1,99 €
Zuerst sah es nach einem Autounfall aus, bei dem Harvey Lester gestorben war. Doch Lester war ein Freund des Bürgermeisters und der glaubte nicht an einen Unfall. Bei unseren Ermittlungen stießen Phil und ich auf die Spur des geheimnisvollen Radiomannes, der mit manipulativen Kräften Menschen in den Wahnsinn trieb ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 123
Cover
Impressum
RADIO KILL – Die Stimme, die den Tod befahl
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Johnny Cris
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1213-3
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
RADIO KILL – Die Stimme, die den Tod befahl
Harvey Lester war auf dem Weg nach Hause.
Es war ein langer Bürotag gewesen – lang, aber voller Erfolg. Das Geschäft mit ›Surtec Enterprises‹ war unter Dach und Fach, Cheryl hatte sich von ihrer besten Seite gezeigt.
In seiner guten Laune stellte der Geschäftsmann das Radio ein, das in die Konsole seines mächtigen Wagens eingelassen war. Südamerikanische Rhythmen drangen aus den Lautsprechern, Rhumba und Salsa, die Lester noch mehr in Hochstimmung versetzten. Er bedauerte, nicht die Zeit gehabt zu haben, den Geschäftsabschluß mit Cheryl zu feiern – doch wenn er an diesem Abend erst wieder spät nach Hause kam, würde Phyllis Verdacht schöpfen …
Das Musikstück war zu Ende, der Radiosprecher meldete sich zu Wort.
»Hey, Lester«, sagte der Mann im Radio lauernd. »Wie geht’s dir, du alter, geiler Bock …?«
Einen Augenblick lang glaubte Lester, seine von einem harten Bürotag ermüdeten Sinne hätten ihm einen üblen Streich gespielt.
Ungläubig starrte er auf das Radio, das jetzt plötzlich schwieg.
»Ja, ich rede mit dir, du mieser Kotzbrocken«, meldete sich das Gerät plötzlich wieder zu Wort, und Lester zuckte zusammen. Unwillkürlich riß er am Lenkrad, scherte kurz zur Seite aus, was den Fahrer eines entgegenkommenden Pkw dazu veranlaßte, heftig zu hupen.
»Verdammt, was …«
Lester fühlte, wie sich sein Pulsschlag beschleunigte. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn, während er ungläubig auf das Radio starrte, anstatt sich um den Verkehr auf dem belebten Freeway zu kümmern.
Das konnte doch nicht sein!
Es war gegen alle Vernunft!
Wie konnte das Radio ausgerechnet ihn …?
»Du fragst dich jetzt sicher, wie das möglich sein kann«, sagte die Stimme aus dem Radio und lachte überlegen. »Ich will es dir sagen, Lester: Ich bin dein schlechtes Gewissen. Ich weiß alles über dich, und es wird Zeit, daß ich mit dir spreche.«
»M-mein schlechtes Gewissen?« echote der Geschäftsmann heiser. Er fühlte, wie ihm heiß und kalt wurde. Seine Vernunft und eine plötzliche, irrationale Angst führten in seinem Inneren einen heftigen Kampf miteinander.
Er fühlte sich elend, durchschaut, beobachtet.
»Wer – wer bist du?« fragte er, dabei ganz vergessend, daß es sich nicht um ein Telefon, sondern um ein Radio handelte. Wer immer am Sender saß, konnte ihn nicht hören.
»Was ist, Lester? Bist du überrascht? Konntest du dir nicht denken, daß ich mich irgendwann zu Wort melden würde?«
Lesters Gedanken rasten, während er weiter seinen Buick über die breite Straße steuerte. Die Scheinwerfer der entgegenkommenden Fahrzeuge blendeten ihn, spiegelten sich auf dem regennassen Asphalt. In weiter Ferne war die hell erleuchtete Skyline von Manhattan zu sehen – wäre er doch nur schon dort!
Sein schlechtes Gewissen – was hatte das zu bedeuten? Was, zum Teufel, sollte dieser faule Zauber?
Gerade war der vernunftbegabte Teil von Lesters Bewußtsein wieder dabei, Oberhand zu gewinnen, als ihm die Stimme aus dem Radio den nächsten Stoß versetzte.
»Ich weiß alles, Lester«, verkündete sie lapidar. »Ich weiß, daß du deine Frau betrügst – mit Cheryl Danning, dieser Schlampe!«
Instinktiv trat Harvey in die Bremsen, daß sein bulliges Fahrzeug ins Schlingern geriet. Der Truck, der hinter ihm fuhr, betätigte sein Signalhorn und scherte zum Überholen aus.
»Das – das ist nicht möglich«, stammelte der Geschäftsmann erschrocken. »Das ist nicht möglich!«
»Du wunderst dich sicher, woher ich das alles weiß – wo du dir doch soviel Mühe gegeben hast, dein Verhältnis zu deiner Geschäftspartnerin zu verbergen. Die Treffen nach Dienstschluß, die Suite im Calorra Hotel, das Apartment in Brooklyn Heights, das auf den Namen Burton Keeley eingetragen ist …«
Harvey Lester zuckte bei jedem der Worte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Er fühlte sich durchschaut bis in den letzten Winkel seiner sündigen Seele.
Alles, was die Stimme im Radio sagte, entsprach der Wahrheit!
Cheryl und er hatten tatsächlich ein Verhältnis, und sie hatten alles daran gesetzt, niemanden davon wissen zu lassen. Sie hatten offizielle Meetings anberaumt, um sich öfter sehen zu können, waren bei Geschäftsreisen im selben Hotel abgestiegen, unterhielten zusammen ein kleines Apartment in Brooklyn Heights, in dem sie sich einmal pro Woche trafen.
Sie hatten sich stets bemüht, alles so geheim wie möglich zu halten, so dezent wie möglich abzuwickeln, damit niemand was merkte, am wenigsten Lesters Ehefrau – wie konnte die Stimme im Radio also davon wissen?
»Ich bin dein schlechtes Gewissen, Lester«, brachte der Radiomann in Erinnerung. Seine Stimme war weich und angenehm – aber sie hatte auch etwas Gemeines. »Du bist ein mieser kleiner Betrüger, nichts weiter. Wahrscheinlich aber hältst du dich für den Größten, weil du mal wieder einen millionenschweren Deal abgeschlossen hast. Aber das Gegenteil ist der Fall, Lester. Du bist und bleibst ein Versager, der lediglich ein glückliches Händchen hat, wenn es darum geht, Geschäfte abzuschließen und deine Verhandlungspartner über den Tisch zu ziehen. Doch von den Dingen, auf die es im Leben wirklich ankommt, hast du nicht die geringste Ahnung. Was ist mit deiner Frau Phyllis? Sie sitzt zu Hause, Lester, einsam und allein, wartet darauf, daß du zu ihr zurückkommst – und was machst du? Du betrügst sie, du verdammtes Schwein!«
»Aber – aber ich …«, stammelte der Geschäftsmann, als müsse er sich rechtfertigen. Jedes Wort, das der Mann im Radio sprach, traf ihn wie ein Hammerschlag.
Nervös wischte er sich den Schweiß von der Stirn, weiter bemüht, seinen Wagen auf Kurs zu halten und nach Hause zu steuern. Mehrmals dachte er daran, anzuhalten und auf den Seitenstreifen zu fahren, aber er wollte nach Hause, nur nach Hause …
»Du bist ein Versager, Lester«, bohrte die Stimme weiter. »Ein elender Versager. Sieh der Wahrheit ins Auge! Wohin hast du es im Leben gebracht? Du hast keine Kinder, keine richtige Familie, nur einen Haufen Geld. Im Grunde deines Herzens bist du ein einsamer Mann, eine traurige Existenz und ein verdammt armes Schwein. Ich verachte dich, Harvey Lester, so, wie du dich selbst verachtest – wie dich jeder verachtet, der dich kennt und …«
Abrupt verstummte die Stimme – in einem jähen Willensakt hatte der Geschäftsmann zur Konsole gegriffen und das Radio einfach ausgeschaltet.
Die Stille, die von einem Augenblick zum anderen herrschte, war wohltuend.
»So«, knurrte Lester triumphierend. »Nun ist endlich Ruhe …«
Doch die Worte der unheimlichen Stimme wirkten wie ein Gift in ihm nach.
Hatte die Stimme im Radio nicht irgendwie recht gehabt mit dem, was sie gesagt hatte?
War er nicht tatsächlich ein Versager? Ein ruchloses Schwein, das seine Frau betrog?
Das Klingeln des Autotelefons riß Harvey Lester aus seinen Gedanken.
Mit zitternder Hand griff er zum Hörer, um das Gespräch entgegenzunehmen. Sicher war es Jenkins, der ihm die letzte Gewinnprognose durchgeben wollte – oder Cheryl, die …
»Ja?« meldete er sich mit leicht bebender Stimme.
»Ich bin dein Gewissen, Lester«, drang die Radiostimme jetzt aus dem Telefon. »Glaub nicht, daß du mich so leicht loswerden kannst! Jahrelang habe ich geschwiegen – doch jetzt werde ich reden. Alle Welt wird erfahren, was für ein stinkender Mistkerl du bist!«
»Nein!«
Harvey Lester keuchte. Sein Gesicht wurde bleich, seine Augen weiteten sich, sein Mund öffnete sich zu einem durchdringenden Schrei.
Er zuckte krampfhaft, riß am Lenkrad. Der Buick, der gerade über die Williamsburg Bridge fuhr, begann zu schlingern.
Lester kurbelte am Lenkrad, um das Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bringen – doch der Wagen scherte aus, rammte ein anderes Fahrzeug, dessen Fahrer heftig hupte.
Lester fühlte den Schweiß auf seiner Stirn, sah den nassen Asphalt dahinrasen, während sich seine Gedanken ziellos im Kreis drehten. Er war zu verwirrt, um einen klaren Gedanken zu fassen.
Plötzlich vor ihm das Heck eines anderen Fahrzeugs. Lester hatte ein zu hohes Tempo drauf, schoß auf den Wagen vor ihm zu, würde ihn rammen!
Er ließ den Telefonhörer fallen, den er noch immer krampfhaft in seiner Rechten gehalten hatte, packte das Lenkrad mit beiden Händen und riß es nach rechts.
Die Konstruktion des Buick protestierte ächzend, doch die Lenkung sprang an, beförderte das Fahrzeug auf die rechte Fahrbahn – wo es mit einem anderen Fahrzeug kollidierte.
Lester stieß einen entsetzten Schrei aus, als sein Fahrzeug von einem schweren Stoß erschüttert wurde. Wie von Sinnen kurbelte er am Lenkrad und trat auf die Bremse.
Sein Wagen begann wieder zu schlittern, drehte sich plötzlich wie ein Kreisel – und prallte mit dem Heck voraus gegen die Absperrung der Brücke.
Funken stoben, als Metall auf Metall traf. Das Drahtgitter der Absperrung riß wie Papier – und wie ein Geschoß brach Lesters Limousine hindurch.
Für einen winzigen Augenblick kam der Buick zum Stehen, blieb genau auf der Kante der Brücke liegen, die Vorderachse noch auf der Fahrbahn, das Heck des Fahrzeugs bereits über der gähnenden Tiefe.
Eine Sekunde lang glaubte Lester, der tödlichen Falle noch entgehen zu können. Vorsichtig griff er nach dem Hebel der Fahrertür, während er im Rückspiegel die dunkel schimmernde Fläche des East River sehen konnte.
Dann – ein entsetzliches Knirschen, ein schrecklicher Moment der Erkenntnis – und der Wagen verlor sein labiles Gleichgewicht und stürzte mit dem Heck voraus in die Tiefe!
Zwei, drei Sekunden freier Fall – dann bohrte sich die schwere Karosserie in die in der Brückenbeleuchtung glitzernde Wasserfläche. Das Wasser spritzte nach allen Seiten weg, der Wagen sank gluckernd tiefer, dann war er verschwunden.
Lediglich die schillernde Ölschicht, die sich auf dem Wasser verteilte, zeugte noch von dem tragischen Unglück, das sich eben ereignet hatte.
***
Am nächsten Morgen rief uns Mr. High schon früh zu sich ins Büro – und ich ahnte, daß ein neuer Fall vor uns lag.
Tatsächlich sollte mich mein Gefühl nicht täuschen, doch noch ahnte ich nicht, daß dieser Fall zu einem der unheimlichsten und außergewöhnlichsten werden würde, die ich je zu bearbeiten hatte. Schon deswegen, weil er mich persönlich betreffen sollte – sehr persönlich …
Mein Partner Phil Decker und ich traten durch die dicke, mit Leder beschlagene Tür ins Büro unseres Vorgesetzten, das mit seiner nüchternen Einrichtung, dem großen New Yorker Stadtplan an der Wand und dem Sternenbanner in der Ecke gleichzeitig Autorität und Vertrautheit ausstrahlte – so wie der Mann, der hinter dem bulligen Schreibtisch saß und uns freundlich begrüßte.
»Ah, Jerry, Phil. Guten Morgen.«
»’n Morgen, Sir«, erwiderte ich den Gruß, während wir in den Besuchersesseln Platz nahmen.
»Was gibt es, Sir?« fragte Phil.
Mr. High blickte uns an, zögerte ein wenig. »Es tut mir leid, meine Herren, daß ich Sie mit dieser Sache behelligen muß«, begann er schließlich, »aber Sie sind zur Zeit frei und haben keinen anderen Fall zu bearbeiten. Außerdem hat der Bürgermeister ausdrücklich nach Ihnen beiden verlangt.«
»Der Bürgermeister?« fragte Phil argwöhnisch nach. »Worum geht es, Sir? Sollen wir die Parkuhren vor dem Rathaus überprüfen?«
»Nein, Phil«, sagte Mr. High, und die Tatsache, daß der SAC keine Miene verzog, verriet, daß es sich wohl um etwas Ernsteres handeln mußte. »Vergangene Nacht ereignete sich auf der Williamsburg Bridge ein Unfall mit tödlichem Ausgang.«
»Ein Unfall, Sir?«
»Ja, Jerry. Ein Pkw kam aus bislang noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab, geriet ins Schleudern und durchbrach die Abgrenzung. Das Fahrzeug stürzte in den Fluß, der Fahrer kam dabei ums Leben.«
»Schlimme Sache, Sir«, sagte ich. »Allerdings – mir ist noch immer nicht ganz klar, was wir vom FBI mit der Sache zu tun haben sollen.«
»Vor zehn Minuten«, erklärte unser Chef, »erreichte mich ein Anruf des Bürgermeisters. Er hat von dem Unfall erfahren und ist sehr besorgt. Das Todesopfer – ein Geschäftsmann namens Harvey Lester – war ein sehr guter Freund von ihm.«
»Und, Sir?« fragte ich.
Der SAC des New Yorker FBI-Büros gönnte sich einen tiefen Seufzer. »Ich weiß, Jerry«, bekannte er, »daß Verkehrsunfälle nicht in die Zuständigkeit unserer Behörde fallen, doch der Bürgermeister hat uns inständig um unsere Mithilfe bei der Lösung dieses Falles gebeten.«
»Des Falles, Sir? Ich dachte, es handelt sich um einen tragischen Verkehrsunfall?«
»Das eben sollen Sie herausfinden, Jerry. Der Bürgermeister ist überzeugt davon, daß es kein Unfall war – er tippt auf Sabotage.«
»Hat er denn einen Grund zu dieser Annahme?«
»Nun«, antwortete Mr. High in einem Tonfall, der verriet, daß er die Verdachtsmomente unseres Stadtoberhauptes nicht unbedingt teilte, »er kannte Mr. Lester gut, und er kann sich einfach nicht vorstellen, daß der Unfall auf einen Fehler des Fahrers zurückzuführen ist.«
»Gibt es denn Zeugen des Unfalls?« erkundigte ich mich. »Was sagen die?«
»Die Autofahrer, die zur selben Zeit wie Lester auf der Brücke unterwegs waren, gaben einhellig an, daß er wie ein Verrückter gefahren sei, schnell und unkontrolliert. Er ist mit einem anderen Pkw zusammengeprallt, ehe er die Begrenzung der Brücke durchbrach.«
»Hm«, machte ich. »Weiß der Bürgermeister das?«
»Er weiß es«, versicherte Mr. High, »aber er bleibt bei seiner Meinung, daß Lester ein guter, verantwortungsvoller Autofahrer gewesen sei. Ein Fehlverhalten wie dieses sei ihm unerklärlich.«
»Ach so?« fragte Phil skeptisch. »Und deswegen tippt er auf Sabotage und verständigt den FBI?«
»Ich weiß, wie seltsam Ihnen das vorkommen muß, aber wenn uns der Bürgermeister persönlich um Hilfe bittet, haben wir keine Wahl. Stellen Sie zumindest der Form halber ein paar Nachforschungen an, bis wir ausschließen können, daß es sich bei Mr. Lesters Tod um einen Anschlag handelte.«
»All right, Sir«, sagte ich und seufzte.
Aber ich konnte Mr. High verstehen – als Leiter einer Bundesbehörde, die in einer Großstadt wie New York ansässig ist, sitzt er ständig zwischen den Stühlen, muß sich bemühen, sowohl der Stadt als auch den föderalen Aufgaben des FBI nachzukommen. Da ist es ganz dienlich, bisweilen durch derartige Gefälligkeiten die Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden ein wenig zu ölen. Mit Bestechung oder dergleichen hat das nichts zu tun, man hält so nur ein System aufrecht, das letztendlich auch sehr gut funktioniert.
»Wir sind schon unterwegs, Sir«, versicherte ich, während wir uns von unseren Stühlen erhoben und zur Tür gingen.
»Danke«, sagte Mr. High und nickte uns noch einmal zu. Unser Chef wußte, daß er sich auch bei diesem Fall voll auf uns würde verlassen können – wenngleich Phil und ich kein Hehl daraus machten, daß wir nicht gerade begeistert über diesen Fall waren, denn wir kamen uns schon ein bißchen wie zu Verkehrspolizisten degradiert vor.
»Das ist einfach unglaublich«, knurrte Phil, als wir das Büro unseres Vorgesetzten verlassen hatten. »Was bilden sich diese hohen Tiere eigentlich ein? Ich meine, jeder, der einen teuren Menschen bei einem Verkehrsunfall verliert, möchte, daß dafür ein Schuldiger gefunden wird. Es liegt in unserer Natur, immer nach dem Warum zu fragen. Aber während alle anderen Menschen irgendwie damit fertig werden müssen, greift der Bürgermeister einfach zum Telefon und läßt den FBI antanzen.«
»Ich wette, Mr. High hat alles versucht, die Sache abzuwiegeln«, vermutete ich, »aber da hatte er wohl keine Chance.«
»Fein«, brummte Phil. »Und wir dürfen die Sache nun ausbaden.«