12,99 €
Der dritte Fall von Inspektor Möhre und den vier Apfeltaldetektiven Zum Vorlesen und Selberlesen Die Sommerferien stehen vor der Tür! Die Kinder aus dem Apfeltal fahren nach Bad Wilbek, um dort noch einmal ihr erfolgreiches Theaterstück aufzuführen. Kurzerhand lädt Oma Astrid alle Ponys auf den Traktor Brummhilde, denn die müssen natürlich mit! Allen voran der kleine Ponydetektiv Möhre, der schnell seinen nächsten Fall wittert, als im Kurpark der kleinen Stadt ganz und gar merkwürdige Dinge geschehen. Nicht nur dass dort nachts offenbar jemand etwas sucht, in der Stadt scheint auch ein Dieb sein Unwesen zu treiben! Ganz klar, dass Inspektor Möhre und die Apfeltaldetektive der Sache auf den Grund gehen müssen – aber der Fall scheint kniffliger zu sein als gedacht. Wie gut, dass seine detektivische Spürnase Möhre nicht im Stich lässt, denn die braucht er bei diesem spannenden Abenteuer unbedingt …
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 90
Michaela Holzinger
Ein Fall für vier Hufe: Auf großer Fahrt
Die Sommerferien stehen vor der Tür! Die Kinder aus dem Apfeltal fahren nach Bad Wilbek, um dort noch einmal ihr erfolgreiches Theaterstück aufzuführen. Kurzerhand lädt Oma Astrid alle Ponys auf den Traktor Brummhilde, denn die müssen natürlich mit! Allen voran der kleine Ponydetektiv Möhre, der schnell seinen nächsten Fall wittert, als im Kurpark der kleinen Stadt ganz und gar merkwürdige Dinge geschehen. Nicht nur dass dort nachts offenbar jemand etwas sucht, in der Stadt scheint auch ein Dieb sein Unwesen zu treiben! Ganz klar, dass Inspektor Möhre und die Apfeltaldetektive der Sache auf den Grund gehen müssen – aber der Fall scheint kniffliger zu sein als gedacht. Wie gut, dass seine detektivische Spürnase Möhre nicht im Stich lässt, denn die braucht er bei diesem spannenden Abenteuer unbedingt …
Weitere Informationen finden Sie unter www.fischerverlage.de/kinderbuch-jugendbuch
Michaela Holzinger schrieb schon als Kind Geschichten auf einer unsichtbaren Schreibmaschine. Später kaufte sie sich einen Laptop, seitdem sind über 40 Bücher für Kinder und Jugendliche von ihr erschienen, einige davon wurden mehrfach ausgezeichnet und in verschiedene Sprachen übersetzt. Die ausgebildete Pädagogin lebt mit ihrer Familie im Norden von Österreich, wo eine kunterbunte Esel-Ziegen-Bande sie stets zu neuen Ideen inspiriert.
Katja Schmiedeskamp illustrierte schon als Kind ihre Schulbücher, und so lag nichts näher als ein Studium in Grafik-Design an der Fachhochschule für Kunst und Design in Hannover. Dort lebt sie noch heute mit Katze und Pferd, hat an der Hochschule einen Lehrauftrag und illustriert für Kinderbuch- und Schulbuchverlage.
Die Apfeltaldetektive, das sind:
Im Apfeltal, wo sich alle wohlfühlen,
Mit Brummhilde nach Bad Wilbek
Detektive werden überall gebraucht,
Auf dem Weg zum Schatz,
Wildschweine und Gräfinnen
Wolke auf Wolke sieben
Ein etwas anderes Detektivbüro,
Beweise lügen nicht,
Zwischen Stadt, Wald und Kur
Zicki und Zacki retten die Kinder,
Auf dem Polizeirevier
Pfannkuchenhof, wir kommen …
Möhres Geheimcode Pssst – streng vertraulich
liebt Ponys
ist total hilfsbereit
Dolmetscherin von Möhre
liebt Bücher
ist genial verträumt
Spezialistin für Recherche
liebt Sport
ist ganz schön mutig
Stuntman
liebt Rätsel
ist superneugierig
Technikgenie
liebt Möhren
ist unendlich schlau
bester Spion aller Zeiten
leider auch die Mücken
Möhre war zwar ein ziemlich kleines Pony, aber er hatte großes Glück! Er lebte nämlich am schönsten Ort der Welt: im Apfeltal bei Oma Astrid auf dem Pfannkuchenhof. Der Pfannkuchenhof war so schön, dass dort auch noch eine Menge anderer Tiere wohnten. Da gab es eine kleine Ponyherde, und es gab Möhres allerbeste Wollschweinfreunde Zicki und Zacki. Außerdem lebten dort die Katze Miss Mäusefänger, ein paar Hühner und neuerdings ein Hund namens Bruno Schokowuschel.
Das ist aber längst nicht das Spannendste, was es über Möhre zu erzählen gibt. Denn das Minipony hatte ein Geheimnis, und davon durfte niemand etwas wissen. Nur die Kinder Greta, Wolke, Hennes und Jasper waren eingeweiht, und dir darf ich das Geheimnis auch verraten!
Pst!, aufgepasst, hier kommt es: Möhre verstand die Menschensprache – er war nämlich mega-super-oberschlau!
Wenn du Möhre schon kennst, weißt du ja, warum Möhre wirklich jedes Wort verstehen und sogar lesen und rechnen konnte. Aber falls du Möhre gerade erst kennengelernt hast, erzähle ich dir jetzt, wie es dazu kam: Weil seine Weide direkt an die Grundschule grenzte, konnte Möhre jeden Tag beim Grasen in das Klassenzimmer gucken. Das, was die Lehrerin Frau Pettersen den Kindern erzählte, fand Möhre höchst interessant! Und so geschah es, dass er genau wie die Kinder in der Schule mit der Zeit das Rechnen und Lesen lernte. Ja, sogar ein bisschen Schreiben konnte er inzwischen. Aber nicht mit Stift und Papier, das wäre vielleicht doch schwierig gewesen. Sondern ganz anders, aber das erfährst du schon noch, wenn ich Möhres Geschichte gleich weitererzähle.
Vorher muss ich dir aber noch etwas Wichtiges verraten: nämlich, warum Möhres Schlauheit überhaupt so ein Geheimnis war. Weißt du, das liegt daran, dass es im Apfeltal nicht nur den Pfannkuchenhof mit den vielen Tieren gab. Sondern auch ein paar Wohnhäuser, die Schule, die Bäckerei, den Dorfladen, die Bücherei, ein kaputtes Gemeindehaus und … ein ziemlich cooles Detektivbüro.
Das hatten Greta, Wolke und Hennes eines Tages gegründet. Und kurz darauf war auch Jasper dazugekommen. Als Apfeltaldetektive lösten sie seitdem jeden noch so kniffligen Fall. Natürlich gemeinsam mit Möhre, denn der war eine richtige Geheimwaffe! Er war besonders gut im Sammeln von Beweisen. Denn wer kam schon auf die Idee, dass ein so winziges Pony die Menschensprache verstand?
Genau, niemand! Und deshalb musste Möhres Geheimnis auch geheim bleiben, denn wenn jeder Bescheid wüsste, würde das Spionieren ja gar nicht mehr richtig gut funktionieren.
Damit Möhre unseren vier Apfeltaldetektiven seine Beobachtungen aber auch mitteilen konnte, hatten die fünf sich dafür einen Pony-Geheimcode einfallen lassen. Denn auch wenn Möhre mega-super-oberschlau war – die Menschensprache sprechen konnte er dann doch nicht. Mit dem Geheimcode allerdings schon. Na ja, fast! Und wenn du auch in Möhres Geheimsprache eingeweiht werden möchtest, schau mal am Ende des Buches nach – dort habe ich dir Möhres Pony-Geheimcode aufgeschrieben!
An diesem sonnigen Morgen, an dem unsere Geschichte beginnt, gab es aber ausnahmsweise nichts Verdächtiges zu beobachten.
Im Apfeltal war alles so wie immer. Außer dass Greta, Wolke, Hennes und Jasper mit den anderen Kindern auf Klassenfahrt waren. Es waren ja bald Sommerferien, und mit den Einnahmen der Theateraufführung von neulich hatte Frau Pettersen ihren Minivan umbauen lassen können. So fanden endlich alle Kinder aus ihrer Klasse Platz im Bus, um gemeinsam Ausflüge unternehmen zu können. Denn auch wenn es vieles im Apfeltal gab, einen Zug, eine Straßenbahn oder so etwas, das gab es leider nicht.
Für gewöhnlich mochte Möhre es gar nicht, wenn der Unterricht ausfiel. Er ging eben gerne zur Schule. Nur heute hatte er ausnahmsweise nichts dagegen, denn auf seiner Weide neben dem Klassenzimmer brannte bereits die Sonne vom Himmel herunter. Da war es im Schatten vor dem Hof viel gemütlicher! Außerdem leistete er Oma Astrid gern Gesellschaft beim Frühstück.
Die saß an ihrem kleinen Tisch vor der Haustür, las in der Morgenzeitung und nippte am Milchkaffee, während eine Schar Mücken sich über die letzten Krümel des Apfelkuchens auf ihrem Teller hermachte. Das schien Oma Astrid jedoch nicht groß zu stören. Sie sprühte sich immer eine ordentliche Ladung Mückenspray auf die Kleidung, wenn der Sommer ins Apfeltal kam. Und mit dem Sommer kamen leider auch die Mücken aus der Hoppeheide, die dann alle piksten, was das Zeug hielt. Schrecklich war das!
Die beiden Wollschweine Zicki und Zacki hatten mit den lästigen Beißern ebenfalls kein Problem. Sie benutzten zwar kein Mückenspray, aber dafür etwas anderes.
«Mit Dreck sind alle Mücken weg», reimte Zacki gern, wenn Möhres allerbeste Freunde aus einem ihrer Sumpflöcher hervorkrochen und Möhre vor Entsetzen über die schlammbedeckten Wollschweine die Nüstern hochzog.
«Guck nicht so», grunzte Zicki dann. «Du solltest es auch einmal ausprobieren.» Und wirklich hatten die beiden fast nie einen Mückenstich.
Möhre hatte allerdings überhaupt keine Lust darauf, auszusehen wie ein wildes Schlammmonster. Denn dann würde Greta darauf bestehen, ihn mit dem Wasserschlauch abzuspritzen, und den hasste er noch mehr als die Mücken.
Besser war es also, einfach bei Oma Astrid zu bleiben. Im Dunst ihres Mückensprays ließ es sich ganz gut aushalten.
Die anderen Ponys hingegen hatten nicht so viel Glück wie Möhre, der Oma Astrid besuchen durfte, wann er wollte. Gerade flüchteten sie von der Koppel in den Stall. Dabei wieherte Lord Donnerheim theatralisch: «Rette sich, wer kann! Die Blutsauger sind hinter uns heeer!!!»
Möhre kicherte leise. Dem eingebildeten lackschwarzen Pony geschah das nur recht, fand er. Schließlich lachte Donni ihn ständig wegen seiner Größe aus. Denn sogar für ein Minipony war Möhre etwas klein geraten. Wenn man es genau nahm, war er nicht viel größer als ein Schaf. Aber das hatte auch seine Vorteile! Möhre überlegte gerade, ob er Donni endlich einmal unter die Nüstern reiben sollte, wie gut es doch war, so klein zu sein. Neben dem Frühstückstischchen bei Oma Astrid und ihrem Mückenspray hatte er schließlich locker Platz, Donni aber nicht … Doch just in dem Augenblick japste Oma Astrid vor Begeisterung laut auf.
«Ja, sieh mal einer an!», rief sie. «Die Theateraufführung der Schulkinder wird heute in der Zeitung ganz groß angekündigt!» Sie schenkte Möhre ein Lächeln über den Zeitungsrand hinweg und las laut: «Zu Beginn der Sommerferien gibt es kommenden Freitag im Kurpark von Bad Wilbek eine wunderbare Theateraufführung zu bestaunen. Die Kinder aus dem Apfeltal führen mit ihren Ponys das Stück ‹Der unsichtbare Ritter› auf. Der Erlös kommt einem wohltätigen Zweck zugute. Für Speis und Trank sorgt das Kurhotel. Kommen Sie zahlreich! Ihr Bürgermeister.»
Obwohl Oma Astrid nichts von Möhres Geheimnis wusste, redete sie oft mit ihm. Manchmal hatte sie sogar das Gefühl, dass Möhre sie verstand, und der Gedanke gefiel ihr. Wie jetzt. Denn Oma Astrid lachte, als Möhre zur Antwort mit den Ohren wackelte.
«Ja, in drei Tagen ist es so weit», sagte sie. «Ich bin schon ganz aufgeregt. Auch wenn ich mir wegen der Kinder keine Sorgen mache. Schließlich sind sie Profis und wissen, was zu tun ist. Ich weiß allerdings nicht, wie es mit den Ponys in der Stadt gehen wird. Ich war ja noch nie mit ihnen in Bad Wilbek.»
Als Antwort stupste Möhre Oma Astrid mit den Nüstern an, doch sie guckte weiterhin besorgt. Und bald wusste er auch, wieso das so war, denn sie murmelte: «Ob wir überhaupt noch mit den Ponys durch die Hoppeheide reiten können?! Das wäre zwar der kürzeste Weg nach Bad Wilbek, aber nun ist es dieses Jahr so früh heiß geworden. Und mit der Hitze sind auch die Mücken gekommen …»
Oh, dachte Möhre, als er begriff, was Oma Astrid meinte.
Bei diesen Temperaturen würden Lord Donnerheim und die anderen Ponys tatsächlich keinen einzigen Huf in die Hoppeheide setzen. Viel zu lästig waren dann nämlich dort die Mücken. Noch viel schlimmer als hier auf dem Hof! Doch wie sollten sie sonst nach Bad Wilbek kommen?
Das schien sich auch Oma Astrid zu fragen, denn grübelnd ließ sie die Zeitung sinken.
Jetzt wurde es ganz still auf dem Hof. Zicki und Zacki lagen ja in einem ihrer Schlammlöcher. Die Ponys standen im Stall wegen der Mücken. Bruno Schokowuschel, der neue Hund, hatte sich ins Haus zurückgezogen, weil es dort am kühlsten war. Und Miss Mäusefänger, die Katze, schlich wie immer irgendwo umher. Bloß die Mücken schwirrten und summten … Bis plötzlich lautes Gegacker die Stille zerriss.