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Ihr Hund hat eine gute Erziehung genossen, aber wenn ein Feldhase auftaucht, ist mit einem Mal all die Beherrschung dahin? Geraten Sie durch seine fehlende Impulskontrolle in unangenehme oder gar gefährliche Situationen? Oder haben Sie eben erst ein vierbeiniges Familienmitglied bekommen und wollen die Erziehungsarbeit von Anfang an auf Erfolgskurs setzen? Dann zeigt dieser Ratgeber Ihnen einen kinderleichten Weg, damit Sie sich endlich blind auf Ihren Liebling verlassen können! Denn mit Verständnis, Geduld, viel Liebe und vor allem der richtigen Strategie klappt die Beherrschung schließlich auch in den schwierigsten Situationen. Es ist ein Problem, das (fast) alle Hundehalter kennen: Zwar folgt das Tier meist auf die gängigen Kommandos oder hat sogar besonders geschickte Tricks auf Lager, aber bei der Begegnung mit Hunden im Park, dem Reh im Wald oder dem Klappern der Futterschüssel ist auf einmal Schluss mit Kontrolle. Und da das schnell lästig oder sogar gefährlich werden kann, kommt hier die ultimative Trainingsanleitung, mit der Ihr bester Freund auch in der höchsten Aufregung die Beherrschung eines Zen-Mönches behält. Entdecken Sie zunächst die spannende Welt der Hundepsychologie, um zu verstehen, wie Konditionierung, Bindung und Triebe im Hundehirn funktionieren, und machen Sie sich anschließend mit den wirklich entscheidenden Erziehungs-Basics vertraut. Erlernen Sie dann praxiserprobte Expertenstrategien, die Sie ganz einfach Schritt für Schritt in die Tat umsetzen können, um berüchtigte Problemsituationen künftig elegant und souverän gemeinsam zu meistern. Sichern Sie sich jetzt diesen einfühlsamen und kompetenten Ratgeber und freuen Sie sich darauf, Ihr Tier schon bald ganz unbesorgt im Park von der Leine lassen zu können!
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Seitenzahl: 171
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“Books-World" (BW)
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Originale Zweitauflage 2022
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Independently published | ISBN: 9798819176092
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Inhalt
Einführung
Grundlagen der Hundeerziehung
Der Mythos von Dominanz und Unterwerfung
Lob und Tadel: Konditionierung richtig einsetzen
Der Pawlow-Hund und mein Hund: Die klassische Konditionierung
Skinner und seine Ratten: Operante Konditionierung
„Sitz“, „Platz“, „Komm“: Die wichtigsten Kommandos und ihr Aufbau
Die wichtigsten Kommandos
Der Aufbau eines Kommandos – Vier Schritte zum Erfolg
Deinen Hund verstehen
Konformität und Individualität – Was ist gleich? Was ist anders?
Allgemeine Faktoren: Rasse, Geschlecht, Alter
Ohren spitz, Rute oben, Nackenhaare aufgestellt – Was sagt uns die Körpersprache?
„Du und dein Hund“ – Bindung und Beziehung
„Du und Du“ – Persönlichkeit in der Hundeerziehung
Grundlagen der Impulskontrolle
Wo anfangen? – Ziele richtig setzen und den Anfang finden
Freiheit und Kontrolle – eine Frage der Balance
Vom Training in den Alltag
Schritt für Schritt vorgehen
Die Sache mit der Ablenkung
Der entspannte Hund – Ruhe und Stressabbau
Ein ruhiges Plätzchen
„Entspann dich“ – Ein Signal zur Ruhe
Impulskontrolle in speziellen Situationen – Ihr Workbook zum Erfolg
„Nein!“ – Die Kunst, Dinge zu verbieten
Impulskontrolle am Futternapf
An die Leine, fertig, los!
Die berüchtigten Hundebegegnungen
Spezialfall Welpe – Stubenreinheit
Spezialfall Jagdtrieb – Was tun bei Hasen oder Rehen?
Schlusswort
Bonus: 30 Denkaufgaben gegen Unterforderung
Flaschendrehen
Jackpot
Ein eigener Trick
Socken ausziehen
Apportieren
Aufräumen
Unter welchem Becher?
Muffinspiel
Futter verstecken
Futter im Baum
Schnüffelkiste
Zeig mir meins!
Wem gehört was?
Reizangel
Warnhütchen
Klopapierrollen auffädeln
Verstecken spielen
Tauchspiel
Schnupperteppich
Tür zu!
Schäm dich!
Verloren auf dem Spaziergang
Hausschuhe bringen
Balancieren
Slalom
Linien nachlaufen
Malen
Licht an- und ausmachen
Becher sortieren
Rechte Pfote, linke Pfote
K
aum ein Thema ist so umstritten wie die Hundeerziehung, abgesehen vielleicht von der Kindererziehung. Jeder hat eine andere Methode, jeder hat andere Techniken, jeder hat andere Vorlieben und einen anderen Stil. Jeder legt Wert auf andere Aspekte und jeder setzt andere Prioritäten. Und das Schlimmste für mich als Hundebesitzer ist hinsichtlich der Hundeerziehung, dass viel zu viele Menschen meinen, ihre Ratschläge mit mir teilen zu müssen – völlig unabhängig davon, ob derjenige selbst Erfahrung in der Hundeerziehung hat oder nicht.
Aus meiner Sicht hat jeder Einzelne recht mit seiner Meinung zur Hundeerziehung, und gleichzeitig auch unrecht. Jede Methode hat ihre Daseinsberechtigung, wenn sie richtig angewendet wird. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Methode allgemeingültig sein muss und sie für jemand anderen genauso funktioniert. Jeder Mensch ist ein Individuum, ebenso wie jeder Hund, weshalb jede Beziehung zwischen Mensch und Hund ebenfalls individuell ist. Sie hat ihre eigenen Regeln, ihre eigenen Besonderheiten, ihre eigenen Dynamiken und auch ihre eigenen Schwierigkeiten. Und deshalb muss auch jede Hundeerziehung individuell und passend sein – passend zum Menschen und zum Hund.
Doch auch bei aller Individualität und Eigendynamik in all diesen unzähligen Beziehungen gibt es einige Herausforderungen, die sich wiederholen. Viele Probleme, die im Alltag entstehen, wenn Mensch und Hund zusammenleben, haben ihren Kern in den gleichen Ursachen. Und auch wenn es keine einheitliche, allgemeingültige Lösung für diese Herausforderungen geben kann und immer individuelle Methoden zum Erfolg gebraucht werden, so gibt es doch kleine Tricks und Kniffe, die bei vielen Hunden und ihren Herrchen funktionieren.
Eine Herausforderung, vor der zahlreiche Hundebesitzer immer wieder stehen, ist, dass ihr Hund in den wichtigen Situationen keine Kontrolle zeigt. Er kann sich nicht beherrschen, sich angesichts bestimmter Reize nicht zurückhalten. Das kann mitunter zu unangenehmen Situationen führen, in einigen Fällen aber sogar wirklich gefährlich werden. Deshalb ist sie ein Kernthema in der Hundeerziehung: die Impulskontrolle.
Für mich persönlich ist die Impulskontrolle sogar der wichtigste Aspekt in der Hundeerziehung. Kann Ihr Hund sich beherrschen, kann er sein Verhalten bewusst steuern, haben Sie schon fast gewonnen. Und doch ist gerade dieser Punkt einer der schwierigsten, den Ihr Hund erlernen muss.
Hat Ihr Hund aber erst einmal Impulskontrolle gelernt, löst das eine Menge Probleme im Alltag oder erstickt sie gleich im Keim, sodass sie gar nicht erst entstehen. Wäre es nicht wundervoll, wenn Ihr Hund ohne Leine an anderen Hunden vorbeilaufen könnte, ohne sich direkt zum Spielen auf sie zu stürzen? Würde es Ihr Leben nicht viel einfacher machen, wenn Sie Ihren Hund auch aus dem Spiel mit anderen Hunden zurückrufen könnten? Und wäre es nicht deutlich risikofreier, Ihren Hund von der Leine zu lassen, wenn Sie wüssten, dass er nicht Gefahr läuft, sich im Wald an einem Giftköder zu vergreifen?
Genau darum soll es in diesem Ratgeber gehen: In welchen Situationen braucht Ihr Hund eine gute Impulskontrolle und wie können Sie ihm diese unkompliziert beibringen?
Ich werde Sie in diesem Buch mit allen relevanten Aspekten vertraut machen, die für das Antrainieren einer guten Impulskontrolle nötig sind. Dafür ist eine vernünftige Grundlage in Sachen Hundeerziehung unerlässlich, weshalb wir uns zunächst grob damit auseinandersetzen werden. Wir werden uns ansehen, welche psychologischen Prinzipien in der Hundeerziehung Anwendung finden und wie diese praktisch aussehen, wie Sie Kommandos sinnvoll antrainieren können und was diese mit Impulskontrolle zu tun haben. Anschließend werden wir uns etwas tiefer damit beschäftigen, welche Sprache unsere Hunde eigentlich sprechen: Wir wollen lernen, unsere Hunde zu verstehen, sie zu lesen und dadurch schlussendlich unsere Beziehung zu ihnen begreifen. Nur wenn wir unsere Beziehung zu unserem Vierbeiner reflektiert betrachten und objektiv beschreiben, können wir die richtigen Methoden finden, um unseren Hund zu kontrollieren und zu erziehen. Eng damit verbunden ist die Frage, welchen Einfluss bestimmte Gegebenheiten auf unsere Beziehung und ihre Individualität haben: Je nach Rasse, Alter und Charakter müssen wir anders auf unseren Hund eingehen.
Diese Grundlagen werden Ihnen sicherlich schon weiterhelfen, um ein besseres Verständnis für Ihren Hund aufbringen zu können und auch, um die eine oder andere Herausforderung im Alltag vollkommen autodidaktisch etwas einfacher zu gestalten. Da aber die Kernursache für Schwierigkeiten in der Hundeerziehung meist bei der Impulskontrolle liegt und eher nicht darin, dass Ihr Hund sich nicht erziehen lassen will, befassen wir uns danach intensiver mit dem Begriff „Impuls“ sowie damit verbundenen relevanten Faktoren und wie wir die richtigen Voraussetzungen schaffen können, um erfolgreich aus unseren Trainings hervorzugehen. Um das ganze Thema dann abzurunden, werden wir zuletzt gezielt auf wichtige Alltagssituationen eingehen, in denen Impulskontrolle gefragt ist, sowie darauf, wie wir sie im Alltag trainieren können und wie Sie reagieren, wenn es dann doch einmal nicht funktioniert.
Der Ratgeber soll sehr praktisch gehalten werden. Ich möchte hier keine wissenschaftliche Abhandlung darüber verfassen, was Impulskontrolle ist, was neurobiologisch im Gehirn Ihres Hundes dabei vorgeht und so weiter. Natürlich lässt es sich kaum vermeiden, immer wieder einige theoretische Grundlagen einfließen zu lassen, um Ihnen ein umfassendes Verständnis der Thematik mit auf den Weg zu geben und Ihnen an einigen Stellen bewusst zu machen, warum manche Methoden gut für Sie und Ihren Hund funktionieren und warum andere bisher vielleicht gar nicht von Erfolg gekrönt waren. Nichtsdestotrotz soll der Fokus hier darauf liegen, Ihnen den Alltag mit Ihrem Vierbeiner zu erleichtern – und entsprechend praktische Tipps für jeden Tag und überall mitzugeben. Falls Sie noch mehr zu den jeweiligen Themen wissen wollen und sich darin vertiefen möchten, gebe ich Ihnen immer wieder Verweise auf hilfreiche Internetseiten oder Bücher mit, wo Sie mehr Informationen finden werden.
Erwarten Sie bitte keine Wunder von Ihrem Hund. Ein Hund ist genau wie Sie ein Lebewesen, das sich bestimmte Gewohnheiten angeeignet hat, nach Routinen lebt und Veränderungen häufig zunächst scheut. Der elementarste Faktor für den Erfolg ist das regelmäßige Üben und Trainieren der Tricks, die ich Ihnen hier mitgebe. Und auch bei regelmäßigem Training wird es vorkommen, dass Sie zunächst Fortschritte machen, dann aber beobachten, dass Ihr Hund in alte Muster zurückfällt. Das ist in Ordnung! Geben Sie sich und Ihrem Hund Zeit. Hundeerziehung ist eine Menge Arbeit. Vergessen Sie das nicht und bleiben Sie konstant dran. Dann wird es mit der Zeit immer besser werden.
Und wenn Sie eine Methode gefunden haben, die für Sie und Ihren Hund gut funktioniert, dann lassen Sie sich von niemandem hereinreden! Es ist Ihr Hund, Ihre Erziehung und Ihre Verantwortung. Niemand weiß besser als Sie, wie Ihr Hund tickt. Nehmen Sie Ratschläge anderer Personen wahr, bewerten Sie die Relevanz für sich und handeln Sie dann entsprechend. Sie müssen keine Ratschläge annehmen von Menschen, die Sie und Ihren Hund nicht kennen. Auch wenn es gelegentlich ein dickes Fell erfordert, sich manche Kommentare nicht zu Herzen zu nehmen…
E
inen Hund zu erziehen, geht nicht ohne eine gewisse Impulskontrolle seitens des Hundes, aber genauso wenig geht Impulskontrolle ohne eine zumindest rudimentäre Erziehung. Das ist die Schwierigkeit, mit der wir uns direkt zu Anfang dieses Themengebietes einmal konfrontieren müssen: Die beiden Aspekte – Erziehung und Impulskontrolle – bedingen sich gegenseitig, sie können nicht ohneeinander. Wo also anfangen? Was ist in diesem Fall zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Je nachdem, wie alt Ihr Hund ist, wie lange er schon bei Ihnen lebt und wie ambitioniert Sie in Sachen Erziehung sind, haben Sie vielleicht schon ein wenig angefangen, mit Ihrem Hund zu trainieren. Vielleicht beherrscht er bereits einige Kommandos, weiß, was Sie verlangen, wenn Sie das Kommando „Sitz!“ oder „Platz!“ nutzen. Möglicherweise versteht Ihr Hund einige Wörter und kann die Befehle in einem ruhigen Umfeld ohne viel Ablenkung ausführen. In den wichtigen Situationen ist er aber vielleicht einfach noch zu aufgeregt und schafft es nicht, die zu Hause antrainierten Verhaltensweisen auf Ihr Kommando zu zeigen.
Vielleicht haben Sie aber auch erst sehr kurz einen Hund oder gar einen Welpen und noch gar nicht viel Zeit gehabt, mit ihm zu lernen. Sie sehen aber jetzt schon, dass Ihr Hund ein Energiebündel ist, und möchten von Anfang an Selbstbeherrschung üben, um unschöne Verhaltensweisen gar nicht erst entstehen und sich verfestigen zu lassen.
In allen Fällen hilft Ihnen dieser Ratgeber und auch generell ist es sinnvoll, sich in den Grundlagen der Hundeerziehung auszukennen. Kennen Sie die Grundprinzipien, die in der Erziehung angewendet werden, werden sie Ihnen in vielen Situationen dabei helfen, richtig zu reagieren – nicht nur, wenn es um Selbstbeherrschung und Impulskontrolle geht. Letztendlich ist Hundeerziehung angewandte Psychologie auf Ihren Hund und Sie selbst. Es geht darum, Emotionen zu lesen, Muster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu analysieren, ihre Ursachen herauszufinden und sie so zu modifizieren, dass sie möglichst konstruktiv, oder zumindest möglich wenig destruktiv, sind.
Je besser Sie diese psychologischen Prinzipien verstehen, desto besser können Sie sie anwenden und auch auf konkrete Situationen übertragen. Da es aber immer wieder eine Menge Missverständnisse in diesen Themenbereichen gibt, möchte ich hier zunächst ein wenig mit diesen aufräumen. Es existieren einfach zu viele Mythen und Halbwahrheiten, die auf schlecht recherchierten Internetseiten oder Blogs und Foren falsch rezitiert werden. Im besten Fall helfen die daraus abgeleiteten Tipps nur nicht, im schlechtesten Fall verstärken sie nicht gewünschte oder gefährliche Verhaltensweisen unserer Hunde sogar. Mein Anspruch ist deshalb, die aktuellen Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung mit Ihnen zu teilen, die für die Hundeerziehung hilfreich sein können, und diese für Sie so zu verpacken, dass Sie einen praktischen Nutzen daraus ziehen können.
Kennen Sie sich mit diesen Prinzipien aus, haben wir einen guten Grundstein gelegt, um gezielt die Impulskontrolle zu verbessern, was Ihnen wiederum die weitere Erziehung erleichtern wird. Sie sehen: Es ist ein Ping-Pong-Spiel zwischen diesen beiden Aspekten. Das eine bedingt das andere, und verbessert sich das Zweite, hat das Auswirkungen auf das Erste. Wir müssen also parallel an beiden Aspekten arbeiten, dann werden wir schnelle und gute Ergebnisse sehen. Deshalb: Lassen Sie uns loslegen!
Hartnäckig und dauerhaft hält sich der Glaube daran, Hunde, ebenso wie ihre Vorfahren, die Wölfe, würden zeit ihres Lebens darum kämpfen, innerhalb ihres Rudels die Oberhand zu gewinnen und die Macht zu übernehmen. Es heißt dabei, es gäbe ein Alpha-Tier, das immer und in jeder Situation über die Gruppe herrscht und seinen Machtanspruch durch körperliche Dominanz geltend macht. Die restlichen Tiere des Rudels würden immer wieder darum kämpfen, in der Reihenfolge weiter aufzusteigen, um schließlich an die Spitze der Hierarchie zu kommen.
Diese „Erkenntnisse“ wurden Mitte des 20. Jahrhunderts unter dem Namen „Dominanztheorie“ publik. Sie stellten das Ergebnis einer Studie dar, die ein Forscher namens Eric Zimen im Jahr 1975 veröffentlichte.1 Er beobachtete dafür Wolfsrudel in Gehegen und fand heraus, dass diese Gruppen lineare Hierarchien bildeten, die zusätzlich geschlechtergetrennt waren. Diese liebevoll als „Zimen-Wölfe“ bezeichneten Tiere versuchten tatsächlich, innerhalb ihrer Gruppe aufzusteigen. Die Konflikte wurden in Streitereien und Kämpfen und gelegentlich unter Zurschaustellung von aggressiven Verhaltensweisen ausgefochten.
Die Annahme, dass diese Theorie bis heute Bestand hat, hält sich weiterhin hartnäckig. Verständlich, denn es ist ein relativ einfaches Konzept, das eine Menge Verhaltensweisen von Hunden und Wölfen untereinander mehr oder minder zufriedenstellend erklären kann. Und auch für Hundehalter kann es wunderbar bequem sein: Wenn der Hund nicht hört und Verhaltensweisen an den Tag legt, die im Allgemeinen unerwünscht sind, ist das Herrchen fein raus mit der Erklärung, sein Hund sei nun mal ein Alpha-Tier und sehr dominant, da könne man einfach nichts machen. Ganz so einfach ist es in Wirklichkeit aber nicht.
Der Studie von Eric Zimen folgten in den Jahren und Jahrzehnten danach andere Studien, die erweiternde und zum Teil sogar gegenteilige Ergebnisse hervorbrachten. Das Problem und damit die Fehlerquelle innerhalb der erwähnten ersten Studie war hauptsächlich, dass sich Tiere in Gefangenschaft, also in Gehegen, ganz anders verhalten als Tiere in freier Wildbahn. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Einerseits ist die Zusammensetzung des Rudels in Gefangenschaft eine andere: Normalerweise besteht ein Wolfsrudel in freier Wildbahn aus einem Elternpaar und dessen Nachkommen der letzten drei Jahre. Sie sind also eine Familie aus Eltern und Kindern und damit untereinander nah blutsverwandt. Die Jungtiere haben noch weniger Lebenserfahrung und lernen von ihren Eltern und älteren Geschwistern, so lange, bis sie genügend Wissen haben, um sich von ihrer Familie zu trennen und ein eigenes Rudel zu gründen.
Innerhalb dieses Familienverbandes nehmen die Eltern tatsächlich meist eine vorherrschende Stellung ein, diese hat ihren Grund aber eher in einer von Abhängigkeit geprägten Beziehung ihrer Nachkommen zu ihnen und weniger in der Tatsache, dass sie sich diese Stellung im Rudel körperlich oder durch Dominanzverhalten erkämpft hätten.2 In Gefangenschaft, wo die Ressourcen und vor allem auch der Platz limitiert sind, werden zudem oft Wölfe verschiedener Familien „zusammengewürfelt“. Auch leben häufig mehrere Tiere gemeinsam in einer Gruppe, die vom Alter und der Lebenserfahrung ausgehend eigentlich ein eigenes Rudel leiten könnten und sollten. Da Wölfe Tiere mit einem hohen territorialen Anspruch sind, ist es unvermeidlich, dass diese Kombinationen zu Konflikten und entsprechend zu Aggression und Machtkämpfen führen. Klar, denn die Tiere können sich nicht wie in Freiheit einfach aus dem Weg gehen, sondern sind gezwungen, die begrenzten Ressourcen untereinander zu verteilen.
Abgesehen davon müssen wir uns auch die Frage stellen, inwiefern das Verhalten von freilebenden Wölfen mit dem von Hunden zu vergleichen ist. Natürlich ist es unstrittig, dass Hunde die Nachkommen von Wölfen sind und noch eine Menge Ähnlichkeiten zu ihnen haben, sowohl auf körperlicher Ebene als auch im Verhalten. Trotzdem sind Hunde über Jahrtausende hinweg von Menschen gezüchtet, domestiziert und so auch verändert worden. Wann genau dieser Prozess der Domestizierung begonnen hat, ist unklar, es ist aber mindestens(!) 15.000 Jahre her.3 Welche Verhaltensweisen haben die Hunde über diese lange Zeitspanne beibehalten und welche haben sich verändert? Wir können das durch einige Beobachtungen vermuten, aber dennoch bleibt eine Differenz bestehen zwischen unseren Vierbeinern und ihren Vorfahren. Der Schluss von Wölfen auf Hunde ohne Anpassung ist also nicht ohne weiteres möglich.
Laut den Studien der letzten Jahre existieren also feste Hierarchien, Alpha-Tiere und ihre unanfechtbare Rolle innerhalb eines Rudels nicht so, wie wir uns das oft vorstellen. Das erklärt einiges, macht das Verständnis für die Verhaltensweisen unserer Hunde aber nicht immer einfacher. Wir müssen uns nun fragen: Wie funktioniert ein Rudel stattdessen? Was bedeutet es dann, wenn ein Hund ein dominantes Verhalten an den Tag legt? Und welchen Einfluss hat das auf die Hundeerziehung, die wir praktizieren?
Wie bereits erwähnt, bestehen Rudel in der Regel aus Familienmitgliedern mehrerer Generationen und klassischerweise sind die Eltern der Nachkommen die Rudelführer.4 Dies beruht aber weniger auf dominantem Verhalten, Machtstreitigkeiten oder ihrer körperlichen Überlegenheit, sondern hat vielmehr seinen Ursprung in der höheren Lebenserfahrung – also der Kompetenz in bestimmten sozialen Situationen. Das Alpha-Konzept wurde deshalb vom „Eltern-Nachwuchs-Dominanzsystem“ abgelöst. Innerhalb dieses Konzepts ist die Rangordnung in einem Rudel ein dynamischer Prozess, und die Rangordnung und damit die Dominanz eines Tieres gegenüber einem anderen können sich situativ ändern (Lockwood, 2017). Der Ranghöhere ist also immer der mit der meisten Erfahrung in der speziellen Situation.5 Als Beispiel: Welches Tier übernimmt die Rolle des Rudelführers beim Jagen?
Abbildung 1: Schematische Darstellung des Rudelaufbaus bei Wölfen