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Die Visionärin.
Hildegard von Bingen (1098-1179) war eine der faszinierendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit. Sie gründete nicht nur ihr eigenes Nonnenkloster, sondern verfasste viel beachtete Werke über Religion, Medizin, Musik und Kosmologie. Noch immer wird Hildegard wie eine Heilige verehrt, ihr Wissen und ihre Visionen finden großen Anklang. Heike Koschyk, Romanautorin und praktizierende Heilpraktikerin, zeichnet Hildegards Leben nach und erklärt, warum die Visionärin nichts von ihrer Bedeutung verloren hat.
Die große Biographie - klug recherchiert und anschaulich geschrieben.
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Seitenzahl: 261
Heike Koschyk
Hildegard von Bingen
Ein Leben im Licht
Biographie
ISBN 978-3-8412-0465-3
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Juni 2012
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die Originalausgabe erschien 2009 bei Aufbau Taschenbuch,
einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
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Diese Biographie basiert,
auch wenn sie keinen
wissenschaftlichen Anspruch erhebt,
auf den neuesten Erkenntnissen
der Hildegard-Forschung.
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Innentitel
Inhaltsübersicht
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Informationen zur Autorin
Leseprobe: Pergamentum
Impressum
Inhaltsübersicht
Prolog: Die sanfte Macht der Hildegard von Bingen
1. Kapitel: Hildegards Kindheit und Lehrjahre
2. Kapitel: Kloster Disibodenberg
3. Kapitel: Hildegards Berufung
4. Kapitel: Entscheidung auf der Synode in Trier
5. Kapitel: Umzug auf den Rupertsberg
6. Kapitel: Richardis
7. Kapitel: Briefwechsel
8. Kapitel: Ringen um Unabhängigkeit
9. Kapitel: Politisches Wirken
10. Kapitel: Hildegards Naturheilkunde
11. Kapitel: Predigtreisen in Zeiten der Unruhe
12. Kapitel: Im Ringen um die Weltordnung
13. Kapitel: Die Vorbereitung des Vermächtnisses
14. Kapitel: Klare Worte an Kaiser Barbarossa
15. Kapitel: Die Heilung der besessenen Frau Sigewize
16. Kapitel: Letzte Predigtreise und Volmars Tod
17. Kapitel: Wibert von Gembloux
18. Kapitel: Das Interdikt
19. Kapitel: Tod einer Heiligen
Epilog: Die heilige Hildegard
Zeittafel: Übersicht der Stationen in Hildegards Leben
Literaturverzeichnis
I. Werke Hildegards von Bingen
II. Sekundärliteratur
III. Weiterführende Links
Die sanfte Macht der Hildegard von Bingen
Die Kaiserpfalz Ingelheim im Spätsommer 1155: ein Ort der Ruhe und des Rückzugs, auf einem Hang gelegen mit weiter Aussicht auf die Rheinebene.
Kaiser Friedrich I., von den Italienern wegen seines rotblonden Bartes Barbarossa genannt, war gerade aus Rom zurückgekehrt, wo er am 18. Juni 1155 in der Peterskirche zum Kaiser gekrönt worden war – trotz aller Hindernisse. Am Tag der Kaiserkrönung hatte es einen Aufstand gegeben. Papst Hadrian IV., dem er durch den Konstanzer Vertrag mit gegenseitigen Verpflichtungen und Zusagen verbunden war, hatte Feinde in Rom. Die von Arnold von Brescia angeführte Volksbewegung, die Roms Selbständigkeit zurückforderte, sah auch Barbarossa als Gegner des römischen Volkes. Hatte er doch schroff betont, er sei als Herrscher über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation der rechtmäßige Besitzer von Rom.
Der Aufstand konnte durch die kaiserlichen Truppen abgewehrt werden. Arnold von Brescia wurde als Ketzer gehenkt, sein Leichnam verbrannt und die Asche in den Tiber gestreut, um einen Reliquienkult zu verhindern. Der Papst war zufrieden.
Als Friedrich Barbarossa aber noch im Süden gegen die Normannen ziehen sollte, kehrte er auf Bitten mehrerer Fürsten nach Deutschland zurück und ließ damit den Papst im Stich.
Wann hatte der Kaiser erfahren, dass Papst Hadrian IV. sich aus Zorn gegen ihn wandte und einen Vertrag mit Barbarossas Gegner, dem neuen Normannenkönig, schloss? Er, der sonst so Ausgeglichene, muss getobt haben.
War es diese Situation, in der er Hildegard von Bingen einlud, um ihren Rat zu hören? Einiges spricht dafür, andere Quellen vermuten den Besuch der Hildegard noch vor seiner Kaiserkrönung, im Jahr 1154.
Oder lud er sie nur ein, weil er nach ihrem freundlichen und gleichzeitig mahnenden Brief anlässlich seiner Königswahl neugierig war, mehr von ihr zu erfahren?
Kaiser Barbarossa war bekannt dafür, mit viel Diplomatie und Verhandlungsgeschick selbst härteste Gegner zu bezwingen. Er war gewohnt, dass andere sich seinem Willen beugten. Wie muss es ihm ergangen sein, als er, geschmückt mit den Insignien der Macht, im königlichen Saal der Pfalz auf Hildegard traf, gekleidet im einfachen schwarzen Wollkleid der Nonnen? Eine Frau mit großem Herzen, aber ebenso großer Wortgewandtheit und Durchsetzungsvermögen, die sein Weltbild zurechtrückte und ihn Jahre später mit scharfen Worten ermahnte, als es infolge seines Italienfeldzugs zu einer Kirchenspaltung kam.
Hildegard, zum Zeitpunkt des Treffens fast sechzig, vierundzwanzig Jahre älter als Friedrich, hat ihn tief beeindruckt. So schrieb er ihr nach dem Treffen einen Brief, in dem er versprach: »Aber trotzdem werden wir nicht aufhören, in allen Unternehmungen uns für die Ehre des Reiches abzumühen. ... Vielmehr haben wir uns vorgenommen, einzig im Blick auf die Gerechtigkeit gerecht zu urteilen.« Ein Eingeständnis, das für einen Kaiser ungewöhnlich war.
Es erging ihm wie vielen anderen. Hildegard von Bingen, die sich selbst gerne als ungebildet beschrieb, besaß eine ungewöhnliche Verstandesschärfe und gleichzeitig die Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu erreichen.
Es waren diese Fähigkeiten, die ihren Einfluss in kirchlicher und weltlicher Politik nachhaltig vermehrten. Doch nicht jeder war darüber erbaut. Immer wieder gab es geistliche Würdenträger, denen Hildegards Macht ein Dorn im Auge war und die danach strebten, ihr das Leben zu erschweren ...
Hildegards Kindheit und Lehrjahre
Hildegard wird im Jahre 1098 geboren – in eine Zeit des Umbruchs, in der das Christentum gespalten ist und ein erbitterter Streit zwischen kirchlicher und weltlicher Macht um die Oberhoheit im Reich herrscht.
Sie ist das zehnte Kind der Adeligen Hildebert und Mechthild von Bermersheim. Der Gutshof der von Bermersheim liegt zwischen Weinbergen und ertragreich bewirtschafteten Feldern in der Nähe von Alzey im rheinfränkischen Land zwischen Rhein, Mosel und Maas.
Das Leben der Adeligen dieser Zeit ist angenehm. Auf dem elterlichen Herrenhof gibt es eine Amme, Mägde und Knechte, Stallburschen und Köche. Die Bauern, die das Land der von Bermersheim bewirtschaften, liefern von ihren Erträgen Abgaben an den Gutsherren. Getreide, Obst und Gemüse, Wolle, Flachs und Hanf, Wein und Bier, Honig, Fleisch und Fisch. Der Großfamilie geht es gut, sie ist mit äußeren Gütern reich gesegnet.
Hildegard wächst mit Kühen und Pferden auf und lernt wie ihre Geschwister reiten. Sie erlebt den Wechsel der Jahreszeiten, den beständigen Rhythmus der Natur, den festen Halt von Feiertagen und Ritualen, zu denen der sonntägliche Kirchgang gehört.
Außerhalb der »familia«, der Hausgemeinschaft, die auch die Bediensteten des Hofes mit einschließt, ist das Leben härter. Der warme Kamin im Winter, das regelmäßige Bad, ein fester Platz für den Abort ist ein nur wenigen zugänglicher Luxus. Mangelnde Hygiene und ständige Hungersnot sind Nährboden vieler Seuchen, die sich dort ausbreiten, wo Menschen zusammenleben. Typhus, Pocken, Cholera, Tuberkulose, Ruhr und andere Erkrankungen enden meist tödlich. Wer sie übersteht, stirbt vielleicht durch wilde Tiere, die in Wäldern, Buschland und Mooren lauern, durch Fehden oder infolge des Unwesens zahlloser Räuber.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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