Jimmy der Letzte - Angelika Kupfer - E-Book

Jimmy der Letzte E-Book

Angelika Kupfer

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Beschreibung

Jimmy, der Hund mit dem großen Herzen, erzählt aus seinem bewegten Leben im steirischen Mürztal. In diesen Geschichten von Abenteuern, Lebenslust und Freude, aber auch von Sorgen, Heimatverlust, Wehmut und vor allem von der Liebe zu den Menschen begleiten wir Jimmy durch frohe und schwierige Zeiten. Wir lachen und weinen mit ihm, wobei Jimmys Botschaften uns immer wieder zum Nachdenken anregen. Eine Geschichte für Hundeliebhaber und alle Menschen, die wissen, wie viel Liebe uns Hunde geben können.

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Ein Hund ist ein Herz auf vier Beinen. (Irisches Sprichwort)

Du denkst, Hunde kommen in den Himmel? Ich sage dir, sie sind lange vor uns dort!

(Louis Armstrong)

Für Jimmy

Einführung

Es war einmal eine Alm…

Wer in den heutigen Tagen über den Höhenzug südlich des Steirischen Mürztals, in den Fischbacher Alpen, wandert, trifft auf 1.470 Meter Seehöhe auf die traurigen Reste einer einstmals florierenden Gastwirtschaft – das „Waldheimat Schutzhaus“ auf der „Stanglalm“. Bis vor wenigen Jahren bot das Haus rund ums Jahr Gastfreundschaft, Verköstigung und Unterkunft; heute bietet einzig die kleine Kapelle daneben einen notdürftigen Unterstand sowie Ort für eine kurze Einkehr und erinnert an die zahllosen Wallfahrer, die auf ihrem Pilgerweg nach Mariazell hier Aufnahme fanden.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, den Zeiten des berühmten steirischen Dichters Peter Rosegger, war die „Stanglalm“ ein beliebter Stützpunkt für Wanderer, Naturliebhaber und Pilger. Das Haus selbst verdankt seinen Namen der Gegend, die Rosegger in seinen Schriften als „Waldheimat“ bezeichnet, und es ist nicht auszuschließen, dass der Autor das eine oder andere Mal selbst hier zu Gast war. Über seine Wanderungen, die ihn – in der Nähe zu seinem Heimathaus, dem Kluppeneggerhof am Alpl – gelegentlich auch über die Stanglalm führten, berichtet er in dem Erzählband „Waldheimat. Erinnerungen aus der Jugendzeit“ (1877 erstmals erschienen).

Mehrere Wege führen zur Stanglalm hinauf – sei es von den Talorten Mitterdorf, Krieglach, Kindberg oder Stanz, sei es von den Passübergängen am Alpl oder vom Gasthaus auf der Schanz aus – und bieten Erholung und ruhige Idylle auf Waldsteigen und Forststraßen. Wer es schneller mag, für den gibt es auch eine Mountainbike-Strecke oder den „Stanzer Trailrun“ einmal jährlich Ende September, für dessen Teilnehmer zu jenem Termin vor dem ehemaligen Almgasthaus eine Labestation eingerichtet wird.

33 Jahre lang war das „Waldheimat Schutzhaus“ auf der Stanglalm im Besitz der Familie Egger, bis es Ende 2019 geschlossen werden musste. Ein Windpark dominiert nun den einst bewaldeten Bergkamm, das Haus steht leer und ist dem Verfall preisgegeben, und die Familie Egger ist in die nahegelegene Veitsch gezogen, wo die einstige Hüttenwirtin Maria mit ihrem Mann Manfred jetzt das Gasthaus „Veitschtalwirt“ betreibt.

Als ich im Zuge meiner Beschäftigung mit Peter Rosegger im Frühjahr 2019 begann, Material für eine historischgermanistische Arbeit zu dem Roman „Jakob der Letzte“ zu sammeln (es ging dabei um das Verhältnis von literarischer Fiktion und historischer Realität, also um die Frage von Dichtung und Wahrheit), ahnte ich noch nichts von dem Schicksal, das die Familie Egger mit ihrem Hund Jimmy und das Gasthaus auf der Stanglalm so bald ereilen sollte. Aus verschiedenen Gründen musste ich dann meine Arbeit an dem Thema für längere Zeit unterbrechen, und bestürzt erfuhr ich wenig später von der unerwarteten Wendung im Leben der Hüttenwirte Maria und Manfred Egger, die vor den Trümmern ihres Lebens standen. Betroffen folgte ich den Erzählungen meiner beiden Freunde, traurig sah ich in Jimmys Blick die Melancholie des Hundes, der mir längst ans Herz gewachsen war und der sein Zuhause verloren hatte – da stutzte ich eines Tages. Dieselbe Gegend, eine berührende Geschichte von Heimatverlust und Wehmut… Assoziationen wurden wach, Anklänge an Roseggers Jakob, Parallelen taten sich auf… Ich wurde unruhig. Sollte ich nicht vielleicht einen Roman schreiben, über ein modernes „Jakob-Schicksal“? Ein solches Unterfangen würde allerdings viel Faktenwissen über die vorangegangenen Ereignisse, die zum Untergang der Alm führten, erfordern; das wiederum besaß ich aber nicht. Wäre es nicht besser, mich doch meiner wissenschaftlichen Arbeit zuzuwenden? Ich war unschlüssig. Was tun?

Da kam mir Jimmy in den Sinn. So viele Hüttenhunde hatte es auf der Stanglalm im Laufe der Jahrzehnte gegeben; Jimmy, der schwarze Neufundländermischling, steht am Schluss ihrer Reihe. Sein Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen, ist mit dem Schicksal der Alm, ihren letzten Jahren und ihrem Ende, eng verbunden.

Natürlich, Jimmy! Warum hatte ich nicht früher daran gedacht! Mein Entschluss war gefasst - die Wissenschaft musste warten, und ich begann, meinen Roman zu schreiben.

So entstand dieses Buch, die Geschichte von Jimmys Leben, bestehend aus Dichtung und Wahrheit, gelebtem Leben und Fantasie, und der Hund erzählt sie uns, aus seiner Perspektive – Jimmy der Letzte.

Angelika Kupfer, im Oktober 2023

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Erster Teil

Angelika

Jimmy

Welpenzeit

Zuhause auf der Alm

Oxana

Erste Abenteuer

Eingefahren!

Freud‘ und Leid

Vergebliche Suche

Abschied und Erwachen

Zwischenspiel 1

Zweiter Teil

Leben wie ein junger Hund

Frühlingsgefühle

Mein Junggesellenleben

Der Chef bin ich

Endlich geht es um die Wurst

Bewegte Zeiten

Vermisst!

Zwischenspiel 2

Erste Vorzeichen

Trübe Tage

Das Schnitzel

Nichts bleibt, wie es ist

Aufregungen und kein Ende

Zwischenspiel drei

Das letzte Jahr

Abschied

Zwischenspiel 4

Dritter Teil

Verwirrung und Zurechtfinden

Vom Fortlaufen und Heimkommen

Besuch aus alten Zeiten

Seltsame Zeiten

Warten auf bessere Zeiten

Ein Leben als Gasthaushund

Familienleben

Rettung in letzter Minute

Zwischenspiel 5

Immer geht’s um meinen Bauch

Die Sache mit den Schokoschirmchen

Ein bisschen Freiheit, ein bisschen Leben

Zwischenspiel 6

Das Ende des Weges

Heimkehr

Nachspiel, Jimmy

Nachspiel, Angelika

Schlusswort

Erster Teil

Angelika

Jimmy ist schließlich nicht irgendein Hund.

Es war einer jener trübseligen Novemberabende (oder war es schon Dezember?), ich saß mit verrenkten Beinen und schmerzendem Rücken auf einem Meditationskissen in unserem Wohnzimmer und versuchte, erfolglos wie immer, die Geheimnisse des Universums zu ergründen, als Jimmy mich anrief. „Wo bist du, wann kommst du wieder?“, bellte er mitten in meine tiefsinnigen Überlegungen, wie sich geistige Erleuchtung und quälende Gelenke vereinbaren ließen, hinein. „Was ist los, alter Kumpel?“, wollte ich wissen. „Geht es dir nicht gut?“ „Hm“, machte Jimmy, senkte seinen Kopf und deutete mit der Schnauze auf sein Herz. „Alles verstopft da drin, krieg’ keine Luft… kann kaum mehr gehen, und das Stehen tut auch weh… es geht vielleicht bald dem Ende zu…“

Erschrocken fuhr ich auf und vergaß augenblicklich das Universum. „Jimmy!“, rief ich ihm zu. „Das darfst du gar nicht denken! Kann ich dir helfen, kann ich etwas für dich tun?“ „Ich brauche einen Menschen, der für mich etwas aufschreibt, bevor ich euch verlassen muss. Leider schaffe ich das mit meinen Pfoten nicht – komm her, und ich erzähle dir meine Lebensgeschichte. Du hörst mir einfach zu, und dann brauchst du nur mehr ein Buch zu schreiben. Meine Memoiren. Das kannst du doch, oder?“

Ein Buch schreiben, na klar! Ist ja bloß eine Kleinigkeit! Wie stellte sich der Hund das eigentlich vor?

Natürlich wollte ich Jimmy nicht enttäuschen, also versprach ich ihm, alsbald auf Besuch zu kommen und mir sein Anliegen anzuhören. Schließlich habe ich ein Herz für Hunde, besonders für Jimmy, und der Gedanke, er könnte uns bald verlassen, machte mich traurig. Und ein besonderer Hund wie Jimmy braucht ein Denkmal, am besten noch zu Lebzeiten.

Nun, Jimmy ist nicht der erste Hund, der meinen Lebensweg kreuzte. Obwohl ich nie einen eigenen Hund besaß, so spielten doch zwei Hunde in meinem Leben bereits eine Rolle. Meine früheste Kindheitserinnerung zeigt mir eine Szene mit Wasti, dem bissigen Rauhaardackel meiner Großmutter (mein Großvater war schon verstorben), als ich, auf einem Schemel sitzend, Wasti mit getrockneten Leberstückchen fütterte. Ich war etwa zwei Jahre alt und bis zu diesem Zeitpunkt das Objekt heftiger Eifersuchtsanfälle von Seiten des Dackels, der mich zwar gegen Annäherungsversuche fremder Personen mit aller Bisskraft verteidigte (Wasti war weithin gefürchtet), mich aber bedrohlich anzuknurren pflegte, wenn ich an seinem Körbchen vorbeiwatschelte, was ich in meiner kindlichen Unschuld gar nicht zur Kenntnis nahm. Von jenem Tag an jedoch, als ich Wasti gefüttert hatte, waren wir beste Freunde, und ich durfte sogar in dem Dackelkörbchen schlafen, was sich locker ausging, da ich ein sehr kleines Kind war.

Lange währte diese Hunde-Kind-Freundschaft indes nicht, weil Wasti, nach einem eher kurzen, aber glücklichen Leben (er war auch Jagdhund und Deckrüde) es bald seinem Herrchen gleichtat und an einem Herzinfarkt verschied. Die Sehnsucht nach einem Hund blieb, und meine Firmpatin versprach mir einen zur Firmung, welcher dann leider in Form einer goldenen Uhr in Erscheinung trat, die ich wütend und enttäuscht in eine Lade pfefferte und nie wieder ansah geschweige denn trug.

Der zweite Hund, der etwas später in mein Leben trat, hieß Tscharli und war ein sehr hübscher, aber neurotischer Cockerspaniel, den mein damaliger Freund (ich war zu dem Zeitpunkt 19 Jahre alt) aus dem Tierschutzheim geholt hatte. Tscharli stand in Sachen Bissfreudigkeit dem Dackel Wasti in nichts nach und war hemmungslos zärtlichkeitsbedürftig sowie bar jeglichen Urvertrauens, was kein Wunder war, hatte er im Alter von eineinhalb Jahren doch schon fünf verschiedene Familien und ebenso viele Aufenthalte im Tierschutzheim hinter sich.

Ich liebte Tscharli heiß, jedoch war nicht nur der Hund, sondern auch sein Herrl problematisch (dieses biss zwar nicht, besaß jedoch sonst eine Menge die Beziehung störender Eigenschaften), und so kam es nach drei Jahren zu einer dramatischen Trennung von Tscharlis Herrl. Tscharli selbst kehrte auf einigen Umwegen (die ihn sogar über Indien führten) eines Tages zu mir zurück und fand letztendlich in meinen Eltern liebevolle Betreuer, die ihn mit etwas seltsamen Mitteln (Schwedenbomben und Antidepressiva) zwar zur Ruhe brachten, aber aus einem temperamentvollen Hund einen übergewichtigen, apathischen Rollmops machten. Zumindest biss Tscharli niemanden mehr.

Und nun also Jimmy. Ich kann mich noch gut an unsere erste Begegnung erinnern, als mein Mann Erwin und ich im Zuge einer schönen Wanderung das erste Mal auf der Stanglalm einkehrten, wo Jimmy mit seiner Familie wohnte und seiner Aufgabe als Hüttenhund gewissenhaft nachging, indem er dafür sorgte, dass der Boden immer sorgfältig von allen Speiseresten befreit wurde und die Gäste sich an den großen Portionen nicht überaßen, indem er ihnen fürsorglich beim Essen half.

Soeben hatten wir unsere Bestellung erhalten (es waren zwei riesige Schnitzel), als ich unter dem Tisch bei meinen Beinen etwas Warmes und Feuchtes spürte. Da tauchte eine Hundeschnauze auf, legte sich auf meinen Oberschenkel, und ein entzückender, großer, schwarzer Hund sah mich mit hungrigem Blick an – Jimmy! Wohl strafte sein beachtlicher Bauchumfang seine Augen Lügen, aber wer kann einem solchen Hundeblick widerstehen? Also wanderten ein, zwei Stücke Schnitzel von unseren Tellern in Jimmys Maul, und eine Freundschaft fürs Leben war geschlossen.

Jimmy – man musste ihn einfach mögen! Mit seiner liebenswerten Art und Anhänglichkeit, seinen freundlichen Hundeaugen und seinem frechen Charme, mit dem er sich immer wieder eine Wurst oder ein Stück Schnitzel erbettelte, hatte er sofort mein Herz erobert. Das Schicksal meines Hundefreunds, sein Abschied von der Alm und seine Wandlung vom Hütten– zum Gasthaushund (die ihm nicht so recht gelingen wollte) berührten mich sehr, und es folgten nun oftmalige Besuche beim „Veitschtalwirt“, wo Jimmy uns immer mit freudigem Gebell und Gewinsel begrüßte. Natürlich wusste er auch, dass sich in meinem Rucksack stets ein kleines Mitbringsel für ihn versteckte, aber „es ist nicht nur die Wurst“, wie sein Frauchen Maria zu sagen pflegte. Wir waren füreinander etwas Besonderes geworden.

So fand ich es nur folgerichtig, dass Jimmy mich um die Niederschrift seiner Memoiren bat, die ich natürlich getreu seinem Diktat verfassen wollte. Wir zwei hatten schließlich eine spezielle Art von Kommunikation miteinander entwickelt.

Und wenn sich die geneigte Leserin oder der geneigte Leser verwundert fragen mag, wie denn diese Verständigung zwischen Hund und Mensch aussehen soll – nun, das bleibt unser kleines Geheimnis.

Jimmy

Es war einer dieser grauen, verregneten Novembertage, und ich lag im Hinterzimmer des Gasthauses „Veitschtalwirt“, um mich philosophischen Betrachtungen hinzugeben. Schließlich war ich nun in einem Alter angekommen, in dem man sich als Hund über so mancherlei Gedanken macht, über den Sinn des Lebens im Allgemeinen und im Besonderen (es glauben die Menschen ja alle, dass ich die ganze Zeit schlafe, aber das stimmt natürlich nicht!). Soeben hatte ich Kathis Ruf gehört: „Jimmy, wir gehen Gassi!“ Natürlich wusste ich, dass Kathi, unsere Küchenhilfe, dreimal am Tag etwas Auslauf braucht, und ich tue ihr auch gerne den Gefallen und spiele ihren Beschützer, man weiß ja nie, was ihr alles passieren könnte, wenn ich sie nicht an der Leine habe… Aber heute, nein, heute musste sie alleine zurechtkommen, auch wenn sie sich ohne mich bestimmt fürchtete und ich dabei kein gutes Gefühl hatte.

Zu meinen Gedanken und Erkenntnissen, die ich in meinen langjährigen Studien gewonnen hatte, konnte ich bereits eine beachtliche Sammlung von Sinnsprüchen vorweisen, von denen ich hier nur meine zwei besten erwähnen möchte: „Wozu in die Ferne schweifen, sieh, das Schnitzel liegt so nah!“, und: „Ein kluger Hund hat Millionen Feinde: Alle dummen Katzen!“

Menschen wären wohl kaum zu solch dichterischen Höhenflügen in der Lage, ich hatte allerdings ein anderes Problem – die Niederschrift. Wie sollte ich mit meinen Pfoten die Tastatur eines Computers bedienen? Zudem waren Kalendersprüche zwar ganz nett, ich fühlte mich aber zu mehr berufen. Meine Lebensgeschichte? Das wäre doch was!

Ich grübelte und grübelte. Wie machten das bloß andere Hunde, von denen ich schon gehört hatte, dass sie sich als Autoren hervortaten? Ich versank wieder in einen unruhigen Halbschlaf, als es mich plötzlich durchfuhr: Ein Ghostwriter musste her, und das konnte freilich nur ein Mensch sein. Doch wer kam da in Frage?

Ich ging die Liste aller mir nahestehenden Menschenwesen durch. Maria, mein Frauchen, stand mir natürlich am nächsten, hatte aber sicherlich nicht die nötige Zeit. Das traf vermutlich auch auf alle anderen Familienmitglieder zu, mit Ausnahme der Enkelkinder Patricia, Martina, Tobias und Elena, aber die waren zu klein und konnten noch gar nicht lesen und schreiben. Zudem sollte es eine Person sein, die literarisch gewandt, belesen und mit der neuesten Hundeliteratur vertraut war, ich wollte mich ja keinen Plagiatsvorwürfen aussetzen.

Nun, am besten würde ich eine Lösung finden, wenn ich mich wieder einem Schläfchen hingab, das viele Nachdenken war schließlich schon anstrengend genug gewesen.

Unruhig wälzte ich mich im Schlaf hin und her. Stimmen drangen aus dem Nebenraum an mein Ohr, Gelächter, Geschirrgeklapper… Hörte ich da Erwin und Angelika, meine alten Freunde? Nein, leider nicht… Schon wollte ich weiterschlafen, da durchzuckte mich ein Gedankenblitz: Angelika war eine Deutschlehrerin! Sie sollte das doch können! Zudem war sie bereits in Pension, hatte also jegliche Zeit der Welt, auch wenn sie das bestritt (wie alle Pensionisten, die stets jammern, wie viel sie zu tun haben, das kennt man ja!). Und außerdem – hatte sie nicht auch „Das Buch vom kleinen Wauwi“ verfasst, den neuesten Hundeknüller? Wo steckte sie bloß? Seit Wochen war sie schon nicht mehr hier gewesen – ich musste schleunigst mit ihr in Kontakt treten!

Seufzend schloss ich die Augen, den Kopf auf meine Pfoten gebettet. Wahrscheinlich trieben sich meine beiden Freunde wieder in Tirol herum, aber vielleicht gelang mir eine fernmündliche Verständigung, auch ohne Smartphone, so was hat ein Hund nicht nötig. Ich setzte mich auf die Hinterpfoten und kurbelte die Verbindung an.

„Wo bist du, wann kommst du?“, bellte ich dreimal hintereinander, aber nichts tat sich. Ich musste es anders angehen, mich konzentrieren, mich mit ihr verbinden, mich auf ihr Bild konzentrieren, so wie ich es mit der Wurst machte, wenn die beiden kamen… Die trat doch dann auch immer in Erscheinung!

Ich probierte es noch einmal, stellte mir vor, wie Angelika vor mir saß, die Verpackung mit der Wurst in der Hand – und auf einmal erschien mir meine menschliche Freundin! Eigentümlich verkrampft, sah ich sie in einer äußerst unbequemen Haltung auf dem Boden sitzen – sie schien über etwas nachzudenken, das offenbar ihren Verstand überstieg (die Menschen nennen das „Meditieren“ und machen das zur Entspannung) - und so entschloss ich mich, sie aus dieser unentspannten Lage augenblicklich zu befreien.

„Wo bist du, wann kommst du wieder?“, bellte ich in ihre konfusen Gedanken hinein, und sie reagierte sofort, einigermaßen überrascht. Ich kläffte indes nicht lange um die heiße Wurst herum, sondern trug ihr sofort mein Anliegen vor, indem ich sie auf meinen sich rapide verschlechternden Gesundheitszustand hinwies und dabei etwas auf die Tränendrüse drückte (ich gebe es zu).

Drei Tage später war sie da.

„Wie stellst du dir das vor, Jimmy?“, wollte sie wissen, als sie im Gasthaus vor mir saß, ihren kleinen Rucksack neben sich. „Ganz so einfach ist das nicht, du müsstest mir deine ganze Lebensgeschichte diktieren, und ich weiß nicht, wie…“

„Wir werden üben“, erklärte ich ihr, erbettelte mir die Wurst, die mir ja zustand, und legte meinen Kopf auf ihre Knie. Dann informierte ich sie über den Trainingsplan, den ich mir für uns beide zurechtgelegt hatte.

Nun ging es los mit unseren schweißtreibenden Übungen. Natürlich mussten meine beiden Freunde jetzt öfter wieder kommen, dass sie sich ständig in Tirol herumtrieben, erlaubte ich einfach nicht, das war zu weit weg. Man muss mit den Menschen etwas strenger sein.

„Gib Pfote, wenn es dir gut geht“ oder „Zweimal Winseln, wenn du Bauchweh hast“ waren die einfacheren Aufgaben, die ich bei Angelikas Besuchen im Gasthaus auf ihre gedanklichen Befehle hin bewältigen musste, das war mein Part bei unserem Training vor Ort. Das war nicht weiter schwierig, so etwas Leichtes beherrscht ja jeder Welpe, jedoch mussten wir unsere Verbindung über größere Distanzen ebenfalls trainieren, da ich eine Mitarbeiterin brauchte, die für mich immer erreichbar war. Selbstverständlich funkte ich „bin offline“, wenn ich schlief, was ich umgekehrt meiner Freundin jedoch nicht gestattete, sie war schließlich kein Hund und hatte ja sonst nichts zu tun als meine Geschichte aufzuschreiben.

Ob sie jedoch meinen Erzählungen immer folgen konnte? So eine Autobiographie ist immerhin ein umfangreiches Unternehmen, und ich war mir nicht sicher, ob Angelika auch wirklich alles verstand, Menschen haben in der Hinsicht ihre Grenzen. Nun, ich musste es probieren, eine besser geeignete Person stand mir nicht zur Verfügung. Dafür räumte ich ihr einige Erleichterungen ein. „Frag’ Maria nach den Eckdaten“, riet ich meiner Freundin, „und wenn du ein bisschen flunkern musst – meinen Segen dazu hast du, solange du mich nicht als dicken Rollmops bezeichnest.“

Wir einigten uns somit auf eine Vorgangsweise, die für beide Seiten vertretbar war, und bald sollte es losgehen.

Nachdem ich beim nächsten Besuch meiner beiden Freunde (die ich natürlich immer mit lautem Gebell begrüße, ich weiß schließlich, was sich gehört) Angelikas Rucksack beschnuppert hatte (nur zwei Würste? Na gut, ich weiß ja, meine Diät…), setzte ich mich vor meine Menschenfreundin hin, Angelika zückte Papier und Stift und sagte: „Schieß los!“

So begann ich zu erzählen.

Welpenzeit

Jetzt geht es um die Wurst!

Diesen Satz, der sich später als prägend für mein Leben erweisen sollte, hörte ich das erste Mal im zarten Alter von etwa fünf Wochen, als unsere Bäuerin Hedi meiner Hundemutter eine dieser Köstlichkeiten vor die Schnauze hielt. Ich verstand damals noch nicht viel, begriff jedoch, dass eine Wurst etwas ganz Besonderes ist, ein köstlicher Leckerbissen, ein tägliches kleines Glück, und mir schien, dass es der Inbegriff eines sinnerfüllten Hundelebens sein musste, möglichst viele dieser Wunder zu ergattern. Mama Hündin schnappte gierig danach, und wir Welpen konnten nur mehr den Geruch dieser Wurst erahnen, die schneller in Mamas Maul verschwand als wir schnüffeln konnten.

Ich hatte neun Geschwister, und unsere Hundemutter war mit unserer Ernährung überfordert, da wir doch recht groß für junge Hundekinder waren und einen gesegneten Appetit hatten. Meine Verfressenheit, die mir – natürlich zu Unrecht - immer wieder vorgeworfen wird („Jimmy, nein! Jimmy, du Bettelkatz’!“ „Jimmy, aus!“, „Jimmy, weg vom Tisch!“), geht wohl auf diesen Futterstress zurück, das nehme ich jedenfalls an. Wenn ein Menschenkind mit neun anderen um einen einzigen Futternapf streiten muss, reden alle von einer schweren Kindheit und zergehen vor Mitleid, nur für unsereins gibt es kein Pardon. Als Hund hat man es eben nicht leicht.

Nun, da unsere Hundemama ständig hungrig war, bekam sie regelmäßig einen Zuschlag zu ihrem Trockenfutter, und zwar in Form einer wunderbar riechenden, rötlichbraunen, saftigen Hundewurst, die Hedi jeden Morgen zu uns in den Stall brachte und die Mama stets schnell verschlang, wodurch wir Welpen keine Gelegenheit erhielten, ein Stück von dieser Leckerei zu erhaschen. Allein schon das Ritual des aus dem Papier Schälens der Wurst war so spannend und appetitanregend! Noch bevor ich ihren köstlichen Geschmack erfahren durfte, beschloss ich, in meinem künftigen Dasein möglichst viele dieser Würste auf meinen Speiseplan zu setzen.

So nahm ich mir bald vor, Mama ein Stück Wurst abspenstig zu machen. Als sich Hedi wieder einmal näherte, dieses Wunderding in der Hand, drängte ich Hundemama und Geschwister beiseite und blickte freudig hechelnd zu unserer Bäuerin auf. Da kam ich aber schön an! „Du kleiner, schwarzer Frechdachs!“, lachte sie „Das ist noch nichts für dich! So ein verfressener Kerl!“ Gekränkt zog ich den Schwanz ein. War mir denn nicht das kleinste Stück Glück vergönnt?

Nun waren dies nicht die einzigen Schwierigkeiten in meinem jungen Hundeleben. Es gab Feinde, die fast noch schlimmer waren als Hunger – Katzen! Katzen, mit ihren scharfen Krallen, mit denen sie einem Hund so fürchterlich über die Schnauze fahren konnten!

Den ersten Kratzer meines Lebens zog ich mir wenige Tage später zu, und dies war der Tag, an dem meine Feindschaft mit Katzen ihren Ausgang nahm.

Ich saß gerade vor einem Fressnapf mit appetitlichem Katzenfutter, und mein Magen knurrte bedrohlich laut vor Hunger, da wurde ich durch ein böses Fauchen hinter meinem Rücken aufgeschreckt. Erschrocken wirbelte ich herum. Es war Caro, die Oberkatze auf unserem Hof, die mich von oben herab ansah und ihre Krallen ausfuhr. „Typisch Hund“, maunzte sie verächtlich. „Ihr kläffenden Nichtsnutze, nichts als Fressen im Sinn, aber unfähig, auch nur eine einzige Maus zu erlegen. Wehe, ich erwische dich noch einmal an meinem Futternapf!“ Aua! Eine plötzliche Bewegung, und meine empfindlichste Stelle, meine Schnauze, war getroffen von einer Pranke, welche die Menschen gerne als Samtpfötchen bezeichnen. Samtpfötchen – dass ich nicht lache! Ich blickte dem Blut nach, welches auf den Boden tropfte, und trollte mich, so schnell ich konnte, zurück zu meiner Hundefamilie, die von meinem Leid freilich keine Kenntnis nahm.

Caros Futternapf, an dem ich mich schon manchmal heimlich bedient hatte, war in der Tat eine verlockende Alternative zu der langweiligen und unergiebigen Hundemuttermilch, um die ich mich mit meinen Geschwistern streiten musste. Caros Krallen fürchtete ich seit diesem Vorfall allerdings wie der Teufel das Weihwasser - ich musste mich hüten. Doch was konnte ich tun, wenn ich nicht hungrig schlafen gehen wollte? Ich war ratlos.

Mit Katzen verband mich also von Anfang an eine innige Abneigung, mit Caro aber hatte ich eines gemeinsam – die schwarze Fellfarbe. Meine neun Geschwister waren, wie auch unsere Hundemutter, hell und schwarz gefleckt; irgendwie fühlte ich mich als Außenseiter. Nie wurde ich in eine Gruppe gewählt, wenn es um Wettkämpfe ging (wie etwa dem beliebten Spiel „Wer ist am schnellsten beim Wurstzipfel unter dem Küchentisch“), und auch Mama betrachtete mich manchmal mit einem seltsamen Blick. „Du siehst anders aus“, schien dieser Blick zu sagen. „Bist du auch wirklich von mir?“ Ich fand das sehr kränkend, musste mich jedoch mit meiner Rolle in unserer Hundegemeinschaft abfinden, von der ich ja ahnte, dass sie bald zu Ende gehen würde.

Bald nach der eindrücklichen Begegnung mit der ersten Wurst meines Lebens (es war ein heißer Sommertag) trommelte uns unsere Hundemama zusammen.

„Kommt mal her, meine Kleinen“, bellte sie. „Es wird Zeit, dass ich euch einige Sachen erzähle, da ihr nicht mehr lange hier bei mir bleiben könnt. Ihr seid nun schon recht groß und werdet demnächst von unserem Hof Abschied nehmen müssen, da euch Menschen abholen werden – die Menschen, bei denen ihr in Zukunft wohnt.“

Woanders wohnen? Ich wurde aufmerksam. Würde es mir da wohl besser ergehen?

„Ihr habt als Hunde Aufgaben, die ich euch jetzt erklären werde“, fuhr unsere Mamahündin fort. „Da Menschen, wie wir wissen, nicht selbst auf sich aufpassen können, müssen wir Hunde das übernehmen. Das wird euer Job in eurem neuen Zuhause sein.“ Ein Job? Das klang anstrengend. „Es ist nicht so schwierig, wie es klingt“, fuhr Mama fort. „Ihr müsst nur fressen, schlafen, eure Leute beim Gassigehen begleiten und aufpassen, dass sie sich nicht verlaufen… kuscheln, euch kraulen lassen und Mensch und Haus bewachen… einfache Aufgaben, alles kein Problem. Die Menschen wissen allerdings nicht, dass wir Hunde ihre Sprache verstehen. Deshalb sprechen sie zu uns meistens im Befehlston, also heißt es ständig ‚Platz’, ‚Sitz’, ‚Steh’, ‚Komm her’, ‚Lass’ das’ und so weiter, außer, sie sind gut aufgelegt, dann schnurren sie wie die Katzen und geben eigenartige Laute von sich oder stellen komische Fragen, wie zum Beispiel ‚Wo ist denn das Balli?’ und ähnliches. Auch werfen sie manchmal Stöckchen durch die Gegend, die ihr dann holen müsst, das macht ihnen große Freude. Wichtig ist nur, dass ihr folgt, auch wenn es euch sinnlos erscheint. Darauf legen die Menschen großen Wert!“

Wir Hundekinder sahen uns an. Ob das alles zu schaffen war?

„Menschen müssen gut erzogen werden“, fuhr unsere Hundemutter fort. „Sie verstehen unsere Sprache natürlich nicht, deshalb ist das die schwierigste Aufgabe. Sie reagieren aber auf einfache Signale wie freundliches Winseln, Schwanzwedeln, treuherziger Hundeblick, Bellen und Knurren… Wichtig ist, dass sie ein gutes Herz haben und Hunde mögen, dann ist alles kein Problem. Leider haben sie uns eine Fähigkeit voraus“, erklärte Mama. Wir horchten auf. Was konnte das bloß sein?

„Sie können den Kühlschrank öffnen“, erklärte Mama zu unserem Erstaunen, und wir machten große Augen. Der Kühlschrank? Das war doch das, wo das ganze Fressen drin war?

„Ihr müsst ihnen eben beibringen zu reagieren, wenn ihr Futter haben wollt“, fuhr Mama fort. „Das heißt, dass ihr sie darauf abrichten müsst.“ Nun lauschten wir alle aufmerksam. „Natürlich füttern euch eure Menschen, mit Hundefutter, manchmal auch mit ihrem eigenen, übrig gebliebenen Essen…“ „Auch mit Wurst?“, fragte ich schüchtern dazwischen. Streng sah mich Mama an. „Wenn du so vorlaut bist, sicher nicht“, wies sie mich zurecht, dann fuhr sie fort. „Betteln bei Tisch mögen die meisten Menschen nicht, auch sind sie böse, wenn ihr ihnen das Essen vom Teller herunter stehlt…“ Das kann ja was werden, dachte ich mir. Wie soll man bei solchen Regeln nicht verhungern, bitte schön?

„Am besten habt ihr es freilich, wenn ihr in einem Gasthaus oder in einer Berghütte lebt, mit vielen Gästen, die euch heimlich etwas zustecken… Das sehen eure Besitzer dann nicht so genau, also können sie euch das so genannte Betteln schwerlich verbieten…“. So setzte unsere Hundemutter ihren Vortrag fort.

Ein Gasthaus, eine Berghütte? Das wäre ein Traum! Bloß, wie fand man so etwas! Und wie konnte man den Menschen mitteilen, dass man fressen wollte? Sie dürften ja eher schwer von Begriff sein…

„Am Wichtigsten ist, dass ihr den hungrigen Hundeblick beherrscht. Der lässt sich trainieren. Das zeige ich euch.“ So setzte sich Mama hin, um uns die Rolle „Ich bin der hungrigste Hund auf der ganzen Welt“ vorzuspielen. Toll, wie sie das machte! Ich beschloss, eifrig zu üben, und im Laufe der Zeit wurde ich tatsächlich ein Meister dieses Fachs. Vorerst sinnierte ich jedoch über der Frage, wie man zu einer Gasthausfamilie kommen konnte… Darüber war ich offenbar eingeschlafen, denn ich konnte mich nun nicht mehr an die restlichen Ratschläge unserer Hundemutter erinnern.

An einem sonnigen, heißen Tag - ein paar meiner Geschwister waren schon von ihren Menschen geholt worden, mich, als einzigen Schwarzen, hatte niemand gewollt - war alles in heller Aufregung. „Eine Gasthausfamilie kommt heute, einen Hund aussuchen! Die Wirtsleute von der Stanglalm!“, rief Hedi, die Bäuerin.

„Das ist das beste Zuhause, das ihr erwischen könnt!“, meinte unsere Hundemutter. „Da gibt es eine große Küche und immer Essen, und die Maria von der Stanglalm macht die größten und besten Schnitzel in der ganzen Gegend! Lauft ihnen entgegen und benehmt euch! Vielleicht nehmen sie einen von euch mit!“

Schnitzel? Schon öfters hatte ich den herrlichen Geruch dieser verlockenden Speise wahrgenommen, wenn unsere Bäuerin in der Küche das Sonntagsessen zubereitete, freilich ohne davon kosten zu dürfen. Hoffentlich wollten diese Menschen auch einen schwarzen Hund! Ich hatte da wahrscheinlich nicht die besten Karten!

So wurde ich von Stunde zu Stunde nervöser. Wann kamen sie denn endlich! Vor Aufregung bekam ich keinen Happen hinunter, als wir unser Mittagsfutter bekamen, und irgendwann musste ich eingeschlafen sein.

Ein riesiges Schnitzel türmt sich vor meiner Schnauze. Ich liege, auf einem sanften Teppich gebettet, vor einem großen Teller, von dem es verführerisch riecht, und vernehme eine Stimme, die flüstert: „Hol es dir! Es ist köstlich!“ Ich schnappe zu. Doch was ist das? Das Schnitzel, das soeben noch direkt vor meiner Nase lag, weicht zurück. Ich schnappe erneut hin. Das kann doch nicht sein – das Fleischstück weicht immer weiter zurück, verwandelt sich in eine Wurst… jetzt bekommt die Wurst Flügel, sie erhebt sich in die Luft… ein höhnisches Gelächter ertönt… Da! Die Wurst hat einen Katzenkopf bekommen! Ich japse vor Schreck, keuche, winsele…

Ein Motorengeräusch und schlagende Autotüren rissen mich aus dem Schlaf. Was für ein Alptraum! Hoffentlich wurden mir die bösen Träume nicht zur Gewohnheit!

„Kinder! Die Gasthausfamilie ist da!“, hörte ich die Stimme unserer Hundemutter. „Los! Lauft zur Stalltüre und benehmt euch! Jetzt geht es um die Wurst!“ Da fiel er wieder, der berühmte Satz!

Meine Geschwister sprangen kläffend in die Höhe, ich musste mich beeilen! „Ran an die Wurst, solange sie heiß ist“, ging es mir