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Durch einen familiären Schicksalsschlag mussten Gabriel Palacios und seine Familie einsehen, welche Macht Gedanken und Suggestionen über uns haben können. Auf seinem Werdegang eignete sich der Nr.1-Bestsellerautor ein breites sowie tiefes Wissen im mentalen Bereich an. Der wohl bekannteste Schweizer Hypnostherapie-Experte konnte bereits vielen Menschen helfen, von Süchten, Ängsten und anderen Hürden abzukommen. In diesem Buch vermittelt Gabriel Palacios sein Wissen, gespickt mit spannenden Geschichten von KlientInnen aus seiner Praxis. Zudem enthält es auch Anleitungen, wie wir uns mittels Selbsthypnose autonom unterstützen können, sowie Tipps zur Verbesserung unserer unbewussten Kommunikationsweisen.
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Seitenzahl: 218
Über den Autor
Gabriel Palacios, geboren 1989 in Bern, befasste sich bereits seit frühester Kindheit intensivst mit der Gedankenwelt, aufgrund eines familiären Schicksalsschlages. Heute verhilft der mehrfache Bestsellerautor und Hypnosetherapie-Experte in seinem Therapiezentrum in Bern, an öffentlichen Veranstaltungen wie auch mittels seiner Bücher und CDs vielen Menschen zu mehr gedanklicher Freiheit und Potenzialentfaltung. Gabriel Palacios berät Unternehmen und Prominente, referiert als Keynote-Speaker, ist ein viel gesehenes Gesicht der Medienlandschaft und bildet als Präsident des Verbandes Schweizer Hypnosetherapeuten (CH) wie als Lehrtrainer der National Guild of Hypnotists (USA) jährlich mehrere Dutzend Hypnosetherapeuten aus. Er ist Inhaber von vier Firmen und Autor von sechs Bestsellern, wovon die letzten beiden je den 1. Platz der Schweizer Bestsellerliste erklommen und sein letzter Bestseller unter deutscher Flagge über ein halbes Jahr die Bestsellerliste besetzen konnte.
www.gabriel-palacios.ch
Gabriel Palacios
Hypnotisiere mich
Wenn Gedanken dein Leben schaffen
CAMEO
Für Beatrix und Antonio Palacios
Ihr habt mir das Leben geschenkt – ein Leben, das aus einem Gedanken geschaffen wurde; und dieser Gedanke entstand durch eure Hypnose.
HC ©2013 by Cameo Verlag, Bern
TB ©2020 by Cameo Verlag, Bern
Alle Rechte vorbehalten.
Cameo Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einer Förderprämie für die Jahre 2019-2020 unterstützt.
Lektorat: Christiane Lober, Halle
Umschlaggestaltung: Cameo Verlag GmbH, Bern
Umschlagabbildung: Remo Neuhaus, Rubigen
Layout und Satz: Cameo Verlag GmbH, Bern
ISBN: 978-3-9524151-2-2
Inhaltsverzeichnis
«Dort oben»
Mein Wort
Hypnose und Suggestionen – wie sich Welten schaffen
Wenn Gedanken unser Leben verändern
Von der Prägung zum Verhalten
Tu das nicht!
Keinen Raum geben
Massenepidemie
Die Tragödie, alles aufzugeben
Suggestionen im beruflichen und privaten Alltag
Rapport herstellen
Mit angenehmer Stimme suggerieren
Soll-Ist-Kontrolle (basierend auf Dr. Flower)
Eine Ressource aus Zuversicht und Empathie
Nichts geschieht ohne Grund
Mathematik im Nebenfach
Analytische Hypnose
Deine Fähigkeiten
An sich arbeiten
Anleitung zur Selbsthypnose
Hypnose im Business
Ausklang
Danksagung
«Dort oben»
Es war Karfreitag. Ich saß auf meinem Sofa, als ich den Brief öffnete und der sanfte Duft ihres Parfüms aus dem liebevoll gefalteten Papier schwebte und den gesamten Raum füllte. Dann las ich die in ihrer wundervoll geschmeidigen Schrift verfassten Worte, die mir den Sinn meines Lebens bestätigten:
«‹Hypnotisiere mich – oder wenn Gedanken dein Leben schaffen›: Im wahrsten Sinn des Wortes hat ein unbeschreiblich intensiver Gedanke dazu beigetragen, dein Leben zu schaffen – oder bin ich nur von einem Kreuz in Hypnose versetzt worden?
An einem außergewöhnlich heißen Sommertag, während unseres Spanienurlaubs mit unseren sechs Kindern brannte die Sonne so heiß, dass dein Vater zu mir sagte: ‹Für den Strand ist es heute viel zu heiß – lass uns etwas für dich Faszinierendes besichtigen gehen. Dort oben ist es um einiges kühler und angenehmer als hier unten.›
Wohin wir fuhren, konnte ich nicht ahnen. Auf der Fahrt nach diesem für mich mystisch wirkenden ‹dort oben› überfiel mich eine plötzliche, unerklärliche Melancholie. Noch war mir nicht bewusst, dass es sich nicht um ein normales Gebirge handelte, sondern um den viel bereisten Wallfahrtsort Montserrat. Während der Besichtigung des Klosters und in der atemberaubenden Umgebung wurde meine Melancholie so stark, dass mir übel davon wurde und ich mich fast nicht mehr auf meine Mutterrolle konzentrieren konnte.
Von einem Aussichtspunkt aus sah ich auf einem Gebirgsstück ein riesiges Kreuz, von dem eine unbeschreibliche Allmächtigkeit ausstrahlte; und obwohl ich nur eine ganz normal gläubige Person bin, stand ich unserem Schöpfer unendlich nahe. Die unbeschreibliche Liebe und Güte, die aus diesem Kreuz strahlte, drang tief in mein Herz und ließ mich minutenlang gebannt dort stehen, bis die Frage deines Vaters an mein Ohr drang: ‹Habe ich dir doch nicht zu viel versprochen?›
Während der Begehung der Kirche von Montserrat wurde mir klar, dass wir von dieser unbeschreiblichen Liebe noch ein siebtes Kind geschenkt bekommen würden und dessen Name ‹Gabriel› sei. Vaya con Dios.»
Regungslos saß ich da; starrte ins Nichts. Tränen kullerten meine Wangen hinab, flossen über meine Lippen. Die überwältigende, tiefe Freude brach sich in Tränen des Glücks Bahn.
Ich erinnerte mich daran, wie überrascht sie war, als ich an ihrem Küchentisch gesessen und meine warme Tasse Tee zwischen den Händen gehalten hatte, während ich sie gebeten hatte: «Ich will, dass du die Einleitung für mein Buch schreibst.»
Nun hatte ich die Einleitung vor mir. Tausende Gedanken sah ich vor meinem inneren Auge kreisen – bis sich für mich das Mosaik nach und nach zusammensetzte und die liebevollen Worte mein Herz tief berührten. Ich flüsterte ihre Worte leise vor mich hin: «Im wahrsten Sinn des Wortes hat ein unbeschreiblich intensiver Gedanke dazu beigetragen, dein Leben zu schaffen – oder bin ich nur von einem Kreuz in Hypnose versetzt worden?»
Eine tiefgründige Erkenntnis erfüllte mich; eine Erkenntnis, die ich bislang so in dieser Form noch nie gehabt hatte, obwohl sie eigentlich offensichtlich war: Mein Leben fand seinen Ursprung, seinen Anfang in einem Gedanken. Meine Mutter hatte die Entscheidung getroffen, dass ich diese Welt besuchen durfte. Sie und mein Vater haben mir das Leben geschenkt. Ohne sie würde mein «Ich» nicht existieren. Ein Gedanke schuf mein Leben; ein Gedanke, der mächtig war und seinen Ursprung in Menschen fand, die diesem Gedanken Liebe schenkten.
Oftmals geht den Kindern mit der Zeit dieser Liebesbeweis ihrer Eltern leider verloren. Doch nach den Worten meiner Mutter wurde mir nicht nur bewusst, wie unheimlich dankbar ich ihr für das sein durfte, was sie mir ermöglicht hatte, sondern zugleich bestätigte sie mir, dass mein Tun begründet ist: «Die unbeschreibliche Liebe und Güte, die aus diesem Kreuz strahlte, drang tief in mein Herz und ließ mich minutenlang gebannt dort stehen. (…) Während der Begehung der Kirche von Montserrat wurde mir klar, dass wir von dieser unbeschreiblichen Liebe noch ein siebtes Kind geschenkt bekommen würden und dessen Name ‹Gabriel› sei.»
Meine Mutter wurde als ganz normal gläubige Person durch diesen mächtigen Anblick regelrecht hypnotisiert; so sehr hypnotisiert, dass sie sich dieser allmächtigen und ausstrahlenden Liebe hingab und dazu entschloss, dass ihr siebtes und letztes Kind den Namen «Gabriel» tragen solle.
Nun weiß ich, dass ich – Gabriel – als förmlich prädestinierter Botschafter am richtigen Punkt stehe, wenn ich mittels Hypnose anderen Menschen helfen und ihnen zugleich die Botschaft übermitteln kann, dass Hypnose das natürlichste Phänomen der Welt ist.
Wäre meine Mutter nicht hypnotisiert worden, so würde ich nun wohl nicht existieren – Grund genug, meine hypnotischen Fähigkeiten mit euch zu teilen.
Lass mich dich hypnotisieren, damit deine Gedanken dein Leben schaffen – damit meine Gedanken dein Leben verändern!
Mein Wort
Die Hypnose ist ein gewöhnlicher Zustand, den wir alle schon mehrmals erlebt haben. Es ist ein schöner, vertrauter Zustand, den ich selbst herbeiführe oder der durch einen anderen Menschen herbeigeführt wird.
Das Wort «Hypnose» leitet sich vom griechischen Gott «Hypnos» ab: der Gott des Schlafs. Die alten Griechen meinten, dass Hypnose ein schlafähnlicher Zustand sei, und haben diesen schon damals für sie sehr heilenden Zustand nach dem griechischen Gott des Schlafs benannt. Oftmals höre ich heute noch von Menschen, die glauben, Hypnose wäre ein Zustand, in dem man schliefe. Sie denken, wenn man hypnotisiert wäre, hörte man nichts mehr – wäre in einer Art «Zwischenwelt» gefangen und hätte keine Kontrolle mehr über den eigenen Willen; auch könnte man sich danach an nichts mehr erinnern. Diese Vorstellung ergibt sich durch die Vorführung der Hypnose in den Medien.
Auch ich habe die Hypnose bereits in vielen Medien präsentiert – jedoch mit dem Ziel, den Zuschauern bewusst zu machen, was Hypnose wirklich ist und wie wertvoll dieser Zustand in der Tat ist. An dieser Stelle möchte ich mich bei dir vorstellen. Mein Name ist Gabriel Palacios. Ich bin Schweizer Gedankenexperte und Hypnotiseur. Ich ließ mich im Bereich der Hypnose mehrfach ausbilden und bin inzwischen selbst zertifizierter Hypnoseausbilder des größten und ältesten Hypnoseverbandes der Welt. Nun darf ich für diesen Verband Hypnosetherapeuten ausbilden und zertifizieren. Zudem berate ich Firmen, damit diese einen mentalen Vorsprung erlangen können, halte Referate für kleine KMUs bis hin zu internationalen Großkonzernen und coache Führungskräfte, Manager, Ärzte bis hin zu ganzen Firmensektionen. Auch hatte ich die Ehre, bereits vielen Menschen mittels Hypnosetherapie helfen zu können.
Die Ursprünge meiner Hypnosetätigkeit liegen allerdings in Bühnenerfahrungen. Als Teenager war ich Zauberer und hatte damit auch großen Erfolg. Der Drang nach dem «Übersinnlichen» entwickelte sich bereits sehr früh – angespornt durch Schicksalsschläge und die Verbindung mit dem Familienhund, von dem ich stets dachte, er könne meine Gedanken lesen, weil er immer spürte, wenn es mir nicht gut ging, obschon ich versuchte, meine Gefühle zu verbergen. So war auch ich angespornt, das Gedankenlesen lernen zu wollen. Ich wollte mehr können als andere, weil ich stets der Überzeugung war, dass es mehr gebe und dass mehr möglich sei, als alle Menschen da draußen dachten. So habe ich meinen Willen, den Drang nach dem Übersinnlichen, erstmals in der Familie publik gemacht. Meine älteste Schwester schenkte mir dann einen Kurs bei einem Magier, was ja grundsätzlich eine tolle Idee war, die mich auch sehr erfreute. So besuchte ich schon im Alter von zehn Jahren wöchentlich eine Zauberschule. Mein Zauberlehrer lehrte mich unter anderem, wie ich vor den Menschen den Anschein erwecken konnte, ich könnte Gedanken lesen. Für mich war das damals völlig in Ordnung, und es hatte mir auch noch Freude bereitet, die Psyche meiner Zuschauer auszutricksen – ihnen das scheinbar Übersinnliche zu präsentieren und sie damit zum Staunen zu bringen. Ich lernte diese Kunst, noch bevor ich dann zu den Mentalisten und Gedankenlesern gelangte. Heute zaubere ich natürlich nicht mehr – doch der Werdegang verhalf mir dabei, die Perspektiven meines Gegenübers besser verstehen zu können. Denn wenn ich beispielsweise ein Geldstück verschwinden ließ, so musste ich dabei die Perspektive meines Gegenübers vollkommen kennen und einnehmen können. Ich musste wissen, von welchem Blickwinkel aus mein Gegenüber was sehen konnte. Ich musste wissen, was mein Gegenüber empfand, sah und hörte, und musste auch versuchen, sofort zu erkennen, wenn bei meinem Gegenüber Misstrauen aufkam. Denn wenn mein Gegenüber misstrauisch wurde, währenddessen ich einen Trick vorführte, musste ich das Misstrauen versuchen zu lindern. Dazu musste ich also Vertrauen herstellen und so meines Gegenübers Blicke in die von mir gewünschte Richtung lenken, damit ich, unter dem Mantel dieser Ablenkung, den wahren Trick durchführen konnte. Ich musste also auch wissen, wie ich den Geist meines Gegenübers ablenken und wie ich Schlupflöcher zu meinem Vorteil verwenden konnte. Durch diese Kunst wurde meine Empathie gestärkt, also meine Fähigkeit, mich in das Gegenüber hineinzuversetzen, insbesondere in den Geist meines Gegenübers.
Dennoch wendete ich mich relativ rasch von der Magie ab und gelangte zu den Mentalisten – den Meistern der Suggestionen. Mentalisten verwenden psychologische Techniken und Suggestionen, um den Geist austricksen zu können. Sie lassen aber ihre Arbeitstechniken oftmals offen und behaupten nicht immer, besondere Fähigkeiten zu haben, sondern eher behaupten sie, bestimmte Techniken anzuwenden.
Nachdem ich mit den Mentalisten in Berührung gekommen war, knüpfte ich erste Kontakte zu Gedankenlesern und lernte dieser sensiblen Fähigkeit und dem Drang danach nachzugehen und dieses Sensorium zu trainieren. Im Bereich des Gedankenlesens versucht man kognitive Prozesse – also psychologische Prozesse und Gedankengänge – sichtbar zu machen, beispielsweise durch Zeichen und Signale aus unserem Unterbewusstsein. Oftmals verraten kleinste Ausdrücke in unserer Mimik oder Gestik bestimmte Haltungen, Einstellungen oder gar Emotionen. Weiß man als Gedankenleser, wohin man schauen muss, so erkennt man diese kleinsten Ausdrücke, die sogenannten Mikro-Ausdrücke. Alle solche Ausdrücke und Signale, die aus unserem Unterbewusstsein kommen, nennen wir ideomotorische Signale. Als Gedankenleser versucht man sich in diesem Bereich der Wissenschaft, aber auch der Grenzwissenschaft zu beweisen. So erkannte ich beispielsweise schnell mal, dass ich in den Menschen viel mehr sah, als diese über beispielsweise die verbale und nonverbale Kommunikation ausdrückten. Das war oftmals ein unheimliches Gefühl. Ich sah den Menschen in die Augen, sah förmlich Gedanken und getraute mich nicht, diesen Vermutungen, die auf meinem Sensorium des Gedankenlesens beruhten, zu vertrauen.
Doch schon früh, bereits im Alter von sechzehn Jahren, gelangte ich zu meinem ersten Hypnoselehrer und erlernte so die Grundfähigkeiten der Hypnose. Sämtliche Techniken, Methoden und Prozesse, die ich mir schon damals aneignen musste, schienen mir allesamt plausibel, logisch und einfach verständlich. Für mich war die Hypnose mit all ihren Merkmalen und Eigenschaften selbstverständlich, so, als würde ich sie schon immer in mir mitgetragen haben. Ich erhielt von meinem Hypnoselehrer meine erste Urkunde und hatte dadurch bereits ein breit gefächertes Wissen, nämlich im Bereich der schnellen Hypnose, die dazumal eher nur auf Bühnen verwendet wurde, sowie in den Grundlagen der therapeutischen Hypnose.
Als mich dann Uri Geller, der weltbekannte Mentalist, in seine Sendung einlud, wurde meine Persönlichkeit erstmals der Öffentlichkeit bekannt. Aufgrund der Teilnahme an diesem internationalen TV-Highlight war ich zugleich in vielen in- wie ausländischen TV-Sendungen zu Gast. Unter anderem wurde ich vom staatlichen deutschen Fernsehen als Hypnoseexperte eingeladen, um Menschen im Rahmen eines Formates zu hypnotisieren und über die Thematik der Hypnose aufzuklären. Durch meine Teilnahme am TV-Highlight wurde ich wöchentlich knapp zwei Millionen Fernsehzuschauern vorgestellt. Während und nach dieser spannenden Erfahrung kamen vermehrt Freunde, Bekannte und mir fremde Menschen auf mich zu, weil sie sich von mir mittels Hypnosetherapie behandeln lassen wollten – was ich tat. Damals hatte ich zwar noch keine Praxis, was ihnen jedoch offenbar nichts ausmachte. Denn manche Klienten entkamen direkt nach einer Sitzung diversen Phobien und Süchten, wodurch sich meine Tätigkeit herumsprach und ich bereits nach wenigen Monaten einen Sitzungs-Stopp ankündigen musste. Durch die Mund-zu-Mund-Propaganda sprach sich herum, dass die Menschen, die bei mir in einer Sitzung waren, auf einmal aufhörten zu rauchen, Alkohol maßlos zu trinken, Schokolade zu essen oder wieder Spinnen auf die Hand nehmen konnten. Noch bis heute ist mir nicht bewusst, weshalb alle diese Menschen zu mir kommen wollten, zumal es so einige Hypnosetherapeuten in der Region gab, die den ganzen Tag nichts anderes taten. Meine damalige Begründung dafür lief darauf hinaus, dass diese Menschen wohl gespürt haben, dass ich die Kommunikation mit dem Unterbewusstsein schon da richtig lebte. Ja im Grunde gar nicht anders konnte, aufgrund meiner Vergangenheit. Diese Menschen wünschten sich zudem wohl eine schnelle Hypnose. Und da ich schnelle Einführungen in die Hypnose gelernt hatte, die damals von der Bühnenhypnose kamen, konnte ich meine Kunden offenbar schneller und tiefer in Hypnose versetzen, als andere Therapeuten dies konnten, und versuchte zugleich mit meiner authentischen Art, meine Klienten zu verstehen. Damit hatte ich offenbar ihr Vertrauen geweckt. Doch wichtig ist nun ja nicht, weshalb diese Klienten zu mir kamen, sondern dass ich ihnen überhaupt helfen konnte. Ich wurde von all den nach meiner Hypnose glücklichen Menschen derart motiviert und angespornt, dass ich die Hypnosetherapie tiefgründiger bei diversen Hypnoseausbildern lernte.
Inzwischen schrieb ich bereits ein Buch über meine Erfahrungen, Fähigkeiten und Tätigkeiten. Es wurde sofort nach Veröffentlichung ein Bestseller. In diesem Buch ging es darum, dem Leser aufzuzeigen, wie er seine Fähigkeiten im Lesen des Gegenübers und im Lesen der Gedanken entwickeln und sensibilisieren kann. Und auch die Hypnose wurde in diesem Buch bereits thematisiert. Bereits vor, aber auch nach der Veröffentlichung des Buches war ich erneut bei einer Vielzahl von Medien zu Gast. Ich wurde in Talkshows eingeladen. Es wurden Zeitungsberichte verfasst. Die Menschen sahen mich – wie schon damals, nach meiner Teilnahme in Uri Gellers Sendung – als prominenten Hypnotiseur und Gedankenexperten, was mich sehr ehrte, zumal ich die Pflichten meines Bekanntheitsstatus ernst nehme und das Interesse der Öffentlichkeit sehr zu schätzen weiß. So gaben gar auch Promi-Magazine ihr Interesse an meiner Persönlichkeit kund. Unter anderem wurde ich auch vom staatlichen Schweizer Fernsehen als Experte für Hypnose eingeladen, um diese im Rahmen einer Live-Sondersendung vorzustellen und zu demonstrieren. Durch diese Fernsehsendung und meine darin enthaltene interaktive Hypnose wurde zum ersten Mal in der Schweizer Fernsehgeschichte eine Hypnose der Zuschauer über den Bildschirm durchgeführt. So schrieb es damals unter anderem auch eine der bekanntesten Tageszeitungen im Lande. Nach all der Medienpräsenz folgten Hunderte von Anmeldungen für Therapiesitzungen. Nach einem Fernsehauftritt folgten im Schnitt in den darauf folgenden zwei Tagen rund zwischen zwei- und dreihundert Anfragen. Doch trotz des Andrangs nahm ich jeden einzelnen Klienten tief ernst und versuchte diesem zu helfen, wo auch nur möglich. Und nun weiß ich, dass es mein Leben erfüllt, wenn ich von ehemals depressiven Klienten vernehme, dass diese nach wenigen komplementär zur Schulmedizin angesetzten Hypnosesitzungen ihr altes, glückliches Leben zurückgewonnen haben; wenn ich von verzweifelten Rauchern höre, dass diese nach bereits nur einer Sitzung dem Rauchen entkamen, und wenn ich mittels Hypnose soziale Phobien lösen konnte. Über die unglaublichen Erfolge, die meine Klienten mittels Hypnosetherapie erlangten, berichte ich ebenfalls in diesem Buch. Du wirst bestimmt Verständnis dafür haben, dass ich die Geschichten und Namen der Klienten etwas ändere, um deren Anonymität und Privatsphäre zu wahren. Sämtliche schriftlichen Berichte meiner Klienten wurden nachweislich wortgetreu übernommen.
Es ist mein innerer Drang, dem Menschen helfen zu wollen und der Welt etwas Gutes zu tun. Hierbei hilft mir die Hypnose. Sie ist kein Schlaf, sondern ein förmlich allgegenwärtiger Zustand. Wir sind täglich mehrmals in Hypnose. Selbst in privaten Beziehungen versetzen wir die Partnerin oder den Partner oftmals ungewollt in Hypnose. Oder wir hypnotisieren uns selbst, beispielsweise während der Autofahrt, wenn wir derart auf einen Gedanken fokussiert sind, dass wir die Autobahnausfahrt verpassen – oder wenn wir ein Buch lesen und erst nach wenigen Seiten bemerken, dass wir uns nicht mehr daran zu erinnern vermögen, was wir gerade gelesen haben. Die Hypnose ist mitunter dann vorhanden, wenn wir uns auf etwas konzentrieren, etwas fokussieren. Diesen geistigen Fokus, in dem unsere Psyche meist sehr entspannt ist, nennen wir Trance. Wenn wir in diesem Zustand dann Suggestionen zulassen, so sind wir in Hypnose. Eine Suggestion ist ein Einfluss seitens eines Kommunikationspartners oder ein Einfluss, den wir selbst auf uns ausüben. In letzterem Fall sprechen wir von Autosuggestionen.
Wenn ich dir nun sage: «Du solltest dieses Buch so schnell wie möglich zu Ende lesen», so ist dies ein suggestiver Satz, da er als Einfluss ein Ziel verfolgt. Nach diesem Buch wirst du eine völlig andere Ansicht zur Hypnose haben und wirst der Hypnose im Alltag auch öfters bewusst begegnen. Spürst du die Suggestionen? Ich hoffe, doch.
Meine für dich etwas vereinfachte Definition von Hypnose lautet: Ich lasse Suggestionen zu, weil ich mich dabei gehen lasse.
Ich werde dir zudem in diesem Ratgeber aufzeigen, wie du mittels Selbsthypnose eigene Probleme und Laster angehen kannst. Auch werde ich dir beibringen, eine Hypnose einzuleiten. Ich sensibilisiere dich für Suggestionen und lasse dich die Hypnose gezielt anwenden.
In diesem Buch werde ich oftmals von Menschen, Leuten und Klienten sprechen und werde der Einfachheit und dem Lesefluss zuliebe wohl des Öfteren die männliche Sprachform verwenden – obschon ich das weibliche Geschlecht unbedingt in allen Lagen und Situationen dem männlichen Geschlecht gleichstellen möchte. Wie du bestimmt schon bemerkt hast, erlaube ich mir, dich schon vorab zu duzen. Im Rahmen einer jeden Hypnose, die ich in der Therapie durchführe, verwende ich das persönliche Du aus dem einfachen Grund, dass auf diese Weise für das Unterbewusstsein das Vertrauen viel schneller hergestellt werden kann. Deshalb bietet dir ein guter Versicherungsberater früher oder später auch mal ein kollegiales Du an. Diese Kundenbindungsmaßnahme ist in mehrerer Hinsicht vorteilhaft für den Verkäufer – und ich scheue mich auch nicht, mein Wissen als Hypnotiseur und Gedankenleser diversen Unternehmen weiterzugeben. So stand ich schon verschiedenen Unternehmen beratend zur Seite und habe auch schon diverse Coachings, Referate und Seminare für Firmen geleitet. Denn wo ist eine Sensibilisierung für Suggestionen angebrachter als im Business? Zudem bin ich Marketingfachmann mit eidgenössischem Fachausweis und verbinde so mein Marketingwissen auch direkt mit meinem Wissen aus der Hypnose. Auch die Umsetzung im Berufsalltag werden wir gemeinsam etwas näher unter die Lupe nehmen. Doch nicht nur dort – auch im Privatleben sind wir gar zu oft Suggestionen ausgesetzt.
Fakt ist: Wir sind uns im Alltag oft zu selten dessen bewusst, welche Auswirkungen Suggestionen und Gedanken auf unser Bewusstsein und auf unser Unterbewusstsein haben können: Suggestionen, die wir uns selbst versehen. Gedanken, die wir uns selbst versehen – mitunter auch angespornt durch äußere Suggestionen und äußere Gedanken.
Gedanken schaffen unser Leben.
Lernen wir, mit Gedanken besser umzugehen, so lernen wir, unser Leben dorthin zu lenken, wo wir es haben möchten. Stehe ich morgens mit dem Gedanken auf, dass dieser Tag ein übler Tag werde, so wird dies mit großer Wahrscheinlichkeit so eintreffen. Denn in diesem Moment suggeriere ich mir selbst, dass ich an diesem einen Tag weder motiviert noch glücklich sein werde. Gehe ich zur Arbeit, wo mir mein Chef die Leviten liest, so wird mir suggeriert, dass ich nicht gut genug sei, was zur Folge hat, dass ich meinen Tag durch diesen äußeren Einfluss als üblen Tag verbuche.
Bin ich jedoch imstande, mit Einflüssen und Gedanken besser umzugehen, mich in dieser Hinsicht zu sensibilisieren, und bin ich fähig, Suggestionen selbst gezielt anzuwenden, so ist es mir möglich, mich und mein Umfeld zu hypnotisieren – und mein Leben gemäß meinen Wunschgedanken zu schaffen.
Hypnose und Suggestionen – wie sich Welten schaffen
Wenn ich jemanden hypnotisiere, so gebe ich dieser Person Suggestionen, die mein Gegenüber so annimmt. Das ist, vereinfacht gesagt, die Hypnose, auch wenn alles insofern etwas komplexer ist, als auch ein Vertrauensverhältnis vorhanden sein muss, damit die Suggestionen angenommen werden können. Doch lassen wir einmal alle für eine Hypnose notwendigen Faktoren beiseite und gehen von der vereinfachten Definition der Hypnose aus, dass diese stattfindet, sobald jemand Suggestionen geistig annimmt. Wenn wir uns an dieser vereinfachten Definition festhalten, so heißt das, dass ich als Hypnotiseur von außen Einflüsse ins Werk setze, die die zu hypnotisierende Person beeinflussen sollen. Wenn meine Suggestionen die Gedanken meines Gegenübers beeinflussen und diese Gedanken sich bei meinem Gegenüber verwirklichen, sprich: sich in Form eines Verhaltens oder eines Gefühls zeigen, so habe ich das Ziel erreicht und mein Gegenüber hypnotisiert. Kurz: Wenn wir auf unser Gegenüber einreden und dieses unsere Suggestionen aufnimmt und umsetzt, so können wir diese Person hypnotisieren. Nun kannst du dir mit Sicherheit gut vorstellen, wie oft mir bei Meinungsverschiedenheit vorgeworfen wird, ich hätte die betroffene Person hypnotisiert. Doch so einfach ist das nicht. Denn niemand kann gegen den eigenen Willen hypnotisiert werden. Hinzu kommt, dass wir uns täglich gegenseitig mehrmals hypnotisieren, ohne dass wir es überhaupt bewusst wahrnehmen.
Nun stellt sich aber die Frage: Sind Kinder, die die Anweisungen von Eltern befolgen, auch in Hypnose? – Darüber lässt sich streiten. Denn Kinder wissen ja, dass sie die Anweisungen der Eltern befolgen müssen, weil ansonsten vielleicht Bestrafungen drohen. In diesem Fall handeln Kinder also nur nach dem Willen der Eltern, weil sie Sanktionen umgehen wollen.
Wenn wir dies nun mit der Hypnose vergleichen, so ist in der Hypnose ganz klar die Voraussetzung gegeben, dass keine Sanktionen drohen dürfen. Denn wenn jemand nur die Suggestionen des Gegenübers ausführt, weil ansonsten Sanktionen folgen, so tut er es zum Eigenschutz. Aber die Suggestionen des Gegenübers werden dann keine besondere Gedanken, die sich manifestieren, oder Gefühle herbeiführen. Sondern der Mensch, dem Suggestionen gegeben werden, handelt nur gemäß dem Willen der suggerierenden Person, um einen negativen Ausgang zu vermeiden. Es kommen jedoch keine Gefühle oder manifestierten Gedanken auf. Das heißt: Wenn wir hypnotisiert werden, nehmen wir die Suggestionen nicht nur auf, sondern setzen diese geistig auch um – nicht zuletzt, weil dies auch dem eigenen Willen entspricht, andernfalls wäre es nämlich eine reine Manipulation. Doch solange die Hypnose auf der Basis gegenseitigen Willens stattfindet, resultieren daraus meist bestimmte Gedanken, die sich in unserem Geist verfestigen. Oder sehr oft kommen Gefühle auf, die unsere Gedanken oder unser Verhalten bekräftigen. Die offizielle Definition des weltweit größten und ältesten Hypnoseverbandes, für den ich auch Ausbildungen durchführe, umschreibt den Zustand der Hypnose als einen Zustand, in dem die kritische Instanz nicht mehr stark aktiv ist und Suggestionen zugelassen werden. Das heißt: Ich lasse Suggestionen von außen eher zu, weil ich meine kritische Instanz, sprich: den kritisch hinterfragenden Teil in mir, in einem nicht mehr besonders aktiven Zustand habe.
Ich vergleiche diese kritische Instanz in uns gerne mit einem Türsteher, der vor unserem Geiste steht und kontrolliert, was hineingelangen darf und was nicht. Wenn wir nun diesen Türsteher mal in die Pause schicken, so haben wir keine Instanz mehr an der Eingangstür stehen, die kontrolliert, was hineinkommen darf und was nicht. In diesem Falle können vermehrt Suggestionen hineingelangen, ohne kontrolliert zu werden.
Wenn wir also in Hypnose sind, so lassen wir Suggestionen schneller zu. Wenn diese Suggestionen von uns umgesetzt werden, also in uns ein Gefühl oder einen Gedanken veranlassen, so weisen wir auch ein bestimmtes Verhalten auf.
Der Begriff «Suggestion» leitet sich aus dem lateinischen Verb «suggerere» ab, was so viel wie «zuführen» oder «unterschieben» bedeutet. Eine Suggestion ist demnach ein Einfluss im Rahmen eines Kommunikationsprozesses mit dem Ziel, Vorstellungen, Gefühle oder Verhalten des Gegenübers zu beeinflussen. Doch gibt es eine Vielzahl von Definitionen.
Wenn wir uns intensiver mit Suggestionen auseinandersetzen, so stellen wir fest, dass uns Suggestionen tagtäglich begegnen. Jedes Gespräch enthält eine Vielzahl von Suggestionen. Alleine eine Begrüßung enthält Suggestionen. Denn jeder Händedruck suggeriert etwas anderes. Wenn wir die Welt der Suggestionen verstehen wollen, so brauchen wir ein gewisses Sensorium dafür. Wir müssen Suggestionen auch dann erkennen können, wenn sie selbst unser Gesprächspartner nicht erkennt. Denn meist geben wir im Rahmen eines Gespräches Suggestionen von uns, ohne dass wir dies bewusst täten.
Oftmals hypnotisieren wir uns beispielsweise gegenseitig in Beziehungen – nur bemerken wir es selbst nicht. Stellen wir uns doch mal folgende Situation vor: Wir haben ein relativ frisch verliebtes Paar, Petra und Oliver. Petra empfindet derart viel für Oliver, dass sie auf sämtliche Frauen eifersüchtig ist, die ihm zu nahe kommen könnten oder sich für ihn interessieren könnten. Olivers beste Freundin unternimmt regelmäßig etwas mit ihm. Die beiden sind unzertrennlich, und dies schon seit mehreren Jahren. Petra jedoch vermutet, dass seine beste Freundin in besonderer Weise an Oliver interessiert sei. Nach einigen Suggestionen Petras, dass seine Freundin ihn nur ausnehme und nicht gut für ihn sei, bricht Oliver den Kontakt zu seiner besten Freundin ab, weil ihm all die Meinungen Petras einleuchten und er sich nach und nach wirklich ausgenutzt fühlt. Der Gedanke, dass seine beste Freundin ihn nur ausnutze, hat sich in seinem Geist festgefahren, und so kommt auch das eher negative Gefühl auf, wenn er nun seiner ehemals besten Freundin auf der Straße begegnet. Also haben alle die Suggestionen Petras dazu beigetragen, dass in Oliver die Gedanken und Gefühle hervorgerufen wurden, die ihn zu diesem Verhalten veranlassten, das Petra erstrebt hat.