Ich bete - Rudolf Kainz - E-Book

Ich bete E-Book

Rudolf Kainz

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Beschreibung

Rudolf Kainz schöpft aus einem reichen Erfahrungs- und Glaubensschatz, wenn er über das Beten schreibt. Ihn bewegt, ob die Menschen das Beten verlernt haben – und wie der Mensch wieder beten lernen kann. Und: Wie lehrt Jesus das Beten? Welche Formen des Betens gibt es? Und was passiert, wenn Gott im Gebet nicht antwortet? Zahlreiche Gebetsimpulse veranschaulichen die Ausführungen des Autors. Das Buch schließt mit Anregungen aus der seelsorgerischen Praxis für das tägliche Gebet. "Geh ohne Gebet und Gottes Wort niemals aus deinem Hause fort!" Diesen Gedanken haben gläubige Christen von Generation zu Generation weitergegeben. Ohne Gott um seinen Beistand, seine Hilfe und seine Bewahrung zu bitten, sollte niemand durchs Leben gehen. Anscheinend hatten diejenigen, die diesen Satz weitergetragen haben, in ihrem Leben erfahren, dass es nichts Besseres gibt, als Gott zu jeder Zeit und in allen Verhältnissen an seiner Seite zu haben – und sich und sein Leben ihm anzuvertrauen. Leider wird, zumindest in Mitteleuropa, nicht mehr so wie in früheren Zeiten gebetet. In diesem Zusammenhang sei die provokative Frage gestattet: "Haben wir das Beten verlernt?" (aus dem Vorwort)

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Seitenzahl: 78

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Rudolf Kainz

Ich bete

Rudolf Kainz

Ich bete

Erfahrungen und Anregungen

Inhalt

Haben wir das Beten verlernt?

Der gläubige Mensch und das Gebet

Der Mensch lernt beten

Jesus lehrt beten

Arten und Weisen des Betens

Gott antwortet nicht

„Ja, komm, Herr Jesus!“

Gedanken zum Schluss

Haben wir das Beten verlernt?

Geh ohne Gebet und Gottes Wort niemals aus deinem Hause fort!“ Diesen Gedanken haben gläubige Christen von Generation zu Generation weitergegeben. Ohne Gott um seinen Beistand, seine Hilfe und seine Bewahrung zu bitten, sollte niemand durchs Leben gehen. Anscheinend hatten diejenigen, die diesen Satz weitergetragen haben, in ihrem Leben erfahren, dass es nichts Besseres gibt, als Gott zu jeder Zeit und in allen Verhältnissen an seiner Seite zu haben und sich und sein Leben ihm anzuvertrauen.

Leider wird, zumindest in Mitteleuropa, nicht mehr so wie in früheren Zeiten gebetet. In diesem Zusammenhang sei die provokative Frage gestattet: „Haben wir das Beten verlernt?“

Der Lebensstil des modernen Menschen lädt nicht gerade zum Beten ein. Die Dauerberieselung durch die Medien, das Internet mit allen damit gebotenen Möglichkeiten, die Angebotsfülle in der Freizeit bringen eine enorme Hektik ins Leben. Wer findet bei dem Stress noch Zeit und Ruhe für das Gebet?

Geht es den Familien, in denen das Gebet nicht gepflegt wird, schlechter als anderen? Ehen werden geschlossen und oftmals wieder geschieden, Familien werden gegründet, Kinder wachsen heran – wohl behütet oder sich selbst überlassen. Die Erfolge in der Schule, im Beruf sind unterschiedlich. Die einen bringen es zu etwas, andere versagen oder scheitern im Leben! Ob jemand betet oder nicht scheint auf das Glück oder Unglück des Einzelnen keinen Einfluss zu haben. Warum dann überhaupt beten?

Es gibt auch viele, die vom Leben „gebeutelt“ sind, denen förmlich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Diverse Unglücksfälle, Krankheiten und Leiden können Menschen an den Rand der Verzweiflung bringen. Auch wenn sie niemals daran gedacht hätten zu beten, spätestens dann beginnen sie zu überlegen, ob nicht einer „da oben“ ist, der ihnen helfen könnte, und fangen an zu beten. Doch in der Folge stellen sie fest, dass sich trotz des Betens nichts ändert. Die oft in diesem Zusammenhang gehörten Fragen: „Wie kann Gott das zulassen, wenn es einen Gott gäbe?“, oder: „Warum gerade ich?“ werden gestellt und bleiben scheinbar ohne Antwort. Ist es überhaupt klug und sinnvoll, im Angesicht all dieser bösen, scheinbar unabwendbaren Verhältnisse Gott zu suchen, mit ihm in Verbindung zu treten und zu beten?

Wenn du aber betest,so geh in dein Kämmerlein undschließ die Tür zu undbete zu deinem Vater,der im Verborgenen ist;und dein Vater,der in das Verborgene sieht,wird dir’s vergelten.

Matthäus 6,6

Der gläubige Mensch und das Gebet

Da hilft nur noch beten!“ Wie oft hat man diesen Satz gehört, wie oft ihn selbst gesagt in Situationen, die für einen ausweglos erschienen. Das Gebet – ein rettender „Strohhalm“, den es im letzten Moment zu ergreifen gilt? Das Gebet – nur ein Hilfsmittel, das die größte Not abwendet?

„Du musst nur beten, und alles wird gut!“ Das Gebet – ein Allheilmittel, das immer einen positiven Ausgang aus einer heiklen Situation gewährleistet?

„Kann ein einziges Gebet einer gläub’gen Seele, wenn’s zum Throne Gottes geht, seines Zwecks nicht fehlen: Was wird’s tun, wenn sie nun alle vor ihn treten und zusammen beten?“ (Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche, Nr. 106, 3. Strophe). Das Gebet – ein Lebenselixier, ohne das das Leben eines Christen nicht vorstellbar ist?

Ein paar Christen schildern im Folgenden ihre Erfahrungen, die sie mit dem Beten gemacht haben.

Helga, 38 Jahre alt, erzählt: „Ich habe in meinem Leben einige Schicksalsschläge erfahren. Ja, ich rede viel und oft mit Gott. Manchmal schrie ich zu ihm, hin und wieder fand ich keine Worte. Dennoch lief einiges ganz anders, als ich es erwartet hatte. Als meine Tochter fünf Jahre alt war, starb sie infolge eines Unfalls. Sie war mein einziges Kind. Einige Zeit danach ging meine Ehe in die Brüche. Trotz vieler Bemühungen und intensiver Gebete um göttliche Hilfe hielten wir es zusammen nicht mehr aus. Ein paar Jahre später lernte ich einen neuen Mann kennen und lieben. Nach zwei Jahren glücklicher Ehe hatte ich eine Krebsoperation, es folgten zahlreiche Therapien. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Ich fühle mich wie ein Schiff auf stürmischer See. Wie es weitergeht, weiß ich nicht. Wir hören nicht auf, Gott um seine Hilfe zu bitten. Ich spüre aber im Augenblick nicht, dass er antwortet.“

George, 45 Jahre alt, ein afrikanischer Glaubensbruder, der mit seiner Familie vor wenigen Jahren geflüchtet war, berichtet von seinen furchtbaren Erlebnissen in seiner Heimat, von den unvorstellbaren Strapazen seiner Flucht und sagt dann nur: „Wenn wir nicht ständig gebetet und in der Folge Gottes Hilfe erlebt hätten, – wie uns Menschen geholfen haben, von denen wir das nie erwartet haben –, hätten wir das alles nicht überlebt und wären nicht hier. Gott war uns nahe, auch wenn wir es nicht immer gefühlt haben.“

Frank, 18 Jahre alt, sagt: „Ich selbst habe leider zu Hause nicht beten gelernt, obwohl ich von klein auf mit meiner Familie in die Kirche gehe. Meine Eltern hielten es nicht für notwendig, das Gebet in der Familie zu pflegen. Natürlich bete ich dort das Vaterunser mit, weil ich es gelernt habe. Aber persönlich mit Gott in Kontakt zu kommen, ist mir noch nicht so recht gelungen. Ich habe es auch bis jetzt nicht weiter versucht. Ich muss aber bekennen, dass mir etwas fehlt, was mich innerlich zu Ruhe kommen lässt. Ja, ich will beten. Aber wie? Was habe ich mir vorzustellen, wenn ich zu Gott bete? Oft hören wir, dass wir beim Gebet an einen liebenden Vater denken sollen. Damit tue ich mir aber schwer. Denn ich habe nie die Liebe meines Vaters kennengelernt. Wie kann ich mir dann Gott vorstellen?“

Yvonne, 19 Jahre, meint: „Der Satz: ‚Beten hilft immer!‘ klingt in meinen Ohren wie eine abgedroschene Phrase. Zwei Beispiele. Als Schülerin habe ich vor Prüfungen intensiv gelernt und immer wieder Gott um seine Hilfe gebeten! Und das Ergebnis? Schlechte Noten! Oder wie war es bei meiner ersten Freundschaft? Ich habe Gott um ein Zeichen und Hinweise gebeten, ob mein Freund der Mann fürs Leben sei. Obwohl ich Zeichen erhalte habe, hat mich mein Freund verlassen. Ich habe allerdings bald eingesehen, dass man die Verantwortung für sein persönliches Handeln nicht auf Gott abschieben kann.“

Manfred und Ruth, 40 Jahre alt. Ihr 5-jähriger Sohn Ronny ist kürzlich verstorben. Traurig blicken sie zurück: „Die Anteilnahme an unserem Weg war seit der Diagnose, dass Ronny ein neues Herz benötigt, sehr groß. Viele Zeichen der Verbundenheit und Gebete haben uns durch ein anstrengendes Jahr begleitet, in dem wir das Leben in der Klinik, ein bisschen Familienleben und eine Menge Arbeit unter einen Hut bringen mussten. Bei allen Fragen und Entscheidungen haben wir Gott mit einbezogen. An jede Zusicherung der Geschwister und Amtsträger, Ronny ins Gebet einzuschließen, haben wir uns geklammert und fest daran geglaubt, dass Gott hilft.

So war es für uns schon ein Wunder, wie Ronny das Leben mit einem künstlichen Herz akzeptiert hat. Bei allen unangenehmen Dingen, die er täglich über sich ergehen lassen musste, war er immer wieder fröhlich und hat auch uns Eltern viele schöne Momente geschenkt. Es müssen tausende Gebete gewesen sein, die im Lauf der Monate für Ronny gesprochen wurden Doch Gott hat anders entschieden, als es unser Wunsch war. Die Welt steht Kopf und auch der Glaube wankt zunächst. Nach und nach müssen wir lernen, die Situation zu akzeptieren. Die Gedanken kreisen viel um die Ewigkeit, auch wenn wir uns nicht ansatzweise vorstellen können, wie es dort ist. Wir sind froh, in unserem Glauben an ein Wiedersehen einen echten Trost zu haben, wenn es auch Tage gibt, an denen man in ein sehr tiefes Loch fällt. Wir haben noch einen langen Weg vor uns in die Normalität unseres Lebens.“

Der Mensch lernt beten

Wenn es gläubigen Eltern ein Bedürfnis ist, ihr Kind von klein auf das Beten zu lehren, lernt das Kind dies so, wie es seine Muttersprache lernt – ganz von selbst. Es wird für das Kind im Lauf seiner Entwicklung „normal“ sein, mit Gott in Verbindung zu treten und dabei mit ihm Erfahrungen zu sammeln, die lebensprägend sind und in dem heranwachsenden Kind die Gewissheit reifen lassen, dass auf Gott Verlass ist.

Niemand ist zu jung, das Beten zu lernen

Ein Kind sollte für seine persönliche Entwicklung auch an Regeln gewöhnt werden, die ihm für den Tagesablauf eine gewisse Sicherheit verleihen. Deshalb sollte es auch an ein regelmäßiges Beten herangeführt werden: zumindest am Morgen, am Abend und vor dem Essen.

Die Pflege des Gebets ist in der Familie heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Die Ursachen dazu sind mannigfaltig.

Es mag sein, dass die Eltern selbst nicht beten gelernt haben und daher nicht in der Lage sind, das Kind zum Gebet anzuhalten. Eine andere Ursache kann darin liegen, dass die Eltern unterschiedlichen Konfessionen angehören. Manches Mal geschieht es, dass es zu einem Streit bezüglich auseinandergehender Meinungen in der religiösen Erziehung oder Vermittlung von religiösen Werten kommt. Um diesem Streit aus dem Weg zu gehen, vermeiden es die Eltern überhaupt, religiöse Werte zu vermitteln. Nicht zuletzt kann die Ursache darin liegen, dass die Eltern das häusliche Gebet nicht pflegen, obwohl sie es selbst gelernt haben.