Ist sie's? - Heinrich Mann - E-Book

Ist sie's? E-Book

Heinrich Mann

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Beschreibung

Eine Novelle über Dankbarkeit und die Frage nach Wiedergeburt: Der Ich-Erzähler lernte einst in Montreux die blasse und äußerst zarte Jeanne kennen, die mit ihrem Mann und einem weiteren Ehepaar dort den Sommer verbrachte. Er fühlte sich zunehmend von der zarten Frau angezogen, und besonders ein Augenblick sollte ihm im Gedächtnis bleiben und zum Träumen anregen. Viele Jahre später glaubt er sie wiederzusehen, doch es stellt sich heraus, dass es sich um Jeannes Tochter handelt...-

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Seitenzahl: 16

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Heinrich Mann

Ist sie's?

 

Saga

Ist sie's?

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1898, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726885439

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Warum gibt es Menschen, die sehr viel langsamer alt werden als alle anderen, und warum gehöre ich zu ihnen?

Ich denke mir, daß das Altern besonders dadurch fühlbar wird, daß wir unsere Umgebung älter werden sehen. Ein Mann, der seit vielen Jahren in der gleichen Häuslichkeit gelebt hat, wird von seinem ersten Hausrat im Laufe der Zeit ein Stück nach dem andern durch ein neues ersetzt haben, bis ihn an die Jugend kaum noch etwas, und nur das Verschlissene, Beschädigte erinnern kann. Wie die Gegenstände, so werden auch die Menschen seiner Umgebung nach und nach verändert oder ganz verschwunden sein.

Wenn man indessen, wie ich, seit früher Jugend ohne Familie, ja ohne eigentliche Heimat ist? Ich bin gewohnt, allein in der Welt umherzuziehen, und die Natur, die ich immer wieder in jedem Lande zu der Zeit aufsuche, wo sie mir ihre eigentümlichsten Reize bietet, bleibt jung, und so erhält sie mich jung. Zuweilen, wenn ich vor einer Landschaft in dem gleichen Zauber befangen stehe, wie schon so oft, will es mir unwahrscheinlich vorkommen, daß von dieser unvergänglichen Jugend ringsumher nur ich selbst ausgeschlossen sein sollte. Ich vergesse dann leicht, daß meine Schläfen schon recht grau geworden sind und daß meine lange Gestalt, obwohl von den fünfundvierzig Jahren noch nicht gebeugt, doch schon ein wenig zu hager ist.