Jerry Cotton 2291 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton 2291 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Eine Serie von Bombenattentaten versetzte die Bürger von New York in Angst und Schrecken. Mr High beauftragte Phil und mich mit den Ermittlungen. Schnell stießen wir auf die Spur der "Domäne", einer Verbrecherorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Macht an sich zu reißen...

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Seitenzahl: 132

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Blonde und die Bomben-Gangster

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Johnny Cris

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1227-0

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Blonde und die Bomben-Gangster

Der Mann, der sich Simon Cauley nannte, warf einen Blick auf die Uhr. – Noch zehn Sekunden …

Er wusste, dass es geschehen würde, wusste, dass in wenigen Sekunden alles vorbei sein würde, und dieses Wissen lastete schwer auf ihm. – Acht Sekunden. …

Alles in ihm drängte ihn dazu, die Flucht zu ergreifen und sich selbst in Sicherheit zu bringen, doch er wusste, dass es zwecklos wäre. Sie hätten ihn überall auf der Welt gefunden und ausgeschaltet. Seine Zeit war abgelaufen. Sechs Sekunden …

Etwas in ihm drängte ihn auch danach, zum Hörer zu greifen und die Haussicherheit zu verständigen. Noch immer befanden sich Menschen im Haus, Unschuldige, die keine Ahnung hatten, was in wenigen Augenblicken geschehen würde. – Vier …

Simon Cauley schloss die Augen. Er hatte Medikamente genommen, um seine Angst in Zaum zu halten, doch nun spürte er, wie die Panik in ihm hoch kroch. – Zwei …

Er wollte nicht sterben, doch er wusste, dass er nur ein kleiner Teil des großen Ganzen war, nur ein winziges Rädchen im großen Plan. – Eins …

Simon Cauley atmete tief durch, zwang sich zur Ruhe.

Null …

Es begann mit einem dumpfen Knall, der das Gebäude in seinen Grundfesten erbeben ließ. Das mächtige Hochhaus schien zu schwanken, wurde von urtümlicher Wucht erschüttert.

Dann kam die Druckwelle.

Grollend fegte sie durch die Gänge und Korridore, riss schwere Möbel wie Spielzeug mit sich, zerschmetterte Türen und Fenster, riss ganze Wände ein.

Und schließlich kam das Feuer.

Gleichmäßig breitete es sich vom Kern der Zerstörung her aus, loderte nach allen Seiten. Eine mörderische Feuerwalze rollte durch die Korridore, verzehrte alles, was sich ihr in den Weg stellte. Vernichtende Flammen fuhren durch Großraumbüros, vernichteten Computer und Maschinen, verschlangen endlose Reihen von Regalen, in denen brisante Akten archiviert waren.

Dann die zweite Explosion.

Diesmal schien das Gebäude geradezu entwurzelt zu werden, die Bombe entfaltete ihre volle Vernichtungskraft. Beton riss wie Papier, Stahlträger wurden zerfetzt. Die mittleren drei Etagen des Gebäudes schienen förmlich zu platzen, als Schutt und Trümmer nach allen Seiten flogen, gefolgt von einem lodernden Inferno aus Hitze und Feuer, das sich rasch nach oben fraß.

Seiner Statik beraubt, stürzte das Gebäude langsam in sich zusammen, versank mit infernalischem Lärm in einer Wolke aus Staub, Ruß und Feuer, ein grässliches Bild der Zerstörung.

Aus der Ferne waren schon nach wenigen Minuten die Sirenen der Feuerwehrwagen zu hören – doch die Angehörigen des NYFD würden nichts als schwelende Trümmer vorfinden.

Genau so hatte es der Bombenleger beabsichtigt.

***

14 Tage später

»Cotton an Dillaggio, Cotton an Dillaggio …«

»Ich höre, Jerry«, drang Steve Dillaggios Stimme aus dem Funkgerät. »Wie sieht’s bei euch aus?«

»Bis jetzt Fehlanzeige«, antwortete ich kopfschüttelnd. »Phil und ich haben uns die Abstellräume im Keller vorgenommen. Als Nächstes sehen wir uns die Heizanlage an.«

»Verstanden«, gab Steve zurück. »Zeery und ich sehen uns gerade auf dem Dach um. Les, Joe und die anderen haben Teams auf den einzelnen Etagen gebildet. Wir müssen das verdammte Ding finden.«

»Ich weiß«, erwiderte ich nur. »Cotton Ende.«

»Viel Glück, Jungs. Dillaggio Ende.«

Ich ließ die Sprechtaste los. Mein Partner Phil Decker, der gerade dabei war, einen elektronischen Schaltkasten zu überprüfen, blickte mich fragend an.

»Nichts bis jetzt«, erstattete ich Bericht. »Les, Joe und die anderen haben Teams gebildet und nehmen sich die einzelnen Etagen vor.«

»Verdammte Scheiße.« Frustriert schlug Phil die Wartungsklappe des Schaltkastens wieder zu. »Wir suchen hier nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, während unsere Zeit vielleicht immer knapper wird.«

»Das wissen wir nicht«, gab ich zu bedenken. »Weder wissen wir, wie viel Zeit uns noch bleibt, noch ob es überhaupt eine Bombe in diesem Gebäude gibt. Der Anrufer sprach lediglich von einem nicht autorisierten Wartungsteam, was nicht bedeutet, dass …«

»Schon gut.« Phil winkte ab. »Lass uns lieber auf Nummer sicher gehen. Was ist als Nächstes dran?«

»Der Heizungskeller.« Ich deutete auf die stählerne Brandschutztür, die das Ende des schmalen Kellergangs markierte.

»Okay«, schnaubte Phil und setzte sich den Gang hinab in Bewegung, nicht ohne mit seiner Taschenlampe in die zahlreichen Nischen zu leuchten, die zu beiden Seiten den Korridor unterbrachen – doch auch hier war nichts Verdächtiges zu sehen.

Wir erreichten die Tür und öffneten sie. Quietschend schwang das schwere Ding auf, gab den Blick auf ein unüberschaubares Chaos aus Rohrleitungen und Brennöfen frei. Ein mächtiges Fauchen und Wummern lag in der Luft. Mörderische Hitze schlug uns entgegen.

»Wie im Vorhof der Hölle«, schnaubte Phil verdrossen. »Mensch, Jerry – diese Heizanlage ist noch von anno dazumal.«

»Ja«, bestätigte ich, »und sie bietet unzählige Verstecke.«

»Fangen wir an zu suchen«, sagte mein Partner nur – und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, machten wir uns daran, die Bombe zu suchen, die es vielleicht gar nicht gab.

Der Anruf, der von der Zentrale des NYPD ans New Yorker FBI weitergeleitet worden war, war aus einem der zahlreichen Büros des Geschäftshauses gekommen, das an einer belebten Ecke in der Lower Eastside stand.

Eine Angestellte wollte beobachtet haben, wie ein Reparaturtrupp das Gebäude verlassen hatte, der angeblich nie bestellt worden war. Normalerweise hätte ein solcher Anruf wohl kaum ausgereicht, die Polizei auf den Plan zu rufen – doch in diesen unsicheren Tagen war er Grund genug, den FBI Großalarm schlagen zu lassen.

John D. High, der leitende Special Agent des New Yorker FBI-Büros, hatte jeden verfügbaren G-man auf die Sache angesetzt und sofort ein Team von Entschärfungs-Spezialisten angefordert, die in wenigen Augenblicken per Hubschrauber eintreffen würden. Wenn wir die Bombe, die vielleicht irgendwo in diesem Gebäude tickte, allerdings nicht fanden, nützte uns auch das beste Entschärfungsteam nichts.

Die Kollegen vom NYPD hatten die Straßenzüge rund um das Gebäude großräumig abgesperrt, in Windeseile hatten wir das Gebäude evakuieren lassen. Wenn es tatsächlich den großen Knall gab, sollte kein Unbeteiligter dabei zu Schaden kommen …

Der Gedanke, dass irgendwo in diesem Gebäude eine Bombe ticken und jeden Augenblick detonieren mochte, erheiterte mich nicht gerade. Ich spürte, wie mir Schweißperlen auf die Stirn traten und an meinen Schläfen herabrannen – und ich wusste, dass es nicht nur die Hitze der Heizanlage war, die mir den Schweiß aus den Poren trieb …

»Halt!«, hörte ich Phil plötzlich laut und schneidend rufen. »Stehen bleiben! Keine Bewegung! FBI!«

»Phil!«, rief ich – und rannte mit fliegenden Schritten in die Richtung, in der mein Partner in dem verwirrenden Labyrinth aus Öfen und Leitungen verschwunden war. Im Laufen riss ich meine Dienstpistole aus dem Holster, folgte mit dem Lauf der Waffe dem Lichtkegel, den die Taschenlampe warf.

»Phil? Wo bist du …?«

Irgendwo entwich zischend Dampf, ich rannte durch einen weißen, qualmenden Nebel. Dann, unvermittelt, gelangte ich auf eine freie Fläche, die von mehreren Kontrolltafeln umgeben war. Dort stand Phil, seine Dienstwaffe in Händen, und war gerade dabei, einen groß gewachsenen Mann zu filzen, der einen blauen Overall trug.

»Okay, Freundchen! Schön stillhalten und keine falsche Bewegung, sonst wirst du erleben, wie ich ziemlich ungemütlich werde!«

Ich gesellte mich zu Phil und sicherte, während mein Partner den Mann auf Waffen durchsuchte, jedoch ohne dabei fündig zu werden.

»Okay«, meinte Phil wieder und drehte den Mann herum. »Der Kerl scheint sauber zu sein.«

»Natürlich bin ich sauber«, knurrte der Arbeiter, in dessen Mundwinkel eine erloschene Kippe steckte. »Aber ihr beide scheint mir nicht alle Tassen im Schrank zu haben! Was soll die Vorstellung, häh?«

»Wer sind Sie und was haben Sie hier zu schaffen?«, fragte ich barsch, die Beleidigung geflissentlich übergehend.

»Wer ich bin?« Der Mann im Overall schnaubte. »Winston Brooley, zu Ihren Diensten«, meinte er dann und deutete auf das Namensschild an seinem Anzug. »Ich bin der Chef hier unten. Ich sorge dafür, dass die Jungs und Mädels auf den Teppichetagen keine kalten Füße bekommen.«

»Sie überwachen die Heizanlage, Sir?«, fragte ich verblüfft.

»Ja – was dagegen?«

»Wieso sind Sie noch hier? Das Gebäude wurde evakuiert …«

»Wissen Sie, was die da oben treiben, das geht mich nichts an. Ich hab mein eigenes Reich hier unten – und meine eigenen Spielregeln.«

»Nicht mehr, wenn Ihnen der ganze Laden hier um die Ohren fliegt«, versetzte Phil düster.

»Gehen Sie!«, wies ich Brooley barsch an. »Machen Sie, dass Sie weg kommen, und zwar auf dem schnellsten Weg. Wir haben hier einen Bombenalarm!«

»Einen Bo …?« Der Heizer wurde blass. »Ach du Scheiße«, murmelte er – dann setzte er sich in Bewegung, flüchtete sich im Laufschritt Richtung Ausgang.

Phil und ich schauten uns an, schüttelten verständnislos die Köpfe. Dann machten wir uns daran, weiter nach der Bombe zu suchen. Wir sahen hinter den großen Schalttafeln nach, in die Dutzende von Anzeigen und bunt leuchtende Lampen eingelassen waren, überprüften die großen Leitungsbündel, die quer durch den niederen Raum verliefen, checkten die vierzehn Öfen, die dafür sorgten, dass – wie Brooley es ausgedrückt hatte – niemand im Gebäude kalte Füße bekam.

Schon wollten wir unsere Suche beenden und den Heizungskeller als sicher melden, als wir eine schwere Falltür entdeckten, auf der das Zeichen für Flüssiggas prangte.

»Gas«, sagte mein Partner nur – und wir wechselten einen vielsagenden Blick.

»Ich dachte, das Gebäude wäre an die Fernversorgung angeschlossen?«, sagte ich.

»Laut Plan sollte es das auch sein«, erwiderte Phil. »Aber ganz offenbar gibt es unter dieser Luke einen Tank mit Flüssiggas.«

»Hm«, machte ich, während ich merkte, wie sich meine Nackenhaare sträubten. »Angenommen, du wolltest dieses Gebäude in die Luft sprengen – was wäre der geeignetste Ansatzpunkt?«

»Keine Frage«, gab mein Partner zurück. »Der Gastank …«

***

Zehn Minuten später waren die Sprengstoffspezialisten am Schauplatz eingetroffen. Da keines der anderen FBI-Teams einen konkreten Hinweis auf die Existenz einer Bombe gefunden hatte, galt es vor allem, den Gastank im Keller des Gebäudes zu checken.

Phil und ich hatten uns gehütet, die Luke, unter der sich der Tank befand, zu öffnen – wenn sich die Bombe tatsächlich dort unten befand, konnte ein falscher Handgriff genügen, um das Ding hochgehen zu lassen. Hier mussten Spezialisten ran – auch wenn sich im Nachhinein alles als falscher Alarm herausstellen sollte …

Wir hatten uns im Wagen der Einsatzleitung versammelt, starrten gebannt auf den Videoschirm, auf dem wir sehen konnten, wie die Sondereinheit langsam in das evakuierte Gebäude vordrang.

Steve Dillaggio, der den Oberbefehl über den Einsatz trug, war aschfahl im Gesicht. Sein blondes Haar klebte verschwitzt und strähnig in seinem Nacken. Zeerokah, der neben ihm stand, sah nicht viel besser aus. Auch unsere Kollegen Joe Brandenburg und Les Bedell, die Mr. High ebenfalls mit auf den Einsatz beordert hatte, standen sichtlich unter Anspannung, von Phil und mir ganz zu schweigen.

»Wir haben die Treppe zum Keller erreicht«, meldete Special Agent Warren, der Leiter des Einsatztrupps, über Funk. »Wir gehen jetzt runter.«

»Verstanden«, bestätigte Steve. »Seht euch vor, Leute.«

Das Bild der Übertragung begann zu wackeln, als die fünf Männer des Sprengstofftrupps die Stufen hinabstiegen – die kleine Kamera, die die Bilder übertrug, war an Warrens Schutzhelm befestigt. Die Spezialisten erreichten den schmalen Korridor mit der Brandschutztür und gingen hindurch, betraten die altertümliche Heizanlage.

»Junge«, entfuhr es Warren, »wie sieht’s denn hier aus? Johnson, Rodrigez – bringt die Aggregate hierher. Bei dieser Hitze werden wir kühlen müssen …«

Anhand der Skizze, die Phil und ich in aller Eile angefertigt hatten, gelang es dem Team rasch, die Luke zum Tank zu finden. Ursprünglich hatten wir das Entschärfungsteam selbst begleiten wollen, doch in seiner Eigenschaft als stellvertretender SAC hatte Steve es uns untersagt.

Natürlich hatte er damit Recht – Phil und ich hätten Warren und seinen Leuten bei ihrer Arbeit nicht helfen können. Doch der Gedanke, dass die fünf jetzt dort unten waren und für uns alle ihr Leben riskierten, wollte mir nicht behagen …

»Wir haben die Falltür erreicht«, meldete Warren über Funk. »Wir werden uns die Sache erst mal aus der Nähe ansehen. Dann werden wir entscheiden, was weiter zu geschehen hat.«

»Verstanden«, bestätigte Steve.

Wir konnten sehen, wie die Angehörigen des Teams die vielen Gerätschaften abluden, die sie bei sich trugen. Warren nahm seinen Helm ab und reichte ihn an einen seiner Mitarbeiter weiter, der die Geschehnisse weiter filmte.

Wir konnten sehen, wie sich der Leiter des Teams flach auf den Boden legte und an der eisernen Falltür horchte. Einer seiner Leute reichte ihm ein Gerät, das dem Stetoskop eines Arztes nicht unähnlich war, und Warren begann konzentriert, an der Tür zu lauschen.

»Scheiße«, meldete er ein paar Augenblicke später. »Sieht so aus, als hätten wir einen Volltreffer gelandet. Dillaggio?«

»Ja, Warren?«

»Bestellen Sie Cotton und Decker schöne Grüße von mir. Die Beiden haben gut daran getan, den verdammten Deckel geschlossen zu lassen.«

»Ich werd’s ausrichten«, erwiderte Steve und schickte uns einen Blick über die Schulter. Phil und ich atmeten tief durch. Ich merkte, wie sich alles in mir verkrampfte.

Warrens Leute brachten eine Reihe weiterer Gerätschaften heran, Messgeräte, die sie an die Stahlplatte des Deckels anschlossen. Nachdem sie einige Messungen vorgenommen hatten, holten sie eine Reihe von Werkzeugen hervor, mit denen sie sich daran machten, den Splint zu lösen und den Deckel langsam zu heben …

»Vorsichtig, vorsichtig«, hörte ich Phil neben mir leise murmeln – und ich schickte ein Stoßgebet zu meinem Schöpfer. Irgendwo dort unten befand sich eine Bombe – wenn sie nur nicht in den nächsten Sekunden hochging.

Atemlos beobachteten wir, wie sich der Deckel langsam hob, Millimeter um Millimeter.

Als er sich schließlich einen Finger breit geöffnet hatte, klemmte Warren ihn fest und führte eine winzige Kamerasonde ein, die an einen kleinen Monitor angeschlossen war.

Aufmerksam betrachteten der Spezialagent und seine Leute die Anzeige des Monitors – um schließlich eine halblaute Verwünschung auszustoßen.

»Bullshit«, knarzte Warrens Stimme aus dem Empfänger des Funkgeräts.

»Was gibt es?«, fragte Steve.

»Sieht böse aus, Dillaggio. Verdammt böse. Irgendwer hat sich da unten zu schaffen gemacht, so viel steht fest. Ich kann Drähte sehen. Kabel, die dort nichts zu suchen haben. Mehr kann ich nicht erkennen – aber ich würde sagen, wir haben das Kuckucksei gefunden.«

»Na wunderbar.« Steve schnaubte. Wir anderen tauschten stumme Blicke.

»Wir werden die Luke eineisen. Danach werden wir versuchen, den Deckel zu heben, und ich werde runtergehen, um den Fall klarzumachen.«

»Verstanden«, sagte Steve und biss sich auf die Lippen. Wir alle wussten, was das bedeuten konnte. »Gott schütze Sie …«

Warren bestätigte, dann machten sich er und seine Leute daran, die Öffnung des Deckes vorzubereiten. Wolken von weißem Dampf stiegen auf, als zwei der Männer die Luke mit Eisspray bearbeiteten – für den Fall, dass der Sprengstoff einen instabilen Bestandteil enthielt, der auf hohe Temperaturen reagierte.

Dann führte Warren eine weitere Sonde in den schmalen Spalt unter dem Deckel ein und begann, die einzelnen Kabelstränge zu untersuchen, die dort verliefen.

»Mist!«, wetterte er. »Ich kann die verdammte Bombe nirgendwo entdecken. Aber ich sehe Zündkabel … sie sind mit dem Deckel verbunden. Wenn ihn jemand unachtsam geöffnet hätte … Pow!«

Phil und ich atmeten tief durch, schauten einander an. Glück gehabt …

»Okay«, meinte Warren heiser. »Das ist eine ziemlich haarige Angelegenheit. Es gibt hier zwei Drähte, von denen ich einen durchtrennen muss. Erwische ich den falschen, macht es Bumm, und irgendein anderer wird von meiner Pension rund und fett.«

»Gibt es keine andere Möglichkeit?«, fragte Steve.

»Negativ. Hören Sie, Dillaggio – ich will, dass meine Männer das Gebäude verlassen. Es ist nicht notwendig, dass alle hier bleiben.«

»Einverstanden«, erwiderte Steve. »Evakuieren Sie jeden Mann, den Sie nicht unbedingt brauchen.«

Wieder wechselten wir vielsagende Blicke – ein jeder von uns wusste, was das zu bedeuten hatte. Im nächsten Moment wurden wir Zeuge einer dramatischen Unterhaltung.

»Okay, Jungs – Ihr habt’s gehört. Abmarsch. Wir sehen uns dann oben.«

»Ja, Sir.«

»Verstanden, Sir.«

»Nein, Sir – ich werde bleiben!«

»Was soll das, Johnson? Sie gehen, das ist ein Befehl!«

»Das ist Wahnsinn, Sir! Wenn Sie die Bombe entschärfen wollen, brauchen Sie Hilfe, das wissen Sie genau!«

»Unsinn, Junge, ich …«

»Sir, bitte! Ich lasse Sie nicht im Stich.«