5,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 5,99 €
Der Menschen Glück Unlängst verriet jemand über den Äther ein Wissenschaftler wobei sein Lachen computerhaft kollerte: Ab 2040 beginnt die vollkommene Zukunft Eine Welt aus Computern – der Wald aus Computern das Meer aus Computern die Berge aus Computern und all’ unsere Mühen lösen Computer... Oh Gott dachte ich Und wo verstecken sie die richtige Welt? Und Dich lieber Gott klonen sie Dich vielleicht Eine Auswahl früher und später Gedichte LESEPROBE; Kindheit 2 Als ich ein Kind war kunkelte ich mit dem lieben Gott: Drei Streuselschnecken gegen eine Eins im Diktat fünf Zuckerhörnchen eine Zwei im Rechnen sieben Cremeschnitten gegen die spitze Nase und die böse Zunge vom Fräulein Roman Die süßen Köstlichkeiten stahlen meine Augen einfach aus dem Schaufenster von Bäcker Berg und meine ungebärdigen Wünsche schickten sie per Lust-Post zum Himmel Manchmal ging Gott auf den Handel ein und auf dem Heimweg hüpften die ehrwürdigen Häuser von K. mit mir um die Wette Meist aber war ich wohl zu geizig gewesen ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 32
Elisabeth Schulz-Semrau
Im Mantel von Allerleirauh
Eine Auswahl früher und später Gedichte
ISBN 978-3-86394-364-6 (E-Book)
Die Druckausgabe erschien 2002.
Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta
© 2014 EDITION digital®Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de
Immer wieder
male ich
deinen Namen in den Sand,
immer wieder löscht ihn die Welle.
Und täglich
ist ein Gedanke
um dich,
und täglich
deckt die Zeit
Kalenderblätter darüber.
Sindbad der Seefahrer
bist du –
und Kay,
dem die Schneekönigin
das Herz vereiste –
... aber niemals mehr du -
Wenn der See
bleit
am Mückennachmittag,
sich auflöst
im Irgendwo,
tritt der Abend
in die gestaffelten Wälder
und schweigt.
Schilf, rostige Lanzen
schürfen einander,
grüßen ihn
im Wind.
Und die Liezen
wachsen,
steigen auf
im Schrei zum Nebel.
Wrasen
aus moderndem Tief
geht um. -
Ein Licht nur
funkt Geborgenheit,
taucht in das verschlossene Auge - See
Es ist Zeit...
Als der Gott der Pastoren
mausetot war,
öffneten sich Augen,
kinderblau, todesernst,
schauten –
Und die Sorge,
erwählte, verdammte Geliebte,
ließ armutbraune Farbe fließen
zu
Waisenmännern, Fischern, Hungerern.
Brüder,
ich muss für euch den Himmel stehlen,
traumblau, meerblau, müdblau.
Muss der Sonne ein Lächeln abfangen
in
Sonnenblumen, Sonnenblumen, Sonnenblumen.
Und Licht
lass ich euch flirren,
spiralen,
gaukeln um die Weizenschwaden –
Singe, kleine Lerche, juble,
uns gehört des Sommers Reife ...
Akazienhochzeit, taumelnde Süße des Jahres –
Da hängen unsere Träume
wie Trauben
so weiß, so heiß.
Er liebt mich nicht,
er liebt mich, -
nein,
ja--
Ach unsre Wünsche
gaukeln in Chagallschem Blau,
so oft gestorben,
bunt gefiedert heut und
schlürfen den Holunderatem
gewürzt
mit einem Tropfen Rosenöl –
Lebt
diesen Sommer, Sinne.
- Lasst
einen Herzschlag auch
dem Herbst.
Des Sommerhochs müde,
glaubte ich:
Der Herbst wäre meine Zeit
und ich müsste
ihn bereiten für mich.
Aber dann
mit den Frühlingsstürmen,
den störrischen,
den unerbittlichen,
den sanften,
kam einer
unter dem Lidschlag
blaue Tauben ...
Ach Frühlingswind.
Als der Zug hielt,
war ich zu stolz,
Bequemlichkeit zu nutzen.
Nun, da er abgefahren,
die Fahrkarte verfallen,
renne ich,
renne ich ...
aber er hält nicht,
hält niemals mehr an.
Dabei gibt’s doch andere Züge ...
So lange
stand der vielarmige Leuchter
und seine Kerzen warten,
stumpf schon geworden
und sehr bröcklig.
Nun endlich
ist ein Flämmchen entzündet,
so schütter flackert’s,
so klein -
und soll wenigstens einige
doch speisen -
Manchmal
hole ich
die ganz blauen Lieder hoch,
die, die hinter den
gläsernen Schreinen singen,
da, wo jeder sich
durch einen anderen Ton auftut –
Aber hörst du sie
dann auch?
Nur die See,
immer –
du und ich,
vom Steingetürm
unseres Sommers
umkreist
und benickt
von der freundlichen Strandkamille.
Ich behüte dich
mit dem kelchblättrigen Huflattich,
du webst mir
ein Hochzeitskleid
aus Seegras und Algengespinst,
da sind wir Kinder ...
Unsere geschwätzigen Nachbarn,
die Lachmöven,
zerreden unser Geheimnis,
so sind sie.
Im Horizont aber, da,
wo die Reusenstöcke
in den Zinnhimmel steigen,
ziehen die Fischer
das schuppige Brot
an den Tag.
Als ich das Ufer verließ,
sprangen die Fische
mir silberne Streifen
in den Horizont.
Sie sah ich –
Aber da waren Riffe
und der uferliche Schornstein
trompetete den Ruch
der süßen Mehlspeisen
in meine salzhungrige Nase.
Wusste es der Delfin, mein Bruder,
spürte mein Boot sich drehen,
wasserwärts, uferwärts, wasserwärts,
ließ es schwanken
welllauf, welllab.
Zählt derweil Korallen
in den feuchten Tiefen seines Urwalds,
speit hinauf mir Perlen,
matte Sonnen jener neuen Welt.
Rudre, rudre, hieß das,
oder schwimm,
aber: Tu es!
Ach, ich schrie
im Kanon mit den Möven,
fesselte mit Jammer meine Hände,
und die Wellen höhnten:
Wer sich in Gefahr begibt ...
Vielleicht, kam mir,
musst du