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Joachim Ringelnatz' Werk 'Ich habe dich so lieb und andere Liebesgedichte' ist eine Sammlung von berührenden Liebesgedichten, die mit seiner typischen Ironie und Tiefe geschrieben sind. Der Autor, bekannt für seinen Humor und seine Leichtigkeit, verleiht den Gedichten eine einzigartige Note, die den Leser zum Nachdenken anregt. Die Liebesgedichte sind in einem einfachen und zugänglichen Stil geschrieben, der es dem Leser ermöglicht, sich leicht mit den Themen der Liebe und Zuneigung auseinanderzusetzen. Ringelnatz' perfekte Verbindung von Poesie und Humor macht dieses Buch zu einer einzigartigen Lektüre in der deutschen Literaturgeschichte.
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Seitenzahl: 39
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Books
Ging ein Herz durchs Hirn Güte suchen, Fand sie nicht, doch hörte da durchs Ohr Zwei Matrosen landbegeistert fluchen, Und das kam ihm so recht rührend vor.
Ist das Herz dann durch die Nase krochen. Eine Rose hat das Herz gestochen, Hat das Herz verkannt. In der Luft hat was wie angebrannt Schlecht gerochen.
Und das Wasser schmeckte nach Verrat. Leise schlich das Herz zurück,
Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken Eine Kachel aus meinem Ofen Schenken.
Ich habe dir nichts getan. Nun ist mir traurig zu Mut. An den Hängen der Eisenbahn Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei – verjährt – Doch nimmer vergessen. Ich reise. Alles, was lange währt, Ist leise.
Die Zeit entstellt Alle Lebewesen. Ein Hund bellt. Er kann nicht lesen. Er kann nicht schreiben. Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Wie du zärtlich deine Wäsche in den Wind Hängst, liebes Kind Vis à vis, Diesen Anblick zu genießen, Geh ich, welken Efeu zu begießen. Aber mich bemerkst du nie.
Deine vogelfernen, wundergroßen Kinderaugen, ach erkennen sie Meiner Sehnsucht süße Phantasie, Jetzt ein Wind zu sein in deinen Hosen –?
Kein Gesang, kein Pfeifen kann dich locken. Und die Sehnsucht läßt mir keine Ruh. Ha! Ich hänge Wäsche auf, wie du! Was ich finde. Socken, Herrensocken; Alles andre hat die Waschanstalt. Socken, hohle Junggesellenfüße Wedeln dir im Winde wunde Grüße. Es ist kalt auf dem Balkon, sehr kalt.
Und die Mädchenhöschen wurden trocken, Mit dem Winter kam die Faschingszeit.
Wie ich bettle und weine – Es ist lächerlich. Schließe deine Beine! – Ich liebe dich.
Schließe deine Säume Oben und unten am Rock. Was ich von dir träume Träumt ein Bock.
Sage: Ich sei zu dreist. Zieh ein beleidigtes Gesicht. Was »Ich liebe dich« heißt, Weiß ich nicht.
Zeige von deinen Beinen Nur die Konturen kokett. Gehe mit einem gemeinen, Feschen Heiratsschwindler zu Bett.
Finde ich unten im Hafen Heute ein hurendes Kind, Will ich bei ihr schlafen; Bis wir fertig sind.
Dann: – die Türe klinket
Möchtest du meine Frau werden, Da meine Haare schon grau werden, Schon größtenteils sind? Möchtest du über mich lachen? Soll ich dir Freude machen? Oder ein Kind?
Willst du die Peitsche spüren? Soll ich dich ausführen? Brauchst du Geld oder einen Rat? Willst du nur mit mir spielen? Oder gefielen oder mißfielen Dir Taten, die ich tat?
Warum bist du so still? Soll ich dich beklagen? Sag doch einmal: »Ich will . . . . . .«