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Jesus ist ein Mythos, eine Legende, erzählt von Menschen, die ihn scheinbar kannten und ihre Eindrücke hinterließen. Doch weil jede Auslegung und Übersetzung nur subjektiv sein kann, muss die Frage, inwieweit diese Geschichte wirklich wahr ist, erlaubt sein. Wahrheit muss gewollt werden und setzt ein Bewusstsein voraus, das tolerant ist und sich selbst keine Grenzen setzt. So musst du jedes Konzept beiseite legen, wenn du dich mit der Decodierung der Jesus-Zitate auseinandersetzen willst. Dein Bewusstsein hat dabei die Chance, sich zu weiten und zu vertiefen. Bleibe deshalb beim Lesen in deiner eigenen Wahrheit, die sich dir zeigt und glaube nicht blindlings dem, was geschrieben steht ... und vielleicht bist du dann Jesus näher als du glaubst.
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Seitenzahl: 77
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Martina Kern
jesusjetzt
die decodierung eines mythos
© tao.de in Kamphausen Media GmbH, Bielefeld
1. Auflage 2019
Herausgeber: tao.de
Autor: Kern, Martina
Umschlaggestaltung, Illustration: tao.de
Herstellung: tredition GmbH, Halenreie 40-44,
22359 Hamburg
Verlag: tao.de in Kamphausen Media GmbH, Bielefeld www.tao.de, eMail: [email protected]
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN
978-3-96240-551-9
(Paperback)
ISBN
978-3-96240-552-6
(Hardcover)
ISBN
978-3-96240-553-3
(e-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und sonstige Veröffentlichungen.
inhaltsverzeichnis
einblick
begriffe 1
himmel | hölle
paradies | sündenfall
vater | sohn | christus
heiliger geist
begriffe 2
phänomenon | noumenon
advaita | DAS
wu wei | kausalität
decodierung
darum sorget nicht …
es gibt keine größere liebe …
ich bin als ein licht …
ich bin das lebendige brot …
ich bin dazu geboren …
ich bin der weg …
ich bin die auferstehung …
himmel und erde …
ich bin die tür …
ich bin zum gericht …
mir ist gegeben alle gewalt …
ich bin gekommen, dass sie …
liebet eure feinde …
der größte unter euch …
wenn ihr in meinem wort bleibt …
jeder, der um meinetwillen …
ein prophet gilt nirgends weniger …
ihr sollt euch nicht lehrer …
wahrlich, wahrlich ich sage euch …
ich bin der weinstock …
niemand kann zwei herren dienen …
jedes reich, das in sich …
ich bin gekommen, um feuer …
will mir jemand nachfolgen …
ihr sollt niemanden unter euch …
selig die armen im geiste …
selig die keine gewalt …
selig die barmherzigen …
selig die sanftmütigen …
selig die friedfertigen …
selig die hungern …
selig die trauernden …
selig die da leid tragen …
selig die reinen herzens sind …
selig die um der gerechtigkeit …
selig die frieden stiften …
selig seid ihr, wenn ihr …
siehe ich bin bei euch …
mein gott, mein gott, warum …
vater, in deine hände …
jesus jetzt
noumenales nachspiel
anhänge
einblick
Was kann jemanden dazu bewegen, ein Buch über Jesus zu schreiben? Es kann nur die Liebe zur Wahrheit sein, die die Sehnsucht in sich trägt, dich aus dem Gefängnis deiner Konditionierung zu befreien. Jesus, sofern es ihn gab, wollte das auch und sprach das aus, was in uns allen drängt, denn „unterhalb“ deiner Konditionierung liegt Wahrheit, die dein Bewusstsein „erleuchten“ will. Je stärker du sie unterdrückst, desto intensiver wird das ungute Gefühl vor dem du flüchtest. Und es ist diese Angst, der du begegnen musst, wenn du das in dir befreien willst, was Wahrheit ist. Es ist das, was du bist, aber nicht sehen kannst.
Man hat dir beigebracht, dass die Wahrheit irgendwo da draußen liegt, bei einem Gott, der seinen Sohn geschickt hat, um dir zu helfen. Aber nichts ist im Außen - alles ist in dir. Die Bibel ist ein Märchenbuch und deshalb ist nichts darin wortwörtlich so zu verstehen, wie es dort geschrieben steht. Die Metaphern, Wunder, Prophetien, Gleichnisse und Zitate müssen übersetzt werden, damit sie gelebt werden können. Jede einzelne Aussage ist mit Vernunft (Logos) zu betrachten und das bedeutet nicht, dass du darüber nachdenken sollst, was daran stimmt oder nicht. Du sollst sie vielmehr „dem Geist übergeben“, sie also im Bewusstsein wirken lassen und „erspüren“ was damit gemeint sein kann. Es ist vergleichbar mit einem Koan, das ein Zen-Meister gewöhnlich seinem Schüler aufträgt. Dabei handelt es sich um eine Anekdote oder einen Satz, dessen Lösung der Schüler finden soll; dies jedoch nicht durch Denken, sondern rein intuitiv und wortlos. Wahrheit wird nicht „verstanden“ oder „gesehen“; sie ist ausschließlich über inneres Gewahrsein, das abseits der Sinne liegt, erlebbar.
Wie ich schon erwähnte, schreibt die „Liebe zur Wahrheit“ dieses Buch. Sie ist die Sehnsucht, die so stark ist, dass du gar nicht anders kannst, als ihr zu folgen. Sie ist universell und jenseits jeden religiösen Konzeptes. Möglicherweise bringt sie dich mit buddhistischem Gedankengut in Verbindung, das dich mit dem mitfühlenden Aspekt in dir vertraut macht. Oder sie führt dich durch Meditation in dein „Stilles Sein“, wenn du dich ihr hingeben kannst. Vielleicht vertieft sie auch dein Interesse am christlichen Konzept damit du fühlen kannst, dass du es hinter dir lassen musst. Kein einziges spirituelles Konzept kann dich dort hin führen, wo die Wahrheit wohnt.
Kaum ein Menschlein weiß was die Bibel wirklich meint. Deshalb musst du „durch sie hindurch gehen“ und den mystischen Bereich betreten. Über all dem landest du dann vielleicht (wieder) bei der östlichen Weisheitslehre mit ihren Gurus oder der westlichen New-Age-Spiritualität, in der sich alles tummelt was sich befähigt sieht Satsangs abzuhalten und „Erleuchtungs-Bücher“ zu schreiben. Doch jeder einzelne zeichnet durch seine subjektive Auslegung sein „individuelles“ Bild von der Wahrheit, das deshalb nicht wirklich übertragbar sein kann. Das hört sich vielleicht kompliziert an und ja, es ist komplex und überdies paradox und deshalb eben in letzter Konsequenz mit Worten nicht erklärbar. Doch die Suche nach Wahrheit endet ganz natürlich wenn du in ihr wohnst.
Vielleicht mag Jesus für manche das Tor zum Paradies sein, doch er lebt nicht in der Kirche und er ist nicht Gottes einziger Sohn und auch nicht der alleinige Christus in dieser phänomenalen Welt. Was damit gemeint ist, wirst du in diesem Buch erfahren. Bereits die „Deutungen“ der nachfolgenden Begriffe können sehr aufschlussreich sein. Doch Wahrheit setzt eines voraus: du musst offen sein für das was du hier liest. Verurteile es nicht gleich beim Lesen und denke nicht über das Geschriebene nach, sondern lasse es einfach einmal ganz unbewertet in dir wirken. Du wirst es fühlen, wenn du auf Wahrheit triffst, weil sich etwas in dir zu weiten scheint und du spürst die Wahrheit gleichfalls, wenn sie Widerstand in dir hervorruft. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil, denn Widerstand ist ganz natürlich wenn Wahrheit auf deine Konditionierung trifft. Er ist ein Zeichen dafür, dass hier ein Glaubenssatz wirkt, der dich in irgendeiner Weise einschränken will. Wahrheit kann das „Programm“ sprengen, nach dem du robotergleich durchs Leben gehst. Sie kann dich frei machen von mentalen Grenzen, die dir dein Leben zur Hölle machen, weil sie dich einengen und fesseln. Willst du frei sein?
Begriffe 1
Die hier aufgeführten Begriffe 1 sind dir sicher aus deiner christlichen Konditionierung bekannt. Es handelt sich hierbei um ein Konzept das weder offen noch flexibel sein kann. Die folgenden Interpretationen machen den Versuch diese Prägung zu neutralisieren, damit du deine eigene Wahrheit finden kannst.
himmel | hölle
Laut christlicher Lehre entscheidet das Partikulargericht, das am Ende deines Erdenlebens deine guten und schlechten Taten aufrechnet darüber, ob du den Engeln im Himmel Gesellschaft leisten darfst oder mit den Sündern in der Hölle schmoren musst. Es ähnelt dem indischen Karma-Prinzip, das mit dem Gesetz von Ursache & Wirkung im Grunde auf das Gleiche hinaus läuft. Beides kann dein Leben massiv beeinflussen, wenn du daran glaubst. Es ist sicher nichts Schlechtes daran, wenn du dich eher auf „gute Taten“ ausrichtest (wenn du das ehrlich meinst und dabei kongruent bist), doch wer gibt vor was richtig und falsch ist? Bist du das tatsächlich selbst oder handelt es sich dabei um eine äußere Autorität, der du dich unterworfen hast?
Himmel & Hölle sind keine Orte, sondern Zustände deines Geistes (Bewusstseins) und meinen „ Gut & Böse“. Es sind Gegensatzpaare einer Werteskala, die Menschen-gemacht ist und mit der natürlichen Bipola-rität dieser Welt nichts zu tun hat. „Himmel & Hölle“ existieren für dich solange du „auf einer Software läufst“, die auf „Gut & Böse“ basiert. Sobald du eine gewisse Neutralität lebst, verschwinden „Gut & Böse“, weil du ihnen ihre Basis entzogen hast. Wenn nicht verglichen, gemessen und verurteilt wird, darf alles geschehen wie es geschieht. Du lebst dann in vollständiger Annahme dessen was ist. Das bedeutet „im flow“ zu sein und das Leben zu leben oder anders ausgedrückt „im Jetzt zu sein“. Das ist dann „der Himmel auf Erden“, der keine Hölle mehr braucht bzw. kennt.
paradies | sündenfall
Wer kennt ihn nicht, den Apfel vom Baum der Erkenntnis, dessen Verzehr die Ursache für die Verbannung Adams und Evas aus dem Garten Eden war. Wie die Bibel beschreibt, haben die beiden ersten Men-schen hier im Paradies glücklich gelebt, bis die Schlange sie zum Genuss „der verbotenen Frucht“ verführte und ihnen dadurch bewusst wurde, dass sie zwei verschiedene Menschen sind. Trennung vom paradiesischen Zustand der Einheit (Gott) fand statt.
Philosophen, Mystiker und spirituelle Sucher die nach „Erleuchtung“ streben, kommen am Ende ihres Erkenntnisweges genau dort an, wo diese Trennung wieder aufgehoben wird, weil erkannt wird, dass sie niemals stattgefunden hat. Dabei handelt es sich um eine Wahrheit, die so viel Sprengstoff in sich trägt, dass sie lieber verschwiegen wurde und wird, weil die „mächtigen Wissenden“ ihren Status schützen bzw. nicht verlieren wollen. Das tausende Jahre alte Reich der Religionen würde wahrscheinlich in sich zusammenfallen, wenn jeder sich gewahr wäre, dass „das Gesetz“ allein nur in ihm selbst wohnt.