Hirntod - Organspende - Regina Breul - E-Book

Hirntod - Organspende E-Book

Regina Breul

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Beschreibung

Für kaum ein anderes bioethisches Thema wird von verschiedenen Stellen so massiv Werbung betrieben wie für die Organspende. Mit oft fragwürdigen Methoden wird für die Bereitschaft zur Zustimmung einer Organentnahme nach dem sogenannten "Hirntod" geworben. - Im Gespräch mit dem renommierten Juristen Prof. Dr. Wolfgang Waldstein will Frau Dr. Regina Breul umfassend über die andere Seite der Transplantationsmedizin informieren, insbesondere über das umstrittene Hirntodkriterium zur Todesfeststellung.

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REGINA BREUL IM GESPRÄCH MIT WOLFGANG WALDSTEIN

HIRNTOD – ORGANSPENDE

REGINA BREUL IM GESPRÄCH MIT WOLFGANG WALDSTEIN

HIRNTOD – ORGANSPENDE

Und die Kirche schweigt dazu

Bibliografische Information: Deutsche Nationalbibliothek.Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation inder Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

HIRNTOD – ORGANSPENDUUnd die Kirche schweigt dazuRegina Breul im Gespräch mit Wolfgang Waldstein© Media Maria Verlag, Illertissen 2013Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, StuttgartSatz: SATZstudio Josef Pieper, Bedburg-HauISBN 978-3-945401-44-6

www.media-maria.de

INHALT

Vorwort

Erster Teil

Einleitung

Wie wird der Hirntod definiert?

Die Feststellung des Hirntods

Das Transplantationsgesetz

Privatwirtschaftliche Vereinigungen und bedenkliche Ämterhäufung

Organspende – Einwilligung nach erfolgter Aufklärung?

Vorbereitung auf die Organentnahme und Spenderkonditionierung

Werbung statt Aufklärung

Gibt es Alternativen?

Zu viele Transplantationszentren in Deutschland?

Maßnahmen zur Steigerung der Spenderzahlen

Der Hirntod und die Medien

Wie stehen die christlichen Kirchen zur Organspende?

Zweiter Teil

Regina Breul im Gespräch mit Wolfgang Waldstein

Dritter Teil

Tagung der „Päpstlichen Akademie der Wissenschaften" vom 3. bis 4. Februar 2005

Vorwort

Hintergrund

Philosophische Betrachtungen

Medizinische Beweise

Verteidigung der Kriterien

Der Apnoetest

„Die Irreführung“

Die Todeszeichen

Über die Autoren

VORWORT

Für kaum ein anderes bioethisches Thema wird von verschiedenen Stellen so massiv Werbung betrieben wie für die Organspende. Mit oft fragwürdigen Methoden wird für die Bereitschaft zur Zustimmung einer Organentnahme nach dem sogenannten „Hirntod“ geworben.

Frau Dr. Regina Breul hat sich als Medizinerin intensiv mit dem Thema „Hirntod – Organspende“ befasst und die Fakten recherchiert:

Im ersten Teil dieses Buches informiert sie umfassend über die medizinischen Aspekte der Transplantationsmedizin, insbesondere über das umstrittene Hirntodkriterium zur Todesfeststellung.

Im zweiten Teil führt Frau Dr. Regina Breul ein Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Wolfgang Waldstein. Als Jurist und international anerkannter Experte für das Naturrecht wurde er im Jahr 1999 als Mitglied des Consiglio Direttivo der „Päpstlichen Akademie für das Leben“ berufen. Mit dem Problem des Hirntodkriteriums kam er bereits im Jahr 1987 in den Vereinigten Staaten in Berührung, als er sich aufgrund von Gesprächen mit Prof. Dr. Alan Shewmon und Prof. Dr. Josef Seifert näher mit dem Harvard-Report befasste.

Im dritten Teil wird die Zusammenfassung des Kongresses „Signs of Life“ wiedergegeben, der im Februar 2005 in der „Päpstlichen Akademie der Wissenschaften“ in Rom auf Veranlassung von Papst Johannes Paul II. zur neuerlichen Klärung des Hirntodes stattfand.

Zu diesem brisanten Thema wird in den nachfolgenden drei Teilen des Buches eine umfassende Information über die Fakten und Argumente gegeben, die verschiedene Aspekte des gleichen Themas behandeln.

Wir vom MEDIA MARIA Verlag haben uns entschieden, dieses Buch zu verlegen, weil es ein ganz wichtiger Beitrag zum Thema „Lebensschutz“ ist und die Krankenkassen aktuell im Auftrag des Staates die Versicherten massiv zur Organspende auffordern.

ERSTER TEIL

EINLEITUNG

Im Oktober 2008 sah ich die Dokumentation: „An der Schwelle zum Tod.“ Schon seit der ersten Herzverpflanzung durch Christiaan Barnard stand ich der Transplantationsmedizin skeptisch gegenüber. Allerdings war ich davon überzeugt, dass die Organe toten Menschen entnommen würden. Die Dokumentation bestätigte mich in meinen Zweifeln.

Durch intensive Beschäftigung mit dem Thema „Hirntod und Organspende“ erfuhr ich mehr von der bedrüchenden Wahrheit:

–  Patienten, die bei der Organentnahme Reaktionen zeigen, die ein Anästhesist bei einer normalen Operation als Zeichen von Schmerzen und Stress deutet.

–  Ein Krankenhausseelsorger, der sagt: „Ich sehe ihnen diesen Kampf an, der im OP gekämpft worden ist.“1

–  Ärzte, die lebende Menschen zu Toten umdefinieren, weil sie sonst bei der Organentnahme gegen das Tötungsverbot verstoßen würden.

Für mich waren diese Fakten unfassbar. Als gläubige Katholikin interessierte mich auch die Haltung der katholischen Kirche zu diesem Thema. Leider fand ich hier unterschiedliche Meinungen. Während die einen in der Organspende einen über den Tod hinausgehenden Akt der Nächstenliebe sehen, bezeichnen andere die Organentnahme aus einem für hirntot erklärten Patienten als Tötung.

Erstaunt war ich über einen Kongress, der im Februar 2005 in der „Päpstlichen Akademie der Wissenschaften“ auf Veranlassung von Papst Johannes Paul II. zur neuerlichen Klärung des Hirntodes stattfand. Dieser Kongress kam zu dem Ergebnis, dass der Hirntod nicht mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt werden kann. Hier seien nur zwei der Conclusions2 dieses Kongresses erwähnt, die auf S. 87 wiedergegeben werden.

Für mich stellte sich die Frage, warum sich daraus keine Folgen für die Transplantationsmedizin ergeben haben.

Durch die Änderung des Transplantationsgesetzes im Jahr 2012 sollen die Bürger in regelmäßigen Abständen, gedacht ist an alle zwei Jahre, dazu aufgefordert werden, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Anstelle von wahrheitsgemäßer Aufklärung steht Werbung.

Zu meiner Freude hatte ich die Gelegenheit, mit Prof. Dr. Wolfgang Waldstein, der als emeritiertes Mitglied der „Päpstlichen Akademie für das Leben“ ein Zeuge der Entwichlung zum Thema „Hirntod“ im Vatikan ist, ein Interview zu führen.

Gleichzeitig nutze ich die Gelegenheit, in diesem Buch über Fakten aufzuklären, die für eine informierte Entscheidung für oder gegen die Organspende wichtig sind.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein galt ein Mensch als tot, wenn die sicheren Todeszeichen: Totenstarre, Leichenflecke und Fäulnis, vorlagen. Sie folgten auf die zunächst unsicheren Todeszeichen: Bewusstlosigkeit, Herzstillstand, Atemstillstand, Bewegungslosigkeit, niedrige Körpertemperatur und Blässe.

Zu diesem Zeitpunkt kannte man schon Patienten, die im Wachkoma bzw. in einem appalischen Syndrom waren. Diese Patienten konnten noch selbstständig atmen.

Nachdern in der Mitte des 20. Jahrhunderts die ersten maschinellen Beatmungsgeräte zum Einsatz kamen, war es möglich, Patienten, die einen Atemstillstand hatten, künstlich zu beatmen. Dieser Zustand wurde als irreversibles Koma bzw. als Coma dépassé (Mollaret und Goulon 1959)3 bezeichnet. Man ging bei diesen Patienten von einer irreversiblen Zerstörung des Gehirns aus. Sie galten allerdings nicht als tot.

Nachdern 1960 die externe Herzmassage eingeführt wurde, stieg die Zahl der beatmeten Komapatienten an.

Schon 1963 wurde von Tönnis und Frowein4 dieses Syndrom als „cerebraler Tod“ bezeichnet und es wurde als Kriterium für den Behandlungsabbruch bei Komapatienten anerkannt.

Der deutsche Neurochirurg Wilhelm Tönnis (1898–1978) war im Dritten Reich beratender Neurochirurg beim Chef des Sanitätswesens der Luftwaffe. Seine Forschung fand zu dieser Zeit im Rahmen der medizinischen Verbrechen im Nationalsozialismus statt. Die von ihm und seinem Mitarbeiter A. Frowein aufgestellten Kriterien für den „cerebralen Tod“ eines beatmeten Komapatienten waren für die Durchsetcgültigen Hirntodkonzeptes äußerst bedeutsam.

1967 führte Christiaan Barnard die erste erfolgreiche Herztransplantation durch. Es folgten in den USA und in Japan weitere Transplantationen. Die Staatsanwaltschaften begannen, wegen vorsätzlicher Tötung zu ermitteln. In Japan wurde ein Arzt, der einem „hirntoten Patienten“ Organe entnommen hatte, rechtskräftig wegen Mordes verurteilt.

1968 wurde durch das Ad Hoc Committee der Harvard Medical School das „irreversible Koma“ in „Hirntod“ umbenannt.5 Damit war zum einen der Weg frei für eine Therapiebeendigung bei Patienten im irreversiblen Koma und zum anderen konnten straffrei lebendfrische Organe für die Transplantation gewonnen werden.

Der noch lebende Patient wurde zum „Toten“ umdefiniert, da Organe nur einem Toten entnommen werden durften. Diese Voraussetzung für die Organentnahme wurde als Dead Donor Rule6 bezeichnet.

Es gab von Anfang an viele Kritiker dieser Gleichsetzung von Tod und Hirntod, wie zum Beispiel den Philosophen und Nobelpreisträger Hans Jonas7.

Trotz aller Kritik gilt die Dead Donor Rule bis heute als ehernes Gesetz der Transplantationsmedizin. Warum ist diese so wichtig?

–  Wenn der Organspender nicht tot ist, macht sich der Arzt, der die Organe entnimmt, der aktiven Tötung schuldig, auch wenn der Spender zugestimmt hat.

–  Wenn der Organspender nicht tot ist, dürfen Angehörige ihn nicht zur Organentnahme freigeben, da sie ihn damit zum Töten freigeben.

–  Wenn der Organspender nicht tot ist, darf er sich aus christlicher Sicht auch nicht zur Organspende bereit erklären, da er damit seine Einwilligung zur Tötung gibt.

–  Wenn der Organspender nicht tot ist, entstehen für den Organempfänger möglicherweise große Probleme, wenn er sich darüber klar wird, dass Organspender durch die Organentnahme getötet werden.

Der amerikanische Neurologe Alan Shewmon, der zunächst ein Befürworter des Hirntodkonzeptes war, stellte fest, dass es nach der Feststellung des Hirntodes nicht, wie immer behauptet wird, unmittelbar zu einer Desintegration des Organismus und damit zum Herztod kommen muss. Bis 1998 hatte er schon über 170 dokumentierte Fälle gefunden, in denen zwischen der Feststellung des Hirntodes und dem Herzstillstand eine Zeitspanne von mindestens einer Woche bis zu vierzehn Jahren vergangen war. Diesbezeichnete er als „chronischen Hirntod“8. Solche Fälle werden immer wieder, auch in Deutschland, beschrieben.

Allmählich glaubten die Hirntodbefürworter, der Hirntod sei endgültig als Todeskriterium anerkannt und die Kritiker sahen keine Chance mehr, den Hirntod erneut zu diskutieren. Das Jahr 2008 brachte eine entscheidende Wende.

Robert Truog von der Harvard Medical School, der Geburtsstätte des „Hirntodes", veröffentlichte mit Franklin G. Miller vom US National Institute of Health, Abteilung Bioethik, eine Arbeit, in der klargestellt wurde, dass für hirntot erklärte Patienten nicht tot sind. Allerdings fordern die beiden Wissenschaftler, um der Organspende nicht zu schaden, ein Abrüchen von der Dead Donor Rule und ein „gerechtfertigtes Töten“ von für hirntot erklärten Patienten zum Zweche der Organgewinnung.9 Das ist zumindest ehrlich.

Vom President’s Council of Bioethic wurde im Dezember 2008 ein White Paper herausgebracht, in welchem die Argumente, die bisher den Hirntod gerechtfertigt hatten, als irrtümlich zurüchgewiesen wurden.10

Die Organentnahme bei einem lebenden Menschen würde allerdings gegen das Tötungsverbot verstoßen.

Was blieb zu tun? Ein Abrüchen von der Dead Donor Rule wurde als problematisch erkannt. Um der Organgewinnung nicht zu schaden, wurden philosophische Konzepte entwichelt.

Der President’s Council of Bioethic sagt, der Hirntote habe zwar noch eine nach innen, auf den Organismus als Ganzes gerichtete Integration, allerdings fehle ihm die Integration in die Umwelt und er könne somit als tot betrachtet werden.

Einige Philosophen, Theologen, vor allem Moraltheologen, sprechen von einem Tod der Person. So schrieb unter anderem Kardinal Lehman: „Es kann kein Zweifel bestehen, dass der Hirntod zwar nicht gleichzusetzen ist mit dem Tod des Menschen schlechthin, aber er ist ein reales ,Zeichen des Todes’ der Person.“11

Diese Aussage ist eine äußerst problematische, nur auf die Organgewinnung ausgerichtete Lösung. Sie hängt davon ab, wie man eine „Person“ definiert. Die Messlatte lässt sich je nach Bedarf beliebig verschieben. Auf diese Weise könnten eventuell in Zukunft auch Anenzephale12, Wachkomapatienten13 oder Menschen mit mehr oder weniger schwerer Demenz zu Organspendern erklärt werden.

WIE WIRD DER HIRNTOD DEFINIERT?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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