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Phil und ich hatten uns nach Atlanta, Georgia, begeben, um das dortige Field Office bei einer groß angelegten Aktion gegen die Drogenmafia zu unterstützen. Doch noch bevor wir loslegen konnten, war mein Partner verschwunden. Alle Nachforschungen liefen ins Leere, bis wir auf ein dubioses Lokal stießen, das Phil möglicherweise aufgesucht haben könnte. Aber, was zum Teufel, konnte mein Partner dort gemacht haben ...
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Seitenzahl: 135
Cover
Impressum
Last Exit
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Film: »Kesse Mary – irrer Larry«/ddp-images
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-2628-4
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Last Exit
Phil ging in der Nähe seines Hotels ein wenig spazieren, um frische Luft zu schnappen. Er war guter Dinge, bis er zwei Männer sah, die eine Frau vor einer Bar belästigten.
»Nein, das werde ich nicht«, sagte sie trotzig und wandte sich ab.
Der Größere der beiden packte sie am Arm und schlug sie ins Gesicht.
Phil zögerte keinen Augenblick, sondern ging dazwischen. »Hey, was soll das? Lassen Sie die Frau los!«
»Misch dich nicht ein, Alter!«, sagte der Kleinere der beiden und wandte sich wieder der Frau zu.
Als der größere Mann erneut ausholte, um die Frau zu schlagen, ging Phil dazwischen und versetzte dem Mann einen Schlag in die Seite.
»Hey, Mann, die Schlampe ist nicht deine Angelegenheit. Aber wenn du eine Abreibung willst, kein Problem!«
Die beiden Männer griffen Phil gleichzeitig an, aber er war schneller, wich dem Schlag des Ersten aus und stoppte den Zweiten mit einem Fausthieb in die Bauchgegend.
Die beiden schauten sich an und flüchteten in die Bar. Phil überlegte nicht lange und verfolgte sie. Sie drängten sich durch den vollen Eingangsbereich in Richtung Toiletten. Phil blieb an ihnen dran.
Als er die Herrentoilette erreicht hatte, sah er den Kleineren der beiden, der eine Waffe in der Hand hielt und ihn mit einem Lächeln erwartete. Dann spürte er einen heftigen Schlag auf den Kopf und fiel bewusstlos zu Boden.
Die Strahlen der aufgehenden Sonne weckten mich. Aus meinem Bett konnte ich durch das Fenster des Hotelzimmers den klaren, blauen Himmel über Atlanta sehen.
Ich ging zum Fenster und warf einen Blick hinaus. Unten auf der Straße herrschte schon reges Treiben.
Nach einer knappen halben Stunde hatte ich geduscht und war angezogen, bereit den Tag zu beginnen.
Phil hatte das Zimmer nebenan. Ich schaute auf die Uhr. Es war noch früh. Daher entschied ich mich, ihn nicht zu wecken, sondern allein nach unten zum Frühstück zu gehen.
Im Frühstücksraum war ich nicht allein, aber überfüllt war er auch nicht. Das Buffet ließ keine Wünsche offen. Ab und zu schaute ich auf die Uhr und wunderte mich, wo Phil blieb. So ein ausgesprochener Langschläfer war er eigentlich nicht, doch bis jetzt bestand noch keine Gefahr, dass wir uns zu unserem Termin bei SAC Galland, dem Leiter des FBI Field Office Atlanta, verspäten würden.
Schließlich war ich mit dem Frühstück fertig und verließ den Raum, ging durch die Lobby zum Treppenhaus und dann nach oben, wo sich unsere Zimmer befanden. Vor Phils Tür blieb ich stehen und klopfte.
»Ich bin’s. Mach auf!«, sagte ich.
Nichts geschah. Aus dem Zimmer war nichts zu hören. Ein Versuch, ihn telefonisch auf dem Handy zu erreichen, schlug fehl. Aus seinem Zimmer war kein Klingelton zu hören.
Bevor ich mich an die Rezeption wenden wollte, um Phils Zimmer mit einem Nachschlüssel öffnen zu lassen, entschied ich mich, zuerst bei SAC Galland anzurufen, um mich abzusichern, dass Phil nicht schon aus irgendwelchen Gründen bei ihm war. Ich wählte seine Nummer an.
»Guten Morgen, Inspektor Cotton«, begrüßte er mich. »Was gibt es? Ich dachte, wir würden uns im Büro treffen.«
»Guten Morgen«, erwiderte ich die Begrüßung. »Ja, grundsätzlich schon. Nur kann ich Inspektor Decker nicht erreichen. Er geht nicht an sein Telefon und die Tür zu seinem Hotelzimmer macht er auch nicht auf. Wissen Sie, wo er sein könnte? Hat er sich vielleicht bei Ihnen gemeldet?«
»Nein, ich habe ihn zuletzt gestern Abend gesehen, als Sie beide gegangen sind«, erwiderte Galland. »Glauben Sie, dass ihm etwas zugestoßen ist? Sollen wir irgendwelche Maßnahmen einleiten? Oder wollen Sie ins Field Office kommen?«
»Ich werde schauen, ob er in seinem Zimmer ist. Falls nicht, melde ich mich wieder und komme zu Ihnen.«
»Geht klar«, sagte Galland und beendete das Gespräch.
Ich ließ jemanden vom Hotel kommen, der mir die Karte zum Öffnen von Phils Zimmer gab. Nachdem er wieder weg war und ich sichergestellt hatte, dass auch sonst niemand in der Nähe war, öffnete ich die Tür und ließ sie aufschwingen, während ich meine Waffe schussbereit hielt. Es rührte sich nichts.
Ich betrat das Zimmer. Auf den ersten Blick sah ich, dass sich dort niemand befand, doch in Ruhe umsehen konnte ich mich erst, nachdem ich nachgesehen hatte, dass sich auch im Bad niemand versteckte. Das Zimmer machte einen ordentlichen Eindruck. Kein Zeichen eines Kampfes. Tatsächlich sah es so aus, als hätte Phil die Nacht nicht in seinem Zimmer verbracht.
»Es sieht so aus, als wäre er die ganze Nacht nicht in seinem Zimmer gewesen«, informierte ich Galland am Telefon.
»War er denn nicht zusammen mit Ihnen ins Hotel gegangen?«, fragte er.
»Ja, schon, aber er wollte noch mal kurz raus, frische Luft schnappen«, antwortete ich. »Das ist nicht ungewöhnlich. Irgendetwas stimmt nicht. Ich treffe Sie gleich im Field Office.«
»Geht klar«, sagte Galland und beendete das Gespräch.
Ich steckte mein Handy weg und verzog das Gesicht. Phil war verschwunden. Da läuteten bei mir gleich alle Alarmglocken.
***
»Könnte es sein, dass er jemanden getroffen hat, eine gutaussehende Frau, und dabei, na, Sie wissen schon …«, sagte Galland und redete nicht weiter.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das ist unwahrscheinlich. Selbst wenn Phil jemanden kennengelernt hätte, würde er nicht einfach abtauchen und nichts von sich hören lassen. Schon gar nicht, wenn wir an einem Fall arbeiten.«
»Sie sind erst einen Tag hier und es wissen nicht viele Leute von Ihrer Anwesenheit«, sagte Galland. »Vielleicht ist er zufällig Opfer eines Verbrechens geworden. Oder er hatte körperliche Probleme und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.«
»Dann hätte uns sicher jemand informiert«, sagte ich. »Wobei Sie nicht unrecht haben, das sollte überprüft werden. Vielleicht ist die Nachricht durch eine Verkettung unglücklicher Umstände nicht bis zu uns durchgedrungen. Solange wir nicht wissen, was geschehen ist, sollten wir keine Möglichkeit außer Acht lassen. Dazu gehört auch, dass es sich um eine gezielte Aktion der Drogenmafia handelt, gegen die wir ermitteln. Vielleicht haben sie von unserer Anwesenheit Wind bekommen und dachten, es wäre ein kluger Schachzug, einen FBI-Inspektor aus dem Verkehr zu ziehen. Vielleicht wollen sie ihn auch als Druckmittel einsetzen.«
»Das glaube ich eher nicht«, meinte Galland. »Wie gesagt, es wissen nur wenige Personen von Ihrer Ankunft, nur unsere Leute und ein paar von der DEA. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die hiesige Mafia etwas weiß, geschweige denn so schnell reagiert hat.«
»Aber nicht unmöglich«, sagte ich und schaute ihn ernst an. »Was, wenn wir einen Maulwurf haben, der Informationen an die Drogenmafia weitergibt? Das würde auch einige der früheren Fehlschläge erklären. Ich will Ihren Leuten nichts unterstellen und das muss nicht der Fall sein. Doch wie gesagt, beim aktuellen Informationsstand sollten wir für alles offen sein. Während ich immer noch ein wenig Hoffnung hege, dass es für die Situation eine einfache und harmlose Erklärung gibt, fahren wir bestimmt besser damit, vom Schlimmsten auszugehen. Ich werde Assistant Director High informieren, Sie sollten in der Zwischenzeit Phils Handy lokalisieren lassen.«
Galland nickte. »Wird erledigt. Ich habe das schon vorbereiten lassen. Und ich schicke ein Team los, das sich in der Nähe des Hotels umsieht. Dort gibt es vielleicht ein paar Kameras, die Inspektor Decker gestern Abend aufgenommen haben.«
Ich verließ sein Büro und ging ein paar Räume weiter, zu dem Büro, das Galland Phil und mir zur Verfügung gestellt hatte. Wohl war mir nicht dabei, Mr High anzurufen und ihm mitzuteilen, dass Phil verschwunden war. Noch einmal versuchte ich Phil telefonisch zu erreichen. Sein Handy war immer noch ausgeschaltet.
»Na, dann!«, sagte ich zu mir selbst und machte mich daran, Mr High zu kontaktieren. Noch bevor ich dazu kam, klopfte es an der Bürotür.
»Herein!«, sagte ich.
Die Sekretärin von Galland trat ein.
Sie wirkte ein wenig unsicher. »Guten Morgen, Inspektor Cotton, ich soll Ihnen von Agent Galland ausrichten lassen, dass das Handy von Inspektor Decker nicht geortet werden konnte, da es ausgeschaltet ist. Und zwar schon seit gestern Abend. Hier ist eine Liste der letzten Standorte.«
Sie reichte mir ein paar Blätter Papier. »Danke.«
Sie nickte und verließ das Büro wieder.
Ich warf einen Blick auf die Aufzeichnungen. Tatsächlich, das Handy war am Vorabend ausgestellt worden, etwa fünfzehn Minuten, nachdem er sich von mir verabschiedet hatte, um einen Spaziergang zu machen. Kein gutes Zeichen, wirklich nicht.
Ich nahm mein Handy und stellte die Verbindung zu Mr High her.
»Es gibt ein Problem, Sir«, sagte ich ernst. »Phil ist verschwunden. Ich habe ihn gestern Abend das letzte Mal gesehen. Er wollte noch eine Runde um den Block machen. Kurz darauf wurde sein Handy abgestellt. Seitdem ist er nicht zu erreichen. In seinem Hotelzimmer war er auch nicht.«
»Das hört sich nicht gut an«, meinte Mr High nachdenklich. »Könnte es sein, dass er jemanden in Atlanta besucht hat? Oder auf eigene Faust etwas unternehmen wollte?«
»Unwahrscheinlich«, antwortete ich. »Er hätte mir zumindest etwas gesagt. Außerdem wäre er dann inzwischen wieder aufgetaucht. Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass er in Schwierigkeiten steckt. Möglicherweise steckt die hiesige Drogenmafia dahinter. Galland überprüft die Leute, die wissen, dass Phil und ich hier sind, um herauszufinden, ob es ein Informationsleck geben könnte.«
»Hier in D.C. wissen nur eine Handvoll Leute von Ihrem Auftrag«, sagte Mr High. »Ich kann sie überprüfen lassen – wobei wir, was Ihre Person angeht, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen sollten. Falls wirklich die Drogenmafia dahinterstecken und Phil entführt haben sollte, dann wären Sie ebenfalls ein Ziel. Sie sollten die Ermittlungen nicht allein in die Hand nehmen, sondern nur in Begleitung. Und bevor Sie etwas einwenden: Das ist eine Anweisung, kein Vorschlag!«
»In Ordnung, Sir, ich rede mit Galland. Aber ich werde es mir auf keinen Fall nehmen lassen, nach Phil zu suchen.«
»Natürlich nicht«, bestätigte Mr High. »Ich werde mich mit Galland kurzschließen, damit er Ihnen alle nötige Unterstützung zuteilwerden lässt.«
»Das ist kein Problem, er ist äußerst kooperativ«, sagte ich. »Aber danke.«
***
Phil und ich waren am Vortag in Atlanta eingetroffen, um das dortige Field Office zu unterstützen. Die Kollegen versuchten seit geraumer Zeit, eine kriminelle Vereinigung zu zerschlagen, die sich auf Drogenhandel in verschiedenen Städten an der Ostküste spezialisiert hatte. Der Hauptsitz sollte sich, soweit man wusste, in Atlanta befinden.
Man kannte eine Menge Mitglieder dieser mafiösen Vereinigung, war aber bisher nicht in der Lage gewesen, die Köpfe oder leitenden Personen zu identifizieren, geschweige denn an sie heranzukommen. Daher bezeichnete man die Gruppe auch einfach als die Organisation.
Wir hatten nach unserer Ankunft mehrere Stunden damit verbracht, mit den ermittelnden Agents zu sprechen und uns mit den vorliegenden Fakten vertraut zu machen. Konkrete Ermittlungen hatten wir noch keine angestellt. Und doch war Phil seit dem Abend verschwunden.
»Wir haben die Krankenhäuser überprüft und wissen jetzt, dass Inspektor Decker sich dort nicht befindet. Das ist einerseits gut, andererseits spricht es aber dafür, dass ihm etwas Ernstes zugestoßen ist. Ich habe einige meiner Agents darauf angesetzt, sich umzuhören«, sagte Galland, als ich wieder in seinem Büro saß. »Wenn jemand von der Organisation hinter der Entführung von Inspektor Decker steckt, dann werden wir das bald wissen.«
Ich holte tief Luft. »Es sei denn, die Organisation hat andere Pläne und macht daraus ein großes Geheimnis. Sie sollten wissen, dass sie eine Menge Ärger zu erwarten haben, wenn sie sich an einem FBI-Inspektor vergreifen.«
»Vielleicht spekulieren sie darauf, von ihm Informationen zu erhalten, durch die sie es verhindern können, identifiziert zu werden«, mutmaßte Galland. »Das würde allerdings bedeuten, dass sie Inspektor Decker dazu zwingen werden zu reden. Solange er das nicht tut, werden sie ihn nicht töten.«
»Was bedeuten würde, dass unsere Zeit arg begrenzt ist«, sagte ich. »Phil ist ein harter Knochen und wird Folter eine gewisse Zeit standhalten, aber auch nicht ewig. Und falls er doch schweigt, werden sie irgendwann denken, dass sie ihn nicht knacken können, wodurch er für sie wertlos wird.«
»In diesem Fall könnten sie es auch auf Sie abgesehen haben«, meinte Galland. »Daher sollten wir, wie von Mr High angeordnet, entsprechend vorsorgen. Ich habe zwei altgediente Agents, die Sie bei Ihren Ermittlungen begleiten werden. Meine Sekretärin sucht sie gerade.«
»Zuverlässige Leute?«, erwiderte ich.
Er nickte. »Absolut. Sie haben auch nie mit der Organisation zu tun gehabt, falls das Ihre Frage ist. Ich konnte mich bisher jederzeit auf sie verlassen. Einer war sogar früher mein Partner.«
»Hört sich gut an«, sagte ich. »Wobei ein bisschen Background über die beiden nicht schlecht wäre.«
»Den beschaffe ich Ihnen«, sagte er. »Aber wie gesagt, sie sind vertrauenswürdig, dafür verbürge ich mich.«
Als es kurz darauf an der Tür klopfte, traten zwei Männer ein. Der eine, Agent Bill Knight, war ein hochgewachsener Mann von Mitte vierzig mit hageren Gesichtszügen. Man sah ihm an, dass er in seinem Leben schon einiges erlebt hatte.
Der andere, Agent Ewan Willamore, war etwa zwei Zoll kleiner und sah schon allein wegen seiner hellblonden Haare jünger aus. Auch hatte er weniger Falten im Gesicht. Mit seinen achtunddreißig Jahren, von denen er acht beim FBI gearbeitet hatte, war aber auch er alles andere als ein Newcomer.
»Das sind die beiden Agents, die ich Ihnen angekündigt hatte«, sagte Galland und stellte sie kurz vor, woraufhin er auf mich deutete. »Und das ist Inspektor Cotton, der mit Inspektor Decker aus Washington hierhergekommen ist, um uns bei Ermittlungen gegen die Organisation unter die Arme zu greifen.«
»Ist mir eine Ehre, Sir«, sagte Agent Knight und schüttelte mir die Hand. »Ich habe schon einiges von Ihnen gehört, vor allem von Ihrer Zeit in New York.«
»Ja, das war eine gute Zeit«, sagte ich.
»Aber sicher nicht für all die Gangster, die Sie und Ihr Partner hinter Gitter gebracht haben«, bemerkte Agent Willamore.
Galland berichtete ihnen von Phils Verschwinden und ihrem Auftrag, mich zu beschützen.
»Sie gehen davon aus, dass die Organisation Inspektor Decker hat?«, fragte Agent Knight.
»Wir wissen es nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Aber die Möglichkeit besteht. Ich werde zu unserem Hotel fahren und versuchen herauszufinden, was gestern passiert ist. Sie als meine Schatten werden mich begleiten. Abgesehen davon, dass Sie all die Leute, die um mein Wohlergehen besorgt sind, beruhigen, könnten Ihre Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten für die Suche nach meinem Partner hilfreich sein.«
»Wir tun, was wir können«, sagte Agent Willamore.
»Na dann, ziehen wir los«, sagte ich und stand auf. Wir verabschiedeten uns von Galland und verließen sein Büro.
»Wollen Sie in unserem Wagen mitfahren?«, fragte Agent Willamore.
»Warum nicht«, antwortete ich. »Das ist einfacher.«
»Und wo legen wir damit los, nach Inspektor Decker zu suchen?«, fragte der Agent.
»Bei unserem Hotel«, antwortete ich.
***
Als Phil langsam das Bewusstsein wiedererlangte, fühlte sich sein Kopf an, als wäre er mit einem Vorschlaghammer kollidiert. Sein Mund war trocken. Die Augen fühlten sich komisch an. Und seine Handgelenke schmerzten von den engen Fesseln. Um ihn herum war es still. Totenstill.
Als er die Augen öffnete, schaute er sich vorsichtig um. Er befand sich in einem dunklen Raum, wahrscheinlich einem Keller. Fenster gab es keine. Spärliches Licht drang durch den Spalt unter einer Tür herein, wodurch er ein paar Dinge erkennen konnte. An einer Seite stand ein großes Regal mit Weinflaschen. Etwas weiter befand sich ein Haufen Ziegelsteine und Baumaterialien.
Er versuchte sich zu bewegen, doch die Fesseln waren ziemlich eng. Als er zu viel Druck auf die Hände ausübte, merkte er, wie sich eine Schlinge um seinen Hals zusammenzog.
»Verdammter Mist!«, fluchte er und hörte seine eigene Stimme, wie sie die Stille durchdrang.
Er versuchte sich an das zu erinnern, was passiert war. Er hatte einer Frau helfen wollen, einer gutaussehenden Frau mit kurzen, blonden Haaren. Sie war geschminkt gewesen und hatte eher auffällige Kleidung angehabt. Zwei Männer hatten sie bedrängt, einer auf sie eingeschlagen. Beide hatten dunkle Haare gehabt, einer war etwa sechs Fuß groß gewesen, der andere kleiner. Weder die Frau noch die Männer hatte Phil zuvor gesehen.