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In weiter Ferne so nah Es ist verblüffend, wie exotisch manche Orte in Deutschland anmuten. Am bayerischen Eibsee mit seinem türkisblauen Wasser wähnt man sich in der kanadischen Wildnis. Die bunten Häuschen auf Helgoland könnte man glatt mit denen am Muizenberg Beach bei Kapstadt verwechseln. Ulm schmückt sich mit einer gläsernen Pyramide, genau wie in Paris ... »Hiergeblieben!« ist ein leidenschaftliches Plädoyer für das Reisen vor der eigenen Haustüre und entführt Leser zu faszinierenden wie kuriosen Sehenswürdigkeiten in Deutschland. >> Das bietet dieses HOLIDAY-Buch: • 40 fantastische Landschaften, Orte und Sehenswürdigkeiten in Deutschland, die jedes Fernweh heilen • Die spannendsten Sehenswürdigkeiten sowie Hotels und Restaurants in der Umgebung • Tipps für Wanderungen, Ausflüge und Naturerlebnisse
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Seitenzahl: 325
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Reihenidee/-konzept: Verónica Reisenegger
Redaktion dieses Buchs: Wilhelm Klemm
Lektorat: Susanne Maute, mcp concept GmbH, Kolbermoor
Covergestaltung: Independent Medien Design, München, Horst Moser (Artdirection)
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl
ISBN 978-3-8342-3258-8
eBook-Sonderausgabe Kurzurlaub.de
1. Auflage 2020
GuU 2-588 05_2020_02
Bildnachweis
Coverabbildung: Getty Images: The Image Bank/Martin Ruegner
Illustrationen: mcp concept GmbH, Kolbermoor
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LESERSERVICE
Telefon:00800 – 72 37 33 33*Mo–Do:9.00 – 17.00 UhrFr:9.00 – 16.00 Uhr(* gebührenfrei in D, A, CH)KITZELT SIE DIE REISELUST? Sehnen Sie sich nach skandinavischweiten Wasserlandschaften, temperamentvollen Samba-Klängen oder einer romantischen Gondelfahrt? Dann bleiben Sie einfach hier: Zwischen Alpen und Ostsee finden sich viele exotische oder zumindest überraschend ungewöhnliche Orte und Landschaften. Manche kennt man, einige sind weltberühmt, andere wiederum glänzen bescheiden im Verborgenen und warten darauf, entdeckt zu werden: Denn bei jeder dieser Attraktionen fühlt man sich wie in einem fernen Land, mitunter sogar wie am anderen Ende der Welt! Und alle haben sie spannende oder kuriose Geschichten zu erzählen.
Im westfälischen Hamm, am Rande des Ruhrgebiets, ragt einer der größten hinduistischen Tempel Europas in den Himmel. Im thüringischen Bad Frankenhausen kippt ein uralter Kirchturm so windschief aus dem Lot, dass man in Pisa vor Neid erblasst. Und wenn im Frühjahr in der südlichen Pfalz die Mandelbäume in ihrem rosaroten Blütenkleid erstrahlen, scheint plötzlich vergessen, dass es mit dem ersehnten Mallorca-Urlaub in diesem Jahr mal wieder nicht geklappt hat. Manchmal ist es verblüffend, wie sehr berühmte Landschaften oder Bauwerke rund um den Globus ihren deutschen Pendants oder Doppelgängern ähneln. Und manchmal braucht man eben ein wenig Fantasie. Zwar ist die »Golden Gate Bridge vom Rhein« nicht ganz so lang wie ihre große Schwester, aber ein eindrucksvoller Hingucker. Auch nach der Mona Lisa sucht man in der Glaspyramide von Ulm vergeblich. Und der Mississippi-Dampfer in Hamburg? Schippert immerhin an der Elbphilharmonie vorbei. Wenn das kein Pluspunkt ist!
Übrigens haben wir in diesem Buch zu allen Orten eine Auswahl der schönsten Ausflugsziele in der Umgebung sowie Hotel- und Restauranttipps zusammengestellt. Also hiergeblieben – und viel Vergnügen auf Ihren Weltreisen durch die Heimat!
Jens van Rooij
Wussten Sie, dass an der Lübecker Bucht Keramik nach uralter japanischer Handwerkstradition hergestellt wird? Und im Westmünsterland Flamingos brüten? Nach Holland ist es von hier nicht weit, doch wer Amsterdam im Kleinformat erleben möchte, wird auch in Potsdam fündig – und staunen, wie gut hier »Poffertjes« und »Pannenkoeken« schmecken. Abspecken kann man dann bei den Highland Games in Trebsen – oder auch nur zusehen, wie Muskelprotze in karierten Kilts Gewichte wuppen.
© laif: Jean-Pierre De Mann/robertharding
Mississippi, Louisiana, USA 29° 57‘ 17“ Nord / 90° 04‘ 30“ West
53° 32‘ 46“ NORD / 09° 58‘ 00“ OST
Übersichtskarte
WENN DIE »MS LOUISIANA STAR« an Sommerabenden flussabwärts in den Sonnenuntergang gleitet, dabei der Rauch aus den schlanken Schornsteinen in den Himmel aufsteigt und das Wasser vom großen Heckrad des Schiffes unermüdlich aufgeschaufelt und plätschernd wieder in die Elbe fallen gelassen wird, zweifelt man für einen Augenblick wirklich: Ist man hier in Hamburg – oder vielleicht doch in den Südstaaten der USA gelandet? Wer jetzt weiter in Romantik schwelgen möchte, sollte die kommenden Zeilen überspringen. Denn die nüchterne Wahrheit lautet: Das Schaufelrad, das die »Louisiana Star« scheinbar so kraftvoll und mühelos durch die Fluten schiebt, ist in Wirklichkeit nur Dekoration. Tatsächlich wird das Schiff von zwei Dieselmotoren mit einer Leistung von über 1000 PS angetrieben. Gleiches gilt für die »MS Mississippi Queen«, die ebenfalls im Hafen ihre Runden dreht und sich sogar mit einem Doppel-Heckrad schmückt. Während Raddampfer heute fast nur noch als Touristenattraktionen eingesetzt werden, spielten sie früher eine wichtige Rolle im Waren- und Personenverkehr. Im 19. Jh. waren sie in Nordamerika nicht nur auf dem Mississippi, sondern auch auf vielen anderen Flüssen unterwegs und wurden zu ihrer Blütezeit mit pompösem Interieur ausgestattet. Wer hier an Bord ging, reiste nicht um anzukommen, sondern um einem besonderen Status Ausdruck zu verleihen. Mit dem Siegeszug der Eisenbahn verloren die Raddampfer dann aber schnell an Bedeutung. Der größte Schaufelraddampfer, der heute in den USA in Betrieb ist, ist die »American Queen«, die erst 1994 vom Stapel lief. Seither schippert sie als schwimmendes Luxushotel betuchte Gäste durch die Landschaften von Mark Twain und Huckleberry Finn. Auch die Hamburger Schaufelradschiffe wurden erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. gebaut und bieten unter Deck elegante Säle mit rotem Teppichboden und glänzendem Messing. Vor allem als Veranstaltungsorte für Partys, Musicals und Dinner-Shows sind sie sehr beliebt. Wer sich das nicht leisten kann oder will, winkt ihnen vom Ufer aus zu – und träumt dabei von New Orleans und dem Mississippi.
www.abicht.de (Louisiana Star), www.kapitaen-pruesse.de (Mississippi Queen)
© laif: Amin Akhtar
Südstaatenflair an der Elbe: An Bord des Schaufelradschiffes »MS Louisiana Star« fühlt man sich wie auf dem Mississippi – und kann gleichzeitig die Elbphilharmonie aus nächster Nähe bestaunen.
RESTAURANTS
Online-Karte
Schief wie ein gestrandeter Kahn liegt sie an der Südseite des Oberhafens und trotzt seit mehr als 90 Jahren dem Zahn der Zeit. Hier gibt es ehrliche, traditionelle Hamburger Küche: Auf die Teller kommen Aalsuppe, Pannfisch, Frikadellen – und in die Tasse guter Filterkaffee. Stockmeyerstr. 39, 20457 Hamburg, Tel. 040/32 80 99 84, Di–Sa 12–22, So 12–17.30 Uhr, www.oberhafenkantine-hamburg.de
Online-Karte
Der Sonntagsbrunch mit Live-Musik ist ein echtes Highlight. Ab 5.30 Uhr treffen sich Frühaufsteher und Nachteulen zum Frühstücken, Tanzen und Singen. Nicht umsonst heißt eine Spezialität »Dem Kater zuliebe«. Große Elbstr. 9, 22767 Hamburg, Tel. 040/570 10 52 00, www.fischauktionshalle.com
ÜBERNACHTUNGEN
Online-Karte
Wer hätte gedacht, dass aus einem Seemannsheim ein Hotel mit so viel Charme und Flair entsteht? Das Haus oberhalb der Landungsbrücken begeistert mit hanseatischer Aura, Tradition und moderner Lebensart und tollem Hafenblick. Seewartenstr. 9, 20459 Hamburg, Tel. 040/31 11 30, www.hotel-hafen-hamburg.de, DZ ab 80 €
Online-Karte
Zentraler geht es kaum: Fußläufig zum Messeviertel und direkt gegenüber des S-Bahnhofs Sternschanze. Minimalistisch im Design, individuell in der Gästebetreuung. Schanzenstr. 101–103, 20357 Hamburg, Tel. 040/ 82 22 28 30, www.fritz-im-pyjama.de, DZ ab 70 €
Online-Karte
Der Rest der Republik ist neidisch, und das völlig zu Recht: Auf einem ehemaligen Kakaospeicher erhebt sich die Elbphilharmonie – ein fast überirdisch schönes Konzerthaus. Jahrelange Verzögerungen, irre Kostensteigerungen? Vergessen. Besucher stürmen die »Elphi« Tag für Tag, sei es, um im Großen Saal auf einem der 2150 Sessel Platz zu nehmen, sei es, um auf der Plaza den fantastischen Rundumblick zu genießen. Am Fuße des grandiosen Neubaus erstreckt sich die HafenCity, das ambitionierteste Stadtentwicklungsprojekt in Europa. 2008 hat man begonnen, den ehemaligen Freihafen aufzuwerten und umzugestalten; bis 2030 sollen hier Zehntausende Menschen wohnen und arbeiten können. Was jetzt schon fertig ist, hat sich zum richtig gut funktionierenden Viertel gemausert, mit Hotels, Restaurants, Bars und Cafés, Läden und Flanierwegen.
Elbphilharmonie: Platz der Deutschen Einheit 1, 20457 Hamburg, Aussicht Plaza tgl. 9–24 Uhr, www.elbphilharmonie.de InfoCenter der HafenCity: Kesselhaus, Am Sandtorkai 30, 20457 Hamburg, Di–So 10–18, im Sommer Do bis 20 Uhr, www.hafencity.com
© Jahreszeiten Verlag: Gerald Hänel/GARP
Wenn im Miniatur Wunderland der Hamburger Michel bemalt wird, entwickeln Hamburger Jungs einen Sinn für Ästhetik.
Online-Karte
Das MiWuLa ist die größte Modelleisenbahn der Welt. 15,4 km Gleise liegen auf etwa 1490 qm Fläche und lassen rund 1040 Züge digital gesteuert durch die Welt brausen. Lohnt sich: Führungen, die den Blick hinter die Kulissen zeigen. Empfehlenswert: Die Wartezeiten auf der Website beachten. Macht Spaß!
Kehrwieder 2–4, Block D, 20457 Hamburg, tgl. 9.30–18, Sa ab 8, So ab 8.30 Uhr, teilweise auch bis 19, 20, 21 und 22 Uhr, www.miniatur-wunderland.de
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Hier können Bestände des ehemaligen Instituts für Schifffahrts- und Marinegeschichte von Peter Tamm betrachtet werden. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns wird für die Verherrlichung von Militaria kritisiert. Die Sammlung von Schiffsmodellen, Schiffsminiaturen, Konstruktionsplänen, Gemälden, Aquarellen, Uniformen und Waffen auf ca. 11 000 qm ist dennoch sehenswert, da sie zur Zeitgeschichte gehört.
Koreastr. 1, 20457 Hamburg, tgl. 10–18 Uhr, www.imm-hamburg.de
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Seit über 350 Jahren empfängt die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis Besucher aus aller Welt. Die wohl bedeutendste Neobarockkirche im Norden ist mit ihrem 132 m hohen Turm, fast 5 m langen Uhrzeigern (einzigartig in Deutschland!) und ihrer glänzenden Kupferhaube ein Hamburger Wahrzeichen. Wegen seiner fünf Orgeln, dem beeindruckenden Gewölbekeller und der natürlich grandiosen Aussicht ist das stolze Gotteshaus unbedingt zu besuchen. Augenzwinkernder, hanseatischer Spitzname: der Michel. Ein Aufstieg lohnt sich auch bei Dunkelheit: Schwindelfreie können auf der einzigen festen 360°-Plattform Hamburgs das Lichtermeer der Hansestadt bestaunen.
Englische Planke 1, 20459 Hamburg, tgl. 10–18, Mai–Okt. 9–20 Uhr, www.st-michaelis.de
Online-Karte
Wie schön! Einmal um die Außenalster, rund um den ca. 164 ha großen innerstädtischen See. Vorbei an exklusiven Vierteln und Villen, Straßen, Kirchen, Brücken und naturnahen Uferzonen. Wie es gefällt: Segeln, Rudern, Tretbootfahren, Yogakurse, Weinverköstigung oder »Snack op Platt«. Auf der Alsterrundfahrt heißt es: »beleven« (erleben)! Hier kann man wunderbar Ruhiges oder Aufregendes buchen.
Jungfernstieg, 20354 Hamburg, Apr.–Sept. tgl. 10–18, Okt. 10, 11, 16, 17 Uhr, www.alstertouristik.de
Fünf renommierte Kunsthäuser auf einem Fleck: Mit einem 3-Tage-Pass haben Besucher unbegrenzten Einlass. Für Kunstliebende und Kunstentdecker unverzichtbar. Die Hamburger Kunsthalle, das Bucerius Kunst Forum, die Deichtorhallen mit der Ausstellungshalle »Aktuelle Kunst« und dem »Haus der Photographie«, der Kunstverein Hamburg und das Museum für Kunst und Gewerbe präsentieren Zeichnungen, Malerei, Fotografien, Skulpturen, Kunsthandwerk und Design.
www.kunstmeile-hamburg.de; Bucerius Kunst Forum: Rathausmarkt 2, Fr–Mi 11–19, Do 11–21 Uhr; Deichtorhallen: Deichtorstr. 1–2, Di–So 11–18 Uhr; Hamburger Kunsthalle: Glockengießerwall, Di–So10–18, Do bis 21 Uhr; Kunstverein in Hamburg: Klosterwall 23, Di–So 12–18 Uhr; Museum für Kunst und Gewerbe: Steintorplatz, Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr
© AWL Images: ClickAlp
Provence, Südfrankreich 43° 31‘ 40“ Nord / 05° 26‘ 44“ Ost
53° 32‘ 46“ NORD / 09° 58‘ 00“ OST
Übersichtskarte | Online-Karte
ALS OB DAS VIOLETT einem dieser schicken Farbkreisel und Musterfächer des US-Unternehmens Pantone, einer Art Gralshüter der Farbenlehre für die Kreativbranche, entsprungen wäre. So präsentiert sich die Lüneburger Heide. Und entgegen der Trends und Befindlichkeiten im Bereich Farbwahrnehmung: Lila ist zeitlos, zumal nicht von findigen Farbdesignern entworfen, sondern von Mutter Natur höchstselbst kreiert. Besonders ursprünglich und sehenswert ist die Heidelandschaft rund um Wilsede, ein winziges, fast schon museales Dorf mitten im Naturschutzgebiet. Rundherum begeistert alljährlich von August bis September die gemeine Besenheide (Calluna vulgaris) ihr Publikum mit einem effektvollen Auftritt: Sobald sich die unzähligen Blüten der Zwergsträucher öffnen, rollt sich über den Sandböden ein schier endloser, leuchtend-violetter Teppich aus, von dem sich lediglich das satte Grün der verstreuten Wachholderbüsche abhebt. Einen ähnlich intensiven Sinnesrausch erlebt man nur in der Provence in Südfrankreich. Touristenmagnet ist hier die lila Lavendelblüte zwischen Juni und Juli. Im Gegensatz zur Besenheide wird Lavendel jedoch geerntet und dann zu Öl sowie Duft- und Arzneistoffen weiterverarbeitet. Beim traumhaften Fernblick vom Wilseder Berg würde man also am liebsten ein Loblied auf Mutter Natur anstimmen: Aber auch die Lüneburger Heide ist eine, wenn auch sehr alte Kulturlandschaft, die von Menschen geschaffen wurde. Schon vor Jahrtausenden laugten Rodungen und Ackerbau das Erdreich der Region so sehr aus, dass hier nur noch genügsames Heidekraut Wurzeln schlug. Heute müssen Naturschützer und Heidschnucken das violette Wunderbiotop pflegen. Überließe man die Heide sich selbst, würde sie verschwinden.
www.lueneburger-heide.de
© look-foto: Heinz Wohner
Alle Jahre wieder versprüht die Besenheide im Spätsommer ihren violetten Zauber. Man findet sie vor allem im Schutzgebiet im Herzen des Naturparks Lüneburger Heide. Rundherum gibt es jedoch noch andere Heideflächen, deren Besuch sich lohnt.
RESTAURANTS
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Handgemachte Cupcakes, Torten und Kuchen sowie herzhafte italienische Leckereien laden zum Besuch ein. Der Kaffee von einer preisgekrönten Hamburger Rösterei wird mit einer original La Marzocco-Siebträgermaschine gebrüht. Heiligengeiststr. 36, 21335 Lüneburg, Tel. 041 31/40 24 56, Di–Sa 8.30–18, So 10–18 Uhr, www.cafe-zeitgeist.de
Online-Karte
Hier kann man inmitten des Naturschutzparks mit Blick über den Haverbeeker Dorfteich oder im Schutze von Haselnuss und Buchenhecke speisen. Die raffinierte, auf die Jahreszeiten abgestimmte Regionalküche schmeckt in den schönen Räumen des reetgedeckten Heidehauses. Niederhaverbeck 2, 29646 Bispingen, Tel. 051 98/989 80, Mo–Fr 17–20.30, Sa/So ab 12 Uhr, www.haverbeckhof.de
ÜBERNACHTUNGEN
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Die freigelegten Mauern, Balken und Malereien in den zwei über 400 Jahre alten Häusern und kontrastieren reizvoll mit dem schlichten Design und moderner Kunst. Im Restaurant wird mediterran gekocht. Lünertorstr. 3, 21335 Lüneburg, Tel. 041 31/40 0 60 00, www.hoteleinzigartig.de, DZ ab 149 €
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Das Hotel liegt im Wasserviertel am historischen Hafen. Die Zimmer und Suiten verteilen sich auf mehrere liebevoll restaurierte Gebäude: Wassertürme, Speicher und Wassermühlen. Mit Fitness, Pool, Wellness-Arrangements und feinen Restaurants. Bei der Lüner Mühle, 21335 Lüneburg, Tel. 041 31/30 80, www.bergstroem.de, DZ ab 169 €
© shutterstock.com: LaMiaFotografia
Am Stintmarkt in Lüneburg wurde einst der Stint (eine kleine Heringsart) verkauft.
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Die gut 1050 Jahre alte Hansestadt bezaubert mit romantischen Giebeln im Stil der Backsteingotik und ist gleichzeitig eine junge, bunte Universitätsstadt. Lüneburg hielt lange die Monopolstellung als Salzlieferant für den gesamten Norden. Diese »salzige Vergangenheit« ist überall sicht- und erlebbar. Die Stadt an der Ilmenau blieb im Zweiten Weltkrieg unzerstört und verströmt durch unzählige historische Gebäude einen ganz besonderen Charme. Sehr besuchenswert: das größte mittelalterliche Rathaus Norddeutschlands.
Tourist Info: Rathaus, 21335 Lüneburg, Tel. 08 00/220 50 05, Mai–Okt., Dez. Mo–Fr 9.30–18, Sa bis 16, So 10–16, Nov., Jan.–Apr. Mo–Fr 9.30–18, Sa bis 14 Uhr, www.lueneburg.info
© Deutsches Salzmuseum
Ein Salzsieder bei der Arbeit im Salzmuseum. Pro Tag sind höchsten 6 Gramm Kochsalz empfehlenswert, so die Weltgesundheitsorganisation.
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Salz prägte mehr als 1000 Jahre das Leben Lüneburgs. Das »weiße Gold« verhalf Einzelnen, aber auch der ganzen Stadt zu Wohlstand, Macht und Wachstum. Wie die Geschichte der Hansestadt von den nur scheinbar unscheinbaren Körnchen beeinflusst wurde, zeigt das 1980 in einem ehemaligen Siedehaus der Lüneburger Saline entstandene Deutsche Salzmuseum.
Sülfmeisterstr. 1, 21335 Lüneburg, tgl. 10–17 Uhr, www.salzmuseum.de
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Rund 200 m tief in der Erde sprudelt die Soltauer Heilquelle. Sie speist das Solebad der Therme mit einem heilenden Gemisch aus Wasser und Salz. Mehrere Schwimmbecken, acht Saunen.
Mühlenweg 17, 29614 Soltau, Tel. 051 91/ 84 480, Mo 10–22, Di–So 9–22 Uhr, www.soltau-therme-online.de
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In der Nordheide entstand ab 1912 ein stetig wachsendes Gesamtkunstwerk aus Architektur, Bildhauerei, Malerei und Gartenkunst. Es umfasst nahezu alle Arbeiten des schweizer Allroundkünstlers Johann Bossard (1874–1950), der sich hier kreativ austobte. Sein Wohn- und Atelierhaus steht neben einem 1926 in Backsteinexpressionismus errichteten Kunsttempel.
Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, März–Okt. Mi–So 11–18, Nov.–Feb. So 11–16 Uhr, www.bossard.de
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Die südlichste Stadt Schleswig-Holsteins befindet sich im Dreiländereck mit Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Das Schifferstädtchen liegt an einem bewaldeten Steilufer und ist von der Elbe und der Alten Salzstraße geprägt: Wie Lebensadern ziehen sie sich durch das gesamte Herzogtum mit seinen 40 Seen. Vor allem die Unterstadt lädt mit ihren farbenprächtigen Fachwerkhäusern aus vier Jahrhunderten und Kunst im öffentlichen Raum zu einem Spaziergang ein. In der Oberstadt thront hoch über dem Fluss das alte Schloss, dessen runder Uhrturm bestiegen werden kann und eine traumhafte Aussicht garantiert. Beeindruckend ist auch die Palmschleuse, die älteste, zwischen 1390 und 1398 erbaute Kammerschleuse Europas. Lauenburg bietet zahlreiche Sehenswürdigen wie die Bronzestatur von Karlheinz Goedtke auf dem Ruferplatz oder den 115 Jahre alten, letzten kohlebefeuerten Raddampfer »Kaiser Wilhelm«.
Tourist Info: Elbstr. 59, 21481 Lauenburg/Elbe, Tel. 041 53/590 92 20, Mär–Okt. Mo–Fr 10–18, Sa/So bis 17, Nov.–Feb. tgl. 10–16 Uhr, www.lauenburg.de
© AWL Images: Gavin Hellier
Hotel Burj al Arab, Dubai, VAE 25° 08‘ 28“ Nord / 55° 11‘ 08“ Ost
53° 32‘ 35“ NORD / 08° 34‘ 25“ OST
Übersichtskarte | Online-Karte
»GEDULD UND HUMOR sind zwei Kamele, die dich durch jede Wüste bringen«, lautet ein arabisches Sprichwort, das zweifellos auch an der Nordsee Gültigkeit besitzt. In Bremerhaven waren hohe Arbeitslosigkeit und eine lahmende Wirtschaft die sinnbildliche Durststrecke, die den Bürgern jahrzehntelang zusetzte: Auf den Boom Mitte des 20. Jahrhunderts folgten die Werftenkrise der 1980er- und der Abzug der US-Truppen in den 1990er-Jahren – und schließlich ein schleichender Niedergang. Fortan machte die Stadt nur noch als »Armenhaus Deutschlands« Schlagzeilen. Doch hier oben im Norden lässt man sich nicht so leicht unterkriegen. »Havenwelten« heißt das Großprojekt, das zur Jahrtausendwende hinterm Weserdeich zu wachsen begann und mit dem Atlantic Hotel Sail City sein futuristisches Wahrzeichen erhielt. Die Segelform des 147 m hohen Gebäudes erinnert stark an das berühmte Burj al Arab in Dubai, und auch die umliegende Architektur dürfte jeden Ölscheich entzücken: Von der Aussichtsplattform auf dem Hoteldach schweift der Blick von der glänzenden Kuppel des Einkaufstempels Mediterraneo zum Columbus-Center und bis zur organischen Glashülle des Klimahauses, in dem sich Besucher auf Wetterweltreise begeben können. Über eine Million Gäste besuchen die Havenwelten pro Jahr – und der Wind weht wieder in Richtung Zukunft. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die Kamele.
www.bremerhaven.de, www.atlantic-hotels.de
© Huber Images: Szyszka
Man könnte meinen, Dubai liegt an der Wesermündung. Das Hotel Sail City ist exotisch-moderner Blickfang der »Havenwelten«. Entworfen hat das Gebäude das Bremer Architekturbüro Klumpp – das Burj al Arab hingegen stammt aus der Feder des britischen Architekten Tom Wright.
RESTAURANTS
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Fragt man nach der letzten Kneipe vor New York, so landet man hier. Seeleute, Touristen, Bremerhavener genießen zusammen Hafenatmosphäre bei feiner Muschelpfanne, Brataal oder einem Fischerfrühstück. Franziusstr. 92, 27568 Bremerhaven, Tel. 04 71/422 19, tgl. 11–24 Uhr, www.treffpunktkaiserhafen.de
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Bekannt für herrliche, selbst gemachte Köstlichkeiten wie warmen Apfelkuchen und Nordseekrabben in vielen Variationen, gilt das originelle Siebhaus als besonderer Tipp. Das ehemalige Krabbensiebgebäude direkt am Wremer Tief liegt direkt am Wasser. Klein und gemütlich innen, weitläufig und nordisch-charmant außen. Flur 7/Am Wremer Hafen, 27638 Wremen, Tel. tgl. 10–18 Uhr, www.siebhaus.de
ÜBERNACHTUNGEN
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Seit dem Jahr 1969 führt die Familie Haverkamp ihr Haus mit Liebe und Leidenschaft. In der Seestadt findet man nur hier einen kostenfreien Wellnessbereich mit Schwimmbad, Sauna und Aroma-Dampfbad. Das Team des Restaurants kocht für jeden Ernährungstyp. Prager Str. 34, 27568 Bremerhaven, Tel. 04 71/483 30, www.hotel-haverkamp.de, DZ ab 129 €
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Das moderne Haus findet sich am Fischereihafen. Das Frühstücksbüfett kann sich sehen lassen, vor dessen Besuch sollte man sich am besten beim sehr freundlichen Personal über die Stoßzeiten informieren. Tipp: Zimmer mit Hafenblick. Am Schaufenster 7, 27572 Bremerhaven, Tel. 04 71/932 00, www.comfort-hotel-bremerhaven.de, DZ ab 95 €
© Rathke: Klimahaus
Im Klimahaus simuliert man die Temperaturen der jeweiligen Zone. Hier sind wir in der Schweiz und eine Jacke ist empfehlenswert.
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Am Alten Hafen, im maritim geprägten Stadtviertel Havenwelten, kann man im 18 800 qm großen Klimahaus alles über Klima, Klimawandel und Wetter erfahren. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn man reist auf dem achten Längengrad und unterschiedlichen Breitengraden mit allen Sinnen um die Welt. Neun Stationen in acht Ländern auf fünf Kontinenten repräsentieren die unterschiedlichen Klimazonen der Erde. Jede Station ist real konzipiert, so herrschen an Station Kanak im Niger 35 Grad Celsius, an der Station Königin-Maud-Land in der Antarktis –6 Grad Celsius. Jede Reise ist ungeheuer spannend inszeniert: So schrumpft man in Sardinien auf Insektengröße, um den Mikrokosmos einer italienischen Wiese zu betrachten oder riecht in der Schweiz die Alm und übt sich im Jodeln. Einheimische erzählen in digitalen Installationen, wie sie ihr Leben und die klimatischen Bedingungen ihrer Heimat empfinden und bewältigen. Neben dem Ausstellungsbereich Reise finden sich die Bereiche Perspektiven und Chance für das Klima unserer Erde. Bob Geldof, irischer Musiker und Menschenrechtsaktivist, eröffnete 2009 das auch architektonisch beeindruckende Gebäude und nannte es in seiner Rede einen »Liebesbrief an unseren Planeten«. Wer das Klimahaus besucht hat, wird sinnliche, reale und nachhaltig beeindruckende Erlebnisse mit nach Hause nehmen.
Am Längengrad 8, 27568 Bremerhaven, Apr.–Aug. Mo–Fr 9–19, Sa/So 10–19, Sept.–März tgl. 10–18 Uhr, www.klimahaus-bremerhaven.de
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Zwischen 1830 und 1974 suchten 7,2 Millionen Menschen ihr Glück in der sogenannten Neuen Welt und brachen von Bremerhaven aus auf. Die »Galerie der sieben Millionen» gibt diesen Menschen Gesicht und Biografie und beleuchtet die historischen Hintergründe der europäischen Massenauswanderung. Vom emotionalen Abschied – inklusive Stimmengewirr an der Gangway – über die beschwerliche Reise unter Deck, die Einreiseformalitäten in New York bis zur weiteren Lebensgestaltung der Nachkommen – das Auswandererhaus entführt den Besucher mit einem elektronischen Boardingpass in detaillierte Erlebniswelten. Das Studio Migration behandelt aktuelle Ereignisse und Debatten rund um das Kernthema dieses faszinierenden Museums.
Columbusstr. 65, 27568 Bremerhaven, März–Okt. tgl. 10–18, Nov.–Feb. bis 17 Uhr, www.dah-bremerhaven.de
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Tipp für den Start des Stadtspaziergangs: Mit einem Schiff an der Weserpromenade landen und am Fluss entlang zum Bremer Roland laufen. Auf dem Weg zu diesem 1404 errichteten Wahrzeichen auf dem Marktplatz geht es durch historische Gassen, vorbei an Fragmenten und sorgsam sanierten Bauten der im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörten Stadt.
Tourist Info: Langenstr. 2–4, 28195 Bremen, Tel. 04 21/308 00 10, Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–17, So 10–16 Uhr, www.bremen-tourismus.de
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Das bedeutende Kunstmuseum befindet sich in unmittelbarer Nähe der Bremer Altstadt in den Wallanlagen an der Kulturmeile. Die umfangreiche Sammlung des 14.–21. Jh. zeigt u.a. 200 000 Handzeichnungen und druckgrafische Blätter im sog. Kupferstichkabinett und ist Deutschlands einziges Museum in privater Trägerschaft. Sehenswert in dem imposanten Gebäude sind auch die zeitgenössische Medienkunst und die mit Hingabe ausgewählten und gestalteten Sonderausstellungen.
Am Wall 207, 28195 Bremen, Mi–So 10–17, Di 10–21 Uhr, www.kunsthalle-bremen.de
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Fritz Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und Heinrich Vogele waren die Ersten: Sie gründeten 1889 in Worpswede die Künstlerkolonie, die Besucher noch heute in die Museen, die Galerien und Werkstätten am Teufelsmoor zieht. Die Magie des Ortes mit seinen faszinierenden Wolkenformationen und seinem ungewöhnlichen Licht hat nichts von ihrer Wirkung verloren. Das größte zusammenhängende Moor im Norden machte es seinen ursprünglichen Bewohnern nicht leicht: Der Boden war unfruchtbar, der Alltag schwer. Auf einer Fahrt in einem Torfkahn, bis zum Beginn des 20. Jh. einziges Transportmittel in der Gegend, kann man nachempfinden, wie sich die Lebensumstände angefühlt haben müssen. Auch auf naturkundlichen Fahrradtouren und Moorwanderungen lässt sich das einzigartige Gebiet erkunden.
Tourist Info: Bergstr. 13, 27726 Worpswede, Tel. 047 92/93 58 20, Apr.–Okt. Mo–Sa 10–17, So 10–15, Nov.–März tgl. 10–15 Uhr, www.worpswede-touristik.de, www.kulturland-teufelsmoor.de
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Nyhavn, Kopenhagen, Dänemark 55° 40‘ 47“ Nord / 12° 35‘ 26“ Ost
54° 29‘ 02“ NORD / 09° 03‘ 36“ OST
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NOT UND FRUST machen erfinderisch. Und die dänischen Bauern im Husumer Umland hatten die Faxen einfach dicke. So erzählt es zumindest der Volksmund. Schlimm genug, dass ihr Königreich 1864 den Deutsch-Dänischen Krieg und mit ihm Nordfriesland an Preußen verloren hatte. Jetzt wollte man ihnen auch noch ihre Heimatliebe nehmen! Seit der Besetzung waren dänische Flaggen in der Öffentlichkeit jedenfalls tabu. Widerstand zwecklos? Nicht ganz. Denn den Landwirten gelang tatsächlich eine kleine Revolte: Sie züchteten einfach eine neue Schweinerasse – mit krausem, rot-weißem Fell. Es dauerte bis zur Jahrhundertwende, dann tummelten und suhlten sich die zum Leben erweckten dänischen Nationalfarben für jedermann sichtbar in den Bauerngärten. Leider ist das »Rotbunte Husumer Schwein« mittlerweile ausgestorben. Dass es existierte, ist jedoch historisch belegt. Und noch heute steckt in Nordfriesland jede Menge Dänemark. Im hübschen Husum spürt man das besonders deutlich. Der malerische Binnenhafen des Städtchens mit seinen bunten Giebelhäusern, den vielen Cafés und Kneipen wirkt wie eine Miniaturausgabe des berühmten Nyhavn in Kopenhagen. Den schönsten Blick auf die Boote und Silhouette an der Hafenstraße hat man vom neuen Rathaus. Doch Husum und Nyhavn ähneln sich nicht nur in punkto Architektur und Flair: An beiden Orten, nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt, lebten und wirkten Mitte des 19. Jh. berühmte Dichter. Am Nyhavn war es Hans Christian Andersen, in Husum der nur zwölf Jahre jüngere Theodor Storm. Beide faszinieren Leser bis heute mit ihren Gedichten und Geschichten, die in unzählige Sprachen übersetzt wurden. Theodor Storms Wohnhaus (www.storm-gesellschaft.de) kann man in der Wasserreihe 31 besuchen. Sehr sehenswert ist aber auch das Husumer Schloss – das einzige Residenzschloss Nordfrieslands – mit herrlichem Park, der sich im Frühjahr in ein Meer aus blühenden Krokussen verwandelt.
www.husum-tourismus.de
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Lust auf ein Fischbrötchen? Der Husumer Binnenhafen ist touristischer Hotspot des Städtchens. Für die maritime Wirtschaft spielt er keine Rolle mehr – Frachter und Krabbenkutter legen am industriellen Außenhafen an.
RESTAURANTS
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Auf der Terrasse dieses historischen Bilderbuchbauernhofs aus dem 17. Jh. zwischen Husum und Friedrichstadt schmecken nordfriesische Spezialitäten besonders lecker. Berühmt ist der Haubarg für seine Lammgerichte und Eintöpfe. Fleisch und Gemüse stammen natürlich aus der Region. Sand 5, 25889 Witzwort, Tel. 048 64/845, Di–So 11 bis 21 Uhr (Winter: Mi–So), www.roterhaubarg.de
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Sympathisches Husumer Traditionsgasthaus in Hafennähe mit reizvollem Biergarten im Innenhof. Die Speisekarte wird von deftigen, gutbürgerlichen Klassikern dominiert. Aber auch Vegetarier und Fischfans kommen auf ihre Kosten. Reservierung im Sommer empfohlen. Zingel 11, 25813 Husum, Tel. 048 41/77 99 95, Mo–So 11.30–14 und 17–21 Uhr Uhr, www.dragseths-gasthof.de
ÜBERNACHTUNGEN
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Reetgedeckte Wohlfühloase südwestlich von Husum zwischen Marschwiesen und Deichen. Das 4-Sterne-Haus mit 25 Zimmern vereint Design und Gemütlichkeit – und wird Wellnessfans und Ruhesuchende begeistern. Lundenbergweg 3, 25813 Simonsberg, Tel. 048 41/839 30, www.hotel-lundenbergsand.de, DZ ab 135 €
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Das stylische 4-Sterne-Haus punktet mit seiner zentralen Lage, komfortablen Zimmern, super-leckerem Frühstück und einem attraktiven Spa-Angebot. Zingel 7–9, 25813 Husum, Tel. 048 41/662 00, www.thomas-hotel.de, DZ ab 110 €
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Beim Namen Flensburg bekommen sportliche Autofahrer häufig Schnappatmung. Schließlich ist die nördlichste Stadt der Republik vor allem für das hier ansässige Kraftfahrt-Bundesamt und seine Verkehrssünderkartei bekannt. Die Stadt darauf zu reduzieren, greift freilich viel zu kurz. Ohnehin spielt sich das Leben hier mehr auf und am Wasser ab. Den Stadtbummel beginnt man am besten am Historischen Hafen. Dort, und im benachbarten Schifffahrtsmuseum (www.schifffahrtsmuseum-flensburg.de), erfährt man alles über Flensburgs Geschichte als Handelsdrehkreuz und maritimes Tor zur Welt. Bis 1864 gehörte die Stadt zu Dänemark und war im 18. Jh. wichtiger Stützpunkt der dänischen Westindienflotte, die in der Karibik gebrannten, rohen Rum nach Flensburg schipperte. Von den hiesigen Rumfabrikanten wurde er verschnitten und weiterverkauft. Heute beherrschen hier nur noch zwei Rumhäuser das Handwerk des Destillateurs. Eines davon, das Wein & Rumhaus Braasch (www.braasch.sh), befindet sich in der Roten Straße, die neben dem Holm zu den schönsten Flaniermeilen der Altstadt zählt. Das Umland und die Flensburger Förde erkundet man am besten mit dem Fahrrad und folgt dazu dem Ostseeküstenradweg. Aber nicht zu schnell in die Pedale treten. Und möglichst ohne Rum im Blut! Sie wissen schon – das KBA liegt gleich um die Ecke.
Tourist Info: Nikolaistraße 8, 24937 Flensburg, Tel. 04 61 / 909 09 20, Mo–Fr 9–18, Sa 10–14 Uhr (abweichende Zeiten Vor- und Nachsaison), www.flensburger-foerde.de
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Typisch für Sankt Peter-Ording sind die hölzernen Pfahlbauten am Strand, in denen meist Restaurants untergebracht sind.
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Rund zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite misst der Megastrand, der sich an der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt zwischen Nordsee und der Gemeinde Sankt Peter-Ording ausdehnt. An manchen Tagen wirkt diese gigantische Sandbank wie eine Wüste – und das Meer und die funkelnden Priele wie märchenhafte Fata Morganen. Wer entspannen möchte, macht es sich in einem der vielen bunten Strandkörbe gemütlich oder lässt sich bei einem Spaziergang die salzige Brise um die Nase wehen. Fotografen frohlocken beim Anblick der für die Gegend typischen hölzernen Pfahlbauten. Nicht zuletzt ist Sankt Peter-Ording ein Dorado für Surfer und Strandsegler. Wer auf drei Rädern selbst einmal durch den Wind düsen möchte, kann bei der Nordsport Strandsegelschule Kurse buchen (www.strandsegeln-spo.de).
Tourist Info: Badallee 1, 25826 Sankt Peter-Ording, Tel. 048 63/99 90, Mo–Fr 9–17, Sa/So 10–16 Uhr, www.st-peter-ording.de
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Südlich von Husum verzaubert das schmucke Friedrichstadt mit viel holländischem Flair: Farbenfrohe, schmale Häuschen mit steilen Treppengiebeln säumen Gassen und Marktplatz, und etliche Grachten, über die sich malerische Brücken spannen, durchziehen den Ort. Zu Wasser – bei einer Bootstour oder mit dem SUP – lässt sich das Städtchen denn auch am schönsten erkunden. Das »nordfriesische Amsterdam« wurde 1621 von Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf gegründet. Um seinen Traum von einer potenten Handelsmetropole zu verwirklichen, warb er vor allem niederländische Exulanten an. Die kamen, mit viel Heimat im Gepäck, und halfen dem Herzog beim Aufbau seiner Stadt. Im Gegenzug durften sie unbehelligt ihre Religion ausüben.
Tourist Info: Am Markt 9, 25840 Friedrichstadt, Tel. 048 81/939 30, Mo–Sa 10–16, So 10–14 Uhr (abweichende Zeiten Vor- und Nachsaison), www.friedrichstadt.de
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Ohne seinen Schutzwall wäre Pellworm ein Spielball der Gezeiten: Acht Meter hoch und 25 Kilometer lang ist denn auch der Deich, der die nordfriesische Insel umringt und sie täglich vor den Fluten bewahrt. Sandstrände und Rummel sucht man hier vergeblich. Ökolandbau und sanfter Tourismus prägen das Eiland unter dem Meeresspiegel, das mit viel Wind, Watt, weiten Wiesen und blühenden Rapsfeldern punktet. Entschleunigung ist also garantiert. Pellworm erreicht man am besten mit der Fähre ab Nordstrand (ca. 40 Min., www.faehre-pellworm.de) und steigt dann auf den Drahtesel um. Leihräder gibt’s am Hafen.
Tourist Info: Uthlandestr. 2, 25849 Pellworm, Tel. 048 44/189 40, Mo–Fr 10–17, Sa 10–12 Uhr (abweichende Zeiten Nebensaison), www.pellworm.de
Schuhe aus, und rein ins nasskalte Vergnügen! Bei einer Wattwanderung geht man buchstäblich auf Tuchfühlung mit der Natur. Erkundungstouren durch dieses einzigartige Biotop werden von zahlreichen Veranstaltern angeboten. Spannend, lehrreich und unterhaltsam sind die Exkursionen der beiden Biologen und Nationalpark-Wattführer Birgit Andresen und Walther Petersen-Andresen, die ihre Gäste zwischen April und Dezember ab Dagebüll auch zu den Halligen Oland und Gröde entführen. Buchen kann man längere und kürzere Ausflugspakete. Bei letzteren geht es nach Eintritt der Flut mit dem Boot zurück zum Ausgangspunkt.
Birgit Andresen & Walther Petersen-Andresen, Tel. 046 67/466, Wattwanderungen ab Dagebüll, www.wattwanderungen-halligerlebnis.de