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Nach Jahren der Unterdrückung und Niederlagen gegen die Inquisitoren der katholischen Kirche erheben sich die Werwölfe des SykerClans. Jedoch stellt sich rasch Ernüchterung ein, als Nefka feststellen muss, dass sie alle hintergangen wurden. Dass einer unter ihnen ganz andere Ziele verfolgt, als der Gemeinschaft zu dienen. Als auch noch Gefährtinnen spurlos verschwinden, gerät alles außer Kontrolle.
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Seitenzahl: 146
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Vorwort
Der Sturm, der über euch kommt!
Eine wichtige Information
Siegesfeier
Ein irrer Plan
Gewalt
Die Suche nach den Zwillingen
Ehrung der Gefallenen
Der Kampf der Alten
Grausamkeit kennt keine Grenzen
Das letzte Geleit
Letzte Anweisungen
Auf nach Osnabrück
Kampfübungen
Nahkampftraining
Das Labor
Epilog
Ein stiller Schrei
Veränderung der Lage
Kein Ausweg
Einer für alle
Schocknachrichten
Eine schwere Entscheidung
Die Gejagte
Blutzoll
Blutige Kissenschlacht
Epilog
Autorenbiografie
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Romanreihe richtet sich ausschließlich an ein volljähriges Publikum ab 18. Die Reihe enthält heiße Sex- und Liebesgeschichten, aber auch brutale und blutige Kampfsituationen.
Die Werwölfe in dieser Geschichte können sich in drei Gestalten begeben. Wolf, Werwolf und Mensch. Es werden KEINE sexuellen Handlungen zwischen der Gestalt des Wolfes und Menschen beschrieben, um hier nicht gegen Paragraph § 175b Strafgesetzbuch (StGB) zu verstoßen.
Mit jedem Schritt, den Nefka die Treppe hinunterging, kamen Selbstzweifel. »Mache ich wirklich das Richtige?« Wehmütig schaute er kurz nach oben. Leise, als würde er seiner Liebsten zuflüstern, sprach er: »Oh meine geliebte Isarah, es tut mir so unendlich leid. Ich kann das …« Nefka unterbrach sich selbst und sprang entschlossen die letzten Stufen der Treppe hinunter.
Im Keller angekommen, nahm er das Schwert und das Plasmagewehr auf. Danach trat er an einen alten Eichenschreibtisch, der in der Ecke stand. Rasch drückte er gegen den Knauf einer Schublade. Mit einem Poltern öffnete sich unter dem Schreibtisch ein Versteck, aus welchem er die Bunkerunterlagen seines Vaters holte. Dieser hatte zu Lebzeiten die ganze Anlage kartografiert und ausgebaut. Nefka kannte zwar jeden Winkel der geheimen Stollen und Gänge, jedoch benötigte er die Vergleichsunterlagen. Mit den Unterlagen unter dem Arm verließ er den Keller durch die Geheimtür und ging schnurstracks zur Alphaschule. Dort angekommen, verlor er keine Zeit und stürmte an der Wachmannschaft, die die Monitore im Auge behielt, vorbei in den Kartenraum. Auf dem Tisch lagen noch die Bilder und Karten von dem Geheimversteck der Inquisitoren. Diese studierte er intensiv und suchte Sicherheitslücken in ihrer Verteidigung.
Die wachhabenden Werwölfe und Seraphinäh waren über das nächtliche Auftauchen jedoch erschrocken. Sofort erkundigte sich ein Erdenwächter bei Nefkas Leibgarde. »Festung an Schattenwächter, BigWe ist hier, wie ist euer Status?«
»Unmöglich, BigWe liegt im Bett, wurde von seinen Gefährtinnen richtig gefordert und pennt!«, ertönte die Antwort.
»Dann habt ihr geschlafen, denn er ist hier im Kartenraum!«
»Verdammt, wie ist BigWe an zweiunddreißig Schattenwächtern vorbeigekommen?«, erkundigte sich die Stimme.
»Woher sollen wir das wissen, in letzter Zeit scheint ihr ja mehr zu pennen, als auf BigWe aufzupassen«, entgegnete die Wache am Apparat.
Im Nebenraum musste sich Nefka das Lachen verkneifen. Dann aber fluchte er innerlich. »Das ist der perfekte Ort für eine geheime Basis. Von außen kein Reinkommen. Der Versuch würde einem Selbstmordkommando gleichkommen. Baros spinnt, wenn er die Assassinen da hineinschickt!« Nachdenklich betrachtete er die Karte mit der eingezeichneten Position. »Moment, dort verlaufen doch die nicht beendeten Tunnel der Nazis.«
Sofort holte er die Tunnelkarten seines Vaters hervor und verglich das Tunnelsystem mit der Karte auf dem Tisch. »Passt, es sind zwar zirka zwei Meter dicke Stahlbetonwände, aber mit den neuen Waffen und Munition sollte es ein Kinderspiel sein.«
Der Wachhabende und die Schattenwächter stritten sich immer noch, als Nefka wieder den Raum betrat. »Generalschlüssel für die Munitionskammern, bitte.«
Völlig irritiert überreichte einer der Wachen ihm den Schlüssel. Der Wachhabende brüllte in den Apparat: »Das ist mir scheißegal, BigWe plündert die Waffenkammern! Tut etwas!«
Nefka interessierte das nicht; bis die hier waren, war er schon wieder im Tunnelsystem verschwunden. Ohne zu zögern, betrat er die Kammern und rüstete sich komplett aus: Dolche, Shuriken, Munition und Plasmagranaten. Um die Stahlbetonwand zu sprengen, benötigte er noch Fernzünder. Doch diese fand er nirgends in den Kisten.
Während er sich bückte, um unter einem Tisch eine Blechkiste hervorzuziehen, packte ihn plötzlich jemand. Gewaltsam wurde er hochgezogen und herumgewirbelt. Fast im selben Moment schlug ihm eine Klaue in die Schnauze. Bevor der Vermummte etwas sagen konnte, hatte er schon zugepackt und wollte gerade zurückschlagen, als er den Geruch an seinem Gegenüber wahrnahm. Laut brüllte Nefka: »Was zum Teufel macht ihr hier?«
»Das fragen wir dich! Als ich sagte, du sollst dein Volk beschützen und die Inquisitoren bekämpfen, meinte ich keineswegs, dass du dies auf eigene Faust tun musst«, schrie Isarah ihn an. »Ob du willst oder nicht, wir kommen mit.«
Wütend schnaubte er auf und wollte Protest einlegen. Doch an den funkelnden Augen seiner drei Gefährtinnen merkte er, dass er so viel protestieren konnte, wie er wollte, sie würden keinesfalls auf ihn hören. »Da ich euch davon nicht abhalten kann, rüstet euch aus. Packt Fernzünder ein, ich habe leider keine gefunden. Aber Beeilung, in dreißig Minuten werde ich den Laden stürmen, ob ihr dann so weit seid, ist mir egal!« Nefka verließ die drei, die sich sofort mit Waffen und Munition eindeckten. Er ging noch einmal zu den Wachen.
Dort brüllte wieder der Wachhabende in den Handapparat: »Ihr beschützt nichts, nur ein leeres Haus! Alle Gefährtinnen sind ebenfalls hier!«
Nefka nahm dem Seraphinäh das Handsprechgerät aus der Hand. »In dreißig Minuten stürmen wir aus dem Untergrund das Geheimlager der Inquisitoren. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch daran beteiligen, legt einen Zahn zu. Am besten erschießt ihr alles, was das Gebäude verlässt.«
Das Geschimpfe, das als Antwort kam, war fürchterlich. Nefka verließ den Raum. Aus diesem hörte er noch, wie der Wachhabende die beobachtenden Assassinen über den bevorstehenden Angriff informierte. »Das ist kein Scherz! In dreißig Minuten geht es los. Aber nicht stürmen. Die Schattenwächter sind auf dem Weg und unterstützen euch.«
Die drei warteten schon auf Nefka. Sie wollten gerade los, als eine Wache zu ihnen gerannt kam und sie mit Headsets ausrüstete. Aus diesen kam immer noch das Gestänker der Schattenwächter, dass sie nicht genug Munition hätten und es an schweren Geschützen, wie Granatwerfern, fehlte. Von den Assassinen kam nur ein fieser Kommentar.
Weicheier, bewerft sie doch mit Steinchen.
»Verdammt, ihr sollt an der Oberfläche keinen Krieg entfachen. Wir wollen nicht die Menschen auf uns aufmerksam machen!«, brüllte Nefka in das Mikrofon.
Eine der Assassinen versuchte, seine Ängste zu besänftigen. »Keine Sorge, BigWe, selbst wenn die Menschen etwas mitbekommen sollten, besetzen wir Werwölfe mittlerweile die wichtigsten Posten bei der Polizei und anderen Behörden. Wir werden euch die Tage in allen Geheimnissen unterweisen.«
»Macht, was ihr für richtig haltet, aber nennt mich nicht BigWe!«, brummte er mürrisch zurück in das Headset.
»Jawohl, Alpha!«
Kopfschüttelnd öffnete Nefka einen anderen Geheimgang als den, der zum Haus seiner Eltern führte. Diesem folgten sie im Dauerlauf. Die karg grauen Betonwände waren beschriftet mit Nummern. So wusste er genau, wo sie sich befanden, und scheuchte seine Gefährtinnen regelmäßig, schneller zu laufen.
Aus dem Gerät im Ohr ertönte die Stimme von Baros: »Abbrechen, sofort abbrechen, keine Kampfhandlungen in dieser Nacht!«
Niemand schien auf ihn zu hören, denn alle ignorierten seinen Befehl, den er mehrmals brüllte.
»Mirokopter 77, 88 und 43 auf Position. Schwere Waffen abgeliefert. In drei Minuten und zweiundzwanzig Sekunden beginnt das angeforderte Sperrfeuer.«
»Verdammt, die wollen da oben tatsächlich die Hölle entfachen. Hoffentlich geht das gut.« Nefka war davon keineswegs begeistert, was sich an der Oberfläche gleich abspielen würde, konnte es aber nicht verhindern. Die Kampfeslust der Werwölfinnen war entfacht. Doch war ihm durchaus bewusst, dass die Verluste auf beiden Seiten hoch sein würden, auch wenn sie das Überraschungsmoment für sich hatten.
»Hier Erzseraphinäh Gabriel, viel Glück euch allen. Möge die erste gemeinsame Schlacht der Werwölfe und Seraphinäh von Erfolg gekrönt sein!«
Endlich hatten sie den Gang erreicht, zu dem sie mussten. Nefka blieb stehen. »Wir sind da.«
Er verglich die beiden Karten noch einmal miteinander und deutete auf eine Stelle an der Wand. »Hier die Sprengladungen befestigen.«
Aus den Kopfhörern hörten sie deutlich die Countdown-Durchsage. Fünf, vier, drei, zwei, eins, Feuer!
Der Boden und die Wände erzitterten durch das beginnende Gefecht an der Oberfläche. Der Lärm der über ihnen einschlagenden Granaten und Geschosse war, auch wenn sie unter der Erde waren, ohrenbetäubend. Feiner Staub rieselte auf sie herunter. Skeptisch hinaufschauend betrachtete Isarah die Decke.
Kayla packte aus einem Rucksack einen Bohrhammer aus und fing an, sechs Löcher in die Stahlbetonwand zu treiben. Danach brachten sie gemeinsam die Plasmagranaten an. Zum Schluss verkabelten sie diese mit den Fernzündern. Mit raschen Schritten zogen sie sich zurück und warteten sieben Minuten versteckt an einer Weggabelung.
»Achtung, volle Deckung!« Nefka zündete die Plasmagranaten. Die Explosion, die erfolgte, war durchdringend und der Boden unter ihren Fußklauen erzitterte. Durch die Druckwelle schossen Steine und Staub an ihnen vorbei. Als sich dieser ein wenig gelegt hatte, stürmten sie geduckt voran. Das Loch war kleiner, als Nefka es erwartet hatte, jedoch hatte die Explosion einen Teil der Decke abgesprengt, was so keinesfalls gedacht war. Durch die Öffnung kam immer nur einer von ihnen. Als er vorangehen wollte, hielt ihn Monja fest. »Ich bin entbehrlich, du nicht.« Kriechend robbte sie voran, musste aber schon beim ersten Versuch abbrechen und zurückkommen, da auf der anderen Kellerseite Inquisitoren auf sie schossen.
»Reichen fünf Plasmagranaten?«, fragte er Isarah.
»Wenn du gleich ein Loch nach oben sprengen willst, sicher. Nimm lieber nur zwei.«
Nachdem er die Zünderschutzbolzen entfernt hatte, warf er die Granaten durch die Öffnung hinein. Sogleich sprangen alle vier an die Seite. Schon kurz darauf gab es zwei heftige Explosionen, die keiner überlebt haben konnte. Ohne zu zögern, kroch Nefka jetzt als Erstes in das Loch. Von den Inquisitoren war, außer Körperteilen und Blutlachen, nicht viel übrig geblieben. Rasch informierte er die anderen an der Oberfläche: »Wir sind drin!«
Sie folgten der Treppe nach oben. Schnell bemerkten sie jedoch, dass der Kellerbereich drei Ebenen hatte. Unaufhaltsam arbeiteten sie sich durch die Gänge. Raum für Raum untersuchten sie. Nur vereinzelt trafen sie im Kellergewölbe auf Widerstand.
»Wir stoßen hier oben auf massive Gegenwehr. Zwei Gruppen können keinen Rückzug mehr antreten, sie stecken in ihrer Deckung fest. Wie geht es innerhalb des Gebäudes voran?«
Nefka antwortete auf die Frage: »Kellerbereich gesäubert, nähern uns Erdgeschoss! Gebt uns ein paar Minuten.«
»In Ordnung wir werd… Scheiße, was ist das denn?« Explosionen ertönten, deutlich konnten sie die Schreie, Todesschreie, der anderen da draußen in ihren Ohren hören.
»Weiter, die sterben wie die Fliegen.« Vorsichtig schaute er durch einen Spalt der nur angelehnten Tür. Sieben Inquisitoren standen an einem schweren Geschütz und feuerten auf die Angreifer draußen. Er zog sein Schwert und mit der anderen Hand einen Shurikan. Zuerst warf er das Wurfgeschoss, das einem der Feinde im Hinterkopf stecken blieb. Bevor die übrigen reagieren konnten, waren sie schon an sie heran. Nefka schwang das Schwert und schlitzte den ersten von unten nach oben auf. Sofort quollen die Gedärme aus ihm heraus. Während der Inquisitor zu Boden sackte, presste er die Hände auf die riesige aufklaffende Wunde. Kayla, die dicht hinter ihm war, trennte ihm letztendlich den Kopf ab. Das Blut strömte stoßartig aus dem Hals. Nefka packte einem am Kopf und drehte diesen ruckartig, sodass das Genick brach. Isarah hingegen hielt Abstand und tötete vier mit Wurfsternen. Den letzten erwischte Monja. Sie rammt dem Inquisitor mit voller Wucht ihre Klaue in die Brust und riss ihm das Herz heraus. Das Geräusch der brechenden Knochen übertönte das Stöhnen deutlich.
Kayla und Monja schoben das Geschütz hinaus vor die Tür und drehten es so, dass es zu einem Punkt zeigte, wo ein weiteres aus der Mauer ragte. Nachdem sie ihres ausgerichtet hatten, feuerten sie. Das Geschoss schlug direkt seitlich gegen das Geschützrohr, was dieses vernichtete.
Drinnen kämpften Isarah und Nefka. Sie erstürmten einen Raum nach dem anderen. Dabei machten sie sich schon einen Spaß daraus, die Inquisitoren nicht gleich zu töten, sondern ihnen das zukommen zu lassen, was sie all den Werwölfen in den letzten Jahrzehnten angetan hatten.
Sie sollten langsam sterben, völlig verstümmelt ausbluten. Beide entluden ihren ganzen Hass auf sie. Das Geschrei und Gewimmer war für sie wie Musik in den Ohren und feuerte sie regelrecht an. Beim Aufgang ins Obergeschoss stießen sie jedoch auf massiven Widerstand.
Isarah begutachtete die Uniform von einem Toten, der die Treppe heruntergestürzt war, und fluchte: »Da oben ist die Elite eines päpstlichen Abgesandten. Wenn die hier sind, bedeutet es, dass …«
Sie wurde von einer Warnung im Ohr unterbrochen: »Die Inquisitoren bekommen Verstärkung. Eine Kolonne von vierzig Wagen nähert sich von Süden aus. Sie sollten in zirka zwanzig Minuten eintreffen.«
»Fünf Assassinen mit Rauchgranaten zu uns ins Gebäude, der Rest zieht sich zurück. Bereitet für die feindliche Kolonne einen Hinterhalt vor. Aus diesem Gemäuer wird keiner mehr entkommen. Ihr müsst uns den Rücken freihalten, im Obergeschoss befindet sich vermutlich ein Abgesandter des Papstes«, gab Nefka seine Befehle an die draußen.
Gemeinsam mit den angeforderten Assassinen stießen Monja und Kayla zu ihnen auf.
Isarah berichtete sofort und erklärte ihren Plan, wie sie nun weiter vorgehen würden. Nickend hörten alle zu. Man merkte an den Blicken, dass sie Blut geleckt hatten. Jetzt war die Zeit gekommen, Rache zu üben, sich nie wieder aus Angst zu verstecken.
Eine der Assassinen lud den Granatwerfer mit Rauchgranaten und reichte diesen weiter an Nefka, der neben dem Treppenaufgang stand. Schnuppernd drehte er sich zu ihr um. Leicht beschämt senkte sie den Kopf und wich seinem Blick aus. Grinsend und ohne weitere Verzögerungen nahm er ihn und feuerte alle sechs Granaten ab. Von oben wurde wild heruntergeschossen. Doch irgendwann erlosch das feindliche Feuer und man hörte nur noch lautstarkes Husten.
Das war für sie der Moment zuzuschlagen. Geduckt schlichen sie sich seitlich an den Treppenwänden nach oben. Der Rauch biss ihnen zwar ebenfalls in den Atemwegen und brannte in den Augen, doch für sie als Werwölfe war es nicht so schlimm wie für die Inquisitoren. Nach und nach töteten sie diese, die keuchend auf allen vieren am Boden krabbelnd zu flüchten versuchten.
Am Ende des Flurs befand sich eine einzelne Tür. Ihnen war bewusst, dass dahinter eine Falle wartete. Die Assassinen befestigten zehn Splittergranaten an die Holztür und verkabelten diese mit Fernzündern.
Unverzüglich rannten sie gemeinsam zurück, die Treppe hinunter. Kaum dass sie unten waren, zündeten sie die Granaten. Die Detonation, die erfolgte, dröhnte ihnen in den Ohren. Die Splitter hatten sich noch gar nicht gelegt, da liefen sie wieder nach oben und stürmten den Raum. Überall am Boden lagen Tote und Verwundete. Teilweise waren sie so sehr verstümmelt, dass man nur erahnen konnte, dass es sich um Menschen handelte.
Die Verletzten töteten sie sofort und fingen an, das Zimmer zu durchsuchen. Hinter einem umgekippten massiven Schreibtisch entdeckten sie den päpstlichen Abgesandten.
Dieser war über ihr Erscheinen keineswegs erfreut. »Ihr werdet dieses Gebäude niemals lebend verlassen!«
»Abwarten! Mal sehen, wer hier mit den Füßen zuerst herausgetragen wird«, erwiderte Nefka.
»Ihr wagt es nicht, einem Abgesandten des Papstes auch nur ein Haar zu krümmen! Heute wird euer Alpha sterben und somit ebenfalls die restlichen Werwölfe!«
Isarah drehte sich um und trat ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. »Seid Ihr Euch da so sicher? Ihr habt versagt, ich trage bereits seine Nachkommen unter meinem Herzen und viele weitere trächtige Werwölfinnen werden folgen. Eine neue Generation wird heranwachsen, und sich wie ein Phönix aus der Asche erheben, um Euch und Euresgleichen zu vernichten!«
Mit schmerzverzogenem Gesicht erwiderte er: »Die Blutlinie der Werwölfe wird hier heute enden!«
Besorgt schaute Nefka zum Fenster hinaus. Seit der letzten Meldung herrschte Funkstille. Ihn machte es nervös, dass der andere Trupp bisher keine Nachrichten abgegeben hatte. Er wollte sich gerade zu seiner Gruppe umdrehen, als er in der Ferne Lichtblitze gefolgt von Feuerfontänen bemerkte. Kurz darauf erzitterte die Fensterscheibe. »Verdammt, warum benutzen die nicht den Funk? Wie sollen wir wissen, dass uns Gefahr droht, sodass wir abrücken müssen?«
»Hey, Zula. Komm mal zu mir, ich möchte gerne was von dir erfahren«, forderte Isarah eine der Assassinen auf, zu ihr in die Ecke zu kommen. Kaum dass die Angesprochene bei ihr war, flüsterte sie ihr etwas ins Ohr und deutete immer wieder auf Nefka.
»Oh Mann, stinke ich so stark, dass hier jeder riecht, dass ich im Zyklus stecke? BigWe hat es vorhin wohl schon gerochen. Als Assassine ist es mir von Meister Baros verboten worden, Nachwuchs zu bekommen. Wobei ich es natürlich möchte, aber …«
Nefka versuchte, dem Gespräch zu folgen, ihm war sehr schnell bewusst, was Isarah vorhatte. Auch wenn es ihm auf eine Art nicht gefiel, so wollte er keine Gelegenheit auslassen, Baros zu zeigen, dass letztendlich er die Werwölfinnen regierte. Außerdem war es ihm eine besondere Freude, den päpstlichen Abgesandten zu schockieren. Er packte ihren Gefangenen am Arm und zerrte ihn zum Fenster. Deutlich sah man, wie in der Ferne gekämpft wurde und dass gewaltige Blitze vom Himmel herabfuhren. »Schaut, seht Ihr das? Dort stirbt Eure Verstärkung! Schon Scheiße, wenn sich das, woran man glaubt, gegen einen wendet. Euer Nachschub an Truppen wird gerade von Werwölfen, Erden- und Himmelswächtern bekämpft!«