Inspector Zima und die bittere Pille - Patrick Osborn - E-Book

Inspector Zima und die bittere Pille E-Book

Patrick Osborn

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Roderick Zima wurde von London nach Jersey versetzt. Sein erster Fall scheint reine Routine zu sein, als auf einem Campingplatz die verkohlte Leiche eines Mannes gefunden wird. Alles deutet auf einen Unfall hin, allerdings macht der Besuch einer jungen Dame am Tatort den Inspector skeptisch. Ist der Mann doch gewaltsam ums Leben gekommen? Zum Leidwesen seiner neuen Kollegen beginnt Inspector Zima zu ermitteln und die Ruhe auf Jersey zu stören.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Table of Contents

Inspector Zima und die bittere Pille

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Der Autor

Patrick Osborn

 

Inspector Zima und die bittere Pille

 

KrimiNovelle

 

Inspector Zima #1

 

 

Ashera Verlag

Impressum

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

 

 

 

Erste Auflage im Juni 2024

 

Copyright © 2024 dieser Ausgabe by

Ashera Verlag

Hochwaldstr. 38

51580 Reichshof

[email protected]

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: pixabay

Innengrafik: pixabay

Szenentrenner: pixabay

Coverlayout: Atelier Bonzai

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

Kapitel I

 

Die salzige Luft und das Kreischen der Möwen begrüßten Roderick Zima, als die Fähre der Condor Ferries den Hafen von St. Helier erreichte. Vor ihm erstreckte sich ein malerischer Blick auf die Küstenlinie, die von steinigen Klippen und sanften Buchten umgeben war. Er konnte die Konturen des Elisabeth Castle ausmachen, und die letzten Zweifel verschwanden, die ihn noch vor gut vier Stunden beschäftigt hatten, als er die Fähre im Hafen von Portsmouth betreten hatte. Das schöne Wetter schien sein Übriges zu tun. Es war kurz nach zwölf Uhr mittags an diesem Märztag, und das Thermometer zeigte siebzehn Grad, was selbst für Jersey um diese Jahreszeit ungewöhnlich mild war. Wahrscheinlich kündigte der Klimawandel auch hier seine Folgen an.

Zima stand an der Reling und genoss die Einfahrt in den Hafen, der deutlich größer war, als er sich das vorgestellt hatte. Er hatte vor Kurzem in der Times einen Artikel darüber gelesen, dass die Anlegestellen von St. Helier noch weiter ausgebaut werden sollten, um den steigenden Tourismuszahlen Rechnung zu tragen. Doch dass er bereits jetzt schon solche Dimensionen besaß, hatte er nicht erwartet.

Die Fähre legte gekonnt am Anleger an, und ein leichtes Ruckeln und Vibrieren zeigte an, dass sie ihre endgültige Position gefunden hatte. Von seinem Platz aus registrierte er, wie die Passagiere, einer Ameisenarmee gleich, vor dem Ausgangsportal warteten oder sich aufgeregt zu ihren Fahrzeugen begaben. Die Menschentraube vor der verschlossenen Glastür, die sie noch daran hinderte, den Anleger herunterzustürzen und St. Helier in Beschlag zu nehmen, wuchs an. Zima erkannte die ältere Dame, die mit ihm zusammen in Portsmouth an Bord gegangen war. Sie hatte ihm erzählt, dass sie ihre Tochter und ihren Enkelsohn besuchen wollte, die auf Jersey lebten. Ihre etwas neugierige Frage, ob auch er jemanden hier kannte, hatte er nonchalant unbeantwortet gelassen und das Gespräch wieder elegant auf den Enkelsohn zurückgeführt. Jetzt stand Mrs Praxton, so hatte sie sich ihm vorgestellt, zusammen mit den anderen Passagieren wie ein Rennpferd in der Box, und wartete darauf, dass sich das Gatter öffnete und das Rennen beginnen konnte. Wie auf ein Stichwort schoben sich die verglasten Doppeltüren auseinander, und die Masse schwärmte aus. Zima beobachtete, wie die Fahrgäste den Anleger heruntergingen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Schließlich schulterte er seinen Seesack und begab sich über die metallene Treppe ebenfalls nach unten.

„Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf Jersey.“ Ein Teil der Crew der Midnight Sun, so der Name der Fähre, stand am Ausgangsportal und verabschiedete die Passagiere. So auch Zima, der einer brünetten Frau der Crew freundlich zunickte. Nur wenige Augenblicke später betrat er zum ersten Mal den Boden auf Jersey. Dem Ort, der fortan sein Zuhause sein sollte. Zima spürte sofort eine wohltuende Ruhe und Gelassenheit. Der Himmel war von einem strahlenden Blau, mit weißen Tupfern erfüllt, und die Luft war voll vom Duft des Meeres und der Natur. Ein weiteres Mal atmete er durch. Roderick Zima hatte sich nicht freiwillig für den Neuanfang auf Jersey entschieden. Doch tief in seinem Innersten wusste er, dass es die richtige Entscheidung war. Er folgte der Menschenmenge und ließ dabei die Atmosphäre des Hafens auf sich wirken. Wenig später hatte er das Hafengelände verlassen. Sein Ziel lag gut drei Kilometer von hier entfernt und Zima beschloss, den Weg zu Fuß zu gehen. Er hatte heute eh nichts anderes vor.

Sein erster Arbeitstag würde erst morgen sein. So hatte er wenigstens die Chance, zumindest einen ersten Eindruck von St. Helier zu bekommen. Die Straßen waren gepflastert und mit niedrigen Steinhäusern gesäumt, die alle in Pastellfarben gestrichen waren. Blühende Gärten und Fensterläden aus Holz gaben jedem Gebäude ein idyllisches Flair. Die Menschen, die an ihm vorbeigingen, wirkten entspannt und freundlich. Kein Wunder, dass sich so viele Künstler und Schriftsteller hier inspirieren ließen.

Zima fühlte, wie eine Last von ihm abfiel, während er durch die Straßen ging. Er hatte genug von der Hektik und dem Stress in London und war bereit, sich hier ein neues Leben aufzubauen. Ein Leben, das weniger von äußeren Einflüssen geprägt war und ihm die Möglichkeit gab, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Auf seinem Weg durch die La Route du Fort, manche Straßennamen waren immer noch auf Französisch und deuteten auf die bewegte Geschichte der Kanalinseln hin, die kein Teil des Vereinigten Königreiches, sondern als Kronbesitz direkt der britischen Krone unterstellt waren, passierte Zima den Howard Davis Park. Er hatte in einem Reiseführer, den er sich auf die Schnelle besorgt hatte, gelesen, dass dieser eine der Attraktionen in St. Helier war. Er überlegte, einen Abstecher dahin zu machen, entschied sich aber ob des Gewichtes des Seesacks auf seinen Schultern dagegen. Kurz darauf erreichte er die Mary Street, die Straße, in der sein Ziel lag. Zima hielt sich links und sah von Weitem bereits ein Schild, das ihm anzeigte, dass er hier richtig war. The Old Inn las er auf einem Blechschild, das an einem Pfosten befestigt, im leichten Wind hin und her pendelte. Eher zufällig war Zima auf das gemütlich anmutende Hotel gekommen, als er nach einer Unterkunft für die erste Zeit gesucht hatte. Ein weißgestrichener Jägerzaun umrahmte das Gelände des Hotels, das nur wenige Zimmer hatte. Zima hatte kurz mit der Besitzerin gesprochen, die ihm versichert hatte, dass es kein Problem sei, wenn er erstmal für vier Wochen reservierte. Er stoppte, nahm den Seesack von der Schulter und atmete durch. Der Weg von der Fähre hatte ihn hungrig und vor allem durstig gemacht. Obgleich ein kühler Wind ging, hatte die Sonne ihn ins Schwitzen gebracht.

„Suchen Sie ein Zimmer, Sir?“

Ein Junge, Zima schätzte ihn auf zwölf oder dreizehn Jahre, saß auf der Treppe und sah in erwartungsfroh an.

„Nicht unbedingt …“, antwortete Zima und bemerkte die Enttäuschung, die sich auf das Gesicht des Jungen legte.

„Schade … vielleicht überlegen Sie es sich noch einmal. Meine Mum bietet das beste Frühstück in St. Helier an. Ihre Waffeln sind legendär.“

„Da habe ich ja scheinbar die richtige Entscheidung getroffen.“ Zima lächelte den Jungen an. Die forsche Art erinnerte ihn an seinen Bruder, als sie in dem Alter waren. „Dann suchen Sie also doch ein Zimmer?“

„Besser. Ich habe reserviert …“ In diesem Augenblick ging die Tür auf, und eine junge Frau trat in den Rahmen. Zima schätzte sie auf Anfang bis Mitte dreißig. Sie war klein, hatte schulterlange blonde Haare und trug eine enganliegende Jeans. Dazu ein maritimes Shirt. „Sind Sie Roderick Zima?“ Sie trat näher, und Zima nahm den Hauch eines Parfüms war. Nicht aufdringlich, aber doch angenehm bemerkbar.

„Der bin ich.“

„Samantha Taylor. Wir hatten telefoniert. Ich bin die Besitzerin des Old Inn.“ Sie kam die Treppe herunter, lief direkt auf ihn zu und hielt Zima ihre Hand hin.

„Sehr erfreut.“ Zima schüttelte die ihm dargebotene Hand und sah in Samantha Taylors Gesicht. „Ich hoffe, Sie hatten eine ruhige Überfahrt? Das ist übrigens mein Sohn Rusty.“ Sie deutete auf den Jungen, der ihn eben angesprochen hatte. „Sind Sie aus Poole oder Portsmouth gekommen?“

„Portsmouth“, antwortete Zima. „Und ja, die Überfahrt war überaus angenehm. Bis auf eine ältere Dame, die mich auf der Überfahrt ein wenig ins Kreuzverhör genommen hat“, antwortete Zima lachend.

„Ist das Ihr gesamtes Gepäck?“ Samantha Taylor deutete auf Zimas Seesack. Er nickte bestätigend, schulterte den Sack und folgte ihr ins Hotel. Auch Rusty kam mit. Das Innere des Old Inn konnte man mit einem Wort beschreiben: gemütlich. Samantha Taylor schien viel Herzblut in das Interieur gesteckt zu haben. Dunkle Mahagonimöbel harmonierten mit Pastellfarben. Das maritime Thema zog sich als Deko durch den gesamten Bereich des Foyers. Rechts gab es eine Tür, hinter der Samantha verschwand und kurz darauf vor einem Tresen, der als Rezeption diente, wieder auftauchte.

---ENDE DER LESEPROBE---