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So hast Du München noch nie gesehen. Denn auf den zweiten Blick findet man die ganze Welt hier zuhause bei uns. 55 Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse, Kulturhighlights und Kuriositäten haben über die ganze Welt verteilt ihre berühmten Gegenstücke, man muss nur wissen wo! Dass der Königsplatz eine eigenwillige Interpretation der Akropolis ist, mag ja bekannt sein, aber was hat Oberföhring mit der Côte d'Azur zu tun und was verbindet den Olympiapark mit Montenegro? Eine unterhaltsame, witzige und immer überraschende Reise durch die Stadt und damit auch durch die Welt.
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Seitenzahl: 135
© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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GRÄFE UND UNZER Verlag
Grillparzerstraße 12
81675 München
www.graefe-und-unzer.de
Autor*innen: Gundi Herget, Jens van Rooij
Redaktion und Projektmanagement: Wilhelm Klemm
Lektorat: Renate Nöldeke
Layout, Umschlag: Carolin Weidemann, weidemannDESIGN, Köln
Bildredaktion: Nafsika Mylona, Nora Goth
Schlussredaktion: Ulla Thomsen
eBook-Herstellung: Maria Prochaska
ISBN 978-3-8342-3363-9
1. Auflage 2022
GuU 2-3363 05_2022_02
Bildnachweis
Coverabbildung: Getty Images: C. Gosselin
Fotos: A. Achmann | Alamy: Wirestock | Anatolia Hamam München | AWL Images: C. Unger, C. Davitt | Bayern Kamele | Getty Images: Baac3nes, I. Keribar, imageBROKER/M. Bail, M. Ruegner, M. Silvan, Photodisc/W. J Boch, Stone/F. Herholdt, The Image Bank | Huber images: T. Bierbaum, J. Banks, M. Brunner, R. Schmid, | imago images: J. Peral, r.harding, S. M Prager, Karo | istock: | Jones American Diner: | laif: C. Kerber, D. Schmid, Fautre, Finger/Hagemann, H. Müller-Elsner, J. Schwarz, Martin, MATTES R./hemis, T. Linkel | lookphotos: S. Aumiller | mauritius images: A. Michael, Aitormmfoto, B. Protzel, C. Holt/Alamy, Chromorange, D. Reiter, G. Jakuš/Alamy, Hemis.fr, J. Kuchlbauer, J.Kellerman, L. Fumi, M. Bail/imageBROKER, M. Breuer, M. Siepmann, M.Dimova/Alamy, R. Marske/imageBROKER, r.harding, SZ Photo Creative, T. Moye/Alamy, V. Pomortzeff, V. Preusser, Westend61 | picture alliance/dpa: D. Gohlke, P. Kneffel, S. Hoppe, SZ Photo/R. Haas, C. Koenig, DUMONT Bildarchiv, J. Hoelzl, Newscom, SZ Photo, SvenSimon, SZ Photo/A. Schellnegger, SZ Photo/C. Hess, SZ Photo/C. Schunk, SZ Photo/F. Peljak, SZ Photo/S. Gabriel, SZ Photo/S. Rumpf, Zoonar, Tass Zhuravlev | plainpicture, | Shutterstock: FooTToo, givaga, A. F. Kazmierski, A. Kru, Alizada St., artem evdokimov, B. Marty, badahos, byvalet, Casperintown, ChameleonsEye, chanchai duangdoosan, D. A Kudasov, D. Brugman, D. Grandi, estvanik, f11photo, footageclips, FooTToo, H. Santosa, I. Kruklitis, islavicek, J. Janina, J. Wackenhut, J.Kemminer, Japan Walker, Lukassek, M. Markovskiy, M. S. Glashchenko, M. Taliani de Marchio, M. Cobar, mezzotint, muratart, ohrim, Ovchinnikova I., P. Weishaar, pablopicasso, Pagaduan, posztos, S. Ettmer, S. Pavone, Spacetime, struvictory, tichr, trabantos, TripWalkers, W. Santos de Almeida, Wackenberg, Wirestock Creators, Zyankarlo | stock.adobe.com: A. Prott, Adamus, D. Rukhlenko, F. Wagner, franke, lazyllama, Mediaimag, N. Schuchardt, nedomacki, N.Malyna, SusaZoom, zefart, zwehren, Havrilex | unsplash: L. Alves | V. Kretschmer
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wussten Sie, dass in einem See vor den Toren Münchens fantastische Ungeheuer leben? Oder kennen Sie die bronzene Dame, die im Olympiapark schon seit Jahrzehnten vergnügt im Handstand ausharrt – und ihr leidgeprüftes Alter Ego an der Küste Montenegros? Wer sich auf den Jakobsweg begeben möchte, kann mitten in der Altstadt die Wanderstiefel schnüren, und zu einem Kurztrip nach Venedig lädt das Cuvilliés-Theater ein.
Vielleicht geht es Ihnen ja wie mir: Ich lebe nun schon seit vielen Jahren in München, aber im Urlaub und auf Reisen zog es mich immer in die Ferne – an die Küsten Deutschlands, in den sonnigen
Süden Europas oder manchmal auch in noch viel exotischere Ecken der Welt. Doch dann kam die Pandemie, eine sorgenvolle wie nervenaufreibende Zeit, die aber auch ihre guten Seiten hatte. Zumindest kann ich das für mich behaupten, denn während der Lockdowns begann ich meine Heimatstadt mit ganz neuen Augen zu sehen und zu entdecken. Ausgebremst vom Coronavirus und angetrieben von meiner ungestillten Reiselust, machte ich mich auf den Weg zu Orten in meiner näheren Umgebung, die ich noch nie (oder zumindest seit einer halben Ewigkeit) nicht mehr besucht hatte.
Damals war ich fast täglich unterwegs, unternahm lange und dann oft überraschende Spaziergänge oder kurze Ausflüge: Im Frühling staunte ich über die prachtvolle Blüte der vielen Japanischen Kirschen im Petuelpark, im Sommer schlenderte ich über die grünen Almwiesen des Fröttmaninger Bergs zum »Versunkenen Dorf«, das mich sofort an Südtirol erinnerte. Im Herbst war ich beseelt von der stillen Schönheit des Thai-Pavillons im Westpark, von der ich zwar gehört, die ich mir aber noch nie vor Ort angesehen hatte. Und als die Tage dann wieder grauer und dunkler wurden, lernte ich, dass man nicht nach Paris reisen muss, um in den Genuss eines echten Da Vincis zu kommen. Denn im Münchner Kunstareal hängt Mona Lisas ältere Schwester – und ihren Mund umspielt ein ebenso geheimnisvolles Lächeln.
Schnell wurde mir also klar: Auch in und um München kann man die ganze Welt erleben, und dafür braucht man oft nur ein Fahrrad und ein wenig Fantasie! Die vielen exotischen Orte, Geschichten und Aha-Erlebnisse, die ich während der vergangenen Monate gesammelt und so genossen habe, möchte ich in diesem Buch mit Ihnen teilen. Bei der Arbeit unterstützt hat mich Gundi Herget, auch sie ist begeisterte Reiseautorin und hat etliche der nachfolgenden Kapitel beigesteuert. Wir beide wünschen Ihnen jetzt viel Spaß bei der Lektüre – und jede Menge spannende Neuentdeckungen auf Ihrer Weltreise durch die bayerische Landeshauptstadt!
Jens van Rooij, München im Februar 2022
Santiago de Campostela, Spanien
Online-Karte
Arme Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, Unterer Anger 2, 80331 München, https://schulschwestern.de/jakobuspilger,
Bus: St.-Jakobs-Platz
»Ich bin dann mal weg«, sagte Hape Kerkeling – und war plötzlich präsenter denn je. Denn nach der Veröffentlichung seines Bestsellers im Jahr 2006 lockte der Comedystar, um den es zuvor etwas ruhiger geworden war, ein Millionenpublikum in den Buchhandel. Später schnürten Zehntausende wie er die Wanderschuhe und begaben sich auf den fast 800 Kilometer langen »Camino Francés«, den bekanntesten finalen Abschnitt des Jakobswegs, der im Baskenland startet und sich von hier über Stock und Stein quer durch die Pyrenäen nach Santiago de Compostela schlängelt.
Das Städtchen im Nordwesten Spaniens mauserte sich bereits im Mittelalter – neben Rom und Jerusalem – zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte des christlichen Abendlandes. Angeblich hatte man hier die Reliquien des heiligen Jakobus entdeckt. Über der Fundstelle wurden eine Kapelle und rundherum ein Dorf errichtet, das zur Stadt mit Kathedrale heranwuchs, und mit der Zeit machten sich immer mehr fromme Wanderer aus allen Himmelsrichtungen auf den Weg, um das Grab des Apostels zu besuchen und dort für die Vergebung ihrer Sünden zu beten. Und so entstand quer über den Kontinent ein dichtes Netz aus Pfaden, die allesamt irgendwann an die spanische Grenze führen und dort in den »Camino«, die berühmte Pilgerautobahn Richtung Galicien, münden.
Munter drauflos pilgern kann man jederzeit auch vor der eigenen Haustür. Der Münchner Jakobsweg, der – wenn man es gemütlicher angeht – in rund 15 Tagesetappen von der Landeshauptstadt an den Bodensee führt, startet sogar mitten im Zentrum an der Jakobskirche am Anger, gleich neben der Synagoge. Sie ist Teil der ältesten noch bestehenden Klosteranlage der Stadt und war schon im 13. Jahrhundert eine beliebte Anlaufstation für Wallfahrer. Damals kümmerten sich Franziskanermönche um die erschöpften Durchreisenden, heute wird ihre Mission teilweise von den Armen Schulschwestern fortgeführt. Sie leben seit 1843 im Konvent und organisieren im Sommer regelmäßig Gottesdienste, bei denen Pilgergruppen aus München und Umgebung gesegnet, mit Pilgerausweisen ausgestattet und dann Richtung Spanien verabschiedet werden.
Ihre weite Reise führt sie an der Isar entlang südwärts zu den Klöstern Schäftlarn und Andechs und dann, immer der Muschel nach, quer durchs Allgäu bis nach Lindau. Von hier sind es noch rund 2 400 Kilometer bis Santiago de Compostela – eine Strecke, für die man ab München übrigens gut und gerne vier Monate einplanen sollte. Das nur zur Info, für Ihre Chefin … falls auch Sie demnächst den Rucksack packen und sagen: »Ich bin dann mal weg!«
Vielleicht ist das Grano ja sogar der kleinste Italiener der Stadt? Und wenn nicht, dann eben der charmanteste. Die Karte bietet Pizza, Pasta zu fairen Preisen. Wer einen Tisch ergattern will, muss aber reservieren.
Sebastiansplatz 3, 80331 München, Tel. 089/23 26 99 39, Mo–Sa 11.30–22 Uhr
ZENTRUM UND MAXVORSTADT
Grand-Place, Brüssel
Online-Karte
Neues Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München,
www.muenchen.de,
S- und U-Bahn: Marienplatz
Wer Punkt zwölf Uhr mittags sehnsuchtsvoll hinauf zum Brüsseler Rathaus blickt und die Ohren spitzt, wird bitter enttäuscht: Hier, hoch über der Grand-Place im Herzen der belgischen Hauptstadt, bleibt es still. Kein Klingeln und Bimmeln zieht die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich – und schon gar keine Herolde, Ritter und Fassmacher, die zur Melodie der Glocken munter im Kreis tanzen. »Ähm, excuse me, where is the carrillon?«, erkundigt sich da verdutzt so mancher Globetrotter auf Europarundreise. Schließlich kennt man das Spektakel vom Münchner Marienplatz – und vor allem: Der dortige Rathausturm ist seinem Pendant in Brüssel wie aus dem Gesicht geschnitten!
Diese Ähnlichkeit ist kein Zufall. Als sich der Grazer Architekturstudent Georg Hauberrisser Mitte des 19. Jahrhunderts an den Zeichentisch setzte, um an seinen Plänen für ein neues Münchner Rathaus zu arbeiten, schielte er ganz bewusst nach Belgien und Österreich. Ihm schwebte ein schmuckvoller neugotischer Prachtbau vor, der sich von der klassizistischen Formgebung der anderen historischen Gebäude der Stadt abgrenzen sollte. Als Vorbilder für den 85 Meter hohen Turm der neuen Münchner Verwaltungszentrale dienten ihm der zehn Meter höhere Belfried an der Grand-Place in Brüssel sowie der damals erst kürzlich fertiggestellte Turm des Wiener Rathauses. Ersterer wurde Mitte des 15. Jahrhunderts, zur Blütezeit der belgischen Hauptstadt, im Flamboyantstil errichtet – ist also tatsächlich spätgotisch. Letzterer stammt aus der Feder von Friedrich von Schmidt, einst Georg von Hauberrissers Mentor, der sich für seinen neugotischen Entwurf ebenfalls vom Brüsseler Rathaus hatte inspirieren lassen.
Und das Glockenspiel? Sucht man auch in Wien vergebens. Es ist und bleibt ein Unikum der bayerischen Landeshauptstadt. Dass es Anfang des 20. Jahrhunderts überhaupt unter der Turmhaube und in den Erkern des Münchner Neuen Rathauses installiert wurde, ist Georg Hauberrissers Fantasie und seiner Beharrlichkeit sowie den großzügigen Spenden einiger Münchner Bürger zu verdanken. Denn die Anlage mit ihren insgesamt 43 Glocken und 32 Spielfiguren kostete damals ein kleines Vermögen – und ihre Instandhaltung verschlingt bis heute viel Geld. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch der empfindliche Antrieb, der das Glockenspiel mehrmals täglich in Gang und Klang setzt, unter strengem Denkmalschutz steht. Macht der Motor schlapp oder klemmt mal wieder eine Figur oder Walze, dürfen Reparaturen nur behutsam und von spezialisierten Fachbetrieben ausgeführt werden. Und das dauert oft Wochen oder sogar Monate. So kann es passieren, dass man Punkt elf oder zwölf Uhr mittags, nachmittags um 17 oder auch abends um 21 Uhr auf dem Marienplatz steht und erwartungsfroh hinauf zum Münchner Rathausturm blickt – und nichts passiert. Zum Glück ist das aber eher selten der Fall.
Die kleine Dachterrasse des Hotels Louis am Viktualienmarkt ist immer noch ein Geheimtipp. Das Beste: Man muss nicht zum Abendessen bleiben, sondern kann auch nur einen Aperitif und dazu die traumhafte Aussicht genießen.
Viktualienmarkt 6, 80331 München, tgl. ab 18 Uhr (nur im Sommer, Reservierung empfohlen),www.thelouisgrillroom.com
ZENTRUM UND MAXVORSTADT
Naschmarkt, Wien
Online-Karte
Marktaufsicht, Viktualienmarkt 3, 80331 München,
Bus: Viktualienmarkt
Naschen klingt verspielter als das altmodische, etwas sperrige Viktualien. Aber mit Naschen hat der Naschmarkt in Wien, jedenfalls dem Namen nach, nichts zu tun. Der stammt, da sind die Quellen sich uneins, entweder von »Asch«, einem alten Wort für einen Milcheimer aus Eschenholz, denn früher gab es auf dem Wiener Naschmarkt vor allem Milch, die man eben in einem solchen Eimer nach Hause transportierte. Oder der Name leitet sich vom Asche- und Müllplatz ab, der sich einst an gleicher Stelle befand. Wie auch immer: Das Wort Viktualien ist zwar umständlicher, aber dafür ist sein Ursprung klar. Es steht altmodisch für Lebensmittel und stammt vom lateinischen victus, spätlateinisch victualia.
Doch genug von solch etymologischen Pingeligkeiten, die beiden Märkte haben schließlich auch ein paar Gemeinsamkeiten. So viele sogar, dass Münchner sich auf dem Wiener Naschmarkt fast wie auf dem heimischen Viktualienmarkt fühlen können – und umgekehrt. Beide Traditionsmärkte existieren immerhin seit über 200 Jahren. Beide haben feste Stände, wobei zum einen solche an immer dem gleichen Platz und zum anderen feste Häuschen gemeint sind. Beide Märkte sollte man nicht hungrig besuchen, oder wenn, dann nur mit gut gefülltem Portemonnaie und der Bereitschaft, in Genüssen zu schwelgen ohne aufs Geld zu schauen. Auf beiden Märkten kann man auch gemütlich sitzen und essen, nur mit dem Unterschied, dass man auf dem Naschmarkt dazu dann eher »leiwand« sagt und auf dem Viktualienmarkt »griabig«. Nur der Punkt für die meisten Restaurants direkt am Markt geht an Wien. Dafür liegt der Viktualienmarkt mitten im Herzen der Münchner Altstadt. Exquisit ist das Angebot hier wie dort: exotische Früchte, französische Käsesorten, mediterrane Antipasti. Sogar in Größe und Standzahl sind die beiden Märkte nahe Verwandte: Der Viktualienmarkt hat etwa 140 Stände und Händler auf ungefähr zwei Hektar Fläche, der Naschmarkt rund 120 Stände und Lokale auf zwei Komma drei Hektar. Und zu guter Letzt granteln die Ureinwohner beider Städte gelegentlich ganz gern über Preise, Touristen, Kommerz! Früher war alles besser! Meckern gehört einfach dazu, und dann sind die Münchner und die Wiener doch wieder stolz auf ihre Traditionsmärkte und gehen gerne hin. Wegen den Naschereien, den Viktualien, oder auch einfach so.
Wenn der Bummel über den Viktualienmarkt unaufschiebbaren Appetit macht, gibt es dort auch gleich einen Biergarten mit bayerischen Schmankerln.
Viktualienmarkt 9, 80331 München, Mo–Sa 9–22 Uhr(bei schönem Wetter auch sonntags),www.biergarten-viktualienmarkt.com
ZENTRUM UND MAXVORSTADT
Dhaka, Bangladesch
Diverse Standplätze u.a. Burgstraße 1, 80331 München,
S- und U-Bahn: Marienplatz
Platz nehmen und los geht’s! – Ohne Anschnallen. In gemächlichem Tempo zuckeln Münchens Rikschafahrer mit ihren Gästen durch die Altstadt, den Englischen Garten und den Olympiapark. Im Sommer sitzen diese schön beschattet und bei schlechtem Wetter vor Nieselregen geschützt. Wer es schon ausprobiert hat, der weiß, so eine Rikschafahrt ist eine sehr entschleunigte, gemütliche und vergnügliche Sache. Und so viel Zeit zum Schauen!
Was für Touristen, Stadtbesucher und auch Einheimische ein charmanter Spaß und für die Münchner Anbieter mit Namen wie Lederhosen-Express, Brezntours oder Bavaria Rikscha ein passables Geschäft ist, hat anderswo eine sehr lange Tradition. Wenn man die kennt, bekommt so eine Rikschafahrt auf einmal eine internationale und historische Dimension. Dafür bitte den Blick weit, weit nach Osten und ungefähr 150 Jahre in die Vergangenheit werfen.
Erfunden wurde die Rikscha Mitte des 19. Jahrhunderts in Japan, damals wurde sie aber noch von Hand gezogen – eine rollende Sänfte sozusagen. Das Wort kommt von »Jin-riki-sha«. »Jin« bedeutet Person, »riki« Kraft und »sha« Fahrzeug. Zusammen ergibt das lustigerweise Personenkraftwagen – nur dass das Wort dann nicht zum Pkw abgekürzt wurde, sondern zur Rikscha.