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Bei Schmerzen die Hand aufzulegen, ist ein Reflex, den jeder kennt. Wer zum Beispiel Kopf- oder Bauchweh hat, greift automatisch an die betroffene Stelle, um Linderung zu bewirken. Durch Jin Shin Jyutsu, auch Heilströmen genannt, können Sie sich dieses intuitive Wissen bewusst zunutze machen: Durch Berührung bestimmter Punkte am Körper werden jene Blockaden gelöst, die die Beschwerden verursachen. Dadurch kann die Lebensenergie wieder frei fließen und der Schmerz gehen. Die erfahrene Jin-Shin-Jyutsu-Praktikerin Tina Stümpfig zeigt Ihnen mit einfachen Erklärungen und anhand zahlreicher Abbildungen, wie Sie die Methode bei sich selbst anwenden. Ob allgemeine Schmerzlöser, umfassend harmonisierende Strömfolgen oder Griffe, die gezielt bei bestimmten Leiden wirken – für jeden Schmerz gibt es die passende Hilfe.
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Seitenzahl: 124
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
ISBN Printausgabe 978-3-8434-1492-0
ISBN E-Book 978-3-8434-6477-2
Tina Stümpfig: Jin Shin Jyutsu bei Schmerzen Energetische Selbsthilfe von A wie Arthritis bis Z wie Zahnschmerzen
© 2021 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Elena Lebsack, Schirner,
unter Verwendung von # 1708611163 (© fizkes) und # 446153623 (© Africa Studio),www.shutterstock.com
Print-Layout: Hülya Sözer, Schirner
Lektorat: Claudia Simon, Schirner
E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage August 2021
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Cover
Titel
Impressum
VORWORT
SCHMERZEN VERSTEHEN
Wie entsteht Schmerz?
Der Einfluss von Stress auf Schmerzen
Schmerzen als Chance
EINFÜHRUNG IN DIE KUNST DES JIN SHIN JYUTSU
Was ist Jin Shin Jyutsu?
Die Heilkraft in unseren Händen
Die Anwendung des Jin Shin Jyutsu
Hilfreiche Hinweise
ERSTE HILFE – ALLGEMEINE JIN-SHIN-JYUTSU-SCHMERZGRIFFE
Zeigefinger halten
Fingerkombination
Hände nebeneinander auflegen
Hände überkreuz auflegen
Fersen halten
Kniekehle halten
Waden halten
Leisten halten
Stirn halten
DIE 26 ENERGIESCHLÖSSER – TORE ZUM HIMMELREICH
ALLGEMEINE HARMONISIERER
Die große Umarmung – 36 bewusste Atemzüge
Die Finger – schnelle Unterstützer
Der Finger-Zehen-Strom – ein Helfer in der Not
Der Zentralstrom – die Lebensquelle
Die Betreuerströme – entspannen und regenerieren
Die Vermittlerströme – Spannungen und Stress ausgleichen
DIE 12 ORGANSTRÖME
Der Blasenstrom – Angst und Schmerz lösen
Der Milzstrom – Sonne tanken
Der Magenstrom – der Scheibenwischer für den Kopf
Der Nierenstrom – Regeneration und neue Kraft
Der Lungenstrom – Freund und Helfer in allen Lebenslagen
Der Dickdarmstrom – Balance zwischen Halten und Loslassen
Der Dünndarmstrom – Erneuerung und Stärkung
Der Herzstrom – Wirklichkeit ist mühelos
Der Leberstrom – Reinigung und Neubeginn
Der Gallenblasenstrom – Licht und Inspiration
Der Nabelstrom – der Regent der Nacht
Der Zwerchfellstrom – Zusammenhänge erkennen
SCHNELLE HILFE BEI SCHMERZEN UND BESCHWERDEN VON A BIS Z
Arthritis, Arthrose
Atmung, Schmerzen beim Atmen
Augenschmerzen
Bandscheibenvorfall
Beckenschmerzen, Beckenschiefstand
Beinschmerzen
Blasenbeschwerden, Blasenentzündung
Brust- und Brustkorbschmerzen
Chronische Schmerzen
Darmbeschwerden, Blähungen
Eierstockentzündung
Endometriose
Erfrierungen
Fersenschmerzen
Fibromyalgie
Furunkel, Abszesse
Fußschmerzen
Gallenblasenprobleme
Gesäßschmerzen
Gesichtsschmerzen
Gliederschmerzen
Halsschmerzen
Hand- und Armschmerzen
Herzbeschwerden
Hexenschuss
Hirnhautentzündung
Hüftschmerzen
Iliosakralgelenkschmerzen
Ischias
Karpaltunnelsyndrom
Kieferschmerzen
Knieschmerzen
Kopfschmerzen
Krebs, Tumorschmerzen
Lähmungen
Lebererkrankungen
Leistenschmerzen
Magenschmerzen
Menstruationsbeschwerden
Multiple Sklerose
Muskelschmerzen
Nackenschmerzen
Nebenhöhlenentzündung
Nierenschmerzen
Ohrenschmerzen
Operationen
Osteoporose
Prostataprobleme
Rheuma
Rückenschmerzen
Schmerzen im Alter
Schulterschmerzen
Seelische Schmerzen
Sehnen- und Bänderprobleme
Sodbrennen
Unterbauchschmerzen
Verletzungen
Wirbelsäulenschmerzen
Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündung
DANK
REGISTER
ÜBER DIE AUTORIN
WEITERE BÜCHER VON TINA STÜMPFIG
BILDNACHWEIS
Jeder, der unter Schmerzen leidet, hat meist nur einen Wunsch: sie so schnell wie möglich loswerden. Das ist verständlich. Jedoch sollten wir uns dessen bewusst sein, dass Schmerzen eine wichtige Funktion haben: Sie sind ein Schutzmechanismus, ein Signal unseres Körpers, dass etwas in uns in Schieflage geraten ist, also Energien nicht mehr so fließen, wie sie es sollten. Mit Jin Shin Jyutsu – auch »Heilströmen« oder einfach »Strömen« genannt – bietet sich uns die Möglichkeit, uns immer wieder auszubalancieren.
Bei Schmerzen die Hand aufzulegen, ist ein Reflex, den Sie sicherlich kennen. Wenn Sie z. B. Kopf- oder Bauchweh haben, halten Sie automatisch die betroffene Stelle, um Linderung zu bewirken. Durch Jin Shin Jyutsu können Sie sich dieses intuitive Wissen bewusst zunutze machen. Durch die Berührung bestimmter Punkte am Körper werden gezielt die Blockaden aufgelöst, die die Beschwerden verursachen. Dadurch kann die Lebensenergie wieder frei fließen und der Schmerz gehen.
In diesem Buch finden Sie zum einen Strömfolgen, die umfassend harmonisierend wirken, was sich positiv auf Schmerzen und die ihnen zugrunde liegenden Ursachen auswirkt. Zum anderen werden Strömgriffe aufgeführt, die Sie gezielt bei bestimmten Schmerzen praktizieren können. Es gibt immer verschiedene Strömmöglichkeiten, die Sie aber nicht alle anwenden müssen. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen guttut, und lassen Sie sich von Ihrer Intuition leiten.
Laut der Weltschmerzorganisation IASP (International Association for the Study of Pain) ist Schmerz »ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird«. Schmerz ist also sowohl eine körperliche Wahrnehmung (brennend, stechend …) als auch eine emotionale (quälend, erschöpfend …).
Grundsätzlich gilt: Schmerzen sind ein Alarmsignal des Körpers. Sie machen uns auf eine Gefahr aufmerksam und haben somit die Aufgabe, uns und unsere Gesundheit zu schützen.
Schmerz wird durch äußere Reize, z. B. Druck, Dehnung, Kälte, Hitze und Verletzung, oder krankhafte Prozesse im Körperinneren ausgelöst. Die Wahrnehmung erfolgt über sogenannte Schmerzrezeptoren, freie Nervenendigungen, die sich auf Schmerzreize spezialisiert haben und diese an das zentrale Nervensystem weiterleiten.
Schmerzrezeptoren finden sich in fast allen Körpergeweben wie in der Haut, den Knochen, Sehnen, Muskeln und verschiedenen Organen. Wenn Sie beispielsweise die Hand auf eine heiße Herdplatte legen, erkennen die Nervenfasern den Schmerz auslösenden Reiz (Hitze) und leiten diesen in Sekundenbruchteilen zum Rückenmark weiter. Dort kommt es zu einer Rückkopplung mit dem geschädigten Körperteil, in diesem Fall der Hand, die den Befehl bekommt, sofort zurückzuschnellen. All dies geschieht reflexartig, also noch ohne Beteiligung des Gehirns. Gleichzeitig wandelt das Rückenmark den Reiz in chemische Botenstoffe um. Diese leiten den Schmerzimpuls weiter in das zentrale Nervensystem, das über das Rückenmark bis zum Gehirn verläuft. Erst hier wird aus dem Reiz ein bewusst wahrgenommener Schmerz.
Wie stark Schmerzen empfunden werden, hängt von der persönlichen Schmerztoleranz ab, die von Person zu Person, aber auch von Situation zu Situation variiert. Der aktuelle Gemütszustand spielt eine wichtige Rolle, aber auch bisherige Schmerzerfahrungen, denn diese verändern die Nervenzellen in Rückenmark und Gehirn. Anhaltende Schmerzen lassen die Nervenzellen mit der Zeit immer empfindlicher auf Reize reagieren und somit die Schmerzgrenze sinken. Dies kann dazu führen, dass Menschen schon geringste Reize oder Berührungen als schmerzhaft empfinden. Daraus können chronische Schmerzen entstehen. Als chronische Schmerzen bezeichnet man solche, die über Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern oder in regelmäßigen Abständen immer wieder auftreten. Im Gegensatz zu akuten Schmerzen sind sie kein sinnvolles Alarmsignal des Körpers, sondern Reaktionen auf Fehlfunktionen des Nervensystems oder chronische Entzündungen im Körper wie Arthritis und Rheuma.
Schmerzen müssen nicht in jedem Fall eine körperliche Ursache haben. Seelische Leiden können ebenfalls zu physischen Reaktionen und somit zu Schmerzen führen.
Stress hat einen schlechten Ruf, dabei ist er eine notwendige Form der Anspannung, die uns hilft, uns verändernden Situationen und Umweltbedingungen anzupassen. Er steigert unsere Leistungsfähigkeit und schärft unsere Sinne.
In Belastungssituationen setzt der Organismus Hormone wie Adrenalin und Kortisol frei. Diese aktivieren den Körper und bereiten ihn auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor. In Stresssituationen weiten sich die Bronchien, um mehr Sauerstoff aufzunehmen, wodurch die Atmung schnell und flach wird. Zudem schlägt das Herz schneller, der Blutdruck steigt, und die Blutgefäße verengen sich. Auch die Muskeln werden besser durchblutet und spannen sich stärker an. Insgesamt stellt sich der Körper auf einen höheren Energieverbrauch ein und gibt mehr Zucker ins Blut ab. Die Verdauung hingegen wird verzögert, die Schmerzempfindlichkeit nimmt ab. So wird der gesamte Körper handlungsbereit gemacht. Ist die Gefahrensituation vorüber, nimmt die Hormonproduktion ab, und der Körper beruhigt sich.
Folgt der Stresssituation jedoch keine Erholungsphase, kommt es zu einer Daueranspannung, die sich auf die gesamte Muskulatur auswirkt. Dies kann zu anhaltenden Schmerzen im Körper führen, z. B. Rücken-, Schulter-, Nacken-, Kieferschmerzen und Migräne. Ständiger Stress kann auch weitere Folgen haben wie Magenverstimmungen, Verdauungsprobleme, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Entzündungen.
Das Hauptproblem ist also nicht Stress an sich, sondern die fehlende Regeneration.
Mit Jin Shin Jyutsu bietet sich Ihnen eine wunderbare Möglichkeit, Körper, Geist und Seele in die Ruhe zu bringen, sodass wieder eine natürliche Harmonie zwischen Anspannung und Entspannung entsteht und Sie sich ausreichend erholen können.
Oft ignorieren wir Schmerzen, solange sie uns nicht gravierend einschränken. Wir wissen zwar, dass wir uns um uns kümmern, etwas ändern sollten, sind aber zu sehr in unsere alltäglichen Pflichten eingebunden und verschieben es immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt. Nicht selten greifen wir zu Schmerzmitteln, um die Beschwerden zu betäuben, um aus- und weiter durchzuhalten. Dadurch wird jedoch das Ungleichgewicht in uns immer größer, die Schmerzen nehmen zu, bis wir sie nicht mehr beiseiteschieben können und wir uns ihnen und ihren Ursachen zuwenden müssen.
Jeder Schmerz signalisiert uns, dass etwas aus den Fugen geraten ist. Somit trägt er aber auch die Chance zum Umdenken, zur Veränderung, zum Wachstum in sich. Er ist eine Aufforderung, wieder in die Harmonie zu finden, in die Verbindung mit uns selbst und unserer inneren Weisheit. Jin Shin Jyutsu kann uns dabei unterstützen, denn es macht uns bewusst, dass wir alles, was wir brauchen, um in ein umfassendes Gleichgewicht zu kommen, bereits in uns tragen. Dieses Bewusstsein lässt in uns das Gefühl von vollkommenem Frieden, Gleichmut, Sicherheit und Einheit aufkommen. Unsere Ängste, die die Grundlage jeglicher Disharmonie sind, lösen sich eine nach der anderen auf. Alle Bürden fallen von unseren Schultern ab.
Mithilfe von Jin Shin Jyutsu sind wir also nicht nur in der Lage, Schmerzen zu lindern und die ihnen zugrunde liegenden Ursachen zu beseitigen, sondern wir können auch immer mehr bei uns selbst, in unserer Mitte ankommen.
Jin Shin Jyutsu ist ein altes Wissen um die Harmonisierung der Lebensenergie im Körper. Man sagt, dass es vor Hunderten von Jahren in der ganzen Welt bekannt war und von Generation zu Generation mündlich überliefert wurde, bis es irgendwann in Vergessenheit geriet und es die Menschen nur noch intuitiv anwandten. Der Japaner Jiro Murai hat Anfang des 20. Jahrhunderts diese sanfte Kunst der Selbstheilung durch seine eigene Genesung von einer schweren Krankheit wiederentdeckt, sie erforscht, seine Erkenntnisse aufgeschrieben und sie an seine Schüler Kato Sensei und Mary Burmeister weitergegeben. Er gab der Methode ihren heutigen Namen: Jin Shin Jyutsu, was übersetzt »die Kunst des Schöpfers durch den mitfühlenden Menschen« heißt.
Mary Burmeister brachte das Wissen um Jin Shin Jyutsu in die westliche Welt und hat es uns somit wieder zugänglich gemacht.
Jin Shin Jyutsu können Sie bei sich selbst, bei anderen Menschen und auch bei Tieren anwenden. Indem Sie die Hände auf bestimmte Punkte am Körper legen, kommt die Lebensenergie wieder in Schwung und in ihre ursprüngliche Harmonie, und die Selbstheilungskräfte werden mobilisiert. Alle Ebenen werden auf Heilung ausgerichtet. So werden Schmerzen und andere Beschwerden und Symptome gelindert oder verschwinden ganz.
Sie können Jin Shin Jyutsu neben allen Therapien anwenden, auch wenn Sie in ärztlicher Behandlung sind. Das Strömen kann z. B. die Nebenwirkungen von Medikamenten reduzieren und den Heilungsprozess nach Operationen beschleunigen. Jin Shin Jyutsu ist keine Wunderheilmethode, sondern eine Kunst zur Harmonisierung der Lebensenergie im Körper, aber tatsächlich können Wunder geschehen, vor allem, wenn Sie sich wirklich darauf einlassen und sich selbst vertrauen. Kommt die Lebensenergie wieder in Harmonie und in ihren ursprünglichen, kraftvollen Fluss, lösen sich Blockaden und auch die damit verbundenen Schmerzen und andere Beeinträchtigungen.
Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden hängen von der freien und gleichmäßigen Verteilung der Lebensenergie überall im Körper ab. Fließt die Lebensenergie harmonisch, ist der Mensch gesund. Entstehen Blockaden in den Energiebahnen, die Leben in den Körper bringen, äußert sich das durch Disharmonie, Unwohlsein, Schmerzen und andere Krankheitssymptome. Wenn die Energie im Ungleichgewicht bleibt, verfestigen sich die Symptome, werden heftiger oder chronisch, oder es kommen neue hinzu.
Im Jin Shin Jyutsu arbeitet man mit 26 sogenannten Sicherheitsenergieschlössern (Abkürzung: SES), die auf jeder Körperseite liegen und symmetrisch zur Wirbelsäule angeordnet sind. Das sind Punkte am Körper, an denen die Energie in hochkonzentrierter Form vorliegt und über die, wenn man sie hält, sich Blockaden und Schmerzen lösen können.
Indem Sie also Ihre Hände – je nach Thema oder Art des Schmerzes – auf bestimmte Sicherheitsenergieschlösser legen, bringen Sie sich seelisch, geistig und körperlich wieder in Harmonie, Blockaden lösen sich auf, Schmerzen und die damit verbundenen Beeinträchtigungen verschwinden, und Sie erlangen nach und nach – manchmal auch sehr plötzlich – neue Lebenskraft, Vitalität, Freude, Gelassenheit und Vertrauen.
Alles, was Sie brauchen, um gesund, ausgeglichen und kraftvoll zu sein, ist in Ihnen angelegt. Schon Paracelsus sagte: »Der Mensch enthält in sich alles Wissen und alle Weisheit, die zur Heilung erforderlich sind.«
Im Jin Shin Jyutsu werden nicht die Symptome bekämpft, sondern das ganze Energiesystem wird harmonisiert, wodurch alte, verbrauchte Energie abgegeben und neue, gereinigte Energie und Lebenskraft empfangen werden kann. Das Einzige, was Sie benötigen, um diesen Prozess anzustoßen, sind Ihre Hände.
In den Händen können wir die Lebensenergie am deutlichsten wahrnehmen. Reiben Sie einmal für ein paar Sekunden die Handflächen aneinander, und halten Sie sie dann in einem Abstand von 10–20 Zentimetern zueinander. Spüren Sie die Energie zwischen Ihren Händen? Bewegen Sie sie etwas weiter auseinander, und führen Sie sie wieder näher zusammen. Bemerken Sie, wie sich die Intensität verändert? Mary Burmeister vergleicht die Hände mit einem Kanal, durch den die unendlichen Kräfte des Schöpfers fließen.
Beim Jin Shin Jyutsu werden meist zwei Punkte gleichzeitig gehalten. Legen Sie dazu die Finger, die Fingerspitzen oder die Handfläche so lange auf die angegebenen Punkte, bis die Lebensenergie wieder ungehindert zu fließen beginnt. Mit ein wenig Übung können Sie das spüren. Es fühlt sich an wie ein leichtes Kribbeln, Pulsieren oder Strömen. Das kann jeder Mensch unterschiedlich wahrnehmen. Sie tun nichts anderes, als diese Punkte zu halten und so den Energieschlössern einen Impuls, eine Starthilfe zu geben. Dadurch verstärkt sich deren Schwingung, und die Energie in den jeweiligen Energiebahnen kann wieder kraftvoll und gleichmäßig fließen.
Anfangs spüren Sie dieses Kribbeln, Pulsieren oder Strömen wahrscheinlich noch nicht. In unserem alltäglichen Leben sind wir es nicht gewohnt, auf so feine Energien zu achten, wodurch es ein wenig dauern kann, bis Sie sich darauf eingestimmt haben.
Bis dahin richten Sie sich einfach nach folgenden Grundregeln:
•Halten Sie jeden Griff 3–5 Minuten, und gehen Sie dann zum nächsten über.
•Wenn Sie nur einen Griff machen, halten Sie ihn ruhig 15–20 Minuten.
•Bei einem längeren Strom wie dem Zentralstrom, der aus sieben Schritten besteht, nehmen Sie sich insgesamt ungefähr 30 Minuten Zeit, also ca. 4 Minuten pro Griff.
•Strömen Sie nur so lange, wie Sie es als angenehm empfinden.
•Wenn es anstrengend wird, wechseln Sie zu einem anderen Griff, oder pausieren Sie.
•Falls manche Punkte für Sie nicht bequem zu strömen sind, halten Sie einfach andere, denn es gibt immer verschiedene Möglichkeiten.
•Sollten Sie Probleme haben, die Energieschlösser an den Füßen zu erreichen: Der Ersatzpunkt für alle Energieschlösser an den Füßen ist das SES 15 (S. 49).
Wenn Sie andere strömen, halten Sie sich an folgende Strömzeiten:
•Erwachsene: nicht länger als eine Stunde am Stück
•ältere Kinder: nicht länger als 40 Minuten am Stück
•Kleinkinder: nicht länger als 20 Minuten am Stück
•Babys: nur wenige Minuten
•alte oder sehr kranke Menschen: nicht länger als 30 Minuten am Stück
•Tiere: 10–30 Minuten (Tiere zeigen deutlich, wenn es genug ist, indem sie sich wegdrehen oder einfach gehen)