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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Hochschulwesen, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: SUBJEKTWERDUNG UND VERGESELLSCHAFTUNG IM HISTORISCHEN PROZESS: DAS HISTORISCHE VERHÄLTNIS VON BILDUNG UND STAAT, Sprache: Deutsch, Abstract: „Man soll Denken lehren, nicht Gedachtes.“ (Cornelius Gurlitt) Mit diesem Zitat des deutschen Historikers Cornelius Gurlitt lässt sich die Entwicklung des höheren deutschen Schulwesens im 19. Jahrhundert recht gut zusammenfassen. Der vom System der ständischen Ordnung befreite Bürger erlangte die Möglichkeit, über Bildung in höhere Gesellschaftsschichten aufzusteigen und gleichzeitig brachte die industrielle Revolution die Forderung nach einer moderneren Form der Bildung hervor. Der aufkommende Typus realistischer Schulbildung sorgte besonders im gehobenen Bildungssektor für Konflikte hinsichtlich der Sicherung traditioneller Bildungsideale und den damit in Verbindung stehenden gesellschaftlichen Gruppierungen. Des Weiteren folgte aus der zunehmenden Akademisierung des gesellschaftlichen Lebens eine strukturelle Entwicklung, welche sich bis in die Gegenwart nachweisen lässt: die zyklische Abfolge von Überfüllung und Mangel an akademisch gebildeten Arbeitskräften. Im Rahmen dieser Ausarbeitung soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die höhere Schule im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Dazu wird zunächst ein Überblick über die Gesamtsituation der höheren Schulbildung erfolgen, um daran anschließend die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung um die Anerkennung der realistischen Bildung und deren Berechtigung zur Hochschulbildung genauer zu beleuchten. Dabei erfolgt nicht nur eine Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden sozialen und gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sonder auch die Einbeziehung der verschiedenen Interessensgruppen und deren Motive. Im Anschluss daran wird gezeigt werden, dass der zu Beginn des 21. Jahrhunderts identifizierte Fachkräftemangel kein singuläres Ereignis darstellt, sondern dass sich ähnliche Konstellationen bereits seit dem 19. Jahrhundert im deutschen Bildungswesen finden lassen. Der Umstand, dass sich für diese Phasen eine Regelmäßigkeit feststellen lässt, soll anhand einer Analyse der Tiefenstruktur des Bildungswesens nach Müller-Benedict näher ausgeführt werden.
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