Honigmund - Sophie Andresky - E-Book
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Honigmund E-Book

Sophie Andresky

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Für Kenner – für Genießer – für Erotik-Fans, die es geschmackvoll, scharf und witzig wollen

»Ohne meinen Harem verreisen? Niemals. Erstens: Wie sähe das denn aus? Und zweitens: Meine Jungs sind mehr als mein Harem. Sie mögen mich. Und meine Wünsche …«

In schamlosen Episoden erzählt Deutschlands erfolgreichste Pornoautorin von der jungen Sophia, die zusammen mit fünf Männern in einer Wohngemeinschaft der besonderen Art lebt. Hier können die erotischen Künste in all ihren Schattierungen tabulos ausgelebt werden: sinnlich, animierend und unverschämt sexy.

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Seitenzahl: 241

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Sophie Andresky

Honigmund

Erotische Geschichten

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Das Buch erschien in Deutschland bereits 2005 im Bastei Lübbe Verlag

Vollständige deutsche Erstausgabe 05/2015 Copyright © 2005 by Sophie Andresky Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Covergestaltung: yellowfarm GmbH, S. Freischem,

unter Verwendung eines Motivs von © gettyimages/Julia Davila-Lampe

ISBN: 978-3-641-15244-4 V002

Das Buch

 

»Ohne meinen Harem verreisen? Niemals. Erstens: Wie sähe das denn aus? Glauben Sie denn, ich wäre heute eine Pornoqueen, wenn ich im Tweedkostümchen herumliefe und Pappköfferchen schleppen würde? Und zweitens: Ich mag meine Jungs. Sie sind mehr als mein Harem, sie sind meine Familie. Ich brauche sie. Denn wer bringt mich sonst zum Lachen, indem er mit seinem Brustwarzenpiercing im Rhythmus von ›Mein Kleiner grüner Kaktus‹ zuckt, wer massiert meine kalten Füße oder haucht mir ins Ohr, wie wunderbar ich bin? Tun Sie das? Na also ...«

Die Autorin

 

Sophie Andresky, geboren 1973, lebt als freie Autorin in Berlin. Mit ihren Kurzgeschichtenbänden und den ebenfalls bei Heyne erschienenen Romanen Vögelfrei, Fuck Your Friends und Dark Room wurde sie zur erfolgreichsten Erotikautorin Deutschlands. Ihre Artikel erschienen in zahlreichen Magazinen, derzeit schreibt sie für den Playboy sowie joyclub.de.Besuchen Sie die Autorin im Internet unter www.andresky.com

 

Lieferbare TitelVögelfrei – Fuck Your Friends – Fröhliches Gevögel – Heiße Weihnacht (mit Maria Fangerau) – Schrille Nacht – Dark Room

Für die Hotelnächte und Gassi-Tage,für Fisch und Spatz, Schneeeule und Steppenwolf.Auf jeden Fall für die Streifenhörnchen.Für mitternächtlichen Kuchen im »Ma Rosa«.Für die besten Jahre von den guten:In Liebe für Marcus.

Im Harem I: Gruppenbild mit Dame

Ohne meinen Harem verreisen? Niemals. Erstens: Wie sähe das aus? Glauben Sie denn, ich wäre heute eine Pornoqueen, wenn ich im Tweedkostümchen herumliefe, Pappkoffer schleppte und mich mit dem Kegelclub im Abteil über homöopathische Abführmittel unterhielte? Würden meine Männer mich ihre »Jeannie aus der Flasche« nennen, wenn ich Ihnen im Boudoir einen ausgefallenen Wunsch erfüllte? Und zweitens: Ich mag meine Jungs viel zu sehr. Sie sind mehr als mein Harem, sie sind meine Familie. Außerdem kann mir ja jederzeit etwas einfallen, und wer soll dann meine Ideen mitstenographieren, mir grünen Tee bringen oder Champagner? Ohne Paddys Erzählungen von seinem sabbernden DJ-Kollegen aus dem Ulysses, der ständig erfolglos Frauen anbaggert, wäre mir nie die Geschichte von McGeifer eingefallen. Wer bringt mich zum Lachen, indem er mit seinem Brustwarzenpiercing im Rhythmus von »Mein kleiner grüner Kaktus« zuckt, wer massiert meine kalten Füße oder haucht mir ins Ohr, wie wunderbar ich bin? Tun Sie das?

Also: Wenn Sie wollen, dass ich zur Stand-up-Party Ihres neuen Büchermagazins nach Essen komme, dann nur mit meinem Harem. Notieren Sie: Wir brauchen ein Abteil für uns allein, erster Klasse natürlich. Außer mir wird Partypaddy mitkommen – das ist der mit dem Piercing –, damit wir uns nicht langweilen. Dann der dunkle Paolo, der muss mal was von der Welt sehen – auf gesellschaftlichem Parkett ist er noch immer ziemlich unsicher, obwohl ich ihn jetzt schon seit fast einem Jahr ausbilde. Auf meinen Wikinger Sören – das ist der Große mit dem blonden Zopf – kann ich keinesfalls verzichten. Ich würde auf der Stelle depressiv, wenn ich ein Hotelzimmer betreten sollte und kein Sören wäre da, der mich über die Schwelle trägt. Junichiro, mein sanfter Japaner, wird sich zu Hause um die Garderobe und unsere trächtige Hermelindame kümmern, obwohl ich ohne Juni ungern verreise. Niemand kann wie er Korsetts schnüren und Haare hochstecken. Er ist die geborene männliche Zofe. Aber Xaver nehme ich noch mit, unser Nesthäkchen. Er hält sich gut und lernt nicht nur bei mir, sondern wird auch seine Schule fertig machen. Das hatte ich seiner Mutter versprochen: »Mach dir keine Sorgen, meine Süße«, habe ich ihr vor zwei Monaten gesagt, »ein paar Wochen im Harem mit all den gebildeten und weltgewandten Männern um ihn herum, und keine Ablenkung durch frustrierendes Mädchenanbaggern, dann kommt Xaver schon wieder in Ordnung. Wer genug Sex und Liebe hat, der stiehlt auch nicht.« Und so war es auch. Mittlerweile verwaltet Xaver unsere Urlaubskasse, und die Jungs helfen ihm beim Lernen. Sie sehen also, es wäre unverantwortlich, ihn zu Hause zu lassen, wo ich kein Auge auf ihn habe.

Aber wahrscheinlich wird es sowieso nichts mit der Party, so Leid es mir tut, denn eigentlich können wir gar nicht weg, obwohl der Harem dringend eine Luftveränderung braucht. Die Jungs werden etwas träge in letzter Zeit. Der Streit, der im Hause herrscht, zermürbt sie. Haremsmänner sind sensibel. Sie haben keinen Sinn für Nachbarschaftskrieg. Genau das tobt hier leider. Unser Vermieter macht uns das Leben schwer. Wir seien untragbar für sein anständiges Haus, hat er erklärt. Und ihm ist klar geworden, dass hier eine Frau mit fünf Männern zusammenlebt und dass wir nicht nur miteinander häkeln. Und als ihm dann im Flur mein schöner zarter Juni im Kimono entgegenschwebte und er einen Blick auf seinen mit Schmetterlingen tätowierten Bauch warf, war er so aufgebracht, dass wir jetzt ausziehen sollen. Je eher, desto besser. Ich persönlich glaube, dass der Vermieter beleidigt ist, weil Juni und die anderen so attraktiv und gebildet sind und er selbst ein buschig behaartes Monchichi mit dem IQ des Bärenmarkenbärs darstellt.

Vorwerfen kann er uns nichts. Die Wohnung ist gut isoliert, meine Jungs haben den Treppenputzdienst unter sich aufgeteilt, ich zahle die Miete pünktlich, und wir alle trennen den Müll und grüßen höflich. Nicht nur die Jungs sind gestresst wegen der ständigen Anrufe, dem Geklopfe, den Zetteln auf der Fußmatte, auch mir geht dieser Kleinkrieg an die Nerven.

Deshalb freue ich mich auch so, als Mathilda zu Besuch kommt. Die Jungs bringen sich in ihren Zimmern gegenseitig ihre Muttersprachen bei oder sind beim Sport. Mathilda und ich verziehen uns ins Boudoir. In meinem Schlafzimmer steht nichts als ein riesiges, mit rotem Satin bezogenes Bett, ein Baum, der bis unter die Decke reicht und leise raschelt, wenn das Fenster offen ist, und ein Spiegel. Ich habe Mathilda alles von der Hetzkampagne des Vermieters erzählt, und sie bringt mich auf andere Gedanken. Wir liegen in dünnen Hemdchen in den Kissen und füttern uns mit Schoko-Crossies. Juni schwebt geräuschlos herein, stellt uns einen Teller frisch geschnittene Mangos neben das Bett und schließt dann diskret die Tür. Mathilda fährt mit ihren zarten schokoladenbraunen Händen über meinen Bauch und meine Schenkel. Ihre Haut ist ganz weich und duftet nach Plätzchen. Alles an Mathilda ist süß. Ihr Haar fühlt sich an wie Stoff, und wenn ich sie küsse, erinnern mich ihre Lippen an den Flaum auf Aprikosen. Sie singt mir ein karibisches Lied vor, ganz leise, das klingt schön, und ich lehne mich in den Polstern zurück, atme den Duft ihrer Halsbeuge und überlasse mich ihren Händen. Ihre Fingerkuppen fahren zwischen meine Beine. »Du bist ja ganz rasiert«, unterbricht sie ihr Gesumme überrascht, und ich sage ihr, dass Paolo sich das letzte Nacht gewünscht hat. Die Feuchtigkeit quillt aus meiner kleinen warmen Fotze hervor, und Mathildas geschickte Finger verreiben sie auf den Schamlippen, die anschwellen unter ihrer Berührung.

Die Tür geht auf. Xaver steht im Boudoir und guckt beleidigt. Sören ist sofort zur Stelle, aber ich winke ab. Xaver muss noch viel lernen, ich bin ihm nicht böse, dass er uns gestört hat. Ich klopfe neben mir aufs Bett. Xaver schmollt. Eifersüchtig sieht er, wie Mathildas Finger in meiner Möse verschwindet und ihr Mund sich um meine Brustwarze schließt. »Das kann ich dir doch auch machen«, sagt er. Ich bin großzügig: »Gut, dann zeig mal, was Sören dir erklärt hat.«

Mein Wikinger lehnt sich an den Türrahmen und grinst. Xaver springt aus seiner Kleidung. Das wäre zwar eigentlich nicht nötig, aber er weiß schon, dass ich gerne etwas zum Gucken habe, wenn ich geleckt werde. Und seine schmale Taille mit dem Mädchen-Po sehe ich mir immer wieder gern an. Er kniet sich zwischen meine Beine, Mathilda zieht ihren Finger aus meiner Möse und widmet sich ihrem Kitzler, während Xaver meine Schamlippen vorsichtig öffnet. Erst haucht er gegen den Kitzler, das hat er gut gelernt, keine Eile. Sören küsst mich, hockt sich neben das Bett und überwacht seinen Schüler. Vorsichtig beginnt Xaver meinen Oberschenkel zu lecken, tastet sich dann näher an die Schamlippen heran. Der Druck ist gut, das Tempo auch. Xaver züngelt weit hinunter und schnellt dann kurz über den Kitzler, der zusammenzuckt. Ich muss lächeln. Dieser Zungenschlag ist Sörens Spezialität, aber gut, jetzt kann Xaver ihn auch. Ich zwinkere Sören zu. Seine Hose sieht gespannt aus, und ich zeige auf Mathilda. Soll er sich mit ihr amüsieren, kleinlich war ich noch nie.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Mathilda bis zur Bettkante rutscht und die Beine weit in die Luft streckt. Xaver verschluckt sich kurz, ich nehme an, er hat noch nie mit einem anderen Paar zusammen gefickt. Er fängt sich schnell, und ich fange an zu stöhnen und zu kichern. Ich bin laut im Bett, meine Jungs mögen es, wenn sie hören, was mir gefällt. Und dann beißt Xaver mich. Ich zucke zusammen und sehe Sören an. Der zischt Xaver zu: »Knabbern mit den Lippen, nicht mit den Zähnen, und nur an den Mösenlippen, immer vorsichtig.« Xaver nickt und versucht es noch mal, und diesmal ist es richtig. Sören fickt Mathilda neben uns mit stummer Hingabe, Mathilda lächelt, und schließlich liegen wir vier erschöpft und schwitzend in den Laken. Ich halte Xaver im Arm, sein Schwanz ist steil aufgerichtet und zuckt, Sören tastet sich über Mathildas Bauch zu ihm hin, und in dem Moment, als er seine Hand zwischen Xavers Schenkel legt, explodiert der, und wir schlafen alle ein Weilchen.

»Na prima, römische Orgien ohne mich«, weckt uns Paolo, mein glatzköpfiger Turiner, und ruft Juni und Partypaddy dazu. Sie verteilen sich auf dem Bett, und Paolo berichtet, was er herausgefunden hat. Als er vom Sport kam und seine Wäsche in die Waschküche brachte, hat er Lena getroffen, die Frau des Vermieters. Er hat ein bisschen mit ihr geschäkert, ich nehme an, er hat ihr auch seinen Waschbrettbauch gezeigt, auf den er sehr stolz ist, und schließlich hat sie ihm erzählt, dass ihr Mann den Gedanken an meinen Harem nicht erträgt, weil er es selbst im Bett schon seit Ewigkeiten nicht mehr bringt. Macht er was, ist es lausig, und seit sie ihm das gesagt hat, macht er gar nichts mehr.

»Ich habe versprochen, dass du ihr helfen wirst«, sagt Paolo, und ich nicke.

Juni lässt mir ein Bad ein, und während ich in der Wanne liege, bespreche ich mit ihm unsere Möglichkeiten. Die erste Idee, die mir kommt, ist, ihn fies reinzulegen. Sophia als Rächerin der Geächteten, das gefällt mir gut, und ich sehe mich schon im schwarzen Latex-Catsuit den Kampf der Gerechtigkeit führen. Aber Juni zieht nur eine Augenbraue hoch und meint, dieses Konzept sollte ich mir doch besser für meine Geschichten aufheben. Und er zückt einen der Schreibblöcke, die in der ganzen Wohnung verteilt sind, und notiert »Latex-Catsuit«, »fiesen Mann reinlegen« und auf meinen Zuruf auch »Nizza«. Wir waren im letzten Sommer eine Woche mit dem Harem dort im Urlaub, und ich wollte immer schon mal was über Nizza schreiben.

Er ist nicht nur eine gute Zofe, sondern auch ein hervorragender Stratege, und bald hat er einen Plan ausgeklügelt, von dem auch ich glaube, dass er funktionieren wird. Ein guter Plan macht am Ende alle glücklich. Das habe ich im Harem gelernt.

 

Ich klingle bei Lena. Ich sehe schick aus, aber nicht wie eine Sultanin. Lena ist verlegen. Ich nehme an, es tut ihr schon wieder Leid, dass sie Paolo alles erzählt hat. So ist das mit ihm, er weckt den Mädcheninstinkt in uns Frauen. Wir kommen prima alleine klar, bis wir Paolo begegnen, dann wollen wir beschützt werden. Ich erzähle ihr von meinen Jungs, wie ich sie kennen gelernt habe und was ihre Aufgaben im Harem sind. Sie hat nicht gewusst, dass wir teilweise schon seit Jahren zusammen sind, sie hat gedacht, wir ficken alle wild durcheinander, den ganzen Tag, rund um die Uhr.

»Aber Ihre Bücher«, sagt sie, und ich muss lächeln, denn natürlich weiß ich, dass alle im Haus sie gelesen haben, auch wenn mich noch nie jemand darauf angesprochen hat. Ich gebe zu: »Manchmal, wenn ich über einer Geschichte brüte, rufe ich ›Jungs, zieht euch alle Strapse an, mir fällt nichts ein.‹«

Lena lacht. Sie sieht plötzlich ganz jung aus. Ich erzähle ihr von unserem Plan. Erst zögert sie ein bisschen, aber ich habe Fotos von den Jungs mitgebracht, und dann seufzt sie und sagt Ja.

Am Nachmittag passe ich das Monchichi draußen im Hof ab. Sein Blick ist misstrauisch. Ich habe mich umgezogen und öffne den Gürtel meines Trenchcoats. Darunter bin ich nackt bis auf eine lange Perlenkette, die genau über meiner Möse endet, und ein Paar Stiefel. Der Vermieter schluckt. Ich stelle den Fuß auf einen Stein, damit er meine Schamlippen genau sehen kann, und hauche, dass ich bereit bin, alles für diese Wohnung zu tun, und dass er doch mit zu uns kommen soll und wir es ihm richtig nett machen, und seine Frau würde nie etwas erfahren.

»Sie wissen doch, ich bin eine Sexgöttin«, raune ich und versuche, verwegen auszusehen. Auch eine Spur verzweifeltes Häschen, das den großen Bären um Gnade bittet, ist mit in dem Blick, und ich muss mir Mühe geben, nicht zu lachen, weil ich immer, wenn ich den behaarten Pelz des Vermieters sehe, an den Witz denken muss, in dem der Gorilla im Dschungel auf dem Klo sitzt und ein vorbeihoppelndes Häschen fragt, ob es fusselt. Aber es klappt. Der Vermieter verspricht mir nichts, das hatte ich auch nicht erwartet, aber er sagt, er will sich unsere WG mal ansehen, und vielleicht können wir ihn umstimmen.

Am Abend klopft es an unserer Tür, und ich kontrolliere, während ich öffnen gehe, schnell noch einmal den Raum, ob alles richtig vorbereitet ist. Ich muss sagen, meine Jungs sind großartig. Ich habe den besten Harem der Welt. Junichiro hat sich als Geisha hergerichtet und sieht mit dem weißen Make-up und dem bestickten Kimono wunderbar aus. Ich muss ihn einfach auf den kirschroten Mund küssen. Partypaddy werkelt in der Küche, Paolo hat sich extra am ganzen Körper enthaart und eingeölt und lehnt mit bloßem Oberkörper, nackten Füßen und enger Lederhose an der Tür zum Boudoir. Xaver ist ganz aufgeregt und hat sich für pokurze Jeans und ein weißes T-Shirt entschieden. Und Sören ist die Ruhe selbst, sein blonder Zopf liegt ordentlich geflochten auf seinem schwarzen Intellektuellen-Rollkragenpulli, der einen wunderbaren Kontrast zu seiner riesigen Wikingererscheinung bietet. Ich kann meinen Blick kaum von ihnen losreißen, so schön finde ich sie. Und sie lächeln mich an und nicken zur Tür.

Draußen steht Lena und tritt schüchtern von einem Fuß auf den anderen. »Ich hab ihm gesagt, ich geh zu Bauch-Beine-Po«, sagt sie, sieht sich um und bricht in wildes Gekicher aus, »und irgendwie stimmt das ja auch.«

Meine Jungs lachen und strahlen sie an. Xaver nimmt ihr die Sporttasche ab und bringt sie ins Boudoir. Lena sieht sich bewundernd um. »Mein Gott, diese schönen Möbel, die Bilder ...«, sie schluckt, »... und die vielen Bücher.«

»Na ja«, sage ich, »dumm fickt gut, das ist eben nicht wahr.«

Sie kichert wieder verlegen. Partypaddy bringt ihr einen Prosecco und bewundert ihr Haar. Sie wiederum bewundert Junis Kimono, und Juni bietet ihr mit seinem geheimnisvollen Geishagesicht an, das edle Stück anzuprobieren. Und Lena folgt ihm ins Boudoir. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe Paolo an. Ich hatte nicht gedacht, dass Juni der erste sein würde, aber gut. Es klopft wieder. Das ist zu früh. Das Monchichi scheint jemand zu sein, der immer zu früh kommt, nicht nur im Bett. Juni hat es auch gehört. Er erscheint wieder, und Paolo kümmert sich um Lena. Die anderen Jungs verschwinden nach nebenan. Nur Juni bleibt.

Der Vermieter ist irritiert, als er ihn sieht. »Meine Zofe«, sage ich erklärend, »zum Bedienen«, und ich sehe dem Vermieter an, dass er schon fast vergessen hat, dass er Juni eigentlich als Mann kennt. Ich stehe in hohen schwarzen Lackstiefeln vor ihm. Über meinen Augen liegt eine geschwungene Zorro-Maske, die war Partypaddys Idee. Mein Latex-Mini knirscht. An den Brustwarzen und über der Muschi hat Paolo Löcher in den Stoff geschnitten. Juni serviert zwei Prosecco und dreht sich gegen das Fenster. Wenn er eine Geisha ist, kann er regungslos sein wie eine Blume.

Ich ziehe den Vermieter splitternackt aus, er wehrt sich gar nicht, das wundert mich. Dann dränge ich ihn auf einen Sessel und schlängele mich vor ihm. Juni und ich haben überlegt, ob ich strippen soll, aber ich bin keine gute Tänzerin, meine Talente liegen in der Hingabe. Also stelle ich mich neben den Vermieter und lege ein Knie auf die Lehne. Das Monchichi schwitzt, und manchmal sieht man das Weiße in seinen Augen, als würde er gleich kollabieren.

»Also«, sage ich und beuge mich leicht zu ihm runter, »jetzt leg mir deine Hand zwischen die Beine, dann ist das Eis gebrochen und du kannst dich entspannen ... ja, genau so ... und, weißt du was, steck mir einen Finger hinein, dann lässt es sich viel relaxter plaudern, ja gut, du kannst ruhig tief hineinrutschen, denn du wirst diese Möse ja sowieso ficken heute Abend, also warum solche Umstände.«

Der Vermieter zittert zwar etwas, aber sein Finger gleitet gehorsam zwischen meine rasierten Lippen. Sie sind feucht und glitschig, denn natürlich habe ich mich, während Paolo mein Kleid präparierte, von Xaver lecken lassen. »So, und jetzt fick mich ein bisschen mit dem Finger«, ich beuge mich noch weiter vor und lege meine Hand auf seine Hose.

Darunter ist es hart, Göttin sei Dank, den guten Vermieter soll bloß nichts frustrieren heute. »Weißt du eigentlich, wie viele Männer das jetzt gern tun würden?«, flüstere ich ihm ins Ohr, »weißt du, wie viele Männer sich jeden Monat um einen Platz in meinem Harem bewerben? Manchmal ficke ich einen oder zwei zur Probe. Die meisten sind nicht gut genug für meine Muschi. Und jetzt du ...« Ich zögere, zu dick darf es jetzt nicht werden, glauben muss er mir noch. »Du bist so ganz anders als diese verweichlichten Jungs.«

Ich seufze, um nicht zu kichern, denn als verweichlicht kann man vor allem Sören und Paolo nun wirklich nicht beschreiben. Ich nehme meine Maske ab, verschließe mit einem unauffälligen Handgriff die Augenlöcher und lege sie dem Vermieter um. Er will protestieren, aber ich beruhige ihn: »Du willst doch die totale Ekstase«, flüstere ich, »und du kriegst sie, blind fickst du noch mal so gut, ich werde dich zum besten Stecher machen, der die Frauen je gefickt hat. Das ist der Grund, warum es so viele Bewerbungen für den Harem gibt. Weil ich die Männer ausbilde, bis sie besser vögeln als atmen können.«

Der Vermieter schluckt, und ich habe ein bisschen Mitleid, denn ich kann mir gut vorstellen, wie entsetzlich es für einen Mann sein muss, wenn die eigene Frau ihm eröffnet, dass er es einfach nicht bringt. Sein Schwanz steht jetzt hart und geschwollen aus seinem schwarzen Haarnest heraus. Die Tür zum Boudoir öffnet sich ohne ein Geräusch.

Paolo trägt Lena heraus, die nackt und selig in seinen Armen liegt. Er setzt sie ab, und ich sehe, dass er sie zwischen den Beinen rasiert hat. Ich öffne mein Latex-Kleid und kündige dem Vermieter an, dass es jetzt losgeht mit der ersten Lektion. Ich müsste nicht nackt sein, aber ich weiß, dass meine Jungs mich gern so sehen, und dieses Latex-Kleid ist sowieso eine Zumutung. Ich winke Lena heran und lasse sie mit gespreizten Beinen über ihrem Mann stehen. Ich bin direkt hinter ihr, fasse ihr von hinten an die Brüste und spiele mit ihren Knospen.

»Jetzt fass mich wieder an, so wie eben, mit einem Finger, der langsam in mich hineinrutscht«, weise ich den Vermieter an, und er tastet sich vor zu der haarlosen Möse seiner Frau und befingert ihre Schamlippen. Ich stöhne etwas. Lena schließt die Augen.

»Jetzt such den Kitzler, nein, nicht reiben, eher so, als wolltest du jemanden locken, nur mit den Fingerkuppen, dem Daumen am besten. Und sag mir, was ich jetzt tun soll. Das ist eine einmalige Chance. Du kannst einer Pornoqueen befehlen, was sie zu tun hat.«

Der Vermieter räuspert sich und sagt dann: »Saug ihn.« Das ist gut, dabei kann ich nicht reden. Lena kniet sich vor ihn hin. Mittlerweile sind die anderen Jungs aus ihrem Zimmer gekommen und verhalten sich mucksmäuschenstill. Sören deutet, als Lenas Blick ihn trifft, mit einer Geste an, sie solle den Schaft umfassen, und Partypaddy zeigt ihr die Zähne, und Lena beginnt die Eichel ganz sanft zu beknabbern. Reihum demonstrieren die Jungs, wie sie es mögen, nur unser Nesthäkchen Xaver nicht, für den Blasen nur Blasen ist und immer großartig.

Schließlich steht Lena auf und zieht ihren Mann mit sich auf den Teppich. Wir haben Glück, dass Lena und ich ungefähr die gleiche Figur haben, aber vorsichtshalber rede ich jetzt ständig, damit er gar nicht auf die Idee kommt, es könnte eine andere Frau im Raum sein. »Spiel jetzt mit deinem Schwanz an meiner Muschi«, sage ich, »noch nicht reinstoßen, erst mal antippen und dann in einem langen Stoß ganz langsam reinschieben.«

Das Ehepaar wälzt sich auf dem Teppich, und ich liege daneben, der Akustik wegen.

»Jetzt anhalten«, befehle ich, als der Vermieter schneller wird, »leicht zur Seite drehen, ich winkle mein Bein an, dass es über deiner Schulter liegt, und dann kommst du mit dem Finger an meine Clitti und kannst mich fertig machen.«

Ich stöhne im Rhythmus seiner Hand. Und als ich sehe, dass es Lena gekommen ist, darf der Vermieter sich auch über den Berg tragen. Er rollt zur Seite. Lena rappelt sich schnell auf und huscht geräuschlos über unsere dicken Teppiche ins Boudoir, und wie ich erwartet hatte, nimmt sie die Jungs mit. Ich lege mich neben den Vermieter und stöhne und japse ein bisschen. Wahrscheinlich lässt sich Lena, jetzt wo sie auf den Geschmack gekommen ist, noch ein paar Trainingsstunden Bauch-Beine-Po verabreichen, von mir aus, sie hat ja lange genug darauf verzichten müssen.

»Du bist großartig«, seufze ich und nehme dem Vermieter die Maske ab, »was meinst du, wie begeistert deine Frau ist, wenn du es ihr so besorgst.«

Der Vermieter sieht mich erledigt an. »Meinst du, sie würde sich auch rasieren?«

Ich nicke. »Mit Sicherheit steht sie drauf, du musst es ihr nur sagen.«

Bald komplimentiere ich den Vermieter aus der Wohnung. An der Tür entschuldigt er sich sogar für die Zettel auf unserer Fußmatte. Ich wette, dass Lena heute noch einiges zu tun hat, wenn sie sich erst mal von meinem Harem getrennt hat. Und sobald oben beim Vermieter wieder in Frieden gefickt wird, wird er uns auch in Ruhe lassen, und alle sind zufrieden.

Als wir allein auf dem Bett kuscheln und uns küssen, überlege ich mit den Jungs, eigentlich können wir jetzt doch zu der Party dieses neuen Magazins fahren. Paolo lernt ein bisschen die Medienwelt kennen, und Xaver kann die Zugfahrt organisieren. Wenn er das Preissystem der Bahn durchschaut hat, mache ich mir um seine nächste Matheklausur auch keine Sorgen mehr. Also: Wir kommen, mein Harem und ich. Sie müssen nicht mehr als ein Hotelzimmer buchen, aber ein großes Bett wär schön. Und vergessen Sie die Kopfkissen nicht. Fünf.

McGeifers Trainingslager

In unserer Abteilung arbeitet einer, den wir McGeifer nennen. McGeifer hat, seit ich ihn kenne, nur ein Thema: Sex. Meistens steht er in den Pausen umringt von anderen muskelbepackten Popeyes im Lager, zuckt wie Rinderwahn und erzählt Dönekes von seinen allwöchentlichen Eroberungen. Manchmal schleiche ich mich dazu und versuche unauffällig mitzuhören, denn ich bin einem großen Geheimnis auf der Spur, das McGeifer, der Held der feuchten Höschen, der Meister des Nippelorgasmus, der Sieger im Neandertalkrieg über die Weibchen, mir erklären soll.

Im Lager versuche ich schwer beschäftigt auszusehen und irgendetwas zu sortieren, damit mich niemand bemerkt und »Ruth, hab doch mal Mut und komm rüüüüber« ruft in diesem ätzenden Rap-Stackato, das sich alle angewöhnt haben, weil sie es cool finden. Gerade, als ich wieder mal eine angebliche Liste mit Beständen vergleiche, steht die Pavianherde wie üblich in der Ecke um McGeifer herum und hängt anbetend an seinen Lippen. Der lässt die Zunge schlapp heraushängen wie ein komatöser Bernhardiner und schielt über Kreuz, und dabei erzählt er, wie er es neulich einer Frau französisch besorgt habe und seine Zunge dabei so taub geworden sei wie die Wange nach einer Spritze beim Zahnarzt, weil diese Frau Verhütungsschaum benutzt hatte. Alle biegen sich vor Lachen, als er genau beschreibt, wie er zwischen ihre Beine gekrochen sei und angefangen habe, ihren Pelz zu lecken, und er schon dachte, hm, das riecht aber nach Apotheke, und dann irgendwann, als er etwas Schweinisches zu ihr sagen wollte, merkte, dass er seine Zunge nicht mehr unter Kontrolle hatte, ließ sie wieder heraushängen und versuchte dabei etwas zu sagen, was diese Frau wohl anmachen sollte. Ein Speichelfaden lief ihm über die Lippen, er riss die Augen zu Flummigröße auf.

Talent hat er, das kann man ihm nicht abstreiten, allerdings ist es auch einfach, komisch zu sein, wenn man so hässlich ist, dass man eh immer wie ein laufender Bilderwitz aussieht. Er greift mit beiden Händen nach seiner Zunge und versucht sie mit lautem Grunzen in den Mund zurückzuschieben, aber sie flutscht am anderen Mundwinkel wieder hinaus. Seine Fans toben, sodass er das Kunststück wieder und wieder darbietet und ich lieber in die Cafeteria gehe.

Ich verachte McGeifer. Ich möchte mit einem Mann reden können, ohne dass eine Schleimspur aus Sabber und Speichel um meine Füße plantscht. Aber: Ich brauche ihn noch. Also bin ich nett zu ihm. Ich bringe ihm gelegentlich einen Kaffee mit oder erledige auch schon mal eine Kopie für ihn. Dabei versuche ich, so burschikos wie möglich zu sein, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, ich sei an ihm interessiert. Er soll mich für eine Freundin halten, eine Kumpelin, eine, der man was erzählen kann. Und er soll mir was erzählen.

Ich bin zweiunddreißig. Ich hatte längere Beziehungen und kurze. Ich hatte schon Sex in Handschellen und im Zelt. Einmal habe ich mit einer Frau geschlafen und einmal ein obszönes Telefonat geführt mit jemandem, der sich verwählt hatte. Ich bin also alles andere als eine Jungfrau. Doch eine Sache ist mir bis heute wirklich unklar: der One-Night-Stand.

Immer wieder gehe ich mit Freundinnen am Wochenende in die Diskotheken und versuche ein Paar zu erwischen, das sich gerade zum baldigen Beischlaf verabredet. Wie machen die das? Trifft man sich wirklich an der Theke, spricht ein paar Sätze über Sport und Politik und sagt dann: »Ach übrigens, deine Beine sind geil, ich hab Samenstau, mein Bett ist frisch bezogen, also was hält uns hier?« Das kann ich mir nicht vorstellen. Zieht man abends schon los mit der festen Absicht, jemanden aufzureißen? Müsste ich vorher die Wohnung saugen, Sekt kaltstellen, die Kondome auf den Nachttisch fächern und das schwarze Spitzennichts aufbügeln? Und wenn man zu ihm geht, und er hat eben nicht gesaugt, keine Kondome da, keinen Sekt und trägt angegilbte Schießer? Oder er entblättert sich und ist behaart wie ein Brillenbär oder hat einen Körpergeruch wie ein Iltis? Tu ich es dann trotzdem?

Angenommen, man hat sich gefunden, welchen Wagen nimmt man nach Hause? Oder fährt man hintereinander her? Und wenn wir seinen nehmen, wie komme ich am nächsten Tag zum Diskothekenparkplatz? Mit dem Taxi? Wäre da ein Callboy nicht einfacher und billiger?

In Berlin gibt es eine »Beischlafbörse« in einem Café, da kann man auf Zetteln Fragen ankreuzen, wie man selbst aussieht, wie der Partner aussehen soll und was man mit ihm anzustellen gedenkt. Praktisch, wenn man einen ein Meter zwanzig großen, kahlrasierten Asiaten sucht, der auf S/M-Spielchen in der Badewanne steht und außerdem Wolfgang-Petry-Fan ist. Aber wie stellt man es ohne solche Einrichtungen an? Fragen über Fragen.

Es gibt so viel, was McGeifer mir verraten soll. Ich stelle mir immer vor, ich stehe mit einem Haupttreffer an der Theke, es funkt wie im Schweißwerk, alles gut und schön, aber wie macht man sich dann klar, welche Praktiken man will und ob es safe