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Müllpressen, Döner, Ponys, Eugen-Jonathan und viele andere Themen verschmelzen in "Hin und zurück - nur bergauf!" auf wundersame Weise zu einem Gesamtkunstwerk. Das ist die Welt des Jan Philipp Zymny: skurrile Geschichten, Haikus und andere Gedichte. Er lässt eine einladende Phantasiewelt entstehen, deren verdrehte Realität sogleich zum Verweilen einlädt. Mal plakativ und simpel, dann wieder raffiniert und witzig nimmt der Autor seine Leser mit auf einen Ausflug, den man lange nicht vergessen wird. Vielleicht nie. "Hin und zurück - nur bergauf!" ist keine bloße Sammlung von Poetry-Slam-Texten. Mit einer Menge surrealistischem Humor und überraschenden Ideen beschreibt Jan Philipp Zymny in skurrilen Erzählungen und Gedichten eine phantasievolle Welt, in der alles irgendwie miteinander zusammenzuhängen scheint. Dabei bleiben jedoch einige Fragen offen: Woher bekomme ich einen Bademantel aus Hummelfell? In welchem Verhältnis stehen ein Haiku schreibender Orang-Utan und ein konfirmierter Gorilla zueinander? Wer ist dieser Eugen-Jonathan? Was möchte der Autor uns damit sagen? Die Antwort auf diese und andere Fragen lautet: JA!
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Seitenzahl: 105
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Prosa bei Lektora
Bd. 32
Jan Philipp Zymny
Zweite Auflage 2014
Alle Rechte vorbehalten
Copyright 2012 by
Lektora GmbH
Karlstraße 56
33098 Paderborn
Tel.: 05251 6886809
Fax: 05251 6886815
www.lektora-verlag.de
Cover: Markus Freise
Illustrationen: Jan Philipp Zymny
Lektorat: Lektora GmbH u. Carina Middel
Satz: Lektora GmbH
ISBN: 978-3-95461-002-0
„Du kannst alles schaffen, wovon du nur träumst, vorausgesetzt es ist nicht zu schwierig.“
- Quichotte
Für meine Eltern, meine Schwester und meine Freunde, dafür, dass sie jeden Text dreimal unfertig ertragen haben.
Danke, Leute!
Orang-Utan-Haiku
Versicherungs-Haiku
Keks-Haiku
Platz für deinen ganz persönlichen Haiku
Das Klassentreffen
Keine Hobbys
Eugen-Jonathan
Verlierer der Evolution I
Reimen in Heimen
Auszüge aus dem Tagebuch meiner kleinen Schwester vom Sommer 2008
Ode an den Döner
Anti-Ode an den Döner
Entschuldigung an den Döner
Fieber
Ballade vom pekuniär beeinträchtigten Agrarwirt, seiner ehelich verhafteten Lebensabschnittsgefährtin und einer Kuh
Verlierer der Evolution II
Erlkönig 2.0
Zymnys Faust feat. Goethe (2011)
Erlkönig 2.1
Gesprächskultur
Der Ausbruch von Peterchen dem patzigen Pony aus dem Streichelzoo
Märchen mit Opa
Roboter Limerick
Ein ganz normaler Tag im Leben des unglaublichen Jan Philipp Zymny – von Jan Philipp Zymny – also von mir
Was hat uns die Wissenschaft jetzt wieder angetan?!
Expedition in den Kongo
Postkarten aus Guantanamo
Igel-Geschichten
Blumenkohl im Sommerwind
Maximale Aufzuglast 1.300 Kilogramm
Ein andalusischer Hund
Sabine
Tagebuch eines Verschollenen in einem bekannten schwedischen Möbelhaus Teil I
Tagebuch eines Verschollenen in einem bekannten schwedischen Möbelhaus Teil II
Von dem merkwürdigen Zufall, dass zwei Männer in derselben Müllpresse landen
Die 6. Dimension
Aus der Reihe: „Real Outsider Art“ – I
Ugh ugh ugh, Ugh ugh.
Ugh ugh Ugh ugh ugh Ugh ugh
Ugh ugh Ugh – ugh Ugh?
Huk, Huk Huk Huk Huk!
Huk Huk Huk Huk Huk Huk Huk.
Huk Huk, Huk Huk, Huk.
Tuc Tuc Tuc Tuc Tuc,
Tuc Tuc; Tuc Tuc Tuc Tuc Tuc.
Tuc Tuc Tuc Tuc Tuc!
(Mein erster für einen Slam verfasster Text)
Ich hasse Klassentreffen. Klassentreffen sind böse. Klassentreffen hat sich der Teufel in einem Anflug blanker Bösigkeit ausgedacht ... ja, Bösigkeit. Die ist viel böser als die normale Boshaftigkeit, weil auch noch die Grammatik scheiße ist.
Alle kommen sie auf Klassentreffen: Hausfrauen, Bürokaufleute und Informatiker, Pullunder, Hornbrillen und Cordhosen, soweit das bebrillte Auge reicht.
„Versager-Parade!“ und „Spießer-Auflauf!“ schrie ich in den Raum ... Nee, hab ich nur gedacht. In Wahrheit grüßte ich freundlich nach links und rechts und zog heimlich meine Cordhose höher.
Da, plötzlich sah ich meinen alten Klassenkameraden Peter Stellmann. „NERD! LOSER! STREBER!“, ... hab ich gedacht. „Hallo, Peter, schön, dich zu sehen“, hab ich gesagt.
Kennen Sie das? Sie waschen eine ganze Ladung Socken, dann legen Sie sie zusammen und Sie freuen sich richtig, weil Sie denken, dass es dieses Mal alle geschafft haben. Doch dann kommen Sie zum letzten Paar und merken, dass genau eine Socke fehlt?
Als Peter auf mich zukam, wünschte ich mir, ich wäre diese eine Socke, die glückselig in die Freiheit entkommen ist. Ich nenne das den „Sockenwunsch“.
Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass Peter in der Schule so was wie der König der Streber gewesen war und sich bis heute kein bisschen verändert hatte. Durch seinen Latein-LK hatte er zwar den Pisa-Schnitt für Deutschland gehoben, aber er wohnte seit der Grundschule in Mamas Keller, spielte „Wörld of Warkraft“ und trug Pullunder, Cordhosen und eine Hornbrille mit mindestens 1.000 Dioptrien.
Ich hab ja eigentlich nichts gegen Streber oder Brillenträger, aber Peter war ein Klischee auf zwei Beinen. So kam er auf mich zu als einer von den Versagern, die nur aus Büchern wissen, wie man lebt, und bei Alkohol an C2H6O denken. Kennen Sie das, wenn man manchmal bei so gewissen Leuten denkt: „Shut the fuck up!“, noch bevor die den Mund aufmachen?
Peter kam immer näher. Ich ahnte, worin das ausarten würde, aber ich konnte nicht mehr fliehen, ich hatte ihm schon Hallo gesagt, dann war er da und das Gespräch nahm seinen Lauf. Peter schaffte es gerade noch, mir zu erklären, dass er in der Windelforschung arbeitete, dass das ein Knochenjob sei, weil das auch ganz schön stinke, dass die kleinen Scheißer die Windel „beladen“ und nicht vollkacken, dass das alles viel interessanter sei, als man sich das vorstelle, und dass so ein Popo auch Bedürfnisse (und Ansprüche) hätte, bevor meine Selbstmordgedanken ihn zum Schweigen brachten.
Kennen Sie das? Sie haben keine Lust, ich meine, wirklich überhaupt gar keine, nie und nimmer, so was von kein bisschen Lust, mit dem Gegenüber zu reden, so sehr, dass seinen Kopf gegen eine dicke, graue, harte Betonwand zu schlagen als Alternative zum Gespräch langsam immer attraktiver wird. Peter sabbelte und ich dachte an Betonwände mit roten Flecken.
Plötzlich aber wurde es still und er sah mich fragend an.
Oh, verdammt, ich hatte ihm natürlich nicht zugehört und er hatte mir offensichtlich eine Frage gestellt. Was mach ich jetzt? Okay, ganz ruhig, meine Chancen, richtig zu antworten, liegen bei etwa ... 1 : 1.000.000. Wie wahrscheinlich war es, dass er mich nach meinem Beruf gefragt hatte? Ich zuckte mit den Schultern und Peter ... redete weiter. 1 : 1.000.000 ... und ich hatte richtig geraten ... YES!
Doch nach etwa einer halben Stunde wurde es schwierig, die Konzentration auf die Selbstmordgedanken aufrechtzuerhalten, so dass sich Peters Gebrabbel mit meinen Gedanken vermischte: „Meine Mutter ... sich von einer Klippe gestürzt ... und dann habe ich die Windel ... mit einem festen Hanfseil am Dachbalken erhängt. Mein Asthma-Spray ... von Pferden bis zum Tode auseinandergerissen, wobei ich meinen Keller ... in tausend winzige Fetzen gesprengt habe und bei der Arbeit ... einfach nur sterben, bis ich tot bin.“
Der Abend kam dann doch noch zu einem erfolgreichen Ende, denn als Peter begann seine Allergiemittel aufzuzählen, habe ich, ohne ihn unterbrechen zu wollen, ausprobiert, ob sich sein Asthma nicht durch Ertrinken in der Punschschüssel heilen lässt.
... Kennen Sie das?
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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