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Das "Erste-Hilfe-Buch" zur Hildegard-Medizin - ein unentbehrliches Nachschlagewerk zur Selbstbehandlung häufiger Erkrankungen und Alltagsbeschwerden bei Kindern und Erwachsenen. Dr. Wighard Strehlow beschreibt Methoden und Heilmittel der Hildegard-Medizin, sowie deren Herstellung und Bezugsquellen. Er erläutert die Anwendung und Dosierung der Heilmittel zur Soforthilfe.
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Seitenzahl: 96
Veröffentlichungsjahr: 2012
Wighard Strehlow
Hildegard-Medizin für alle Tage
Selbsthilfe für die ganze Familie
Knaur e-books
Hildegard von Bingen, ihr Geburtstag jährte sich 1998 zum 900sten Mal, hat das Weltbild ihrer Zeit revolutioniert und in ihren medizinischen Schriften die gesamte Psychosomatik vorweggenommen. Durch diesen medizinischen Quantensprung ist sie heute aktueller denn je.
Heilung ist nach Hildegard ein ganzheitlicher Prozess, der auf mehreren Ebenen gleichzeitig verläuft. Quelle der Heilungsenergie ist Gott. Das, was heilt, liegt im Menschen selbst verborgen. Die Heilkräfte für den Leib sieht Hildegard in der Natur: »In der gesamten Schöpfung, in den Bäumen, Kräutern, Pflanzen, Tieren, Vögeln und sogar in den Edelsteinen sind starke Heilkräfte verborgen, die kein Mensch weiß, wenn sie ihm nicht von Gott offenbart werden!«
In der Hildegard-Heilkunde werden Ursachen behandelt und nicht nur Symptome. Im Sinne eines ganzheitlichen Geschehens verläuft die Heilung gleichzeitig auf vier Ebenen: Körper, Seele, Schöpfung und Kosmos sind gemeinsam daran beteiligt. Es ist die erste christliche Medizin überhaupt. Wie keiner vor und nach ihr verstand es Hildegard, die Handschrift Gottes zu lesen und für uns auszuwerten.
Die Heilkunde der Hildegard von Bingen war für nahezu 800 Jahre in Vergessenheit versunken. Erst durch die Entdeckung einer Abschrift ihres medizinischen Lehrbuches in der königlichen Bibliothek in Kopenhagen wurde das Interesse für diese erste und einzige christliche Ganzheitsmedizin neu erweckt. Der Konstanzer Arzt Dr. med. Gottfried Hertzka brachte die Hildegard-Heilkunde auf den aktuellen Stand der Medizin und wandte sie als Erster konsequent in der Praxis an. 1984 habe ich seine Praxis übernommen, die Hildegard-Medizin weiterentwickelt und ausgebaut. Heute ist die Hildegard-Medizin das Ergebnis jahrhundertealten Wissens und jahrzehntelanger ärztlicher Erfahrung, die sich an Tausenden von Patienten bewährt hat.
Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) kommt mit acht Jahren ins Benediktiner-Kloster auf dem Disibodenberg, wo sie im damals hohen Alter von 43 Jahren ihren ersten Visionsauftrag erlebt. Diese Vision, die sie vor allem als Audiovision beschreibt, mündet in ihr erstes Buch »Scivias«: »Schreibe alles auf, was du siehst und hörst, tue die Wunder Gottes kund«.
Nach der Herausgabe ihres ersten Buches »Scivias« (Wisse die Wege zum Heil und zur Heilung) gründet sie im Alter von 50 Jahren auf dem Rupertsberg in Bingen ihr eigenes Kloster, das sie als Äbtissin leitet.
Obwohl des Lesens und Schreibens nicht mächtig, verfasst sie mit Hilfe schreibkundiger Sekretäre zahlreiche in lateinischer Sprache geschriebene Bücher, die ihr zu enormem Ansehen in den wissenschaftlichen und politischen Kreisen ihrer Zeit verhelfen. Auf visionäre Weise vereint sie Theologie, Ethik, Musik und Kunst zu einem ganzheitlichen Verständnis von Mensch, Schöpfung und Kosmos. Von dieser Sichtweise geprägt sind auch ihre medizinischen Werke:
»Causae et Curae« (Die Ursachen der Krankheiten und ihre Behandlung): Hier stellt Hildegard die Heilkunde in einen kosmischen Rahmen. Die Schöpfung der Welt, das Bauwerk des Kosmos, die vier Weltelemente und die Stellung des Menschen im Kosmos sind ihre Themen. Das Buch beschreibt über fünfzig Krankheiten mit den dazugehörigen Heilmitteln.
»Physica« (Naturkunde): Dieses Buch enthält über zweitausend Behandlungsvorschläge mit Heilmitteln von Bäumen, Pflanzen, Edelsteinen, Tieren, Vögeln und Fischen.
Hildegard von Bingen hinterlässt auch über dreihundert Briefe, mit denen sie ihren Zeitgenossen Rat und Trost spendet und die Politik ihrer Zeit maßgeblich beeinflusst. Hildegards Briefe gehen nach ganz Europa zu den Großen und Mächtigen von Kirche und Reich. Mutig erhebt sie ihre Stimme gegen die Missstände in den Kirchen und schreckt auch nicht vor der Macht der Kirche zurück. Sie wird dafür ein Jahr vor ihrem Tod noch mit dem Interdikt bestraft.
Ihrem Sekretär Wibert von Gembloux verdanken wir die genauen Beschreibungen über ihr Leben und die schönsten Aussagen über das Geheimnis der Visionen Hildegards. Obwohl von der Kirche nie heilig gesprochen, wird Hildegard von Bingen von ihren Anhängern als Heilige verehrt.
Mehr als viele moderne Mediziner trifft Hildegard von Bingen mit ihren Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit den Nerv unserer Zeit. Falsche Lebensweise, Fehlernährung und der Verlust seelischer Werte können durch eine Hightech-Medizin nicht kuriert werden. Das Scheitern dieser Medizin bei allen Zivilisationskrankheiten, der Trend zur Naturheilkunde sowie die spirituellen Heilerfolge, mit denen wir derzeit aus Amerika geradezu überschüttet werden, bestätigen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes – wie den der Heilkunde Hildegards. Für Hildegard von Bingen ist der Mensch von Natur aus gesund, doch kann er durch seine Ernährung und seinen Lebensstil diese Gesundheit beeinflussen, erhalten oder auch zerstören. »In der gesamten Schöpfung, in den Bäumen, Kräutern, Pflanzen, Tieren, Vögeln, Fischen, ja sogar in den Edelsteinen sind geheime Subtilitäten (Heilungskräfte) verborgen, die man nicht wissen kann, wenn sie uns nicht von Gott offenbart werden.«
Hildegards Gesundheitsprogramm lässt sich zu den »sechs goldenen Lebensregeln« zusammenfassen.
Danach ist jeder mehr oder weniger für seine Gesundheit selbst verantwortlich, die er sowohl von innen als auch von außen tagtäglich beeinflussen kann durch:
die richtige Auswahl von Essen und Trinken. Hildegard erkannte schon damals die große Bedeutung richtiger Ernährung: »Eure Lebensmittel sollen eure Heilkräfte sein.«Heute wissen wir, dass neben den Grundnährstoffen (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette) Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in unseren Lebensmitteln sein müssen, damit wir gesund bleiben und Krankheiten vorbeugen.
Anwendung der Heilkräfte in der Natur.
den richtigen Rhythmus bei Schlaf und Bewegung: »Denn wenn der Mensch schläft erholt sich sein Mark und macht seine Knochen fest, stärkt das Blut, bildet neues Muskelfleisch, vereinigt die Glieder und vermehrt Verstand und Wissen.«
ein ausgewogenes Maß an Arbeit und Entspannung (»ora et labora«). Das richtige Verhältnis zwischen Anstrengung und Meditation hilft bei Leistungsverlust durch Stress.
Reinigung des Körpers von seinen Gift- und Schlackenstoffen durch den Hildegardschen Aderlass, Schröpfen und Moxibustion. »Wenn die Säfte im Menschen das rechte Maß bewahren, so ist der Mensch gesund. Haben sie sich aber in Gegensatz zueinander gestellt, dann machen sie ihn hinfällig und krank.« Die Belastung des Körpers durch gesundheitsschädliche Stoffe ist heute aktueller denn je, denken Sie nur an Umweltgifte, Konservierungs- und Zusatzstoffe in Lebensmitteln oder an chemische Medikamente.
Einsatz seiner seelischen Heilkräfte. Nach Hildegard hilft Fasten zur seelischen Reinigung, bei der sich seelische Risikofaktoren zu seelischen Heilungskräften (Tugenden) wandeln. »Die Seele ist für den Körper, was der Saft für den Baum ist, und ihre Kräfte entfaltet sie wie der Baum seine Gestalt.«
Diese sechs Faktoren beeinflussen den Körper in all seinen Nöten. Richtig eingehalten verhindern sie körperliche und seelische Krankheiten und verhelfen zu gutem Humor (humores, lateinisch: gute Säfte), Leistungsvermögen sowie Wohlbefinden.
In der Hildegard-Heilkunde werden alle Lebensmittel als Heilmittel betrachtet. Nur bei einigen Ausnahmen weist Hildegard auf gesundheitliche Schädigungen hin, die für empfindliche Menschen zum Problem werden können. Zu diesen »Küchengiften« gehören:
Erdbeeren verschleimen den Körper und führen zu Entzündungszuständen (Allergien, Ekzeme, Blinddarm- und Mittelohrentzündungen).
Pfirsiche fördern die Verschleimung und lösen Stoffwechselstörungen aus.
Pflaumen vermehren die Gallensäure, was zu Stimmungsschwankungen, Depressionen und Rheuma führen kann.
Lauch zerstört das Abwehrsystem des Menschen, weil er »das Blut und alle Säfte in ihr Gegenteil verkehrt«. Diese vielleicht erstaunliche Zuordnung hat sich in besonderen Fällen bewahrheitet: Eine Lauchsuppe kann der Auslöser für einen Rheumaschub oder ein Ekzem sein.
Rohkost. Im Unterschied zu anderen Naturheilverfahren vermeidet die Hildegard-Küche die Rohkost. Hildegard weist in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit von Herz-, Leber- und Lungenbeschwerden durch ungekochte Speisen hin sowie auf die schlechte Verdaubarkeit.Viele Rohköstler leiden unter Durchblutungsstörungen (kalte Hände und Füße, Gedächtnisstörungen) und ständigen Blähungen (Fäulnisgase). Fäulnisgas hat seine Ursache in einer durch Rohkost veränderten Zusammensetzung der Darmbakterien, die zur Ansiedlung von Fäulnisbakterien und Pilzen und schließlich zu einer Schwächung des Immunsystems führt.»Wenn der Mensch rohe Äpfel oder Birnen oder rohes Gemüse oder sonstige ungekochte Speisen genossen hat, die weder auf dem Feuer, noch mit irgendeinem Gewürz zurechtgemacht wurden, so können diese in seinem Magen nicht fertig gekocht (verdaut) werden, weil sie vorher nicht zurechtgemacht waren. So steigen die schlechten Säfte aus den Speisen … zur Milz auf und verwandeln diese möglicherweise zu einer schmerzhaften Geschwulst.«
Moderne Früchte und Gemüse. Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Auberginen waren Hildegard nicht bekannt, entsprechend gibt es hierzu keine Kommentare. Wegen der psychisch wirksamen Inhaltsstoffe (Alkaloide) dieser Nachtschattengewächse sollte man sie nur sparsam einsetzen. Eine Heilwirkung im Sinne Hildegards wird mit ihnen nicht erreicht.Ähnliches gilt für Gemüse wie Artischocken oder Kohl sowie für viele Importfrüchte wie Avocados oder Kiwis. Alle diese Lebensmittel sollten von Kranken (vor allem Krebskranken) nicht gegessen werden.
In ihrem psychotherapeutischen Buch »Heilen mit der Kraft der Seele« beschreibt Hildegard 35 verschiedene Schichten des Unterbewusstseins als Laster- und Tugend-Paare. Jedes Paar besteht aus einem krank machenden seelischen Risikofaktor (Laster) und einem heilenden seelischen Abwehrprinzip (Tugend).
Mit großer Ausführlichkeit schildert Hildegard die körperlichen Symptome und Krankheiten, die von den seelischen Risikofaktoren ausgelöst werden können. Wenn Krankheiten als Notsignal des Körpers verstanden werden, kann man hinter ihnen die seelischen Ursachen erkennen und den Körper von seinen Belastungen befreien (Hildegard-Psychotherapie).
Hildegard beweist mit diesen Ansichten erneut ihre seherischen Fähigkeiten und wird zur Vorreiterin der psychosomatischen Medizin unserer Zeit.
Wut, Zorn, Aufregung und ähnliche Gemütszustände regen die Produktion der von Hildegard viel zitierten Schwarzgalle in der Leber an. Sie wird ins Blut abgegeben und verursacht eine Verschiebung des pH-Wertes