Homöopathie für Pflanzen - Der Klassiker in der 15. Auflage - Christiane Maute - E-Book

Homöopathie für Pflanzen - Der Klassiker in der 15. Auflage E-Book

Christiane Maute

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  • Herausgeber: Narayana
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Der praktische Leitfaden für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen

Mit dem Erscheinen von Homöopathie für Pflanzen ist eine grüne Revolution losgetreten worden. Das Buch wurde über 76.000 mal verkauft und in viele Sprachen übersetzt.
Es ist ein handlicher Ratgeber über die häufigsten Pflanzen­erkrankungen, Schädlinge und Verletzungen und deren homöopathische Behandlung. Christiane Maute® ist eine der Vorreiterinnen, die seit vielen Jahren bei ihren Nutz- und Zierpflanzen Homöopathie einsetzt.

Ob bei Blattflecken-Krankheit der Rosen, Braunfäule der Tomaten, Feuerbrand an Obstbäumen, Blattläusen, Kräusel-Krankheit, Krebs, Mehltau, Monilia-Fruchtfäule, Schneckenbefall, Sternrußtau oder schwachem Wachstum – Frau Maute erläutert zu den häufigsten Erkrankungen die bewährten Mittel.

Auch bei Folgen von Frost, Hagelschäden, Verletzungen, Schnittwunden nach Baum- und Strauchschnitt, Hitzeschäden und Umtopfen sind die Anweisungen klar und für Laien leicht umsetzbar.
Die meisten Erkrankungen sind mit Bildern dargestellt, damit man leicht die Erkrankung erkennen kann und zum richtigen Mittel findet. Dosierung und Anwendung wurden überarbeitet und mit einer handlichen Tabelle zum Herausnehmen sehr übersichtlich gestaltet. Ein kurze Arzneimittellehre rundet das Werk ab.

Dass die Methode gereift ist, zeigt sich an den vielen eindrücklichen Fallbeispielen, die in dieser Auflage ergänzt wurden. Im Kapitel über Zimmerpflanzen werden die typischen Probleme wie Pilzbefall, Tempraturschäden oder Staunässe erläutert und die entsprechenden homöopathischen Behandlungen gezeigt.

Ein besonders für Hobbygärtner geeigneter Ratgeber, der auch Nicht-Homöo­pathen schnell zu begeisterten Anwendern werden lässt.

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Christiane Maute®

Homöopathie für Pflanzen

Der praktische Leitfaden für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen

Der Klassiker in 15. Auflage Mit Ergänzungen von Cornelia Maute

Inhalt

1 Grundlagen

1.1 Wie alles begann

Durch Verletzung geschädigte Pflanzen

Durch Krankheit geschädigte Pflanzen

1.2 Homöopathische Grundlagen – kurz gefasst

Arzneimittelprüfung und Ähnlichkeitsgesetz

Dynamisierte Arznei oder das Gesetz der Potenzierung

1.3 Homöopathischer Kompass für den Garten

Auswahl der richtigen Arznei

Vorgehensweise

Dosierung

Arzneimittelgabe und dann?

Anwendung und Dosierung bei speziellen Gegebenheiten

Aufbewahrung der homöopathischen Präparate

Vorbeugende Behandlung

1.4 Umtopfen von Zimmerpflanzen: Schritt für Schritt

2 Schädlinge und ihre Schadbilder

2.1 Auswirkungen des Bienensterbens

2.2 Insekten

Ameisen

Blattläuse

Buchsbaumzünsler

Dickmaulrüssler

Kartoffelkäfer

Lilienhähnchen

Schildläuse

Schmetterlingsraupen und -Falter

Eulenfalter-Larven

Kohlmotte oder Kohlschabe

Kohlweißlinge

Lauchmotte

Spinnmilben

Weiße Fliege

Wollläuse (Schmierläuse)

2.3 Schnecken

3 Krankheitserreger und ihre Schadbilder

3.1 Pilzerkrankungen

Birnengitterrost (Rostkrankheit)

Braunfäule (Rostkrankheit)

Buchsbaumpilz

Kräusel-Krankheit

Krebserkrankung

Mehltau

Echter Mehltau

Falscher Mehltau

Monilia-Fruchtfäule und Monilia-Spitzendürre

Sternrußtau

Tipps zu Rosen

Weiß- und Rotfleckenkrankheit

3.2 Bakterielle Erkrankungen

Blattflecken-Krankheit

Feuerbrand an Obstbäumen

3.3 Virale Erkrankungen

4 Maßnahmen bei speziellen Krankheitszeichen

4.1 Äußerlich sichtbare Symptome

Riesenwuchs

Schwäche

Verfärbung der Blätter

Verkrüppelung

Wurzelwachstum, schwaches

Zwergwuchs

4.2 Schäden durch witterungsbedingte Einflüsse

Frost, Frostschäden, Erfrierungen

Hagelschaden

Kälte, Kälteschäden

Mobilfunk

Staunässe

Regen, lang anhaltender

Seeluft, zu viel Salz in Luft und im Boden

Sonneneinstrahlung

Vergiftungen durch Säuren

Verletzungen und Folgen von Stress

Wärme- und Hitzeschäden

4.3 Schäden durch Kulturfehler

Schnittwunden

Umtopfen

Vergiftungen durch chemische Pflanzenschutzmittel

Verletzungen

Vernachlässigte Pflanzen

4.4 Spezielle wachstumsfördernde Maßnahmen bei Tomaten

5 Zimmerpflanzen

5.1 Homöopathische Behandlung

Dosierung und Anwendung von C-Potenzen

Dosierung und Anwendung von D-Potenzen

5.2 Schädlinge

5.3 Krankheiten bei Zimmerpflanzen

5.4 Temperaturschäden

5.5 Wasserversorgung

Staunässe

Austrocknung/Heizungsluft

Vernachlässigung

6 Aus der Praxis für die Praxis

6.1 Behandlungsbeispiele für das Frühjahr

Baum-, Strauch-, Rückschnitt

Frost und Frostschäden

Aufbau und Stärkung von Pflanzen

Wärme und Hitzeschaden / Sonnenbrand

Regen, lang anhaltender

Schafwolle vor Pflanzung

6.2 Behandlungsbeispiele für Krebserkrankungen bei Gehölzen

6.3 Erfahrungsberichte und Fälle

Kartoffeln

Kopfsalat

Tomaten

Hibiskus

Rasen

Kohlrabi

Himbeeren

Ginster

Palme

Japanischer Schnurbaum

Raps

Kirschlorbeer

Mandelbaum

Gemüseanbau

Weinbau

Obstbau: Äpfel

6.4 Für Teich- und Aquarienbesitzer und versuchsfreudige Pflanzenfreunde

7 Arzneimittelbeschreibungen (Materia medica)

7.1 Arzneimittel der homöopathischen Gartenapotheke

7.2 Arzneimittel für besondere Gegebenheiten

Anhang

I Modalitätentabelle

II Übungsbeispiel

III Grundausstattung für eine homöopathische Gartenapotheke

IV Literaturverzeichnis

V Bezugsquellen, Forum und Beratung

VI Kopiervorlage: eigene Anwendungen

VII Abbildungsnachweis

VIII Repertorium

IX Abkürzungsverzeichnis

X Stichwortverzeichnis

Über die Autorin

Über die Co-Autorin

Impressum

Danksagung

Als in mir die Spur gelegt war, die homöopathische Behandlung auch auf Pflanzen auszuweiten, reifte in mir nach und nach der Gedanke, meine bisherigen Erfahrungen aufzuschreiben. Alleine habe ich das nicht geschafft. Deshalb will ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bei meinem Mann bedanken; er steht mir unglaublich hilfreich und außerordentlich geduldig zur Seite, und sein Langmut erstaunt mich immer wieder. Er beobachtet und interpretiert die Krankheiten der Pflanzen, wenn ich ratlos davorstehe, und hilft mir dadurch bei der Mittelwahl. Seit seiner Verrentung kann er seinem Hobby, der Gartenarbeit, nach Herzenslust frönen. Und es ist auch für ihn täglich Ansporn, dazuzulernen.

Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei meinen Kindern. Oft strapaziere ich sie sehr, wenn sie sich meine „Vorträge in Sachen Homöopathie“ anhören müssen.

Diese „strapaziösen“ Vorträge sind wohl bei unserer Tochter Cornelia seit ein paar Jahren auf fruchtbaren Boden gefallen – die Faszination Homöopathie für Pflanzen hat sie gepackt. Es freut mich sehr, daß sie mich so tatkräftig unterstützt. Bei der Erweiterung der 9. Auflage merkten wir, dass wir zügig und sehr gut am gleichen Strang ziehen, die gleichen Gedanken verfolgen. Nun habe ich ein gutes, beruhigendes Gefühl: Mit der jungen Generation geht es positiv weiter in Sachen Pflanzenhomöopathie.

Dank sage ich auch meinen Freundinnen und Freunden, meinen Patientinnen und Patienten sowie den Kolleginnen und Kollegen, die gerne die Homöopathie bei ihren Pflanzen anwenden und mir Rückmeldungen geben, ob ein homöopathisches Mittel geholfen hat oder nicht.

Und nicht zuletzt bedanke ich mich sehr beim Narayana Verlag; es hat mich gefreut, dass mein Ansinnen, einen praktischen Ratgeber über die homöopathische Behandlung von Pflanzen zu schreiben, nicht als „Spinnerei“ abgetan wurde. 2011 erschien die erste Auflage und stieß auf enormes Interesse, so dass Sie bereits die 15. Auflage in Händen halten. Der Narayana Verlag half mir, meine Idee professionell und zügig umzusetzen, und ist fachlich und menschlich ein wunderbarer Ansprechpartner. Wir alle sind besonders stolz darauf, daß „Homöopathie für Pflanzen“ mittlerweile in 12 Sprachen übersetzt wurde.

Friedrichshafen, im Herbst 2020 Christiane Maute®

Vorwort von Christiane Maute®

Durch Samuel Hahnemann, den Vater der klassischen Homöopathie, wurde in meinem Denken ein überdimensionales Fenster aufgestoßen. Er schrieb vor über 200 Jahren: Heile so sanft und so sicher wie möglich. Diesen Leitspruch beherzige ich täglich. Und ich bin dankbar dafür, dass mich meine Lehrer und Lehrerinnen lehrten, nach seiner Art zu heilen. Sie weckten in mir eine große Neugier.

Die Behandlung von Menschen mit der klassischen Homöopathie fasziniert mich jeden Tag von Neuem. Diese Heilweise auch auf Pflanzen anzuwenden, scheint logisch, denn Pflanzen sind lebendig – sie sind Teil der Schöpfung wie wir. Doch Logik ist nicht immer einfach, und es dauerte eine Zeitlang, bis ich begriffen hatte, dass sich mit der Homöopathie Pflanzen gleich gut behandeln lassen wie Menschen.

Ich bin zwar Homöopathin, doch keine Gärtnerin – deswegen eine Aufmunterung für alle zukünftigen „homöopathischen Gärtner(innen)“. Ich besitze einen Hausgarten und bin von Beruf weder Gärtnerin noch Botanikerin. Und vor 40 Jahren konnte ich kaum eine junge Kohlrabipflanze von einer Rose unterscheiden. Sie sehen, es ist noch kein „Meister vom Himmel gefallen“. Das hat sich im Laufe der Zeit wunderbar geändert. Der Garten bereitet mir und den meisten Menschen Freude (und ersetzt den Gang ins Fitness-Studio).

Samuel Hahnemann (1755–1843)

Wenn es Ihnen gelingt, die Pflanzen mit Hilfe der Homöopathie gesunden zu lassen, werden Sie doppelte Freude erleben. Es geht sicherlich nicht von heute auf morgen, aber immer ein bisschen besser – und es ist so spannend.

Ein weiterer Ansporn ist für mich, dass die homöopathische Pflanzenbehandlung den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und Präparate deutlich minimiert oder sogar überflüssig macht. Wenn sich nur ein Bruchteil davon umsetzen lässt, tragen wir dazu bei, unsere Umwelt zu schonen.

Die Resonanz auf dieses Buch ist riesig – aus einem kleinen Schneeball wurde eine Lawine, mit der ich nicht gerechnet habe und worüber ich mich sehr freue.

Auch die Zweifler dürften sich nun von der homöopathischen Wirkung überzeugen lassen, denn die Pflanze widerlegt den „Placebo-Gedanken“ gründlich. Wenn das passende Arzneipräparat verabreicht wird, erholen sich witterungsgebeutelte, schädlingsbefallene oder kranke Pflanzen zügig.

Mittlerweile wenden viele begeisterte Hobbygärtner/innen, Erwerbsgärtner, Land-wirte und Winzer die Homöopathie an ihren Pflanzen mit z. T. überraschenden, sehr guten Erfolgen an. An einigen dieser Erfahrungen lassen wir Sie ab Seite 152 gerne teilhaben. Manchmal können diese aber auch ausbleiben, denn wir stehen noch am Anfang der homöopathischen Pflanzenbehandlung und müssen noch viel dazu lernen.

Die vorliegende Ausgabe der „Homöopathie für Pflanzen“, die Sie nun in Ihren Händen halten, ist entsprechend unseren heutigen Erfahrungen laufend geändert und verbessert worden.

So finden nun auch Neu-Einsteiger in der Pflanzenbehandlung eine dokumentierte Schritt-für-Schritt Anleitung zum Thema „Umtopfen“. Ein neues Kapitel erklärt anschaulich die homöopathische Behandlung von Zimmerpflanzen.

Es wäre wunderbar, wenn sich viele Menschen an der Erforschung beteiligen und wir Rückmeldungen erhalten würden. Auch Misserfolge sind wichtig und bringen uns weiter. Dankeschön im Voraus.

Mit der „homöopathischen Gartenarbeit“ wünsche ich allen viel Freude und einen „grünen Daumen“.

Friedrichshafen, im Herbst 2020 Christiane Maute®

Vorwort von Cornelia Maute zur 15. Auflage

Mit der Klassischen Homöopathie bin ich bereits seit meiner Kindheit vertraut. Zudem habe ich durch die homöopathische Behandlung meiner eigenen Familie einschließlich unserer Haustiere erfahren, wie zügig und nachhaltig diese Heilmethode wirkt.

Die zusätzliche Tätigkeit meiner Mutter als „Pflanzenhomöopathin“ hat meine Neugier für diese neuen, unzähligen Möglichkeiten der Pflanzenbehandlung geweckt. Sehr schnell habe ich gespürt, dass dieses Thema auch „meines“ werden kann. So bin ich seit einigen Jahren mit Faszination und Begeisterung in das Thema Pflanzenhomöopathie eingetaucht. Meine Mutter Christiane ist eine ermutigende und geduldige Lehrerin, so dass es mir leicht gefallen ist, diesen Weg einzuschlagen.

Seit der 9. Auflage des Buches „Homöopathie für Pflanzen“ arbeite ich mit sehr viel Freude als Co-Autorin mit.

Zusammen mit den Mitgliedern unserer Lerngruppe, der u. a. Gärtnermeister und Winzer angehören, kann ich mein Wissen ständig erweitern. Wir diskutieren über homöopathische Arzneimittel, deren Anwendung bei bestimmten Pflanzenproblemen und die jeweiligen Veränderungen.

Der bereichernde Kontakt mit unseren Kunden und die zahlreichen positiven Rückmeldungen und Erfahrungen sind meine tägliche Motivation. Ein herzliches Dankeschön an alle Menschen, die engagiert mit unserem Buch arbeiten, mitdenken, über Behandlungsverläufe berichten, Fotos einsenden und Verbesserungsvorschläge machen! Weitere Informationen und Beratungsangebote finden Sie unter:

www.maute-pflanzenhomöopathie.de

Brühl, im Herbst 2020 Cornelia Maute

1 Grundlagen

1.1 Wie alles begann

Durch Verletzung geschädigte Pflanzen

Durch Krankheit geschädigte Pflanzen

1.2 Homöopathische Grundlagen – kurz gefasst

Arzneimittelprüfung und Ähnlichkeitsgesetz

Dynamisierte Arznei oder das Gesetz der Potenzierung

1.3 Homöopathischer Kompass für den Garten

Auswahl der richtigen Arznei

Vorgehensweise

Dosierung

Arzneimittelgabe und dann?

Anwendung und Dosierung bei speziellen Gegebenheiten

Aufbewahrung der homöopathischen Präparate

Vorbeugende Behandlung

1.4 Umtopfen von Zimmerpflanzen: Schritt für Schritt

1.1 Wie alles begann

In der Behandlung von Pflanzenkrankheiten oder als Pflanzenschutz wurde die klassische Homöopathie bislang nur am Rande wahrgenommen: Einige Verwegene probierten dies und das – doch einen Durchbruch gab und gibt es bis heute nicht. Es waren vor allem einige Winzer, die es satt hatten, im Weinbau exzessiv zu spritzen. In einer Zeitungsreportage wurde z. B. über einen Winzer in Südtirol berichtet, der den Weinbau ausschließlich mit klassisch-homöopathischen Einzelmitteln und Pflanzenbrühen betreibt und dadurch Spitzenweine und Spitzenpreise hervorbringt. Natürlich hat dieser Winzer auch krankheitsbedingte Ausfälle, obwohl er die Homöopathie anwendet – diese hat er jedoch auch mit herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln.

In diesem Ratgeber bemühe ich mich, die Anwendung von homöopathischen Arzneien im Garten so einfach und verständlich wie möglich zu beschreiben. Die im Folgenden beschriebene Verletzungs-Behandlung mit Arnica war meine „Initialzündung“, um im Garten die Homöopathie weiter anzuwenden. Seither „pflegen“ wir unseren Garten klassisch-homöopathisch. Wir setzen natürlich auch bewährte, ungiftige „Hausmittel“ ein und nehmen zur Stärkung Pflanzenbrühen, wie z. B. Beinwell-, Brennnessel-, Ringelblumen- und Salbeijauche oder Schachtelhalmsud. Wir sammeln Erfahrungen und stehen noch am Anfang mit der homöopathischen Behandlung von Pflanzen. Wichtig ist mir, dass unsere wunderschöne Welt in Zukunft vielleicht mit deutlich weniger chemischen Pflanzenschutzmitteln auskommt. Das schont unsere Umwelt und den Geldbeutel.

Abb. 1.1: Frau Maute mit einem Rittersporn.

Durch Verletzung geschädigte Pflanzen

In meinem Hausgarten setzte ich zum ersten Mal vor ungefähr dreizehn Jahren die klassische Homöopathie bei einem wunderschönen, leuchtend blauen Rittersporn ein. Dieses Prachtexemplar hatte ich auf dem Wochenmarkt gekauft. Beim Austopfen fiel mir die Pflanze herunter – der Hauptstängel knickte ab, hing jedoch noch an Pflanzenfäden. Ich pflanzte ihn trotzdem ein. Da ich neugierig bin, wollte ich gleichzeitig in Erfahrung bringen, ob das homöopathische Hauptmittel bei Stoß, Schlag oder Fall – Arnica C 200 – auch dem blauen Rittersporn wieder „auf die Sprünge helfen“ würde. So verrührte ich einige Globuli (= Kügelchen) Arnica C 200 in einem Wasserglas, mischte diese arzneiliche Lösung unter kräftigem Rühren mit einem Holzrührlöffel in 10 l Wasser und begoss die verunglückte Pflanze. Am nächsten Tag staunte ich nicht schlecht, der Rittersporn stand aufrecht da. Die verletzte Stelle sah noch leicht bräunlich aus, aber die Pflanze blühte weiter. Nun: Zufall oder nicht? Ich vergaß den Vorfall wieder und wendete die Homöopathie im Garten einige Zeit nicht mehr an – aus Gedankenlosigkeit oder weil ich mir nicht sicher war, ob sich die Pflanze nicht auch von selbst erholt hätte.

Das zweite „Arnica-Wunder“ konnte ich im Garten meiner Schwester beobachten: Bei einem orkanartigen Sturm brach die Krone eines Johannisbeerbäumchens komplett ab und lag etwa fünf Meter vom Stamm entfernt auf der Erde. Das Johannisbeerbäumchen war übervoll an Früchten, die annähernd ausgereift waren. Meine Schwester übergoss den trostlos aussehenden Stamm sowie die Wundstelle mit Arnica C 200, setzte die Krone des Bäumchens wieder auf den Stamm und „bandagierte“ Krone und Stamm mit Bast, ohne weitere Hilfsmittel einzusetzen. Dann übergoss sie nochmals Krone, Stamm und Erdreich mit Arnica C 200. Kurz darauf waren die Früchte erntereif. Ein Jahr später entfernte sie die Bastbandage. Stamm und Krone waren zusammengewachsen, an der wundversorgten Stelle allerdings etwas eingeschnürt. Das Bäumchen trägt immer noch wunderbar und die dünnere Wundstelle ist vollständig verheilt, es ist nichts mehr zu sehen. Die Nachbarn meiner Schwester bestaunen das Johannisbeerbäumchen jedes Jahr von Neuem. Auch 2018 hatte es wieder einen starken Blütenansatz.

Abb. 1.2: Arnica montana.

Durch Krankheit geschädigte Pflanzen

Eine weitere positive Wirkung der homöopathischen Pflanzenbehandlung zeigte unser wunderschöner Kirschbaum an der Terrasse, den mein Vater mit einer köstlichen Mischung aus Knorpel- und Herzkirsche veredelt hatte. Unser Baum bekam plötzlich eigenartige Blätter. Weder mein Mann noch ich kannten die Ursache und schenkten den „komischen“ Blättern auch nicht so viel Bedeutung – es würden schon genügend Kirschen geerntet werden können. Trotzdem sahen wir täglich mit Bedenken, dass Blätter eintrockneten und wie im Herbst abfielen. Mein Mann meinte, es würde wie „Pilzbefall“ aussehen und ich entschied mich, Thuja C 200 einzusetzen. Mit der Thuja-Wasser-Mischung begoss ich das Erdreich und den Stamm. Nach einer Woche wiederholten wir diese Prozedur. Der Baum erholte sich zügig, trockene Blätter fielen zwar weiterhin ab, doch es entwickelte sich schnell wieder sattes Grün. Kurz darauf ein Anruf einer Bekannten: Was ich denn mit meinem Kirschbaum gemacht hätte, sie sei bei unseren Nachbarn eingeladen gewesen und hätte von dort unseren Baum gesehen. Er sei ja wohl der einzige in der Bodenseegegend mit vollem grünen Blattwerk, alle anderen hätten die Monilia-Spitzendürre. Erst daraufhin betrachteten wir unsere Umgebung genauer, und wir erkannten, dass es um die anderen Kirschbäume nicht gut stand.

Abb. 1.3: Reife Kirschen.

Nach und nach zog die homöopathische Pflanzenbehandlung weitere Kreise: Nicht nur ich versorgte meinen kleinen Hausgarten homöopathisch, auch Freunde und Patienten wenden mit großer Freude und guten Ergebnissen die Homöopathie an. Einer unserer „ungläubigen“ Freunde zeigte mir eines Tages seinen riesigen, 1,5 m hohen Wandelröschen-Busch, der über und über von Spinnmilben befallen war. Sein Gärtner hatte ihm geraten, diesen sofort zu verbrennen, man würde „schlecht Herr“, zudem würden sich andere Pflanzen sicherlich anstecken. Unser Freund meinte noch: „Wenn es dir gelingt, diese Viecher mit deinen komischen Kügelchen zu verbannen, dann glaube ich an dein Handwerk.“ In diesem Moment wusste ich nicht wirklich, welche Arznei dieser Pflanze helfen könnte. Mir fiel eine „Schubladen-Verschreibung“ ein: Bei menschlichen Kopfläusen gibt man mit sehr gutem Erfolg Psorinum oder Staphisagria in Hochpotenz. So gab ich der Pflanze Psorinum C 10 000, 6 Globuli in 150 ml Wasser aufgelöst, auf zwei Gießkannen zu je 20 l verteilt. Eine Woche später wurde die Prozedur wiederholt. Ich war sehr gespannt, wer würde denn nun gesunden? Die Pflanze oder die Spinnmilben, die sich eventuell zu „Monstermilben“ entwickeln würden und durch die Mittelgabe vor Gesundheit nur so strotzten? Und würden die „Kügelchen“ denn überhaupt Wirkung zeigen? Die Natur ist jedoch gescheit – die Pflanze gedieh prächtig und dankte es mit gesundem Wachstum – ohne Spinnmilben.

Ungläubige zu bekehren, ist nicht einfach – unser Freund „beäugt“ die komischen Kügelchen immer noch als etwas „Esoterisches“ und glaubt, dass die Pflanze sich ganz sicher auch von alleine erholt hätte.

1.2 Homöopathische Grundlagen – kurzgefasst

Arzneimittelprüfung und Ähnlichkeitsgesetz

Wenn wir einen kranken Menschen mit klassischer Homöopathie behandeln, ist für uns Homöopathen der Krankheitsname oder die medizinische Diagnose in der Fallaufnahme zunächst von untergeordneter Bedeutung: Im Mittelpunkt stehen die Beschwerden des Patienten. Wir versuchen herauszufinden

• wodurch seine Beschwerden verursacht wurden,

• wie sich seine Beschwerden äußern und wo sie lokalisiert sind und

• wodurch sich seine Beschwerden bessern oder verschlechtern.

Nicht weniger wichtig sind die Angaben, die den Menschen charakterisieren: Ist der Patient beispielsweise ein eher extrovertierter oder introvertierter Mensch, gibt es ausgeprägte Ängste oder typische Verhaltensweisen, lassen sich Vorlieben oder Abneigungen auf bestimmte Nahrungsmittel ausmachen oder leidet der Patient an spezifischen klimatischen Einflüssen. Zudem werden gezielte Fragen zu seiner Krankengeschichte und der seiner Vorfahren gestellt, um Hinweise auf seine genetische Veranlagung zu bekommen. Diese Schilderungen geben dem Homöopathen Informationen über das für den Patienten individuelle homöopathische Arzneimittel.

Dieses homöopathische Arzneimittel, das gegen seine Beschwerden verabreicht wird, verursacht sehr ähnliche Krankheitsbeschwerden, wenn es über einige Zeit in gesundem Zustand eingenommen wird.

Merke

Das Arzneimittel verursacht nach Einnahme in gesundem Zustand genau die gleichen Symptome, wie es bei einem Kranken ähnliche Symptome heilt.

Beispiel: Nimmt ein Gesunder z. B. Belladonna (= Tollkirsche) in einer tiefen Potenz (D 3, D 4, D 6) über ein paar Tage ein, wird er – als Zeichen der Arzneimittelprüfung – mit heftigsten Kopfschmerzen, schmerzhaften, brennenden Augen, starker Lichtempfindlichkeit, heftigem Fieber mit dampfendem Schweiß, tomatenrotem Gesicht, starkem Frieren und evtl. Fieberphantasien auf die Einnahme reagieren. In unserer Praxis haben wir nun vielleicht ein Kind mit genau diesen Fieber- und Krankheitssymptomen. Wenn wir jetzt Belladonna verabreichen, wird diese Arznei nicht noch kränker machen, sondern zuverlässig und schnell heilen.

Abb. 1.4: Tollkirsche (Belladonna).

Dynamisierte Arznei oder das Gesetz der Potenzierung

Von ebenso zentraler Bedeutung ist die richtige Zubereitung des ausgewählten Arzneimittels. In der Homöopathie ist dies der Prozess der Verdünnung und der rhythmischen Verschüttelung der in Alkohol aufgelösten oder mit Milchzucker verriebenen Ursubstanz. Durch diesen „dynamischen Prozess“ wird das Material der Ursubstanz einer Arznei umgewandelt in eine „geistige Form“, in ein Schwingungsmuster, in die Information einer Arznei.

Bei richtiger Arzneiwahl passt diese „geistige Form der Arznei“ in unsere „Lebenskraft“ wie ein Schlüssel ins Schloss. Und sie wirkt eigenartigerweise umso stärker, je stärker sie potenziert (= verdünnt und dynamisiert) wurde. Hier haben wir es dann mit „Hochpotenzen“ ( siehe Exkurs) zu tun.

EXKURS

Die Auswahl der „richtigen“ Potenzhöhe ist eine Wissenschaft für sich und die Erklärung würde an dieser Stelle viel zu weit führen. Deshalb versuche ich, mich auf das zu beschränken, was für Sie als Gartenliebhaber(in) wichtig ist:

• Die D-Potenzen (D 1– D 23) sind sogenannte Tiefpotenzen, die noch Materie beinhalten; d. h., sie enthalten noch Spuren der Ausgangssubstanz und wirken düngerähnlich ( Tomatenwachstum, Kap. 4.4). Ihre Wirkung hält kürzer an, deshalb wird in der Regel täglich wiederholt, bis Besserung einsetzt, dann beendet man die Behandlung. Von der D-Potenz benötigt man eine größere Globuli-Anzahl als von Hochpotenzen.

• Die C-Potenzen (C 30, C 200 und höher, Kap. 1.3) sind Hochpotenzen und in ihrer Wirkung länger anhaltend als ein homöopathisches Mittel in D-Potenz. In ihnen lässt sich aufgrund der fortgesetzten Verdünnungsschritte sowie der Verschüttelung zwischen den einzelnen Potenzhöhen molekular keinerlei Materie mehr nachweisen. Bei jeder Aussaat oder Neupflanzung wird das passende homöopathische Mittel (in einer C-Potenz) ausgesucht. Es zeigen sich gute Erfolge sowohl bei Pilzkrankheiten, bakteriellen Krankheiten, Viruserkrankungen als auch bei Schädlingen. Durch die längere Wirkzeit ersparen diese Hochpotenzen natürlich Arbeitszeit, Wasser und Geld. Manche Mittel sollte man auf keinen Fall öfters als drei Mal jährlich wiederholen, z. B. Silicea C 200. Hier reicht sehr oft bereits eine einzige Anwendung im März/April.

Abb. 1.5: Homöopathische Mittel.

Skeptiker der Hochpotenzen meinen, man könne genauso gut ein Stück Zucker in den Ozean werfen, Hochpotenzen hätten die gleiche Wirkung – nämlich keine. Wenn man ein Stück Zucker in den Ozean wirft, wird man kaum Wirkung nachweisen können. Wie und warum wirken diese „Nichtse“ der Homöopathie trotzdem? Ist das alles nur Einbildung, handelt es sich um Plazebos? Pflanzen reagieren absolut nicht auf Plazebogaben, sondern zeigen klar und deutlich, ob eine Arznei passt und heilt oder nicht. Pflanzen „interpretieren“ keine Verbesserung oder Verschlechterung, wie dies häufig der Mensch subjektiv empfindet. Wenn wir der Pflanze das richtige Arzneimittel geben, können wir schnell objektiv beurteilen, ob die Arznei der Pflanze hilft.

Immer wieder konnte ich beobachten, dass Pflanzen sehr gut auf homöopathische Hochpotenzen (C 30, C 200, C 1000, C 10 000 und C 100 000) reagieren – erfreulich zügig und schnell. Im vorliegenden Garten-Ratgeber verwende ich als Düngegaben die D-Potenzen, ansonsten jedoch hauptsächlich die Hochpotenzen C 30–C 200 und bei einigen wenigen Indikationen auch C 1000.

1.3 Homöopathischer Kompass für den Garten

Wie bei der Behandlung am Menschen ist es auch bei der Behandlung von Pflanzen wichtig, die mögliche Ursache der Pflanzenerkrankung, die Modalitäten (= wodurch bessert und wodurch verschlimmert sich der Zustand) zu kennen. Im vorliegenden Ratgeber habe ich in der Modalitätentabelle (S. 196–197) nur die „Verschlimmerungen durch“ oder auch „Folge von“ aufgenommen. Bei einer Verbesserung der Pflanze z. B. durch Standortwechsel, Licht, Wärme usw. benötigen Sie logischerweise kein homöopathisches Arznei-Präparat.

Abb. 1.6: Ausfüllen der Modalitätentabelle.

Ferner ist wichtig: Mit welchen Symptomen zeigt sich die Krankheit? Wodurch wurde sie ausgelöst? Vielleicht durch lang andauernde Regenperioden, Dürre, Kälte, Trockenheit, Insektenbefall? Diese Ursachen sind oft der Schlüssel zur Bestimmung des passenden Arzneimittels. Wenn wir die Ursachen eingrenzen können, ist die Pflanzenbehandlung einfach.

Oft kennen wir die Ursache jedoch nicht. Deshalb ist es bei unklarer Erkrankung der Pflanzen natürlich deutlich schwieriger, zu behandeln. Man versucht, die Symptome der kranken Pflanze zu „interpretieren“ und zu „verdolmetschen“. Handelt es sich vielleicht um eine häufig vorkommende, typische Pflanzenkrankheit, um einen schlechten Standort, liegt ein Nährstoffmangel vor oder falsche Pflege, oder was könnte sonst der Grund sein? Auch hier hilft bei der Auswahl des Arzneimittels die Modalitätentabelle (S. 196–197) weiter. So kommen wir mit guter Beobachtung und Arzneimittelkenntnis zum wirkungsvollsten Mittel. Und – es macht Freude, damit umzugehen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Pflanze sehr schnell zeigt, ob die homöopathische Arznei hilft. Wenn das Homöopathikum wirkt, sind danach weniger Arzneimittelgaben notwendig, denn die Pflanze wird deutlich gesünder und robuster.

Auswahl der richtigen Arznei

Um das richtige Arzneimittel zu bestimmen, habe ich im Anhang einige Hilfsmittel zusammengestellt. Um mögliche Ursachen für Pflanzenkrankheiten einzugrenzen, benutzen Sie die Modalitätentabelle (S. 196–197).

Die Modalitäten kennzeichnen die Art und Weise bzw. den Umstand, wodurch sich ein Symptom verbessert oder verschlimmert. Im vorliegenden Buch sind logischerweise bei der Behandlung von Pflanzenkrankheiten nur die „Verschlimmerungen“ in der Ursachenliste vermerkt.

Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, sollten Sie die Modalitätentabelle mehrfach kopieren, damit Sie Ihre Eintragungen vornehmen können. Außerdem benötigen Sie einen Farbstift oder Text-Marker, um die entsprechenden Kreuzchen zu markieren. Ein Lineal hilft Ihnen, in der Zeile nicht zu verrutschen. Gehen Sie dann wie folgt vor.

• Sehen Sie sich Ihre kränkelnde Pflanze genau an: Ist der jetzige Zustand evtl. Folge von Frost oder Hitze oder Hagelschlag? Handelt es sich um eine Pilzerkrankung oder Sonstiges? Ist die Pflanze von Schädlingen befallen? Bestimmen Sie, um was es sich handelt.

• „Repertorisation“: Bestimmen Sie mit Hilfe der Ursachenliste (S. 196-197) die möglichen Auslöser.

– Markieren Sie farbig die entsprechenden Kreuzchen.

– Mit Hilfe Ihres Lineals überprüfen Sie dann (senkrecht), welches Arzneimittel die meisten farbigen Kreuzchen aufweist. Wenn Sie bei einem Arzneimittel zwei, drei oder sogar mehrere markierte Kreuzchen haben, ist dieses Arznei-Präparat mit großer Wahrscheinlichkeit das wirksamste Heilmittel für Ihre kranke Pflanze.

– Dieses Arzneimittel (oder evtl. auch mehrere) notieren Sie auf einem Zettel. Lesen Sie anschließend die einzelnen Arzneien in den Arzneimittelbeschreibungen nach (Kap. 7) und bestimmen Sie, welches davon zu Ihrem Pflanzenproblem passt. Diesen Vorgang nennen die Homöopathen repertorisieren.

• In den Kapiteln 2 und 3 erfahren Sie, dass die einzelnen Pflanzenkrankheiten mit mehreren Arzneien geheilt werden können. Durch das Repertorisieren mittels der Modalitätentabelle (S. 196–197) grenzen Sie das für Ihre Pflanze zutreffende Arzneimittel ein.

• In den „Arzneimittelbeschreibungen“ (Kap. 7) lernen Sie, wie und bei welchen Gegebenheiten die Arzneien eingesetzt werden können. Dieser Teil ergänzt Ihre eigene Repertorisation.

Merke

Bei den jeweiligen Krankheiten finden Sie eine Liste der am häufigsten eingesetzten homöopathischen Hauptmittel.

Für weitere Mittel wählen Sie aufgrund der Symptome unter Zuhilfenahme der Modalitätentabelle auf Seite 196–197 ein homöopathisches Mittel aus.

Zum Üben der Mittelfindung ist ein Übungsbeispiel auf S. 198 vermerkt.

Vorgehensweise

• Verwenden Sie nur ein Einzelmittel. Stellen Sie bitte keine Mischungen aus mehreren Arzneien her. Vielleicht werde ich zukünftig in Ausnahmefällen für große landwirtschaftliche Betriebe und Gärtnereien zwei Mittel mischen, damit die Ausbringung für große Betriebe nicht so zeitaufwändig ist. Der gleichzeitige Einsatz von mehreren Arzneien muss unbedingt genau abgewogen werden und gehört in die Hände eines erfahrenen Homöopathen. Die Gefahr dabei ist, dass sich nicht alle homöopathischen Arzneien miteinander „vertragen“ und sich gegenseitig unwirksam machen können (= antidotieren). Deshalb bitte nicht selbst „experimentieren“.

Abb. 1.7a: Kontrolle des Befalls.

• Benutzen Sie zum Verrühren nur Plastik-, Porzellan- oder Holzlöffel. Metall kann evtl. die Wirkung des Arzneimittels stören. Deshalb sind Plastik-Gießkannen sinnvoller als solche aus Metall. Nach jedem Gebrauch von homöopathischen Arzneien die Gießkanne reinigen, einfach mit klarem Wasser gut ausspülen.

• Einfaches Übergießen mittels Gießkanne hat sich als effektiver erwiesen als das Sprühen mit einer Pflanzenspritze.

• Übergießen Sie die gesamte Pflanze, also Blattwerk sowie Wurzelbereich. Bei Bäumen den Stamm und das Erdreich bis zur Traufgrenze gießen.

Abb. 1.7b: Abzählen der Globuli.

• Möglichst an einem hellen, trockenen Morgen oder gegen Abend gießen. Die Blätter sollten zügig abtrocknen können. An sonnigen, heißen Tagen nur den Wurzelbereich gießen, da sonst Verbrennungsgefahr der Blätter besteht.

• Gießwasser nicht über die Haut gießen; sonst könnten Sie mit einer Arzneimittelprüfung reagieren (Kap. 1.2), die zwar nicht gefährlich, aber auch nicht besonders angenehm ist. Keine Sorge: Falls Sie doch etwas unvorsichtig waren – die Arzneimittelprüfung vergeht innerhalb kurzer Zeit. Deshalb: Kinder und Haustiere möglichst fernhalten, bis das Laub abgetrocknet ist.

Abb. 1.7c: Zerdrücken der Globuli.

Dosierung und Anwendung von C-Potenzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Arzneiwasser zuzubereiten (Abb. 1.7b, Abb. 1.7c):

• Für Wassermengen bis 10 Liter: Die Globuli direkt in der Plastikgießkanne vollständig auflösen lassen, gründlich mit einem Holzstab verrühren.

• Für größere Wassermengen (20–30 Liter): Die Globuli in einem Schraubdeckelglas (z. B. Marmeladenglas) vollständig auflösen lassen, dann mit dem Deckel verschließen und kräftig schütteln.

• Für 20 Liter Gießwasser teilen Sie die Menge auf zwei 10-Liter-Gießkannen: die Hälfte der Mischung in eine mit 10 Litern gefüllte Plastik-Gießkanne geben. Kräftig mit einem Holzstab oder Plastiklöffel verrühren. Dann mit der zweiten Hälfte ebenso verfahren.

Abb. 1.7d: Aufgelöste Globuli werden ins Gießwasser gegeben.

• Für 30 Liter dritteln Sie die Mischung und verteilen Sie auf drei große Kannen.

• 30 Liter sind in etwa ausreichend für 4–6 Rosensträucher oder Staudenpflanzen. Für einen großen Baum benötigen Sie durchaus 60 Liter Arzneiwasser.

• Anschließend begießen Sie die gesamte Pflanze - Blätter und Wurzelbereich - an einem hellen, trockenen und nicht zu sonnigen Morgen (Sonnenbrandgefahr!).

• Bei Bäumen den gesamten Wurzelbereich bis zur Traufgrenze gießen, nach Möglichkeit auch etwas am Stamm hinauf. Die Traufgrenze ist die Fläche des Bodenbereichs, die in etwa dem Durchmesser der Baumkrone entspricht.

Abb. 1.7e: Gießwasser kräftig durchrühren.

Dosierungstabelle PotenzMenge/GewichtWasser (Liter)D 620 Globuli~ 1–2 l