Im Banne der Herrin | Erotischer SM-Roman - Tizian Amando - E-Book

Im Banne der Herrin | Erotischer SM-Roman E-Book

Tizian Amando

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 208 Taschenbuchseiten ... Ich nehme dich mit auf meine erotische Erfahrungsreise: vom ersten zögerlichen Kennenlernen in einem Chatraum über aufheizende Telefongespräche bis hin zum gefühlsintensiven Treffen. Wo es so richtig abgeht und die Intensität zwischen mir und meiner Herrin unvorstellbare Ausmaße annimmt. Bist du bereit, vollkommen loszulassen und erotische Spielarten zu erproben? Bist du bereit, die Lust in allen Facetten zu erleben? Dann folge mir und lass dich überraschen. Denn am Ende steht purer Genuss! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 294

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Impressum:

Im Banne der Herrin | Erotischer SM-Roman

von Tizian Amando

 

Mein Name ist Tizian Almando. Ich bin ein Reisender im ICH. Ein Suchender nach IHR. Ein Findender im WIR.Wie kam ich zum Schreiben?Ich wollte es nie. Meine Ziele waren ganz andere. Allerdings gibt es Momente, die dich unerwartet treffen, dein Herz berühren und dein Leben für immer verändern. Sie prägen dich, sodass du sie nie mehr vergisst.Meine Quelle der Inspiration ist, die Schönheit des anderen Geschlechts immer wieder neu zu entdecken. Lebensgrundsätze zu überdenken, um sich auf Neues einzulassen. Den Blick zu öffnen für das Abenteuer des Lebens, der Liebe und des Sex. Die Chance auf ein erfülltes und natürlich auch erotisches Leben zu nutzen.Neben einigen philosophischen Betrachtungsweisen sind das die Ingredienzen eines erotischen Romans, der dich mitnimmt auf eine Reise voller Erfahrungen, Lust und Leidenschaft.Genug nun der Worte – eigenartig, dass dies ein Schreiberling sagt ;-) – lies, genieße, fiebere mit und lass deinen Emotionen Raum, sich frei zu entfalten!

 

Lektorat: Ulrike Maria Berlik

 

Gewidmet ms Z

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Guryanov Andrey @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750704961

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1 Zufall oder Fügung

Was soll ich sagen?

Es war schon einige Zeit her, dass ich das Vergnügen hatte, eine Frau mit nach Hause zu nehmen. Geschweige denn, bei ihr zu landen.

Das lag wohl daran, dass ich mich nach der Trennung in die Arbeit stürzte. Gute Ratschläge von allen Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen eben. Zu Beginn hatten sie recht. Die Ablenkung tat gut und meine Gedanken kreisten nicht ununterbrochen über dem, was war. Loslassen war so gar nicht das, was ich konnte. Zu viele Erinnerungen waren da. Natürlich war so etwas nicht angenehm. Meine Erinnerungen waren aber durchweg positiver Natur. Da tauchten all die schönen, gemeinsamen Erlebnisse auf. All das, was uns über die Jahre verbunden hatte. Und, wie ich jetzt weiß, auch trennte. Irgendwann, keine Ahnung wann, war das Zusammensein nur mehr Routine gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Mit Kunden hatte ich mehr Kommunikation als mit meiner Frau. Erschreckend. Nur, es war die Realität. Keiner konnte sie ungeschehen machen. Wir hatten uns klassisch auseinandergelebt.

In all dem Unglück hatten wir aber den Absprung rechtzeitig geschafft. Da gab es keinen Rosenkrieg, keine Vorwürfe oder schlechte Nachreden. Es war so, als ob man nach einer Tasse Kaffee auseinander geht. Wir hatten uns nichts mehr zu sagen.

Das betraf wohl beide. Sonst wäre es wahrscheinlich anders ausgegangen.

Egal.

Es war so, wie es war.

Basta!

Das jedenfalls redete ich mir ein. Welcher Mann gibt schon gern zu, in einer Beziehung versagt zu haben? Die Antwort kennt wohl jeder! Kein Mann wird das freiwillig zugeben. Wie sieht das denn bei den Freunden und Kollegen aus? Das mag man sich gar nicht vorstellen.

Wie auch immer. Die Arbeit lief blendend. Ich hatte jede Menge Zeit, mich mit ihr zu beschäftigen. Überstunden waren kein Thema und wurden gern gesehen. Die Erledigungsquote war der Hammer. Dies machte mich auf Dauer bei den Kollegen unbeliebt. Sie wurden an meinen Erfolgen gemessen. Der Druck wurde höher und ein Eklat war nur mehr eine Frage der Zeit.

Doch es kam anders.

Alle hatten ihr Leben. Ihre Familien, ihre Lebensgefährtinnen, Haus, Hobbys und was noch so alles klischeehaft dazu gehörte.

Was hatte ich? Arbeit. Noch einmal Arbeit. Und nichts anderes als Arbeit.

Eines schönen Tages trafen wir uns zu unserem üblichen Pläuschchen in der Teeküche. Alle mieden mich wie die Pest, da sie am Vortag wieder Schelte des Chefs kassiert hatten. Sie tuschelten, als ich reinkam. Sahen weg, als ich fröhlich grüßte, oder gingen raus.

Ich verstand die Welt nicht mehr! Was war da los?

Mein bester Freund, ebenfalls ein Außendienstkollege, nahm mich zur Seite und klärte mich auf. Mit einem Mal wurde mir klar, was ich da verursacht hatte. Okay, beruflicher Erfolg war das eine und sicherlich angenehm. Was aber schwerer wog, war die Tatsache, dass ich kein Leben mehr hatte.

Nichts! Nada! Rien!

Nur, was tun?

Herbert, so heißt mein Freund, hatte auch gleich einen Vorschlag. Ausgehen, Frauen treffen, was trinken. Einfach wieder Spaß haben.

»Pflege deine sozialen Kontakte wieder und bau neue auf« war sein Standardspruch in diesen Tagen.

Da ich alle Kneipen in der Umgebung kannte und ebenso alle, die dort ein und aus gingen, kam ich auf die Idee, es im weltweiten Netz zu versuchen. Abends setzte ich mich hin und meldete mich auf allen möglichen Seiten an. Manche davon waren sehr eindeutig. Unglaublich, was ich da alles zu sehen und lesen bekam. Ich fühlte mich wie im Eldorado. Freie Auswahl und alle schienen auch willig zu sein! Was kann einem Singlemann Besseres widerfahren?

Also rein ins Abenteuer.

Zugegeben. Die ersten Versuche waren eher hilflos. Ich kannte weder die Regeln, die auf den unterschiedlichsten Kontaktbörsen herrschten, noch hatte ich eine Ahnung, wie ich mich präsentieren sollte. So war es auch vollkommen normal, dass ich eine Abfuhr nach der anderen kassierte.

Na, gratuliere! Wieder nichts!

Der Verzweiflung nahe tat ich genau das, was funktionierte. Ich wurde authentisch.

Wieder einmal sah ich mir Profile an. Da waren schon einige dabei, die mich interessierten. Doch bevor ich wahllos drauflos schrieb, was ich vorher getan hatte, um nur ja nichts zu verpassen, und so zeitweise mit mehreren Frauen gleichzeitig gechattet hatte – was natürlich ungeschickt war und mich mehrfach die falschen Namen verwenden ließ –, suchte ich gezielt.

Dabei sprang mir ein Profil sofort ins Auge.

Zuckerschnecke!

Eine Frau mittleren Alters. Dunkles Haar, wunderschöne, ausdrucksstarke Augen und Lippen, die von einem geheimnisvollen Lächeln umspielt wurden. Sogar durch das Bild konnte man die Ausstrahlung wahrnehmen, die diese Frau haben musste!

Ich schrieb sie an. Nicht die üblichen Floskeln wie: »Hallo! Mein Name ist Franz. Und wer bist du?« Dämlicher kann man es nicht machen.

Ich fragte um Hilfe.

Da ich gesehen hatte, dass Zuckerschnecke schon länger auf dieser Datingplattform vertreten war, schien sie mir auch die richtige Ansprechpartnerin zu sein. Zudem war sie weit genug weg, sodass ich im Falle eines Flops nicht in die Verlegenheit kommen konnte, sie mal zufällig in der Stadt zu treffen. Für mich war es perfekt angerichtet.

»Was soll ich tun? Ich hab keinen Plan hier, wie was abläuft! Schon gar nicht, was ich in mein Profil schreiben soll. Sodass es auch ankommt. Kannst du mir da einen Tipp geben?«

Die ersten Worte, die ich an die Frau richtete, die mein Leben auf unglaubliche Art und Weise verändern würde. Nur, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.

Die Antwort kam auch innerhalb weniger Minuten.

»Sei einfach DU! IoI + LG Ilse.«

Kurz. Einfach. Auf den Punkt gebracht. Und doch stürzte sie mich damit in ein Chaos.

Unwillkürlich musste ich schmunzeln. Sie hatte recht. Natürlich!

Nur was hieß dieses »IoI + LG«?

»Ich verstehe nichts« – stand groß auf meiner Stirn, wenn mich jemand in diesem Moment gesehen hätte. Da ich wirklich keine Ahnung hatte, was das heißen sollte – so fremd waren mir Facebook, WhatsApp und Co mit ihren Chatabkürzungen –, fragte ich einfach nach.

Ilse konnte es erst mal nicht glauben und dachte, ich veräpple sie. Doch dann merkte sie schnell, dass ich wirklich ahnungslos war. Was sie sehr zu amüsieren schien, da sie mich immer wieder damit aufzog. Aber auf eine nette und sehr charmante Art, die ich als sehr anziehend empfand.

Sie half mir wirklich. Mein Profil wurde der Hammer. Die Aussagen trafen auf mich zu. Das Lebensmotto, welches sie mir anriet, passte zu mir.

»Segle ins Ungewisse und du wirst Neues entdecken, das dich fesselt.«

Ja, okay. Mit Segeln hatte ich so weit nichts am Hut. Aber der Sinn des Spruches, von wem auch immer er stammte, stimmte. Ich war im Begriff, mein Leben neu zu starten. Da passte das schon sehr gut.

Wie sehr es auch im übertragenen Sinne passte, sollte ich noch erleben dürfen.

Wir hatten komplett die Zeit übersehen. Irgendwann, es war schon weit nach Mitternacht, beendeten wir unseren Chat.

Es vergingen Tage und die Anfragen kamen nur so herein. Ich fühlte mich wohl und bestätigt. Doch es fehlte was.

Die Anfragen, die kamen, endeten sehr schnell mit den Themen »Altlasten« oder »Was hast du zu bieten«. Wobei die Altlasten meist die Anfragenden noch immer mit sich trugen und auf jeden, mit dem sie zu tun hatten, projizierten. Diesen Eindruck hatte ich sehr bald. Das zweite Thema war Geld. Ohne jetzt irgendjemandem etwas nachsagen zu wollen. Es kam in 9 von 10 Fällen. Wie viel hast du! Na ja, ich wollte nichts kaufen oder mein Konto zur Verfügung stellen. Ich wollte jemanden kennenlernen. Nicht mehr und nicht weniger.

Nach diesen eher frustrierenden Einsichten bewahrheitete sich wieder einmal eine alte Lebensweisheit: Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah!

Die Ferne war schon da. Zuckerschnecke wohnte am anderen Ende Österreichs. Aber das Gute war sie. Auf jeden Fall.

Ich weiß es noch, als wenn es erst heute gewesen wäre.

Freitagabend. Die Tour durch die Stadt beendet und müde kam ich heim.

Routinemäßig schaltete ich meinen PC ein und ging ins Bad.

Das helle »Ping« war nicht zu überhören. Neugierig setzte ich mich hin und meldete mich an.

»Sie haben eine neue Nachricht von Zuckerschnecke.«

Mein Herz begann wie verrückt zu schlagen.

So kannte ich mich gar nicht!

Ich kam mir vor wie ein Teenie, der das erste Mal Händchen hielt.

Ich klickte um mein Leben.

Endlich hatte ich die Nachricht vor mir.

»Es gefällt mir, was da in deinem Profil steht! Meld dich. LG Ilse.«

Kurz und schmerzlos.

So kannte ich sie ja schon. Wieder musste ich schmunzeln. Sie wusste, wie sie mich neugierig machen konnte. Mich dazu brachte zu handeln. Und das tat ich dann auch.

Wir schlugen uns die halben Nächte um die Ohren. Alles Mögliche bequatschten wir. Jedes Thema war dabei. Ihr Wissen, ihre Ansichten faszinierten mich. Sie hatte immer eine klare Position. Ihre Meinungen waren eindeutig und toll argumentiert. Eine intelligente Frau, mit einer Brise Sarkasmus und einem tollen Humor.

Eines hatten unsere Gespräche aber immer gemeinsam. Früher oder später landeten wir bei immer demselben Thema.

SEX.

Ich konnte es kaum mehr erwarten, nach Hause zu kommen, um mich an den Rechner zu setzen. Sehnsüchtig wartete ich auf Nachricht von ihr.

Sie kamen auch. Immer gewagter und frivoler wurden unsere Gespräche. Bald schon waren sie an Eindeutigkeit nicht mehr zu überbieten. Wie auch die Bilder, die wir uns schickten.

Kapitel 2 Cybersex and more…

Bis zu diesem Zeitpunkt war ich nicht unbedingt ein Freund des Internets. Schon eher »old School«. Die direkte Kommunikation war meines. Gerade mal das, was im Job notwendig war, wurde von mir digital erledigt.

Das änderte sich total. Durch Ilse lernte ich die Vorzüge der neuen Wege kennen und, zugegeben, auch ein Stück weit lieben. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten war beeindruckend und wartete nur darauf, entsprechend genutzt zu werden. So war es klar, dass neben Chats, die sehr spannend und erotisch verliefen, ein reger Austausch an Bildern und Videos stattfand.

Und sie beherrschte es. Oh ja. Ihre Bilder waren einfach nur wow. Unglaublich erotisch präsentierte sie sich. Nie zu eindeutig. Immer mit dieser Portion Zurückhaltung, die die enge Grenze zwischen Ästhetik und reiner Pornografie bildet. Den Freiraum für eigene Vorstellungen und Fantasien ließ.

Ja, es waren schon auch sehr offene Bilder dabei. Sogar hier schaffte sie es, sich so in Szene zu setzen, dass da nichts Peinliches oder Verwerfliches war. Einfach nur erregend, wahnsinnig geil anzusehen und animierend.

Wie das ablief?

Einzigartig. Auf einem Niveau, das geprägt war von Begehren, Sinnlichkeit, einer natürlichen Geilheit und dem Respekt dem anderen gegenüber. Oh ja, sogar »dirty talking« hatte da seinen Platz. Eine Spielart, der ich immer mehr abgewinnen konnte. Immer passend zu den Situationen, den Rollenspielen und Geschichten, an denen wir uns erfreuten.

Beispiele gefällig?

Gern doch …

EPISODE 1 Der Chat

Damit du eine Vorstellung hast, wie es ablief, eine kurze Darstellung der Ausgangssituation. Ilse hatte, wie schon beschrieben, den Nicknamen »Zuckerschnecke«. Meiner war »Funhunter«.

Vielleicht nicht so einfallsreich, was aber schlussendlich egal war.

Zuckerschnecke: Hi, du! Wie war dein Tag? Ich hoffe, du hast ihn sehnsüchtig verbracht?

Funhunter: Hallo, meine Süße! Oh ja. Die Konzentration war nicht beim Job. Deine Bilder gestern waren einfach zu gegenwärtig. Immer wieder waren meine Gedanken bei dir …

Zuckerschnecke: Gut so. So solls auch sein! Geb schon zu, auch deine Bilder waren … hmm … wie soll ich sagen … beeindruckend ggg.

Funhunter: Soso … beeindruckend … sprich dich ruhig aus. Das will ich jetzt genauer wissen …

Zuckerschnecke: Ha … ok … fishing for compliments. Das kannst du sehr gut. Stimmt ja auch. Siehst toll aus. Dein Body ist Wahnsinn … und dann … dann kam dein letztes Bild …

Funhunter: (stelle mich unwissend)

Oh … kann mich so gaaaar nicht erinnern, welches das war (Schmunzel)

Zuckerschnecke: Mahhh du. Ich seh dich grinsen bis über beide Ohren. Du willst hören. Ok. Soll so sein …

Funhunter: Ich bitte darum … sfg.

Zuckerschnecke: Du auf deiner Couch. Lasziv … ein Bein ausgestreckt, das andere aufgestellt … und nicht nur das … ;-)

Funhunter: Ah so? Was denn noch?

Zuckerschnecke: Du forderst mich wieder mal heraus … na wart nur …

Funhunter: Ich? (schaue total unschuldig drein) Niemals. Dazu bin ich viel zu anständig ggg.

Zuckerschnecke: Gggg … na ja, wenn wenigstens du das glaubst … aussehen tut es anders. Und … ich gebs gern zu … ich mag das … Ist ja sehr anregend.

Funhunter: Anregend? Mehr nicht? Oh oh … Da muss ich wohl nachlegen ggg.

Zuckerschnecke: Das passt schon. Du machst das wirklich gut …

Funhunter: Ich bemühe mich. Und … ggg … wir stehen dazu …

Zuckerschnecke: Wir? Äh …

Funhunter: Na … rat mal, wer noch … das letzte Bild … so als Tipp …

Zuckerschnecke: Ha … erwischt. Du wusstest natürlich, welches ich meine …

Funhunter: Ja klar … war ja auch nicht so einfach, es zu machen. Das Handy so zu halten, bis es stimmte … Selbstauslöser … und hin und herrennen … das war schon eine Challenge ggg … für dich, meine Zuckerschnecke … nur für dich …

Zuckerschnecke: Das will ich hoffen … sieht auch sehr lecker aus …

Funhunter: Mhmmm womit wir auch schon beim Thema sind … lecker … oh ja, damit könnt ich jetzt sehr gut umgehen …

Zuckerschnecke: Das war klar … regt sich wohl schon wieder … oder?

Funhunter: Ups … erwischt … wundert’s dich? Hast halt standing ovations ggg (übersetzt: stürmischer Beifall, hier übertragen gemeint: stehender Beifall für stehenden Penis)

Zuckerschnecke: Gut … sehr gut … das sollten wir nicht ungenutzt lassen. Bin ja auch schon … äh … hoch motiviert …

Funhunter: Wie schön. Verwöhnprogramm für dich?

Zuckerschnecke: Oh ja … dringend … und viiiiiel … fg.

Funhunter: Sehr gern. Lieg ja gerade auf der Couch und stell mir dich vor, wie du gerade reinkommst … Im heißen Outfit. Das schwarze Bustier von deinem Bild, die Netzstrümpfe, hohe Hacken, einen Blick, der eine einzige Versuchung ist. So stehst du in der Türe … ein Bild, das mich unruhig werden lässt … kann meine Augen gar nicht von dir nehmen …

Zuckerschnecke: Ein guter Start … Ziel erreicht … oh ja … ich will dich heißmachen. Richtig heiß auf mich!

Funhunter: Das tust du, meine wunderbare Verführerin. Das tust du. Deine Bewegungen machen mich kirre …

Zuckerschnecke: Mhmmm guuuut … Langsam gehe ich zu Boden … Bis ich auf allen vieren bin. Meinen Rücken durchgedrückt, den Po noch oben gereckt komm ich langsam auf dich zu. Gaaaaanz langsam …

Funhunter: Oh Gott … welch Anblick … ja … komm zu mir … ich will dich …

Zuckerschnecke: Ich seh es. Hab das Bild im Kopf. Sieht geil aus, wenn sich dein Schwanz regt. Er zeigt mir schon, wie sehr du es magst … du bist schon ein geiler Hengst …

Funhunter: Oh … welch Vergleich. Ggg … komm her …

Zuckerschnecke: Langsam … wir haben Zeit … oder nicht?

Funhunter: Quäl mich nur, du Biest. Aber es ist eine süße Qual. Dich zu beobachten … macht mich unglaublich scharf …

Zuckerschnecke: Nicht nur dich … ich bin auch schon ganz nass … aber erst will ich dich küssen …

Funhunter: Mich? Ihn? Beide? ggg.

Zuckerschnecke: Die Reihenfolge such schon ich mir aus … Ich denke, ich fang mit … ihm an …

Funhunter: Mhmmm … gute Idee …

Zuckerschnecke: Spürst du, wie ich meine Lippen um ihn lege? Deine pralle Eichel küsse? Mit der Zunge an ihr spiele?

Funhunter: Oh Gott, ja. Wie könnt ich das nicht spüren … Ich will dich berühren … leg meine Hand auf deinen Kopf … zieh dich näher zu mir …

Zuckerschnecke: Oh … bist etwas wilder heute … ja … greif zu … nimm meine Haare und gib mir deinen Rhythmus … Ich mag das, wenn du mir zeigst, wo es lang geht …

Funhunter: Mhmmm … ist das geil … ja … schluck ihn tiefer … Nimm ihn ganz in den Mund … Oh ja … genauso … blas ihn …

Zuckerschnecke: Er schmeckt geil … und ist riesig … bring ihn kaum in den Mund …

Funhunter: Dreh dich ein wenig … ich möchte deine Möse … meine Finger wollen auch was zu spielen …

Zuckerschnecke: Nur die? Ggg.

Funhunter: Fürs erste Mal … dann …

Zuckerschnecke: Was dann? Sag schon … Was willst du dann?

Funhunter: Weißt eh …

Zuckerschnecke: Sags … jetzt …

Funhunter: Pfoa … ok …

Zuckerschnecke: Los … sags …

Funhunter: Dich von hinten nehmen …

Zuckerschnecke: Zu wenig … das geht besser ggg.

Funhunter: Na bumm … du willst’s wissen, oder?

Zuckerschnecke: Natürlich. Es macht mich noch geiler, wenn du es sagst … richtig sagst …

Funhunter: Ich werde dich von hinten ficken, wie eine geile Stute …

Zuckerschnecke: Oh ja, du Hengst. Ich will dich spüren. Will spüren, wie du deinen Schwanz in mein geiles, nasses, triefendes Loch rammst …

Funhunter: Werde ich …

Zuckerschnecke: Tu es endlich … Nimm mich …

Funhunter: Stell es mir gerade vor, wie ich es dir besorge … mhmmm … ist das geil … dein praller Arsch vor mir, mein Schwanz in dir … oh ja … kann nicht anders, muss es mir jetzt machen …

Zuckerschnecke: Oh ja … wichse deinen Prügel. Ich hab auch schon meine Finger in meiner Möse … (stöhnt laut, wird immer lauter)

Funhunter: Oh ja … mach’s dir … fick dich richtig mit deinen Fingern und stell dir vor, es ist mein Schwanz …

(wichst ihn wie verrückt, immer schneller und härter)

Zuckerschnecke: Ja … komm … besorg es mir, du Hengst … nimm mich richtig hart … fester …

Funhunter: Oh ja … richtig fest … tief … immer wieder … kann mich kaum noch beherrschen …

Zuckerschnecke: Komm schon … fick mich! Fick mich fester! Mir kommt’s gleich!!!

Funhunter: Oh ja … ich spritz auch gleich … komm … jetzt …

Zuckerschnecke: Jaaaaa, jetzt …. spritz, du Sau … spritz alles auf meinen Arsch!!! Jetzt!!! Aaaahhhhhh … Oh Gott … ich komme!!!!

Funhunter: Mhmmmm … so ists gut … ich auch … ich spritz alles auf dich … Wow … wie er zuckt … was für eine Ladung …

Zuckerschnecke: Heiß … mhmmm, ich mag das … ist das geil, du Hengst …

Funhunter: Du machst mich fertig. Und vor allem megageil … mhmmm, das müssen wir unbedingt mal machen …

Zuckerschnecke: Werden wir, mein Süßer … werden wir …

Funhunter: Sehr gern … oh ja … sehr, sehr gern, mein Zuckerschneckchen … küss dich zärtlich und nehm dich in meine Arme …

Zuckerschnecke: Oh ja … das tut jetzt gut … schön … gemeinsam zur Ruhe kommen … bist ein Romantiker …

Funhunter: Ja, schon. Das Gemeinsame danach mag ich sehr. Ich will nicht gleich unter die Dusche flüchten, wie es viele andere tun. Hab da gar keinen Grund. Im Gegenteil …

Zuckerschnecke: Da bist du eine Ausnahme, mein Süßer. Schön, wenn’s so ist … ;-)

Funhunter: Du wirst es erleben … wir werden es erleben …

Zugegeben. Der Wunsch, es real werden zu lassen, war damals natürlich schon da. Allein die Wahrscheinlichkeit wegen der großen Entfernung war sehr gering.

Doch zum Glück sollte ich mich diesbezüglich irren. Gewaltig irren.

EPISODE 2 Das Telefon

Irgendwann war es dann auch so weit, dass wir telefonierten.

»Ich kenn dich jetzt ja schon ein wenig. Ich möchte mir ein gesamtes Bild von dir machen. Und dazu gehört, dass ich deine Stimme höre. Wenn die auch noch passt …« waren ihre Worte. Sie berührten mich tief. Es stimmte auch. Nicht nur Ilse verspürte diesen Wunsch. Ich hatte ihn ebenso. Etwas Respekt hatte ich davor schon. Was, wenn ihre Stimme piepsig und hoch war, sodass man fast einen Tinnitus bekam, wenn man gezwungen war zuzuhören. Das würde all meine Vorstellungen schlagartig zunichtemachen. Nichts gegen hohe Stimmen. Aber zu schrill? Nein. Das war ein No-Go für mich.

Ich hätte mich schon früher auf mein Gefühl verlassen müssen. Als Außendienstmitarbeiter bekam man da schon etwas Erfahrung, um Menschen einzuschätzen. Wie sie tickten, was zu ihnen passte, wie sie sich gaben. All das wurde durch meine Angst, das Bestehende zu gefährden, ausgeblendet. Sinnlos. Denn egal welche Stimme Ilse hatte, ich konnte sie sowieso nicht ändern. Wozu also zaudern?

Auch dieses Mal brannte sich das erste Telefonat in mein Gedächtnis ein. Ihre Worte, ihre Stimme. Die Art und Weise ihres Sprechstils hatten mich sofort in ihren Bann gezogen. Es passte perfekt.

Allein, das wusste ich vorher nicht. Entsprechend war ich aufgeregt, als wir vereinbarten, uns am Abend zu hören. Sie wollte mir kurz vorher eine Nachricht schreiben, ob ich auch tatsächlich Zeit hätte, da sie wusste, dass ich immer wieder abends länger unterwegs war.

Ich verriet es Ilse später einmal. Ich wartete zu Hause auf die Nachricht. Wie hypnotisiert starrte ich das Handy an und wartete, bis es endlich summte. Das kam dann so unerwartet, dass ich mich regelrecht erschreckte.

Nach ewig dauernden Sekunden antwortete ich ihr und rief an.

»Grüß dich, Ilse. Schön, dass ich dich jetzt auch hören darf!« Fast linkisch und unbeholfen klangen die Worte, mit denen ich versuchte, meine Unsicherheit und Aufregung zu verbergen.

»Hallo, Franz Josef!« Nicht mehr. Und es war um mich geschehen.

Was für eine Stimme. Sie fügte sich nahtlos in das Bild und die Vorstellung, die ich von Ilse hatte. Sie war unglaublich. Etwas tiefer. Sehr melodisch. Mit einer Wärme und einem Timbre, wie man es sonst nur von Susi kannte.

Wenn du jetzt fragst: Wer ist Susi? Das war die Stimme der deutschen Herzblattshow. Sie fasste zusammen, was die Kandidaten sagten. Ihre Stimme war berühmt und unvergleichbar. Wahnsinnig erotisch und sinnlich.

Wie die von Ilse. Sie hatte diesen leicht hauchigen Ton. Ihr Stil? Sehr herzlich, fröhlich, offen und neugierig. Ilse hatte mich nicht nur mit ihrem Wesen, sondern auch ihrer Stimme bezaubert.

Anscheinend erging es ihr ähnlich. Im Laufe der Zeit offenbarte auch sie mir, dass sie dieses Telefonat immer wieder aufgeschoben hatte. Weil sie den Zauber, den wir bisher gemeinsam erlebt hatten, nicht durch eine Stimme, die sie nicht mochte, zerstören wollte.

Es mag eigenartig anmuten, dass zwei erwachsene Menschen sich vor einem Telefonat fürchteten. Doch sprach es auch für die Sensibilität, die unsere gemeinsame Zeit prägte und auszeichnete.

»Wow, was für eine Stimme. Du solltest eine Erotik-Hotline für Frauen einrichten. Sie würden deine Stimme lieben!«

Ihr Kompliment kam von Herzen und machte mich verlegen. Ich wusste durch meine Arbeit, dass meine Stimme als durchaus angenehm empfunden wurde. Aber so etwas? Nein. Das hatte ich noch nie zu hören bekommen. Es tat gut. Unglaublich gut.

Wir waren, wie es so schön heißt, auf einer Wellenlänge. Dass sich dies auch in unseren Gesprächen der anderen Art wiederfand, lag auf der Hand.

Abends. Wann sonst. Ein regnerischer Abend. Die Temperatur noch recht angenehm, wie es an so manchen Spätsommerabenden ist. Das Plätschern und gleichmäßige Trommeln der Tropfen wirkten beruhigend. Entspannung und Seele baumeln lassen war mein Plan.

Ilse war in derselben Stimmung. Unser Gespräch war unverfänglich. Frei von Andeutungen, deren wir uns sonst so schnell hingaben. Wir philosophierten. Wie sähe eine optimale Beziehung aus? Gab es die überhaupt? Wenn ja, was musste man dafür tun, um sie zu erreichen und vor allem auch zu erhalten? Spannend. Allemal. Das Gespräch gab einen tiefen Einblick in unser beider Seelenleben. So offen und ehrlich hatte ich noch nie über diese Themen gesprochen. Schon gar nicht mit einer Frau. Mit Ilse war es anders. Da war diese unausgesprochene Vertrautheit. Diese unbedingte Offenheit, bei der man alles sagen konnte, ohne das Gefühl zu haben, den anderen damit zu verletzen. Kein, was mochte der andere gern hören wollen. All das gab es nicht.

Eine Qualität, wie man sie sehr selten fand. Ein Wert, der immer wieder in Vergessenheit geriet. Und doch einer der Wichtigsten war.

Aufeinander eingehen. Sich wertschätzen. Zuhören. Wirklich zuhören. Nicht nur hinhören. Aktiv. Kein Infragestellen von Ansichten oder Meinungen. Ein Kennenlernen auf einer bisher ungekannten Ebene.

Tiefe Gefühle taten sich auf. Verdrängtes wurde wieder vor Augen geführt. Die eigenen Stärken und Schwächen bewusst. Jedoch ohne zu werten. Das taten wir beide nicht. Es war klar, dass es immer im Auge des Betrachters lag, was gerade als Stärke oder Schwäche angesehen wurde. Manches, was man als Schwäche empfand, wurde von einem anderen als durchaus liebenswert empfunden. Und umgekehrt. Die Zauberformel, sollte es denn eine geben, war so einfach wie genial: Nimm den anderen, wie er ist. Model nicht an ihm herum. Ändere ihn nicht.

Denn wenn das geschah, wurde er auch anders. War das dann geschehen, fehlte plötzlich die Aufgabe, die ein Partner in einer Beziehung übernommen hatte. Alles wurde wieder uninteressant. Kein Ziel war mehr vorhanden. Schon gar kein gemeinsames. War es in dieser Konstellation doch so, dass da nur ein Teil ein Ziel hatte. Nicht beide. Die Ergebnisse daraus kannten wir alle. Und wollten sie nicht. Niemand. Der Mensch war von seiner Grundstruktur auf Harmonie ausgerichtet. Er mochte keine Probleme. Wozu also welche künstlich erschaffen? Vollkommen unnötig!

Sei, wie du bist. Akzeptiere und liebe dich so, wie du bist, und mach das auch mit anderen. Man muss nicht mit allen können. Gar nicht. Die Auswahl ergibt sich schon von allein. Das Telefonat war wie ein Abriss meines Lebens. Vieles, was ich getan hatte, wurde unwichtig. Tiefe kam in mein Leben. Ilse kam in mein Leben.

Die Zeit verging, ohne dass wir es merkten. Sie verrann nur so. Du ahnst bereits, wohin das Ilse und mich führte: Vorlieben, geheime Wünsche, Dinge die man versuchen oder auch einmal ausleben möchte.

Es wurde wieder heiß. Sehr heiß.

Allein mit dem Klang unserer Stimmen, den Gefühlen, die wir damit transportierten, die Energie, die wir dadurch auf den Weg zueinander schickten, bescherte uns einen Höhepunkt, wie wir ihn zuvor nicht kannten. Nicht einmal vorstellen konnten. Weit entfernt und doch so nahe.

Unsere Gedanken flogen hin und her. Mit geschlossenen Augen stellten wir uns vor, was wir gerade mit dem anderen anstellen möchten.

Und das taten wir auch. Nur Kraft unserer Vorstellung und Fantasie. Sonst nichts. Pur und wahr.

»Hör mir einfach nur zu. Genieße meine Worte. Lass sie wirken. Lass dich fallen. Mit all deinen Emotionen, Begehrlichkeiten. All deiner Hingabe und Leidenschaft.«

So begann, was einzigartig werden sollte.

Wenn zwei Menschen bereit sind, sich ohne Einschränkungen aufeinander einzulassen, entsteht eine Verbindung, die keine Grenzen kennt. Ein magischer Moment, der prägt und für die Ewigkeit geschaffen ist.

»Entspann dich, meine Süße. Fühle, wie sich deine Muskeln lockern. Die Schwere der Erde spüren, dich an die Erde binden, ohne dich festzuhalten. Eine angenehme Schwere, ein In-sich-fühlen-und-eins-sein-mit-der-Natur. Hör auf deinen Herzschlag. Wie er sich anpasst. Langsamer wird im Einklang mit deiner Atmung. Wandere mit dem Blut durch deinen Körper. Vom Kopf über den Nacken. Deinen Hals und deine Schultern. Wie sie sich senken und ebenfalls den Boden berühren. Dich erden. Deine Brust, die sich sanft wölbt mit jedem Atemzug. Der nicht nur Energie bringt, sondern auch Ruhe und Gelassenheit. Atme aus. Lange und intensiv. Atme all deine Belastungen weg, die dich hindern und blockieren. Fühle, wie du frei wirst. Dein Herz, das unaufhörlich für dich schlägt, dich zu dem macht, was du bist. Dein Bauch. Hier sitzt dein Gefühlsleben. Betrachte es mit Wohlwollen und etwas Abstand. Lass die positive Energie fließen. Sie wärmt dich und gibt dir Geborgenheit. Dein Becken. Ursprung des Lebens. Zentrum der Lust. Das Intimste, das du hast. Spüre, wie die Wärme sich ausbreitet. Deine Beine, die dich durch die Welt tragen. Deine Füße, die dich erden und mit der Natur direkt verbinden. Kehre wieder zum Kopf zurück. Lass dir ruhig Zeit dabei. Sieh dir alles in dir an, was du möchtest. Du brauchst dich vor nichts zu fürchten. Es ist alles in dir, was es gibt. Das Gute wie das Böse. Der Hass und die Liebe. Alles vorhanden in Koexistenz. Du entscheidest dich für deinen Weg. Wohin auch immer er dich führen mag. Es ist deine Entscheidung. Darüber nachzudenken hilft. Ist aber trügerisch. Der Kopf, dein Verstand und Intellekt, kann alles erklären. Egal was. Egal ob gut oder nicht. Der Kopf wertet nicht. Er kennt kein nein. Du hast ein Bild im Kopf oder du hast es nicht. Etwas anderes gibt es nicht. Es liegt an dir, dieses Bild zu formen. Entscheide mit deinem Bauch. Er hat immer recht. Vertraue darauf. Vertraue dir. Du fühlst, wie nach und nach alles von dir abfällt. Wie du leicht wirst. Deine Gedanken wieder frei werden und sich entfalten können. Deine Gefühle aus jeder Einzelnen deiner Zellen hervorbrechen. Dir Energie und Zuversicht geben.«

Leise, tief und einfühlsam war meine Stimme. Sie hatte fast etwas Suggestives. Ohne beeinflussen zu wollen. Wichtig war nur das Hier und Jetzt. Sich spüren, Fühlen. Loslassen und zulassen.

»Wenn du möchtest, gehen wir auf eine gemeinsame Reise unserer Gefühle …« Ihre Antwort war mehr gefühlt, als gehört.

Ein Hauchen: »Oh ja. Lass uns fliegen.«

Welch wunderbare Metapher.

»All deine Sinnlichkeit, dein Frausein ist in dir. Gib es frei und sieh es dir an. Du wirst sehen, wie schön und einzigartig es ist. Du wirst spüren, wie bereit du bist, es zu leben. Lass es zu. Stell keine Fragen oder such nach Antworten, die es nicht gibt. Gedanken sind konstruiert. Sie entstehen, wenn man sich damit beschäftigt. Was wichtig und gut ist. Was uns Mensch sein lässt. Wahr sind wir in unseren Gefühlen. Sie sind da! Immer. Wir müssen nur mehr lernen, sie wieder zu fühlen. Sie zuzulassen und nicht zu unterdrücken. In unserer Gedankenwelt existieren keine Regeln. Die erlegen wir uns selbst auf. Sie hindern uns daran, glücklich, zufrieden und geliebt zu sein. Nichts anderes ist es. Wir stehen uns selbst im Weg. Niemand sonst. Wenn dir das bewusst ist, wirst du dein Leben wieder selbst führen. So wie du es willst. Wirst wieder fühlen, sein und lieben. Körper und Seele sind eine Einheit. Die seelische Entspannung gehört zur körperlichen und umgekehrt. Sie beeinflussen sich direkt. Auf wunderbare Art und Weise. Benutze nur die Kraft und die Energie deiner Gedanken. Bleib mit deinen Bewegungen regungslos. Und doch wirst du feststellen, wie sehr dein Geist deinen Körper leitet.«

Ich hatte mich vor Jahren mit allen möglichen Themen, die Körper-Geist-Beziehungen beinhalteten, auseinandergesetzt. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich es selbst noch nicht verstanden. Es war trendy. Und ich daher dabei.

Doch durch Ilse, durch ihre gefühlte Gegenwart trotz der Entfernung, ihr Dasein und ihre Ausstrahlung, war mir plötzlich alles klar. Ich verstand. Sie hatte Dinge in mir geweckt, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Dinge, die ich früher sicherlich als Humbug abgetan hätte. Seit diesem Tag hatte ich die Erkenntnis, dass das mehr war. Vor allem dann, wenn man sich darauf einließ und vertraute. Sich und dem anderen.

»Stell dir vor, du liegst auf einem weichen, warmen Laken. Es ist wohlig warm. Die Luft angereichert durch Düfte. Atme ein. Rieche die Aromen. Sinnlich und verführerisch sind sie. Aber auch verspielt und lieblich. Ganz so, wie du sie dir vorstellst. Unbewusst reagierst du darauf. Deine Nasenflügel blähen sich, um noch intensiver zu riechen. Die Düfte bis in die letzten deiner Zellen aufzunehmen. Der Klang der Musik ist angenehm. Er untermalt die Szenerie. Wirkt beruhigend. Dann wieder aufpeitschend und animierend. Ganz so, wie du es zulässt und dir vorstellst. Du spürst einen Lufthauch und merkst, dass jemand in das Zimmer kommt. Es spielt keine Rolle, wer es ist. Egal ob Mann oder Frau. Es geht um dich und deine Vorstellung. Das Erleben deiner Gefühle und Emotionen. Und die beginnen im Kopf. Ganz sanft streichen Hände über deinen Körper. Die Linien, die sie zeichnen, sind ebenso wohlgeformt, wie die deines Körpers. Von deinem Ohr abwärts streichen sie deine Seite entlang. Spielen leicht mit den Fingerkuppen auf deiner Haut. Es fühlt sich an, als ob eine Armee kleiner Käfer mit Samtsöckchen an den Beinen auf dir wäre. Wie leicht es sich anfühlt. Jede Faser deines Körpers nimmt die Empfindungen auf, die aus den Berührungen stammen. Alle Zellen sind miteinander verbunden. So wie wir es nun sind. Alles, was ich sage, fühlst du unmittelbar. Dort, wo ich es sage. Du nimmst es auf und es verbreitet sich in deinem ganzen Körper. Überall. Dadurch wird dein Empfinden intensiviert. Deine Nerven noch aufnahmefähiger für die Reize. Glück macht sich breit. Eine eigenartige Euphorie ergreift dich. Nichts und niemand kann deine Gefühle mehr aufhalten. Alles ist gut. Alles ist schön. Alles ist so, wie es sein soll und du es dir vorstellst. Die Finger wandern höher zu deinem Gesicht. Sie massieren deine Kopfhaut, spielen mit den Haaren, pressen sanft die Konturen deiner Ohren. Wandern tiefer, um sich deinem Nacken und deinem Hals zu widmen. Zärtliche Berührungen. Leicht wie eine Feder. Kaum spürbar und doch intensiv. Weiter geht es auf deiner Brust. Die Hände umkreisen deine wunderschönen Brüste. Reizen deine Brustwarzen, bis sie hart und fest sind. Flach gleiten sie über deinen Bauch. Bleiben oberhalb deines Beckens liegen. Du spürst die Wärme, die sie ausstrahlen. Mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen verstärkt sich dein Gefühl. Es breitet sich immer weiter aus. Deine Haut reagiert. Sie wird leicht rötlich. Noch empfindsamer, als sie es ohnehin ist. Dein Atem wird schneller, als die Hände dein Becken erreichen. Rechts und links führt ihr Weg zu deinen Beinen. Umschmeicheln sie, bis zu den Zehenspitzen. Dann ein leichter Druck seitlich. Er bewegt dich dazu, dich auf den Bauch zu drehen. Und wieder beginnt das Empfinden. Dein Kopf, dein Nacken, die Schultern, der Rücken, die Lenden, deine Beine und dein Po. Nicht ein Millimeter wird vergessen. Jeder Körperteil soll gefühlt werden. Ist Teil von dir. Teil deines Empfindens und deines Genusses. Lass dich fallen. Du wirst aufgefangen und behütet. Nichts stört deine Intimität. Dein Einssein zwischen Seele und Körper.«

Ilses Atem verriet mir, wie sehr sie sich in diese Situation versetzen konnte. Es mir möglich machte, sie zu fühlen. So als ob ich direkt bei ihr wäre. Meine Worte, die bisher sanft waren, wurden etwas lauter und schneller. Damit vermittelte ich Ilse, dass es für sie Zeit war, sich vollkommen zu öffnen. Sich hinzugeben. Ihrer sich aufbauenden Lust freien Lauf zu lassen.

»Gib deine Energie frei. Sie soll fließen. Sie soll dich glücklich machen und zu Höhepunkten führen. Die Berührungen werden fester. Auch die Fingernägel kommen öfter zum Einsatz. Mit ihrer Intensität steigert sich auch dein Empfinden. Stell es dir vor. So stark es dir möglich ist. Blende alles andere aus. Sei nur bei dir und lass dich leiten.«

Ihr Seufzer kam aus tiefstem Herzen. Wahnsinn. Auch für mich war das alles nicht spurlos. Ich reagierte ebenso wie sie. Meine Worte hatten auch auf mich dieselbe Wirkung. Alles, was ich sagte, was ich beschrieb, konnte ich auch tatsächlich fühlen. Dabei spielte es überhaupt keine Rolle mehr, dass wir nicht real beieinander waren. Es sozusagen virtuell machten. Zu erregend war die Entwicklung. Zu tief die Sinnlichkeit. Keine Zeit, um zu hinterfragen, was wirklich und was eingebildet war. Durch unser Einlassen aufeinander hatten wir das Gefühl, dass es real war. Wir fühlten. Wir reagierten. Wir ließen uns durch den anderen leiten.

Unser Atem wurde immer schneller. Die Erregung kaum mehr zu verbergen. Die Ekstase baute sich immer weiter auf. Schrie förmlich nach Erfüllung.