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Sieben ›magische‹ Aufgaben, ein süßer Junge und das ganz alltägliche Chaos: Gwinny's Leben steht Kopf! Irgendwie fühlt sich Gwinnys ganz normales Leben wie eine Prüfung an, für die sie nicht richtig gelernt hat. Und sie hat keine Ahnung, woran das liegt. Alles ändert sich, als sie in der Schule den geheimnisvollen Noam kennenlernt. »Wünsch dir was«, fordert der süße Junge Gwinny auf, als wäre er eine Fee. Und dann stellt er ihr sieben Aufgaben, jede Woche eine: einfach mal von allem das Gegenteil denken, ihr Zimmer umdekorieren, etwas ganz Neues lernen oder eine selbst gewählte Mutprobe bestehen ... Schritt für Schritt lernt Gwinny sich dabei selbst besser kennen. Und mit jeder Aufgabe deckt sie auch mehr von Noams rätselhafter Vergangenheit auf. Können die beiden gemeinsam über sich hinauswachsen? Der witzig-liebevolle Tagebuch-Roman ab 11: Gwinny ist eine Heldin zum Mitfiebern, Mitlachen und Mitfühlen.
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Seitenzahl: 237
Mara Andeck
Oder wie mein Leben plötzlich glitzerte
Band 1
Hey, it’s me, Gwinny!
Eigentlich ist mein Leben ganz normal – aber in letzter Zeit fühlt es sich oft wie ein Test an, für den ich nicht richtig gelernt habe. Keine Ahnung, woran das liegt. Dann ist da plötzlich dieser geheimnisvolle Junge in der Schule: Noam. Total süß! „Wünsch dir was“, fordert er mich auf, als wäre er eine Fee. Und als ich das wirklich mache, stellt er mir sieben Aufgaben, jede Woche eine. Mit jeder glitzert mein Leben ein bisschen mehr. Aber wer ist dieser Noam? Und – kann aus meiner guten Fee ein echter Märchenprinz werden?
Alle Bände der It's me-Reihe:
It's me – Oder wie mein Leben plötzlich glitzerte (Band 1)
Band 2 erscheint im Herbst 2025
Weitere Informationen finden Sie unter www.fischerverlage.de/kinderbuch-jugendbuch
Mara Andeck hat Journalistik und Biologie studiert. Heute schreibt sie mit viel Freude Kinder- und Jugendbücher und wurde u.a. mit Reihen wie »Lilias Tagebuch« bekannt. Ihre ganz persönlichen Tagebücher bewahrt sie wie einen Schatz. Mit ihrem Mann und zwei Hunden lebt sie in der Nähe von Stuttgart.
[Vorwort]
Montag, 3. Juni, 18 Uhr
Montag, 3. Juni, 21 Uhr
Dienstag, 4. Juni, 9 Uhr
Dienstag, 4. Juni, 10 Uhr
Dienstag, 4. Juni, 18 Uhr
Dienstag, 4. Juni, kurz vor Mitternacht
Freitag, 7. Juni, 14:15 Uhr
Freitag, 7. Juni, eine halbe Stunde später
Sonntag, 9. Juni, 22 Uhr
Montag, 10. Juni, 7 Uhr
Montag, 10. Juni, 9 Uhr
Montag, 10. Juni, 13 Uhr
Montag, 10. Juni, 15 Uhr
Montag, 10. Juni, 21 Uhr
Montag, 10. Juni, 21:50 Uhr
Montag, 10. Juni, Mitternacht
Dienstag, 11. Juni, 17 Uhr
Dienstag, 11. Juni, 22 Uhr
Dienstag, 11. Juni, 23 Uhr
Dienstag, 11. Juni, 23:05 Uhr
Freitag, 14. Juni, 14:25 Uhr
Freitag, 14. Juni, 14:30 Uhr
Freitag, 14. Juni, 14:35 Uhr
Freitag, 14. Juni, 15:05 Uhr
Freitag, 14. Juni, 19 Uhr
Freitag, 14. Juni, 21:30 Uhr
Samstag, 15. Juni, 13 Uhr
Samstag, 15. Juni, 14:20 Uhr
Samstag, 15. Juni, 14:30 Uhr
Samstag, 15. Juni, 14:35 Uhr
Samstag, 15. Juni, 23 Uhr
Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr
Montag, 17. Juni, 20 Uhr
Dienstag, 18. Juni, 7 Uhr
Dienstag, 18. Juni, 8 Uhr
Dienstag, 18. Juni, 19 Uhr
Samstag, 22. Juni, 19 Uhr
Sonntag, 23. Juni, 20 Uhr
Sonntag, 23. Juni, 22 Uhr
Montag, 24. Juni, 9:45 Uhr
Montag, 24. Juni, 10:15 Uhr
Montag, 24. Juni, 11 Uhr
Montag, 24. Juni, 19:30 Uhr
Montag, 24. Juni, 23 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 7 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 7:10 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 7:20 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 7:30 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 13:05 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 19:30 Uhr
Dienstag, 25. Juni, 23 Uhr
Mittwoch, 26. Juni, 11 Uhr
Mittwoch, 26. Juni, 16 Uhr
Donnerstag, 27. Juni, 8 Uhr
Freitag, 28. Juni, 10 Uhr
Samstag, 29. Juni, Mitternacht
Sonntag, 30. Juni, 13 Uhr
Sonntag, 30. Juni, 22 Uhr
Montag, 1. Juli, 20 Uhr
Dienstag, 2. Juli, 13:30 Uhr
Dienstag, 2. Juli, 17 Uhr
Dienstag, 2. Juli, 20 Uhr
Dienstag, 2. Juli, 21 Uhr
Mittwoch, 3. Juli, 20 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 17 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 18 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 19 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 20 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 21 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 22 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 22:10 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 22:15 Uhr
Donnerstag, 4. Juli, 23:30 Uhr
Freitag, 5. Juli, 9 Uhr
Freitag, 5. Juli, 18 Uhr
Samstag, 6. Juli, 12 Uhr
Sonntag, 7. Juli, 12 Uhr
Montag, 8. Juli, 14 Uhr
Dienstag, 9. Juli, 20 Uhr
Mittwoch, 10. Juli, 20:30 Uhr
Donnerstag, 11. Juli, 13:50 Uhr
Freitag, 12. Juli, 17 Uhr
Freitag, 12. Juli, 17:30 Uhr
Montag, 15. Juli, 17:45 Uhr
Montag, 15. Juli, 19:15 Uhr
Montag, 15. Juli, 20 Uhr
Montag, 15. Juli, 23 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 1:10 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 1:20 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 8 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 10 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 10:30 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 10:40 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 21 Uhr
Dienstag, 16. Juli, 23 Uhr
Mittwoch, 17. Juli, 7 Uhr
Mittwoch, 17. Juli, 15 Uhr
Freitag, 19. Juli, 9 Uhr
Freitag, 19. Juli, 15 Uhr
Sonntag, 21. Juli, 17 Uhr
Sonntag, 21. Juli, 23 Uhr
Montag, 22. Juli, 18 Uhr
Hey, Evi!
PFOTEN WEG! ABER SOFORT!!!
Dieses Tagebuch ist geheim.
Niemand darf es lesen.
Noch mal ganz deutlich: NIEMAND!!!
Und ich MERKE es, wenn du die nächste Seite aufschlägst!
Ich hab das Buch nämlich mit einem geheimen ALARMSYSTEM gesichert.
Wenn du es jetzt nicht ganz schnell in sein Geheimversteck zurücklegst, verrate ich Mum ...
DU WEISST SCHON WAS!
Ja, genau das!!!
Leg es zurück,
befiehlt
GWINNY
(Ich mach das mit Mum sonst echt!)
EVI???
LETZTE CHANCE!!!
So. Ich trau mich jetzt. Hier, auf dieser Seite, beginnt mein allererstes Tagebuch. Also, mein erstes, in dem auch was drinsteht. (Ich hatte in der Grundschule schon mal eins, aber in das habe ich nur Pferde gemalt.)
Ich habe lange überlegt, ob ich meine privatesten Erlebnisse und Gedanken wirklich aufschreiben soll. Eine kleine Schwester wie Evi ist da ein echtes Risiko. Aber nun mach ich es doch.
Heute ist nämlich etwas passiert, das ich UNBEDINGT schriftlich festhalten muss. Weil es sehr besonders war. Und weil ich heute niemanden habe, dem ich das erzählen kann. Meine beste Freundin Leo ist nämlich gerade krank.
Um auch kein winziges Detail zu vergessen, beame ich mich zum Schreiben in Gedanken in die Vergangenheit.
Ich switche genau elf Stunden zurück.
Es ist jetzt wieder acht Uhr morgens und ich bin in der Schule: Deutschunterricht. Alles wie immer. Alles seeehr öde.
Frau Karst spricht ohne Punkt und Komma, und zwar ausgerechnet über Punkte und Kommas. Keiner hört zu. Auch ich nicht. Ich beobachte stattdessen, wie ihre silberne Brille im Sonnenlicht funkelt und glitzert. (Man soll ja an jedem das Positive sehen!)
Plötzlich merkt Frau Karst, dass das Klassenbuch fehlt.
Sie klatscht auffordernd in die Hände. »Könnte das bitte mal jemand holen? Wer ist dran?«
»Ich!«, rufe ich schnell, obwohl das gar nicht stimmt. Leo hat diese Woche Klassenbuchdienst, aber sie ist bekanntlich krank (was die Deutschstunde noch öder macht). Und wenn ich hier schon keine Abwechslung habe, brauche ich wenigstens ein bisschen Bewegung, sonst schimmle ich noch.
»Dann hopp«, sagt Frau Karst mit strengem Blick. »Und nächstes Mal denkst du BITTE selbst dran, ja?«
Ich nicke und sause los. Tür auf, Tür zu, alle Kommas und Punkte bleiben dahinter, ich bin frei.
Vor mir liegt der lange Schulflur, still und menschenleer.
Nein, nicht ganz. Erst sehe ich ein Bein, das aus einer der Fensternischen ragt, dann, ein paar Schritte weiter, den ganzen Jungen, dem es gehört. Er sitzt vor dem Klassenzimmer der 9a auf dem Fensterbrett und starrt auf sein Handy. Das rechte Bein hat er angezogen, das andere hängt lässig herab. Seine dunklen Haare sind gekonnt verwuschelt. Er trägt Jeans, ein weißes T-Shirt und weiße Sneaker. Vermutlich ist er ein oder zwei Jahre älter als ich. Und er sieht gut aus. Aber auf eine so unaufdringliche Art, als wüsste er es selbst nicht. Ich habe ihn hier noch nie gesehen.
Als ich näher komme, blickt er auf.
Puh. Bestimmt lässt er gleich einen blöden Kommentar los. Man kann eigentlich nie am Klassenzimmer der 9a vorbeigehen, ohne dass irgendein Chaot irgendwas Pseudowitziges grölt. Meistens einen testosterongesteuerten Flachwitz. (»Tittööön, höhöhööö.«)
Unwillkürlich gehe ich ein bisschen schneller.
»Hi!« Der Junge grinst mich an, als würden wir uns schon ewig kennen.
»Hallo«, erwidere ich betont gelangweilt und will einfach weitergehen. Da sagt er plötzlich etwas, das mich stoppen lässt.
»Du brauchst nicht zufällig gerade eine gute Fee, oder? Weil, ich bin nämlich eine.«
Hmmm. Wuschelhaare. Jeans. Sneaker. Er sieht nett aus. Aber definitiv nicht nach Magie und Glitzerstaub. »Feen hab ich mir irgendwie anders vorgestellt«, sage ich spontan.
Der Junge seufzt. »Wenn du wüsstest, wie oft ich das höre.« Er verdreht die Augen. »Alle erwarten bei einer Fee blonde Locken, schillernde Flügel und ein funkelndes Kleid. Und wenn ich auftauche, sind sie enttäuscht. Eigentlich voll das Klischee, oder?«
»Stimmt.« Ich muss lachen und vergesse das Klassenbuch. »Aber zaubern kannst du hoffentlich«, spiele ich sein Spiel mit. »Sonst gerät mein Feenbild jetzt echt ins Wanken.«
»Klar«, antwortet er. »Und Einhörner zähmen natürlich auch. Wenn ich allerdings ehrlich bin, wird Feenzauber meistens überschätzt.«
»Ach ja?«, sage ich überrascht. »Aber es gibt doch Hunderte von Geschichten darüber, und die klingen richtig gut.«
»Geschichten«, antwortet er mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Die sind für Kinder. Denk nur an die Zahnfee. Leider kann man die Welt nicht mit Feenkraft verändern. Das ist strukturell nicht vorgesehen, wenn du verstehst, was ich meine.«
»Nein«, gebe ich zu.
»Ist auch echt kompliziert«, räumt er ein. »Allerweltswünsche erfüllen, logo, das geht meistens schon, und anfangs ist es auch ganz nett. Aber die wirklich wichtigen Sachen wie Weltfrieden, Klimarettung oder genug Essen für alle liegen leider nicht in Feenmacht. Wir zaubern immer nur Alltagskram.«
»Schade!«, sage ich. »Das waren nämlich genau die drei Wünsche, die ich gehabt hätte.«
»Tut mir leid.« Er wirkt ehrlich zerknirscht.
»Schon okay«, tröste ich ihn. »Kannst ja nichts dafür.«
»Stimmt.« Er lächelt. »Ich bin übrigens Noam.«
Oh, der Name klingt wirklich wie aus dem Feenreich.
»Gwinny«, stelle ich mich vor. Und weil mich hier am Fenster die Sonne gerade förmlich grillt, schlüpfe ich aus meinem Hoodie und hänge ihn mir über den Arm. (Na gut, vielleicht auch, weil ich darunter mein nagelneues, echt hübsches weißes T-Shirt trage.)
Noam lässt sich davon nicht aus dem Konzept bringen. »Du hast übrigens recht: Jeder Mensch hat im ganzen Leben nur drei Feenwünsche frei«, redet er weiter. »Du jetzt auch. Aber Achtung, der häufigste Zweitwunsch besteht darin, den ersten wieder rückgängig zu machen. Man muss sich also echt gut überlegen, was man sich wünscht. Und wer tut das schon? Ganz schön nervig, sag ich dir! Und dann immer die, die sich ganz besonders schlau vorkommen und sich einfach tausend Wünsche oder eine Wunschmaschine wünschen!«
Ertappt. Daran hatte ich auch gerade gedacht. Aber das gebe ich natürlich nicht zu.
Noam blickt mich eindringlich an. »Mach das ja nicht!«, mahnt er mich streng. »Wer mehr als drei Wünsche will, kriegt gar keinen.«
»Okay, Alltagskram also.« Ich denke kurz nach. »Wir schreiben gleich ’nen Englischtest, und ich hab nicht gelernt. Geht da was?«
»Nee, oder?« Noam starrt mich fassungslos an. »Du hast drei Wünsche frei! Drei in deinem vielleicht hundertjährigen Leben! Und du verschwendest einen für einen total unwichtigen Englischtest? Nicht dein Ernst!«
»Okay, lösch das. Ich überleg noch mal neu.« Jetzt denke ich seltsamerweise wirklich nach. Und seufze. »Manchmal kommt mir mein ganzes Leben vor wie ein Test, für den ich nicht gelernt habe«, sage ich schließlich. »Könnte man da vielleicht was machen?«
Ups. Keine Ahnung, warum ich das zugegeben habe. Aber jetzt ist es raus.
Zum Glück sagt Noam nichts Blödes. Er lächelt nur wieder total nett und mit den wärmsten braunen Augen der Welt. »Ja, klar. Da geht was«, sagt er nachdenklich. »Aber nicht von heute auf morgen. Sieben Wochen musst du mir schon geben.«
»Sieben Wochen?«, frage ich fassungslos. »So lange? Wieso das denn?«
Er zuckt mit den Schultern. »Feen kennen nur drei Zahlen. Drei, Sieben und Dreizehn. Drei finde ich zu kurz. Du wünschst dir ja nicht gerade eine Kleinigkeit. Dreizehn ist zu lang. Also sieben.«
Jetzt bin ich es, die lächeln muss. »Einverstanden.«
»Okay!« Noam nickt zufrieden. »Neues Treffen heute in sieben Wochen. Gleicher Tag, gleiche Zeit, gleicher Ort.«
»Und dann?«
»Wirst schon sehen.« Er rutscht vom Fensterbrett, hebt die Hand zum Abschied und geht. Ich höre seine Schritte noch kurz auf der Treppe, dann ist alles still.
Was war DAS denn jetzt?, denke ich. Ein Junge, der in ganzen Sätzen spricht? Vor dem Klassenzimmer der 9a? Über Feen und Wünsche? Und der mich wiedersehen will? Wow. Und dann kommt mir ein anderer Gedanke: Sieben Wochen sind wirklich lang. Ich seufze.
Plötzlich höre ich hinter einer der Klassenzimmertüren Stimmen, und mir fällt das Klassenbuch wieder ein.
Autsch. Nix wie los.
Frau Karst hat mich zum Glück nicht vermisst. Und auch sonst niemand. (Hmmm. Ist das jetzt gut oder schlecht?)
Dafür vermisse ich Leo auf einmal noch viel mehr. Ich würde ihr so gern alles über das zauberhaft-witzige Gespräch mit der Fee namens Noam erzählen. Und hören, was sie dazu sagt.
Aber ich kann ihr gerade nicht mal schreiben. Frau Karst hat nämlich Adleraugen, wenn es darum geht, Handys zu entdecken, die heimlich benutzt werden. Sie konfisziert die dann, und man muss sie nach der Schule beim Rektor wieder abholen. Nee danke.
Also kann ich nur allein rumgrübeln. Wer ist dieser Noam? Warum saß er auf dem Fensterbrett? Hat er da auf jemanden gewartet? Aber es ist niemand gekommen. Warum ist er trotzdem plötzlich verschwunden?
Und warum hat er mir was über Feen erzählt? War das seine übliche Flirtmasche? Wollte er ein Date? Aber wenn ja, warum dann erst in sieben Wochen? Fragen über Fragen. Keine Antworten.
Wäre mein Leben ein Fantasy-Roman, wäre Noam bestimmt eine echte männliche Fee. Dann würden innerhalb der nächsten sieben Wochen lauter Wunder geschehen. Vermutlich hätte ich danach alles im Griff. Schule. Familie. Liebe. Und die eigenen Gedanken.
Aber das hier ist leider nur mein ganz normales Leben, darin wird nicht gezaubert. Ich kann nicht mal sicher sein, dass der Feen-Noam in sieben Wochen tatsächlich wieder auftaucht. Vielleicht ist er nur für ein paar Tage wegen eines Schüleraustauschs hier und kommt nie wieder. (Seufz.) Oder seine Freundin ist in der 9a, und er hat auf sie gewartet, und dann hat sie ihm geschrieben, dass es später wird, also ist er gegangen. (Doppel-Seufz.)
Aber warum hat er dann mit mir geflirtet? Oder hat er das nicht? War er bloß nett? Und ein bisschen strange?
Noch mehr Fragen. Keine einzige Antwort.
Ende der Zeitreise. Ich bin wieder im Hier und Jetzt. Und Mum ruft gerade zum Abendessen. Ich schreibe später weiter.
So, satt. Und jetzt geht es hier weiter. Ich habe nämlich festgestellt: Ich liiiebe Tagebuchschreiben. Das ist so cool!
Hmmm. Hoffentlich kriegt Evi mein Buch nie in ihre klebrigen Kinderpfoten. Wobei – ich rechne eigentlich nicht damit. Ich habe nämlich ein geniales Evi-Abwehrsystem entwickelt.
Vorab: Ich mag meine Schwester. Sehr sogar. Sehrsehrsehr. Sie ist toll. Klein, dünn, lustig, zahnlückig und so niedlich, dass ich sie meistens Elfchen nenne. Aber gleichzeitig ist Evi auch verflixt schlau. Und genau das ist das Problem.
Laut Geburtsdatum ist das Elfchen erst fünf, aber manche Bereiche in ihrem Gehirn funktionieren schon jetzt, als wäre sie mindestens sieben oder acht. Sie kann zum Beispiel lesen und schreiben und richtig gut rechnen, dabei ist sie noch nicht mal in der Schule. Und sie weiß krasse Sachen. Sie kann auf Chinesisch bis zwanzig zählen und kennt alle Staaten Europas auswendig, insgesamt siebenundvierzig.
Okay, da ist sie sogar deutlich weiter als normale Sieben- oder Achtjährige. Wenn ich ehrlich bin, kann selbst ich weder Chinesisch noch das mit den Staaten. Ich weiß auch nur, dass es siebenundvierzig sind, weil ich das eben gegoogelt habe. Und ich bin fast vierzehn!
Wo war ich? Ach so, ja. Evi ist viel schlauer als andere fünfjährige Kinder, aber ihr Humor … Puh! Definitiv Kindergartenniveau. Je flacher ein Witz, desto länger giggelt das Elfchen. Und es gibt Themen, da braucht sie nicht mal einen Witz, da reicht ein einziges Wort. Ich hab es vorhin mal wieder ausprobiert.
Ich: »Evi?«
Sie: »Ja?«
Ich: »Pups!«
Sie: »Hihihiii!«
Eine Minute später.
Ich: »Evi?«
Sie: »Ja?«
Ich: »Pups!«
Sie: »Hihihiii. Pffff.«
Und so weiter und so fort. Ich hätte noch ewig weitermachen können, und sie hätte immer wieder gelacht. Wie oft genau, weiß ich nicht, denn nach zwölf Mal hatte ich keine Lust mehr.
Ich will mir gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Evi ein Tagebuch mit meinen geheimsten Gedanken in ihre kleinen Kinderkrallen bekäme.
Es kommen zwar definitiv keine weiteren Pupse darin vor. Aber das Elfchen findet auch alles über Jungs und Liebe unglaublich witzig. (»Knuuutsch. Hihihiii …«) Und ich kann nicht ausschließen, dass dieses Buch irgendwann davon handelt. Also, nicht vom Knutschen. Da ist nichts in Sicht. Aber von Jungs. (Von einem ja sogar heute schon.)
Aber erst mal zurück zu Evis Humor: Lachen ist ja eigentlich nicht schlimm. Mit ein bisschen Elfchengegiggel komme ich klar. Nur: Wenn Evi etwas lustig findet, teilt sie das gern mit der ganzen Welt. Würde sie also mein Tagebuch entdecken und irgendwas ihrer Meinung nach Witziges darin lesen, würden zuerst unsere Eltern davon erfahren. Danach der gesamte Kindergarten. Und zuletzt der Rest der Welt. (Gwinny ist verliiiebt. Hihihiii.) Wobei das nicht stimmt! Bin ich nicht!!!
Glücklicherweise ist es mir heute gelungen, das hohe Evi-Risiko mit ein paar raffinierten Tricks auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Und zwar so:
Trommelwirbel!
Gwinny proudly presents:
EAS
Das geniale Elfchen-Abwehr-System
Sobald ich mein Zimmer verlasse, nehme ich das Tagebuch entweder mit oder verstecke es hinter dem Bilderrahmen über meinem Schreibtisch. Wenn Evi ihn mit ihren kurzen Ärmchen anheben will, fällt er ihr auf den Kopf. Was sie dann auch verdient hat.
Aber das wird sie nicht tun. In dem Rahmen befindet sich nämlich seit heute ein Poster von einem Wolf. Man sieht nur den Kopf in Groß. Das wunderschöne Tier hat helle, aufmerksame Augen und total flauschige Fellohren. Ein echt cooles Foto. Ich mag Wölfe, aber Evi gruselt sich vor ihnen. Sie hält bestimmt Abstand zu dem Bild.
Außerdem erinnere ich Evi an ihr schlimmstes Geheimnis. Und drohe mit Enthüllung. Muhaha.
Und ich habe in dieses Tagebuch wirklich eine Art Alarmanlage eingebaut. Das ist kein Bluff. Wenn jemand die Seiten aufschlägt, werde ich es merken. Näheres kann ich hier natürlich nicht hinschreiben. Aber es funktioniert!
Weiter geht’s mit meinem Bericht vom Vormittag:
Von der Deutschstunde habe ich vor lauter Grübeln nicht mehr viel mitbekommen. Gebracht hat die Grübelei allerdings nichts. Das tut sie eigentlich nie. Warum mach ich das trotzdem dauernd? (Notiz an mich selbst: einfach lassen!)
Der Englischtest lief dann aber zum Glück auch ohne Feenhilfe ganz gut. Und in allen Pausen habe ich mich natürlich unauffällig nach diesem Noam umgeschaut. Leider war er nirgends zu sehen. Vor dem Klassenzimmer der Neunten saßen nur wieder die üblichen Chaoten. (»Hey, Gwin, lass mal smashen, höhöhööö.«) Und nach Noam fragen wollte ich diese Nasen nicht. Das Gegröle, das ich damit ausgelöst hätte, will ich mir nicht mal vorstellen.
Stattdessen bin ich auf die Toilette gegangen und habe versucht, Leo anzurufen. Ohne Erfolg. Sie hat nur kurz geschrieben, ihr ginge es furchtbar schlecht, sie sei gerade beim Arzt und würde im Wartezimmer fast vom Stuhl kippen.
Ach herrje. Die Arme! Ich hab dann nicht mehr an Noam gedacht, sondern an Leo. Und mir Sorgen gemacht. Bis sie eine Viertelstunde später schrieb, sie hätte Scharlach und bekäme jetzt ein Antibiotikum. Danach müsse sie sich nur noch gesundschlafen, und alles sei wieder gut. Puh!
Der Rest des Tages lief planmäßig: Doppelstunde Kunst, Mittagessen in der Mensa, anschließend zum Kindergarten, das Elfchen abholen. Nach Hause laufen und dort bis zu Mums Rückkehr mit ihr spielen.
Als Nächstes Hausaufgaben. Und statt danach wie sonst mit Leo zu chatten, schreib ich heute eben Tagebuch. Drei wichtige Fragen muss ich jetzt notgedrungen mit mir selbst diskutieren.
Erstens: Warum hab ich eigentlich gesagt, dass mir mein Leben wie ein Test vorkommt? Und auch noch gefragt, ob Noam was daran ändern kann? Das hätte total peinlich enden können.
Zweitens: Warum denk ich das überhaupt? Warum fühlt sich mein Leben neuerdings wie ein mieser, fieser Englischtest an? Das. Ist. Nicht. Schön.
Drittens: Werde ich Noam je wiedersehen?
Die Antworten sind kompliziert.
Zu Frage 1: Dass ich so offen zu Noam war, lag irgendwie an seinen Augen. Ich konnte darin sehen, dass er mich nicht auslachen würde. Krasse Augen sind das. Man guckt rein und plötzlich ist es, als ginge es darin endlos weiter. Als säße man am Meer und würde Richtung Horizont gucken. (Klingt komisch. Ist aber echt so.)
Zu Frage 2: Diese Antwort ist noch schwieriger. Was stimmt denn mit meinem Leben nicht?
Tja.
Puh, keine Ahnung!
Hmmm. Vielleicht beschreibe ich mein Leben erst mal. Dann seh ich es vielleicht klarer.
Ich mach das jetzt einfach wie im Film. Ich gehe erst in Großaufnahme ganz nah an ein Detail heran. Und dann zoome ich langsam weiter weg und man erkennt immer mehr.
Okay. Filmstart:
Man sieht ein aufgeschlagenes Tagebuch, in das eine Hand mit einem Kugelschreiber gerade diese Buchstaben schreibt. Am Zeigefinger glitzert ein silberner Ring mit einem dunkelroten Stein. Mein Glücksbringer. Mum hat ihn mir geschenkt, sie hat ihn von ihrer Mum und die hatte ihn auch von ihrer Mutter. Er ist schon über hundert Jahre alt. Und ganz zierlich und filigran. Der weinrote Funkelstein heißt Granat, laut Steinheilkunde verleiht er seiner Trägerin Power und stärkt Kreativität und Selbstbewusstsein. Ich glaub da zwar nicht dran, aber den Gedanken finde ich schön.
So, der Blickwinkel wird immer weiter. Jetzt sieht man schon das ganze Tagebuch, in das diese Hand gerade schreibt. Ein schönes Buch (leuchtend bunt, pink, orange und hellblau) mit liebevoll verzierten Seiten (Schnörkel in den Ecken). Und nun kommt der weiße Schreibtisch ins Blickfeld, auf dem das Buch liegt. Ich habe ihn zur Einschulung bekommen. So ein typischer Kinderschreibtisch. Eigentlich ist er schon zu klein. Weiter geht’s, man sieht mich von hinten. Ich sitze beim Schreiben auf einem blauen Drehstuhl. Den hab ich auch seit der Grundschule. Inzwischen ist er definitiv zu niedrig.
Ich trage immer noch das nagelneue, weiße T-Shirt, das einen coolen V-Ausschnitt hat. Was man aber natürlich gerade nicht sieht, weil ich ja nur von hinten gezeigt werde. Deswegen drehe ich mich jetzt um und winke in die Kamera.
Nun bin ich groß im Bild: Gwinny Green. Dreizehn Jahre alt. Fast vierzehn. Sternzeichen Löwe. Geburtstag am 16. August.
Eigentlich heiße ich Gwendolyn Green. Den englischen Nachnamen hab ich, weil Dad aus Kanada kommt. (Merkt man kaum. Er wurde da geboren, ist aber hier aufgewachsen.)
Den Namen Gwendolyn hat Mum ausgesucht. Er bedeutet kleine weiße Blume. Das hat anfangs auch gut gepasst, denn als Baby war ich winzig und hatte fast weißblonde Haare. Jetzt nicht mehr. Aber die Bedeutung kennt sowieso kaum jemand.
Inzwischen bin ich mittelgroß, hab mittellange, mittelbraune Haare, mittelbraune Augen und bin mittelhübsch. Meine Schulnoten fallen meistens so mittel aus. Und meine Füße sind … na, wie?
Klein. Haha. Größe 37.
Ich mache mir oft einen Pferdeschwanz. Und ich schminke mich nie. (Nur manchmal Wimperntusche.) Ich denke morgens außerdem selten lange darüber nach, was ich anziehe. Aber das heißt nicht, dass es mir egal ist und dass ich nicht eitel bin. Vermutlich bin ich mitteleitel. Ich überlege schon beim Shoppen ewig, ob ich ein Teil wirklich will. (Was Mum total nervös macht.) Wenn ich es dann tatsächlich kaufe, passt es auch zu allem, was ich habe, und ich liebe es sehr und trage es, bis es zu klein ist oder wegen Materialermüdung auseinanderfällt. Das ist erstens umweltfreundlich, und zweitens kann ich morgens einfach anziehen, was gerade sauber ist und zum Wetter passt, denn ich fühl mich in all meinen Klamotten wohl.
So, mehr fällt mir zu diesem Bildausschnitt nicht ein. Also erweitere ich den Zoom auf den Rest meines Zimmers.
Über dem Schreibtisch hängt das Wolfsbild. Das habe ich ja schon beschrieben. Rechts von mir ist ein Fenster, und wäre es jetzt draußen hell, könnte man da einen großen Kastanienbaum sehen, der bald blüht. Unsere Wohnung liegt zwar mitten in der Stadt, aber genau vor unserem Haus steht dieser Baum, und ich bin hier im zweiten Stock auf Baumkronenhöhe.
Links von mir sieht man an der Wand ein großes, weißes Bücherregal, das ziemlich vollgestopft ist. Ich lese gern und viel. Und man erkennt auf den ersten Blick, dass ich meine Bücher nach Farben sortiere. Sieht gut aus, und so finde ich sie schneller.
Direkt hinter mir steht mein Bett. Ohne Tagesdecke, denn ich liege da nicht nur nachts, sondern fast immer, wenn ich zu Hause bin. Zum Lesen oder Filme gucken oder nachdenken.
Durch die Wand hinter dem Bett dringt Stimmengemurmel aus Mums Arbeitszimmer zu mir herüber. Sie liest Evi dort gerade eine Gutenachtgeschichte vor.
Das Elfchen hat in dieser Wohnung kein eigenes Zimmer. Wenn sie bei uns schläft, klappt Mum für sie nebenan das Sofa um. Das kommt aber nur in jeder zweiten Woche vor.
Klingt kompliziert. Ist es auch.
Dazu muss man wissen, dass unsere Eltern sich letztes Jahr im Frühling getrennt haben. Sie mögen sich zwar immer noch, aber sie haben sich auseinandergelebt und wollen deswegen nicht mehr zusammen wohnen. So haben sie es uns erklärt. Ganz kapiere ich das nicht, aber egal, wer versteht schon seine Eltern?
Als sie das nach vielen Diskussionen beschlossen hatten (so nennen SIE das, andere würden von Streitereien reden), haben sie Evi und mich gefragt, wo wir in Zukunft wohnen wollen. Das Elfchen hat entschieden, dass sie gerecht sein will. Daher wohnt sie jetzt immer eine Woche bei Dad und eine bei Mum.
Ich mach das nicht so. Ich finde es nämlich nicht wichtig, meine Zeit gerecht zwischen beiden Eltern aufzuteilen. Hauptsache, ich habe beide gleich lieb. Und das wissen sie. Außerdem geht es bei dieser Entscheidung nicht nur um die Eltern, sondern vor allem um uns Kinder. Und ich brauche einfach mein eigenes Reich. Ich will all meine Sachen um mich herum haben, sonst müsste ich dauernd irgendwas ein- und umpacken und ständig hin- und herpendeln. Da würde ich mich heimatlos fühlen. Und weil Mum in ihrer neuen Wohnung näher an meiner Schule wohnt als Dad in unserer alten, habe ich mein Quartier hier aufgeschlagen.
Dieses neue Familienmodell hat viele Vorteile. Auch für mich. Wenn Evi bei Dad ist, habe ich Mum ganz für mich allein. Dann machen wir Mädelsabende wie die Gilmore Girls, kochen zusammen, reden, lachen, gucken Serien oder lackieren uns die Zehennägel.
In den Wochen, in denen Evi hier ist, verwandelt Mum sich dann voll und ganz in die Mummy einer Kindergartenmaus, und ich bin eine tolle große Schwester. Morgens bringt Mum das Elfchen in den Kindergarten, nachmittags hole ich sie oft ab und mach was mit ihr. Nach der Arbeit übernimmt Mum dann wieder die Regie.
In diesen Wochen gehe ich abends oft mit Dad aus. Ins Kino oder ins Restaurant. Quality Time nennt er das. Alles sehr schön.
Einziger Nachteil: Mein Alltag ist dadurch ziemlich straff durchgetaktet. Für Freundinnen und so habe ich wenig Zeit. Und für Hobbys noch weniger. Also eher gar nicht.
Meine Freizeit reicht gerade noch für meinen Hamster Humphrey, den ich aus dem Tierheim habe. Ein anderes Kind hatte ihn zu Weihnachten bekommen, wollte zu Ostern dann aber doch lieber ein Gamepad haben.
Humphrey, den ich auch Mampfrey nenne, wenn er gerade dicke Backen hat, ist ein winziger fluffiger, braun-weißer Fellball mit Mausegesicht, den die Kamera jetzt in Großaufnahme zeigt. Er lebt in einem Käfig mit viel Platz am Fußende meines Bettes. Außer Schlafen hat er eine weitere Lieblingsbeschäftigung, der er sich momentan hingebungsvoll widmet: Er verwandelt Futter in Köttel. Dabei sitzt er eine Weile als kleine Kugel in seinem Napf und mümmelt sein Futter in sich rein. Wenn er dann irgendwann wieder rauskommt, ist im Napf genauso viel drin wie vorher – nur statt Futter mehr Köttel. Die räume ich täglich raus, spüle den Napf und fülle ihn neu.
Am liebsten frisst Humphrey Gurke und Karotte. Apfel bekommt er nur selten, weil der zu viel Zucker enthält. Und immer nur ganz kleine Stücke, sonst stopft er das Obst in die Backen und bringt es in sein Haus, wo es gammelt.
Er hat ein Hamsterrad, in dem er manchmal rennt, aber nicht, wenn ich zuschaue. Ich merke das immer nur, wenn es in meinem Zimmer leise quietscht. (Das ist das Rad, nicht der Hamster!)
Humphrey braucht definitiv nicht viel Quality Time mit mir oder irgendwem sonst auf der Welt. Und das passt ganz gut.
Okay. Hier endet dieser Film, denn mehr gibt es im Moment nicht zu sagen.
Und nun bin ich wieder bei der zentralen Frage: Warum ist es neuerdings so dermaßen stressig, ICH zu sein? Und warum war mir das gar nicht richtig klar, bis ich es heute laut gesagt habe? Ausgerechnet zu diesem wildfremden Noam?
Hmpf.
Ich weiß es nicht!!!
Mist.
Aber kann dieser Noam so was in sieben Wochen ändern? Ohne Zauberei?
Darauf gibt es immerhin eine kurze, knackige Antwort:
Nö. Garantiert nicht.
Wie auch?
Und jetzt komme ich endlich zu Frage drei. Meine Lieblingsfrage. Einfach, weil sie sich so leicht und glitzernd wie Feenstaub anfühlt.
Werde ich Noam wiedersehen?
Tja. Da kann ich nur abwarten. Heute ganz bestimmt nicht mehr. Morgen vielleicht. Ich werde das Klassenzimmer der 9a auf jeden Fall im Blick behalten!
Daher beende ich diesen Eintrag jetzt, gehe schlafen und träume hoffentlich von einer Fee.