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Hochmeister der Unsterblichen Der Thron von Cambalar 8 von Pete Hackett & Alfred Bekker nach einem Exposé von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 88 Taschenbuchseiten. Prinz Carraq steht vor der Hauptstadt von Cambalar und will von König Thorazan die Kapitulation erzwingen. Doch Thorazan lebt nicht mehr. Doch die Stadt und besonders die Burg sind nicht so leicht zu erobern, Hochmeister Damlak ist wild entschlossen, einen König Carraq auf dem Thron zu verhindern.
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Seitenzahl: 105
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Hochmeister der Unsterblichen: Der Thron von Cambalar 8
Alfred Bekker and Pete Hackett
Published by Alfred Bekker, 2021.
Title Page
Hochmeister der Unsterblichen
Copyright
Prolog
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Der Thron von Cambalar: Personen und Orte
Further Reading: Drachen, Magier und Gestaltwandler: Das Fantasy Sommer Paket 2020 – 2000 Seiten Spannung
Der Thron von Cambalar 8
von Pete Hackett & Alfred Bekker
nach einem Exposé von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 88 Taschenbuchseiten.
Prinz Carraq steht vor der Hauptstadt von Cambalar und will von König Thorazan die Kapitulation erzwingen. Doch Thorazan lebt nicht mehr. Doch die Stadt und besonders die Burg sind nicht so leicht zu erobern, Hochmeister Damlak ist wild entschlossen, einen König Carraq auf dem Thron zu verhindern.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author
nach einem Exposé von Alfred Bekker
COVER: STEVE MAYER nach Motiven von John Martin
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Die Welt von Cambalar ist sehr trocken und zu vier Fünfteln mit Land bedeckt. Es gibt zwei Binnenmeere, ein großes und ein kleines. Diese sind durch einen Fluss, den sogenannten Strom der Unendlichkeit miteinander verbunden. Er entspringt in einem für irdische Verhältnisse gewaltigen, unbesteigbaren und angeblich bis in die luftlose Dunkelheit des Kosmos emporragenden Gebirges, dessen Gipfel als Sitz der Götter der Unendlichkeit gilt. Von dort aus fließt der ‘Strom der Unendlichkeit’ zunächst in das Große Meer und anschließend in das Kleine Meer. Danach verliert er sich irgendwo in der Unendlichkeit einer steinigen Ödnis und Wüste. (Es gibt extreme Jahreszeiten und starke klimatische Schwankungen: Die Wüste darf man sich nicht wie die Sahara vorstellen, sondern eher wie die Gobi oder die Salzwüste von Utah, in der im Winter Schnee auf den Kakteen liegt.) Niemand weiß, wo der Strom der Unendlichkeit endet, denn die große Ödnis wird von nichtmenschlichen Kreaturen bewohnt, während sich die Menschen um die beiden Meere und die Flussverbindung dazwischen gruppieren.
Und niemand weiß, was jenseits des Gebirges ist. In den Höhenzügen unterhalb der Sphäre der Götter leben asketische Einsiedler-Mönche, die als Heilige gelten, sowie Kreaturen, die angeblich ohne Luft leben können: Geister, Dämonen und Gnome. Es hat diese Wesen aber kaum jemand je gesehen.
In der Wüste leben die Sandlinger - Menschen mit Echseneigenschaften, die offenbar sehr wenig Wasser brauchen. Sie kommen auch zum Handeltreiben in die Menschenreiche - oder zum Plündern. Man sieht nie ihre Gesichter, denn ihre Kleidung lässt kaum mehr als die Augen frei.
Das größte Reich auf dieser Welt ist das Reich von Cambalar. Cambalar ist der Name der Hauptstadt, die auf einer Insel mitten im Großen Meer liegt. Die gesamte Küste dieses Meeres wird von Cambalar beherrscht. Dieses Imperium muss nahezu ständig verteidigt werden: Gegen Barbaren am Rande der Ödnis, die sich manchmal mit den Sandlingern zusammentun oder auch gegen die Freien Städte am Kleinen Meer und das Königreich Tolvanea am Strom der Unendlichkeit. Die Bewohner Cambalars sind auf die Einfuhren aus ihren Kolonien rund um das Große Meer angewiesen.
Es wäre unmöglich für Cambalar, sich gegen alle Gegner an allen Grenzen auf einmal zu verteidigen. Aber erstens gehen die selten koordiniert vor (und sind untereinander fast immer verfeindet) und zweitens gehören die Könige Cambalars dem Geschlecht der Dwannuach an. Unter ihnen ist die Gabe der Voraussicht weit verbreitet. Die Grenze zwischen tatsächlicher seherischer Begabung und ausgeprägtem strategischen Denken ist dabei fließend. Manche Angehörige des Dwannuach-Adels vermögen zu sehen, was im nächsten Augenblick geschieht, andere sehen bis zu einem Monat weit in die Zukunft, wobei diese Zukunft kein unabänderliches Schicksal darstellt, sondern eher eine wahrscheinliche Möglichkeit.
Diese Fähigkeit ist Voraussetzung, um in Cambalar König sein zu können. Denn der König muss vorhersehen können, wo das Reich als nächstes angegriffen wird. Nur dann kann er seine Truppen rechtzeitig per Schiff an den richtigen Ort schicken und den Angriff abwehren.
Die Existenz des Reiches hängt davon ab, alle wissen dies.
Doch die Dwannuach-Könige von Cambalar regieren keineswegs nur aus eigener Herrlichkeit. Sie sind ihrerseits auf eine Truppe von Kriegern angewiesen, die als die Unsterblichen bezeichnet werden.
Und das sind sie tatsächlich! Durch eine magische Prozedur, die mit der Einnahme eines Tranks verbunden ist (die aber niemand genau kennt, der nicht dazugehört), verändern sich die aufgenommenen Neumitglieder. Sie werden unempfindlich gegen Schmerz und Verwundung. Ihre Kraft und ihre Schnelligkeit nimmt über menschliches Maß zu. Ihre Haut wird weiß und pergamentartig, die Haare schlohweiß oder grau. Nach einiger Zeit sind sie nur noch sehr schwer zu töten, denn ihre Selbstheilungskräfte lassen Verwundungen sofort heilen. Abgetrennte Arme und Beine wachsen innerhalb von Stunden nach. Man muss sie regelrecht zerstückeln oder köpfen, wenn man sie umbringen will.
Ihre Körper altern nicht, ihre Schwertarme kennen keine Müdigkeit.
Man nennt sie die Diener von Tason, dem Totengott - denn ihm opfern sie in einem Ritual ihre Seele, um Unsterblichkeit und (nahezu) Unverwundbarkeit für ihre Leiber zu bekommen. Dieser Schwur wird hoch oben im Gebirge abgelegt, nachdem bei den Neulingen (von denen es nicht viele gibt, da die Verluste bei den Unsterblichen gering sind) die Veränderung bereits so weit fortgeschritten ist, dass ihnen auch die dünne Luft nichts ausmacht.
Neulinge ersetzen bei den Unsterblichen die wenigen Gefallenen. Sie werden nach bestimmten, geheimen Merkmalen “erwählt”.
Die Unsterblichen werden von Hochmeister Damlak kommandiert, der enorme Macht ausübt. Auf Grund seines langen Lebens hatte er viel Zeit, ein Netzwerk zu knüpfen, das ihn nach dem König zum mächtigsten Mann des Reiches von Cambalar macht. Und doch ist er auf den König angewiesen, denn ohne dessen Fähigkeit zur Voraussicht wäre Cambalar verloren.
Der König wiederum weiß, dass er auf den Hochmeister angewiesen ist, der das Wissen um die Magie der Unsterblichkeit bewahrt.
Die Götter verbieten es allerdings, dass jemals ein König in den Genuss dieser Unsterblichkeit gelangt. Denn eigentlich sind die Eigenschaften göttlich, die damit verbunden sind. Und der Totengott Tason, der dieses Geheimnis offenbarte, wurde deswegen auch von den anderen Göttern vom Gipfel des Götterberges verbannt und muss dem Mythos nach seitdem im Inneren des Berges leben. Es gibt allerdings dunkle Legenden darüber, dass Dwannuach-Könige sich trotzdem in den Besitz der Unsterblichkeit bringen wollten - mit jeweils katastrophalen Folgen.
Das Land war unter einer dicken Schneedecke begraben. Eisiger Wind pfiff und häufte zum Teil mannshohe Schneewehen auf. Das Meer war zugefroren. Seit Menschengedenken hatte es keinen derart frühen und harten Winter gegeben. In den alten Überlieferungen war des Öfteren von einer Eiszeit die Rede, die irgendwann kommen sollte. Nequest, der Priester des Tason, den Carraq zu seinem Vertrauten erkoren hatte, war davon überzeugt, dass diese Eiszeit ihren Anfang genommen hatte.
Carraq hatte sich endlich zur Invasion auf die Hauptstadt von Cambalar entschlossen. Es war nicht mehr nötig, mit den beschlagnahmten Booten nach Ascolan zu segeln, wo weitere Schiffe gekapert werden sollten, um mit ihnen seine Armee zur Insel überzusetzen. Die Natur war ihm zu Hilfe geeilt. Carraq war fest davon überzeugt, dass es das Werk der Götter war. Das Eis war wie eine Brücke, über die seine Armee ziehen konnte. Es war die Brücke zum Thron von Cambalar, für den er von Tason ausersehen worden war, woran für Carraq in der Zwischenzeit nicht mehr der geringste Zweifel bestand.
Er ließ eine kleine Besatzung in Pendalan zurück. Mit dem Gros seines Heeres machte er sich auf den Weg, was ganz im Sinne von Segol und Tenrar war. Sie waren ähnlicher Überzeugung wie Carraq, nur sollte nicht er es sein, der den Thron bestieg, sondern Tenrar. Dessen Vision hatte ihnen jedoch zu denken gegeben. Segols Rechnung, dass Carraq tot sein würde, wenn es den Thron zu besetzen galt, schien nicht aufzugehen. Sein Plan war, Carraq während des Angriffs auf die Stadt zu töten und es so aussehen zu lassen, als wäre er im Kampf von den Feinden getötet worden. Dagegen sprach die Vision Tenrars. Danach war zu befürchten, dass er, Segol, es war, der während des Angriffs den Tod fand, und zwar durch die Hand Carraqs.
Segol und Tenrar waren vorsichtig geworden.
Dem Heer folgten die Fuhrwerke des Trosses. An der Spitze ritt Carraq, neben ihm saß Nequest, der Priester, auf einem schwarzen Pferd mit schweren Hufen und einem zottigen Haarkranz um die Fesseln. Er hatte sich im letzten Augenblick entschieden, die Invasion mitzumachen. Zunächst hatte er vorgehabt, in Pendalan zu bleiben und in der Bibliothek weiterhin nach Hinweisen zu suchen, die einem Unsterblichen den Weg eröffneten, seine Sterblichkeit und damit seine Seele zurückzuerlangen. Da er aber davon überzeugt war, dass Segol aus Angst vor Carraqs Rache mit Tenrar einen Plan geschmiedet hatte, der Letzteren als König von Cambalar vorsah, was bedeutete, dass Carraq aus dem Weg geräumt werden musste, hatte sich Nequest für die Invasion entschieden. Er war Carraq treu ergeben und hatte sich vorgenommen, dessen Rücken zu decken. Denn er vermutete eine Heimtücke von Seiten Segols und Tenrars.
Es war ein schier endloser Zug, der sich Cambalar, der gleichnamigen Hauptstadt des Reiches, näherte. Da es bitterkalt war, bildeten sich vor den Gesichtern beim Atmen weiße Wolken. Eine große Gruppe Krieger trug die Sturmleitern, mit denen sie Pendalan erobert hatten. Sie waren nicht besonders schwer, und die Söldner wechselten sich ab. Um die Wehren der Hauptstadt überwinden zu können, waren sie unabdinglich. Holz, um neue zu erstellen, gab es auf der Insel nicht.
Tagsüber marschierten sie, sobald die Dunkelheit kam, schlugen sie ihr Nachtlager auf. Auf den Fuhrwerken beförderten sie außer Schilden und Harnischen sowie Waffen viel Feuerholz, Heu und Stroh sowie Decken, Felle und Zelte. Auch die Krieger hatten sich in Felle gehüllt und trugen Pelzmützen. Und dennoch froren sie erbärmlich. Lediglich den Orks und den Unsterblichen schien die Kälte nichts auszumachen.
Sie waren nun seit zwei Tagen unterwegs. Der zweite Tag neigte sich seinem Ende zu. Von Osten schlich schon die frühe Nacht ins Land. Die Tage waren kurz, die Nächte dauerten mehr als doppelt so lang. Es hatte wieder zu schneien begonnen. Ein scharfer, schneidender Wind trieb harten, trockenen Schnee, mehr Graupel, vor sich her.
Vor Carraqs Blick dehnte sich, so weit das Auge reichte, eine Eiswüste, in die die klirrende Kälte das Große Meer verwandelt hatte. Unberührtes, endloses Weiß, aus dem sich irgendwann in den kommenden Tagen die Türme, Wehren und Dächer der Hauptstadt schälten. Sie musste noch erobert werden. Es war für Carraq die letzte Hürde vor seiner Krönung zum König von Cambalar.
Die Pferde unter Carraq und Nequest stampften durch den kniehohen Schnee. Die Sättel knarrten, die Gebissketten klirrten leise. Die Tiere prusteten und schnaubten.
„Woran denkt Ihr, Auserwählter?“, fragte der Priester, der des Öfteren einen Seitenblick auf Carraq geworfen und dessen Versunkenheit wahrgenommen hatte.
„Es sind mehrere Fragen, die mich beschäftigen“, antwortete Carraq. „Zum einen würde es mich interessieren, ob Thorazan noch am Leben ist. Zum anderen stellt sich mir die Frage, wie ich Segol und Tenrar zuvorkommen kann.“
„Wenn Ihr Tenrar tötet, hat Segol niemanden, mit dem er Euch ersetzen kann“, murmelte der Priester.
„Die Söldner halten Segol und Tenrar für meine engsten Vertrauten“, sagte Carraq. „Sie führen große Truppenteile an und es könnte zu Unruhen unter den Kriegern führen, wenn ich Tenrar töte. Ich selbst habe auch schon daran gedacht, denn mit seinem Tod würden sich viele meiner Sorgen in Wohlgefallen auflösen. Aber da ist die Vorsicht, die mich hindert ...“
„Er ist nach Euch der erste Anwärter auf den Thron“, gab Nequest zu bedenken. „Dass Segol nicht Euch, sondern ihn dort haben will, steht meiner Meinung nach außer Frage, und dass Tenrar bei dieser Inszenierung mitspielt, ebenfalls. Wenn Ihr zu lange zögert, werden die beiden Euch zuvorkommen.“
„Wie kann ich Tenrar töten und seinen Tod rechtfertigen?“, fragte Carraq.
„Ich erledige das“, versicherte Nequest. „Es wird wie ein natürlicher Tod aussehen.“ Seine Stimme senkte sich und nahm einen grimmigen Tonfall an. „Tason vernichtet jeden, der die Hand nach etwas ausstreckt, das ihm nicht zusteht und wofür der Gott längst einen anderen auserwählt hat.“