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Ich hatte es nie vergessen können. Es war unauslöschlich in meine Erinnerung eingebrannt, obwohl sich das Furchtbare schon vor vielen Jahren ereignet hatte. In meiner Vorstellung war es erst gestern, dass ich John Blizzard, den psychopathischen Killer hinter Schloss und Riegel gebracht hatte. Und ich hörte immer noch seinen Racheschwur. Und heute Morgen war er aus dem Hochsicherheitstrakt entkommen ...
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Seitenzahl: 127
Cover
Impressum
Ich war ihr Bodyguard
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Johnny Cris
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1186-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Ich war ihr Bodyguard
Ich war ihr Bodyguard
Foster ging zur Bar und gönnte sich einen Schluck, während er die Augen schloss und sich Neilas perfekten Körper vorzustellen versuchte.
Als der Summer der Tür ging, fühlte Foster, wie ihn ein Prickeln freudiger Erregung durchlief. Neila war da!
Er eilte zur Tür, riss sie auf und fuhr zurück, als er in die hässlich schwarze Mündung einer Pistole blickte.
Der Schalldämpfer schluckte den Knall, als die Kugel aus dem Lauf fuhr und Ben Foster tötete.
Ein hohles Klingeln kündigte an, dass der Aufzug den dreiundzwanzigsten Stock erreicht hatte.
Zischend glitten die Türen beiseite, und Neila Stevens trat auf den Korridor hinaus, dessen roter Teppich nach beiden Seiten führte.
Die junge Frau nahm ihre Sonnenbrille ab, jetzt brauchte sie nicht mehr zu fürchten, erkannt zu werden. Sie verglich die Nummern, die über den Zimmertüren angebracht waren, mit der Zahl, die sie sich auf dem kleinen Block notiert hatte, den sie in den Händen hielt.
Vor der Tür mit der Aufschrift »23011« blieb sie stehen, atmete tief durch und wollte anklopfen.
Überrascht stellte sie fest, dass bereits offen war …
»Ben?«, fragte Neila vorsichtig in die Stille hinein. Als keine Antwort kam, trat sie kurz entschlossen ein.
Es war das richtige Zimmer – daran bestand kein Zweifel. 23011 – genau wie sie es am Telefon vereinbart hatten.
Aber von Ben fehlte jede Spur …
»Ben? Bist du da?«, fragte Neila trotzdem, während ein ungutes Gefühl in ihr aufstieg.
Ben hatte wieder einmal eine Suite gemietet – wohl, um sie damit zu beeindrucken. Neila durchquerte den großzügigen Wohnbereich und warf einen Blick ins Badezimmer. Brennende Kerzen standen überall herum. Ben war ein hoffnungsloser Romantiker. Wo mochte er nur stecken?
»Hör auf mit dem Unsinn, Ben«, meinte Neila unsicher. »Du machst mir Angst. Ich weiß doch, dass du hier irgendwo …«
Ihre Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie den Vorhang beiseite zog, der das Schlafzimmer vom Wohnbereich trennte.
Dort auf dem Bett lag Ben und starrte Neila aus weit aufgerissenen Augen an.
Aber das in schreiendes Rot gefärbte Laken verriet der jungen Frau, dass er sie nicht mehr sehen konnte.
Ben war tot …
»Ben …?«
Neila merkte, wie ihre Beine weich zu werden begannen. Ihr Herz begann wie wild zu schlagen, Übelkeit befiel sie.
Wankend trat sie einen Schritt auf den Leichnam ihres Liebhabers zu und im gleichen Augenblick gewahrte sie den Schatten, der hinter ihr im Halbdunkel lauerte.
Mit einem Aufschrei des Entsetzens fuhr Neila herum.
Sie sah die dunkel gekleidete Gestalt hinter sich stehen und hatte einen Sekundenbruchteil lang das Gesicht eines fremden Mannes vor sich, fahl und kantig, mit tief liegenden Augenhöhlen und kahlem Schädel …
Dann zuckte die rechte Hand des Fremden plötzlich empor, und Neila sah die Waffe, die der Mann in den Händen hielt.
Grausige Bilder durchzuckten ihr Bewusstsein, in denen sie sah, wie Ben getötet wurde und schon erwartete auch sie, von der tödlichen Kugel erfasst und niedergestreckt zu werden.
Doch plötzlich erfasste etwas von Neila Besitz, das sie zuvor nie erfahren hatte – der bloße Instinkt, überleben zu wollen. Blitzschnell schoss ihr rechter Fuß empor und erwischte das Handgelenk des Killers.
Der Mann in Schwarz stieß ein schmerzvolles Grunzen aus und ließ prompt seine Waffe fallen.
Jetzt!
Neila dachte nicht daran zu warten, bis der Kerl seine Pistole wieder in den Händen hielt. Mit einem Aufschrei warf sie sich gegen ihn, stieß ihn zur Seite und war im nächsten Moment an ihm vorbei.
Hinaus, sie musste hinaus!
Wie in Zeitlupe sah Neila sich selbst durch die Hotelsuite irren, während das albtraumhafte Gefühl sie quälte, dass ihre Füße sie nicht vom Fleck trugen.
Sie hörte das Fluchen des Mörders hinter sich, der im Halbdunkeln nach seiner Waffe suchte. Dann drang plötzlich ein hohles Keuchen an ihr Ohr und sie fühlte, wie eines der todbringenden Geschosse sie knapp verfehlte.
Tränen schossen ihr in die Augen, während sie in den Korridor hinaus rannte und ein verzweifelter Schrei sich ihrer Kehle entrang.
»Hilfe! Bitte! Helfen Sie mir!«
Aber keine der Zimmertüren öffnete sich. Mochte es daran liegen, dass keine weiteren Gäste auf dieser Etage nächtigten oder dass niemand daran gelegen war, sich Ärger einzuhandeln?
Neila rannte den Korridor hinab, der ihr jetzt endlos erschien. Gehetzt sah sie über die Schulter zurück.
Da war er! Der Mann im schwarzen Anzug kam gerade aus Bens Zimmer, sein Gesicht eine vor Wut verzerrte Fratze. Der Killer legte an …
Instinktiv warf sich Neila zu Boden, während die Projektile über sie hinwegpeitschten und sich in die pastellfarbene Wand nagelten.
Sofort sprang die junge Frau wieder auf, setzte ihre verzweifelte Flucht fort. Der Fahrstuhl! Sie musste ihn erreichen …
Nur noch wenige Meter trennten sie davon.
Fünf, vier, drei …
Endlich erreichte sie den Lift. Erleichterung beflügelte ihre Schritte, als sie sah, dass die Türen noch offen standen. Neila schlüpfte hinein, drückte wahllos einen der Knöpfe.
Die wenigen Augenblicke, die vergingen, bis die schweren Türen sich geräuschvoll zu schließen begannen, waren eine Qual. Neila hörte, wie die Schritte ihres Verfolgers den Gang entlang stampften, immer lauter wurden …
Endlich setzten sich die beiden Türhälften in Bewegung, glitten langsam aufeinander zu. Neila wollte aufatmen, als der schwarze Arm des Killers durch den verbliebenen Spalt schoss.
Neila schrie auf, als die Hand des Mörders wie der Tentakel einer Krake nach ihr tastete. In ihrer Not griff sie danach und biss zu.
Blut spritzte aus der Wunde hervor. Der Killer stöhnte und zog seine Hand zurück.
Die Türhälften schlossen sich, und mit leisem Klingeln trat der Fahrstuhl seinen weiten Weg in die Tiefe an.
Schwer atmend starrte Neila auf die Tür, als erwarte sie dort jederzeit die Fratze des Killers auftauchen zu sehen.
Erst als der Lift den sechzehnten Stock passierte, wurde ihr bewusst, dass sie der tödlichen Gefahr entronnen war …
Erschöpft sank sie an der glatten Innenwand des Lifts nieder und vergrub ihr Gesicht in ihren schweißnassen Handflächen.
Irgendwann ließ das Klingeln der Aufzugtür sie hochschrecken.
Der Lift hatte angehalten.
Neila raffte sich auf die Beine, zwang sich einen Blick in den dunklen Korridor hinauszuwerfen.
In ihrer Panik hatte sie den untersten Knopf der Tastatur gedrückt – sie befand sich im Kellergeschoss des Hotels. Der Korridor bog sich in einem weiten Halbkreis, so dass Neila keines seiner Enden sehen konnte. Monotones Stampfen drang an ihr Ohr …
Neila trat auf den Gang hinaus. Die Absätze ihrer Schuhe verursachten ein lautes Klicken auf dem kahlen Betonboden. Plötzlich mischte sich ein weiteres Geräusch zu der gespenstischen Tonkulisse, die den Keller beherrschte.
Der Lastenaufzug, dessen schmaler Zugang dem des Personenlifts gegenüber lag, war angesprungen.
Gebannt starrte Neila auf die Anzeige.
15 … 14 … 13 … 12 …
Der Aufzug kam immer näher. War es der Killer, der …
Die junge Frau begann zu laufen.
Ihre Schritte tönten durch die unheimliche Dunkelheit. Sie konnte nicht daran glauben, dass es einer der Bediensteten oder ein verirrter Hotelgast war, der den Lift um diese Zeit benutzte.
Sie konnte hören, wie der Lastenaufzug plötzlich stoppte und seine Türen sich öffneten.
Plötzlich waren Neilas Schritte nicht mehr die Einzigen, die von den kahlen Wänden widerhallten … Schon sah sie einen Schatten auf den Korridor treten.
Das schummrige Halbdunkel des Korridors wich jäh hartem Neonlicht, als Neila sich unerwartet in der Wäscherei des Hotels wieder fand. Große Waschmaschinen, die das unheimliche Stampfen verursachten, das Neila gehört hatte, wogen mit mechanischer Gleichgültigkeit ihre Ladungen hin und her. Riesige Wäschecontainer, die mit schmutzigen Laken vollgestopft waren, standen überall herum.
Neilas Blicke flogen hin und her.
Ihr Verfolger würde die Wäscherei jeden Augenblick erreichen …
Sie erwog, sich in einem der Wäschecontainer zu verstecken, konnte sich aber dann doch nicht dazu entschließen. Urplötzlich fiel ihr Blick auf den vergitterten Abwasserschacht, der im Zentrum des großen Raumes in einer Bodenvertiefung eingelassen war.
Neila zögerte keine Sekunde. Sie fiel auf die Knie nieder, bohrte ihre schlanken Finger in den dünnen Spalt zwischen dem Gitter und der Einfassung. Ihre Fingernägel brachen, Blut sickerte aus den Rissen, die das rostige Metall in ihre Haut ritzte.
Neilas Muskeln spannten sich, als sie versuchte, das Gitter aus seinem Sockel zu stemmen.
Die Schritte auf dem Gang wurden lauter.
Die junge Frau ließ nicht locker. Schweiß trat ihr auf die Stirn, Tränen schossen ihr in die Augen, während sie mit zusammengebissenen Zähnen an dem Gitter zerrte – bis es schließlich nachgab.
Neila zog das schwere Metall zur Seite und ließ sich in die entstandene Öffnung hinab.
Übel stickiger Geruch drang ihr von unten entgegen, aber Neila blieb keine Zeit, sich darum zu kümmern. Mit letzter Kraft holte sie das Gitter wieder in seinen Sockel zurück, zog und zerrte, bis es sich träge in seine Einfassung senkte.
Einen halben Herzschlag später betrat Neilas Verfolger die Wäscherei.
Es war der Killer!
Die junge Frau hielt den Atem an, als sie versuchte, durch die dicken Gitterstäbe einen zweiten Blick auf Bens Mörder zu erhaschen. Es gelang ihr nicht. Sie sah nur die rechte Hand des Schurken, in der er seine Waffe mit Schalldämpfer hielt …
Plötzlich legte der Killer auf die Wäschecontainer an und drückte ab. Eine Reihe von Kugeln durchschlug pfeifend das dünne Metall und grub sich in den weichen Inhalt. Neila war froh, nicht ihrem ersten Impuls gehorcht und sich dort versteckt zu haben.
Als kein Schrei und kein Stöhnen ertönte, beschloss der Unbekannte, es mit einer anderen Masche zu versuchen …
»Neila Stevens«, sagte er mit kehliger Stimme, »ich weiß, dass du dich irgendwo versteckst. Komm nur heraus, mein Täubchen …«
Neilas Puls raste.
Der Killer kannte ihren Namen!
Damit war ihre schlimmste Befürchtung eingetroffen, der Kerl hatte sie erkannt!
Das bedeutete, dass sie nicht mehr sicher war, nirgends mehr. Sie musste sich versteckt halten, bis es ihr gelang, die Polizei zu benachrichtigen …
Mit aller Macht zwang die junge Frau sich zur Ruhe. Sie konnte hören, wie die Schritte des Killers sich dem Gitterschacht näherten, und ließ sich tiefer in die schützende Dunkelheit hinab.
Ohne Zögern stieg sie in das schmutzige Abwasser, das ihr bis zur Hüfte reichte. Sofort sog ihre Kleidung sich damit voll, und sie begann erbärmlich zu frieren.
Wieder sagte der Killer dort oben irgendetwas. Aber Neila achtete gar nicht mehr darauf. Sie folgte der Strömung des Wassers bis zu einer Biegung, wo der Schacht in das System der Straßenkanalisation mündete.
Fürs Erste war sie ihrem Häscher entkommen.
***
Mr. Highs Anruf hatte mich in den frühen Morgenstunden aus den Federn gerissen. Ich fühlte mich müde und elend, als ich den Kragen meines Mantels hochgeschlagen, auf der 43. Straße stand.
Es war ein typischer New Yorker Wintermorgen. Eiskalter Wind fegte von Jersey her über die Insel, und grauer Nebel hing tief über der Stadt, der die oberen Etagen der Wolkenkratzer einhüllte.
Phil Decker, mein Freund und Kollege, sah auch nicht besser aus als ich, als er aus seinem Taxi stieg. Wir begrüßten uns wortkarg.
Dann betraten wir das Haus, vor dem ich gewartet hatte. Es war das Imperial Plaza, eines der besten und nobelsten Hotels der Stadt.
Normalerweise war das Plaza weithin für seinen Service bekannt. In der letzten Nacht hatte dieser Service ziemlich zu wünschen übrig gelassen – der Kongressabgeordnete Benjamin Foster war in einer der Suiten ermordet aufgefunden worden.
Der Fahrstuhl trug uns in den 23. Stock hinauf. Das Blitzlichtgewitter der Spurensicherung ging gerade nieder, als wir am Schauplatz des Verbrechens eintrafen.
»Wie sieht’s aus, Mike?«, erkundigte ich mich bei Mike Castello, dem Chef unserer Spurensicherung, der wie immer in seinem abgetragenen Trenchcoat steckte.
»Verdammte Schweinerei, Jerry. Sieht ganz nach Raubmord aus. Jemand hat Foster aus nächster Nähe niedergeschossen und seine Brieftasche mitgehen lassen.«
»Hier im Bett?«, fragte Phil.
»Kaum«, schüttelte Castello den Kopf. »Da sind Blutspuren im Gang und an den Wänden. Sieht ganz so aus, als hätte es Foster bereits beim Öffnen der Tür erwischt. Aber um Genaueres sagen zu können, müssen wir den Laborbericht abwarten.«
Ich nickte. Vorschnelle Schlüsse konnten oft verhängnisvoll sein, zumal dann, wenn es sich bei dem Mordopfer um ein so hohes Tier wie Ben Foster handelte. Es war auch gut vorstellbar, dass der Mörder uns nur glauben machen wollte, dass es sich um einen simplen Raubmord handelte …
Die Kugel hatte Foster direkt in die Stirn getroffen, ein ziemlich großes Kaliber, wahrscheinlich mit Schalldämpfer abgefeuert. Aber auch wenn nicht, keines der anderen Zimmer auf dieser Etage war belegt. Vermutlich hätte Fosters Ermordung auch dann kein Aufsehen erregt, wenn es dabei laut geknallt hätte.
Plötzlich fiel mir ein kleiner Notizblock auf, der auf dem blutbesudelten Teppich lag. Ich zog mir einen der Latexhandschuhe über und hob das Blöckchen auf.
»Was gefunden?«, erkundigte Phil sich.
Ich zuckte mit den Schultern. »Da hat jemand Fosters Zimmernummer notiert«, stellte ich fest.
»Der Mörder?«, mutmaßte Phil.
Ich verzog das Gesicht. »Schwer zu sagen. Wenn ja, können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es eine Frau war.«
Ich hielt Phil den Notizblock unter die Nase, worauf seine Augen sich erstaunt weiteten.
»Teuer«, meinte er anerkennend.
»Finde ich auch. Die Frage stellt sich also, wieso eine Frau, die ein 500 Dollar-Parfüm benutzt, es nötig hat, an Foster einen Raubmord zu begehen. Das stinkt doch zum Himmel.«
»Es riecht zum Himmel«, verbesserte Phil mich mit bitterem Grinsen. »Auf jeden Fall sollten wir die Fingerabdrücke auf dem Papier vergleichen lassen mit …«
Das Trillern meines Handys unterbrach ihn.
Ich griff an meine Hüfte, beförderte das kleine Gerät zutage und betätigte die Empfangstaste.
»Hier Cotton.«
Am anderen Ende der Leitung war Mr. High und was der Chief uns zu sagen hatte, ließ den Fall plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen.
»Verstanden«, sagte ich, steckte das Handy wieder weg und warf Phil einen vielsagenden Blick zu.
»Der Chef will uns sehen«, erklärte ich leise und hielt den Notizblock hoch. »Sieht so aus, als hätte unsere geheimnisvolle Unbekannte sich gemeldet …«
***
Zwanzig Minuten später trafen wir im FBI-Hauptquartier an der Federal Plaza ein und nahmen den Lift zu Mr. Highs Büro.
Der Chef saß wie immer hinter seinem Schreibtisch, als wir sein Büro betraten.
Er begrüßte uns und kam dann gleich zur Sache. »Dieser Anruf ging heute morgen in der Zentrale ein. Ich möchte, dass Sie sich das anhören.«
Mit Gesten bedeutete er uns, auf den beiden Besucherstühlen Platz zu nehmen, und schaltete das Tonbandgerät ein.
Zuerst hörten wir nur ein Rauschen, dann ein Piepsen – und schließlich die heisere Stimme einer jungen Frau …
»Ist dort der FBI …? Hören Sie … ich bin … ich werde verfolgt. Ich habe es gesehen … ich habe alles gesehen. Ben Foster.. sie haben ihn ermordet. Ich habe den Mörder gesehen. Aber jetzt … Die sind hinter mir her! Bitte, helfen Sie mir! Lassen Sie mich nicht allein. Treffen Sie mich heute Abend vor der Bibliothek in der Zweiundvierzigsten …«
Ein Klicken in der Leitung ließ die junge Frau verstummen. Phil und ich sahen uns betroffen an.
»Was halten Sie davon?«, erkundigte sich Mr. High.
»Klingt plausibel«, erwiderte Phil. »Wir haben in Fosters Suite einen Notizblock gefunden, der augenscheinlich einer Frau gehörte. Da er unser einziger Anhaltspunkt ist, sind wir von einer weiblichen Täterin ausgegangen.«