Ja, so ist Oma Betty - Regina Meier zu Verl - E-Book

Ja, so ist Oma Betty E-Book

Regina Meier zu Verl

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Beschreibung

Oma Betty liebt ihre Enkelkinder und die lieben sie. Sie erleben beinahe täglich etwas miteinander und all diese Begebenheiten wurden nun in kleine Geschichten gepackt, die kurzweilig zu lesen sind und in denen sich der ein- oder andere sicherlich wiedererkennen wird.

Die Geschichten eignen sich auch prima zum Vorlesen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Regina Meier zu Verl

Ja, so ist Oma Betty

24 Alltagsgeschichten

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Oma Betty guckt wie Theo

 „Es gibt so Tage“, sagt Oma Betty, „da ist man einfach nicht gut zurecht!“ Sie fährt sich mit den Fingern durchs Haar und versucht, ihre Frisur zu richten. Dabei guckt sie wie Theo. Das ist der Hund des Nachbarn, ein Dackel. Er guckt immer so, als wollte er jeden Moment anfangen zu weinen.

„Mach dir nichts draus, Oma!“, versuche ich sie zu trösten. „Mir geht es auch manchmal so und dann denke ich an etwas Schönes und gleich geht es mir wieder besser!“ Bei mir klappt das meist, wieso sollte es also bei Oma Betty nicht funktionieren?

„Ja, ja, was Schönes!“, flüstert Oma und sie guckt immer noch wie Theo. „Da fällt mir spontan nichts ein!“, behauptet sie und verstrubbelt erneut ihre Haare.

Ich drücke mit dem Zeigefinger auf meine Nasenspitze, so wie Opa das immer macht, wenn er nachdenkt. Er hat vom vielen Denken schon ganz tiefe Furchen auf dem Nasenrücken. Prompt muss ich lachen, Opa macht mir gute Laune.

„Denk mal an Opa!“, rate ich Oma Betty. „Bei mir hilfts!“

Oma grinst, ganz leicht nur, aber ich kann es schon sehen. Zuerst lächeln die Augen, dann erst der Mund und dann das ganze Gesicht. Schließlich lachen wir beide Tränen, es ist so ansteckend, einfach herrlich.

„Hach!“, seufzt Oma. „Das hat gutgetan!“ Sie zieht mich an sich und drückt mich ganz fest. So lange niemand zusieht darf sie das, ich bin nämlich schon groß.

„Weißt du, es gibt so Tage, da braucht man einen, der einen anstupst, damit man nicht vergisst, wie schön das Leben ist!“, sagt Oma und wenn sie Theo wäre, dann hätte sie jetzt mit dem Schwanz gewedelt. Als ich mir das vorstelle, pruste ich schon wieder los. Oma auch, obwohl sie gar nicht weiß, was für ein Bild ich gerade da vor Augen hatte. Macht aber nichts, Hauptsache ist, dass ich sie immer wieder anstupsen kann, wenn es ihr mal nicht so gut geht.  Am besten gefällt mir meine Oma Betty nämlich, wenn sie lacht!

 

 

 

Oma Betty sucht den Frühling

 

 „Ich müsste dringend die Fenster putzen“, seufzt Oma Betty. „Geht aber leider nicht!“

„Warum nicht?“, will ich wissen. Es ist doch ganz einfach, die Scheiben zu säubern, habe ich doch auch schon gemacht.

„Der Lappen würde am Glas festfrieren, es ist viel zu kalt!“, erklärt Oma. So richtig unglücklich scheint sie darüber nicht zu sein.

„Ach so!“, sage ich und freue mich insgeheim, denn wenn sie keine Fenster putzt, hat sie mehr Zeit für mich.

„Komm!“, sagt Oma entschlossen. „Wir ziehen uns warm an und machen einen Spaziergang!“

„Das geht leider nicht!“, behaupte ich, ahne aber, dass ich damit nicht durchkommen werde. Ich kenne diesen Blick von Oma zu gut.

„Warum nicht?“, fragt sie auch schon.

„Meine … meine Füße würden auf dem Weg festfrieren!“, versuche ich ihr zu erklären. Oma lacht.

„Dann müssen wir die Füße schön in Bewegung halten, damit das nicht passieren kann!“

„Tut dir denn deine Hüfte heute gar nicht weh?“, frage ich vorsichtshalber. Könnte ja sein, dass Oma das gerade vergessen hat. Wenn ich nämlich mit ihr mal irgendwo hin will, dann sagt sie oft: „Heute nicht, meine Hüfte schmerzt so, es gibt anderes Wetter!“

„Nö, es geht mir ganz gut. Einem Spaziergang steht nichts im Wege!“

Mir fällt nichts mehr ein, deshalb gebe ich mich geschlagen. Wir packen uns warm ein, nehmen Emmy an die Leine und dann marschieren wir los. Es hat ein wenig geschneit in der Nacht. Emmy findet das toll, sie springt wie ein junger Hund durch den Garten und ich finde es plötzlich auch ganz schön. Als wir die ersten Schneeglöckchen im Garten entdecken, ist Oma völlig aus dem Häuschen.

„Guck mal!“, ruft sie fröhlich und zückt ihr Smartphone. „Das muss ich knipsen!“

„Pass auf, dass dein Finger nicht am Display festfriert!“, rate ich ihr, weil ich gerade wieder an die Fensterscheiben denken muss.

„Recht hast du!“ Oma steckt das Handy wieder in die Manteltasche. „Man muss ja auch nicht immer knipsen, wichtig ist, dass wir mit unseren Augen wahrnehmen, dass die Natur sich schon auf den Frühling vorbereitet, nicht wahr?“, sagt sie.

„Und wenn unsere Augen frieren, dann machen wir einfach die Deckel zu, ne?“

„Genau!“, sagt Oma und dann machen wir uns auf, auch außerhalb des Gartens nach dem Frühling zu suchen. Ja, so ist das mit Oma Betty und mir.