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Ein tierisches Vorlesevergnügen für die ganze Familie! Perfekt für kleine Spürnasen und Ponyfans. Auf dem Pfannkuchenhof ist es Advent geworden – mit allem, was dazugehört! Auch Inspektor Möhre hat ein Wichtelgeschenk in seiner Futterkrippe gefunden. Natürlich will er sofort herausfinden, wer sein Wichtel ist. Und dann gibt es ganz plötzlich noch einen richtigen Fall für den kleinen Ponydetektiv und seine Apfeltaldetektive! Auf dem Adventsmarkt ist in der Nacht eine Bude zerstört worden. Dieser gemeinen Sache müssen die vier Detektive und der kleine Pony-Insepktor unbedingt auf den Grund gehen! Ob sie herausfinden, wer hier seine Spuren hinterlassen hat? Ein neues, winterlich stimmungsvolles Abenteuer von Inspektor Möhre und den Apfeltaldetektiven
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Seitenzahl: 87
Michaela Holzinger
Auf dem Pfannkuchenhof ist es Advent geworden – mit allem, was dazugehört! Auch Inspektor Möhre hat ein Wichtelgeschenk in seiner Futterkrippe gefunden. Natürlich will er sofort herausfinden, wer sein Wichtel ist. Und dann gibt es ganz plötzlich noch einen richtigen Fall für den kleinen Ponydetektiv und seine Apfeltaldetektive! Auf dem Adventsmarkt ist in der Nacht eine Bude zerstört worden. Dieser gemeinen Sache müssen die vier Detektive und der kleine Pony-Insepktor unbedingt auf den Grund gehen! Ob sie herausfinden, wer hier seine Spuren hinterlassen hat?
Weitere Informationen finden Sie unter www.fischer-sauerlaender.de
Michaela Holzinger schrieb schon als Kind Geschichten auf einer unsichtbaren Schreibmaschine. Später kaufte sie sich einen Laptop, seitdem sind über 40 Bücher für Kinder und Jugendliche von ihr erschienen, einige davon wurden mehrfach ausgezeichnet und in verschiedene Sprachen übersetzt. Die ausgebildete Pädagogin lebt mit ihrer Familie im Norden von Österreich, wo eine kunterbunte Esel-Ziegen-Bande sie stets zu neuen Ideen inspiriert.
Katja Schmiedeskamp illustrierte schon als Kind ihre Schulbücher, und so lag nichts näher als ein Studium in Grafik-Design an der Fachhochschule für Kunst und Design in Hannover. Dort lebt sie noch heute mit Katze und Pferd, hat an der Hochschule einen Lehrauftrag und illustriert für Kinderbuch- und Schulbuchverlage.
Die Apfeltaldetektive, das sind:
Im Apfeltal ist es schön, und im Advent noch mehr
Oma Astrid backt Kekse, und alle kommen, auch Möhre
Ein lustiger Tag im Schnee, aber nicht für alle
Weihnachten wird immer spannender, findet Möhre heraus
Der Duft von Maronen liegt in der Luft, das lockt sogar Zicki und Zacki aus dem Stall
Schweinerei auf dem Weihnachtsmarkt, doch wer war’s?
Zwischen Feld, Wald und Flur finden die Apfeltaldetektive eine Birnenpunsch-Spur
Wolke schreibt einen Brief, dieses Mal aber nicht an den Weihnachtsmann
Hennes beweist Mut, und alle kriegen es mit
Donni wird zum Weihnachtswunder, und Möhre geht ein Licht auf
Heiligabend auf dem Pfannkuchenhof, und wollige Schweinachten für alle
Möhres Geheimcode – Pssst – streng vertraulich
liebt Ponys
ist total hilfsbereit
Dolmetscherin von Möhre
liebt Bücher
ist genial verträumt
Spezialistin für Recherche
liebt Sport
ist ganz schön mutig
Stuntman
liebt Rätsel
ist super neugierig
Technikgenie
liebt Möhren
ist unendlich schlau
bester Spion aller Zeiten
und im Advent noch mehr
Minipony Möhre war auf dem Weg zur Weide bei der kleinen Grundschule, wo er wie jeden Morgen durch das Fenster dem Unterricht lauschen wollte. Du musst wissen, dass Möhre ein äußerst schlaues kleines Pony war! Er konnte Dinge, die sonst kein Pony konnte. Dazu gehörte auch das Entdecken von spannenden Dingen! Gerade geschah nämlich etwas äußerst Merkwürdiges. Ein winzig kleines weißes Ding segelte vom Himmel und landete direkt vor ihm. Als Möhre es mit den Nüstern neugierig anstupste, war es erst eiskalt und dann auf einmal nass.
«Brrr», schnaubte Möhre überrascht. «Ich glaube, das war gerade eine Schneeflocke.»
Zicki und Zacki guckten erstaunt. Die beiden Wollschweine waren Möhres allerbeste Freunde.
Gemeinsam wohnten sie mit Oma Astrid und vielen anderen Tieren auf dem Pfannkuchenhof.
«Oinkidoinki, Schnee?», quiekte Zacki überrascht. «Bist du dir sicher?»
«Och neee», grunzte Zicki unter seinen Wollschweinborsten. «Ich mag keinen Schnee. Der ist sooo kalt! Außerdem ist es noch viel zu früh für Schnee in diesem Jahr.»
«Nicht wirklich», antwortete Möhre und blickte hinauf zum grauen Winterhimmel. «Es ist schon Dezember und bald Weihnachten.»
«Schweinachten?» Blitzschnell stellten sich Zackis Löckchenohren auf. «Das klingt aber gut. Was ist denn das?»
«Nicht Schweinachten», korrigierte Möhre und prustete belustigt. «Sondern Weihnachten. Ein Fest der Menschen.»
«Ach so.» Zacki ließ die Ohren wieder sinken. «Schweinachten klingt irgendwie besser.»
«Finde ich auch», grunzte Zicki. «Ein Fest für Wollschweine, das wäre doch mal was.»
«Oh ja, mit gaaaanz viel zu fressen», flötete Zacki. «Da gibt es dann Regenwurmspaghetti und Maisgrütze …»
«… Apfelbutzen und Kürbisreste», stimmte Zicki ebenso begeistert mit ein. Gerade wollte er noch mehr aufzählen, als Möhre schnaubte: «Hört mal, das klingt ja alles superduper, nur – der Unterricht fängt gleich an.»
Wenn ein Wollschwein erst einmal damit anfing, Dinge aufzuzählen, die es zum Fressen gern hatte, konnte das ewig dauern. Wollschweine hatten von Natur aus einen gesunden Appetit, und Zicki und Zacki machten da zweifelsohne keine Ausnahme.
«Kommt ihr also?!», drängelte Möhre.
«Mal überlegen», grunzte Zicki und streckte prüfend den Rüssel in die klirrkalte Morgenluft. «Wenn das vorhin tatsächlich eine Schneeflocke gewesen ist, dann ist es heute viel zu kalt für die Weide …»
«Jaaa», meinte jetzt auch Zacki und trippelte vorsichtshalber gleich einen Schritt zurück in Richtung Stalltor, aus dem sie eben erst gekommen waren. «Wenn es so kalt ist, finden wir auf der Wiese sowieso keine Regenwürmer. Da bleiben wir besser hier. Bestimmt kommt Oma Astrid gleich und bringt Küchenreste. Die schmecken mindestens so gut wie Würmer.»
«Und kuschelwarm ist es im Stall obendrein», fügte Zicki hinzu, wobei er etwas neidisch auf Möhres Winterfell linste.
Es war Möhre in letzter Zeit ziemlich dicht gewachsen. Und bei dieser Klirrkälte war es ja gut, ein dickes Fell zu besitzen! Auch wenn er damit wie ein möhrenfarbenes Mini-Mammut aussah, hielt es wenigstens warm. Viel wärmer als Zickis wilde Borsten oder Zackis süße Wollschweinlöckchen. Und daher nahm Möhre es seinen Freunden jetzt auch nicht übel, dass sie heute lieber im Stall bleiben wollten, als ihn zu begleiten.
«Dann gehe ich alleine», sagte Möhre und wollte schon lostraben, als Zacki quiekte: «Aber was ist denn nun Weihnachten genau?»
«Vor allem: Gibt es da was Leckeres zu futtern?», schob Zicki hinterher.
Überrascht hielt Möhre inne, denn das war eine gute Frage. Und obwohl er das schlaueste Minipony im ganzen Apfeltal war – und vermutlich darüber hinaus –, hatte er keine richtige Antwort darauf parat. Denn was Weihnachten genau war, wusste er selbst nicht so genau. Nur, dass sich die Kinder aus dem Apfeltal schon mächtig darauf freuten und Wünsche auf einen Zettel schrieben. Oma Astrid backte neuerdings bergeweise Kekse in der Küche des Pfannkuchenhofs, wenn sie nicht gerade einen Apfelkuchen im Ofen hatte. Deshalb roch es im ganzen Haus herrlich nach Zimt und Mandeln und nach Äpfeln sowieso. Möhres kleiner Kullerbauch knurrte beim Gedanken daran gleich ganz laut, und einen klitzekleinen Moment lang überlegte er, ob er den Unterricht heute auch schwänzen und lieber hierbleiben sollte. Dann aber siegte seine Neugierde. Denn auch wenn sie beste Freunde waren, in einer Sache waren Möhre und Zicki und Zacki sich gar nicht ähnlich. Nämlich wenn es darum ging, auf knifflige Fragen die richtige Antwort zu finden.
Möhre hatte Weihnachten auf dem Pfannkuchenhof zwar schon ein paar Mal erlebt, doch bisher hatte er sich diese Frage schlichtweg nie gestellt. Also, was Weihnachten genau war! Bisher hatte er einfach angenommen, dass das so eine Menschensache war. Aber was war, wenn viel mehr dahintersteckte als nur Keksduft in der Luft?
Das wollte er nun also herausfinden, und das ging am besten an jenem Ort im Apfeltal, wo er längst sein wollte. Nämlich in der Schule.
«Ich erzähle euch ein anderes Mal von Weihnachten», wieherte er. «Nun muss ich los, sonst fängt Frau Pettersen ohne mich an.»
Und schon trabte Möhre davon. Über den Pfannkuchenhof zur Ponykoppel, bis hin zu jener Stelle, wo eine Latte im Zaun fehlte und er deshalb problemlos hindurchschlüpfen konnte – zum Glück war er so klein. Schon erreichte Möhre die Schulweide. Sie befand sich zwischen dem Pfannkuchenhof, dem Dorfplatz und der Grundschule. Auf der anderen Straßenseite waren noch die Bücherei, der Dorfladen, die Bäckerei, ein paar Wohnhäuser, ein kaputtes Gemeindehaus. Und natürlich die alte Mühle mit dem Mühlenweiher gleich an der Apfelallee am Dorfanfang. Groß war es also nicht hier, dafür sehr gemütlich.
Doch wenn du jetzt glaubst, dass in einem so kleinen Dorf nie etwas passiert, dann irrst du dich, aber dazu gleich mehr.
Es hatte nämlich soeben zur ersten Stunde geläutet, und mit einem Minihops sprang Möhre auf den Deckel des Brunnenschachts. Der befand sich direkt vor einem der Klassenzimmerfenster, von wo Möhre die beste Sicht auf das Geschehen hatte. Denn was Frau Pettersen, die Lehrerin von Greta, Wolke, Hennes, Jasper und den anderen Kindern, auf die Tafel schrieb, fand auch Möhre inte-ressant.
Wie, fragst du dich jetzt? Ein etwas zu klein geratenes und möhrenfarbenes Minipony interessiert sich für Buchstaben und Zahlen? Wieso denn das?
Ja, weißt du, das liegt daran, dass Möhre eben kein gewöhnliches Minipony war. Von außen mochte er ja recht klein wirken, aber innen drin war er viel größer. Nicht nur, wenn es um seinen Appetit ging. Sondern auch, was das Schlausein betraf. Da war er riesig, denn – stell dir vor! – Möhre verstand die Menschensprache! Jedes einzelne Wort.
Und wenn du dich jetzt ebenso fragst, wieso Möhre das konnte, dann ist die Antwort darauf im Grunde einfach. Er hat es nämlich dort gelernt, wo sonst auch alle Kinder das Lesen, das Rechnen und das Schreiben lernen. Ja genau, in der Schule!
Denn seine Lieblingsweide grenzte genau an die Grundschule im Apfeltal, und deshalb konnte er jeden Tag beim Grasen ins Klassenzimmer hineingucken. Mit der Zeit lernte Möhre so die Buchstaben und die Zahlen. Und damit auch gleich das Lesen und das Rechnen.
Ja, sogar ein bisschen Schreiben konnte er inzwischen. Aber nur, wenn der Boden so weich war, dass er mit den Hufen etwas hineinkritzeln konnte.
Und weil Möhre gern noch schlauer werden wollte, musste er im Unterricht immer gut aufpassen. Neugierig presste er also die Nüstern an die Fensterscheibe, denn die erste Schulstunde hatte gerade begonnen.
Im Klassenzimmer zündete Frau Pettersen die Kerzen am Adventskranz an. Das war auch so eine Sache, die mit Weihnachten zusammenhing. Heute musste dazu aber auch jedes Kind einen Zettel ziehen.
Aufmerksam spitzte Möhre die Ohren, denn die Lehrerin erklärte soeben: «Bald ist Weihnachten. Wie jedes Jahr möchten wir wieder wichteln. Jeder von euch hat seinen Namen auf einen Zettel geschrieben, und eben habt ihr alle einen Zettel mit einem Namen gezogen. Diesem Kind werdet ihr ein kleines Geschenk besorgen und es ihm heimlich bringen, wie ein Wichtel. Kurz vor Weihnachten in der letzten Schulstunde wird dann das Geheimnis gelüftet, wer wen gezogen hatte. Na, was sagt ihr dazu?»