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Jane Morris - Hexenkräfte gegen Asmodis, Teil 1 von 8
Mein Name ist Jane Morris. Manche nennen mich die weiße Hexe. Manche bevorzugen den Ausdruck Schamanin, aber das ist dasselbe.
Sie haben Recht.
Ich bin eine Schamanin und Hexe.
Allerdings verwende ich meine Kräfte im Sinne des Guten und gehöre nicht zu jenen Schwarzmagiern und Dämonenbeschwörern, die nichts anderes als ihre eigenen Ziele im Kopf haben.
Ganz zu schweigen von jenen, die gar nicht mehr Herr ihrer selbst, sondern Sklaven der Hölle sind.
Der Großteil der Menschheit ahnt es nicht, weil sie es vielleicht gar nicht wahrhaben will.
Aber wir sind in einem Zustand ständiger Bedrohung.
Die Mächte der Hölle lauern nur auf ihre Chance, unsere Welt in Besitz nehmen und ihrer eigenen Sphäre der Verdammnis einverleiben zu können.
Cover: STEVE MAYER
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von Alfred Bekker und Silke Bekker
Die Abenteuer der Hexe Jane Morris
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by author
© 2012 der Digitalausgabe AlfredBekker/CassiopeiaPress
All rights reserved.
www.AlfredBekker.de
Mein Name ist Jane Morris. Manche nennen mich die weiße Hexe. Manche bevorzugen den Ausdruck Schamanin, aber das ist dasselbe.
Sie haben Recht.
Ich bin eine Schamanin und Hexe.
Allerdings verwende ich meine Kräfte im Sinne des Guten und gehöre nicht zu jenen Schwarzmagiern und Dämonenbeschwörern, die nichts anderes als ihre eigenen Ziele im Kopf haben.
Ganz zu schweigen von jenen, die gar nicht mehr Herr ihrer selbst, sondern Sklaven der Hölle sind.
Der Großteil der Menschheit ahnt es nicht, weil sie es vielleicht gar nicht wahrhaben will.
Aber wir sind in einem Zustand ständiger Bedrohung.
Die Mächte der Hölle lauern nur auf ihre Chance, unsere Welt in Besitz nehmen und ihrer eigenen Sphäre der Verdammnis einverleiben zu können.
Die meisten Menschen begnügen sich damit, die Oberfläche dessen zu sehen, was wirklich vor sich geht.
Die Fassade.
Ich gehöre nicht dazu.
Ich suche nach der Wahrheit, wage den Blick hinter den Vorhang.
Und was ist dort zu sehen?
Ein grausamer Kampf.
Ein Krieg, der im Verborgenen geführt wird.
Ein Krieg zwischen dem Licht und der Dunkelheit und die meisten von uns wissen nicht, dass sie in diesem Krieg willfährige Schachfiguren sind.
Bewegt auf einem überdimensionalen Schachbrett. Bewegt von Mächten, über deren Kräfte sie keine Vorstellung besitzen.
Die meisten Menschen glauben, selbst Herr ihrer Taten, ihres Geschicks und ihres Lebens zu sein.
Aber das ist eine Illusion. Einfach nur eine Illusion. Eine Seifenblase, die zerplatzt, wenn man sie der geringsten Wahrheitsprobe unterzieht.
Ich werde davon berichten.
Von den Blicken hinter den Vorhang, die ich gemeinsam mit einigen wenigen Eingeweihten gewagt habe.
Es ist mir gleichgültig, ob ich für verrückt gehalten werde.
Ich weiß, dass meine Hexenkräfte Realität sind.
Und ich weiß, dass die Mächte der Hölle Realität sind, so wie mein Freund Mike Blane und ich erst vor kurzem bei unserem Kampf gegen ein Höllenwesen namens ASMODIS erfahren mussten. Vorläufig war Asmodis in seine Schranken verwiesen worden.
Aber er war keineswegs besiegt.
Das war uns beiden klar.
Wir gingen davon aus, dass unser höllischer Gegner sich geschwächt in jene Sphäre zurückgezogen hatte, der er angehörte. Und wir hofften, dass diese Schwächung noch lange anhielt. Lange genug, bis wir ein magisches Mittel gefunden hatten, das ihn vielleicht länger dorthin verbannte, sodass er seinen schädlichen Einfluss nie wieder auszuüben in der Lage war.
Aber Mike Blane und mir war vollkommen klar, wie trügerisch diese Hoffnung sein konnte.
WIE trügerisch sie war, das sollten wir schon bald merken.
Die erhoffte Atempause im Kampf gegen die Hölle war nicht mehr als ein flüchtiger Augenblick.
Aber Zeit ist ja auch ein relativer Begriff.
*
Mike Blane und ich saßen beim Frühstück. Allerdings nicht zu Hause in meiner Wohnung im Londoner Stadtteil Bayswater oder gar in der von magischen Artefakten nur so wimmelnden Bleibe meines Lebensgefährten.
Nein, wir befanden uns im Dachgarten des Kaufhauses Derry & Toms in der Londoner Ladbroke Grove Road.
„Das Böse lebt“, sage Mike Blane, jener Privatdetektiv, den manche auch fast ehrfürchtig den Satansjäger nannten. „Daran musst du immer denken, Jane. So sehr wir auch auf unsere Erfolge stolz sein können - sie sind letztlich doch nicht mehr als ein Wassertropfen auf heißen Ofenplatten.“ Mike berührte dabei leicht den Mana-Kristall, jenes augenförmige Amulett, das er stets bei sich trug und das ihm die Anwesenheit magischer Energien anzeigte.
Ich lächelte.
Vielleicht etwas verkrampft, denn innerlich verfluchte ich an diesem heißen Tag den String-Tanga, für den ich mich entschieden hatte, weil alle anderen Slips bei dem enganliegenden Kleid, das ich trug, hässliche Abdrücke verursachten.
Machen sich Männer eigentlich auch Gedanken über solche Dinge?
Wahrscheinlich tragen sie einfach, was praktisch ist.
Gleichgültig, wie sehr es das Auge beleidigt.
Und es regt sich auch niemand darüber auf. Ein Blick über die männlichen Passanten, die zur gleichen Zeit wie wir den Dachgarten von Derry & Toms bevölkerten, legte davon ein beredtes Zeugnis ab. Aber so ist die Welt. Geteilt in männlich und weiblich. Und ungerecht.
Ich fragte: „Wann fährst du in dieses... Wie heißt dieses kleine Kaff noch mal?“
„Maryhill“, sagte Mike.
„Klingt ja aufregend.“
„Wahrscheinlich nur Routine. Es gibt da ein paar eigenartige Todesfälle. Ein gewisser Garnett wandte sich an mich. Er ist Verwalter auf Clathbourne Manor, einem adeligen Landsitz und meinte, mir etwas Wichtiges mitteilen zu müssen...“
„Ist denn etwas dran an der Sache?“
„Das weiß ich erst, wenn ich zumindest einen der Toten gesehen habe. Natürlich habe ich unseren Freund Chief Inspector Rob Berringer von Scotland Yard kontaktiert, aber der konnte mir auch nichts sagen, was mich irgendwie weitergebracht hätte.“ Mike lächelte und fuhr dann fort: „Wart's ab, wahrscheinlich bin ich schon heute Abend oder spätestens morgen wieder zurück.“
„Na, hoffentlich.“
Es kam immer wieder vor, dass wir uns für einige Zeit nicht sahen. Das war zwar schwer zu ertragen, musste aber wohl in Kauf genommen werden in Anbetracht der Tatsache, dass mein Lebensgefährte ein Privatdetektiv war.
Noch dazu ein Privatdetektiv, der sich vorzugsweise nicht mit gewöhnlichen Kriminalfällen beschäftigte, sondern mit Tatbeständen, die der Großteil der Menschheit schlichtweg leugnete.
Man nannte ihn schließlich nicht umsonst den SATANSJÄGER.
Ich blickte auf den Mana-Kristall um seinen Hals. Das Amulett begann aufzuleuchten.
„Sieh nur!“, flüsterte ich.
Aber Mike hatte es längst selbst bemerkt. Er blickte an sich herab, hob den Mana-Kristall leicht an. „Ja, hier muss irgend etwas in der Nähe sein, was..“
Mike sprach nicht weiter.
Er blickte sich um, scheinbar suchend. Tiefe Furchen hatten sich auf seiner Stirn gebildet.
Ich versuchte indessen, meine magischen Sinne zu aktivieren. Eine Sache der Konzentration.
Inzwischen musste ich keine Brille mehr tragen, um zu verhindern, dass man die magische Aktivität durch ein Leuchten in meinen Augen sofort erkennen konnte.
Zumindest jene, die Bescheid wussten und die Wirksamkeit solcher Kräfte als gegebene Naturerscheinung einfach akzeptierten.
Auch, wenn sie vielleicht keine befriedigende Erklärung zur Hand hatten.
Für alle anderen war es lediglich eine eigenartige Erscheinung. Um damit nicht die ungewollte Aufmerksamkeit meiner Umgebung auf mich zu ziehen, hatte ich aus diesem Grund früher eine Art Sonnenbrille getragen.
Nur filterte sie kein UV-Licht, sondern magische Kräfte.
Inzwischen konnte ich längst darauf verzichten, wenngleich ich die Brille trotzdem noch häufig bei mir trug.
So auch jetzt.
Sie befand sich in meiner Handtasche.
Mike starrte mich an.
„Deine Augen...“
„Man sieht es?“
„Ja...“
Ein Mann an einem Nachbartisch sah mich direkt an.
Er schien es nicht zu bemerken.
Niemand schien es zu bemerken.
Der Mana-Kristall leuchtete jetzt pulsierend auf.
Dieses Pulsieren wurde immer schneller.
Ich spürte einen leichten Kopfdruck.
Mir war etwas schwindelig.