Ich, die Welt und DER da oben! - Freche Ansagen, frische Fragen, fromme Gebete - Dirk Schwarzenbolz - E-Book

Ich, die Welt und DER da oben! - Freche Ansagen, frische Fragen, fromme Gebete E-Book

Dirk Schwarzenbolz

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Beschreibung

Frech und fromm zugleich - nie langweilig und nie oberflächlich: Dieses Buch bietet eine ganze Ladung spannender Andachten für die Jugendarbeit, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Zu Beginn steht bei fast allen Andachten eine Ansage, die anspricht und motiviert, auch mal herausfordert oder verblüfft - aber immer unmittelbar in die Themen hineinführt, die allesamt besondere Relevanz im Leben von Jugendlichen haben: Wie Zweifel und Dankbarkeit, das Verhältnis zu den Eltern oder die Bedeutung von Einsamkeit, Schutz, Zeit und vieles mehr. Spannende Impulsfragen regen zum echten Austausch an und ein Gebet in authentischer Sprache beschließt die Andacht. Eine Arbeitshilfe für Jugendleiter:innen, Jugendpastor:innen und alle, die mit jungen Menschen arbeiten - einsetzbar in Teenkreisen, Jugendstunden, Jugendgottesdiensten, in der Konfirmandenarbeit, im Religionsunterricht oder in Schulgottesdiensten.

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Dirk Schwarzenbolz

Ich, die Welt und DER da oben!

Inhalt

Vorwort

Überleg mal: Wie bist du eigentlich zum Glauben an Gott gekommen? Wer oder was hat dafür gesorgt, dass du heute hier sitzt und ein Andachtsbuch aufgeschlagen hast? Gab es ein einschneidendes Erlebnis, eine spezielle Freizeit, eine bestimmte Predigt? Oder bist du mehr so hineingewachsen in die ganze Geschichte mit Gott – in deine Geschichte mit Gott?

Eigentlich ist das aber auch ziemlich egal.

So unterschiedlich unsere Wege zu Gott auch sein mögen, fast immer haben andere Menschen entscheidenden Anteil daran. Gott benutzt Menschen, um sein Reich zu bauen. Das war früher schon so – und daran hat sich nichts geändert!

Ganz unterschiedliche Menschen übrigens, mit ganz verschiedenen Fähigkeiten und Eigenschaften: Alte und Junge, Männlein und Weiblein, Dicke und Dünne, Schlaue und weniger Intelligente …

Wer war das bei dir? Welche Menschen haben dir den Glauben an Gott nähergebracht? Welche ihrer Eigenschaften haben dich besonders beeindruckt? Wer waren sie – deine wichtigsten Glaubens-Influencer?

Und heute? Vielleicht hast du ja immer noch die gleichen Vorbilder wie früher. Heute hast du aber auch eine ganz andere, eine vielleicht ganz neue Chance: Du kannst auch zum Glaubens-Influencer für andere werden. Auch deswegen sitzt du ja jetzt gerade hier, mit diesem Buch in der Hand.

Wie gut die Andachten in diesem Buch ankommen – daran hast du entscheidenden Anteil. Es liegt zu einem ziemlich großen Teil in deiner Hand, ob die Gedanken, Fragen und Gebete in diesem Buch ihre Wirkung entfalten und etwas bewegen: Wer sagt, was er lebt, und lebt, was er sagt, dem nimmt man seine Worte ab. Eine solche Person wirkt echt und authentisch. Und nur echte Personen taugen als Vorbilder!

Keine Sorge – es geht nicht darum, sich in jeder einzelnen Situation zu verhalten wie der perfekte Christ. Das schaffen wir sowieso nicht. Das ist auch gar nicht nötig.

Es geht vielmehr darum, seine Zuhörenden mit hineinzunehmen in sein eigenes Leben. Wer andere auf einer persönlichen Ebene ansprechen will – und das wollen die folgenden Andachten schließlich –, der sollte nicht bei der trockenen Theorie stehen bleiben, sondern eigene, persönliche Erlebnisse einbauen. Erst dann wirken die Andachten lebendig.

Den theoretischen Input sollen jeweils die Ansagen bieten. Diese möchten die Jugendlichen ansprechen, sie motivieren und ihnen einen interessanten Einstieg ins jeweilige Thema bieten. Manchmal sind diese Ansagen noch ergänzt durch Moderationshinweise für die Leitenden.

Anlass zu möglichst offenen Gesprächen möchten dann die Impulsfragen geben. Diese können nach den Ansagen kommen, aber auch am Anfang stehen. Wer andere hierbei von eigenen Erfahrungen profitieren lässt – ja, auch von schwierigen, traurigen und unschönen –, dessen Meinung wird nicht nur gehört, sondern auch ernst genommen.

Wer eigene Erlebnisse mit anderen teilt, Gedanken, Freuden und Nöte preisgibt, der ermutigt andere, ebenso zu handeln. So können sich lebendige, offene und gewinnbringende Gespräche entwickeln.

Den Abschluss bildet das Gebet, von denen es manchmal auch mehrere zur Auswahl gibt. In einigen Kapiteln schließt sich noch ein Filmtipp oder ein weiterer Hinweis an, um das Thema zu vertiefen oder auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Die Übersicht am Anfang hilft dir, das jeweils passende Thema auszuwählen.

Sind sie dir eigentlich eingefallen, deine Glaubens-Influencer? Hast du dich daran erinnert, welche Ereignisse und Gespräche dein Glaubensleben am meisten beeinflusst haben? Es waren bestimmt nicht nur schlaue Worte und kluge Gedanken, oder? Es waren mit Sicherheit auch einschneidende, persönliche Erfahrungen – oder ehrliche Erzählungen von solchen Erfahrungen. Erzählungen von echten Menschen, von Menschen, denen man das auch glauben kann, was sie sagen.Stimmt’s?

Wenn man „deinen“ Teenies in ein paar Jahren die Frage stellen wird, wer denn ihre Glaubens-Influencer waren, wer weiß – vielleicht werden manche dann deinen Namen nennen! Ist das nicht eine schöne Vorstellung?

Vielleicht können die folgenden Andachten ja ein wenig hierzu beitragen. Mich würde es freuen!

Be blessed

Dirk Schwarzenbolz

1. Gott ist kein Kaugummiautomat

Ansage I

Ganz vereinzelt sieht man sie noch, die Kaugummiautomaten. Meist hängen sie vollkommen unbeachtet an der Wand eines alten Hauses. Ihr Lack blättert ab und sie sind offensichtlich nur noch da, weil sich niemand die Mühe machen will, sie abzuhängen.

Kaum jemand scheint sich für sie zu interessieren.

Früher war das anders: Immer wieder standen Kinder vor den Automaten, Münzen in den verschwitzten Händen. Genüsslich malten sie sich aus, wie wohl die verschiedenfarbigen Kaugummis schmecken würden und für wie viele davon ihr bisschen Geld reichen könnte.

Aufgrund dieser kindlichen Kundschaft ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Automaten sehr einfach zu bedienen waren: Geld rein, ein kurzer Dreh am Griff und schon hielt man die begehrte Süßigkeit in den Händen.

Geht es uns mit Gott nicht manchmal ein bisschen ähnlich wie mit einem Kaugummiautomat? Halten wir ihn nicht manchmal auch für eine Art nette Erinnerung aus unserer Kindheit? Eine Erinnerung, die vielleicht ganz schön sein mag, aber für unser Leben heute keine Bedeutung mehr hat?

Gott als eine Art Wunsch-Erfüllungs-Apparat? Eine leicht zu bedienende Maschine, die heute aber längst überholt ist, die keiner mehr wirklich braucht?

Wie ich darauf komme? Ich erkläre es mal so: Er hängt zwar nicht an einer Wand, aber immerhin am Kreuz – also zumindest sein Sohn. Beachten tut ihn heute doch auch kaum noch jemand. Das Haus, wo man ihn hängen sehen kann, also die Kirche, ist auch meistens ziemlich alt.

Außerdem erzählt man uns doch immer, dass auch Gott einfach zu bedienen ist:

Man darf schließlich immer zu ihm kommen.

Man kann ihm alles sagen.

Man kann so mit ihm reden, wie man möchte.

Man kann sicher sein, dass er sich freut, wenn wir uns an ihn wenden. Und um mit ihm in Kontakt zu treten, braucht es noch nicht einmal Kleingeld.

Alles in allem also wirklich pflegeleicht, dieser Gott, oder? Natürlich darf man ihn auch um alles bitten, was man sich wünscht. Dafür hängt er doch schließlich da. Oder nicht?

Wenn dem aber so ist, dann soll er doch bitte auch möglichst alle unsere Wünsche erfüllen. Frei nach dem Motto: Gebet rein, Wunscherfüllung raus!

Allerdings ist es spätestens jetzt vorbei mit der Ähnlichkeit zwischen Gott und einem Kaugummiautomaten. Diese Rechnung geht nämlich nicht auf.

Gott ist eben nicht wie ein Kaugummiautomat, bei dem man Münzen einwirft und die entsprechende Menge Süßigkeiten erhält. Auch der Vergleich mit dem netten Kiosk-Verkäufer, von dem man ab und zu ein Bonbon geschenkt bekommt, passt nicht.

Man sollte Gott auch nicht mit einem Onlineshop verwechseln. Er ist kein himmlischer Lieferdienst, bei dem man gegen entsprechende Gegenleistung, sprich: Bezahlung, praktisch alles erhält – und wo Prime-Kunden gegen Zusatzgebühren extra Service erhalten.

Wenn das alles nämlich so wäre, dann wäre Gott ganz schön berechenbar. Gott wäre dann ja echt eine Art Automat. Eine Maschine, mit der man richtige Deals machen könnte. Man könnte regelrecht Preise mit ihm aushandeln und sich seine Hilfe praktisch verdienen.Gebet gegen Leistung sozusagen.

Gott könnte dann eine Gebets-Preisliste herausgeben, in der wir immer nachschlagen könnten; zum Beispiel: Wie viele Minuten Gebet kostet eine Eins in Mathe? Reichen vier Vaterunser, damit meine Oma wieder gesund wird? Wie oft muss ich in den Gottesdienst gehen, damit meine Eltern aufhören zu streiten?

Wir merken schnell: So einfach ist sie nicht, die Sache mit Gott. Gott sei Dank ist sie nicht so einfach!

Ein Gott, dessen Handeln ich durch meine Gebete bestimmen kann, wäre gar kein Gott. Er wäre dann wirklich eine Art Automat oder ein abgerichtetes Haustier.

Wer möchte schon einen Gott haben, dessen Handlungen er selbst bestimmen kann? Brauchen wir einen Vater im Himmel, der sich genauso verhält wie ein dressiertes Hündchen, das gegen die entsprechende Anzahl Leckerlis alles macht?

Nein! So einen Gott möchte ich nicht haben. Gott ist eben kein Kaugummiautomat. Er hat seinen eigenen Kopf, seinen eigenen Plan. Und das ist auch gut so – schließlich ist sein Plan besser als mein eigener, auch wenn ich das vielleicht nicht immer einsehen kann.

Impulsfragen

Kannst du dich noch an das vorletzte Weihnachten erinnern? Falls ja – was hast du dir damals gewünscht? Wenn du dich nicht mehr erinnerst, kannst du gleich zu Frage 5 springen.Hast du damals bekommen, was du dir gewünscht hast?Egal, ob du es damals bekommen hast oder nicht: Sind dir diese Dinge immer noch so wichtig, wie sie dir damals waren? Oder hast du heute schon ganz andere Sachen im Kopf? Neue Wünsche? Andere Vorstellungen? Coolere Hobbys?Kannst du dir vorstellen, warum wir uns so schwer an manches erinnern können? Oder warum uns viele Dinge, die uns noch vor Kurzem sehr wichtig waren, heute ziemlich egal sind?

Ansage II

Die Antwort auf Frage 5 ist nicht besonders schwierig: Das Leben geht weiter – jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr.

Wir alle verändern uns. Unsere Wünsche verändern sich auch. Manches von dem, was uns früher wichtig war, ist uns heute egal.Oder spielst du noch mit deiner ehemaligen Lieblingspuppe? Streitest du immer noch mit deinem Bruder um die tollste Playmobilfigur?

Nein, sicher nicht! Es gibt allerdings eine Ausnahme: Wenn dein Kuscheltier noch immer jede Nacht in deinem Bett schläft, brauchst du das niemandem verraten – das ist nämlich auch bei vielen anderen in deinem Alter so – es verrät nur keiner mehr .

Weil sich unsere Wünsche verändern, ist es vielleicht doch ganz gut, dass Gott kein Kaugummiautomat ist. Es macht unter Umständen doch Sinn, dass er uns nicht alle unsere Wünsche erfüllt.

Gott sieht einfach weiter als wir.

Er denkt heute schon daran, was wir morgen oder übermorgen brauchen. Er weiß, was uns guttut und auch, was uns schadet – auch wenn wir das vielleicht gerade ganz anders sehen als er!

Gebet

Großer Gott!Nein, du bist kein Kaugummiautomat.

Du bist keine Wunscherfüllungsmaschine,

die alle meine Gebete so erfüllt,

wie ich mir das vorstelle.

Du bist größer und schlauer als ich.

Du siehst weiter und hast den besseren Plan,

für mich, für uns

und für den Rest der Welt.

Nicht immer verstehe ich dich:

Warum passiert so viel Schlimmes?

Warum leiden Menschen?Warum geht es mir nicht immer gut?

Nein, verstehen kann ich das nicht!

Das macht mich traurig und wütend.


Ich danke dir aber trotzdem,

dass du für mich da sein willst!

Gib mir doch immer wieder neues Vertrauen darauf,

dass du die ganze Welt in deiner Hand hast

und auch für mein Leben das Beste willst!

Amen

Tipp zum Weiterdenken

Es gibt Menschen, die danken Gott dafür, dass er ihnen eben nicht alle Wünsche erfüllt! Vielleicht wäre das ja auch mal eine Möglichkeit, oder?

2. Zuhause

Ansage

Zuhause ist dort, wo dein Herz ist! Auf Englisch hört er sich noch ein bisschen griffiger an, dieser nette Spruch. Home is where your heart is!

Er geht leicht über die Lippen. Man kann sich ihn problemlos einprägen. Außerdem transportiert er eine nette Botschaft. Eine Botschaft, der wohl kaum jemand widersprechen wird. Zuhause ist dort, wo dein Herz ist.

Kein Wunder also, dass dieses schöne Motto viele Wohnungen ziert – auf Plakaten, in Bilderrahmen oder auch auf Handtüchern. Es ist der Titel eines Popsongs und auch ein junges Modelabel nennt sich so.

Leicht nachzuvollziehen, warum sich viele dieses Motto ausgesucht haben. Es liest sich gut, es hört sich gut an – und um den Sinn dahinter zu verstehen, reichen auch Grundkenntnisse in Englisch.

Eine kleine, einfache Wahrheit also, die auf viele Situationen und eigentlich für alle Personen passt. Man kehrt (hoffentlich!) immer wieder gerne nach Hause zurück; vielleicht zu seiner Familie, in sein eigenes Zimmer. Vielleicht auch zu einem geliebten Menschen oder in die eigene Wohnung, zu lieb gewonnen Möbeln und Erinnerungen. Vielleicht erwarten einen Eltern oder die Geschwister zu Hause, vielleicht auch Freunde. Manche sehnen sich nach dem vertrauten Bellen ihres Hundes oder dem Schnurren der Katze auf dem Sofa.

Home is where your heart is – diesem Slogan könnten wohl die meisten Menschen problemlos zustimmen.

In der Bibel kommt er nicht vor, dieser Spruch. Es gibt dort aber einen recht ähnlichen Vers. Frei übersetzt heißt er: Your heart is where your treasure is – Dein Herz ist dort, wo dein Schatz ist.

So steht es im Zusammenhang in der Bibel:

Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Sie werden nur von Motten und Rost zerfressen oder von Einbrechern gestohlen! Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die unvergänglich sind und die kein Dieb mitnehmen kann. Wo nämlich euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

(Matthäus 6,19-21; Hoffnung für Alle)

Dieser Abschnitt stammt aus der Bergpredigt, der bekanntesten Ansprache von Jesus. Wieder einmal hat er wohl recht, dieser Jesus. Anscheinend hat er die Menschen wirklich gut gekannt. Schließlich hat er ja auch noch andere Weisheiten erzählt; Weisheiten, die ebenfalls den Nagel auf den Kopf treffen.

Unser Herz hängt also an unserem Besitz. Soweit stimmt es schon mal, dagegen kann man kaum etwas einwenden. Nicht umsonst heißt es, dass man in Dinge, die einem besonders wichtig sind, viel Herzblut investiert. Damit ist wohl genau das gemeint. Wofür wir arbeiten, woran wir denken, was wir anstreben – daran hängt unser Herz.

Aber auf Dauer werden wir so nicht glücklich, meint Jesus. Die ganzen Schätze dieser Welt, denen wir vielleicht nachjagen, werden irgendwann kaputtgehen. Sie werden uns auf lange Sicht nichts bringen.

Auch diese Aussage drückt eine Wahrheit aus, der wir wohl kaum widersprechen können. Zumindest nicht, wenn wir länger als zehn Sekunden darüber nachdenken. Du glaubst es nicht? Dann überleg mal: Was hast du dir als kleines Kind schon gewünscht – und dann auch bekommen?

Eine Playstation?

Einen Koffer voller Lego?

Ein bestimmtes Buch oder Spiel?

Wie lange hat der Reiz daran angehalten? Wann wurde das vielleicht lang ersehnte Geschenk langweilig? Und wo ist es heute – falls du es noch weißt?

Ja genau, du kannst heute nicht mehr viel damit anfangen. Es hat in den meisten Fällen gar nicht so lange gedauert, bis der Reiz des Neuen verflogen war. Vielleicht ist es auch schnell kaputtgegangen, das neue Spielzeug. Egal, es interessiert dich einfach nicht mehr. Das damals so wertvolle Teil hat ganz einfach seinen Wert für dich verloren.

Glaubst du, das wird mit den Dingen, auf die du heute hinarbeitest, einmal anders sein? Ganz egal, ob du auf teure Sneakers sparst, dir einen Roller zulegen willst oder am Geburtstag auf ein neues Handy hoffst. Alle diese Dinge werden irgendwann ihren Wert verlieren. Dabei ist es ganz egal, ob sie irgendwann von Motten oder Rost gefressen werden, wie es in der Bibel steht, oder ob sie ganz einfach ihren Wert für dich verlieren. Materielle Schätze, die wir uns hier auf dieser Welt zusammensammeln, machen uns wohl nicht zufrieden oder glücklich – zumindest nicht auf Dauer!

Diese Welt bietet uns kein dauerhaftes Zuhause, keine endgültige Zufriedenheit. Manchmal spüren wir das sogar – je mehr wir darüber nachdenken, desto mehr.

Soweit das Problem. Aber was schlägt Jesus als Lösung vor? Wenn er wirklich so schlau war, dann sollte doch auch an seinem Lösungsvorschlag was Wahres dran sein.

Wir sollen seiner Meinung nach also keine Schätze auf der Erde aufhäufen. Wir sollen lieber Schätze im Himmel sammeln! Schätze im Himmel? Hm, was soll das denn sein?

Impulsfragen

Woran hängt dein Herz? Was ist dir am wichtigsten im Leben?Warum sagt Jesus so etwas? Will er uns vielleicht die Freude am Leben nehmen oder was steckt für eine Absicht dahinter?Wie geht das eigentlich – Schätze im Himmel sammeln? Was meint Jesus damit? Fällt dir ein Beispiel ein – oder mehrere?

(Antwortmöglichkeit: Mit den Schätzen im Himmel meint Jesus gute Taten; all das, wo wir uns für andere einsetzen, Nächstenliebe praktizieren und nicht nur auf unser eigenes Wohl schauen; all diese Dinge vergisst Gott nicht. Er merkt sie sich vielmehr genau – denn genau diese Dinge sind Schätze im Himmel; Schätze, denen weder Motten noch Rost etwas anhaben können; Schätze, die ihren Wert auf Dauer behalten! Klingt das nicht gut?)

Gebet

Lieber Gott!

Es stimmt.

So richtig zu Hause fühle ich mich hier nicht.

Wirklich ganz zufrieden,

tatsächlich restlos beruhigt,

ehrlich wunschlos glücklich,

das bin ich nicht!

Oder zumindest viel zu selten!

Mein Herz hängt an vielen Dingen,

die mir etwas bedeuten.

Trotzdem habe ich natürlich schon kapiert,

dass mich die Schätze dieser Welt

nicht glücklich machen werden.

Ich soll Schätze im Himmel sammeln,

schlägst du vor?

Meinen Blick auf dein Reich richten,

die Welt durch deine Augen anschauen,

mich in deiner Gegenwart verlieren.

Hilf mir,

genau das zu versuchen,

immer wieder neu!

Lass mich erkennen,

was ich an dir habe,

und motiviere mich neu,

Dinge für dich zu bewegen.Es stimmt nämlich schon:

Home is where your heart is!

Und ich möchte mich gerne zu Hause fühlen

bei dir!

Amen

3. Date mit dem Bundespräsidenten

Ansage

Das Kopfkino geht los, sobald du die Einladung das erste Mal gesehen hast. Ein teurer Umschlag, drei Seiten hochwertiges Papier, mit Stempel, Unterschrift und allem Pipapo. Sogar der deutsche Wappenvogel, ich glaube ein Adler, ist eingeprägt.

Im Text dann die Erklärung: Du wurdest ausgelost unter allen Klassensprecherinnen und Klassensprechern deines Bundeslandes. Zusammen mit deinen ebenfalls ausgelosten Kollegeinnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern bist du eingeladen beim deutschen Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue nach Berlin.

Am Weltlehrertag, dem 5. Oktober, empfängt der Präsident nämlich immer wieder Leute aus verschiedenen Schulen – und diesmal darfst du dorthin. Es ist alles bereits organisiert, die Fahrt, die Unterbringung, das Programm – du musst dich eigentlich um gar nichts kümmern.

Krass, oder?

Aber kaum hast du kapiert, um was es geht, beginnen schon die Gedanken und die Sorgen:

– Warum bin ausgerechnet ich eingeladen?

– Was soll ich denn bloß sagen?

– Wie muss ich mich denn da verhalten?

– Und die schwierigste Frage – was soll ich denn nur anziehen?

Du siehst deine Mutter schon vor dir, wie sie in deinem Schrank wühlt, aber auch nach langer Suche kein passendes Outfit für diese Gelegenheit findet.

„Wir müssen unbedingt einkaufen“, beschließt sie dann und klappt die Schranktür mit einem Knall wieder zu. Na toll! Nix gegen ein bisschen Shopping, denkst du. Aber ausgerechnet mit Mama??

Dir reichen schon ihre Kommentare über deinen Style an einem normalen Schultag. Was für Tipps hat sie wohl drauf, wenn es um eine Einladung zum Bundespräsidenten geht? Nein, darauf hast du definitiv keine Lust!

Schließlich wachst du auf. Als du realisierst, dass die ganze Sache nur ein Traum war, bist du erst mal erleichtert. Doch kein Shopping-Stress mit Mama. Ein bisschen enttäuscht bist du aber auch: Eine Einladung zum Bundespräsidenten – zum höchsten Mann im ganzen Land – kriegt schließlich nicht jeder.

Das stimmt allerdings. Ein persönliches Treffen mit dem höchsten Mann im deutschen Staat, davon können wohl die meisten von uns nur träumen. Schließlich gibt es nicht viele Leute, die mehr Macht haben.

Außerdem hat der Präsident ja alle Hände voll zu tun. Ein wichtiger Termin jagt den nächsten. Es ist kaum vorstellbar, dass jemand, der so wichtig ist, Zeit für dich hat. Oder dass er sich überhaupt für dich interessiert.

Umso schöner ist es doch, dass jemand anderes Interesse an dir hat. Jemand, der noch weit über allen Präsidenten dieser Welt steht – nämlich Gott!