Oftmals bedeutete es eher einen Fluch, zu wissen, was geschehen würde. Das Gefühl lähmender Ohnmacht stellte sich dann mitunter ein, wenn ich ein drohendes Verhängnis vorhersah, von dem ich gleichzeitig wusste, dass ich es nicht würde verhindern können...
Es war dein Tod, den du gesehen hast!, ging es mir durch den Kopf.
Unwillkürlich erfasste mich ein kalter Schauder, als ich mir die alptraumhaften Bilder wieder ins Gedächtnis zurückrief.
Ich schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und schüttelte mich.
"Möchtest du darüber reden, Jane?"
Mein Puls raste und es dauerte einige Momente, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
Dann nahm ich die Hände vom Gesicht und sah Mike an.
In seinen Augen spiegelte sich der Mond.
Und dann fasste ich ihm den Traum in knappen Worten zusammen.
Mike sah mich ernst an. Auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Falten, und er machte einen sehr besorgten Eindruck.
"Er nannte sich Diener Satans?", fragte er dann schließlich zurück.
"Das deutet auf unseren Freund Asmodis hin. Schließlich ist Satan nur eine andere Bezeichnung des Höllenfürsten."
"Daran habe ich auch gedacht."
"Berichte weiter!"
"Diese marionettenhaften Gestalten gehörten zu ihm. Sie kreisten mich ein, und es gab kein Entkommen mehr..."
Mike nickte leicht.
Er war ein Experte für alle Bereiche des Übersinnlichen und Okkulten. Seine Wohnung enthielt ein in vielen Jahren zusammengetragenes Privatarchiv zu diesem Themenbereich. Sie war angefüllt mit Tausenden von Büchern, alten Folianten, dicken, staubigen Bänden, die zum Teil nur in sehr geringer Auflage gedruckt worden waren und obskuren Geheimschriften absonderlicher Kulte.
Dazu kam noch ein umfangreiches Pressearchiv, in dem Mike Blane nahezu jeden Artikel sorgsam aufbewahrte, der in den letzten Jahren zu diesem Komplex erschienen war. Überall konnte man dicht gedrängte und völlig überladene Bücherregale sehen.
"Die Anhaltspunkte, die du mir gegeben hast, deuten alle auf Asmodis hin", erklärte Mike. "Aber ich werde trotzdem versuchen, noch etwas Genaueres herauszufinden."
Ich versuchte ein Lächeln.
"Wenn ich dich nicht hätte, Mike..."
Er nahm meine Hand.
Mein Seufzen war deutlich hörbar.
"Ich habe Angst", sagte ich. "Schreckliche Angst..."
Er nickte.
"Ich kann dich verstehen..."
"Ich weiß."
"Und nun legst du dich am besten wieder hin."
Ich zuckte die Achseln. "Aber ich kann jetzt nicht schlafen..."
*
Ich folgte Mike in die Bibliothek.
Dort angekommen, ließ ich mich in einen der tiefen Ohrensessel fallen. Es war schön, jetzt nicht allein zu sein.
"Versuch dich an möglichst viele Details aus deinem Traum zu erinnern, Jane..."
"Details? Oh, Mike, ich würde am liebsten alles auf der Stelle vergessen..."
"Jane, bitte!"
"Ich weiß..."
Ich musste schlucken. Ein Kloß saß mir im Hals, als ich vor meinem geistigen Auge erneut die schrecklichen Bilder sah... Selbst die Erinnerung war für mich das pure Grauen... Wieder fühlte ich, wie die kalten Hände nach mir griffen. Ich sah die marionettenhaften Gestalten mit ihren rot glühenden Augen...
Und dann den Vermummten mit der Kapuze.
Den Diener Satans, wie er sich selbst genannt hatte.
"Es war eine Stadt mit orientalischem Flair", sagte ich dann, und meine Stimme klang erschreckend brüchig und kraftlos dabei.